Hallo Leute, kann mir jemand sagen, was für ein Kernmaterial man am besten für einen Impulsübertrager für Gate-Treiber nehmen sollte und ob dieser einen Luftspalt braucht? Ich habe zig Ferrit und Fero in diversen großen Ringkerne als auch E-I Kerne mit und ohne Luftspalt hier, finde aber auf die Schnelle keine Infos, aus was der Kern bestehen sollte. Danke
Einen Luftspalt braucht der Kern nicht, du willst ja Energie übertragen und nicht speichern. Wenn es um wirklich schnelle Impulse geht, nimm einen NiZn-Ferrit, sonst MnZn. Die Windungszahlen so, dass der Kern bei der maximalen Spannungs-Zeit-Fläche nicht sättigt bzw. bei der Schaltfrequenz zu große Verluste macht.
Frickel schrieb: > kann mir jemand sagen, was für ein Kernmaterial man am besten für einen > Impulsübertrager für Gate-Treiber nehmen sollte Das richtige ;-) >und ob dieser einen > Luftspalt braucht? NEIN! Gerade Trafos für schnelle Pulse müssen eine MINIMALE Streuinduktivität haben! Siehe Transforatoren und Spulen > Ich habe zig Ferrit und Fero in diversen großen Ringkerne als auch E-I > Kerne mit und ohne Luftspalt hier, finde aber auf die Schnelle keine > Infos, aus was der Kern bestehen sollte. Die meisten Gateübertrager oder andere HF-Trafos haben Ferritkerne aus mittel-bis hochpermeablem Material. Die Windungszahlen sind eher klein, so um die 10-50. Die Streuindukltivitäten liegen meist im einstelligen uH-Bereich, die Hauptinduktivitäten bei 100-1000uH. Daraus kann man einen Kern auswählen. Was für Kerne hast du denn da? Kannst du die Induktivität messen? Denn ohne diese Information wird das ein Blindflug, der meistens krachend scheitert. Wenn du kein LCR-Meter hast, musst du MINDESTENS mittels Pulsgenerator und Oszi was messen, sprich, Stromanstieg über Spannung und Zeit -> Induktivität. Dabei kann man auch die Sättigung messen. https://www.mikrocontroller.net/articles/Spule#Kerne_recyceln
Beitrag #5846854 wurde von einem Moderator gelöscht.
Falk B. schrieb: > Gerade Trafos für schnelle Pulse müssen eine MINIMALE > Streuinduktivität haben! Deshalb bevorzugt man dafür Ringkerne.
Hat man einen Ferrit-Leistungstrafo, ist die Wahl evtl. einfach: Anforderungen praktisch genau wie beim Leistungsübertraeger. (Funktioniert gut mit einem zur Frequenz passenden Power-Ferrit.) Nur falls es sich um die Highside Ansteuerung eines 2-Transistor Flyback (Speichertrafo) oder eines Buck Converters (nur Drossel) handelt könnte evtl. gar kein Ferrit verwendet worden sein. (Speicherdrosseln/"Speichertrafos" = gekoppelte Speicherdrosseln können auch aus - für Gate Drive Transformer nicht besonders gut geeigneten - Eisenpulver-Materialien gemacht sein.) hinz schrieb: > Falk B. schrieb: >> Gerade Trafos für schnelle Pulse müssen eine MINIMALE >> Streuinduktivität haben! > > Deshalb bevorzugt man dafür Ringkerne. Das muß bei der Eigenanfertigung daheim nicht genau so sein. Bevorzugen tut man diese, klar. Bei den (heutzutage verwendeten) höheren Frequenzen ist auch daheim die Anfertigung mit einem Ringkern leicht möglich, weil nur wenige Windungen nötig. Bei etwas niedrigeren Frequenzen ist die einfachere Bewicklung des Spulenkörpers ein echter Vorteil. Wenn nicht ganz so steilflankig geschaltet werden muß (wie gesagt niedrige f_S), stört die etwas höhere Streuung auch nicht unbedingt so extrem. Welche Schaltfrequenz wird denn angepeilt?
Gegentakt Treibertrafos sollte man kaufen. Der Selbstbau ist gar nicht so einfach. Die Ausgänge dürfen an den Flanken nicht ausschwingen, sonst leiten beide Transistoren gleichzeitig und der magische Rauch entweicht. Allerdings hat mich der Würth-Vertriebler irgendwie nicht verstanden und mir ein Muster mit 0,5mm Pinabstand geschickt. Ich hab ihn gar nicht erst am 400V Zwischenkreis probiert, sondern gleich weggeschmissen. Ich hab dann einen von Pulse Electronics genommen (15mm Abstand, 3,75kV Prüfspannung). Die Rechtecke sehen auf dem Oszi super aus. https://www.mouser.de/datasheet/2/336/P507-1526764.pdf
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Peter D. schrieb: > Gegentakt Treibertrafos sollte man kaufen. Der Selbstbau ist gar nicht > so einfach. Milliarden CFL-EVG und Halogentrafos sind anderer Meinung.
Hi, leider blieb mir das "frickeln" am Wochenende verwehr, dennoch habe ich immer noch Interesse an dem Thema! Falk B. schrieb: > Was für Kerne hast du denn da? Kannst du die Induktivität messen? Denn > ohne diese Information wird das ein Blindflug, der meistens krachend > scheitert. Noch besser, ich habe lauter jungfräuliche mit genauer Bezeichnung und Datenblatt Folgende Ringkerne habe ich da - bin selber erstaunt, was sich alles angesammelt hat :-o -------------------------- Epcos/TDK B64290L0038X037 mit T37 Material; AL: 2.66µH Epcos/TDK B64290L0044X027 mit N27 Material; AL 1,02µH Ferroxcube TN7,5/4,1/3 mit 2P80 Material; AL: 30nH Ferroxcube TN10/6/4 mit 3F3 Material; AL: 740nH Ferroxcube TN10/6/4 mit 3E25 Material; AL: 2250nH Ferroxcube TN16/6,6/6,3 mit 3E25 Material; AL 3540nH Ferroxcube TN16/9,6/6,3 mit 3F3 Material; AL 1160nH Ferroxcube TN25/15/10 mit 3F3 Material; AL 1840nH Ferroxcube TN29/19/7,5 mit 3C90 Material; AL 1460nH Ferroxcube TX10/6/4 mit 3E5 Material; AL: 3470nH Ferroxcube T10X4X6 Ni-Zn (wohl nur für Entstörungen geeignet) Arnold HF-080160-2 Arnold MS-090125-2 Arnold T60-52 Arnold T60-2 Arnold T68-52A Arnold T106-52 Und folgende zweiteilge Kerne (samt Spulenhalter) habe ich (welche doch keine E-I Kerne waren) -------------------------- EF16/027/9 mit N87 Material und 0,25mm Luftspalt AL 120nH EF20/015/9 mit N67 Material ohne Luftspalt; AL 1350nH EF20/023/9 mit N87 Material und 0,5mm Luftspalt; AL103nH ETD29/025/9 mit N87 Material und 0,5mm Luftspalt; AL 201nH Ich habe die Liste komplett aufgeführt, auch wenn ich jetzt schon weiß, das die Kerne mit Luftspalt ungeeignet sind. Was (oder besser gesagt wie) legt denn den Wert der Hauptinduktivitäten fest? 100-1000µH ist gefühlt eine weite Spanne...
Falk B. schrieb: >>und ob dieser einen >> Luftspalt braucht? > > NEIN! Gerade Trafos für schnelle Pulse müssen eine MINIMALE > Streuinduktivität haben! Das eine schließt das andere nicht aus. Und ein bisschen Magnetisierungsstrom kann anschließend beim Abschalten helfen.
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Ich müsste noch ein paar Stück herumliegen haben. Vacuumschmelze ZKB 472 irgendetwas. 1:1:1. Die sind von einer Entwicklung eines Halbbrückenflusswandlers übriggeblieben und haben sich dort bestens bewährt. Näheres dazu morgen.
Frickel schrieb: > Epcos/TDK B64290L0038X037 mit T37 Material; AL: 2.66µH > Epcos/TDK B64290L0044X027 mit N27 Material; AL 1,02µH Die sind ok für sowas.
Sven P. schrieb: > Frickel schrieb: >> Epcos/TDK B64290L0038X037 mit T37 Material; AL: 2.66µH >> Epcos/TDK B64290L0044X027 mit N27 Material; AL 1,02µH > > Die sind ok für sowas. Woran machst du das fest?
fd schrieb: > Anforderungen praktisch genau wie beim Leistungsübertraeger. > > (Funktioniert gut mit einem zur Frequenz passenden Power-Ferrit.)
Frickel schrieb: > Sven P. schrieb: >> Frickel schrieb: >>> Epcos/TDK B64290L0038X037 mit T37 Material; AL: 2.66µH >>> Epcos/TDK B64290L0044X027 mit N27 Material; AL 1,02µH >> >> Die sind ok für sowas. > > Woran machst du das fest? N27 ist son Standard-Ding in preiswert, N87 wäre dieses in etwas hochwertiger, sprich weniger Kernverluste bei höheren Frequenzen. T37/T38 ist/war w.i.m.r.e. der klassische Impulsübertrager für Netzwerkleitungen.
N27 Power-Ferrit ist gut genug, bei richtiger Auslegung (bezüglich der übertragenen Leistung etwas mehr überdimensioniert) ist aber T37 sogar überlegen - als sogenanntes "Breitband Puls Transformaor Material" ist es zur Übertragung von Rechteckpulsen super geeignet.
fd schrieb: > Welche Schaltfrequenz wird denn angepeilt? Und welche Topologie, wlche Gatekapazitaeten, ... Das Material alleine ist es nicht, der Kern muß schon auch groß genug sein für den Zweck (ist nicht schwer, aber...)
Super, bei mir gehen immer mehr Lämpchen an! Danke für die Erklärungen! fd schrieb: > fd schrieb: >> Welche Schaltfrequenz wird denn angepeilt? > > Und welche Topologie, wlche Gatekapazitaeten, ... Angepeilt sind Halbbrückentreiber >= 50kHz (bis max. 100kHz) Der Dickste FET hat z.Z. 170nC Total Gate Charge.
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