Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Finder Printrelais ohne Lochrasterplatine verwenden


von Gunwald G. (gunwald)


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Liebe Experten,

gerne würde ich Eure Einschätzung zu der Verwendung von Finder 
Printrelais einholen. Ich würde gerne mittels eines Raspberry Pi die 
Netzspannung meines alten Laserdruckers schalten. Leider habe ich aus 
baulichen Gründen nur sehr wenig Platz dazu zur Verfügung. Daher würde 
ich gerne auf ein Finder 36.11.9.005.4011 Printrelais 
(https://www.conrad.de/de/p/finder-36-11-9-005-4011-printrelais-5-v-dc-10-a-1-wechsler-1-st-503243.html) 
zurückgreifen.

Nun stellt sich mir die Frage, ob es sicher ist, wenn ich Steuerkreis 
und Laststromkreis ohen Lochrasterplatine direkt an das Relais löte aber 
dafür wie folgt absichere:

  - Ich verklebe das Relais fest in ein Plasikgehäuse.
  - Löte isolierte Kabel direkt an die Füßchen und sichere die Kontakte 
mit einem Schrumpfschlauch ab.
  - Ich führe die die Kabel zu einer Anschlußklemme die ebenfalls mit 
dem Gehäuse verklebt ist.
  - Das Netzspannungskabel wird durch eine Zugentlastung ins Gehäuse 
geführt und an der Klemme angeschlossen.
  - Ich sichere die Verbindungsstellen zwischen Relais und Verkabelung 
zusätzlich durch Heißkleber ab.
 - Das Gehäuse wird fest installiert.

Ich habe ähnliche Bauweisen schon in gekauften Bauteilen gesehen. 
Dennoch würde mich Eure Meinung dazu interessieren. Insbesondere ob Ihr 
meine Einschätzung teilt, daß durch die Kombination von Zugentlastung, 
fest verklebtem Relais und fest verklebter Kabelklemme, 
Schrumpfschleuchen und Sicherung durch Kleber, eine ausreichende 
Absicherung besteht.

: Verschoben durch Moderator
von Oliver S. (oliverso)


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Mach, was du willst, und lebe mit den Konsequenzen.
Und definiere "sicher". Sicher gegen was?

Oliver

von hinz (Gast)


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Gunwald G. schrieb:
> Finder 36.11.9.005.4011

Ungeeignet, bietet nur Basis Isolierung.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Gunwald G. schrieb:
> Ich würde gerne mittels eines Raspberry Pi die
> Netzspannung meines alten Laserdruckers schalten. Leider habe ich aus
> baulichen Gründen nur sehr wenig Platz dazu zur Verfügung. Daher würde
> ich gerne auf ein Finder 36.11.9.005.4011 Printrelais
> 
(https://www.conrad.de/de/p/finder-36-11-9-005-4011-printrelais-5-v-dc-10-a-1-wechsler-1-st-503243.html)
> zurückgreifen.

das traue ich diesem Relais nicht zu. Es gibt zwar keine Angabe zum 
inrush-current, aber der Einschaltstrom eines (alten) Laserdrucker 
dürfte nicht unerheblich sein und der Kontakt könnte nach ein paarmal 
Einschalten festschweißen.

Gruß aus Berlin
Michael

von Gunwald G. (gunwald)


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>> Ungeeignet, bietet nur Basis Isolierung.

Danke für die Einschätzung. Ich hätte eben gedacht, daß wenn ich die 
Anschlüsse durch zwei Isolierschichten trenne mindestens von 
»Zusätzliche Isolierung« ausgegangen werden kann. Also, selbst, wenn 
beispielsweise die Lötverbindung eines Anschlusses bräche, wären das 
nunmehr lose Kabel sie durch die Verklebung davor geschützt, mit einem 
anderen in Kontakt zu gerate. Aber wenn ich Dich richtig verstehe, ist 
das Bauteil seiner Bauform nach schon ungeeignet, oder? (Wofür ist es 
dann gut?) Hast Du einen guten Tip, welches Bauteil stattdessen geeignet 
wäre?

>> das traue ich diesem Relais nicht zu. Es gibt zwar keine Angabe zum
>> inrush-current, aber der Einschaltstrom eines (alten) Laserdrucker
>> dürfte nicht unerheblich sein und der Kontakt könnte nach ein paarmal
>> Einschalten festschweißen.

Herzlichen Dank für die Einschätzung. Der Drucker zieht nach 
Spezifikation maximal 650 W. Da dachte ich, daß ein Relais, was auf 10 A 
ausgelegt ist, doch reichen, müßte. Oder ist bei einem Gerät mit dieser 
maximalen Leistungsaufnahme mit einem Einschaltstrom zu rechnen, der 
mehr als doppelt so hoch ist?

von hinz (Gast)


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Gunwald G. schrieb:
> Hast Du einen guten Tip, welches Bauteil stattdessen geeignet
> wäre?

Finder Serie 40, 41 oder 43.

von Andrew T. (marsufant)


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Gunwald G. schrieb:
>>> Ungeeignet, bietet nur Basis Isolierung.
>
> Danke für die Einschätzung. Ich hätte eben gedacht, daß wenn ich die
> Anschlüsse durch zwei Isolierschichten trenne mindestens von
> »Zusätzliche Isolierung« ausgegangen werden kann.

Das Relais selbst bietet nur intern Basisisolierung,
d.h. Du kannst dies durch äußere Maßnahmen nicht verbessern.

Abhilfe schafft nur ein anderes (geeignetes) Relais.
Beispiele s.o.

von Gunwald G. (gunwald)


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> Das Relais selbst bietet nur intern Basisisolierung,
> d.h. Du kannst dies durch äußere Maßnahmen nicht verbessern.

Ok, jetzt habe ich es verstanden. Vielen Dank! Das einzige Relais aus 
den genannten Reihen, ich gefunden habe, welches sich mit 5V schalten 
läßt wäre das Finder 43.41.7.005.2000 
(https://www.conrad.de/de/p/finder-43-41-7-005-2000-printrelais-5-v-dc-10-a-1-wechsler-1-st-503093.html)
Uff, nicht gerade billig…

Was ich nicht verstanden habe, ist, wie ich aus den Datenblättern, die 
interne Isolierung ablesen kann. Das wäre für meine Lernkurve wichtig.

Ist das die Angabe zur »Luft-/Kriechstrecke (Spule/Kontakte)«?

: Bearbeitet durch User
von Gunwald G. (gunwald)


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Ich frage mich zum Beispiel gerade, welche Isolationsklassen dieses 
Relais hat:
https://www.job-elektronik.de/Miniatur-Print-Relais-5V-1-Wechsler-1xUM-10A/250V-Songle-SRD-05VDC-SL-C

Es ist dem Anschein nach unter anderem in dieser Schaltung verbaut:
https://www.sertronics-shop.de/bauelemente/sensoren-module/relaiskarten/5v-2-kanal-relais-modul?c=2242

Außerdem habe ich mich gefragt, ob es möglich wäre, die zu niedrige 
Isolationsklasse durch eine Feinsicherung (z. B. 
https://www.conrad.de/de/p/eska-tdc180-1-a-feinsicherung-x-l-6-4-mm-x-25-4-mm-1-a-240-v-superflink-ff-inhalt-1-st-550329.html) 
in den Steuerleitungen auszugleichen. Wahrscheinlich würde dies 
Reaktionszeit bedingt nicht ausreichen, um die Steuerelektronik vor 
Schäden zu schützen, müßte aber doch zuverlässig vor größeren SChäden 
schützen.

von Stefan F. (Gast)


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Gunwald G. schrieb:
> Was ich nicht verstanden habe, ist, wie ich aus den Datenblättern, die
> interne Isolierung ablesen kann.

Die sollte in jedem Datenblatt deutlich angegeben sein. Ich habe das mal 
im Datenblatt von dem zu kleinen Relais markiert und angehängt.

Es ist meistens eine Spannung zwischen 1000 und 8000V. Gemäß VDE 
brauchst du für deinen Fall 4000V, um nicht grob fahrlässig zu handeln. 
Und das sind dann leider eben nicht die kleinen Relais.

> Außerdem habe ich mich gefragt, ob es möglich wäre, die zu niedrige
> Isolationsklasse durch eine Feinsicherung auszugleichen.

Nein, auf keinen Fall. Im 230V Netz treten häufig kurze Peaks auf. Die 
Isolation muss ganz sicher gut genug sein, dass kein Funke überspringt, 
damit keine Person einen Stromschlag erleiden kann, die an der 
Steuerseite etwas anfasst.
Eine Sicherung beschützt Personen nicht vor Stromschlag. Und ein 
Personenschutzschalter tut das zwar, aber der darf nur als zusätzliche 
Maßnahme verwendet werden, nicht als primäre.

Was den Einschaltstrom des Druckers angeht: Der liegt typischerweise bei 
einigen zig Ampere.

von Thomas S. (Gast)


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Es gibt auch Finder Relais zum stecken mit Sockel, wo man die Drähte 
evtl. mit Adernendhülsen in Schraubklemmen befestigt.
Relais - Orange
Sockel - blau

Hinz, korrigier mich, wenn ich falsch liege.

Beitrag #5833151 wurde vom Autor gelöscht.
von Tobi P. (Gast)


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von Thomas S. (Gast)


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Ich würde eher auf sowas gehen :
Relais:40.52 - Finder
Fassung : 95.03 - Finder

Link:https://gfinder.findernet.com/public/attachments/40/DE/S40DE.pdf

von Oliver S. (oliverso)


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Gunwald G. schrieb:
> Uff, nicht gerade billig…

Di nächsten zwei Jahre auf den Urlaub verzichten, dann kannst du dir die 
knapp 7 Euro plus Versand leisten. Man gönnt sich ja sonst nix...

Oliver

von Schnulli (Gast)


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Shelly....

von Gunwald G. (gunwald)


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Herzlichen Dank für die vielen hilfreichen Hinweise! Nun heißt es, das 
gelernte anzuwenden:

Tobi P. schrieb:
> Wie wäre es mit Finder Serie 34.51?

Hier habe ich eine günstige Variante gefunden: 
https://www.conrad.de/de/p/finder-34-51-7-005-0010-printrelais-5-v-dc-6-a-1-wechsler-1-st-502853.html
Bei diesem schönen, kompakten Relais reicht die Isolierklasse, sie ist 
mit 4000V angegeben. (vgl. 
https://produktinfo.conrad.com/datenblaetter/500000-524999/502920-da-01-de-REL__GOLD_5V_DC_SERIE_34.PDF)

Thomas S. schrieb:
> Ich würde eher auf sowas gehen :
> Relais:40.52 - Finder
> Fassung : 95.03 - Finder

Zumindest bei Conrad habe ich nur 40.52.7.005.0000 
(https://www.conrad.de/de/p/finder-40-52-7-005-0000-printrelais-5-v-dc-8-a-2-wechsler-1-st-1842224.html) 
aus der Reihe gefunden, mit einer 5V-Spule. Ist teurer als 
34.51.7.005.0010, kann mit 8A mehr Strom, ansonsten fehlen mir die 
Kriterien, welches Relais ich nehmen soll.

Stefanus F. schrieb:
> Was den Einschaltstrom des Druckers angeht: Der liegt typischerweise bei
> einigen zig Ampere.

6A bzw 8A reichen für mich, was ich nicht beurteilen kann, ist, ob 
Finder 34.51.7.005.0010 und 40.52.7.005.0000 den Einschaltströmen 
gewachsen wäre.

Oliver S. schrieb:
> i nächsten zwei Jahre auf den Urlaub verzichten, dann kannst du dir die
> knapp 7 Euro plus Versand leisten. Man gönnt sich ja sonst nix...

Es geht nur darum, daß der Eigenbau was den Preis anbelangt in einem 
rationalen Verhältnis zu Fertigprodukten steht und das wird bei 8 Euro 
für das Relais grenzwertig…

von Georg A. (georga)


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Gunwald G. schrieb:
> Es geht nur darum, daß der Eigenbau was den Preis anbelangt in einem
> rationalen Verhältnis zu Fertigprodukten steht und das wird bei 8 Euro
> für das Relais grenzwertig…

Und die Fertigprodukte haben auch so ein taugliches Relais? Die üblichen 
Relaiskarten, die man so via Ebay bekommen kann, haben a) nochmal 
"fragwürdigere" Relais als dein erstes und b) ein Platinenlayout zum 
Davonlaufen, dem ich nichtmal 100V zwischen den beiden Spannungsebenen 
zutraue. Da laufen dann die Steuerleitungen der Relais ohne Not in 1mm 
Abstand am Common-Pin des Kontakts vorbei...

von Gunwald G. (gunwald)


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Georg A. schrieb:
> Und die Fertigprodukte haben auch so ein taugliches Relais? Die üblichen
> Relaiskarten, die man so via Ebay bekommen kann, haben a) nochmal
> "fragwürdigere" Relais als dein erstes und b) ein Platinenlayout zum
> Davonlaufen, dem ich nichtmal 100V zwischen den beiden Spannungsebenen
> zutraue. Da laufen dann die Steuerleitungen der Relais ohne Not in 1mm
> Abstand am Common-Pin des Kontakts vorbei...

Ja, ich traue denen auch nicht und bin auch grundsätzlich immer bereit, 
für Qualität Geld in die Hand zu nehmen; und den Lötkolben natürlich!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Georg A. schrieb:
> Die üblichen Relaiskarten, die man so via Ebay bekommen kann, haben a)
> nochmal "fragwürdigere" Relais als dein erstes und b) ein Platinenlayout
> zum Davonlaufen
Man kann sich irgendwas Schlechtes schon mal als Beispiel ansehen, man 
sollte es aber nicht als Vorbild oder als Ausrede nehmen.

@Gunwald G. (gunwald):
Wenn dir das Ding vom Finder zu teuer ist, dann nimm ein Fujitsu 
FTR-K1CK005W, denn für deine kapazitive Last (Schaltnetzteil) ist es 
sowieso ratsam, Kontakte mit AgSnO2 zu nehmen.
Siehe den Beitrag "Relais hält sich fest" und das kleine 
Filmchen darin.

: Bearbeitet durch Moderator
von Harald W. (wilhelms)


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Georg A. schrieb:

> Da laufen dann die Steuerleitungen der Relais ohne Not in 1mm
> Abstand am Common-Pin des Kontakts vorbei...

Was aber an der etwas unglücklichen Anordnung der Pins dieses
"Würfelrelais" liegt.

von outch (Gast)


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Gunwald G. schrieb:
> Ich würde gerne mittels eines Raspberry Pi die Netzspannung
> meines alten Laserdruckers schalten. Leider habe ich aus
> baulichen Gründen nur sehr wenig Platz dazu zur Verfügung.

In den Drucker sollte aber doch ein Stück Platine passen?
(Die man schön mit Abstandshaltern mehrfach anschraubt dann?)

Harald W. schrieb:
> Was aber an der etwas unglücklichen Anordnung der Pins
> dieses "Würfelrelais" liegt.

Die "Songle" Dinger, die man besser nur mit Bruchteilen der
angegebenen Werte belastet... nicht für 230VAC und nicht für
den Einschaltstrom geeignet. (Im Drucker einen gut passenden
NTC nachrüsten, falls noch nicht vorhanden?)

von Thomas S. (Gast)


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Hallo Gunwald G. (gunwald)

ich denke Deine Billigst-Auswahl kommt Dir teuer. Bestelle gleich 
mehrere Relais, denn diese halten bei AC z.B. nur 1500VA

Ausschnitt Deines Datenblattes

> Kontakte
> Anzahl der Kontakte:1 Wechsler
> Max. Dauerstrom/max. Einschaltstrom A 6/10
> Nennspannung/max. Schaltspannung V AC 250/400
> Max. Schaltleistung AC1 VA 1500
> Max. Schaltleistung AC15 (230 V AC) VA 300
> 1-Phasenmotorlast, AC3 - Betrieb (230 V AC) kW 0.185
> Max. Schaltstrom DC1: 30/110/220 V A 6/0.2/0.12
> Min. Schaltlast mW (V/mA) 500 (12/10)
> Kontaktmaterial Standard AgNi AgNi + Au

Oder täusch ich mich hier?

Es gäbe auch Sockel für dieses Relais. Aber das Rwelais ist dafür 
ungeeignet. Siehe Datenblatt.

von Karl B. (gustav)


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Hi,

Gunwald G. schrieb:
> Ich würde gerne mittels eines Raspberry Pi die
> Netzspannung meines alten Laserdruckers schalten.

Hi,
hatte einen Fotokopierer, der musste sogar mit separatem LS 16A 
abgesichert werden. Der Inrush-Current ist enorm.

Verwende lieber zwei Relais, ein Steuerrelais, das dann das Lastrelais 
treibt.
Steuerkreis und Lastkreis schon einmal räumlich etwas weiter voneinander 
getrennt, dann, die "kleinen" schaffen nie die Einschaltströme.

Das "dickere" Relais zieht sich in Selbsthalte. Damit wird Flattern 
weitestgehend vermieden.

Vor allem die Schaltspiele sind ja auch irgendwie begrenzt und bestimmt 
abhängig von der Belastung. Das kann einige Tage gut gehen bei 
Verwendung kleinerer Relais, auf Dauer ist das dann wohl störanfällig. 
Habe mir angewöhnt, bei den anderen Sachen Schütze auf Hutschienen.
Am besten noch, wenn man die verschlissenen Schaltstücke dann noch 
austauschen kann. Ist hier aber wohl Overkill.

ciao
gustav

von outch (Gast)


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Ich würde ja eine Begrenzung des Einschaltstromes (minimal NTC,
besser aber richtig mit Leistungswiderstand - falls mal wirre
Signale vom Raspi kommen) vorziehen, statt alles mögliche dem
Strompeak anzupassen.

Karl B. schrieb:
> Verwende lieber zwei Relais, ein Steuerrelais, das dann das
> Lastrelais treibt. (...)
> Das "dickere" Relais zieht sich in Selbsthalte. Damit wird
> Flattern weitestgehend vermieden.

Kann man schon machen. Aber darauf achten, daß bei mehreren Relais 
hintereinander - mit div. Versorgung(en) - die galvanische Trennung
dieser Versorgungen auch wichtig sein kann, bzgl. Schutzisolation
(je nach genauer Ausführung / fallweise genau zu prüfen).


Es gibt auch versch. Möglichkeiten, das Ganze sauber zu machen.
Nützlich könnte dazu das Wissen um den Wert (I peak max) sein.

von Tobi P. (Gast)


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Gunwald G. schrieb:
> ob ......  den Einschaltströmen  gewachsen wäre.

Ohne Kenntnis der Einschaltströme des zuschaltenden Geräts ist das 
schwer zu spezifizieren. Kommt noch dazu das der Einschaltstrom mit der 
Phasenlage beim  einschalten variiert.

Sicher kannst du dir da nur sein wenn du per Schütz schaltetst.

> Es geht nur darum, daß der Eigenbau was den Preis anbelangt in einem
> rationalen Verhältnis zu Fertigprodukten steht und das wird bei 8 Euro
> für das Relais grenzwertig…

Wie viele willst denn bauen? 1000nde? Für 8 Euro wirst du nichts 
bekommen was  230 schaltet und etwas taugt. Wer billig kauft kauft 2x.

Das Verhältnis kann auch unmöglich "rational" sein da deine Aufwendung 
für Material die geringsten sind. Selbst wenn du dich mit Mindestlohn 
reinrechnest bist du jetzt schon weit über allen Kosten von 
Billigkaufteilen.


Ein Maßanzug kostet aber auch ein mehrfaches von Stangenware, dafür 
passt er aber auch eine Zeitlang.

von hinz (Gast)


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Tobi P. schrieb:
> Sicher kannst du dir da nur sein wenn du per Schütz schaltetst.

Messerschalter! Haben sich ja auch im Labor von Dr. Frankenstein 
bewährt. :-)

von düsentrieb (Gast)


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Überlass die Arbeit (und das Haftungsrisiko) anderen und kauf dir einen 
Funkstecker, dessen Fernbedienung du an den Pi anpappst.

von outch (Gast)


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hinz schrieb:
> Labor von Dr. Frankenstein

Hatte der nicht eigens eine frühe Version des Ganzen hier?
Einen kleinen Messerschalter, mit dem er einen Arm bewegte,
der den "dicken" Messerschalter... oder schlicht Handlanger.

von Gunwald G. (gunwald)


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düsentrieb schrieb:
> Überlass die Arbeit (und das Haftungsrisiko) anderen und kauf dir einen
> Funkstecker, dessen Fernbedienung du an den Pi anpappst.

Von diesem Prinzip bin ich nicht überzeugt, ich will ja nicht einen 
zusätzlichen Verbraucher anschließen und die Dinger verbrauchen in der 
Regel mindestens 1W und zwar in jedem Zustand. Außerdem wage ich zu 
bezweifeln, daß darin eine Schaltung mit Schützen realisiert ist oder 
eine mit Steuer- und Leistungsrelais. *Also, in so einer Steckdose ist 
doch wahrscheinlich auch nur ein Relais.*

Tobi P. schrieb:
> Das Verhältnis kann auch unmöglich "rational" sein da deine Aufwendung
> für Material die geringsten sind. Selbst wenn du dich mit Mindestlohn
> reinrechnest bist du jetzt schon weit über allen Kosten von
> Billigkaufteilen.

Vergeßt das mit dem Preis, mir ist das letztlich egal, ob das Relais 
einen oder acht Euro kostet. Ich möchte nur nicht mit Kanonen auf 
Spatzen schießen.

outch schrieb:
> Es gibt auch versch. Möglichkeiten, das Ganze sauber zu machen.
> Nützlich könnte dazu das Wissen um den Wert (I peak max) sein.

Leider gibt es in den Spezifikationen des Druckers zum Einschaltstrom 
keine Angaben, aber bei einem vergleichbaren Drucker eines anderen 
Herstellers mit der gleichen Leistungsaufnahme ist von 40 A als 
Höhepunkt die Rede.

Tobi P. schrieb:
> Ein Maßanzug kostet aber auch ein mehrfaches von Stangenware, dafür
> passt er aber auch eine Zeitlang.

Der Punkt geht an Dich. Ich trage nämlich ausschließlich Maßanzüge!

outch schrieb:
> Ich würde ja eine Begrenzung des Einschaltstromes (minimal NTC,
> besser aber richtig mit Leistungswiderstand - falls mal wirre
> Signale vom Raspi kommen) vorziehen, statt alles mögliche dem
> Strompeak anzupassen.

Du meinst, falls das Steuersignal aus irgendwelchen Gründen schnell ein 
und aus schaltet?

hinz schrieb:
> Messerschalter! Haben sich ja auch im Labor von Dr. Frankenstein
> bewährt. :-)

Ja, das ist eine gute Idee. Ich könnte zum Umlegen des Messerschalter 
eine kleine Dampfmaschine einsetzen, die dauerhaft unter Druck steht und 
durch den Raspberry PI geschaltet wird. Oder ich nehme gleich ein 
Druckerpresse…

von hinz (Gast)


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Gunwald G. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Messerschalter! Haben sich ja auch im Labor von Dr. Frankenstein
>> bewährt. :-)
>
> Ja, das ist eine gute Idee. Ich könnte zum Umlegen des Messerschalter
> eine kleine Dampfmaschine einsetzen, die dauerhaft unter Druck steht und
> durch den Raspberry PI geschaltet wird. Oder ich nehme gleich ein
> Druckerpresse…

Rube-Goldberg-Maschine!

von hinz (Gast)


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von Gunwald G. (gunwald)


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Liebe Freunde flinker Schaltungen,

ich versuche nun einmal die zugegeben etwas weitläufige Diskussion 
zusammenzufassen und zu einem praktikablen Schluß zu kommen:

(1) Das von mir zunächst vorgeschlagene Relais Finder 36.11.9.005.4011 
ist ungeeignet, weil es nicht über die notwendige Schutzklasse verfügt, 
sondern nur Basisisolierung liefert, wodurch bei einer Fehlfunktion das 
Risiko besteht, daß Netzstrom über die Steuerleitung fließt.

(2) Als Alternative wurden die folgenden Relais ins Gespräch gebracht:
Finder 40.52.7.005.0000
Finder 34.51.7.005.0010
Fujitsu FTR-K1CK005W und Panasonics…

(3) Fraglich ist, ob die genannten Relais mit den wahrscheinlich sehr 
hohen Einschaltströmen klar kommen, die nach meinen Recherchen bei ca. 
40 A liegen dürften. Vorgeschlagen wurde hier:
(a) Schaltung mit Steuer- und Hochlastrelais
(b) Begrenzung des Einschaltstromes mit NTC
(c) Begrenzung des Einschaltstromes mit Leistungswiderstand
(d) Schaltung mit Schütz.

(4) Fraglich bleibt, wie das Problem des Einschaltstromes in 
handelsüblichen Funksteckdosen gelöst ist. Von einer Schaltung mit zwei 
Relais oder Schütz ist nicht auszugehen. Bleibt also NTC und 
Leistungswiderstand.

Ich komme zu folgenden Schlüssen: Für mich scheint das Finder 
34.51.7.005.0010 eine gute Wahl zu sein. Es verfügt über die nötige 
Spezifikation und läßt sich auf einen günstigen Sockel stecken. Eine 
Schaltung zur Begrenzung des Einschaltstromes zu erstellen überfordert 
meinen Erfahrungsstand.
 Nach meinen sicherlich begrenzten Kenntnissen der Elektrotechnik ist 
die Gefahr, daß das Relais durch den Einschaltstrom festschweißt. Das 
heißt der mögliche Schaden sollte auf die Zerstörung des Relais begrenzt 
sein. liege ich hier richtig?

von Stefan F. (Gast)


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Gunwald G. schrieb:
> Fraglich bleibt, wie das Problem des Einschaltstromes in
> handelsüblichen Funksteckdosen gelöst ist.

In meinen ist da ein einfaches Relais drin. Wobei ich da schon 
vorbeugend keine Laserdrucker anschließen würde, weil ich weiß, dass die 
Dinger oft nicht so hoch belastbar sind, wie man das gerne hätte.

> der mögliche Schaden sollte auf die Zerstörung des Relais begrenzt
> sein. liege ich hier richtig?

richtig

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Gunwald G. schrieb:
> Fujitsu FTR-K1CK005W
> (3) Fraglich ist, ob die genannten Relais mit den wahrscheinlich sehr
> hohen Einschaltströmen klar kommen, die nach meinen Recherchen bei ca.
> 40 A liegen dürften.
Auch wenn ich mich damit wiederhole: ich habe nicht umsonst und explizit 
dieses Relais mit seinen AgSnO2-Kontakten empfohlen. Das kann einen 
Inrush-Current von 80A (siehe die allererste Zeile bei den Features 
vorne auf der ersten Seite im Datenblatt) und ist damit recht gut 
geeignet.

: Bearbeitet durch Moderator
von hinz (Gast)


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Gunwald G. schrieb:
> Finder
> 34.51.7.005.0010

Besser wären AgSnO2 Kontakte, also .....4010.

von Gunwald G. (gunwald)


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Lothar M. schrieb:
> Auch wenn ich mich damit wiederhole: ich habe nicht umsonst und explizit
> dieses Relais mit seinen AgSnO2-Kontakten empfohlen. Das kann einen
> Inrush-Current von 80A (siehe die allererste Zeile bei den Features
> vorne auf der ersten Seite im Datenblatt) und ist damit recht gut
> geeignet.

Richtig, das war mir verloren gegangen und ist der ausschlaggebende 
Grund, weshalb ich das Fujitsu FTR-K1CK005W nehmen werde.

von Joachim B. (jar)


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Lothar M. schrieb:
> Auch wenn ich mich damit wiederhole: ich habe nicht umsonst und explizit
> dieses Relais mit seinen AgSnO2-Kontakten empfohlen. Das kann einen
> Inrush-Current von 80A (siehe die allererste Zeile bei den Features
> vorne auf der ersten Seite im Datenblatt) und ist damit recht gut
> geeignet.

es bleibt aber einpolige Abschaltung, dafür reicht es ja aber ist keine 
Spannungfreiheit, das sollte man immer im Hinterkopf behalten!

von Harald W. (wilhelms)


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Joachim B. schrieb:

> es bleibt aber einpolige Abschaltung, dafür reicht es ja aber ist keine
> Spannungfreiheit, das sollte man immer im Hinterkopf behalten!

Da das bei jeder Nachtischlampe nicht anders gelöst wird,
sollte das nicht weiter stören. Hier in D haben nur wenige
Geräte (z.B. Toaster) eine zweipolige Abschaltung.

von temp (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Auch wenn ich mich damit wiederhole: ich habe nicht umsonst und explizit
> dieses Relais mit seinen AgSnO2-Kontakten empfohlen. Das kann einen
> Inrush-Current von 80A

Danke Lothar für den Tipp. Dieses preiswerte Relais ist mir noch nicht 
aufgefallen. Ist aber auch nicht immer leicht in der Menge des Angebots 
die Perlen zu finden.

von outch (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> kann einen Inrush-Current von 80A (siehe die allererste Zeile
> bei den Features vorne auf der ersten Seite im Datenblatt)

Steht auf dem gerade gezeigten Bild dazu nicht, daß diese 80A
Inrush allein der "1 Form A" Typ (Schließer, kein Wechsler) kann?

Also das "FTR-K1AK005W" - das man bei Reichelt gar nicht findet?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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outch schrieb:
> Steht auf dem gerade gezeigten Bild dazu nicht, daß diese 80A
> Inrush allein der "1 Form A" Typ (Schließer, kein Wechsler) kann?
Weiter hinten im selben Datenblatt steht das dann so, dass es auch für 
den Wechsler-Kontaktsatz, dort aber nur für den Schließerkontakt gilt.

Im aktuellen Datenblatt bei Fujitsu selber findet sich zum 
Inrush-Current aber nichts mehr als einzelne belastbare Zahl...  :-/
https://www.fujitsu.com/downloads/MICRO/fcai/relays/ftr-k1kw.pdf

von Gunwald G. (gunwald)


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Für alle, die es interessiert. Dank Eurer teuren Ratschläge ist folgende 
Platine entstanden (anstelle von R1 habe ich einen 1K-Widerstand 
verwendet und einen Sockel zum Anschluß einer LED): (s. Anhang)

Jetzt dürft Ihr über mich herfallen!

von hinz (Gast)


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Gunwald G. schrieb:
> Jetzt dürft Ihr über mich herfallen!

Hast du gut gemacht.

von Thomas S. (Gast)


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Aplaus !!!

Dann weiterhin frohes Gelingen.

von Tobi P. (Gast)


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Gunwald G. schrieb:
> Jetzt dürft Ihr über mich herfallen!

Das ist so jenseits von Gut und Böse das sich ein Kommentar erübrigt.

Bau das wenigstens sauber isoliert irgendwo ein.

von hinz (Gast)



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Tobi P. schrieb:
> Das ist so jenseits von Gut und Böse das sich ein Kommentar erübrigt.

Ach wo.


> Bau das wenigstens sauber isoliert irgendwo ein.

Am besten in das mit der Platine gelieferte Gehäuse...

von Gunwald G. (gunwald)


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hinz schrieb:
> Hast du gut gemacht.

Thomas S. schrieb:
> Aplaus !!!
>
> Dann weiterhin frohes Gelingen.

Herzlichen Dank für die aufmunternden Worte!

Tobi P. schrieb:
> Gunwald G. schrieb:
>> Jetzt dürft Ihr über mich herfallen!
>
> Das ist so jenseits von Gut und Böse das sich ein Kommentar erübrigt.

Meinst Du die Platine oder den Satz? Wenn letzteren, möchte anmerken, 
daß dies ironisch gemeint war. Ich schätze dieses Forum uns seine 
Sachverständigen sehr. Wenn erstere würde ich mich über konstruktive 
Kritik freuen.

Tobi P. schrieb:
> Bau das wenigstens sauber isoliert irgendwo ein.

Selbstredend. Die Platine wird in ein festinstalliertes Gehäuse 
geschraubt, die Leitungen werden durch Zugentlastungen geführt etc.
Danke

hinz schrieb:
> Am besten in das mit der Platine gelieferte Gehäuse..

Danke für den Hinweis auf dieses Gehäuse, danach hatte ich gesucht, es 
aber nicht gefunden und es scheint genau das Richtige!

von Tobi P. (Gast)


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Gunwald G. schrieb:
> Wenn erstere würde ich mich über konstruktive
> Kritik freuen.

Zu kleine Abstände und kalte Lötstellen bei den Netzspannungsleitungen,
Nur einpolige Abschaltung (kann man diskutieren aber es ist Glückssache 
ob die Phase geschaltet wird) und alles offen.

Die Netzdrähte sind auf der falschen Seite ohne Lötstützpunkte direkt an 
die Kontaktdrähte gelötet und können sich lösen (z.B wenn das ganze mal 
warm wird).

Die Klemmen für "den jeweils anderen Leiter" fehlen, kann man natürlich 
mit Lüsterklemmen machen aber wehe wenn ... .

Bau das bloß in ein vernünftiges Gehäuse ein, schutzisoliert mit Stecker 
und Steckdose. Nach ein paar Wochen hat man Gebastel vergessen und wenn 
z.B. der Nachbarshund mit der Nase ... .

von hinz (Gast)


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Tobi P. schrieb:
> Zu kleine Abstände und kalte Lötstellen bei den Netzspannungsleitungen,

Blödsinn.

[sonstige Paranoia gelöscht]

von Karl B. (gustav)


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Hi,
sollte kein Snubber rein, noch?

Na ja, also ich bin ein ausgesprochener Grafittisprayer mit Kontakt 70 
Plastik.

ciao
gustav

von hinz (Gast)


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Karl B. schrieb:

> sollte kein Snubber rein, noch?

Nein.

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