Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Aus 11 mach 1 (Pulse unterdrücken)


von Lasse Klingeln (Gast)


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Der Empfänger der Aldi (Nord) / QUIGG Funktürklingel MD16179 (von 
letztem Jahr, morgen wieder) blinkt beim "Klingeln" 11 mal in etwas über 
3 Sekunden - ich brauche aber nur einen (den ersten) Puls (ca. 100 ms).
Ich habe den zur LED gehörenden Transistor Q3 (B=346, Uf=659mV) durch 
einen MOSFET (Si2303 Klon) ersetzt, den Basiswiderstand (jetzt 
Gatewiderstand) R24 mit 10k habe ich beibehalten.
Versorgungsspannung ist 2-3 V (2 AA Batterien).

Wie lässt sich - durch die erste fallende Flanke ausgelöst - für eine 
bestimmte Zeit (hier also 3 s) das Gate auf low ziehen, um die folgenden 
Pulse zu unterdrücken?

NE555 oder ATtiny25 oder ...?

Mit ein paar 100 uF (und einer "Ladediode" über R24) lassen sich die 
Pulse zwar glätten, aber dann verbraucht meine Last unnötig lange Strom.

Vielleicht kann ich damit einen LC555 einschalten, der nur einen Puls 
ausgibt und den Rest der Zeit nur Mikroampere braucht - aber wie?

von Timo N. (tnn85)


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Die Frage ist doch: Warum brauchst du nur einen Puls am Ausgang und 
welche Eingangsimpedanz hat die Last, die du am Ausgang des Empfängers 
anhängen willst.

Wie ist die Diode verschaltet. Kapier ich nicht.
Bei 10k brauchst du sicherlich auch nicht so nen hohen Cap, um das zu 
glätten (kommt aber auf die Last an).


Im Prinzip brauchst du analog z.b. ein Monoflop oder halt digital z.b. 
einen µC.

Sag doch erst mal warum du nur einen Puls haben willst und wie lang der 
sein darf.

von c-hater (Gast)


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Lasse Klingeln schrieb:

> Der Empfänger der Aldi (Nord) / QUIGG Funktürklingel MD16179 (von
> letztem Jahr, morgen wieder) blinkt beim "Klingeln" 11 mal in etwas über
> 3 Sekunden - ich brauche aber nur einen (den ersten) Puls (ca. 100 ms).
> Ich habe den zur LED gehörenden Transistor Q3 (B=346, Uf=659mV) durch
> einen MOSFET (Si2303 Klon) ersetzt, den Basiswiderstand (jetzt
> Gatewiderstand) R24 mit 10k habe ich beibehalten.

Das ist schonmal ziemlicher Mist.

> Versorgungsspannung ist 2-3 V (2 AA Batterien).
>
> Wie lässt sich - durch die erste fallende Flanke ausgelöst - für eine
> bestimmte Zeit (hier also 3 s) das Gate auf low ziehen, um die folgenden
> Pulse zu unterdrücken?
>
> NE555 oder ATtiny25 oder ...?

Natürlich der kleinste verfügbare ATtiny. Für solche trivialen 
Logikprobleme ist ein µC heutzutage immer die einfachste Lösung, weil 
außer einem Stützkondensator keinerlei Außenbeschaltung nötig ist. Du 
hängst einfach einen Pin, der in der Lage ist, das Teil aus dem 
Tiefschlaf zu wecken vor den Basiswiderstand deiner Klingel. Der Rest 
ist ein Programm von wenigen Zeilen Länge.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Lasse Klingeln schrieb:
> Wie lässt sich - durch die erste fallende Flanke ausgelöst - für eine
> bestimmte Zeit (hier also 3 s) das Gate auf low ziehen, um die folgenden
> Pulse zu unterdrücken?
Mir fallen dazu auf Anhieb die Worte Monoflop, Single Gate und 123 ein. 
Da findet sich dann bei Nexperia eines mit einem Ruhestrom von typ. 
100nA bei 25°C und mit ein wenig Nachdenken (Eingangsimpuls auf /A, der 
Ausgang zieht dann das Gate über einen weiteren Transistor auf GND) eine 
Lösung der Aufgabe.


Wobei letztlich auch die Antwort auf die Fragen "Wofür brauchst du das? 
Was wird mit dem verbleibenden 100ms Impuls wie angesteuert?" 
interessant wäre...

von Lasse Klingeln (Gast)


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Timo N. schrieb:
> Die Frage ist doch

:-)
Nein, die Frage zielt wirklich auf das Problem der Pulse, nicht um die 
Last oder warum ich das machen möchte. Ob ich damit eine Lampe oder 
meine Weltverbesserungsmaschine einschalten will, ist doch den Pulsen 
eigentlich egal?

Die Diode "überbrückt" den Widerstand in Richtung Gate, damit dort der C 
schnell geladen, aber nicht entladen werden kann.
Eigentlich nicht so gut, weil ich keine Ahnung habe, was der Blob-IC 
(COB) als Ausgangstreiber hat.


c-hater schrieb:
> Das ist schonmal ziemlicher Mist.

Welcher Teil? Dass die Klingel-LED blinkt oder dass das Gate am N-Kanal 
MOSFET (Tippfehler: Si2302) über 10k geht?

c-hater schrieb:
> Der Rest ist ein Programm von wenigen Zeilen Länge.

Mhh, es sind dann doch so um die 100 Zeilen, und ganz problemlos ist es 
leider auch noch nicht: Beitrag "Microchip/Atmel AVR ATtiny85, Pin-change interrupt (PCINT0) ) und Watchdog als Timer (WDT)"


Lothar M. schrieb:
> Mir fallen dazu auf Anhieb die Worte Monoflop, Single Gate und 123 ein.

Danke, aber ich habe höchstens einen 555 in der Kiste und kenne mich mit 
den Analogsachen noch weniger aus als mit Mikrocontrollern...


Lothar M. schrieb:
> Wobei letztlich auch die Antwort auf die Fragen "Wofür brauchst du das?
> Was wird mit dem verbleibenden 100ms Impuls wie angesteuert?"
> interessant wäre...

Step-up -> Relais -> vorhandener Gong.

von fop (Gast)


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Die Schaltung mit dem Mikrocontroller ist halt erst fertig, wenn die 
Software läuft.
Ich denke, ich bräuchte 2 Monoflops. Zumindest eins davon nicht 
retriggerbar.
Das nicht retriggerbare wird durch den Start eines Klingelns getriggert 
und läuft so lange, bis alle automatisch generierten Klingelpulse sicher 
durch sind.
Das zweite Monoflop, hängt am Ausgang des ersten. Es wird durch das 
Loslaufen des ersten getriggert. Es läuft so lange, wie Du Deinen 
Ausgangspuls haben magst. Sein Ausgang ist dann Dein gewünschtes Signal.

von Karl B. (gustav)


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fop schrieb:
> retriggerbar.
> Das nicht retriggerbare

Hi,
wobei der CD4098 bereits als retriggerbar oder nicht retriggerbar 
verschaltet werden kann und zwei Monoflops in einem DIL 16 Gehäuse hat.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von MiMa (Gast)


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So gehts diskret

von Gustav (Gast)


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ATtiny4/5/8/10, wenn es klein werden soll (SOT23-6).

von MaWin (Gast)


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Lasse Klingeln schrieb:
> NE555

Ich würde mit dem NE555 beginnend mit dem ersten der 11 Impulse einfach 
einen so langen Impuls machen, dass er die Zeit aller 11 überbrückt.

Als retriggerbares oder nicht-retriggerbares MonoFlop. Man kann auch ein 
CD4xxx MonoFlop nehmen wenn man weniger Srromaufnahme haben will.

von Uwe (Gast)


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Hi,
>Ich würde mit dem NE555 beginnend
also wenn schon dann bitte NE7555, die C-Mos Variante.
2V ist aber schon recht knapp.

viel Erfolg, Uwe

von HildeK (Gast)


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MaWin schrieb:
> einfach
> einen so langen Impuls machen, dass er die Zeit aller 11 überbrückt.

Es ist nicht ganz klar, ob der Ausgangspuls so lang sein darf oder ob er 
nur 100ms sein soll:

Lasse Klingeln schrieb:
> ich brauche aber nur einen (den ersten) Puls (ca. 100 ms)

Im ersten Fall passt deine Lösung, im zweiten braucht man ein zweites 
Monoflop.

von c-hater (Gast)


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Lasse Klingeln schrieb:

> Welcher Teil? Dass die Klingel-LED blinkt oder dass das Gate am N-Kanal
> MOSFET (Tippfehler: Si2302) über 10k geht?

Letzteres natürlich.

> c-hater schrieb:
>> Der Rest ist ein Programm von wenigen Zeilen Länge.
>
> Mhh, es sind dann doch so um die 100 Zeilen

Das hast du aber sehr großzügig aufgerundet, Leerzeilen, Kommentarzeilen 
und C-Bombast mitgezählt.

> und ganz problemlos ist es
> leider auch noch nicht: Beitrag "Microchip/Atmel AVR ATtiny85, Pin-change interrupt (PCINT0) ) und Watchdog als Timer (WDT)"

Nimm' deine erste gepostete Programmversion, flashe sie per ISP auf 
einen jungfräulichen Tiny85 und schau dir an, was dann passiert...

von Lasse Klingeln (Gast)


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MiMa schrieb:
> So gehts diskret
Sehe ich mir an, Danke.

MaWin schrieb:
> einen so langen Impuls machen, dass er die Zeit aller 11 überbrückt.
Ja, braucht dann aber noch einen zweiten, um einen kurzen Ausgangspuls 
zu erreichen.

Uwe schrieb:
> 2V ist aber schon recht knapp.

Es gibt ja auch welche, die mit noch weniger auskommen - kosten dann 
aber mehr als ein Mikrocontroller :-)

HildeK schrieb:
> Im ersten Fall passt deine Lösung, im zweiten braucht man ein zweites
> Monoflop.

Genau.


c-hater schrieb:
> Letzteres natürlich.

Der ist jetzt weg, stattdessen sitzen auf seinen Pads Eingang und 
Ausgang vom AVR.

c-hater schrieb:
> Nimm' deine erste gepostete Programmversion, flashe sie per ISP auf
> einen jungfräulichen Tiny85 und schau dir an, was dann passiert...

Das, weshalb ich den Post erstellt habe!? Oder willst du sagen, dass es 
doch funktioniert?

Wie dem auch sei, es geht jetzt: der AVR erkennt die erste Flanke, setzt 
seinen Ausgang für eine bestimmte Zeit, und ignoriert dann ein paar 
Sekunden lang die weiteren Flanken. Das kostet im Schlafzustand 20uA 
(Brown-Out Detection).

Danke an alle für die Beiträge.

von Lasse Klingeln (Gast)


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Noch ein paar Infos zur Klingel:

- Ein Empfänger kann nur einen Sender anlernen -> mehrere Empfänger für 
einen Sender gehen, mehrere Sender für einen Empfänger gehen nicht.

- Nach Batteriewechsel muss der Empfänger den Sender lernen und schaltet 
die LED ein (kein Blinken).

- Durch Drücken der "Reset"-Taste am Sender wird der gesendete Code 
geändert.

- Laufzeit ist nicht schlecht. Offenbar ist der Empfänger zyklisch 
aktiv, der Sender funkt entsprechend lange seinen Code (40x in ca. 3s).

- Gefunkt wird mit ASK/OOK mit konstanter Pulslänge (0,5 ms) und drei 
Pausenlängen (1 ms, 2,8 ms, 65 ms Start).

- Schild am Sender: 40,4 x 21,6 mm

von Lasse Klingeln (Gast)


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- Sender anlernen geht evtl. nur, wenn der Empfänger im Klingel-Modus 
ist (hörbar)
- Der Sender lässt nur alle paar Sekunden einen Tastendruck bzw. das 
Klingeln zu

von Rainer V. (a_zip)


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Lasse Klingeln schrieb:
> Mhh, es sind dann doch so um die 100 Zeilen, und ganz problemlos ist es
> leider auch noch nicht

Sach mal, zählst du die Kommentarzeilen mit? Du ließt einen Portpin ein 
und gibst an einem anderen Portpin einen Puls aus. Im Eingang zählst du 
meinetwegen noch die Pulse mit oder du wiederholst die Abfrage nach 
ausreichend langer Zeit. Auch hier kannst du kein Dauerklingeln machen 
:-)
Gruß Rainer

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