Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Die Kunst des Entlötens


von Monk (Gast)


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Hallo allerseits,

ich fange nach einer sehr langen Pause wieder mit Elektronik an und habe 
auch schon meine Ersa Analog 80 aus dem Keller geholt.
Dort habe ich auch noch jede Menge bleihaltiges Lötzinn gefunden, z.B. 
STANNOL S-Sn60Pb38Cu2. Der Löthonig auf dem Bild könnte deutlich älter 
als 10 Jahre sein, da bekomme ich nicht mal die Kappe aufgedreht.

Löten konnte ich immer recht patent, aber beim Entlöten habe ich 
irgendwie immer versagt. In der Regel briet ich ziemlich lange auf den 
Pins rum, weil ich die Zinnbrücke zwischen Pin und Platine trotz 
Entlötpumpe oft nicht vollständig aufgesaugt bekam, so dass das Bauteil 
am Ende oft noch an mehreren Pins festhing und so natürlich auch nicht 
gelöst werden konnte.

Ich habe ein Foto von meinen uralten Lötspitzen gemacht und würde mich 
freuen, wenn mir jemand Tipps in Bezug auf folgende Fragen geben kann:

- sind die Lötspitzen noch in Ordnung bzw. kann man das irgendwie 
"sehen"?
- benutzt man Löthonig heute noch?
- geht man je nach bleifrei/bleihaltig anders beim Entlöten vor?
- gibt es Lötspitzen, die besonders gut für das Entlöten geeignet sind? 
Wenn die abgebildeten ungeeignet sind, würde ich mir bessere kaufen. Ich 
meine, ich hatte schon mal so eine Art "Spreizer" gesehen, der die 
Lötspitze stark verbreitert hat, so dass man damit mehrere Beinchen auf 
einmal erwärmen kann.
- sollte ich grundsätzlich irgendwie anders entlöten, also z.B. mit 
Heißluft? Mit Entlötlitze ist es mir auch nicht zuverlässig gelungen, 
die Zinnbrücke zu unterbrechen. Ich bin mir nicht sicher, ob Heißluft 
vornehmlich für SMD-Bauteile mit vielen Beinchen gedacht ist, oder ob 
man das auch für DIL-Bauteile mit 2 Beinchen verwenden kann?

Sorry für die vielen Fragen, aber ich habe vieles von früher bereits 
vergessen und befürchte auch, dass sich einiges geändert haben könnte.

Vielen Dank und herzliche Grüße
Monk

: Verschoben durch User
von MaWin (Gast)


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Monk schrieb:
> - sind die Lötspitzen noch in Ordnung bzw. kann man das irgendwie
> "sehen"?

Ja, gut verzinnt (mit bleihaltigem Lot, für bleifre neue kaufen)

> - benutzt man Löthonig heute noch?

Nein, Flussmittel aus dem Dispenser bzw. Kolophonium in Alkohol.

> - geht man je nach bleifrei/bleihaltig anders beim Entlöten vor?

Bleihaltiges Lötzinn fliesst auch beim mehrfachen Aufschmelzen noch, 
bleifreies eher nicht, daher für bleifrei erst alles Lot entfernen bevor 
man neu verlötet.

> - gibt es Lötspitzen, die besonders gut für das Entlöten geeignet sind?

Die mit dem Loch durch das abgesaugt wird.

https://www.loetkolben-vergleich.de/produkt/zd-915-entloetstation/

von entlöten (Gast)


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Ist halt die Frage, was Du mit dem Entlöten erreichen willst.

Willst Du Bauteile für die Bastelkiste generieren?
Willst Du Platinen reparieren?

Fürs Reparieren gibts meiner Meinung nur einen vernünftigen Weg:
- Bauteilbeine alle abknipsen
- jeden Pin einzeln auslöten
- mit einem Absauger die Bohrung säubern, d.h. Lötkolben auf eine Seite 
der Platine, Absauger auf die andere

Für "Bauteile in die Bastelkiste" fühl ich mich nicht zuständig.
Löthonig ist eher was für den Installateur.

von sergeant spitz (Gast)


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Bei Bauteilen mit weiter auseinanderliegenden Bauteilen und sagen wir 
mal bis vier Pins hilft die "Immer-ein-Stück-Weiter-Methode".
Pin warmmachen und Bauteil an diesem Eck anziehen. Zum nächsten Pin, 
dort wieder genauso. Das ganze so lang im Kreis, bis die Pins draußen 
sind.

Bei OPV etc. einfach eine Lötzinnwurst drauf und genauso abwechselnd 
links + rechts anheben, bis das Bauteil rausgeht.

Für vieles andere (insbesondere SMD) gibt es Heißluft und Schwerkraft 
oder einen Holztisch, gegen den man so eine Platine auch klopfen kann.

von Stephan (Gast)


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sergeant spitz schrieb:
> Für vieles andere (insbesondere SMD) gibt es Heißluft und Schwerkraft
> oder einen Holztisch, gegen den man so eine Platine auch klopfen kann.

Um dann auch das Hühnerfutter von der Platine gelötet zu haben.

von Joachim B. (jar)


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Monk schrieb:
> SMD-Bauteile

SMD Klinge
https://www.youtube.com/watch?v=jqBuCGB7FJM
Entlötklingenband RB641 von EDSYN
Edsyn Entlötklinge RB-641, für Halter
gibt es bei Bürklin und auch Amazon u.a

für THT kann man Spritze nehmen
Beitrag "Re: Stiftleiste entlöten ohne Pumpe"

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Stephan schrieb:
> sergeant spitz schrieb:
>> Für vieles andere (insbesondere SMD) gibt es Heißluft und Schwerkraft
>> oder einen Holztisch, gegen den man so eine Platine auch klopfen kann.
>
> Um dann auch das Hühnerfutter von der Platine gelötet zu haben.

Kapton-Klebeband zum Abkleben erhaltenswerter Bereiche ist erfunden.
Ggf. mit abschirmender Alufolie kombinieren, zur Not geht auch Papier.

von Kerstin S. (eris5)


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Danke für den Tipp mit der Entlötklinge :)!

LG,
Kerstin

von 50c (Gast)


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zum Auslöten von ICs benutze ich seit Jahrzehnten eine Kanüle, die zum 
einen knapp auf den IC-Pin geht (Innendurchmesser) und zum anderen auch 
in die LP-Bohrung passt (Außendurchmesser der Kanüle)...

* Kanüle auf IC-Pin aufsetzen
* mit Lötkolben Zinn verflüssigen...
* ...und dabei die Kanüle mit leichten Drehungen vollständig auf den Pin 
und durch die LP-Bohrung schieben

Geht eigentlich wunderbar, letztens habe ich mir allerdings ein paar 
Durchkontaktierungen einer doppelseitigen LP zerstört, die Kanüle war 
wohl etwas zu dick :-)

von herbert (Gast)


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Das wichtigste beim entlöten ist , dass immer genug Flussmittel im Spiel 
ist. Durch die Hitze verdampft es relativ schnell und dann wird das Zinn 
"teigig". Bei kaputten Bausteile knipst man die beinchen durch und lötet 
jeden einezelnen Pin aus. Bei mehrlagigen Platinen (Motherboard) gelingt 
der Elkotausch einfacher wenn man das Teil herauszieht und die Löcher 
nicht mit rumbraten freigemacht werden sondern mit einem passendes VHM 
Bohrer den man mit Zwei Finger durch das Lötauge zwirbelt. Den 
Duchmesser des Bohrers kann man dem Draht des Elkos entnehmen. Ansonsten 
gilt :Zinn muß immer fließen,sonst wird das nix. Löthonig zb. mit 
Spirtus verdünnt ist gut.

von A. K. (Gast)


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Ich würde mir eine passende Vakuum Entlötstation besorgen, durch den 
Fakt, dass sowas kaum mehr benötigt wird sind diese auf Ebay oft unter 
200€ zu haben.

LG

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Bei bedrahteten ICs mach ich es meistens so:

2x Draht unter den Pins auf jeder Seite durchfädeln.

Alles grosszügig mit Kolophonium/Tannen/Fichtenharz einflussmitteln

Dann mit Heissluftfön(s) das Teil zusammen mit der Platine möglichst 
vorsichtig warm machen, bis das Lot überall flüssig und dann an den 
Drähten ziehen, bis das Teil aus den Löchern in der Platine 
rausflutscht.

Problematisch ist bei der Variante eigentlich nur, wenn oben direkt 
neben dem Chip hitzeempfindliche Teile wie Elkos oder 
Folienkondensatoren hat.

Dann benutze ich eher die "grosse Lötzinnblob" Methode um alle Pins 
gleichzeitig ungedreht von unten mit dem Lötkolben aufzuschmelzen und 
den Chip dann rauszuziehen. Wobei man da besser aufpasst, dass einem das 
viele Lötzinn nicht blöderweisse auf den Fuss/Finger/sonstwohin tropft.

: Bearbeitet durch User
von Scotty (Gast)


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> eine Kanüle ... Geht eigentlich wunderbar

Im Durchsteckbereich auch heute noch eigentlich unschlagbar.
Das ging sogar besser, als ein "richtiger" Absaugloetkolben
mit Membranpumpe.

Leider gibt es genau diese Kanuelengroesse "1" mittlerweile
nicht mehr.

Ergaenzend dazu eine Edsyn Soldapult mit Silikonschlauchruesselchen.

Um SMD grossflaechig auszuloeteen: Heissluftpueschtole aus
dem Baumarkt und Servierblech zum Einfangen.

Aber keinesfalls:
> unter 200€ zu haben.

Rausgeworfendes Geld.

von Zeno (Gast)


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@TO
Bei einseitigen Leiterplatten haben sich bei mir Injenktionskanülen zum 
Entlöten bewährt. Hierzu wird die Spitze der Kanüle plan geschliffen 
(nach dem Schleifen Entgraten nicht vergessen).
Beim Entlöten wird die so vorbereitete Kanüle z.B. auf den IC-Anschluß 
aufgesetzt und die Lötstelle des Anschlusses mit dem Lötkolben erwärmt. 
Sobald das Zinn aufgeschmolzen ist, wird die Kanüle mit leichtem Druck 
und leichtem Hinundherdrehen auf den Anschluß geschoben. Sobald das Zinn 
wieder fest ist kann man die Kanüle abziehen (mit leichtem Drehen geht 
es einfacher). Das Procedere wiederholt man für jeden Anschluß. Danach 
kann man das Bauteil aus der Leiterplatte ziehen. Die Löcher sind sofort 
frei und man kann das neue Bauelement sofort einsetzen.
Für IC im DIL-Gehäuse sind die Kanülen mit der grünen Kappe geeignet. Es 
gibt auch noch Kanülen mit größeren Durchmessern. Mit den größten (ich 
meine die sind gelb) bekommt man auch kleine Printtrafos raus.
Für zweiseitige LP's ist dieses Verfahren nur bedingt geignet - hängt 
davon ab wie weit die Bautteile eingesteckt sind. Das hilft meist nur 
das schon beschriebene Abzwicken und das einzelne Herausziehen der 
Drähtchen.

von Zeno (Gast)


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UPS gerade gelesen, da war einer schneller als ich.

von Monk (Gast)


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Hallo zusammen,

vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten, da ist ja wirklich für 
jeden Geldbeutel was dabei. :)

Die Idee mit der Spritze ist echt genial, ich werde gleich morgen mal in 
eine Apotheke wackeln.

Zeno schrieb:
> Hierzu wird die Spitze der Kanüle plan geschliffen
> (nach dem Schleifen Entgraten nicht vergessen).

Ich habe leider kein respektables Werkzeug-Sortiment. Muss ich mir dafür 
einen Dremel zulegen?

Viele Grüße
Monk

von ??? (Gast)


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Kanüle schleifen:
Dazu die Kanüle durch einen Weinkorken stecken und auf nicht zu graobem 
Schleifleinen (ev. auch schleifpapier) solange abziehen, bis die Fase 
zum einstechen weggeschliffen ist.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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ich komme ganz gut mit Löt-Sauglitze zurecht. Vorher die Lötstelle gut 
mit bleihaltigem Lot und Flussmittel einpampen.

von Maik S. (Gast)


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Ich drücke immer etwas Flussmittel in / auf die Entlötlitze.

von Joachim B. (jar)


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Wegstaben V. schrieb:
> ich komme ganz gut mit Löt-Sauglitze zurecht. Vorher die Lötstelle gut
> mit bleihaltigem Lot und Flussmittel einpampen.
Maik S. schrieb:
> Ich drücke immer etwas Flussmittel in / auf die Entlötlitze.

und wenn das Bein noch etwas an der Durchkontaktierung klebt wackelt man 
es mit einer Zange frei, geht auch.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Scotty schrieb:
> Leider gibt es genau diese Kanuelengroesse "1" mittlerweile
> nicht mehr.

Chinesische eBay-Händler verkaufen Sets aus unterschiedlich dicken 
Röhrchen mit Handgriff, gestuft in 0.2mm-Schritten (0.8mm bis 2.0mm 
Außendurchmesser)

Ein Beispiel dafür ist eBay 232656221250

von 50c (Gast)


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Scotty schrieb:
> Leider gibt es genau diese Kanuelengroesse "1" mittlerweile
> nicht mehr.

...meine "Entlötkanüle" ist mittlerweile 40 Jahre alt und ich hüte sie 
wie meinen Augapfel...

Rufus Τ. F. schrieb:
> Chinesische eBay-Händler verkaufen Sets aus unterschiedlich dicken
> Röhrchen mit Handgriff, gestuft in 0.2mm-Schritten (0.8mm bis 2.0mm
> Außendurchmesser)

...ahaaaa, interessant zu wissen, danke!

von Marten Morten (Gast)


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Zum Thema SMD-Entlöten gibt es auf dieser mikrocontroller.net Seite ein 
halbes Buch 
https://www.mikrocontroller.net/articles/SMD_L%C3%B6ten#Entl.C3.B6ten_von_SMD-Bauteilen

von Volker S. (sjv)


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MaWin schrieb:
>> - benutzt man Löthonig heute noch?
>
> Nein, Flussmittel aus dem Dispenser bzw. Kolophonium in Alkohol.

Löthonig ist Kolophonium in Alkohol, wobei der Alkohol inzwischen 
verdunstet sein wird. D.h. Tube entfernen und Inhalt in Spiritus 
auflösen.

von Helmut -. (dc3yc)


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Monk schrieb:
> - benutzt man Löthonig heute noch?

Ja, natürlich. Habe den abgebildeten der Fa. Hitzfeld heute noch im 
Einsatz. Ist säurefrei und für Elektronik geeignet.
Es gibt zwar auch Fluxdispenser, die eine Lösung enthalten die auf 
Knopfdruck herausfließt, aber mir ist die Tubenpampe lieber.
Tip zum Aufdrehen: Verschluß ins kochende Wasser tauchen und nach ein 
paar Minuten mit der Kombizange öffnen!

von Scotty (Gast)


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> Chinesische eBay-Händler verkaufen Sets aus unterschiedlich dicken
> Röhrchen mit Handgriff, gestuft in 0.2mm-Schritten (0.8mm bis 2.0mm
> Außendurchmesser)

Was nuetzt einem ein Set wenn keine Groesse richtig passt.

Die Kanuele "1" hat einen Aussendurchmesser von 0.87 mm...
Und die passt eben perfekt. Perfekt ist auch nicht steigerungsfaehig.

von Scotty (Gast)


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Das Beratungsmuster im Bild.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Scotty schrieb:
> Und die passt eben perfekt.

Könnte es sein, daß das ein bisschen von den verwendeten Löchern 
abhängen könnte?

von Joachim B. (jar)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Könnte es sein, daß das ein bisschen von den verwendeten Löchern
> abhängen könnte?

manchmal ist so ein Loch auch kaputt, äh durchlöchert :)

von Scotty (Gast)


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> Könnte es sein, daß das ein bisschen von den verwendeten Löchern
> abhängen könnte?

[ ]

Entscheidend ist, dass das IC-Bein gerade reinpasst.
Ins groessere Loch passts dann sowieso.

In jahrelanger Praxis hat die Nr. 1 immer gepasst.

von Blabla (Gast)


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Mir fällt der genaue Name gerade nicht ein, aber es gibt ein spezielles 
Lötzinn zum Entlöten. Diese wird einfach wie beim Löten aufgetragen und 
man kann danach das Bauteil einfach abheben. Danach muss man nur die 
Pads wieder mit Entlötlitze reinigen und man kann neu Löten.
Geht sehr einfach auch bei vielen Pins ohne Heißluft.

Oft hilft auch die Unterheizung aka Bügeleisen ;-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Scotty schrieb:
> Entscheidend ist, dass das IC-Bein gerade reinpasst.

Aha. Es geht also um den Innendurchmesser. Hmm. Redeten wir nicht 
gerade über den Außendurchmesser?

von Scotty (Gast)


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> Innendurchmesser

Tja, da passt meine Mikrometerschraube nicht hin.

> Außendurchmesser

Da schon.

von René F. (Gast)


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Blabla schrieb:
> Mir fällt der genaue Name gerade nicht ein, aber es gibt ein spezielles
> Lötzinn zum Entlöten. Diese wird einfach wie beim Löten aufgetragen und
> man kann danach das Bauteil einfach abheben. Danach muss man nur die
> Pads wieder mit Entlötlitze reinigen und man kann neu Löten.
> Geht sehr einfach auch bei vielen Pins ohne Heißluft.
>
> Oft hilft auch die Unterheizung aka Bügeleisen ;-)

Chip Quik (Roses Metall)

von 2 Cent (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Scotty schrieb:
>> Leider gibt es genau diese Kanuelengroesse "1" mittlerweile
>> nicht mehr.
Erstmal erschrocken! Mit Kanülen (vor allem 1-er und 2-er, also ge und 
gn) mache ich alles mögliche, auch entlöten. Gerade gesuchmaschint: 
100er Packung costa 179 Eurocent, versandkostenfrei. [einen Werbelink 
stelle ich hier jetzt nicht rein, sucht selber!]

> Chinesische eBay-Händler verkaufen Sets aus unterschiedlich dicken
> Röhrchen mit Handgriff, gestuft in 0.2mm-Schritten (0.8mm bis 2.0mm
> Außendurchmesser)
>
> Ein Beispiel dafür ist eBay 232656221250
Klasse Beispiel :D
8 Stück, Grösse 0.8, 1.0, 1.2, 1.4, 1.6, 1.8, 2.0
Irgendwie zähle ich nur 7 (iW sieben) Grössen, egal; zumindest Danke für 
die Idee, so einen schönen Griff könnte ich mir für meine Entlötnadeln 
auch mal selberbauen :D

50c schrieb:
> Geht eigentlich wunderbar, letztens habe ich mir allerdings ein paar
> Durchkontaktierungen einer doppelseitigen LP zerstört, die Kanüle war
> wohl etwas zu dick :-)
Wegen sowas habe ich mir in der Bohrmaschine (=Drehmaschine für arme) 
eine Kanüle mit feinem Schleifpapier etwas dünnwandiger geschliffen.

OnTop: Wissenschaftlicher Anschliff ist selbstverständlich: also ganz 
leicht schräg; lässt sich leichter ins Lötauge einführen. Ansonsten wärs 
keine Entlötnadel, sondern nur eine stumpfgeschliffene Injektionsnadel 
:D

von Andreas R. (daybyter)


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Also im Retrocomputer-Bereich ist die zd 915 Entlötstation recht 
beliebt. Such mal YouTube danach.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Scotty schrieb:
> Das Beratungsmuster im Bild.

Ach gottchen. Gib in eine Suchmaschine deiner Wahl "19 gauge luer lock" 
ein. Die gibt es in allen möglichen Ausführungen, auch komplett Metall 
"metal hub" wie deine. Wenn dir 19G zu "grob" ist, dann such halt nach 
20G, oder 19.5G.

Ob du jetzt deine Nadel im Zubehörladen für Body-Piercing, der Apotheke, 
beim Werkzeughändler, eBay oder Ali kaufst ist dir überlassen.

von Zeno (Gast)


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Monk schrieb:
> Ich habe leider kein respektables Werkzeug-Sortiment. Muss ich mir dafür
> einen Dremel zulegen?

Als Schüler hatte ich früher auch nicht die nötige Ausstattung. Man kann 
ein passendes Stückchen Schaltdraht einschieben und dann mit dem 
Saitenschneider die Kanüle abzwicken. Anschließenden glättet man die 
Schnittstelle mit einer nicht zu groben Feile oder mit feinem 
Schleifpapier. Wenn man mit allem fertig ist zieht man den Draht heraus.
Man kann ja erst mal an ein/zwei Kanülen probieren. Am besten Du kaufst 
gleich einen Schwung - die kosten nur ein paar Cent.

Ansonsten gehste halt mal in eine Mechanikerwerkstatt. Die haben 
bestimmt einen Schleifbock, so das sich das Problem gegen eine 
Kaffeespende lösen läßt.

von Zeno (Gast)


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Also ich habe Kanülen mit grüner Kappe, die sind ideal für IC im DIL 
Gehäuse. Die Kanülen haben einen Außendurchmesser von 0,8mm und passen 
perfekt auf die IC Beinchen.
Dann habe ich noch welche mit gelber Kappe (Außendurchmesser 0,88-0,9mm) 
und solche mit einer rötlichen Kappe (Außendurchmesser 1,2mm).
Mit diesem Satz kann ich eigentlich fast alles erledigen.

@TO
Gehe in die Apotheke und kaufe von jeder verfügbaren Sorte wenigstens 5 
Stück. Lasse bei einigen auch die Spitzen dran, damit lassen sich die 
Löcher in Leiterplatten wunderbar frei machen.
Ja und dann kann man die Kanülen  mit einer Spritze auch wunderbar als 
"Ölkännchen" oder zum gezielten Aufbringen von nicht zu zähen 
Klebstoffen benutzen. Ich habe immer wieder Anwendungen, wo mir dieses 
medizinische Werkzeug gute Dienste leistet.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Zeno schrieb:
> @TO
> Gehe in die Apotheke und kaufe

Viel zu teuer, du brauchst ja keine sterile Pharma-Qualität. Chinesische 
Quellen auf eBay oder Aliexpress verkaufen dir eine bunte Tüte mit 100 
Stück (10 Stück/Größe) für unter 4 Euro einschließlich Versand
https://de.aliexpress.com/item/32922645501.html

Planschleifen musst du die nicht, die sind nämlich stumpf ("blunt").

Wenn du ein 100er Pack einer einzigen Größe nimmst wird es noch 
billiger.

Wenn du die längeren brauchst (allerdings nur 50 Stück, 5 Stück/Größe) 
https://de.aliexpress.com/item/32922685298.html

Spritzen mit Luer-Lock, so heißt das Anschlusssystem für die Nadeln, 
bekommst du ebenfalls aus China.

von Zeno (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Viel zu teuer, du brauchst ja keine sterile Pharma-Qualität. Chinesische
> Quellen auf eBay oder Aliexpress verkaufen dir eine bunte Tüte mit 100
> Stück (10 Stück/Größe) für unter 4 Euro einschließlich Versand

Jaja - apare jederzeit , dann hast Du immer Not.

Die Dinger sind auch in der Apotheke bezahlbar. Dort kosten 100Stück 
zwischen 3 und 5 Euro, also 5Cent pro Stück. Da die die Dinger auch 
einzeln abgeben, kann man sich ein Sortiment zusammenstellen und bleibt 
da unter 1. Wenn man von jeder Sorte 5 Stück hat ist das völlig 
ausreichend.
Das ist billiger als Dein Ali und Du hast mehrere Größen. Außerdem ist 
ab und an eine Kanüle mit Spitze schon ganz gut.

Man kann es mit Geiz ist geil auch maßlos übertreiben. Mal die Kirche im 
Dorf lassen.

von Zeno (Gast)


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Zeno schrieb:
> Jaja - apare jederzeit , dann hast Du immer Not.

Leider vertippt sollte heißen: spare jederzeit, dann hast Du immer Not.

von Hp M. (nachtmix)


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Monk schrieb:
> Der Löthonig auf dem Bild könnte deutlich älter
> als 10 Jahre sein, da bekomme ich nicht mal die Kappe aufgedreht.

Versuchs mal mit Heißluft.
Aber nur die Kappe/Gewinde, nicht die Tube anwärmen, weil im Volumen 
vermutlich noch Lösungsmittel enthalten ist.

von herbert (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Versuchs mal mit Heißluft.
> Aber nur die Kappe/Gewinde, nicht die Tube anwärmen, weil im Volumen
> vermutlich noch Lösungsmittel enthalten ist.

Die Tube mit den Saitenschneider in ein paar Teile schneiden Topf und 
etwas Spiritus dazu und Kaffe trinken gehen. Danach alle Tubenteile 
entfernen.Basta!

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Zeno schrieb:
> spare jederzeit, dann hast Du immer Not.
Und ganz richtig heißt es:
Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.

: Bearbeitet durch User
von Walta S. (walta)


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Dirk J. schrieb:
> Zeno schrieb:
>> spare jederzeit, dann hast Du immer Not.
> Und ganz richtig heißt es:
> Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.

ach was: Spare in der Not, da hast du Zeit dazu.

walta

von Ralph B. (rberres)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Ein Beispiel dafür ist eBay 232656221250

schmelzen die Griffe beim entlöten nicht?

Ralph Berres

von Joachim B. (jar)


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Ralph B. schrieb:
> schmelzen die Griffe beim entlöten nicht?

wenn der Spritzentrick funktioniert und das bestätigen viele Anwender 
dann klappt das damit auch oder eher denn diese Teile sind dafür 
vorgesehen im Gegensatz zu normalen Spritzen.

Falsche Anwendung, ewig Aufheizen mit der Nadel drin war nie 
geschrieben, aber klar man kann sich immer irgendwie anstellen.

von Ralph B. (rberres)


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Joachim B. schrieb:
> Falsche Anwendung, ewig Aufheizen mit der Nadel drin war nie
> geschrieben, aber klar man kann sich immer irgendwie anstellen.

man darf ja wohl mal fragen, ohne gleich angemacht zu werden.

Metall ist halt ein guter Wärmeleiter, und die Chinesen verwenden auch 
gerne mal Kunststoffgriffe , die schon bei 50° weich werden.

Ralph Berres

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ralph B. schrieb:
> schmelzen die Griffe beim entlöten nicht?

Gute Frage; kommt wohl drauf an, wie man entlötet. Wenn das ein 
minutenlanges Herumgeschmurgele ist, dann sicher, wenn man aber zügig 
vorgeht, vermutlich nicht.

von Joachim B. (jar)


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Ralph B. schrieb:
> ohne gleich angemacht zu werden.

ich mache allenfalls Salat an mit Essig & Öl.

In meinem Beitrag findest du eine Anmache?

von Zeno (Gast)


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Dirk J. schrieb:
> Zeno schrieb:
>> spare jederzeit, dann hast Du immer Not.
> Und ganz richtig heißt es:
> Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.

Die Ironie nicht verstanden?

von Hans Dampf (Gast)


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Ralph B. schrieb:
>Metall ist halt ein guter Wärmeleiter
Die Nadeln sind aus Edelstahl, und das ist (für ein Metall) ein 
schlechter Wärmeleiter.

von 2 Cent (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> man darf ja wohl mal fragen, ohne gleich angemacht zu werden.
Einfache Version: Fühle dich nicht angemacht, auch wenn du etwas zuhause 
liest, nimm es nicht mit nach hause... Du bist doch lang genug hier im 
Forum!

Die Kombination machts wohl: Edelstahl leitet (waerme) sehr schlecht, 
und der wirksame Querschnitt (die Dünnwandigkeit) sorgt für schlechte 
Wärmaleitung.

Ich kenne diese Chinadinger auch nicht, aber kann eine (Teutonische? 
Eher nicht!) Injektionsnadel wenige Zentimeter entfernt vom 
Luer-anschluss im Brenner hell ausglühen ohne weichschmelzen zu 
erspüren. Allerdings lag dabei nicht gleichzeitig Vakuum oder Überdruck 
an.

von Ralph B. (rberres)


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ich werde mir im Land des Lächelns einfach mal einen Satz bestellen.

Sie kosten ja fast garnichts.

Sorry wenn ich zur Zeit eine etwas dünne Haut habe. Liegtan meinen 
beruflichen Umfeld.

Ralph Berres

von Jürgen E. (juergen1958)


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Hallo,

ich nehme einen Lochbohrer passender Größe und bohre die Beinchen 
einzeln aus. Es ist etwas Vorsicht angebracht, funktioniert bei mir aber 
prima.

Grüße
Jürgen

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Jürgen E. schrieb:
> ich nehme einen Lochbohrer passender Größe und bohre die Beinchen
> einzeln aus.

Wenn Du die Platine danach wegwirfst, kannst Du das so machen. 
Durchkontaktierungen überleben das nicht, und Reparaturen von 
durchkontaktierten Platinen sind folglich nicht drin.

von Volker S. (sjv)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Wenn Du die Platine danach wegwirfst, kannst Du das so machen.
> Durchkontaktierungen überleben das nicht, und Reparaturen von
> durchkontaktierten Platinen sind folglich nicht drin.

So sehe ich das auch, aber vielleicht hat Jürgen ja nur einseitig 
kaschierte Platinen aus billigen UE-Geräten?

von 2 Cent (Gast)


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Volker S. schrieb:
> Rufus Τ. F. schrieb:
>> Wenn Du die Platine danach wegwirfst, kannst Du das so machen.
>> Durchkontaktierungen überleben das nicht, und Reparaturen von
>> durchkontaktierten Platinen sind folglich nicht drin.
>
> So sehe ich das auch, aber vielleicht hat Jürgen ja nur einseitig
> kaschierte Platinen aus billigen UE-Geräten?
Oder Jürgen bohrt wirklich genau in der Mitte, es geht schliesslich um 
"Die Kunst des Entlötens" :D

Als ich das wunderschöne Wort "Lochbohrer" gelesen habe dachte ich 
zuerst an eine Lochsäge. Geil: einmal draufhalten und der QFP ist sauber 
draussen SCNR

von 2 Cent (Gast)


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Aua Bauchweh vor lachen: Eine LTZ 1000 bekommt man damit (Lochsäge) 
wirklich wunderbar aus ihrem High-End-Board.

Prosit!

von Ralph B. (rberres)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Ein Beispiel dafür ist eBay 232656221250

Genau dieses Set hatte ich auch bestellt. Bei mir funktioniert es nicht.

wenn ich den 0,8mm Stößel über ein IC-Bein Anschluss drüber schiebe um 
ihn zu entlöten, dann schaffe ich es die Durchkontaktierung aus der 
Bohrung rauszuschieben, mehr nicht.

Ralph Berres

von Max M. (maxim0)


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von 2 Cent (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Rufus Τ. F. schrieb:
>> Ein Beispiel dafür ist eBay 232656221250
>
> Genau dieses Set hatte ich auch bestellt. Bei mir funktioniert es nicht.
>
> wenn ich den 0,8mm Stößel über ein IC-Bein Anschluss drüber schiebe um
> ihn zu entlöten, dann schaffe ich es die Durchkontaktierung aus der
> Bohrung rauszuschieben, mehr nicht.
>
> Ralph Berres
Dein Problem zum ankreuzen (SCNR), ich weiss deinen Beitrag zu schätzen, 
Danke!!!!, trozdem (gerade deswegen?):
[] Soviel Kraft, sowenig Verstand
[] Extremst schlechte Durchkontaktierungen
[] inkompatibler Durchmesser
[] nicht "senkrecht und feucht" im richtigen Winkel eingeführt
[] das Loch war noch nicht heiss genug für mein Rohr

Wie auch immer: Üben, üben, üben! Mit "0,8mm Stößel über ein IC-Bein 
Anschluss drüber schiebe um ihn zu entlöten" hat es bei mir (bis jetzt 
und heute) immer geklappt. Ohne brachiale Kraft, nur heiss es muss sein. 
Dann klapps auch :D

von Ralph B. (rberres)


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2 Cent schrieb:
> [] Soviel Kraft, sowenig Verstand
weis ich nicht. Ab wann ist bei dir zuviel Kraft?

> [] Extremst schlechte Durchkontaktierungen

kann ich auch nicht sagen
> [] inkompatibler Durchmesser

Den dünnste Stift ( 0,8mm ) hatte ich versucht über das IC-Beinchen zu 
schieben.

> [] nicht "senkrecht und feucht" im richtigen Winkel eingeführt

senkrecht ja aber wieso feucht? wobei das IC-Bein in der Lötstelle etwas 
abgewinkelt war.

> [] das Loch war noch nicht heiss genug für mein Rohr

Naja ich hatte es zum Schluss solange erhitzt, bis ich mir an dem IC 
fast die Finger verbrannt habe, also eigentlich viel zu lange,

Lötkolben war ein Ersa LS8000 Lötstation.

Leiterplatte war eine Rohde&Schwarz Platine aus den 70ger Jahren.

Ich bin dann nachher mit Entlötlitze viel schneller zum Ziel gekommen.

Vielleicht habe ich das Röhrchen ja nicht genug erhitzt, denn es war in 
der Plastikhalterung noch nicht geschmolzen :-).

Nach ca. 2 Minuten erhitzen lies sich das röhrchen endlich ohne 
nennenswerten Widerstand bis zum IC-Anschluss schieben, jedoch schaute 
dann die Durchkontaktierung heraus. Diese war dann am IC selbst.

Vielleicht war nicht genug zwischenraum zwischen Bohrung und 
IC-Beinchen, doch das kleinste Rohr war mit 0,8mm beschriftet. Habe es 
aber nicht nachgemessen.

Ralph Berres

von 2 Cent (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Nach ca. 2 Minuten erhitzen lies sich das röhrchen endlich ohne
> nennenswerten Widerstand bis zum IC-Anschluss schieben, jedoch schaute
> dann die Durchkontaktierung heraus. Diese war dann am IC selbst.
Meine SCNRs und ich, frag lieber nicht :D
Deine Beschreibung klingt so als ob du mit dem Lötkolben den Edelstahl 
erhitzt, also dieselbe herangehensweise wie mit Entlötlitze?
Probiers mal anders: Lötkolben direkt an die Lötstelle, diese sollte 
idealerweise in Sekundenbruchteilen aufschmelzen.
An deinen beidseitigen Platinen setzt das voraus daß der Lötkolben heiß 
genug ist um auch die rüchseitige Lötstelle ebenfalls vollständig 
Aufzuschmelzen.
Dann einfach den (kalten, schlecht Wärmeleitfähigen und nahezu 
Massenlosen) Edelstahl über den Pin drüberstülpen und durch die Bohrung 
hindurchschieben, das alles mit "Fingerspitzen", also minimalstem 
Kraftaufwand. Erst dann den Lötkolben vom (immernoch) geschmolzenen Zinn 
der Lötstelle wegziehen, Lötstelle erstarren lassen, dann das 
Edelstahlrohr/Hohlnadel (welche sich nicht mit dem Zinn benetzt) 
vorsichtig herausziehen.

Viel Erfolg!

von Ralph B. (rberres)


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2 Cent schrieb:
> Probiers mal anders: Lötkolben direkt an die Lötstelle, diese sollte
> idealerweise in Sekundenbruchteilen aufschmelzen.
> An deinen beidseitigen Platinen setzt das voraus daß der Lötkolben heiß
> genug ist um auch die rüchseitige Lötstelle ebenfalls vollständig
> Aufzuschmelzen.


Vielleicht war das mein Problem.

Auf der Lötseite war das Lötzinn schnell flüssig. Auf der 
Bestückungsseite eben nicht. Insbesonders bei den bestückungsseitigen 
Masseflächen hatte ich das Problem.

Aber Danke für deine Tipps. Ich werde es nochmal versuchen.

Aber ich vermute das das dünne Beinchen des ICs bzw die 
Durchkontaktierung die Hitze nicht schnell genug an die Bestückungsseite 
weiterleitet.

Ralph Berres

von 2 Cent (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> ich vermute das das dünne Beinchen des ICs bzw die
> Durchkontaktierung die Hitze nicht schnell genug an die Bestückungsseite
> weiterleitet.
Was ebenfalls die "zwei Minuten" erklären würde.
Passender Test zum Üben, üben, üben: Platine senkrecht, Lötkolben 
ranhalten, ausprobieren wie lange es dauert frisch zugeführtes Lötzinn 
an der entgegengesetzen Bestückungsseite aufzuschmelzen, ggf die 
Temperatur des Kolbens ein klein wenig hochjodeln***.
Mit der Enlötlitze hats bestimmt auch nicht beim ersten Versuch geklappt 
:P
Und bei fetten GND-Leitungen dann eben weiterweiter hochhochjodeln.

*** Errm, korrekter Fachausdruck "die Celsus hochskillen" muß das hier 
heißen :D

Solange du die Edelstahlkanüle noch nicht reinwackelst hast du die volle 
Leitfähigkeit des vollständig (wegen kapillarwirkung) mit Zinn 
gefluteten  Vias. Deswegen erst dann den Edelstahl sanft reinrammen 
nachdem alles nötige Zinn verflüssigt ist.

Genug getippst, du bekommst das schon hin!

von Dietrich L. (dietrichl)


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Ralph B. schrieb:
> Auf der Lötseite war das Lötzinn schnell flüssig. Auf der
> Bestückungsseite eben nicht. Insbesonders bei den bestückungsseitigen
> Masseflächen hatte ich das Problem.

Dann solltest du vielleicht das Bein von der Bestückungsseite aus 
erwärmen? Vorher natürlich mit frischem Zinn gut verzinnen.
Ein Problem gibt es natürlich, wenn auf beiden Seiten großflächige 
Leiterbahnen sind. Dann brauch man 2 Lötkolben und 3 Hände ;-)

von Ralph B. (rberres)


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Dietrich L. schrieb:
> Ein Problem gibt es natürlich, wenn auf beiden Seiten großflächige
> Leiterbahnen sind. Dann brauch man 2 Lötkolben und 3 Hände ;-)

Genau so war es bei mir.

Ralph Berres

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