Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wirkungsgrad Schaltnetzteile


von Otto (Gast)


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Hallo Zusammen,
Da Netzteile beim Aufladen von technischen Geräten immer sehr warm 
(E-Bike Ladegerät, Handyladegerät) werden würde mich mal der allgemeine 
Wirkungsgrad solcher Geräte interessieren (man ließt im Internet oft so 
Sachen wie "oft über 90%").
Hat das von euch schon mal jemand den Wirkungsgrad nachgemessen.

Und wie sieht es mit Markenprodukten im vergleich zu China-Netzteilen 
aus. Ist da der Unterschied in der Effizienz so hoch, wie man immer 
glaubt?

Ich würde mich über ein paar Antworten von euch sehr freuen ;)

Danke und beste Grüße
Otto

: Verschoben durch Moderator
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

die Geräte, die Du meinst, sind vermutlich geschlossen, wie ein 
Laptopnetzteil ohne Lüftungslöcher und haben eine kleinstmögliche 
Oberfläche. Ich habe vor einiger Zeit mal Messungen angestellt. Trifft 
nicht ganz Dein Thema, hilft aber vielleicht, der Sache näher zu kommen.

Beitrag "experimentell untersucht: Pollin-Schaltnetzteil SPEC7188B für 2,50 Euro"

Und die Geräte sollen ja nicht ewig halten, sondern es soll möglicht 
wieder Ersatz gekauft werden, damit in chinesischen oder afrikanischen 
Hinterhöfen wieder genug Kupfer zum Herausbrennen zur Verfügung steht.

mfG

von mahwe (Gast)


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Ja der unterschied ist sehr hoch zwischen den marken.
Hauptproblem ist das man einen weiten Lastberreich hat von 0-maximal 
Strom wenn Akku leer.
Nur mit viel aufwand ist ein ladegerat im ganzen Lastbereich effizient. 
Meist sind schaltregler bei kleinen Strömen ineffizient erreichen dann 
ihr Maximum und werden dann wieder ineffizient.

von Sebastian S. (amateur)


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Da die Chinaesen alles kopieren und praktisch alle Bauteile, natürlich 
nach unseren Angaben im Lande gefertigt und auch zu haben sind, sind die 
Unterschiede nur marginal.
Allerdings kann sich bei der Version 2 schnell noch etwas ändern, da das 
eine oder andere Bauteil, nach erfolgreicher Einführung, auch durch 
Schrott zu ersetzen ist. Dazu gibt es genügend Beispiele im Internet.

Beim Wirkungsgrad spielt vor allem der Unterschied zwischen realen und 
virtuellen (simulierten) Bauteilen eine Riesen Rolle.
Spulen haben nun mal - vor allem ohmsche - Verluste. So richtig ideal 
sind die verwendeten Kondensatoren auch nicht. Die Verluste der 
verwendeten Schalter gehen tatsächlich in Richtung null. Natürlich geht 
es noch ein bisschen besser, aber den Preis wird in der heutigen Zeit 
wohl keiner durchsetzen können.

Ein Pferdefuß ist auch, dass die meisten Netzteile in einem weiten 
Bereich verwendet werden.
Genauer: Der Hersteller weis nicht wie viel Strom Du tatsächlich 
brauchst. Manchmal weis es der Anwender auch nicht.
Also bei bekannter, halbwegs fixer Last würde ich einem Hersteller 
glauben, dass der Wirkungsgrad oberhalb von 90% liegt. Bei allen anderen 
besteht die Gefahr, dass meine Mundwinkel nach oben gehen.

von MaWin (Gast)


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Otto schrieb:
> Ist da der Unterschied in der Effizienz so hoch, wie man immer glaubt?

Was soll ich glauben, Markengeräte kommen auch aus China. In den 
Markenfirmen versteht doch keiner mehr was von Elektronik, nur von 
Marketing, daher Markenfirma.

Aber die haben Geld um Sicherheitsbestimmendes nachzumessen, und Geld 
das weg wäre wenn sie wegen Produkthaftung verklagt werden.

Eher 80 als 90% Effizienz sollte man erwarten.

von Harald W. (wilhelms)


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MaWin schrieb:

> Was soll ich glauben, Markengeräte kommen auch aus China. In den
> Markenfirmen versteht doch keiner mehr was von Elektronik, nur von
> Marketing, daher Markenfirma.

Genau, die Marke WaWin ist inzwischen auch verwässert. :-)

von c-hater (Gast)


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MaWin schrieb:

> Eher 80 als 90% Effizienz sollte man erwarten.

Hmm...

Ich habe eine Wandwarze, die ich mal auf eine Empfehlung hin gekauft 
habe.

Jedenfalls ist das Teil mit 5V 4A angegeben und die schafft das auch 
tatsächlich. Das Beste ist aber: Sie wird auch bei Vollast im 
Dauerbetrieb gerade gut handwarm. Sprich: der Wirkungsgrad bei Vollast 
muss schon SEHR deutlich über 90% liegen.

Bei 2A Last bleibt sie nur unwesentlich kühler, da sinkt der 
Wirkungsgrad dann also offensichtlich zwar stark ab, dürfte aber immer 
noch bei oder knapp über 90% liegen.

Das Blöde allerdings ist: Ich wollte das Teil nach der guten Erfahrung 
noch einmal für eine andere Anwendung kaufen, finde es aber nirgendwo 
mehr, jedenfalls nicht mit Sicherheit (die tollen Angebote mit "Abb. 
ähnlich"). Scheinbar war das Ding wirklich so gut und viele andere sind 
ebenfalls der Kaufempfehlung gefolgt...

Model: ZBW-0540

Und natürlich: Made in China

von Wolfgang (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> Beim Wirkungsgrad spielt vor allem der Unterschied zwischen realen und
> virtuellen (simulierten) Bauteilen eine Riesen Rolle.
> Spulen haben nun mal - vor allem ohmsche - Verluste. So richtig ideal
> sind die verwendeten Kondensatoren auch nicht.

Der Unterschied zwischen realen und virtuellen (simulierten) Bauteilen 
wird deutlich kleiner, wenn man keine idealen, sondern reale Bauteile 
simuliert.

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