Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wie UKW & DAB Empfänger selber machen?


von Klaus (Gast)


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Hi,

ich wollte mal fragen wie man einen UKW & DAB Empfänger selber bauen 
könnte.

Ich wollte nicht einen Silberkasten kaufen und den benutzen sondern 
sozusagen den Silberkasten selber machen.
Am Ende soll was Digitales (AUDIO) dabei raus kommen.

Ob DSP, FPGA, MCU oder sonstige Bauteile ist mir erstmal egal.
Es geht jetzt auch nur um das WIE kann man das machen und nicht um Sinn, 
Kosten und Können.

Grüsse, Klaus

von HGast (Gast)


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google mal nach HackRf und GNURadio.

von Harald W. (wilhelms)


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Klaus schrieb:

> ich wollte mal fragen wie man einen UKW & DAB Empfänger selber bauen
> könnte.

UKW und DAB+ unterscheiden sich m.E. so stark voneinander, das man
da zwei getrennte Empfangsteile benötigt

> Ich wollte nicht einen Silberkasten kaufen und den benutzen sondern
> sozusagen den Silberkasten selber machen.

DAB+ selbst zu dekodieren, ist m.E. nicht möglich, weil Du da einen
ziemlich leistungsfähigen Computer benötigst. Alternativ benutzt man
die in den Fertigempfänger verwendeten Spezial-ICs. Leider sind diese
in Einzelstückzahlen oft nicht erhältlich.

> Am Ende soll was Digitales (AUDIO) dabei raus kommen.

Was ist denn für Dich digitales Audio? willst Du da selbst einen
DA-Wandler hintersetzen?

> Ob DSP, FPGA, MCU oder sonstige Bauteile ist mir erstmal egal.

Kannst Du denn solche Spezial-ICs überhaupt verlöten? Ich glaube
nicht, das es da was in DIL gibt.

von Rainer U. (r-u)


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Klaus schrieb:
> was Digitales (AUDIO)

Audio ist eher analog..

Klaus schrieb:
> UKW & DAB Empfänger selber bauen

UKW:

https://www.google.com/search?hs=zyR&channel=fs&q=schaltplan+ukw+empf%C3%A4nger&tbm=isch&source=univ&client=ubuntu&sa=X&ved=2ahUKEwiV4eKpzY7iAhVI4qQKHfTeB6EQsAR6BAgHEAE

DAB:

nimm das Silberkästchen. Ansonsten bräuchtest Du jede Menge Ahnung 
(Protokoll siehe 
https://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Audio_Broadcasting#Technik), einen 
passenden Empfänger, einen Rechen-Chip, der das Empfangene schnell genug 
fressen und ausrechnen kann usw. usw. Das Protokoll selbst ist nicht 
geheim s.o.

von Carl (Gast)


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Für UKW braucht man wahrscheinlich 5 Transistoren.

Für DAB ein paar Millionen.

https://www.zhaw.ch/storage/engineering/institute-zentren/isc/projektbeispiele/gnu-radio/gnu-radio-presentation.pdf

von Joachim B. (jar)


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Klaus schrieb:
> Hi,
>
> ich wollte mal fragen wie man einen UKW & DAB Empfänger selber bauen
> könnte.
>
> Ich wollte nicht einen Silberkasten kaufen

DAB und UKW Radio geht mit SDR
https://www.hb9f.ch/bastelecke/pdf/Vortraege/2016/SDR_Vortrag_USKA_Bern_25.05.2016.pdf

aber mein passender win7 ASUS ist ein Silberkasten, ist also per 
Definition raus.

von Ham (Gast)


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Hallo

ein sehr gutes Beispiel was zeigt wie sehr uns der Digitalfunk es 
(nahezu) unmöglich macht einen Empfänger und das komplette (!)Konzept 
vollständig zu verstehen und "Diskret" (max. Grundbausteine wie OpAmps 
oder gerne auch auf programmierbare Logik aber eben 100% vollständig und 
selbstständig also inklusive der Codecs...) auf zu bauen.

Leider ist das in dieser Art auch schon längst im Amateurfunk angekommen 
- insbesondere was die Codecs angeht (eben nicht nicht als fertige 
Hardware oder eine Softwareblackbox) wird man außen vor gelassen bzw. 
wäre extremer Aufwand notwendig um so etwas nur nach den Spezifikationen 
(soweit überhaupt offen gelegt - was trotz Einsatz im Amateurfunk oft 
nicht gegeben ist) selbst aufzubauen.

Wie relativ ;-) Simpel ist hingegen ein klassischer FM Empfänger nach 
dem Superhetprinzip - natürlich nur relativ aber immerhin machbar.
Während die Hardware bei einen SDR teilsweise sogar recht einfach ist 
und auch schnell verstanden werden kann sieht es bei der Software (der 
eigentlichen Dekodierung) dann schon wieder deutlich schlechter aus - so 
bequem es auch ist fertiges zu nutzen - so richtig befriedigend ist es 
für einen Bastler und "echten" Funkamateur nicht einfach nur (zugegeben 
gute und teilweise mit "genialen" Datenübertragungsverfahren) 
vorgefertigte Übertragungsverfahren, Quellcode meist aber "nur" die 
fertige Nutzersoftware zu nutzen.
Wenn man sich dann mal die Autoren (im Amateurfunkumfeld ist man da 
relativ offen) der Softwarekernpunkte (Übertragungsverfahren, 
Demodulation etc. also nicht "nur" ein gefälliges Design, Schnittstelle 
zum Empfänger usw.) anschaut verliert man als "Normalo" aber auch 
schnell den Mut - Mathematiker, Profihintergrund klar erkennbar, fast 
immer einen Akademischen Titel aus den Umfeld der MINT Fächer, teilweise 
auch Nobelpreisträger...
Da fängt man erst gar nicht an...

Ham

von Wilhelmine (Gast)


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Harald W. schrieb:
> DAB+ selbst zu dekodieren, ist m.E. nicht möglich, weil Du da einen
> ziemlich leistungsfähigen Computer benötigst.

d.E. ist es wahrscheinlich auch nicht möglich, eine FFT selbst zu 
rechnen, weil du dazu erst mal Mathematik studieren müsstest und dann 
immer noch einen leistungsfähigen Computer benötigst, weil du zu blöd 
bist, es effizient zu implementieren.

Natürlich kann man DAB+ mit heutiger Technik selbst dekodieren. Einfach 
mal FPGA und SDR googeln. Wenn selbst dekodieren heißt, dass man sich 
die Elektronik selbst aus einen Stück Silizium schnitzen möchte, wird 
das ganze natürlich langwierig.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Klaus schrieb:
> ich wollte mal fragen wie man einen UKW & DAB Empfänger selber bauen
> könnte.

So wie alles andere, was man selber bauen will: man lernt, wie es 
funktioniert und dann baut man es.

> Am Ende soll was Digitales (AUDIO) dabei raus kommen.

Wohl nicht. Audio (und dito AUDIO) ist immer noch analog.

Ein Radio (und das ist es am Ende, was du bauen willst) stand bei vielen 
Hobby-Elektronikern weit vorn auf der Liste der Dinge, die sie bauen 
wollten. Der anspruchslose (und deshalb bastlerfreundliche) 
Mittelwellen- bzw. generell AM-Rundfunk ist mittlerweile leider tot. 
FM-Rundfunk auf UKW stellt doch schon höhere Anforderungen. Das 
HF-Frontend (aka UKW-Tuner) scheidet für den Bastler mangels Meß- und 
Abgleichmöglichkeiten für den Selbstbau ohnehin aus. Aber immerhin kann 
man sich an ZF-Verstärker, Demodulator und bei der 
Abstimmspannungserzeugung austoben.

DAB hebt das ganze nochmal eine Ebene höher. Da kann man eigentlich 
nahezu gar nichts anderes mehr machen, als fertige Module 
zusammenstöpseln. Der Lerneffekt fällt entsprechend dürftig aus.

Alles in allem kommst du mit deinem Ansinnen gut ein Jahrzehnt zu spät.

von OS (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Das
> HF-Frontend (aka UKW-Tuner) scheidet für den Bastler mangels Meß- und
> Abgleichmöglichkeiten für den Selbstbau ohnehin aus.

Ganz so ist es auch nicht, Du kannst z.B. einen TDA7000 oder deren 
Ableger verwenden um einen UKW FM Empfänger zu bauen.

Aber ansonsten ist der Ansatz wie weiter vorne geschrieben mit einem USB 
Stick wohl die einzige Möglichkeit ein Radio selbst zu bauen.
Diese Sticks mit RTL Chip beinhalten schon mal einen Breitbandigen Tuner
meist von 25 - 1700 MHz und den AD Wandler für das I+Q Signal.
Das ganze würde allerdings sehr Software Lastig werden.
Um das ganze klein zu halten wäre eventl. ein Raspi Pi als Signal 
verarbeitende Einheit eine Möglichkeit.

von c-hater (Gast)


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Ham schrieb:

> Wenn man sich dann mal die Autoren (im Amateurfunkumfeld ist man da
> relativ offen) der Softwarekernpunkte (Übertragungsverfahren,
> Demodulation etc. also nicht "nur" ein gefälliges Design, Schnittstelle
> zum Empfänger usw.) anschaut verliert man als "Normalo" aber auch
> schnell den Mut - Mathematiker, Profihintergrund klar erkennbar, fast
> immer einen Akademischen Titel aus den Umfeld der MINT Fächer, teilweise
> auch Nobelpreisträger...

So what? Du heulst hier de facto rum, dass du die Theorie nicht zu 
begreifen vermagst. Das ist sicher bitter, aber die Sache zeigt doch vor 
allem eins: nur unter konsequenter Anwendung der bekannten Theorie kommt 
man zu optimalen Ergebnissen.

Es gibt also zwei Wege, sich damit zu arrangieren:

1) Du büffelst, bis du die Theorie begreifst.
2) Du nutzt das, was dir die Leute liefern, die diese Theorie begreifen
   (und obendrein anwenden können, was noch ein ganzes Stück weiter 
geht,
   denn hier droht oft der trade-off zwischen dem was wünschenswert 
wäre,
   wenn man der reinen Theorie folgt und dem, was tatsächlich mit der
   gegebenen Rechenleistung geht...)

> Da fängt man erst gar nicht an...

Das ist der dritte Weg. Der führt definitiv in's Nirwana.

von Peter (Gast)


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Axel S. schrieb:
> er anspruchslose (und deshalb bastlerfreundliche)
> Mittelwellen- bzw. generell AM-Rundfunk ist mittlerweile leider tot.

Na ja, tot wohl nicht, siehe das beigefügte Spektrum des MW Bereichs. 
Aber deutsche Sender gibt es in der Tat nicht mehr. Aber nicht wenige 
englische und französische.

von karadur (Gast)


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UKW geht noch aber ein bisschen Messtechnik braucht man schon.

Ideal: Spektrumanalyser mit Tracking. Hatte ich vor 40 Jahren auch 
nicht. Mit einem Dipper kann man aber auch viel abgleichen. Angefangen 
vom Oszillator über den Eingangskreis und die ZF. Der Demodulator war 
etwas komplizierter.

Sollte aber mit modernen ICs machbar sein.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Klaus schrieb:
> ich wollte mal fragen wie man einen UKW & DAB Empfänger selber bauen
> könnte.

Vor sechs Jahren in diesem Forum:
Beitrag "DAB+ Modul KeyStone 8650"
Etwas später:
Beitrag "DABPi - FM/DAB Empfänger mit Si4688 für Raspberry Pi"

Wenn es nur UKW (eventuell plus MW) sein soll, für einfache Radios 
schmeißen dir die üblichen chinesischen Anbieter Bausätze hinterher
https://de.aliexpress.com/item/LEORY-DIY-FM-Radio-Kit-Electronic-Learning-Assemble-Suite-Parts-For-Beginner-Study-School-Teaching-Broadcast/32821223033.html
https://de.aliexpress.com/item/DIY-Portable-AM-FM-Radio-Kit-76-108MHZ-525-1605KHZ-Suitable-For-Electronic-Teaching-And-Learning/32819562152.html

von Klaus (Gast)


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Danke für die guten Antworten.

Löten kann ich kleinere BGA, bei den grossen (>250 Pins) wird es langsam 
schwerer.
Audio ist logischerweise analog aber ich brauche das Signal als I²S.

Eine FFT kann ein billiger AVR, nur nicht in der Geschwindigkeit.
Ich denke das man das einem FPGA besser überläst oder einem ARM wenn der 
schnell genug wäre.

Also wenn ich es richtig verstehe dann muss ich mir sozusagen einen 
SDR-Stick selber bauen und die Auswertung dann dahinter machen.

Also SDR Pläne besorgen und mit UKW anfangen.
Die ganze DAB(+) Signaldecodierung mit einplanen.
Wird eine Nette Beschäftiung werden.

von Martin H. (hebi19)


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Klaus schrieb:
> Also wenn ich es richtig verstehe dann muss ich mir sozusagen einen
> SDR-Stick selber bauen und die Auswertung dann dahinter machen.

Hallo Klaus
Wenn ich den Faden lese dann kann ich nirgends lesen, dass Du etwas 
"machen musst"! Von daher hast Du wohl etwas falsch verstanden. 
Inwieweit es für Dich befriedigend ist einen RTL-stick nachzubauen musst 
Du selber entscheiden. Es gibt ja Leute, die mit alten Logikbausteinen 
eine alte Grafik-Karte incl. Grafikprozessor nachzubauen um einen 
musealen Röhrenmonitor anzusteuern.
Zu mehr als der persönlichen Befriedigung ist so ein Projekt kaum zu 
gebrauchen. Und der Faden gibt VERSCHIEDENE Wege als Vorschlag, um einen 
DAB+ Empfänger "selbst zu bauen". Er besteht letztendilich aus dem 
VHF-Frontend, das z.B. mit einem RTL-SDR realisiert werden kann - aber 
auch "anderweitig selbstgebaut" bis hin zu "selbst entworfen. Dann 
besteht es aus einer digitalen Signalverarbeitung und diese aus den 
beiden Bestandteilen HW und SW. Auch hier gibt es jetzt "einfache 
Ansätze", z.B. wie vorgeschlagen einen raspberry zu verwenden. Niemand 
hindert dich auch hier die HW selbst zu schnitzen. Gleiches gilt für die 
SW. "Müssen" tust Du nichts - was Du machen willst hängt von deinen 
Neigungen und deinen Fähigkeiten ab.

von Harald W. (wilhelms)


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Klaus schrieb:

> Die ganze DAB(+) Signaldecodierung mit einplanen.
> Wird eine Nette Beschäftiung werden.

Bis Du das dann fertig hast, gibts DAB++.
:-)

von W.S. (Gast)


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Klaus schrieb:
> Ich wollte nicht einen Silberkasten kaufen und den benutzen sondern
> sozusagen den Silberkasten selber machen.

Also, dann schreib mal nicht über solche Silberkästen, sondern 
formuliere deine Gedanken direkt.

Was also willst du bauen?

Soll es ein Eigenbau-Empfangstrakt sein, also die Schaltung von Antenne 
bis NF-Buchse - und das alles aus eigener Kraft (ADC's, FPGA, DSP usw.) 
realisiert?

Oder soll es ein selbstgebautes Radio sein, das sich stilmäßig gut in 
die vorhandene Stereo-Anlage einfügt und den UKW-Tuner ersetzt?

Oder soll es ein Innenleben sein für eher künstlerische 
Radio-Bauvorhaben? So etwas Ähnliches wie auf dem Bild nachgestalten und 
ein modernes Innenleben hineinsetzen?

Wenn dir der Sinn nicht nach Eigenbau auf FPGA-Ebene vorschwebt, dann 
versuche, dir von SiLabs einen SI4630..35 zu besorgen und damit deinen 
Empfangstrakt zu realisieren. Es bleibt bei sowas schon noch genug 
Eigenbau-Elektronik zu tun übrig.

W.S.

von Klaus (Gast)


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Der Si4635-A10-GM  oder ein anderer aus der Famile sieht nicht schlecht 
aus.

Das ist ja schon mehr als 50% von dem was in so einem Silberkasten drin 
ist.

Ich dachte zwar daran die SDR selber zumachen, also mit entsprechenden 
Chips.
Und dann die ganze Auswertung auf Prozessorébene zu machen.

Alles komplett selber machen wäre wohl ein Projekt für die nächsten 
Jahre.
Auch als Hobby und Lern Projekt will man ja auch mal fertig werden.

Aktuell ist es nur ein Gedankenspiel ob und wie man das machen kann.
Wenn ich eine Lösung habe dann wollte ich das auch bauen.
Keine Serie nur für mich zuhause und jenachdem wie das Projekt dann 
aussieht wird es Opensource oder verschwindet im privaten Archiv 
(Tonne/Müll).

von Uli (Gast)


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Ich habe zum spass mal nach dem Si4635-A10-GM Datenblatt gesucht, ohne 
Erfolg!
Nach der Producktübersicht wäre das eigentlich ein netter austausch 
Kandidat für diverse andere Module.
Aber Ohne Infos wird das nichts.

Kenne nur die Venice und dieses schlechten Keystone (T3) Module.
Und keines davon ist wircklich gut.
Habe die schon eingesetzt und ja sie arbeiten, aber nicht sehr schön.
Besonders das Keystone Modul ist langsam und hat Probleme mit seiner 
Internen DB der Sender (einfach nochmal scannen und fluchen).

von W.S. (Gast)


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Uli schrieb:
> Ich habe zum spass mal nach dem Si4635-A10-GM Datenblatt gesucht, ohne
> Erfolg!

Hab da was Ähnliches.

W.S.

von Klaus (Gast)


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Mal abgesehen davon das ich ja eigentlich alles selber machen wollte, 
komme ich immer mehr ins zweifeln, ob man das wirklich noch mit 
"Hausmitteln" schaft.
Unabhänig vom Geld oder Aufwand scheint es doch so zu sein das man eine 
SDR Stufe und die Auswertung zwar bauen kann, aber die benötigte 
performance ist nicht gerade gering. Der Aufwand wird außerdem gewaltig 
sein.
Abkürzungen durch spezial IC's würden zwar leichter zum Ziel führen, 
aber ich denke das wird nur eine Theoretische Spielerei bleiben.

Darum fürchte ich das Projekt kann ich beerdiegen!
Wäre aber schön gewesen wenn man das selber machen könnte.


Nunja, die ganzen Si46xx Chips sehen super aus, welcher davon nun "DER" 
richtige ist kann man wohl nur durch Testen herrausfinden.
Der Preis von ca. 10€ macht es jedenfalls interessant sich die mal 
anzusehen.

Den Keystone Kram kenne ich auch, langsam, Texte kommen nicht rein, ab 
ca. 100 Sender läuft das Modul unsauber und ein SCAN zerstört die bereis 
gefundenen Sender. War reine Zeitverschwendung!

Vom Si4635 habe ich auch keine Daten gefunden, schade.

von Harald W. (wilhelms)


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Klaus schrieb:

> Mal abgesehen davon das ich ja eigentlich alles selber machen wollte,
> komme ich immer mehr ins zweifeln, ob man das wirklich noch mit
> "Hausmitteln" schaft.
> Unabhänig vom Geld oder Aufwand scheint es doch so zu sein das man eine
> SDR Stufe und die Auswertung zwar bauen kann, aber die benötigte
> performance ist nicht gerade gering. Der Aufwand wird außerdem gewaltig
> sein.

Das erinnert irgendwie an das "MP3-Fieber". Damals benutzte man einen
kompletten PC im Kofferraum zur Dekodierung. Als die MP3-Spezial-ICs
dann allgemein zugänglich waren, sind diese "Kofferraum-PCs" schnell
ausgestorben. So war auch meine erste Antwort gemeint. Eine Dekodie-
rung von DAB+ ist zwar mäglich, ohne die DAB+ICs aber nicht sinnvoll.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Klaus schrieb:
> Mal abgesehen davon das ich ja eigentlich alles selber machen wollte,
> komme ich immer mehr ins zweifeln, ob man das wirklich noch mit
> "Hausmitteln" schaft.

<Loriot> Ach! </Loriot>

> Abkürzungen durch spezial IC's würden zwar ter zum Ziel führen,
> aber ich denke das wird nur eine Theoretische Spielerei bleiben.
> Darum fürchte ich das Projekt kann ich beerdiegen!
> Wäre aber schön gewesen wenn man das selber machen könnte.

Das steht und fällt alles mit deiner Definition von "Hausmittel"

Wie ich bereits früher schrieb, ist selbst das HF-Frontend (vulgo: 
Tuner) für einen (vergleichsweise) simplen analogen UKW-Empfänger mit 
den üblichen Hausmitteln (nach meiner Definition) außer Reichweite. Denn 
da muß man Oszillatoren und Schwingkreise im 100MHz Bereich vermessen. 
Und zwar reproduzierbar, also ohne Beeinflussung der zu vermessenden 
Schaltung durch die Messung. Wird halt nix. Also nimmt man den UKW-Tuner 
dann doch als "silbernes Kästchen" bzw. black box hin. Oder einen 
TDA7000 oder unter welcher IC-Bezeichnung man das heute fertig kauft. 
Belangloses Detail.

Für DAB kann man dann statt des SDR-Sticks einen der üblichen Chipsets 
für einen solchen Stick verbasteln. Ist auch nicht besser. Wesentliche 
Funktionalität muß man immer "am Stück" zukaufen.

Einen Empfänger kann man damit bauen, sicher. Die Frage ist nur: was 
lernt man dabei? Und die Antwort ist: nicht viel. Am ehesten noch, wie 
man das Datenblatt des betreffeneden Chips lesen muß. Auch das ist 
sicher wertvolles Wissen, aber eben nicht das, was man wollte.

Mein Rat wäre, sich für den Anfang auf den Amateurfunkbereich zu 
beschränken. Also Lang-, Mittel- und Kurzwelle für beherrschbare 
Frequenzen. Und für den Anfang AM. Ausgehend davon kannst du dich dann 
ja schrittweise vortasten in Richtung höhere Frequenzen und 
anspruchsvollere Modulationsverfahren. Inclusive digital.

von Bernadette (Gast)


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Bau dir erst mal einen UKW-Empfänger.

Wenn du dann noch Lust auf DAB hast, dann ...

von S. R. (svenska)


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Man kann UKW - mit mäßiger Qualität - auch mit einem popeligen 
AM-Demodulator (= Schwingkreis plus Diode) empfangen. Man muss nur den 
Schwingkreis leicht neben den Sender stimmen.

Von einem ordentlichen UKW-Radio ist das natürlich weit entfernt, aber 
das ist mit Hausmitteln definitiv möglich.

von Egon D. (Gast)


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Axel S. schrieb:

> Das steht und fällt alles mit deiner Definition
> von "Hausmittel"

Ja, auf jeden Fall.


> Wie ich bereits früher schrieb, ist selbst das
> HF-Frontend (vulgo: Tuner) für einen (vergleichsweise)
> simplen analogen UKW-Empfänger mit den üblichen
> Hausmitteln (nach meiner Definition) außer Reichweite.

Das sehe ich nicht ganz so.


> Denn da muß man Oszillatoren und Schwingkreise im
> 100MHz Bereich vermessen. Und zwar reproduzierbar,
> also ohne Beeinflussung der zu vermessenden Schaltung
> durch die Messung.

Naja, alternativ kauft man einen VCO und einen Mischer
von MiniCircuits. An der PLL für die Abstimmung und am
ZF-Verstärker kann man sich immer noch austoben...


> Einen Empfänger kann man damit bauen, sicher. Die
> Frage ist nur: was lernt man dabei?

Eine anständige PLL und einen brauchbaren ZF-Verstärker
zu bauen ist beides nicht mehr trivial, aber durchaus
machbar.


> Mein Rat wäre, sich für den Anfang auf den
> Amateurfunkbereich zu beschränken. Also Lang-, Mittel-
> und Kurzwelle für beherrschbare Frequenzen. Und für
> den Anfang AM. Ausgehend davon kannst du dich dann
> ja schrittweise vortasten in Richtung höhere Frequenzen
> und anspruchsvollere Modulationsverfahren. Inclusive
> digital.

Das bleibt natürlich richtig.

Ich würde aber nicht zwanghaft und in jedem Falle bis
auf diskrete Einzeltransistoren zurückgehen; das halte
ich gerade bei Oszillator oder Mischer nicht für sinnvoll.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Klaus schrieb:
> Mal abgesehen davon das ich ja eigentlich alles selber machen wollte,

Echt? Du wolltest den Sand für dein Silizium selber schaufeln und dann 
das Silizium selber gewinnen? Du wolltest zuerst deinen Compiler selber 
bauen und am besten noch das ganze OS? Dein Strom kommt nicht fertig aus 
der Steckdose, sondern du züchtest dir zuerst Hamster, die in Laufrädern 
Strom erzeugen?

Leute wie du mit ihrem "alles selbermachen" gehen mir auf den Zeiger. Du 
verwendest, genau wie jeder andere, fertige Bauelemente und Materialien, 
aber zierst dich ein Modul zu nehmen, weil das Projekt damit nicht mehr 
"selber gemacht" wäre. Was soll dass?

von W.S. (Gast)


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S. R. schrieb:
> Von einem ordentlichen UKW-Radio ist das natürlich weit entfernt, aber
> das ist mit Hausmitteln definitiv möglich.

Was ist ein "Hausmittel"?
Ne rostige Kneifzange? Oder ein Lötkolben aus'm Baumarkt? Oder das 
Digital-multimeter? Oder der Universal-Kann-Alles-Meßplatz von 
Rostig&Schwer?

Nee, als Bastler, der sich mit Elektronik befaßt, sollte man sich daran 
gewöhnen, so etwas wie Oszilloskop, Labornetzteil und für HF-Zwecke eben 
auch einen Wobbler als Hausmittel zu betrachten.

Dabei ist gerade ein Wobbler heutzutage ziemlich einfach und 
preisgünstig selber zu bauen. Man braucht dazu 3..4 Schaltkreise von 
AnalogDevices (nen DDS wie den AD9951, nen schnellen OpV wie den AD8000, 
nen logarithmischen Dekoder und bei bedarf noch nen linearen Dekoder. 
Dazu ein µC eigener Wahl und den PC.

Wer auf fertige Frontends mit Chips von SiLabs oder NXP zurückgreift, 
kommt auch mit etwas weniger Hausmitteln zurecht.

Aber so ist das beim Basteln: wenn man ein Werkzeug nicht hat, dann baut 
man es sich eben. Guckt mal bei Youtube nach diversen Holz-Bastlern, die 
bauen sich zu allererst aus Sperrholz und ihrer alten Handkreissäge ne 
Tischkreissäge und dann aus nem Motor und noch mehr Holz eine 
Schleifmaschine und so weiter.

Was lehrt uns das? Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Nur 
diejenigen, die ein Schlaraffenland erwarten, müssen vergeblich auf die 
gebratenen Tauben warten.

W.S.

von S. R. (svenska)


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W.S. schrieb:
> Nee, als Bastler, der sich mit Elektronik befaßt, sollte man sich daran
> gewöhnen, so etwas wie Oszilloskop, Labornetzteil und für HF-Zwecke eben
> auch einen Wobbler als Hausmittel zu betrachten.

Ich besitze nichts davon. Trotzdem habe ich einen funktionierenden 
Computer selbst zusammengelötet (Z80 auf Europlatine) und mache 
Elektronik. Für mich sind die Hausmittel tatsächlich 30W-Lötkolben (oder 
analoge Lötstation von Lidl), Multimeter, Zange und Pinzette auf dem 
Küchentisch. Für die meisten Mikrocontroller-Projekte reicht das auch 
vollkommen.

Nicht jeder hat Zugang zu einer gut ausgestatteten Werkstatt oder die 
Möglichkeit, sich eine einzurichten.

von Joachim B. (jar)


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S. R. schrieb:
> Trotzdem habe ich einen funktionierenden
> Computer selbst zusammengelötet (Z80 auf Europlatine)

ja zwischen 1979 - 1991 reichte das, sogar der 16W Tipp von Ersa auf dem 
Küchentisch.
Jetzt verweigere ich unter 0,5mm Pitch

von W.S. (Gast)


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S. R. schrieb:
> Ich besitze nichts davon.

Das ist dein Problem.

Hast du deinen selbstgebastelten Z80 mit ein paar Monozellen in Reihe 
und 7805 in Betrieb genommen?

Ich sag's mal so: Auch zum Basteln gehört zumindest ein wenig gutes 
Werkzeug - und das muß erstens nicht wirklich teuer sein und zweitens 
kann es in vielen Fällen auch selbstgebastelt sein.

Die Sache mit dem Wobbler habe ich verdammt ernst gemeint! So etwas kann 
man wirklich selber machen und es wird ein gutes Werkzeug draus werden, 
wenn man nicht schludert.

W.S.

von S. R. (svenska)


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W.S. schrieb:
>> Ich besitze nichts davon.
> Das ist dein Problem.

Dennoch sehe ich mich als "Bastler". Mir das abzusprechen, weil ich 
keine vollständige Elektronikwerkstatt habe, finde ich schlicht fies.

W.S. schrieb:
> Hast du deinen selbstgebastelten Z80 mit ein paar Monozellen
> in Reihe und 7805 in Betrieb genommen?

Da ist ein ganz gewöhnlicher Barrelanschluss dran. Der 7805 wurde mir 
ein bisschen zu warm, daher habe ich den entfernt und speise jetzt 
direkt 5V ein - entweder Wandwarze oder USB-Ladegerät.

Der Punkt ist: Es gibt einen ziemlich großen Bereich zwischen "voll 80er 
Jahre ohne alles" und "Elektroniklabor".

von Klaus (Gast)


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Nun unter Hausmittel verstehe ich nicht nur ein 20MHz Oszi und ein 
Digitalvoltmeter.
Da habe ich schon was besseres zu bieten:
3GHZ Spectrumanalyser, 100MHz Oszi, HF-Sender (alles was man für UKW 
braucht --> Habe früher UKW mit 5Fach-Drehkos gebaut), Logikanalyser und 
DVB & DAB Sender. Halt alles was man so täglich braucht.
Gut ist jetzt alles nicht gerade das Modernste aber es arbeitet.

Ich könnte das schon bauen, nur man muss halt irgendwann einsehen das es 
keinen Sinn macht und das habe ich.

Da ist es einfacher und leichter einen Prozessor mit TTL Gatter zu 
bauen.
Dabei fällt mir ein das ich meine alte PDP-11 mal wieder anwerfen 
könnte.
Der gewickelte Speicher (F-RAM) würde sich bestimmt freuen.

von Egon D. (Gast)


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Klaus schrieb:

> Ich könnte das schon bauen, nur man muss halt
> irgendwann einsehen das es keinen Sinn macht
> und das habe ich.

Ausrede.

Den HF-Teil bekommt man -- je nach Geduld,
sportlichem Ehrgeiz und Ausstattung -- fast auf
dem Küchentisch zustande, ausreichend Sachkenntnis
vorausgesetzt. Man orientiere sich bei den
6m/2m-Funkamateuren.

Die Demodulation der ZF und die Decodierung wird
eine geeignete Prozessormimik machen müssen, das
artet dann in eine Programmier-Orgie aus. Aber
warum soll das nicht möglich sein?

Hätte auf jeden Fall den Vorteil, dass man nicht
mehr von der Gnade der Industrie abhinge, was die
Chipsätze angeht.

von Klaus (Gast)


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Das man (auch ich) das hin bekommt bestreite ich ja nicht, ich denke nur 
inzwischen das es keinen Sinn macht.
Unabhängigkeit wäre in der Tat ein Argument was noch dafür spricht und 
der Ergeiz es selber gemacht zu haben.

Die Theoretischen Informationen dazu habe ich nun und daraus habe ich 
für mich eine Entscheidung getroffen.

von Andreas M. (amesser)


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Harald W. schrieb:
> UKW und DAB+ unterscheiden sich m.E. so stark voneinander, das man
> da zwei getrennte Empfangsteile benötigt

Das ist Unsinn. FM lässt sich natürlich über einen IQ 
Direktmischempfänger empfangen. DAB sowieso.

http://www.joshisanerd.com/projects/sdr_snippets/gnuradio_and_ipython//2%20Broadcast%20FM%20RDS%20Decode.html

Die Silicon Labs Chips können mit dem selben Empfangsteil problemlos 
beides empfangen.

Klaus schrieb:
> Ich wollte nicht einen Silberkasten kaufen und den benutzen sondern
> sozusagen den Silberkasten selber machen.
> Am Ende soll was Digitales (AUDIO) dabei raus kommen.
>
> Ob DSP, FPGA, MCU oder sonstige Bauteile ist mir erstmal egal.

Das Verfahren ist im Prinzip komplett Dokumentiert - Dokumente sind 
verfügbar - und technisch auch nicht übermäßig schwierig.

- Man braucht einen I/Q Direktmischempfänger
- I und Q gibt man dann jeweils auf einen 8 oder mehr Bit ADC mit exakt 
2.048 Mhz Samplerate
- Daraus bekommt man einen Datenstrom

(Die drei Schritte bekommt man günstig fertig in Form bestimmter DAB 
Sticks)

Mit den Daten

- Anhand der mittleren Amplitude Start der Symbole und das Null Symbol 
suchen.
- Den Datenstrom mit einem künstlich erzeugten Korrektusinus 
multiplizieren (Frequenz wird kontionuierlich ermittelt, s.u.)
- Die erste ms (=2048 Datenpunkte) FFT Transformieren
- Grobtunning: Wenn FFT nicht mittig liegt den Sinus oben entsprechend 
anpassen
- Feintuning: Die Symbole sind etwas länger als 1ms: Den n-ten  ADC Wert 
mit dem Konjugierten des n+2048-ten ADC Wert multiplizieren und bis zum 
Ende des Symbols aufsummieren. Daraus ergibt sich ein Feintuning das bei 
der Multiplikation mit dem sinus berücksichtigt werden muss

Das Ergebnis der FFT ergibt dann direkt ein 1536 Bit - Symbol.

Die Reihenfolge der restlichen Schritte habe ich dann nicht mehr ganz im 
Kopf, aber es kommen noch:

- Viterby Dekodierung
- Fehlerkorrektur
- Descrambling
- Datenströme dekodieren

Ich habe dass vor >3 Jahren mal in ein Python Skript geschrieben was
dass alles Schrittweise ohne auf extra Libs zurückzugreifen
durchführt. Das Skript wird mit 8Bit I/Q Daten eines SDR Sticks gefüllt 
und am Ende fallen AAC oder MP3 Daten raus.

Nach meinen Rechnungen müsste man dass mit 4-5 Cortex M4 Mikros der 
150Mhz Klasse in Software schaffen.

Trozdem nicht sinnvoll selbst zu machen. So ein Silicon Labs Chip kostet 
unter 10 Euro und braucht so gut wie keine externen Bauteile. Was nicht 
heist das der Plug and Play ist. Da muss man auch noch eine ganze Menge 
anprogrammieren...



-

von UKW-Bastler (Gast)


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Axel S. schrieb:
> FM-Rundfunk auf UKW stellt doch schon höhere Anforderungen.
Unsinn. Kinder haben schon einfache UKW-Pendler gebaut.

Axel S. schrieb:
> Wie ich bereits früher schrieb, ist selbst das HF-Frontend (vulgo:
> Tuner) für einen (vergleichsweise) simplen analogen UKW-Empfänger mit
> den üblichen Hausmitteln (nach meiner Definition) außer Reichweite.

Deinen Unsinn zu wiederholen macht ihn nicht glaubwürdiger. Hast wohl 
nie selbst einen Eintransistorempfänger für UKW gebaut, ergo kanns nicht 
funktionieren?

von W.S. (Gast)


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S. R. schrieb:
> Dennoch sehe ich mich als "Bastler". Mir das abzusprechen, weil ich
> keine vollständige Elektronikwerkstatt habe, finde ich schlicht fies.

Es ist keineswegs "fies" und du scheinst gern beleidigt zu sein.
Ist es dir denn noch nie mal in den Sinn gekommen, deine 
Bastel-Ausrüstung auch mal etwas zu vergrößern, damit du dann Dinge 
machen kannst, die ohne nicht gehen?

Ich hab nicht ohne Grund die diversen "Holzwürmer" erwähnt, also Leute, 
die in Holz basteln und die sich ihre Ausrüstung Stück für Stück selber 
machen. Sinngemäßes gilt auch für die Elektronik.

Aber schreib jetzt nicht, daß du nur deswegen daheim nix hast, weil du 
in der Firma aus dem Vollen schöpfen kannst.

W.S.

von bastelhansi (Gast)


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Schau mal hier :

excitron.be

von Peter (Gast)


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Hier mal was mit einem Cortex M4:

http://armradio.weaksignals.com/


Wenn man das mit einem M7 / H7 oder von NXP einen der neuen schnellen 
ARM Prozessoren macht müsste man das alles mit "wenig" Hardwareaufwand 
machen können. DAB+ aus dem Signal raus zu bekommen wird da bestimmt die 
grösste Hürde sein.

von Klaus (Gast)


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Ein sehr schönes Projekt.

Aber leider nur bis ca. 800KHz.
300MHz und das würde gehen, nur das schaft kein kleiner ARM.

von Peter (Gast)


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Das mit der Frequenz hatte ich übersehen.

Stimmt nur um UKW einzulesen müsse man ja 216MHz (2*108) abtasten und 
das schaft kein Prozessor. Ich denke das man auch nur für die 
Verarbeitung der Daten aus einem externen ADC einen recht flotten 
Rechner braucht.

Wenn man zuviel Zeit hat könnte man es ja Probieren, ein RPI4 als 
Testrechner ist ja nicht so teuer, der passender ADC kostet 
wahrscheinlich mehr.
Ob das allerdiengs dann schon reicht ?????????


Aber es ist trozdem ein gutes Projekt bei dem man was lernen kann.

von Stefan F. (Gast)


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Peter schrieb:
> ein RPI4 als Testrechner ist ja nicht so teuer

Welche Schnittstelle würdest du dort zur Datenübertragung zwischen ADC 
und Prozessor benutzen wollen?

von Marek N. (Gast)


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RedPitaya oder LimeSDR würden sich als Front-End eignen.

von Georg A. (georga)


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Niemand, der noch recht bei Trost ist, sampled für einen normalen 
Empfänger gleich mit irgendwas in der Gegend/jenseits der Sendefrequenz. 
Erst wirds runtergemischt (0 bis wenige MHz) und dann kommt erst der 
ADC. So machen es zB. die üblichen SDR-Sticks.

von Peter (Gast)


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Runtergemischen wäre wohl die einfachste Lösung um mit handlichen 
Prozessoren das zu machen.

Aber ein direktes einlesen der Frequenz würde diese Hardware ersparren.
Das man das mit Massen von Systempower sich erkauft ist halt der Preis 
dafür.
Jeder kann da für sich entscheiden was er will.


Mir war dieses Projekt mit dem M4 aufgefallen und ich finde es spannend 
was da gemacht wurde.

von Georg A. (georga)


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Peter schrieb:
> Aber ein direktes einlesen der Frequenz würde diese Hardware ersparren.
> Das man das mit Massen von Systempower sich erkauft ist halt der Preis
> dafür.

Naja, aber ein Mischer ist technisch und budget-mässig ein Pipifax gegen 
einen AD-Wandler mit ein paar hundert MS/s. Wenn man aus dem riesigen 
Spektrum nur ein paar MHz braucht, macht es doch gar keinen Sinn, alles 
zu erfassen. Allein aus Dynamikgründen wird man vorher ohnehin filtern 
müssen, wozu dann 99% des verbleibenden Null-Pegel-Spektrums im 
Datenstrom noch mitnehmen?

Mit Filterung vorher kann ich den ADC (wenn er einen schnellen 
Sample/Hold-Eingang hat), aber gleich auf einer viel niedrigeren 
Alias-Frequenz laufen lassen. Dann kann ich den schnellen SH gleich ohne 
ADC kaufen (nennt sich dann Mischer...), dann reicht ein langsamer ADC 
auch wieder aus.

von Dieter (Gast)


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Im Radio-Bastler-Forum gibt es so ein paar Digitalheinis die Radios auf 
SDR-Basis bauen. Irgendwo haben die auch mal was über ein DAB+/FM Radio 
mit Si**** geschrieben. Komplett mit Schaltplan und Bauanleitung.

von Peter (Gast)


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Das man bei einem einlesen des vollen Spektrums 99,999% Müll hat ist 
klar und auch das die Preise von so einem ADC etwas hoch sind sollte 
bekannt sein.
Aber es geht und das wollte ich mehr damit sagen.

Einen Mischer zu bauen, der auch noch gut geht, ist leider so eine Kunst 
die ich nicht wirklich behersche.

Der Si5351 kann nur bis 200MHz (UKW), aber da gibt es mit Sicherheit 
auch welche die bis 300(DAB) kommen.

Wenn Du (Georg A.) so einen Mischer machen kannst dann bitte, ich kann 
es leider nicht. Aber nachbauen würde mich schon interessieren, auch 
wenn das alles vom Preis her deutlich über einer Kaufvariante liegen 
würde.

von Georg A. (georga)


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Peter schrieb:
> Einen Mischer zu bauen, der auch noch gut geht, ist leider so eine Kunst
> die ich nicht wirklich behersche.

Die Frage ist ja, wie tief man unten ansetzen will. Früher waren die 
Eingangsmischer von Fernsehern auch nur langweilige Dual-Gate-Fets. Tut 
man sich heute auch nicht mehr an, gibts alles fertig. "Unspezifisch" 
zB. von AD oder Maxim, ansonsten natürlich direkt integriert oder als 
Komplettlösung mit dem passenden Demodulator.

Die Kunstkriterien sind mit digitalen Verfahren auch etwas 
anspruchsvoller geworden:

- Die nötige Linearität muss sehr gut sein, weil sonst gerade die 
FFT/OFDM-basierten Modulationsverfahren (DAB, DVB-T*, WLAN, ...) völlig 
absaufen. Das O steht eben für orthogonal, aber wenn sich alle 
Einzelträger munter untereinander an irgendwelchen Nichtlinearitäten im 
Verarbeitungsfluss mischen, bleibt davon nur noch Müll übrig.

- Die PLLs/VCOs müssen aus demselben Grund deutlich jitter/rauschärmer 
arbeiten. Schon der Schnipps gegen einen HC49-Quarz versaut kurzfristig 
die Bitfehlerraten von DAB (BTDT...).

- Meistens will man auf der ZF-Ebene schon IQ haben. Das ist 
unintegriert schon mühsam, um die 90-Grad-Phase vom VCO und die 
Symmetrie des IQ-Mixers sauber hinzubekommen...

> Der Si5351 kann nur bis 200MHz (UKW), aber da gibt es mit Sicherheit
> auch welche die bis 300(DAB) kommen.

ADF4351, 35MHz bis 4GHz ;)

von Rainer V. (a_zip)


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Hi, habe gerade noch mal ein altes Elektor-Heft in der Hand gehabt. Was 
wäre mit Si4734/35 als Start? Elektor Halbleiterheft 2010...
Gruß Rainer

von Thomas W. (twust)


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Ich habe dieses DAB+,UKW, MW Radio aufgebaut.

https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=12108

Es funktioniert sehr gut, nur die Teilebesorgung ist schwierig. Der 
Hauptcontroller kommt fertig geflasht aus Australien. Ich suche noch das 
passende Altradio zum Modden. Ein altes Kassettengerät aus den 80 ern 
vielleicht. Anstelle des Kassettendecks baue ich  den Bildschirm ein.
Mit dem Wifi-Zusatz zum Micromite kann man mit einer neuen Firmware auch 
Internetradio empfangen. Theoretisch, probiert habe ich das noch nicht.


Thomas.

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