Hallo allerseits, ich fange nach einer sehr langen Pause wieder mit Elektronik an und habe auch schon meine Ersa Analog 80 aus dem Keller geholt. Dort habe ich auch noch jede Menge bleihaltiges Lötzinn gefunden, z.B. STANNOL S-Sn60Pb38Cu2. Der Löthonig auf dem Bild könnte deutlich älter als 10 Jahre sein, da bekomme ich nicht mal die Kappe aufgedreht. Löten konnte ich immer recht patent, aber beim Entlöten habe ich irgendwie immer versagt. In der Regel briet ich ziemlich lange auf den Pins rum, weil ich die Zinnbrücke zwischen Pin und Platine trotz Entlötpumpe oft nicht vollständig aufgesaugt bekam, so dass das Bauteil am Ende oft noch an mehreren Pins festhing und so natürlich auch nicht gelöst werden konnte. Ich habe ein Foto von meinen uralten Lötspitzen gemacht und würde mich freuen, wenn mir jemand Tipps in Bezug auf folgende Fragen geben kann: - sind die Lötspitzen noch in Ordnung bzw. kann man das irgendwie "sehen"? - benutzt man Löthonig heute noch? - geht man je nach bleifrei/bleihaltig anders beim Entlöten vor? - gibt es Lötspitzen, die besonders gut für das Entlöten geeignet sind? Wenn die abgebildeten ungeeignet sind, würde ich mir bessere kaufen. Ich meine, ich hatte schon mal so eine Art "Spreizer" gesehen, der die Lötspitze stark verbreitert hat, so dass man damit mehrere Beinchen auf einmal erwärmen kann. - sollte ich grundsätzlich irgendwie anders entlöten, also z.B. mit Heißluft? Mit Entlötlitze ist es mir auch nicht zuverlässig gelungen, die Zinnbrücke zu unterbrechen. Ich bin mir nicht sicher, ob Heißluft vornehmlich für SMD-Bauteile mit vielen Beinchen gedacht ist, oder ob man das auch für DIL-Bauteile mit 2 Beinchen verwenden kann? Sorry für die vielen Fragen, aber ich habe vieles von früher bereits vergessen und befürchte auch, dass sich einiges geändert haben könnte. Vielen Dank und herzliche Grüße Monk
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Monk schrieb: > - sind die Lötspitzen noch in Ordnung bzw. kann man das irgendwie > "sehen"? Ja, gut verzinnt (mit bleihaltigem Lot, für bleifre neue kaufen) > - benutzt man Löthonig heute noch? Nein, Flussmittel aus dem Dispenser bzw. Kolophonium in Alkohol. > - geht man je nach bleifrei/bleihaltig anders beim Entlöten vor? Bleihaltiges Lötzinn fliesst auch beim mehrfachen Aufschmelzen noch, bleifreies eher nicht, daher für bleifrei erst alles Lot entfernen bevor man neu verlötet. > - gibt es Lötspitzen, die besonders gut für das Entlöten geeignet sind? Die mit dem Loch durch das abgesaugt wird. https://www.loetkolben-vergleich.de/produkt/zd-915-entloetstation/
Ist halt die Frage, was Du mit dem Entlöten erreichen willst. Willst Du Bauteile für die Bastelkiste generieren? Willst Du Platinen reparieren? Fürs Reparieren gibts meiner Meinung nur einen vernünftigen Weg: - Bauteilbeine alle abknipsen - jeden Pin einzeln auslöten - mit einem Absauger die Bohrung säubern, d.h. Lötkolben auf eine Seite der Platine, Absauger auf die andere Für "Bauteile in die Bastelkiste" fühl ich mich nicht zuständig. Löthonig ist eher was für den Installateur.
Bei Bauteilen mit weiter auseinanderliegenden Bauteilen und sagen wir mal bis vier Pins hilft die "Immer-ein-Stück-Weiter-Methode". Pin warmmachen und Bauteil an diesem Eck anziehen. Zum nächsten Pin, dort wieder genauso. Das ganze so lang im Kreis, bis die Pins draußen sind. Bei OPV etc. einfach eine Lötzinnwurst drauf und genauso abwechselnd links + rechts anheben, bis das Bauteil rausgeht. Für vieles andere (insbesondere SMD) gibt es Heißluft und Schwerkraft oder einen Holztisch, gegen den man so eine Platine auch klopfen kann.
sergeant spitz schrieb: > Für vieles andere (insbesondere SMD) gibt es Heißluft und Schwerkraft > oder einen Holztisch, gegen den man so eine Platine auch klopfen kann. Um dann auch das Hühnerfutter von der Platine gelötet zu haben.
Monk schrieb: > SMD-Bauteile SMD Klinge https://www.youtube.com/watch?v=jqBuCGB7FJM Entlötklingenband RB641 von EDSYN Edsyn Entlötklinge RB-641, für Halter gibt es bei Bürklin und auch Amazon u.a für THT kann man Spritze nehmen Beitrag "Re: Stiftleiste entlöten ohne Pumpe"
Stephan schrieb: > sergeant spitz schrieb: >> Für vieles andere (insbesondere SMD) gibt es Heißluft und Schwerkraft >> oder einen Holztisch, gegen den man so eine Platine auch klopfen kann. > > Um dann auch das Hühnerfutter von der Platine gelötet zu haben. Kapton-Klebeband zum Abkleben erhaltenswerter Bereiche ist erfunden. Ggf. mit abschirmender Alufolie kombinieren, zur Not geht auch Papier.
zum Auslöten von ICs benutze ich seit Jahrzehnten eine Kanüle, die zum einen knapp auf den IC-Pin geht (Innendurchmesser) und zum anderen auch in die LP-Bohrung passt (Außendurchmesser der Kanüle)... * Kanüle auf IC-Pin aufsetzen * mit Lötkolben Zinn verflüssigen... * ...und dabei die Kanüle mit leichten Drehungen vollständig auf den Pin und durch die LP-Bohrung schieben Geht eigentlich wunderbar, letztens habe ich mir allerdings ein paar Durchkontaktierungen einer doppelseitigen LP zerstört, die Kanüle war wohl etwas zu dick :-)
Das wichtigste beim entlöten ist , dass immer genug Flussmittel im Spiel ist. Durch die Hitze verdampft es relativ schnell und dann wird das Zinn "teigig". Bei kaputten Bausteile knipst man die beinchen durch und lötet jeden einezelnen Pin aus. Bei mehrlagigen Platinen (Motherboard) gelingt der Elkotausch einfacher wenn man das Teil herauszieht und die Löcher nicht mit rumbraten freigemacht werden sondern mit einem passendes VHM Bohrer den man mit Zwei Finger durch das Lötauge zwirbelt. Den Duchmesser des Bohrers kann man dem Draht des Elkos entnehmen. Ansonsten gilt :Zinn muß immer fließen,sonst wird das nix. Löthonig zb. mit Spirtus verdünnt ist gut.
Ich würde mir eine passende Vakuum Entlötstation besorgen, durch den Fakt, dass sowas kaum mehr benötigt wird sind diese auf Ebay oft unter 200€ zu haben. LG
Bei bedrahteten ICs mach ich es meistens so: 2x Draht unter den Pins auf jeder Seite durchfädeln. Alles grosszügig mit Kolophonium/Tannen/Fichtenharz einflussmitteln Dann mit Heissluftfön(s) das Teil zusammen mit der Platine möglichst vorsichtig warm machen, bis das Lot überall flüssig und dann an den Drähten ziehen, bis das Teil aus den Löchern in der Platine rausflutscht. Problematisch ist bei der Variante eigentlich nur, wenn oben direkt neben dem Chip hitzeempfindliche Teile wie Elkos oder Folienkondensatoren hat. Dann benutze ich eher die "grosse Lötzinnblob" Methode um alle Pins gleichzeitig ungedreht von unten mit dem Lötkolben aufzuschmelzen und den Chip dann rauszuziehen. Wobei man da besser aufpasst, dass einem das viele Lötzinn nicht blöderweisse auf den Fuss/Finger/sonstwohin tropft.
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> eine Kanüle ... Geht eigentlich wunderbar Im Durchsteckbereich auch heute noch eigentlich unschlagbar. Das ging sogar besser, als ein "richtiger" Absaugloetkolben mit Membranpumpe. Leider gibt es genau diese Kanuelengroesse "1" mittlerweile nicht mehr. Ergaenzend dazu eine Edsyn Soldapult mit Silikonschlauchruesselchen. Um SMD grossflaechig auszuloeteen: Heissluftpueschtole aus dem Baumarkt und Servierblech zum Einfangen. Aber keinesfalls: > unter 200€ zu haben. Rausgeworfendes Geld.
@TO Bei einseitigen Leiterplatten haben sich bei mir Injenktionskanülen zum Entlöten bewährt. Hierzu wird die Spitze der Kanüle plan geschliffen (nach dem Schleifen Entgraten nicht vergessen). Beim Entlöten wird die so vorbereitete Kanüle z.B. auf den IC-Anschluß aufgesetzt und die Lötstelle des Anschlusses mit dem Lötkolben erwärmt. Sobald das Zinn aufgeschmolzen ist, wird die Kanüle mit leichtem Druck und leichtem Hinundherdrehen auf den Anschluß geschoben. Sobald das Zinn wieder fest ist kann man die Kanüle abziehen (mit leichtem Drehen geht es einfacher). Das Procedere wiederholt man für jeden Anschluß. Danach kann man das Bauteil aus der Leiterplatte ziehen. Die Löcher sind sofort frei und man kann das neue Bauelement sofort einsetzen. Für IC im DIL-Gehäuse sind die Kanülen mit der grünen Kappe geeignet. Es gibt auch noch Kanülen mit größeren Durchmessern. Mit den größten (ich meine die sind gelb) bekommt man auch kleine Printtrafos raus. Für zweiseitige LP's ist dieses Verfahren nur bedingt geignet - hängt davon ab wie weit die Bautteile eingesteckt sind. Das hilft meist nur das schon beschriebene Abzwicken und das einzelne Herausziehen der Drähtchen.
Hallo zusammen, vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten, da ist ja wirklich für jeden Geldbeutel was dabei. :) Die Idee mit der Spritze ist echt genial, ich werde gleich morgen mal in eine Apotheke wackeln. Zeno schrieb: > Hierzu wird die Spitze der Kanüle plan geschliffen > (nach dem Schleifen Entgraten nicht vergessen). Ich habe leider kein respektables Werkzeug-Sortiment. Muss ich mir dafür einen Dremel zulegen? Viele Grüße Monk
Kanüle schleifen: Dazu die Kanüle durch einen Weinkorken stecken und auf nicht zu graobem Schleifleinen (ev. auch schleifpapier) solange abziehen, bis die Fase zum einstechen weggeschliffen ist.
ich komme ganz gut mit Löt-Sauglitze zurecht. Vorher die Lötstelle gut mit bleihaltigem Lot und Flussmittel einpampen.
Wegstaben V. schrieb: > ich komme ganz gut mit Löt-Sauglitze zurecht. Vorher die Lötstelle gut > mit bleihaltigem Lot und Flussmittel einpampen. Maik S. schrieb: > Ich drücke immer etwas Flussmittel in / auf die Entlötlitze. und wenn das Bein noch etwas an der Durchkontaktierung klebt wackelt man es mit einer Zange frei, geht auch.
Scotty schrieb: > Leider gibt es genau diese Kanuelengroesse "1" mittlerweile > nicht mehr. Chinesische eBay-Händler verkaufen Sets aus unterschiedlich dicken Röhrchen mit Handgriff, gestuft in 0.2mm-Schritten (0.8mm bis 2.0mm Außendurchmesser) Ein Beispiel dafür ist eBay 232656221250
Scotty schrieb: > Leider gibt es genau diese Kanuelengroesse "1" mittlerweile > nicht mehr. ...meine "Entlötkanüle" ist mittlerweile 40 Jahre alt und ich hüte sie wie meinen Augapfel... Rufus Τ. F. schrieb: > Chinesische eBay-Händler verkaufen Sets aus unterschiedlich dicken > Röhrchen mit Handgriff, gestuft in 0.2mm-Schritten (0.8mm bis 2.0mm > Außendurchmesser) ...ahaaaa, interessant zu wissen, danke!
Zum Thema SMD-Entlöten gibt es auf dieser mikrocontroller.net Seite ein halbes Buch https://www.mikrocontroller.net/articles/SMD_L%C3%B6ten#Entl.C3.B6ten_von_SMD-Bauteilen
MaWin schrieb: >> - benutzt man Löthonig heute noch? > > Nein, Flussmittel aus dem Dispenser bzw. Kolophonium in Alkohol. Löthonig ist Kolophonium in Alkohol, wobei der Alkohol inzwischen verdunstet sein wird. D.h. Tube entfernen und Inhalt in Spiritus auflösen.
Monk schrieb:
> - benutzt man Löthonig heute noch?
Ja, natürlich. Habe den abgebildeten der Fa. Hitzfeld heute noch im
Einsatz. Ist säurefrei und für Elektronik geeignet.
Es gibt zwar auch Fluxdispenser, die eine Lösung enthalten die auf
Knopfdruck herausfließt, aber mir ist die Tubenpampe lieber.
Tip zum Aufdrehen: Verschluß ins kochende Wasser tauchen und nach ein
paar Minuten mit der Kombizange öffnen!
> Chinesische eBay-Händler verkaufen Sets aus unterschiedlich dicken > Röhrchen mit Handgriff, gestuft in 0.2mm-Schritten (0.8mm bis 2.0mm > Außendurchmesser) Was nuetzt einem ein Set wenn keine Groesse richtig passt. Die Kanuele "1" hat einen Aussendurchmesser von 0.87 mm... Und die passt eben perfekt. Perfekt ist auch nicht steigerungsfaehig.
Scotty schrieb: > Und die passt eben perfekt. Könnte es sein, daß das ein bisschen von den verwendeten Löchern abhängen könnte?
Rufus Τ. F. schrieb: > Könnte es sein, daß das ein bisschen von den verwendeten Löchern > abhängen könnte? manchmal ist so ein Loch auch kaputt, äh durchlöchert :)
> Könnte es sein, daß das ein bisschen von den verwendeten Löchern > abhängen könnte? [ ] Entscheidend ist, dass das IC-Bein gerade reinpasst. Ins groessere Loch passts dann sowieso. In jahrelanger Praxis hat die Nr. 1 immer gepasst.
Mir fällt der genaue Name gerade nicht ein, aber es gibt ein spezielles Lötzinn zum Entlöten. Diese wird einfach wie beim Löten aufgetragen und man kann danach das Bauteil einfach abheben. Danach muss man nur die Pads wieder mit Entlötlitze reinigen und man kann neu Löten. Geht sehr einfach auch bei vielen Pins ohne Heißluft. Oft hilft auch die Unterheizung aka Bügeleisen ;-)
Scotty schrieb: > Entscheidend ist, dass das IC-Bein gerade reinpasst. Aha. Es geht also um den Innendurchmesser. Hmm. Redeten wir nicht gerade über den Außendurchmesser?
> Innendurchmesser Tja, da passt meine Mikrometerschraube nicht hin. > Außendurchmesser Da schon.
Blabla schrieb: > Mir fällt der genaue Name gerade nicht ein, aber es gibt ein spezielles > Lötzinn zum Entlöten. Diese wird einfach wie beim Löten aufgetragen und > man kann danach das Bauteil einfach abheben. Danach muss man nur die > Pads wieder mit Entlötlitze reinigen und man kann neu Löten. > Geht sehr einfach auch bei vielen Pins ohne Heißluft. > > Oft hilft auch die Unterheizung aka Bügeleisen ;-) Chip Quik (Roses Metall)
Rufus Τ. F. schrieb: > Scotty schrieb: >> Leider gibt es genau diese Kanuelengroesse "1" mittlerweile >> nicht mehr. Erstmal erschrocken! Mit Kanülen (vor allem 1-er und 2-er, also ge und gn) mache ich alles mögliche, auch entlöten. Gerade gesuchmaschint: 100er Packung costa 179 Eurocent, versandkostenfrei. [einen Werbelink stelle ich hier jetzt nicht rein, sucht selber!] > Chinesische eBay-Händler verkaufen Sets aus unterschiedlich dicken > Röhrchen mit Handgriff, gestuft in 0.2mm-Schritten (0.8mm bis 2.0mm > Außendurchmesser) > > Ein Beispiel dafür ist eBay 232656221250 Klasse Beispiel :D 8 Stück, Grösse 0.8, 1.0, 1.2, 1.4, 1.6, 1.8, 2.0 Irgendwie zähle ich nur 7 (iW sieben) Grössen, egal; zumindest Danke für die Idee, so einen schönen Griff könnte ich mir für meine Entlötnadeln auch mal selberbauen :D 50c schrieb: > Geht eigentlich wunderbar, letztens habe ich mir allerdings ein paar > Durchkontaktierungen einer doppelseitigen LP zerstört, die Kanüle war > wohl etwas zu dick :-) Wegen sowas habe ich mir in der Bohrmaschine (=Drehmaschine für arme) eine Kanüle mit feinem Schleifpapier etwas dünnwandiger geschliffen. OnTop: Wissenschaftlicher Anschliff ist selbstverständlich: also ganz leicht schräg; lässt sich leichter ins Lötauge einführen. Ansonsten wärs keine Entlötnadel, sondern nur eine stumpfgeschliffene Injektionsnadel :D
Also im Retrocomputer-Bereich ist die zd 915 Entlötstation recht beliebt. Such mal YouTube danach.
Scotty schrieb: > Das Beratungsmuster im Bild. Ach gottchen. Gib in eine Suchmaschine deiner Wahl "19 gauge luer lock" ein. Die gibt es in allen möglichen Ausführungen, auch komplett Metall "metal hub" wie deine. Wenn dir 19G zu "grob" ist, dann such halt nach 20G, oder 19.5G. Ob du jetzt deine Nadel im Zubehörladen für Body-Piercing, der Apotheke, beim Werkzeughändler, eBay oder Ali kaufst ist dir überlassen.
Monk schrieb: > Ich habe leider kein respektables Werkzeug-Sortiment. Muss ich mir dafür > einen Dremel zulegen? Als Schüler hatte ich früher auch nicht die nötige Ausstattung. Man kann ein passendes Stückchen Schaltdraht einschieben und dann mit dem Saitenschneider die Kanüle abzwicken. Anschließenden glättet man die Schnittstelle mit einer nicht zu groben Feile oder mit feinem Schleifpapier. Wenn man mit allem fertig ist zieht man den Draht heraus. Man kann ja erst mal an ein/zwei Kanülen probieren. Am besten Du kaufst gleich einen Schwung - die kosten nur ein paar Cent. Ansonsten gehste halt mal in eine Mechanikerwerkstatt. Die haben bestimmt einen Schleifbock, so das sich das Problem gegen eine Kaffeespende lösen läßt.
Also ich habe Kanülen mit grüner Kappe, die sind ideal für IC im DIL Gehäuse. Die Kanülen haben einen Außendurchmesser von 0,8mm und passen perfekt auf die IC Beinchen. Dann habe ich noch welche mit gelber Kappe (Außendurchmesser 0,88-0,9mm) und solche mit einer rötlichen Kappe (Außendurchmesser 1,2mm). Mit diesem Satz kann ich eigentlich fast alles erledigen. @TO Gehe in die Apotheke und kaufe von jeder verfügbaren Sorte wenigstens 5 Stück. Lasse bei einigen auch die Spitzen dran, damit lassen sich die Löcher in Leiterplatten wunderbar frei machen. Ja und dann kann man die Kanülen mit einer Spritze auch wunderbar als "Ölkännchen" oder zum gezielten Aufbringen von nicht zu zähen Klebstoffen benutzen. Ich habe immer wieder Anwendungen, wo mir dieses medizinische Werkzeug gute Dienste leistet.
Zeno schrieb: > @TO > Gehe in die Apotheke und kaufe Viel zu teuer, du brauchst ja keine sterile Pharma-Qualität. Chinesische Quellen auf eBay oder Aliexpress verkaufen dir eine bunte Tüte mit 100 Stück (10 Stück/Größe) für unter 4 Euro einschließlich Versand https://de.aliexpress.com/item/32922645501.html Planschleifen musst du die nicht, die sind nämlich stumpf ("blunt"). Wenn du ein 100er Pack einer einzigen Größe nimmst wird es noch billiger. Wenn du die längeren brauchst (allerdings nur 50 Stück, 5 Stück/Größe) https://de.aliexpress.com/item/32922685298.html Spritzen mit Luer-Lock, so heißt das Anschlusssystem für die Nadeln, bekommst du ebenfalls aus China.
Hannes J. schrieb: > Viel zu teuer, du brauchst ja keine sterile Pharma-Qualität. Chinesische > Quellen auf eBay oder Aliexpress verkaufen dir eine bunte Tüte mit 100 > Stück (10 Stück/Größe) für unter 4 Euro einschließlich Versand Jaja - apare jederzeit , dann hast Du immer Not. Die Dinger sind auch in der Apotheke bezahlbar. Dort kosten 100Stück zwischen 3 und 5 Euro, also 5Cent pro Stück. Da die die Dinger auch einzeln abgeben, kann man sich ein Sortiment zusammenstellen und bleibt da unter 1. Wenn man von jeder Sorte 5 Stück hat ist das völlig ausreichend. Das ist billiger als Dein Ali und Du hast mehrere Größen. Außerdem ist ab und an eine Kanüle mit Spitze schon ganz gut. Man kann es mit Geiz ist geil auch maßlos übertreiben. Mal die Kirche im Dorf lassen.
Zeno schrieb: > Jaja - apare jederzeit , dann hast Du immer Not. Leider vertippt sollte heißen: spare jederzeit, dann hast Du immer Not.
Monk schrieb: > Der Löthonig auf dem Bild könnte deutlich älter > als 10 Jahre sein, da bekomme ich nicht mal die Kappe aufgedreht. Versuchs mal mit Heißluft. Aber nur die Kappe/Gewinde, nicht die Tube anwärmen, weil im Volumen vermutlich noch Lösungsmittel enthalten ist.
Hp M. schrieb: > Versuchs mal mit Heißluft. > Aber nur die Kappe/Gewinde, nicht die Tube anwärmen, weil im Volumen > vermutlich noch Lösungsmittel enthalten ist. Die Tube mit den Saitenschneider in ein paar Teile schneiden Topf und etwas Spiritus dazu und Kaffe trinken gehen. Danach alle Tubenteile entfernen.Basta!
Zeno schrieb: > spare jederzeit, dann hast Du immer Not. Und ganz richtig heißt es: Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.
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Dirk J. schrieb: > Zeno schrieb: >> spare jederzeit, dann hast Du immer Not. > Und ganz richtig heißt es: > Spare in der Zeit, dann hast du in der Not. ach was: Spare in der Not, da hast du Zeit dazu. walta
Rufus Τ. F. schrieb: > Ein Beispiel dafür ist eBay 232656221250 schmelzen die Griffe beim entlöten nicht? Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > schmelzen die Griffe beim entlöten nicht? wenn der Spritzentrick funktioniert und das bestätigen viele Anwender dann klappt das damit auch oder eher denn diese Teile sind dafür vorgesehen im Gegensatz zu normalen Spritzen. Falsche Anwendung, ewig Aufheizen mit der Nadel drin war nie geschrieben, aber klar man kann sich immer irgendwie anstellen.
Joachim B. schrieb: > Falsche Anwendung, ewig Aufheizen mit der Nadel drin war nie > geschrieben, aber klar man kann sich immer irgendwie anstellen. man darf ja wohl mal fragen, ohne gleich angemacht zu werden. Metall ist halt ein guter Wärmeleiter, und die Chinesen verwenden auch gerne mal Kunststoffgriffe , die schon bei 50° weich werden. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > schmelzen die Griffe beim entlöten nicht? Gute Frage; kommt wohl drauf an, wie man entlötet. Wenn das ein minutenlanges Herumgeschmurgele ist, dann sicher, wenn man aber zügig vorgeht, vermutlich nicht.
Ralph B. schrieb: > ohne gleich angemacht zu werden. ich mache allenfalls Salat an mit Essig & Öl. In meinem Beitrag findest du eine Anmache?
Dirk J. schrieb: > Zeno schrieb: >> spare jederzeit, dann hast Du immer Not. > Und ganz richtig heißt es: > Spare in der Zeit, dann hast du in der Not. Die Ironie nicht verstanden?
Ralph B. schrieb: >Metall ist halt ein guter Wärmeleiter Die Nadeln sind aus Edelstahl, und das ist (für ein Metall) ein schlechter Wärmeleiter.
Ralph B. schrieb: > man darf ja wohl mal fragen, ohne gleich angemacht zu werden. Einfache Version: Fühle dich nicht angemacht, auch wenn du etwas zuhause liest, nimm es nicht mit nach hause... Du bist doch lang genug hier im Forum! Die Kombination machts wohl: Edelstahl leitet (waerme) sehr schlecht, und der wirksame Querschnitt (die Dünnwandigkeit) sorgt für schlechte Wärmaleitung. Ich kenne diese Chinadinger auch nicht, aber kann eine (Teutonische? Eher nicht!) Injektionsnadel wenige Zentimeter entfernt vom Luer-anschluss im Brenner hell ausglühen ohne weichschmelzen zu erspüren. Allerdings lag dabei nicht gleichzeitig Vakuum oder Überdruck an.
ich werde mir im Land des Lächelns einfach mal einen Satz bestellen. Sie kosten ja fast garnichts. Sorry wenn ich zur Zeit eine etwas dünne Haut habe. Liegtan meinen beruflichen Umfeld. Ralph Berres
Hallo, ich nehme einen Lochbohrer passender Größe und bohre die Beinchen einzeln aus. Es ist etwas Vorsicht angebracht, funktioniert bei mir aber prima. Grüße Jürgen
Jürgen E. schrieb: > ich nehme einen Lochbohrer passender Größe und bohre die Beinchen > einzeln aus. Wenn Du die Platine danach wegwirfst, kannst Du das so machen. Durchkontaktierungen überleben das nicht, und Reparaturen von durchkontaktierten Platinen sind folglich nicht drin.
Rufus Τ. F. schrieb: > Wenn Du die Platine danach wegwirfst, kannst Du das so machen. > Durchkontaktierungen überleben das nicht, und Reparaturen von > durchkontaktierten Platinen sind folglich nicht drin. So sehe ich das auch, aber vielleicht hat Jürgen ja nur einseitig kaschierte Platinen aus billigen UE-Geräten?
Volker S. schrieb: > Rufus Τ. F. schrieb: >> Wenn Du die Platine danach wegwirfst, kannst Du das so machen. >> Durchkontaktierungen überleben das nicht, und Reparaturen von >> durchkontaktierten Platinen sind folglich nicht drin. > > So sehe ich das auch, aber vielleicht hat Jürgen ja nur einseitig > kaschierte Platinen aus billigen UE-Geräten? Oder Jürgen bohrt wirklich genau in der Mitte, es geht schliesslich um "Die Kunst des Entlötens" :D Als ich das wunderschöne Wort "Lochbohrer" gelesen habe dachte ich zuerst an eine Lochsäge. Geil: einmal draufhalten und der QFP ist sauber draussen SCNR
Aua Bauchweh vor lachen: Eine LTZ 1000 bekommt man damit (Lochsäge) wirklich wunderbar aus ihrem High-End-Board. Prosit!
Rufus Τ. F. schrieb: > Ein Beispiel dafür ist eBay 232656221250 Genau dieses Set hatte ich auch bestellt. Bei mir funktioniert es nicht. wenn ich den 0,8mm Stößel über ein IC-Bein Anschluss drüber schiebe um ihn zu entlöten, dann schaffe ich es die Durchkontaktierung aus der Bohrung rauszuschieben, mehr nicht. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Rufus Τ. F. schrieb: >> Ein Beispiel dafür ist eBay 232656221250 > > Genau dieses Set hatte ich auch bestellt. Bei mir funktioniert es nicht. > > wenn ich den 0,8mm Stößel über ein IC-Bein Anschluss drüber schiebe um > ihn zu entlöten, dann schaffe ich es die Durchkontaktierung aus der > Bohrung rauszuschieben, mehr nicht. > > Ralph Berres Dein Problem zum ankreuzen (SCNR), ich weiss deinen Beitrag zu schätzen, Danke!!!!, trozdem (gerade deswegen?): [] Soviel Kraft, sowenig Verstand [] Extremst schlechte Durchkontaktierungen [] inkompatibler Durchmesser [] nicht "senkrecht und feucht" im richtigen Winkel eingeführt [] das Loch war noch nicht heiss genug für mein Rohr Wie auch immer: Üben, üben, üben! Mit "0,8mm Stößel über ein IC-Bein Anschluss drüber schiebe um ihn zu entlöten" hat es bei mir (bis jetzt und heute) immer geklappt. Ohne brachiale Kraft, nur heiss es muss sein. Dann klapps auch :D
2 Cent schrieb: > [] Soviel Kraft, sowenig Verstand weis ich nicht. Ab wann ist bei dir zuviel Kraft? > [] Extremst schlechte Durchkontaktierungen kann ich auch nicht sagen > [] inkompatibler Durchmesser Den dünnste Stift ( 0,8mm ) hatte ich versucht über das IC-Beinchen zu schieben. > [] nicht "senkrecht und feucht" im richtigen Winkel eingeführt senkrecht ja aber wieso feucht? wobei das IC-Bein in der Lötstelle etwas abgewinkelt war. > [] das Loch war noch nicht heiss genug für mein Rohr Naja ich hatte es zum Schluss solange erhitzt, bis ich mir an dem IC fast die Finger verbrannt habe, also eigentlich viel zu lange, Lötkolben war ein Ersa LS8000 Lötstation. Leiterplatte war eine Rohde&Schwarz Platine aus den 70ger Jahren. Ich bin dann nachher mit Entlötlitze viel schneller zum Ziel gekommen. Vielleicht habe ich das Röhrchen ja nicht genug erhitzt, denn es war in der Plastikhalterung noch nicht geschmolzen :-). Nach ca. 2 Minuten erhitzen lies sich das röhrchen endlich ohne nennenswerten Widerstand bis zum IC-Anschluss schieben, jedoch schaute dann die Durchkontaktierung heraus. Diese war dann am IC selbst. Vielleicht war nicht genug zwischenraum zwischen Bohrung und IC-Beinchen, doch das kleinste Rohr war mit 0,8mm beschriftet. Habe es aber nicht nachgemessen. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Nach ca. 2 Minuten erhitzen lies sich das röhrchen endlich ohne > nennenswerten Widerstand bis zum IC-Anschluss schieben, jedoch schaute > dann die Durchkontaktierung heraus. Diese war dann am IC selbst. Meine SCNRs und ich, frag lieber nicht :D Deine Beschreibung klingt so als ob du mit dem Lötkolben den Edelstahl erhitzt, also dieselbe herangehensweise wie mit Entlötlitze? Probiers mal anders: Lötkolben direkt an die Lötstelle, diese sollte idealerweise in Sekundenbruchteilen aufschmelzen. An deinen beidseitigen Platinen setzt das voraus daß der Lötkolben heiß genug ist um auch die rüchseitige Lötstelle ebenfalls vollständig Aufzuschmelzen. Dann einfach den (kalten, schlecht Wärmeleitfähigen und nahezu Massenlosen) Edelstahl über den Pin drüberstülpen und durch die Bohrung hindurchschieben, das alles mit "Fingerspitzen", also minimalstem Kraftaufwand. Erst dann den Lötkolben vom (immernoch) geschmolzenen Zinn der Lötstelle wegziehen, Lötstelle erstarren lassen, dann das Edelstahlrohr/Hohlnadel (welche sich nicht mit dem Zinn benetzt) vorsichtig herausziehen. Viel Erfolg!
2 Cent schrieb: > Probiers mal anders: Lötkolben direkt an die Lötstelle, diese sollte > idealerweise in Sekundenbruchteilen aufschmelzen. > An deinen beidseitigen Platinen setzt das voraus daß der Lötkolben heiß > genug ist um auch die rüchseitige Lötstelle ebenfalls vollständig > Aufzuschmelzen. Vielleicht war das mein Problem. Auf der Lötseite war das Lötzinn schnell flüssig. Auf der Bestückungsseite eben nicht. Insbesonders bei den bestückungsseitigen Masseflächen hatte ich das Problem. Aber Danke für deine Tipps. Ich werde es nochmal versuchen. Aber ich vermute das das dünne Beinchen des ICs bzw die Durchkontaktierung die Hitze nicht schnell genug an die Bestückungsseite weiterleitet. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > ich vermute das das dünne Beinchen des ICs bzw die > Durchkontaktierung die Hitze nicht schnell genug an die Bestückungsseite > weiterleitet. Was ebenfalls die "zwei Minuten" erklären würde. Passender Test zum Üben, üben, üben: Platine senkrecht, Lötkolben ranhalten, ausprobieren wie lange es dauert frisch zugeführtes Lötzinn an der entgegengesetzen Bestückungsseite aufzuschmelzen, ggf die Temperatur des Kolbens ein klein wenig hochjodeln***. Mit der Enlötlitze hats bestimmt auch nicht beim ersten Versuch geklappt :P Und bei fetten GND-Leitungen dann eben weiterweiter hochhochjodeln. *** Errm, korrekter Fachausdruck "die Celsus hochskillen" muß das hier heißen :D Solange du die Edelstahlkanüle noch nicht reinwackelst hast du die volle Leitfähigkeit des vollständig (wegen kapillarwirkung) mit Zinn gefluteten Vias. Deswegen erst dann den Edelstahl sanft reinrammen nachdem alles nötige Zinn verflüssigt ist. Genug getippst, du bekommst das schon hin!
Ralph B. schrieb: > Auf der Lötseite war das Lötzinn schnell flüssig. Auf der > Bestückungsseite eben nicht. Insbesonders bei den bestückungsseitigen > Masseflächen hatte ich das Problem. Dann solltest du vielleicht das Bein von der Bestückungsseite aus erwärmen? Vorher natürlich mit frischem Zinn gut verzinnen. Ein Problem gibt es natürlich, wenn auf beiden Seiten großflächige Leiterbahnen sind. Dann brauch man 2 Lötkolben und 3 Hände ;-)
Dietrich L. schrieb: > Ein Problem gibt es natürlich, wenn auf beiden Seiten großflächige > Leiterbahnen sind. Dann brauch man 2 Lötkolben und 3 Hände ;-) Genau so war es bei mir. Ralph Berres
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