Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Lagerung einer Drehscheibe (Kinderspielplatz)


von Kolja L. (kolja82)


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Moin

Diese Drehscheiben kennt ihr alle von Spielplätzen:
https://www.eibe.de/drehscheibe-saturn-oe-250-cm-5560720.html

Gerne würde ich so ein Ding selber bauen, nur größer und schöner ;-)

Durchmesser soll 4m sein und die Konstruktion weitestgehend aus Holz 
sein.
Genutzt wird das Teil ausschließlich privat, aber nicht ausschließlich 
von Kindern.

Die Stabilität der Lagerung ist wahrscheinlich die größte konstruktive 
Herausforderung.
Leider bin ich kein Metall- oder Maschinenbauer und meine Erfahrungen in 
dem Bereich nur rudimentär.
Daher mein Vorschlag:

Stahlrohr (Wanddicke?) mit 20cm Durchmesser wird einbetoniert und steht 
50cm aus dem Boden hinaus.
Oben drauf ein konischen Walzenlager (hab das mal an einer LKW-Achse 
gesehen) und unten ein großes Radialkugellager um das Rohr. Darüber dann 
ein weiteres Rohr, an dem dann die Scheibe montiert wird.

Ist das eine sinnvolle Konstruktion?
Wo gibt es (gebrauchte) Radialkugellager mit einem Innendurchmesser von 
20cm?
Das Walzenlager kann ich doch bestimmt auf nem gut sortierten LKW 
Friedhof finden, oder?

Gruß Kolja

edit: "Zeichnung" eingefügt

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Eventuell ist es einfacher, ein ringförmiges Fundament zu bauen auf dem 
die Scheibe mit Rädern unter ihrer Außenkante rollt. So habe ich das mal 
in einem Park gesehen.

Also vom Prinzip her wie bei der Raupenbahn 
(https://www.youtube.com/watch?v=bT0EiBvQ3wU), nur dass die Räder 
unterhalb der Plattform verborgen sind.

von Kolja L. (kolja82)


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Ja, hatten wir auch schon überlegt.
Wird deutlich einfacher, aber irgendwie auch nicht so elegant :-(

von Christian B. (luckyfu)


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Beides hat Vor und Nachteile. Die Rollenvariante ist sicher einfacher 
herzustellen dafür muss man aufpassen, daß die Rollen so abgeschirmt 
sind, daß keiner mit dem Fuß oder gar dem Finger auf die Bahn geraten 
kann.
Mit dem Mittelholm hast du das Problem, daß du das für die Kräfte 
auslegen musst und die können dynamisch sicherlich recht hoch werden. 
Obs dafür aber ein 20cm Rohr braucht bezweifle ich etwas. (Rein vom 
Gefühl her, man müsste es halt mal ausrechnen.

von Nessuno (Gast)


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Diese Fragestellung gab es hier schon mal:

Beitrag "Runde Platte auf der man gehen kann?"

von oszi40 (Gast)


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Kolja L. schrieb:
> soll 4m sein und die Konstruktion weitestgehend aus Holz sein.

Ein LKW-Teil als Unterbau? Etwas Angst hätte ich aber bei der Größe, da 
ziemlich viel Holz verbaut werden muß um 4m stabil zu bekommen. Diese 
Menge Bretter wirkt dann als große "Schwungmasse", die nicht so einfach 
zu bremsen ist!

von Dr.Who (Gast)


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Kolja L. schrieb:
> nur größer

> Durchmesser soll 4m sein und die Konstruktion weitestgehend aus Holz
> sein.
> Genutzt wird das Teil ausschließlich privat, aber nicht ausschließlich
> von Kindern.

Würde ich nicht machen, weil dann die Kräfteverhältnisse
ungünstiger werden können. Mehr Masse bedeutet auch mehr
gespeicherte kinetische Energie und damit eine erhöhte
Unfallgefahr. Die bestehenden Geräte haben Fachleute mal
berechnet und dimensioniert. Da sollte man nicht ohne zu
wissen, was man tut, etwas dran ändern.

von Walter T. (nicolas)


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Kolja L. schrieb:
> Das Walzenlager kann ich doch bestimmt auf nem gut sortierten LKW
> Friedhof finden, oder?

Dann würde ich zusehen, direkt die komplette Radnabe von einer 
nicht-angetriebenen Achse zu bekommen. Am besten noch eine mit Zähler.

von MaWin (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Scheibe mit Rädern unter ihrer Außenkante rollt.

Unfallgefahr, da kommt eine Kinderhand unter die Räder.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Kolja L. schrieb:
> Moin
>
> Diese Drehscheiben kennt ihr alle von Spielplätzen:
> https://www.eibe.de/drehscheibe-saturn-oe-250-cm-5560720.html
> Gerne würde ich so ein Ding selber bauen, nur größer und schöner ;-)
Geräte für öffentliche Spielplätze sind CE kennzeichnungspflichtig und 
man muss eine volle Risikoanalyse machen (EN 1176). Das setzt dann 
schnell Grenzen für kommerziell erhältliche Produkte.
Grösser findest du auf dem Jahrmarkt. Dann aber mit Absperrungen und 
Aufsichtspersonal und der regelmässigen technischen Überwachung...
Selber für dich bauen hat den Vorteil, dich schert kein CE 
Kennzeichnungspflicht und keine EN.

Wenn ich an alle Teile "mal eben so" rankäme, würde ich mit einer 
soliden Maschinenwerkstatt im Rücken und meiner Scheisserfahrung das 
vielleicht selber angehen. Das wird dann aber sicher doppelt so viel 
Stahl und der Transport, das Fundament und das Aufstellen werden dadurch 
nicht einfacher.
So eine 1,3 m Scheibe kostet bei Beckmann oder Spiel-Linie 1500 Euronen.

Aufstellen allein ist für einen Hobbyisten schon reichlich Aggewars.
Fundament buddeln und betonieren.
30 m2 Fallunterlage bei einer 1,3 m Scheibe. Wenn du das in Kies machen 
willst musst du 200 mm abtragen und auffüllen:
200 mm  * 30 m2 = 6 m3
6 m3 * 1,4 t/m3 = 8,15 t*
mit Schaufel und Schubkarre oder mit John Deere & Hanomag?

[* umundbei das doppelte bei einer 2,1m Scheibe]

von abc.def (Gast)


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Eine PKW-Hinterachse von einem Kleinwagen sollte reichen (die 
stockförmig verbundenen Hinterräder). Als Auto ist es auf Kurvenkräfte 
bzw. auch für seitlichen Überschlag ausgelegt. Für Karussell ist's 
genug.
Vielleicht kann man die Handbremse funktionsfähig behalten? (Seitlich 
ein Hebel - gibt Spaß...
An der Felge kann man Halterungen für den Aufbau anschweißen.
Oder es ist eine Hinterachse mit Differential: Das gibt seitlich eine 
Kurbel an der Kardanwelle. Dann das Öl im Differential ablassen, das 
Restöl reicht als Schmierung immer noch aus.

Walter T. schrieb:
> Am besten noch eine mit Zähler.
wie geht das? Der Tachometer ist am Getriebe und nicht an der Achse. 
Oder Du meinst den ABS-Ring: Das gibt eine nette Elektronik-Bastelei.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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abc.def schrieb:
> Eine PKW-Hinterachse von einem Kleinwagen sollte reichen (die
> stockförmig verbundenen Hinterräder). Als Auto ist es auf Kurvenkräfte
> bzw. auch für seitlichen Überschlag ausgelegt. Für Karussell ist's
> genug.
> Vielleicht kann man die Handbremse funktionsfähig behalten? (Seitlich
> ein Hebel - gibt Spaß...
eine Kinderkatapult :-)

> Oder es ist eine Hinterachse mit Differential: Das gibt seitlich eine
> Kurbel an der Kardanwelle.
warum Kurbel? Warum keinen Motor?
Gibt eine prima Kinderschleuder.

> Dann das Öl im Differential ablassen,
damit unter der Scheibe kein Gras mehr wähst?

> Walter T. schrieb:
>> Am besten noch eine mit Zähler.
Fahrradtacho: fertig

von Dieter W. (dds5)


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abc.def schrieb:
> Walter T. schrieb:
>> Am besten noch eine mit Zähler.
> wie geht das? Der Tachometer ist am Getriebe und nicht an der Achse.

Der (Kilometer-)Zähler ist ein mechanisches Teil für LKW Anhänger, da 
der Tacho ja nur die Laufleistung des Zugfahrzeugs erfasst.
Funktioniert aber nur wenn die Nabe senkrecht steht, da der nicht 
drehende Teil von einer hängenden Masse gebildet wird.

von Walter T. (nicolas)


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Dieter W. schrieb:
> da
> der Tacho ja nur die Laufleistung des Zugfahrzeugs erfasst.

...und weil Anhänger und Zugfahrzeug nicht unbedingt zusammen bewegt 
werden. Genau. Keine Ahnung, ob man die Drehmomentabstützung irgendwie 
nach draußen legen kann. Ich würd's versuchen.

von Kolja L. (kolja82)


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Moin

Okay, ich habs mir anders überlegt.
Bockrollen statt schwebende Scheibe.
Netter Nebeneffekt: mobil ;-)

von TuNichtGut (Gast)


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Eine alternative wäre noch, sich ein Epoxydgleitlager selber zu gießen.

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