Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED Modulation 25MHz


von Erik (Gast)


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Hallo zusammen,

ich möchte gerne 5 oder besser 6 LEDs in Reihe mit 25Mhz modulieren.

Es handelt sich um diese LEDs:
https://www.osram.com/ecat/OSLON%C2%AE%20Black%20SFH%204715/com/en/class_pim_web_catalog_103489/global/prd_pim_device_2219802/

Ich bin auf die LEDs gestoßen, weil sie in einem TOF Kit verwendet 
werden, dort aber 4 in Reihe - sie sollten also schnell genug ein.

Mit ca. 1,5-2A werden die betrieben.

Mich wundert, dass sie die 20-25Mhz so klaglos mitmachen. Aber scheint 
ja zu gehen...

Vf ist 3,2V und 4 in Reihe an 15V bedeutet 2,2V für den FET und den 
Reihenwiderstand im TOF Kit.

RDSon vom FET sind 280mOhm.
Rs wäre dann ca. 1 Ohm, also 4x 3,9Ohm Widerstände Parallel wegen der 
Verlustleistung.

Muss ich bei einer solchen Dimensionierung noch etwas beachten?

Oder kann ich einfach 6 solcher LEDs in Reihe an 24V hängen, den 
gleichen FET verwenden und dafür dann 1,6Ohm (FET 0,28 + 1,32 Ohm 
Widerstand) in Reihe schalten?

Vielen Dank!
Erik

: Verschoben durch Moderator
von A. F. (artur-f) Benutzerseite


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Erik schrieb:
> Mich wundert, dass sie die 20-25Mhz so klaglos mitmachen. Aber scheint
> ja zu gehen...
im Datenblatt steht rise & fall time 7ns/14ns.

Erik schrieb:
> Oder kann ich einfach 6 solcher LEDs in Reihe an 24V hängen, den
> gleichen FET verwenden und dafür dann 1,6Ohm (FET 0,28 + 1,32 Ohm
> Widerstand) in Reihe schalten?

Ich denke schon, wobei ich in diesem Fall den Widerstand größer machen 
und den FET vernachläßigen würde. Oder brauchst du die volle Leistung?

PS: pass auf deine Augen auf, es ist schon verdammt viel uV power, auch 
wenn es nicht kollimiert ist.

von Rudi D. (rulixa)


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Erik schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> ich möchte gerne 5 oder besser 6 LEDs in Reihe mit 25Mhz modulieren.
>
> Es handelt sich um diese LEDs:
>
Laserdioden lassen sich bis in den GHz Bereich modulieren, müssen aber 
im Laserbereich bleiben. Jede Diode aus einem DVD Writer eignet
sich. Mit LEDs habe ich keine Erfahrung.

von Michael B. (laberkopp)


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A. F. schrieb:
> es ist schon verdammt viel uV power

Bei 850nm ? Unsichtbar sicherlich.

von Falk B. (falk)


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Erik schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> ich möchte gerne 5 oder besser 6 LEDs in Reihe mit 25Mhz modulieren.

> Ich bin auf die LEDs gestoßen, weil sie in einem TOF Kit verwendet
> werden, dort aber 4 in Reihe - sie sollten also schnell genug ein.
>
> Mit ca. 1,5-2A werden die betrieben.

Ganz schön viel.

> Vf ist 3,2V und 4 in Reihe an 15V bedeutet 2,2V für den FET und den
> Reihenwiderstand im TOF Kit.

Bei so wenig Restspannung nimmt man keinen Vorwiderstand sondern nutzt 
gleich den Transistor als modulierte Konstantstromquelle.

> RDSon vom FET sind 280mOhm.

Braucht kein Mensch, denn 2A an 2V sind 1 Ohm.

> Muss ich bei einer solchen Dimensionierung noch etwas beachten?

Ja, denn 1A bei 25 MHz zu modulieren ist schon ne andere Liga als ein 
NE555.

> Oder kann ich einfach 6 solcher LEDs in Reihe an 24V hängen, den
> gleichen FET verwenden und dafür dann 1,6Ohm (FET 0,28 + 1,32 Ohm
> Widerstand) in Reihe schalten?

Ohje, und DU willst das Ding mit 25 MHz betreiben?

von Megatroll (Gast)


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Mir scheint da einiges an Theorie zu fehlen. Ich denke das wird nichts.
Aber probier's doch einfach einmal. Es ist sicher lehrreich

von GEKU (Gast)


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A. F. schrieb:
> im Datenblatt steht rise & fall time 7ns/14ns.

Es gibt keine Angaben über die Sperrschichtkapazität.
Vielleicht wäre es gut die LED niederohmig push-pull anzusteuern um die 
Kapazität zu entladen.

von Megatroll (Gast)


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Weswegen willst du die Sperrschichkapazitaet entladen ? Du willst heftig 
Strom durchtreiben. Also bring einen Schalter, der in 10ns oder so die 
2A ein-/ausschaltet.  Ich wuerd's vergessen den Fet auf 25mOhm 
auszusteuern. Nimm mal einen vernuenftigen Wert, der auch schnell 
erreicht ist.

von Erik (Gast)


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Hallo und Danke!

> Bei so wenig Restspannung nimmt man keinen Vorwiderstand sondern nutzt
> gleich den Transistor als modulierte Konstantstromquelle.

Der "Vorwiderstand" wird direkt als Shunt verwendet um den Strom an 
einem ADC zu überwachen.

> Braucht kein Mensch, denn 2A an 2V sind 1 Ohm.

Wieso ist das Rdson des FET bei den Strömen vernachlässigbar?
Das spielt bei der Dimensionierung des/der Shunt keine unerhebliche 
Rolle?

> Ja, denn 1A bei 25 MHz zu modulieren ist schon ne andere Liga als ein
> NE555.

In dem Ref-Kit ist es aber genauso gemacht.
15V - 4x LED - FET - Widerstand - GND
Sieht ziemlich straight forward aus und ich kann bis auf unbestückte 
Beschaltung zur Anpassung der rise/fall Zeiten kein "anderes Liga Know 
How" erkennen, oder übersehe ich etwas?

> Mir scheint da einiges an Theorie zu fehlen. Ich denke das wird nichts.
> Aber probier's doch einfach einmal. Es ist sicher lehrreich

Folgenschwere Fehler wollte ich eigentlich vermeiden, daher meine 
Nachfrage hier bei den Profis :)

Vielen Dank!
Erik

von ArnoR (Gast)


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Erik schrieb:
> Mich wundert, dass sie die 20-25Mhz so klaglos mitmachen. Aber scheint
> ja zu gehen...

Kaum zu glauben, wenn man mit dem Osram-Spice-Model der Diode mal 
Spannungs- bzw. Stromsteuerung simuliert.

Schaltfrequenz sind 5MHz, Signalanstiegszeit 1ns, Strom jeweils 1,5A/0A.

von Megatroll (Gast)


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>Sieht ziemlich straight forward aus und ich kann bis auf unbestückte
Beschaltung zur Anpassung der rise/fall Zeiten kein "anderes Liga Know
How" erkennen, oder übersehe ich etwas?

Nun. Bring die 25MHz erst mal auf das Board. Mit genuegend Signaltreue, 
dass ein FET treiber auch damit schalten kann. Dann lass den Fettreiber 
mal den FET treiben. Wie sieht das signal am Gate aus ? Und dann lass 
mal den Strom durch die LEDs, und schau dir den Strom an.

von Joe F. (easylife)


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So ein 50W Sender auf 25 MHz (und Oberwellen) gefällt nicht jedem...

: Bearbeitet durch User
von Codix (Gast)


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Joe F. schrieb:
> So ein 50W Sender auf 25 MHz (und Oberwellen) gefällt nicht jedem...
Die ABER Fraktion ist auch schon da!

von Falk B. (falk)


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Erik schrieb:

> Der "Vorwiderstand" wird direkt als Shunt verwendet um den Strom an
> einem ADC zu überwachen.

Naja, der kann bestenfalls den Mittelwert messen, wenn da WIRKLICH mit 
25 MHz geschaltet wird.

>> Braucht kein Mensch, denn 2A an 2V sind 1 Ohm.
>
> Wieso ist das Rdson des FET bei den Strömen vernachlässigbar?

Wenn man den FET im Linearbetrieb betreibt. Im Schaltbetrieb so wie in 
deiner Schaltung ist das natürlich anders, da sind die 280mOhm schon 
nützlich. Trotzdem ist die Schaltung fragwürdig.

>> Ja, denn 1A bei 25 MHz zu modulieren ist schon ne andere Liga als ein
>> NE555.
>
> In dem Ref-Kit ist es aber genauso gemacht.

In welchem denn? Link? Datenblatt?

> 15V - 4x LED - FET - Widerstand - GND
> Sieht ziemlich straight forward aus und ich kann bis auf unbestückte
> Beschaltung zur Anpassung der rise/fall Zeiten kein "anderes Liga Know
> How" erkennen,

Da ist auch keins. Das RC-Glied mit 10R und 470pF ist fragwürdig.

von Erik (Gast)


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Hallo,

> In welchem denn? Link? Datenblatt?

https://www.espros.com/downloads/02_Cameras_and_Modules/Datasheet_DME_660-V1.06.pdf

Hier ist auf Seite 19 die LED Ansteuerung zu finden.
Modulationsfrequenz sind 0.675, 1.25, 2.5, 5, 10, 20MHz

Als ich die Schaltung gesehen habe, war ich auch von Anfang an skeptisch 
was die hohen Frequenzen angeht - aber "irgendwie" scheint es ja zu 
gehen?!

von Falk B. (falk)


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Erik schrieb:
> Hallo,
>
>> In welchem denn? Link? Datenblatt?
>
> 
https://www.espros.com/downloads/02_Cameras_and_Modules/Datasheet_DME_660-V1.06.pdf
>
> Hier ist auf Seite 19 die LED Ansteuerung zu finden.
> Modulationsfrequenz sind 0.675, 1.25, 2.5, 5, 10, 20MHz

Und die läuft WIRKLICH mit 20MHz? Das ist irgendwie schwer zu glauben.
Da würde mich mal eine Messung interessieren. Denn allein die 
Treiberleistung ist bei 25 MHz gigantisch, auch wenn das Ding nur kurze 
Bursts raushaut.

von Erik (Gast)


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> Da würde mich mal eine Messung interessieren.

Ich versuche mal an das Kit zu kommen und zu messen.
Idealerweise ja direkt das Licht der LEDs... zur Not dann den Strom oder 
die Spannung an den Shunts...

von ArnoR (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Und die läuft WIRKLICH mit 20MHz? Das ist irgendwie schwer zu glauben.
> Da würde mich mal eine Messung interessieren. Denn allein die
> Treiberleistung ist bei 25 MHz gigantisch

Der BSD316 hat wirklich sehr kleine Kapazitäten bzw. Ladungen, da ist 
das schon denkbar. Aber in der Schaltung ist alles auf Kante genäht. Der 
Mosfet braucht typisch knapp 4V Ugs für 2A Drainstrom. Am 
Sourcewiderstand fallen dabei 2V ab. Ug muss also ~6V sein. 
Berücksichtig man noch etwas Spannung am Gatevorwiderstand und etwas 
Drop am Treiberausgang während der Schaltflanken, brauch man noch mehr. 
Daher die Versorgung des 74ACT04 mit dem absoluten Maximum von 7V.

von Falk B. (falk)


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ArnoR schrieb:
> das schon denkbar. Aber in der Schaltung ist alles auf Kante genäht. Der

Eben. Das hätte ich so nicht gebaut. Der klassische Emitterfolger als 
Stromquelle mit NPN-Transistor wäre deutlich besser und hätte auch sehr 
wenig Eingangskapazität.

von ArnoR (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Das hätte ich so nicht gebaut.

Ich wohl auch nicht, aber mir macht da mehr das Verhalten der IR-LED 
Sorgen (siehe Simu oben). Die verwendeten SFH4715S haben jeweils 2 
SFH4715 in Reihe drin, also insgesamt 8 LEDs mit seltsamem Verhalten in 
Reihe und grenzwertig schnell geschaltet. Die von Osram empfohlene 
Korrekturbeschaltung unterstützt nicht sonderlich die Hoffnung auf 
kontrollierbares Verhalten.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Erik schrieb:
> LED.png
Das wird m.E. mit der dortigen reinen Schalterlösung nichts, weil das 
Ausräumen der LED viel zu lange dauert. Und aus dem Grund ist im 
Datenblatt die tf mit einem Lastwiderstand angegeben.

Erik schrieb:
> In dem Ref-Kit ist es aber genauso gemacht.
> 15V - 4x LED - FET - Widerstand - GND
Im Refkit ist ein RL-Glied mit einer Zeitkonstante von 33ns parallel zum 
den LEDs für das schnelle Ausräumen zuständig...

ArnoR schrieb:
> Aber in der Schaltung ist alles auf Kante genäht.
Ein Blitz für ein Consumergerät. Da ist "auf Kante nähen" das 
Designziel. Mich wundert eher, dass da recht viele Bauteile drin sind. 
Aber offenbar war da entsprechende Not.

Erik schrieb:
> weil sie in einem TOF Kit verwendet werden, dort aber 4 in Reihe - sie
> sollten also schnell genug ein.
Da kann man mit dem Layout noch einiges verbocken...

: Bearbeitet durch Moderator
von ArnoR (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Im Refkit ist ein RL-Glied mit einer Zeitkonstante von 33ns parallel zum
> den LEDs für das schnelle Ausräumen zuständig...

Das RL-Glied ist nicht bestückt. Es würde auch dazu führen, dass die 
LEDs nur einen kurzen Strompuls an der Einschaltflanke sehen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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ArnoR schrieb:
> Das RL-Glied ist nicht bestückt.
Interessant, dass es vorgesehen und hinterher wegoptimiert wurde. 
Also reicht es für diese Blitzschaltung auch aus, wenn die LEDs nicht 
die schnelle tf haben. Wenn eine Information mit 25MHz aufmoduliert 
werden soll, sieht das aber anders aus.

von Megatroll (Gast)


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Was soll denn ausgeraeumt werden ? Wenn kein Strom mehr kommt, gibt's 
auch keine Photonen mehr. Es ist ja nicht so, dass da noch ein Elko zu 
entladen waere.

von Soul E. (Gast)


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Megatroll schrieb:

> Was soll denn ausgeraeumt werden ? Wenn kein Strom mehr kommt, gibt's
> auch keine Photonen mehr. Es ist ja nicht so, dass da noch ein Elko zu
> entladen waere.

Doch, die Raumladungszone. LEDs leuchten nach Abschalten des Stromes 
noch eine ganze Weile nach.

Wenn es wirklich schnell sein muss, dann ordnet man den Schalttransistor 
parallel zur LED an, nicht in Reihe. D.h. die LED wird in den 
Dunkelphasen kurzgeschlossen. Das liefert deutlich kürzere Abfallzeiten.

von Megatroll (Gast)


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In dieser Raumladungszone ist doch keine Energie mehr, zumindest nicht 
im linearen Massstab. Dass da noch etwas nachleuchtet im 10^-6 er 
Bereich ist klar.
Von welcher Zeitkonstante reden wir denn ?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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soul e. schrieb:
> Wenn es wirklich schnell sein muss, dann ordnet man den Schalttransistor
> parallel zur LED an, nicht in Reihe. D.h. die LED wird in den
> Dunkelphasen kurzgeschlossen.
So wie dort z.B:
https://www.mouser.de/new/broadcom/broadcom-afbr-1555arz-afbr-2555arz/

Megatroll schrieb:
> Von welcher Zeitkonstante reden wir denn ?
Nimm für halbwegs anständige Flanken mal den Kehrwert von 25MHz und 
teile den durch 5.

: Bearbeitet durch Moderator
von Erik (Gast)


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Für die TOF Anwendung brauchen die LEDs denke ich keine allzu steilen 
Flanken. Es wird ja nur "Licht" an/aus Moduliert und keine Informationen 
wie bei FIber usw.

Solange die Lichtmenge erheblich reduziert wird, sollte das für die 
"Tiefeninformation" ausreichen. Das Delay durch Buffer und FET wird ja 
rauskalibriert.
Moduliert werden muss ja nur, um ausreichend genug Energie in den Pixeln 
zu sammeln und dennoch Pulse zu haben die kurz genug sind, um eine 
entsprechende Auflösung in der Tiefe zu haben.

Ich werde erst am Montag an dem Kit messen können.
Kann es leider ohne Hilfe nicht in Betrieb nehmen und der passende 
Labor-Ingenieur ist schon im WE.

Vielen Dank erstmal allen für den unfangreichen Input.
Ich nehme erstmal mit, dass die Lösung eher schlecht ist und man für 
eine Serie besser designen müsste.
Aber für ein proof of concept bei einer Abschlussarbeit tut es das 
vielleicht doch erstmal.

Aber ich schaue mal, ob und wie ich die Ansteuerung verbessern kann.
Dachte nur ein bereits funktionierendes Ref-Kit als Vorlage kann nicht 
schaden. Nur leider brauche ich eben 10-12 LEDs, also nochmal 1-2 LEDs 
pro Strang mehr. Dann kann ich mir den 24V => 15V Converter sicher auch 
sparen und kann direkt die 24V nehmen. Dann sollte ich bei 10 LEDs 
wieder ausrechend Restspannung zur Verfügung haben.

Viele Grüße,
Erik

von Erik (Gast)


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von Falk B. (falk)


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Erik schrieb:

> schaden. Nur leider brauche ich eben 10-12 LEDs, also nochmal 1-2 LEDs
> pro Strang mehr. Dann kann ich mir den 24V => 15V Converter sicher auch
> sparen und kann direkt die 24V nehmen.

Richtig.

> Dann sollte ich bei 10 LEDs
> wieder ausrechend Restspannung zur Verfügung haben.

Naja, bei 3,2V Flußspannung bei 2A kann man da sinnvollerweise max. 6 
Stück in Reihe schalten.

Im Prinzip geht das so.

Beitrag "Re: Emitterschaltung als Laserdiodentreiber"

Wenn gleich ich es hier schon ein wenig anders machen würde. Als Treiber 
für die Basis würde ich ein niederohmiges AC-Gatter mit 3,3V nehmen. Da 
bleiben dann ca. 2,6V für R1 übrig. Für die 2 A braucht es natürlich 
einen anderen Transistor, aber den findet man.

von Philipp G. (geiserp01)


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Was ist ein TOF Kit? Time of flight, um Distanzen zu messen?

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Philipp G. schrieb:
> Was ist ein TOF Kit? Time of flight, um Distanzen zu messen?

Ja, siehe Doku.

Beitrag "Re: LED Modulation 25MHz"

von Erik (Gast)


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Anbei die Spannung über einer LED bei 24MHz.

Leider war das Oszi zu komisch und die Darstellung sehr schlecht.
Sicher habe ich auch noch viele parasitäre Effekte mitgemessen, weil die 
Masseleitung nicht kurz genug zu bekommen war.

Immerhin sieht man eine recht steile Anstiegszeit von ca. 4ns und dann 
passieren komische Sachen, die sicher auf die Messung zurückzuführen 
sind.

Aber die 24MHz sind über einer LED gemessen zu erkennen, so dass diese 
Taktraten zumindest funktionieren.
Woher das zweite Maximum kommt, kann ich mir aber nicht erklären, denn 
die LEDs werden mit 24MHz und D=0.5 angesteuert.

Die Vf der LED kann man auch nur erahnen :-/

In Summe keine allzu gute Messung!
Aber das Kit musste wieder weg.
Ich hoffe, dass ich diese Woche nochmal ran darf.

von Falk B. (falk)


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Erik schrieb:
> Anbei die Spannung über einer LED bei 24MHz.
>
> Leider war das Oszi zu komisch und die Darstellung sehr schlecht.

Diese "Darstellung" ist vollkommen sinnlos.

> Aber die 24MHz sind über einer LED gemessen zu erkennen, so dass diese
> Taktraten zumindest funktionieren.

Eine vollkommen unsinnige Aussage! Du hast rein gar nichts gemessen, 
schon gar nicht die relevanten Dinge, also kann man auch keinen 
belastbaren Aussagen treffen.

> In Summe keine allzu gute Messung!

Eben.

Man hätte die Spannung über den Shunts messen können, auch wenn dort 
noch der Gatestrom drüber geht. Aber ohne eine gescheite, HF-taugliche 
Anbindung wird das nix. Die Flußspannung der LED bzw. U_DS des MOSFETs 
sind die unwichtigsten Parameter einer LED-Ansteuerung.

: Bearbeitet durch User
von Erik (Gast)


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Hier noch eine Messung über den Shunts...

Hat jemand eine Idee, wieso zum Ansteuern des FET so viele Buffer in 
Reihe und dann am Ende zwei parallel geschaltet sind?

Die 24mA der Single-Buffer reichen aus, um den FET schnell genug 
ansteuern zu können und am Anfang der Kette hätte ein Inverter gereicht, 
um den Open Drain Ausgang vom TOF Sensor auf die 7V zu bringen.

Auch der 47R Pull Up am Buffereingang ist merkwürdig.
Oder wird hier der niederophmige Pullup verwendet, weil der Buffer 
hochohmig genug am Eingang ist und dadurch das Schaltverhalten 
wesentlich verbessert wird?

Also wieso nicht einfach einen Inverter verwenden und gut ist?
Da tut es ja ein weiterer schneller n-channel FET, oder NPN und gut ist?

von Falk B. (falk)


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Erik schrieb:
> Hier noch eine Messung über den Shunts...
>
> Hat jemand eine Idee, wieso zum Ansteuern des FET so viele Buffer in
> Reihe und dann am Ende zwei parallel geschaltet sind?

Damit man mehr Treiberleistung hat. Wenn gleich die teilweise durch die 
10 Ohm Gatewiderstand ausgebremst werden.

> Die 24mA der Single-Buffer reichen aus, um den FET schnell genug
> ansteuern zu können

Wirklich? Schon mal gescheit gemessen?

> Also wieso nicht einfach einen Inverter verwenden und gut ist?

Mein Gott, das Ding kostet NICHTs und hat 6 Inverter in einem Gehäuse!

> Da tut es ja ein weiterer schneller n-channel FET, oder NPN und gut ist?

Nein, denn der ist 1. größer und 2. noch lange nicht so gut und schnell 
wie ein integrierter Inverter.

Du verrennst dich gerade in absoluten Nebensächlichkeiten.

von Erik (Gast)


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> Du verrennst dich gerade in absoluten Nebensächlichkeiten.

Da hast Du Recht.. ich konzentriere mich auf die LEDs!
Ich hatte nur überlegt, ob man den Hex-Inverter wegoptimieren könnte, 
sollte der Platz irgendwann eng werden.

von Erik (Gast)


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Orientiere ich mich an der Schaltung vom Kit:

Möchte ich nun 6 LEDs pro Strang an 24V verwenden bei allerdings ca. 1A, 
habe ich
- 19.2V an den LEDs
- 0,23V am FET (RDson 230mOhm bei 1A)
- 4,57V an den Shunts

Da der FET ca. 3,5-4V Ugs braucht für den Id ist also ein Betrieb mit 
dem 7V 74AC nicht mehr möglich, da ich eher 8,5-9V benötige.

Ich finde aber keinen Buffer, der >10V VCC hat, aber auch ähnliche dyn. 
Parameter wie der 74AC04 aufweisen kann.

Aktuell sieht es doch danach aus, dass ich einen komplett eigenen Weg 
gehen muss.

von Falk B. (falk)


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Erik schrieb:

> Orientiere ich mich an der Schaltung vom Kit:

Ist NICHT sinvoll!

> Möchte ich nun 6 LEDs pro Strang an 24V verwenden bei allerdings ca. 1A,
> habe ich
> - 19.2V an den LEDs

Ja.

> - 0,23V am FET (RDson 230mOhm bei 1A)

Hmm.

> - 4,57V an den Shunts

Braucht kein Mensch, wenn gleich es den Strom stabilisiert.

> Da der FET ca. 3,5-4V Ugs braucht für den Id ist also ein Betrieb mit
> dem 7V 74AC nicht mehr möglich, da ich eher 8,5-9V benötige.
>
> Ich finde aber keinen Buffer, der >10V VCC hat, aber auch ähnliche dyn.
> Parameter wie der 74AC04 aufweisen kann.

Jeder normale MOSFET-Treiber kann das.

https://www.mikrocontroller.net/articles/MOSFET-Übersicht#MOSFET-Treiber

Die gibt es meistens auch im Doppelpack.

> Aktuell sieht es doch danach aus, dass ich einen komplett eigenen Weg
> gehen muss.

Ich habe eine Empfehlung ausgesprochen. Du mußt das Rad nicht neu 
erfinden.

Beitrag "Re: LED Modulation 25MHz"

von Erik (Gast)


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Vielen Dank Falk für Deine Hilfe!

> Ich habe eine Empfehlung ausgesprochen. Du mußt das Rad nicht neu
> erfinden

Ich dimensioniere gerade eine Schaltung mit der Konstantstromquelle 
deiner Empfehlung. Mal sehen wie weit ich komme.

von Erik (Gast)


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Hallo,

ich habe meine Schaltung nach deiner "Idee" fertig.

Folgender NPN:
http://www.farnell.com/datasheets/2239687.pdf

Habe den TL431 dazugenommen, weil die LEDs ja warm werden und da wären 
die Temperaturstabilität nur mit einer Diode zu schlecht.

IB vom Q5 habe ich jetzt auf 8mA ausgelegt, damit ich bei Verstärkung 
hFE 400 aus dem Datenblatt /3.3 (Erfahrungswert im Netz?) auf die 1A 
komme.

Das Poti soll dazu dienen, den Strom einstellbar zu machen, so dass ich 
die Helligkeit der LEDs noch einstellen kann. Da muss ich dann ein Poti 
nehmen, was wieder temperaturstabil ist.

Als Buffer habe ich den mit 3.3V betriebenen bekannten 74AC genommen aus 
dem Ref-Kit.

Ist das soiwet nachvollziehbar, oder totaler Unsinn?

Vielen Dank!

von Erik (Gast)


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Der TL muss natürlich noch anders herum... !

von Michl (Gast)


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Darf ich fragen was ihr da baut?

Wir haben mit IR-LEDs und 25MHz einen Laser-Störer gebaut.

Wollt ihr den ELS von ESO eine Fehlmessung einschleusen?

von Erik (Gast)


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In meiner Abschlussarbeit geht es um TOF und genau das ist auch das 
Thema hier. Ich möchte also keine bösen Maschinen bauen oder sowas :D

von ArnoR (Gast)


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Erik schrieb:
> ich habe meine Schaltung nach deiner "Idee" fertig.
...
> Habe den TL431 dazugenommen

Du bist ja ein Witzbold. Der TL431 soll also bei 25MHz Eingangstakt 
immer schön den Strom einregeln? Hast du mal ins DB geschaut was der so 
für Reaktionszeiten hat? Der ist um Größenordnungen zu langsam.

von ArnoR (Gast)


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In deiner Schaltung steht jetzt wieder SFH4715 und Uf=3,2V (1A). Ich 
hatte oben schon mal (vergeblich) darauf hingewiesen, dass in den 
TOF-Kit SFH4715s mit je 2 internen LEDs verwendet werden. Deine 
LED-Kette hat also nicht 19V Uf, sondern nur 9V. Den Rest zu 21,5V muss 
der Transistor verheizen, überaus sportlich im SOT223.

von Michl (Gast)


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Erik schrieb:
> Ich möchte also keine bösen Maschinen bauen oder sowas :D

Schade! Hätt dir dabei eher helfen können :-)

von Jens G. (jensig)


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Falk B. (falk)

>> Da der FET ca. 3,5-4V Ugs braucht für den Id ist also ein Betrieb mit
>> dem 7V 74AC nicht mehr möglich, da ich eher 8,5-9V benötige.
>>
>> Ich finde aber keinen Buffer, der >10V VCC hat, aber auch ähnliche dyn.
>> Parameter wie der 74AC04 aufweisen kann.

>Jeder normale MOSFET-Treiber kann das.

Einen Mosfet-Driver kann man aber auch gleich direkt zum Treiben der 
LEDs nehmen. Einen extra-Mosfet braucht man da nicht unbedingt.
Allerdings sind die rel. hochohmig, so daß man die schon fast als 
LED-Driver mit integriertem Vorwiderstand betrachten kann ;-).
Z.B. MCP1406, hatte lt. meinem Oszi um die 5ns Schaltflanke mit 
100mA-IREDs, was schon besser ist, als das Datenblatt eigentlich erlaubt 
(war ohnehin schon nahe an der Grenze des Oszis selbst - kann also nur 
besser werden ;-)
Bis reichlich 1A mindestens kann man den jedenfalls mißbrauchen, je nach 
Gehäuse.
Könnte man zumindest mal in Betracht ziehen ...

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Erik schrieb:
> Hallo,
>
> ich habe meine Schaltung nach deiner "Idee" fertig.

Naja.

> Folgender NPN:
> http://www.farnell.com/datasheets/2239687.pdf

Sieht gut aus.

> Habe den TL431 dazugenommen, weil die LEDs ja warm werden und da wären
> die Temperaturstabilität nur mit einer Diode zu schlecht.

Totaler Käse. Der ist locker um Faktor 100 zu langsam, wenn du dprt 25 
MHz draufgeben willst.

> IB vom Q5 habe ich jetzt auf 8mA ausgelegt, damit ich bei Verstärkung
> hFE 400 aus dem Datenblatt /3.3 (Erfahrungswert im Netz?) auf die 1A
> komme.

Die Emitterfolgerschaltung (= Kollektorschaltung) braucht keinen 
Basiswiderstand, der ist eher hinderlich.

> Das Poti soll dazu dienen, den Strom einstellbar zu machen, so dass ich
> die Helligkeit der LEDs noch einstellen kann. Da muss ich dann ein Poti
> nehmen, was wieder temperaturstabil ist.

Unsinn. Das macht man, wenn überhaupt, durch ein variable Steuerspannung 
an der Basis, hier die Betriebsspannung des Basistreibers U2A.


> Ist das soiwet nachvollziehbar, oder totaler Unsinn?

Beides ;-)

Der TL431 und der Basiswiderstand müssen raus. Dann passt das auch mit 
der schnellen Stromquelle.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Noch was. An den 24V fehlen ein paar hundert nF als Keramikkondensator 
und ein größerer Elko, sagen wir um die 10-100uF mit möglichst kleinem 
ESR. Das Layout sollte auch passen, bei den Strömen und Frequenzen. 
Siehe

https://www.mikrocontroller.net/articles/Kondensator#Entkoppelkondensator

von Pandur S. (jetztnicht)


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Vergesst doch diesen AC Gatter Scheiss als Treiber.
Dafuer gibt es Chips mit richtig Rumms. zB
MIC4422, MIC4427, LTC1693-1,

Ich hatte sogar mal welche von IXYS, die brachten 30Apeak, gingen aber 
sehr schnell kaputt. Damit konnte man ein Gate in 4ns schalten.

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (bmk)


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von Falk B. (falk)


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Hmm, dieser High Gain NPN ist vielleicht doch nicht so ganz das Wahre

Turn off time (t_off) 1300ns!!!

Scheint so, als ob duch die hohe Verstärkung eine starkes 
Sättgungsverhalten erkauft wurde. Hmmm. Oder man hat "Glück", daß der im 
ungesättigten Betrieb wie in dieser Schaltung deutlich schneller ist.

von 2 Cent (Gast)


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OT

Falk B. schrieb:
> Hmm, dieser High Gain NPN ist vielleicht doch nicht so ganz das Wahre
>
> Turn off time (t_off) 1300ns!!!
>
> Scheint so, als ob duch die hohe Verstärkung eine starkes
> Sättgungsverhalten erkauft wurde.
Ist das nicht ein zu erwartender und (praktisch) unvermeidbarer Effekt 
wegen der Miller-kapazität?

von Falk B. (falk)


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2 Cent schrieb:

>> Hmm, dieser High Gain NPN ist vielleicht doch nicht so ganz das Wahre
>>
>> Turn off time (t_off) 1300ns!!!
>>
>> Scheint so, als ob duch die hohe Verstärkung eine starkes
>> Sättgungsverhalten erkauft wurde.
> Ist das nicht ein zu erwartender und (praktisch) unvermeidbarer Effekt
> wegen der Miller-kapazität?

Nein, das ist in erster Linie ein Effekt der NPN Geometrie.

von 2 Cent (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Nein, das ist in erster Linie ein Effekt der NPN Geometrie.
Ja, ok. Meine Frage war gemeint innerhalb der NPN-Welt.

von Erik (Gast)


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> Ich hatte oben schon mal (vergeblich) darauf hingewiesen

Ich verwende die 3.2V Version - also die S Variante. Das ist nur eine 
ungenaue Bezeichnung. Danke dennoch!

> Du bist ja ein Witzbold. Der TL431 soll also bei 25MHz Eingangstakt
> immer schön den Strom einregeln?

> Totaler Käse. Der ist locker um Faktor 100 zu langsam, wenn du dprt 25
> MHz draufgeben willst.

Ich hatte mich zu sehr auf die Temperatur konzentriert. Das hatte ich 
dann wieder übersehen. Ich werfe ihn wieder raus!

> Die Emitterfolgerschaltung (= Kollektorschaltung) braucht keinen
> Basiswiderstand, der ist eher hinderlich.

Ich habe bisher alle bipolaren mit einem Basiswiderstand betrieben. Was 
begrenzt dann den Strom, wenn ich 3,3V auf die Basis gebe? Geht der NPN 
dann nicht erst recht in die volle Sättigung und ich kann die Dynamik 
komplett vergessen?

> Noch was. An den 24V fehlen ein paar hundert nF als Keramikkondensator
> und ein größerer Elko, sagen wir um die 10-100uF mit möglichst kleinem
> ESR.

Kondenstaoren habe ich dann gestern Abend noch hinzugefügt. 100uF Elko 
und 100nF.

> Turn off time (t_off) 1300ns!!!

Ich hatte noch diesen hier im Blick:
https://www.diodes.com/assets/Datasheets/ds30809.pdf

ton   35ns
toff  230ns

bei VCC = 10V, IC = 500mA, IB1 = IB2 = 50mA

Basisstrom 50mA klingt schon ziemlich fies...
Ich brauche ja bei hFE 185 bei 1A nur ca. 5-6mA. Aber ohne 
Basisvorwiderstand - wie stelle ich das ein?



Ich überlege gerade wegen mangelnder Erfahrung in diesem Bereich das 
Ref-Kit Design einfach um einen weiteren Strang zu erweitern. Dann habe 
ich 3x 4LEDs und weiß zumindest, dass es "unschön aber eben irgendwie" 
funktioniert ^^
Dann muss ich aber die LED Versorgung umbauen auf mehr Strom, oder es 
reicht vielleicht sogar, weil ich ja kleineren Peak Strom verwenden 
möchte und weitere 74AC04 verwenden. Der Rest sollte "copy & paste" 
sein.

von ArnoR (Gast)


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Erik schrieb:
> Was begrenzt dann den Strom, wenn ich 3,3V auf die Basis gebe?

Der Emitterwiderstand. Würde der Strom größer als 1A werden, dann steigt 
die Spannung über ihm entsprechend an und die Ube sinkt ab, weil die 
Eingangsspannung ja fest vorgegeben ist (3V3). Der Transistor würde 
abgeregelt werden.


> Geht der NPN
> dann nicht erst recht in die volle Sättigung und ich kann die Dynamik
> komplett vergessen?

Nein, siehe oben, es ist ein Regelvorgang auf einen bestimmten Strom. 
Sättigung tritt nicht auf, solange die Versorgungsspannung groß genug 
ist.

von Falk B. (falk)


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Erik schrieb:

>> Die Emitterfolgerschaltung (= Kollektorschaltung) braucht keinen
>> Basiswiderstand, der ist eher hinderlich.
>
> Ich habe bisher alle bipolaren mit einem Basiswiderstand betrieben.

Mag sein.

> Was
> begrenzt dann den Strom, wenn ich 3,3V auf die Basis gebe?

Die Stromgegenkopplung durch den Emitterwiderstand. Denn sobald ein 
Basisstrom fließt, fließt der verstärkte Emitterstrom durch den 
Emitterwiderstand. Damit steigt die Spannung an diesem und die 
BE-Spannung bleibt praktisch konstant.

> Geht der NPN
> dann nicht erst recht in die volle Sättigung und ich kann die Dynamik
> komplett vergessen?

Nö, das ist ja gerade der Trick des Emitterfolgers. Eine ganze 
Logikbaureihe (ECL) basiert darauf und ist SAUSCHNELL.

>
>> und ein größerer Elko, sagen wir um die 10-100uF mit möglichst kleinem
>> ESR.
>
> Kondenstaoren habe ich dann gestern Abend noch hinzugefügt. 100uF Elko
> und 100nF.

Für den Anfang sollte das reichen, ggf. muss man bei der Inbetriebnahme 
was anpassen.

>> Turn off time (t_off) 1300ns!!!
>
> Ich hatte noch diesen hier im Blick:
> https://www.diodes.com/assets/Datasheets/ds30809.pdf
>
> ton   35ns
> toff  230ns
>
> bei VCC = 10V, IC = 500mA, IB1 = IB2 = 50mA

Naja, das ist meist alles in Emitterschaltung gemessen. Die hast du aber 
nicht.

> Basisstrom 50mA klingt schon ziemlich fies...

Nö, das ist normal, um den Transistor sicher und fett in die Sättigung 
zu treiben. Das macht ihn aber langsam beim Ausschalten.

> Ich brauche ja bei hFE 185 bei 1A nur ca. 5-6mA. Aber ohne
> Basisvorwiderstand - wie stelle ich das ein?

Das stellt sich automatisch über den Emitterwiderstand und die 
Stromverstärkung ein. Das ist einer der Vorteile dieser Schaltung, daß 
sie ziemlich robust gegen Toleranzen von hfe ist.

> Ich überlege gerade wegen mangelnder Erfahrung in diesem Bereich das
> Ref-Kit Design einfach um einen weiteren Strang zu erweitern. Dann habe
> ich 3x 4LEDs und weiß zumindest, dass es "unschön aber eben irgendwie"
> funktioniert ^^

Würde ich nicht empfehlen.

von Christian W. (orikson)


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Ich wiederhole hier zwar nun vieles, das schon gesagt wurde. Vieles 
kenne ich aber aus der Masterarbeit, in welchem wir ähnliches gemacht 
haben

- Verwende vernünftige MOSFET-Treiber mit richtig Leistung, 1 A Ausgang 
Minimum, sollten für n paar zehn MHz reichen
- Verwende vernünftige MOSFETs
- Wenns richtig gut sein soll, musst du die LEDs aktiv entladen, z.B. 
mit ner negativen Spannung. Bei 25 MHz gehts aber auch noch ohne
- Verwende möglichst keine Widerstände, schon gar nicht am Gate oder dem 
Signalpfad
- Verwende eine richtig richtig gute Spannungsversorgung und Pufferung 
und auch das dafür benötigte Layout, Stecker, Kabel etc. Jeden Einbruch 
in der Spannungsversorgung siehst du als modulierte Amplitude deiner LED

Ich kann mal gucken, ob ich noch die Infos zu meinem Testschaltplan 
finde. Ein Kollege hat damals einen Peak-Generator gebaut, der einen 10 
ns Impuls (optisch!) erzeugen konnte, waren dann etwa 8 A durch eine 700 
mA LED ;)

: Bearbeitet durch User
von Erik (Gast)


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> Der Emitterwiderstand. Würde der Strom größer als 1A werden, dann steigt
> die Spannung über ihm entsprechend an und die Ube sinkt ab, weil die
> Eingangsspannung ja fest vorgegeben ist (3V3). Der Transistor würde
> abgeregelt werden.

Ah ok... ich habe bisher immer nur die Emitterschaltung verwendet. Ich 
muss meine Synapsen wohl neu trainieren :-/
Danke!

> Würde ich nicht empfehlen.

Bei der sensationellen Hilfe hier - Einverstanden!

Ich werde jetzt diesen NPN verwenden, da wir an der Hochschule einfacher 
bei Farnell bestellen können:
http://www.farnell.com/datasheets/2239713.pdf

Beim FET hatte ich ja ein festes RDson, nun muss ich ja hier mit der 
sich einstellenden VCE rechnen bei meinen 1A.
Wie dimensioniere ich dann die Shunts?
24V - 19.2V LEDs - VCE - Vshunt

Hier sehe ich bei 1A ca. 0.1V VCE, also bleiben 4.7V für das Shunt Pack.

Also 4 || 18 Ohm sollten so um die 1.04A ergeben.


Eigentlich wollte ich noch einen Step Down DC/DC bauen, um von 24V auf 
5V zu kommen und dann nehme ich einen mit Poti einstellbaren LDO, um aus 
den 5V 2-4V zu machen, um die VCC des Buffers und damit den Strom 
einstellen zu können.
Aber bei dem Emitterfolger geht das ja nun nicht mehr, weil der 
Transistor dann automatisch selber gegenregeln würde?

Außer dem Wechseln der Shunts habe ich keine Chance, den Strom 
einzustellen, oder?

Danke!

von Erik (Gast)


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> Ich kann mal gucken, ob ich noch die Infos zu meinem Testschaltplan
> finde. Ein Kollege hat damals einen Peak-Generator gebaut, der einen 10
> ns Impuls (optisch!) erzeugen konnte, waren dann etwa 8 A durch eine 700
> mA LED ;)

Das würde sehr helfen!

------------------------

Den LDO hinter dem DC/DC kann man auch weglassen, wenn ich einen 
einigermaßen sauberen und einstellbaren Step-Down hinbekomme.

von ArnoR (Gast)


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Erik schrieb:
> Beim FET hatte ich ja ein festes RDson, nun muss ich ja hier mit der
> sich einstellenden VCE rechnen bei meinen 1A.
> Wie dimensioniere ich dann die Shunts?
> 24V - 19.2V LEDs - VCE - Vshunt
>
> Hier sehe ich bei 1A ca. 0.1V VCE, also bleiben 4.7V für das Shunt Pack.

Nein, du hast die Sache noch nicht verstanden. Der Strom wird durch den 
Emitterwiderstand und die Steuerspannung (3V3) festgelegt (geregelt), 
nicht durch einen zusätzlichen Shunt. Der Transistor darf auf keinen 
Fall bis Uce~0,1V durchgesteuert (gesättigt) werden. Die Rechnung wäre 
eher so:

24V(Ucc)-19,2V(LED)-2,5V(Re)=2,3V(Uce)

von Falk B. (falk)


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Erik schrieb:
> http://www.farnell.com/datasheets/2239713.pdf

Naja, er ist einen Versuch wert.

>> Beim FET hatte ich ja ein festes RDson, nun muss ich ja hier mit der
> sich einstellenden VCE rechnen bei meinen 1A.
> Wie dimensioniere ich dann die Shunts?
> 24V - 19.2V LEDs - VCE - Vshunt
>
> Hier sehe ich bei 1A ca. 0.1V VCE, also bleiben 4.7V für das Shunt Pack.

NEIN! Der Transistor soll ungesättigt arbeiten, da kann man schon mal 
1-2V MINDESTENS als V_CE ansetzen. Warum in aller Welt meinst du, 4,7V 
am Shunt zu brauchen?

> Also 4 || 18 Ohm sollten so um die 1.04A ergeben.

Menschenskinder, du hattest doch schon ein brauchbare Dimensionierung. 
Warum jetzt wieder alles anders?

> Eigentlich wollte ich noch einen Step Down DC/DC bauen, um von 24V auf
> 5V zu kommen und dann nehme ich einen mit Poti einstellbaren LDO, um aus
> den 5V 2-4V zu machen, um die VCC des Buffers und damit den Strom
> einstellen zu können.

Unsinn. Für die paar mA reicht ein LM317.

> Aber bei dem Emitterfolger geht das ja nun nicht mehr, weil der
> Transistor dann automatisch selber gegenregeln würde?

Was redest du hier? Klar kann man den Strom durch eine veränderliche 
Treiberspannung einstellen!

Bissel weniger Red Bull saufen und einfach mal locker bleiben . . .

von Falk B. (falk)


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Erik schrieb:
> Den LDO hinter dem DC/DC kann man auch weglassen, wenn ich einen
> einigermaßen sauberen und einstellbaren Step-Down hinbekomme.

Du beschäftigst dich schon wieder mit Nebensächlichkeiten! Selbst der 
Selberbau dieser LEDs ist wahrscheinlich NICHT deine Kernaufgabe.
Man konzentriert sich so weit wie möglich auf die WIRKLICH WICHTIGEN 
Dinge, von denen man Ahnung hat und kauft den Rest so weit wie möglich 
fertig. Jeden Scheiß selber zu basteln ist einfach nur Unsinn und 
hochgradiger Bastlermurks. Basteln um des bastelns Willen. Und gerade 
für bei einem Prototypen sind die Bauteilkosten voll nebensächlich, der 
Zeitaufwand und dessen Kosten dominieren in den allermeisten Fällen.

von Erik (Gast)


Angehängte Dateien:

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> NEIN! Der Transistor soll ungesättigt arbeiten, da kann man schon mal
> 1-2V MINDESTENS als V_CE ansetzen. Warum in aller Welt meinst du, 4,7V
> am Shunt zu brauchen?

Ich denke mir ist die Kausalitätskette der Schaltung noch nicht ganz 
klar. Welcher Strom wo zu fließen beginnt und dann welchen 
Spannungsabfall bewirkt.

Die UCE mit 0.1V in der Sättigung anzunehmen, war zugegeben Blödsinn 
(das sollte nur im direkten Einschaltmoment passieren?).
UBE sinkt ja mit steigendem Strom, da UShunt größer wird.
Durch sinkendes UBE stellt sich dann die ungesättigte Situation mit weit 
größerem UCE ein.
Die Spannung am Emitterwiderstand (Shunt) und damit der Strom ergibt 
sich also aus der UCE und nicht anders herum.

Ich hoffe ich habe das nun richtig wiedergegeben.

Im LTSpice kann ich das Verhalten nicht nachvollziehen, daher stehe ich 
auf dem Schlauch.
Im LTSpice habe ich nämlich einen negativen Strom. Aber kann auch daran 
liegen, dass die Komponenten nicht direkt identisch zu meiner Schaltung 
sind und ich nur Symbole gesucht habe, die vorhanden waren. Mal sehen, 
wie ich Symbole an meine Settings anpassen kann.

von Erik (Gast)


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LTSpice war/ist auch der Meinung, dass 0.6A-1A als Basisstrom fließen.

Daher konnte ich "paar mA" nicht nachvollziehen, die am Ende der Buffer 
und damit dessen VCC zur Verfügung stellen muss.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die Modellierung ist unrealistisch! Mach mal einen Quellenwiderstand für 
den Generator rein! Typisch sind das 50 Ohm Messungen in den 
Datenblättern.

Die Sperrschichtkapazität der LED ist immer höher als man denkt. Daher 
würde ich auch die richtigen Werte DEINER LED einsetzen und nicht die 
einer weißen irgendwas LED.

von ArnoR (Gast)


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Erik schrieb:
> Im LTSpice kann ich das Verhalten nicht nachvollziehen, daher stehe ich
> auf dem Schlauch.
> Im LTSpice habe ich nämlich einen negativen Strom.

Du zeigst nicht Ic (Iled), sondern den Strom durch R1, dem ist noch der 
Basisstrom überlagert.

Außerdem passt das was mit den Strömen/Spannungen nicht. Wenn bei 
Ue=3,3V nur 640mA durch R1 fließen, bedeutet das eine Ube von 1,7V, da 
stimmt was nicht. Wie sieht die Kollektorspannung des Transistors aus? 
Ist die Flußspannung der LEDs vielleicht zu hoch?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Durch die Nullohm seines Generators pumpt er den Strom bidirektional vom 
Generator quer durch die Transe. So kann die Schaltung nicht 
funktionieren. Daher auch der negative Strom zeitweise.

von Libary (Gast)


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Hi,
gib mal das ein ->.tran 0 20.5u 20u startup

Grüße

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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"startup" rausmachen oder die Rampe der Spannungsversorgung mit 
aufzeichnen lassen. Du befindest dich mit startup eben in dieser 
Startup-Phase, was falsch ist.

von Erik (Gast)


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Wenn ich ohne 25MHz simuliere, also statisch 3,3V anlege erreicht die 
Schaltung nach ca. 20us einen stabilen Zustand mit

Ic    = 1A
U(R1) = 2.4V
U(CE) = 1,9V
I(B)  = 6mA
U(BE) = 760mV
U(LEDs) = 19.4V

Mit einem Serienwiderstand an den 3.3V ergibt sich am Ende etwas weniger 
Strom und etwas andere Verhältnisse, aber ansonsten sieht es ähnlich 
aus.

Statisch klappt es also, aber dynamisch passiert Mist... hoffentlich 
doffe Effekte durch falsche Modelle.

von Erik (Gast)


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> "startup" rausmachen

Das war es! Danke!
Nun kann ich auch sinnvoll alles nachvollziehen und messen... das hat 
bisher gefehlt!
Die 24V waren in der Zeit der Pulse noch nicht da und dadurch gab es 
fiese Effekte.

startup ist raus, die 24V liegen stable an und es sieht nun gut aus, wie 
von Euch hier beschrieben!


Wieder eine Nebensache:
Nun habe ich einen I Basis Peak von 80-100mA... das bei zwei Strängen... 
sind bei einem LDO von 24V => 3.3V aber immer noch 4W statisch und bei 
einem Duty Cycle von 0.25 ca. 1W... vielleicht kann ich das mit dem LDO 
wirklich riskieren. Die LEDs werden genug heizen, da macht der LDO auch 
nix mehr aus.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Na ich weiß nicht. Die Ausgangsimpedanz eines 74ACx ist bei 5V Vcc so 
irgendwas 12 Ohm. Die solltest du auf jeden Fall mitsimulieren. Bei 3,3V 
sind es natürlich mehr (Hab ich bei 3,3V nie gemessen).

Parallelschalten mehrer Gatter ist in dieser Logikfamilie auch mit 
Vorsicht zu genießen, da sie eigentlich für ihre Gehäuseform zu schnell 
sind. Auf einem sehr schnellen Scope wird da vielleicht aus einer Flanke 
auf einmal eine Treppenkurve...

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