Interessanter Weise fällt bei der Ansteuerung von diversen Siebensegmentanzeigen (LED-, LCD-, oder VFD-Displays) auf, das -je nach Chipsatz (TTL oder BCD-Decoder)- die Darstellung der Zahlen 6,7 und 9 durch unterschiedliche Glyphen individuell und nicht vereinheitlicht variieren. Insbesondere (früher vermehrt!) wurde "etwas inkomplett anmutend" bei der Ziffer 6 das Segment "a" und bei der 9 das Segment "d" weggelassen. Könnte das vielleicht darauf beruhen, das zumindest bei manchen Anwendungen Siebensegmentanzeigen in der Praxis auch -mehr schlecht wie recht- zur Darstellung von einzelnen Buchstaben verwendet werden können, obwohl das wie bei einer Uhr oder bei einem Taschenrechner per se nicht in Frage kommt? Das bei der Zahl 7 das Segment "f" als Schwanz angehängt wird, könnte durchaus wiederum dahingehend einen Sinn ergeben, da hinreichend bekannt ist (andere Länder = andere Zeichen) das je nach (europäischer) Schreibweise "unsere 1" in der USA leicht als "amerikanische 7" fehlinterpretiert wird. Wer hat entsprechende Informationen dazu, wie sich das auch in geschichtlicher Hinsicht erklärt?
Matthias T. schrieb: > Könnte das vielleicht darauf beruhen, das zumindest bei manchen > Anwendungen Siebensegmentanzeigen in der Praxis auch -mehr schlecht wie > recht- zur Darstellung von einzelnen Buchstaben verwendet werden können, > obwohl das wie bei einer Uhr oder bei einem Taschenrechner per se nicht > in Frage kommt? Spätesten seitdem man erkannt hat, dass Rechner durchaus mal vom Dezimal- ins Hexadezimalsystem umgeschaltet werden, ist die Darstellung der Buchstaben 'A', 'b', 'C', 'd', 'E' und 'F' mit 7-Segmentanzeigen ein Thema, wenn der Aufwand für 14- oder 16-Segmentanzeigen übertrieben schien. Es gibt auch ein Patent von 1908 für eine 8-Segmentanzeige, um die '4' besser darstellen zu können. https://de.wikipedia.org/wiki/Segmentanzeige#Geschichte
Wolfgang schrieb: > Spätesten seitdem man erkannt hat, dass Rechner durchaus mal vom > Dezimal- ins Hexadezimalsystem umgeschaltet werden, ist die Darstellung > der Buchstaben 'A', 'b', 'C', 'd', 'E' und 'F' mit 7-Segmentanzeigen ein > Thema auch wenns stimmt - sag das bitte blos nicht zu laut, sonst kommt josef wieder mit seinem zeichensatz Beitrag "Vorschlag zu Hex-Ziffern auf 7-Segment-Anzeigen"
Daniel F. schrieb: > auch wenns stimmt - sag das bitte blos nicht zu laut, sonst kommt josef > wieder mit seinem zeichensatz Gibt's alles schon Guck dir z.B. die RealCalc App im HEX Mode bei 7-Segment Zeichendarstellung an.
wenn jemand einen eigenen zeichensatz für hex darstellung macht ist mir das ziemlich powidl (anm. des übersetzers wurscht, egal). mir gehts nur darum, die (sinnlosen) missionierungsversuche, dass das hex-system alleine die welt retten kann zu hart. v.a. wenn sie in anderen threads ausbrechen. die einzelnen bome-threads kann man ja gut ignorieren. p.s. bin selber realcalc user, den hex-mode habe ich auch schon benutzt. aber über den zeichensatz (m.e. gut lesbar) nachzudenken wäre mir bisher nicht im traum eingefallen.
Soweit mir bekannt hat man bei 6 und 9 den einen strich aus Energiespargründen damals weggemacht. Meine mich jedenfalls erinnern zu können, das irgendein Decoderchip "Low Energy Consumption" drinstehen hatte und das war weil die Ziffern weniger Striche brauchten. Da war die 1 auch kurz, sah immer aus als wenn was kaputt war.
Nicht alles hat technische Gründe. Ich vermute, dass das irgendwer, der das Sagen hatte, so schöner fand.
vielleicht konnte man bei der Dekodierung auch ein paar Gatter sparen, das dürfte die Chiphersteller mehr angespornt haben als niedrigerer Energieverbrauch.... Ich persönlich fand immer die 6 und 9 mit zus. Segment angenehmer.
Wolfgang schrieb: > ist die Darstellung > der Buchstaben 'A', 'b', 'C', 'd', 'E' und 'F' mit 7-Segmentanzeigen ein > Thema Da Menschen kontex-bezogen lesen, geht da durchaus mehr, siehe Beispiel. Natürlich werden da gleich wieder einige der Dauermeckerer darüber herfallen, stört mich aber nicht mehr. Georg
Und? Braucht keiner mehr. Gibt es mehr anzuzeigen als ein paar nackte Zahlen (die Anzeige am Backofen finde ich nach wie vor ganz gut als Siebensegment), wird zumindest ein Text-LCD benutzt (die auch schon wieder reichlich antiquiert wirken), eher ein Grafikdisplay. Kosten nicht mehr viel, Rechenleistung und Speicher sind überall reichlich verfügbar - warum sollte man solche Hilfskonstrukte benutzten?
Matthias T. schrieb: > Wer hat entsprechende Informationen dazu, wie sich das auch in > geschichtlicher Hinsicht erklärt? 7447 machte 6 und 9 ohne Haken weil da nicht der Ausfall eines Segments zu Verwirrung 8/6 8/9 9/3 führt aber 9/4, 74247 machte Haken weil LED zuverlässiger als Minitron waren und besser lesbar. Es soll auch bei Druckschrift unterschiedliche Fonts geben, ich wundere mich also warum du dich wunderst.
H.Joachim S. schrieb: > Rechenleistung und Speicher sind überall reichlich > verfügbar - warum sollte man solche Hilfskonstrukte benutzten? Es gibt Produkte, wo man lieber auf altbewährtes setzt, anstatt neue Erfahrungen zu sammeln. Meine Waschmaschine hat zum Beispiel so eine 7-Segment Anzeige mit ein paar beschrifteten LED's drumherum, die signalisieren, was da gerade angezeigt wird. Die Verzögerung der Tür-Verriegelung basiert auf einem Bimetall mit Heizwendel, obwohl das Programm der Maschine in einem Mikrocontroller steckt. Das ist zwar altmodischer Kram, funktioniert aber solide. Der Hersteller hat sich wohl eher darauf konzentriert, den Antrieb und den Algorithmus zur Vermeidung von Vibration zu verbessern - was ihm auch gut gelungen ist. Ich habe mir vor wenigen Wochen einen neuen Yamaha Receiver gekauft, der hat sogar noch eine Fluoreszenz-Röhre als Display. Das hat sogar mich überrascht. So mancher ist mit modernen Displays schon auf die Nase gefallen. Neulich berichtete jemand, dass das Display seiner Kaffeemaschine ganz blass geworden sei, andere hatten ähnliche Probleme mit Digitalradios. Insofern halte ich mich inzwischen damit zurück, alte Technik zu kritisieren.
Ich kritisiere die nicht komplett. Aber so eine "Benutzerführung" wie bei Georg oben will keiner mehr. Für Zahlen ok, für Texte (oder eher kryptische Hilfssymbole) einfach bäh.
Jens M. schrieb: > Soweit mir bekannt hat man bei 6 und 9 den einen strich aus > Energiespargründen damals weggemacht. Der war gut! 20mA Einsparung für ein LED Segment (bei den damaligen Funzeln brauchte man die auch), gegenüber 90mA, was der 7447, bzw. der D147 in der DDR an Eigenverbrauch hatten ;-) Heute mit einem Mikrocontroller steht es dir doch frei, wie du deine Ziffern gestaltest. Wer es "klingonisch" mag, bittesehr, geht alles. Ich habe bei der Ansteuerung eines Wärmeschrankes auch schon mit 7-Segmentanzeigen getrickst. 4-stellig und die Einerstelle kopfstehend, so das ich "°C" anzeigen konnte. Für Grad den Dezimalpunkt. Und "Ende" lies sich ebenfalls darstellen, das blinkte dann. Ich habe ganz bewußt auf LED Siebensegment gesetzt, da ich dort 25mm hohe Ziffern habe, die sich bei Dunkelheit, weiter weg und nahezu jedem Ablesewinkel ablesen lassen. Das leistet ein normales 2x16 LCD nicht, oder man braucht ein Größeres, das dann auch wieder überproportional mehr kostet.
H.Joachim S. schrieb: > für Texte (oder eher kryptische Hilfssymbole) einfach bäh Es ging darum was möglich ist, nicht um ein Display für eine Grafik-Workstation. Aber danke dass du das geradegerückt hast, sonst wären die User hier im Forum sicher davon ausgegangen dass das die Anzeige für einen neuen PC sein sollte, denn die sind ja alle blöd ausser dir. Und du fühlst dich jetzt sicher besser. Georg
Geht das auch ohne zu beleidigen?
Stefanus F. schrieb: > Die Verzögerung der Tür-Verriegelung basiert auf einem > Bimetall mit Heizwendel, obwohl das Programm der Maschine in einem > Mikrocontroller steckt. Der Bimetall hält die Tür solange verriegelt, bis die Trommel selbst aus dem Schleudergang sicher anhält. Ein Magnet am MC fällt dagegen sofort ab, wenn man den Stecker zieht. Heutzutage muß alles idiotensicher sein, daher der Bimetall.
Stefanus F. schrieb: > Ich habe mir vor wenigen Wochen einen neuen Yamaha Receiver gekauft, der > hat sogar noch eine Fluoreszenz-Röhre als Display. Das hat reine Kostengründe. Leider verblassen die VFDs mit der Zeit. Besonders an den Segmenten für die Uhrzeitanzeige sieht man das schön. Daher sollte man die im Setup abschalten, falls möglich.
Peter D. schrieb: > Der Bimetall hält die Tür solange verriegelt, bis die Trommel selbst aus > dem Schleudergang sicher anhält. Ein Magnet am MC fällt dagegen sofort > ab, wenn man den Stecker zieht. Heutzutage muß alles idiotensicher sein, > daher der Bimetall. Ich habe das Ding nach dem grossen Knall (PTC explodiert) ersatzlos entfernt :-).
Hi, https://www.mikrocontroller.net/attachment/414121/Netzuhr_2.mp4 Das T als letzter Buchstabe für SET kann man raten. Auch das "on" am Schluss. Den Decoder 40511 erwähne ich hier nicht. Sonst gibt es wieder Schelte. Peter D. schrieb: > Leider verblassen die VFDs mit der Zeit. Besonders bei Gleichstromheizung. Die Seite, die mehr zur Minusseite des Heizfadens zeigt. Oder ? Daher Wechselstromheizung mit Mittelanzapfung der Heizwicklung. ciao gustav
:
Bearbeitet durch User
Die Ziffernsegmente sollten so definiert werden, dass der Ausfall eines Segmente kein gültiges Zeichen bildet. Z.B. die 6 im Bild links könnte aus einer 8 entstanden sein, deren oberes rechte Segment ausgefallen ist. Oder umgekehrt könnte aus der 7 links durch Ausfall des obersten Segmente eine 1 werden. Fazit: der Ausfall eines Segmentes sollte erkannt werden.
Es könnte auch sein, dass die Wahrheitstabelle je nach verwendeter Glyphe sich anders vereinfachen lässt und sich damit ein paar Transistoren einsparen lassen. In den Zeit, als man 74xx Decoder erfand, war das sicher relevant.
GEKU schrieb: > Die Ziffernsegmente sollten so definiert werden, dass der Ausfall > eines Segmente kein gültiges Zeichen bildet. Gibt es eine Darstellung, die diese Forderung vollständig erfüllt und trotzdem noch halbwegs lesbar ist? Mir fällt jedenfalls keine ein.
Nebenbei, vor ein paar Jahren hatte mal jemand im Forum eine Zifferndarstellung mit 4 LEDs vorgeschlagen (Spiffern): Beitrag "Sparzahlen mit 4-Segment-Anzeige" https://www.mikrocontroller.net/attachment/144926/Sparzahlen_mit_Viersegmentanzeige.PNG Die gezeigten Eselsbrücken sind tatsächlich ganz eingänglich. Ob der Aufwand lohnt, ist eine andere Frage im Zeitalter von hochauflösenden Mini-touchscreens.
Yalu X. schrieb: > GEKU schrieb: >> Die Ziffernsegmente sollten so definiert werden, dass der Ausfall >> eines Segmente kein gültiges Zeichen bildet. > > Gibt es eine Darstellung, die diese Forderung vollständig erfüllt und > trotzdem noch halbwegs lesbar ist? Mir fällt jedenfalls keine ein. Wenn du im Bild des TE die Darstellung für 6, 7 und 9 auf der linken Seite nimmst, sollte das doch passen, oder? PS: Ich gehe jetzt nur von dezimalen, nicht von heaxdezimalen Ziffern aus. PPS: Ok, ich revidiere: Bei einer 9 mit Ausfall des oberen Segments ergibt sich eine 4.
:
Bearbeitet durch User
Rolf M. schrieb: > Wenn du im Bild des TE die Darstellung für 6, 7 und 9 auf der linken > Seite nimmst, sollte das doch passen, oder? > > PS: Ich gehe jetzt nur von dezimalen, nicht von heaxdezimalen Ziffern > aus. > > PPS: Ok, ich revidiere: Bei einer 9 mit Ausfall des oberen Segments > ergibt sich eine 4. 7 Segmente ergeben 2hoch7 Kombinationen = 128 Möglichkeiten Aus diesen 128 Möglichkeiten gilt es die am lesbarsten Kombinationen herauszusuchen, die sich mit mehr als einen Segment voneinander unterscheiden.
ringo schrieb: > Nebenbei, vor ein paar Jahren hatte mal jemand im Forum eine > Zifferndarstellung mit 4 LEDs vorgeschlagen (Spiffern): Besser wäre eine binäre Darsestellung mit einer Rot/Grünen LED. Ein Seite in einem Spannungsteiler, die andere Seite am Ausgang. Die LED muss immer leuchten. gn gn gn gn = 0 gn gn gn rt = 1 gn gn rt gn = 2 gn gn rt rt = 3 gn rt gn gn = 4 usw. Eine dunkle LED bedeutet Ausfall. https://www.reichelt.at/led-baustein-rot-gruen-3-mm-10-mcd-50-dial-551-3007f-p231105.html?&trstct=pos_15
Man kann auch mit unterschiedlichen Helligkeiten arbeiten statt grün ein schwaches rot. spart Strom.
oder den Ausgang mit einer 50/50 PWM, ergibt gelb
GEKU schrieb: > Aus diesen 128 Möglichkeiten gilt es die am lesbarsten Kombinationen > herauszusuchen, die sich mit mehr als einen Segment voneinander > unterscheiden. Ich glaube nicht, dass dabei was vernünftig lesbares rauskommt. Nehmen wir nur mal die 4, die 8 und die 9. Wie sollen die lesbar aussehen, so dass weder ein Ausfall eines Segments der 8 eine 9, noch der Ausfall eines Segments der 9 eine 4 ergibt?
Stefanus F. schrieb: > Es gibt Produkte, wo man lieber auf altbewährtes setzt, anstatt neue > Erfahrungen zu sammeln. Postkutschen und Brieftauben z.B.... Ja, beides funktioniert technisch durchaus auch heute noch. Allerdings: Ein Geschäft würde ich nicht mehr darauf gründen wollen...
c-hater schrieb: > Ja, beides funktioniert technisch durchaus auch heute noch. Allerdings: > Ein Geschäft würde ich nicht mehr darauf gründen wollen... Nach einem EMP bist du damit ein gefragter Mann ;-)
Gerald B. schrieb: > Nach einem EMP bist du damit ein gefragter Mann ;-) Aber nur bis zu seinen ersten Fäkalausdrücken - wer das kennengelernt hat geht lieber zu Fuss. Georg
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.