Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Telefunken Dacapo - kein Empfang


von Klaus R. (klaus2)


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Hallo zusammen,

um den Thread "Alte Röhrenradios abzugeben" nicht vollends zu kapern, 
mache ich hier mal weiter...

Stand: Radio geht an und es passiert nichts außergewöhnliches - leider 
aber auch kein U/L/M/K Empfang. Über einen an Q angeschlossenen MP3 
Player läuft alles soweit, Klang ist gut.

Die Frage nun: Wie findet man systematisch raus, wo`s hakt? Die Röhren 
heizen alle und wenn man den Stecker am Antennenanschluss 
rein/raussteckt, knistert es auch etwas. Mehr aber nicht. Das magische 
Auge zeigt nix an...was ich komisch finde (aus Kindheitstagen erinnere 
ich mich, dass es zumindest immer "etwas" geleuchtet hat - außer es ist 
hinüber).

Danke, Klaus.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Klaus R. schrieb:
> Wie findet man systematisch raus, wo`s hakt?

Anodenspannungen und die anderen eingezeichneten Spannungen überprüfen 
(Achtung Allstromgerät!).
Tastensatz untersuchen und reinigen.
Mit Grid-Dipper modulierte 472 kHz in die Nähe der ZF-Kreise (Kreis 
24,25, danach Kreis 20,21) einstrahlen. Mit Grid-Dipper den Oszillator 
anmessen (schwingt 472 kHz über der Empfangsfrequenz). MW Signal über 
den Antenneneingang einstrahlen.

In Stellung UKW modulierte 10,7 Mhz in Kreis 22,23 einstrahlen. Danach 
wieder Richtung Eingang gehen, also Kreis 18,19.
Mit Grid-Dipper den UKW Oszillator anmessen, schwingt 10,7Mhz über der 
Empfangsfrequenz.

von Klaus R. (klaus2)


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Hallo Matze,

ist kein Allstromgerät, ist die Wechselstromvariante - sty, falscher 
Plan.

Ich prüfe erstmal die Spgen wobei das etwas unbequemer ist und ich etwas 
Schweiß auf der Stirn bekomme - 3.3V sind mir lieber :)

Gruß, Klaus.

von Edi M. (edi-mv)


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@Matthias S.,

Wer benutzt denn einen Griddipper ??? Ich hatte so ein Ding das letzte 
Mal 1983 in der Hand- und den habe ich noch selbst gebaut...

Und für eine Radioreparatur ist der kaum geeignet, dazu müßte er 
moduliertes Signal erzeugen können. Gibt es, aber wer hat sowas ?

@Klaus R.,

Ich weiß nicht, wie viele Fachkenntnisse Sie haben, und ob Sie einen 
brauchbaren Vielfachmmesser besitzen, also erst mal ganz einfach:

Wenn mit den Vorschaltlampen nichts passiert ist, könnten Sie auf diese 
verzichten, es ist ja hoffentlich noch die passende Sicherung vorhanden.
Möglicherweise ist dann schon was da.

Probieren Sie, ob der TA- Anschluß in Stellung TA reagiert, wenn man 
einen Stecker mit einem langen Draht in die "heiße" Buchse steckt 
(Fachleute nehmen einen Schraubenzieher und fassen todesmutig auf die 
Metallklinge...), die andere Buchse ist die erdseitige Buchse, da 
passiert nichts.
wenn es brummt, wäre schon mal der NF- Teil da.

Dann kann man Schritt für Schritt weiter gehen.

von nachtmix (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Wie findet man systematisch raus, wo`s hakt?

Fehler sucht man von hinten nach vorn.
Also erst die Stromversorgung, dann die Endstufe und evtl. vorhandene 
NF-Vorverstärker (funktionieren bei dir wohl beide).
Dann wird wohl ein Umschalter kommen, der wahlweise das Signal vom 
Rundfunkteil oder externen Quellen auf den NF-Verstärker legt. Diesen 
Schalter prüfen.
AM und FM benutzen getrennte Demodulatoren (EABC80) und diesen 
vorgeschaltet oft einen gemeinsamen ZF-Verstärker (EF41, EF85).
Da bei dir beide Frequenzbereiche nicht funktionieren, liegt der 
Verdacht nahe, dass der Fehler im ZF-Verstärker liegt.
Vielleicht bekommt der gesamte ZF-Verstärker oder eine einzelne Stufe 
keine Speisespannung, oder ein wichtiges Bauteil dort hat das Zeitliche 
gesegnet.
Auch da sucht man von hinten nach vorn, indem man das Signal eines 
Prüfgenerators einspeist. Ein einfacher Rechteckgenerator, der im 
Audiobereich schwingt, reicht dafür.

Wenn man einen Schaltplan mit eingetragenen Spannungswerten hat, kommt 
man mittels Spannungsmessungen evtl. schneller ans Ziel. Allerdings sind 
die Messwerte oft mit ziemlichen Toleranzen behaftet und es bedarf etwas 
Erfahrung um zu beurteilen, was schlecht und was noch akzeptabel ist.

Vor dem ZF-Verstärker liegen die Mischstufen mit der ECH81.
Normalerweise wird diese Röhre nicht in UKW-Empfangsteilen eingesetzt 
und es ist durchaus wahrscheinlich, dass eine müde Röhre diese Typs auf 
UKW nicht mehr schwingt. Dann gibt es keinen UKW-Empfang und AM-Sender 
gibt es ja kaum noch.

Ein Anzeichen für eine müde ECH sind erhöhte Anodenspannungen an der 
ECH81 und auf jeden Fall das Fehlen(!) der Oszillatorstörstrahlung bei 
UKW.
Ob der UKW-Oszillator schwingt, kann man leicht mit einem zweiten 
UKW-Radio überprüfen, dessen Antenne sich nahe an dem Delinquenten 
befindet.
Auf diesem zweiten Radio sucht man sich eine Stelle oberhalb 100MHz, die 
annähernd frei von Rundfunksendern ist und notiert sich die Frequenz.
Dann schaut man, ob auf dieser Frequenz das Rauschen verschwindet (oder 
der schwache Sender unterdrückt wird), wenn man mit dem Röhrenradio den 
Bereich durchsucht, der auf einer 10,7MHz tieferen Frequenz liegt.

von Klaus R. (klaus2)


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NF geht mit mp3 Player. Der Trick mit dem 2ten Radio ist gut! FGen habe 
ich...aber ich prüfe erstmal die Anodenspg und notiere diese im Plan.

Danke!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Edi M. schrieb:
> Wer benutzt denn einen Griddipper ??? Ich hatte so ein Ding das letzte
> Mal 1983 in der Hand- und den habe ich noch selbst gebaut...

Ich natürlich. Sonst hätte ich es es ja nicht geschrieben. Ist für HF 
immer noch ein wunderbares Werkzeug. Ich habe keinen selbstgebauten, 
sondern die Legende:
https://www.radiomuseum.org/r/monacor_transistor_dip_meter_ldm.html
Auf meinem steht allerdings nicht Monacor.

> Und für eine Radioreparatur ist der kaum geeignet, dazu müßte er
> moduliertes Signal erzeugen können. Gibt es, aber wer hat sowas ?

Natürlich hat der Grid-Dipper eine Modulation. Haben tun sowas eben 
Leute, die Radios reparieren oder Funkgeräte bauen/reparieren. Ich habe 
also meine Vorgehensweise beschrieben.

Da die meisten Messungen auch berührungslos laufen, ist das Gerät auch 
für solch potenziell risikobehafteten Untersuchungen gut geeignet.

von Achim B. (bobdylan)


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Matthias S. schrieb:
> Auf meinem steht allerdings nicht Monacor.

Das Original von Leader findet man sehr oft im großen Auktionshaus.

von oldeurope O. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Ich natürlich.

Auch. Alles richtig was Du schreibst.

LG
old.

von Karl B. (gustav)


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Klaus R. schrieb:
> Nun die Frage: Womit ersetze ich die 500V (wieso
> eigentlich 500V?) Teer-Papierkondensatoren, die alle rissig
sind?

Hi,
da steht der Link zur Bezugsquelle:

Beitrag "Re: Alte Röhrenradios abzugeben"

Klaus R. schrieb:
> Das magische
> Auge zeigt nix an...was ich komisch finde (aus Kindheitstagen erinnere
> ich mich, dass es zumindest immer "etwas" geleuchtet hat - außer es ist
> hinüber).

Völlig normal, dass mit der Zeit die Leuchtschicht nachlässt.
Es gibt aber noch welche aus russischen Beständen zu kaufen.
1:1 geht nicht. Fassungen und Beschaltungen müssen angepasst werden.
Die gängigste Ersatzröhre ist wohl die

https://www.ebay.de/itm/1-x-6e5s-6e5c-Magisches-Auge-Rohre-NEU-L3-3-getestet-ahnlich-EM-34/223600073354?hash=item340f9a5a8a:g:BxkAAOSwDN1UMZ4r

Die Halterung muss natürlich richtig angepasst werden.
Dann hat die 6E5C nur ein System und nicht zwei. Ein Fächerpaar bleibt 
also
immer fest und ändert sich nicht.

Vorsicht bei der einen Beschaltung vom RMOrg.
Die ist falsch.
Meine Beschaltung funktioniert.

Hier noch die "Umbauanleitung" einer EM11.
Besser gesagt, die neue Röhre 6E5C soll auf eine abgesägte Fassung,
auf der die EM11 saß, aufgepflanzt werden.

Pinout Originalfassung "Stahlröhre":
Pin 1: A2(für starke Sender) - 1 Megohm an Pin 4 (L, +225V)
Pin 2: Gi:er (grün)- 1,6 Megohm (1,5-1,8 Megohm) an Signalspannung
Pin 3: Kathode, Masse (schwarz)
Pin 4: L, +225V (rot)
Pin 5: Heizfaden Kathodenpotenzial, Masse (schwarz)
Pin 6: Heizfaden (blau)
Pin 7: n.c.
Pin 8: A1(für schwache Sender) 1,8 Megohm an Pin 4 (L, +225V)

Pinout 6E5C (K8A-Sockel):
Pin 1: n.c. fehlt
Pin 2: Heizfaden
Pin 3: Anode
Pin 4: n.c. fehlt
Pin 5: Gitter
Pin 6: L
Pin 7: Heizfaden
Pin 8: Kathode

Umverdrahtung:
EM11-> 6E5C:
Pin 1: A2 = n.c.(Anode2 fehlt)
Pin 2: G = Pin 5
Pin 3: K = Pin 8
Pin 4: L = Pin 6
Pin 5: Heizfaden,Masse= Pin 7
Pin 6: Heizfaden = Pin 2
Pin 7: n.c.
Pin 8: A1 = Pin 3
Bei minus 0,7 Volt am Steuergitter 90 Grad Schatten
Bei ca. minus 7 Volt 0 Grad Schatten, d.h. Vollaussteuerung

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Stahlröhrenfassung raus Oktalfassung rein.

LG
old.

von Klaus R. (klaus2)


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...ja, aber erstmal muss der Empfang gg sein - wenn das nicht geht, ist 
alles andere überflüssig. Was sind das denn für 256 Farben Bilder? :)

Ich ersetze die GTP-Kondensatoren erstmal mit iwelchen WIMAs.

Klaus.

von oldeurope O. (Gast)


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nachtmix schrieb:
> Fehler sucht man von hinten nach vorn.

Leider läuft das hier nicht so ab.

LG
old.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
sehe gerade,
der beschriebene Empfänger hat U-Röhren mit anderer Heizspannung.
Also, die Röhre 6E5C geht dann kaputt.
Da muss dann evtl. noch ein extra Heiztrafo rein. (Oder 
Widerstandskombination.)

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> der beschriebene Empfänger hat U-Röhren

Klaus R. schrieb:
> ist kein Allstromgerät, ist die Wechselstromvariante

_______________________________________________________________

Klaus R. schrieb:
> Ich prüfe erstmal die Spgen wobei das etwas unbequemer ist

Verstehe ich nicht. Man muss doch nur bis drei zählen können.

LG
old.

von Klaus R. (klaus2)


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...also, Spgen habe ich gemssen - sehen mMn "relativ gesehen" gut aus, 
bis auf die zwei orange markierten. Die werden so hoch sein, weil die 
Röhren keinen Strom ziehen? Nur wieso, hinüber?

"Tastensatz" habe ich auch geprüft, alle Kontakte schalten wie sie 
sollen...

Klaus.

von oldeurope O. (Gast)


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Wieso hat die EF85 soviel Spannung wie am Ladekondensator ?
Selbstgemachter Fehler beim Recappen?
Siehst Du die Katode der EF85 glühen?

von Klaus R. (klaus2)


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...was soll ich da falsch gemacht haben, was damit zu tun hätte? Nein, 
ich habe nur den 50uF  12V und den 2uF  400V im NF Teil getauscht 
(beide grün markiert).

Ich hätte es so verstanden, dass das Gitter quasi die Basis ist, nur 
halt nicht die angg 2mA da "reinfließen" - und dann ist klar, weshalb 
das Gitter dann auf den 230V liegt, denn am 50kOhm fällt dann ja nichts 
ab. Vll weil die Kathode nicht glüht und dann kein "Eletronenstrom" 
entsteht? Ich schaue nach... wie gesagt - Röhren sind für mich 
"Neuland".

EDIT 1: Ja, sie glüht... (wie alle anderen Röhren auch)

EDIT 2: Nochmal nachgemssen, nun steht sie bei ca. 90V - ich glaube der 
Sockel war korrodiert. Die Werte bei der ECH81 bleiben aber so mies...

Klaus.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Klaus R. schrieb:
> Die Werte bei der ECH81 bleiben aber so mies...

Poste doch bitte mal die Spannung an allen Pins und prüf mal den Sockel.
Scheint mir, als ob der Oszillator nicht schwingt.

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Du kannst ja einen Faden mit 60 tränken, eine
Schlinge um den Fuß legen und hin und her ziehen.
Anschließend mit Q-Tip und WL säubern.
Das an allen Röhrenfüßen.

Der Sache mit der Ladekondensator-Spannung würde ich mal nachgehen.

LG
old.

von oldeurope O. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Scheint mir, als ob der Oszillator nicht schwingt.

Mit dem Dipper in Stellung off/Diode kann man das schnell
feststellen.

Oder so:
https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=12830&pid=154904#pid154904

LG
old.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Aus der W. schrieb:
> Mit dem Dipper in Stellung off/Diode kann man das schnell
> feststellen.

Ich befürchte, das der TE keinen zur Hand hat.

von oldeurope O. (Gast)


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Aber einen Widerstand, ca.220K, wird er wohl haben.
https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=12830&pid=154904#pid154904
Da ich gerade an einem Othello 56 bin, habe ich an der
Oszillatortriode der ECC85 gemessen.

Ohne Widerstand mit Prüfstrippe setzen die Schwingungen aus,
154VDC
Mit Widerstand messe ich 163VDC. Damit ist klar,
der Oszillator (Mischer) schwingt.

LG
old.

von Klaus R. (klaus2)


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...also, nochmal zur Sicherheit: Die Spg an Röhre "2" (EF85) sind nun iO 
- nur die Spg des Gitters an Röhre "1" (ECH81) ist nio, da viel zu hoch.

-> Wo genau messe ich, ob der Osc schwingt? Mein Hand DMM kann 
"angeblich" Frequenzmessung bis 10Mhz, wäre also potentialfrei mgl.

-> Wenn der Osc nicht schwingt: Woran kann das liegen / wie findet man 
das raus? Die FokOs / Kerkos werden es kaum sein?

Klaus.

von oldeurope O. (Gast)


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https://nvhrbiblio.nl/schema/Telefunken_DacapoUML.pdf
Ich hätte gerne mal die Spannungen gegen Masse an dem 30K
Widerstand der zur Anode-Triode geht, bitte.

LG
old.

von Klaus R. (klaus2)


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Der 5000pf FoKo "rechts daneben" ist übrigens bei ~2400pf, das zu 
untersuchen hatte ich mir aus dem verlinkten Thread abgeschaut.

Klaus.

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Spg: ~200V

???
Eigentlich hatte ich jetzt zwei Gleichspannungswerte erwartet.

Und in AM an dem 20K links daneben?
Zwei DC-Werte bitte.

LG
old.

von Klaus R. (klaus2)


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Also...

30k gg Masse: FM 188V / AM 196V

20k gg Masse: FM 184V / AM 195V

~ = "circa" ;)

Edit: der 5000pf ist doch iO, die Anschlüsse waren verschmokt und es kam 
zur Fehlmessung.

-> Wieso schwingt der Osc nicht?

Klaus.

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Also...
>
> 30k gg Masse: FM 188V / AM 196V
>
> 20k gg Masse: FM 184V / AM 195V

So, in Stellung AM fällt am 30K keine Spannung ab.
Das heißt, die Spannung am Siebkondensator beträgt 196VDC.
Sollwert 230VDC => Gleichrichter hochohmig?
Läuft die EL41 hoch? Am g1 der EL41 muss kleiner 0,5V
auch nach 30 Minuten anstehen. Bis dahin immer wieder
Kontrollieren. Katodenwiderstand nachmessen.
Aber auch mit er kleineren Betriebsspannung müsste das
Gerät bequem spielen.

Du solltest die Triode prüfen und in spannungsfreiem
Zustand mit dem Ohmmeter kontrollieren ob Du vom jeweiligen
Widerstand bis zur Anode-Triode Durchgang hast.

LG
old.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Feinschluss im 50pF Kondensator? Oder in der Röhre...

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Feinschluss im 50pF Kondensator?

Er hat doch fast keinen Anodenstrom in der Triode.

Funke sagt:
Uk=Ug1, Ua=60V
alles über 4mA gut, von 2,5mA bis 4mA fraglich.

LG
old.

von Klaus R. (klaus2)


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Läuft die EL41 hoch? -> Bedeutet ob sie funktioniert? Ja, über 
Tonbandanschluss höre ich Musik.

Die 196V im Zwischenkreis halte ich erstmal auch nicht für 
dramatisch...kann ich den Seleen-GR durch einen Si-GR ersetzen?

"Du solltest die Triode prüfen" -> welche? EL41 läuft ja einwandfrei.

"Feinschluss im 50pF Kondensator?" -> Nö, scheinen iO

Klaus.

von oldeurope O. (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> "Du solltest die Triode prüfen" -> welche?

Die in der ECH81 natürlich.

Klaus R. schrieb:
> kann ich den Seleen-GR durch einen Si-GR ersetzen?

Mit Widerstand ja. Gibt x Anleitungen in diversen
Radio-Schnorrer-Foren.

von Klaus R. (klaus2)


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...gut, ich werde nochmal alle Kontaktierungen und Bauteile im Umfeld 
der ECH81 prüfen - und wenns dann nicht sein soll, verlässt mich langsam 
auch der Mut mangels Ahnung und Erfolgsaussichten. Ehrlich gesagt finde 
ich diesen "reingerotzen" fliegenden Aufbau auch etwas nervig bei der 
Fehlersuche.

Klaus.

von michael_ (Gast)


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Ach, ist doch gar nicht so schlimm.
Man muß nur mit System vorgehen.

- Stromversorgung, Gleichspannungen müssen stimmen.
- NF
- AM
- FM

Klaus R. schrieb:
> verlässt mich langsam
> auch der Mut mangels Ahnung und Erfolgsaussichten.

Das war nicht umsonst ein qualifizierter Ausbildungsberuf.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Klaus R. schrieb:
> Ehrlich gesagt finde
> ich diesen "reingerotzen" fliegenden Aufbau auch etwas nervig bei der
> Fehlersuche.

Das kann schon sein, aber so ein Dings geht ja auch fast nie kaputt. Die 
Jungs haben damals erstmal ins Regal gegriffen und die Röhre gewechselt 
und erst dann, wenns nicht half, mal das Voltmeter reingehalten (oder 
eben den Grid-Dipper).
Wir heute haben eben nicht mal eine frische ECH81 zur Hand.

von Frank W. (frank_w)


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Halllo Klaus,

poste doch mal in https://www.dampfradioforum.de Dein Problem, da haben 
wir viele Spezialisten.

Gruß Frank

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klaus2)


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Genau, so eine Röhre habe ich nicht und werde auch keine kaufen. Schön 
wäre ein Ersatz auf Basis normaler Bauteile, zum Test oder als 
Fusion-Radio.

Ich komm mirn bisschen vor wie mein Onkel der seinen vom Taschengeld 
abgesparten NPN gehimmelt hatte ;)


Klaus.

von Klaus R. (klaus2)


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...gut, auf KW / MW ist ja auch beim Referenzradio nix los - wie soll 
ich da was empfangen? :/
Mit einem FGen habe ich mal eine KW / MW Frequenz eingestellt, die 
"finde" ich dann auch im Röhrenradio als "starkes Rauschen". Ein FM 
Testsender brachte aber wie erwartet keinen Erfolg...habe mittler Weile 
alle Teile um die ECH81 durch (soweit das geht ohne sie auszubauen bzw. 
nur durch Lösen einer Seite) - sieht plausibel aus...was nicht heißt, 
das nicht trotzdem iwas nicht ganz passt oder den hohen Anfoderungen 
eines UKW Schwingers nicht mehr genügt. Ratlosigkeit...ich glaube eine 
funktionierende Röhre zum Vergleich wäre nun wrkl der nächst beste 
Versuch.

Klaus.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Klaus R. schrieb:
> Ratlosigkeit...

Nanana :-) Selbst wenn du viel Korn hast, würde ich die Flinte nicht 
gleich da rein werfen.
Das Problem ist ja anscheinend, das am Gitter der ECH-Triode viel zu 
viel Spannung steht, denn nach der Aussenbeschaltung sollte die ja 
nahezu null Volt sein.
Zieh doch mal die Röhre und messe dann am Gitter. Gehts auf null, ists 
die Röhre. Bleibts zu viel ists ein Schluss in einem der Kondis.
Im Fall 1 kannst du dann evtl. einen Feinschluss zwischen Gitter und 
Anode des Triodensystems nachweisen.
Und ob du es glaubst oder nicht, einen ECH81 Ersatztyp gibts tatsächlich 
bei Pollin für 2,5 Mäuse.
https://www.pollin.de/p/roehre-6i1p-ech81-6aj8-190806

Würde ich bloß nicht zusammen mit Transformatoren o.ä. bestellen, weils 
sonst im Karton scheppert.

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Und ob du es glaubst oder nicht, einen ECH81 Ersatztyp gibts tatsächlich
> bei Pollin für 2,5 Mäuse.

Oh, danke für den Hinweis.

Matthias S. schrieb:
> Bleibts zu viel ists ein Schluss in einem der Kondis.

Das wäre auch egal, weil dann auf jeden fall ein
Anodenstrom zu Stande kommt.
Und eine negative Spannung zum sperren der Röhre
kann da so nicht entstehen.
Wenn sie schwingt, entsteht eine negative Spannung
durch Klemmung am Gitter.

Klaus R. schrieb:
> Mit einem FGen habe ich mal eine KW / MW Frequenz eingestellt

Und die ZF-Frequenz kannst Du an dem Gen. nicht einstellen?

Klaus R. schrieb:
> nur durch Lösen einer Seite)

Ohoh, wenn das mal gut gegengen ist ...

Die "schönsten" Fehler sind die selbst gebauten.

LG
old.

von michael_ (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> ...gut, auf KW / MW ist ja auch beim Referenzradio nix los - wie soll
> ich da was empfangen? :/

Dann ist das auch kaputt.
Mindestens abends kommt auf KW genug rein.

Natürlich braucht es paar Meter Antenne. Hast du die angeschlossen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Aus der W. schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> Bleibts zu viel ists ein Schluss in einem der Kondis.
>
> Das wäre auch egal, weil dann auf jeden fall ein
> Anodenstrom zu Stande kommt.

Es ist ja auch unwahrscheinlich, das ein 50pF Kondensator einen Schluss 
produziert.
Aber ein Schluss in der Röhre ist das wahrscheinlichste, vor allem, wenn 
das Radio mal runtergefallen ist.

von oldeurope O. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Aber ein Schluss in der Röhre ist das wahrscheinlichste

Auch dann würde Strom fließen und einen großen Spannungsabfall
an dem 30K oder an dem 20K verursachen.

von Klaus R. (klaus2)


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...mangels Ersatzröhren und auch Ahnung vom HF Teil solcher Geräte 
stelle ich das Projekt ein - der gesetzte maximale Stundensatz ist 
erreicht, das Teil möchte sich nicht retten lassen. Ich erhalte es zwar, 
aber nur den NF Teil.

Danke für eure vielen Ratschläge, es war in jedem Fall lehrreich!

Klaus.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Klaus R. schrieb:
> Ich erhalte es zwar,
> aber nur den NF Teil.

Du kannst immer noch in die nächste Bestellung bei Pollin die Röhre 
hinzufügen, die ich oben genannt habe, wenn das Radio dein eigenes ist. 
Die Chancen stehen jedenfalls nicht schlecht, das das Radio dann wieder 
spielt.

von Karl B. (gustav)


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Matthias S. schrieb:
> Im Fall 1 kannst du dann evtl. einen Feinschluss zwischen Gitter und
> Anode des Triodensystems nachweisen.

Hi,
früher gab es einmal einen sogenannten "Röhrenhammer".
Damit konnte man gegen Röhren klopfen.
Und in der Tat, damit habe ich einmal ein UKW-Teil wieder zum Leben 
erwecken können.
http://www.roehrenprofessor.de/page4.php

ciao
gustav

von michael_ (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> ...mangels Ersatzröhren und auch Ahnung vom HF Teil solcher Geräte
> stelle ich das Projekt ein - der gesetzte maximale Stundensatz ist
> erreicht, das Teil möchte sich nicht retten lassen. Ich erhalte es zwar,
> aber nur den NF Teil.

Es möchte sich retten lassen, und jammert verzweifelt danach.
Überschlaf das paar Nächte.
Frag etwas rum, dann laufen dir auch paar Röhren hinterher.

Bei der 40-Serie ist es schwierig.

Ungewöhnlich ist die Art des UKW-Tuners.
Das erschwert die Sache.

von Karl B. (gustav)


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Karl B. schrieb:
> früher gab es einmal einen sogenannten "Röhrenhammer".
> Damit konnte man gegen Röhren klopfen.

Hi,
auch mit Bleistift leicht gegen den Glaskolben geklopft,
man hört deutlich den Unterschied. Mal resonieren die Metallteile, mal 
nicht.
EF86 (rauscht mehr).

michael_ schrieb:
> Ungewöhnlich ist die Art des UKW-Tuners.
> Das erschwert die Sache.

Nein, nicht ganz.
Die Mischung erfogt bei UKW nicht in der Hexode, wie es sonst als üblich 
erscheinen mag (bei AM), sondern in der Triode. (Das sieht man an den 
ZF-Auskoppelfiltern, das für UKW geht über den Anodenkreis der Triode.)
Die andere damals übliche Schaltung hat dafür zwei Röhren
EF85 und EC92.
Hier ist die Triode in der Verbundröhre UCH81 gleich mit drin.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Karl B. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Ungewöhnlich ist die Art des UKW-Tuners.
>> Das erschwert die Sache.
>
> Nein, nicht ganz.

Doch, üblich war eine getrennte Baugruppe mit einer ECC85 (EC92...).

von Karl B. (gustav)


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michael_ schrieb:
> Doch, üblich war eine getrennte Baugruppe mit einer ECC85 (EC92...).

OK.
Die Kaskodenschaltung.
Aber Pentode in Vorstufe und Triode in Oszillator und Mischer waren 
durchaus üblich in der Anfangszeit vor 1953.

https://www.radiomuseum.org/forum/die_ukw_vorstufe_mit_trioden.html

ciao
gustav

von Peter D. (peda)


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michael_ schrieb:
> Ungewöhnlich ist die Art des UKW-Tuners.

In der Tat dürfte auf UKW keine hohe Empfindlichkeit zu erwarten sein.
Bessere Radios hatten 2 Trioden im FM-Tuner (Vorstufe, selbstschwingende 
Mischstufe) und die Heptode der ECH81 war eine weitere ZF-Stufe mit 
Bandfilter.

Es gab aber auch Radios mit komplett getrenntem AM- und FM-Teil:
https://www.radiomuseum.org/r/gerufon_ultra_exquisit_57w.html

Mischbestückung von 80-er und 40-er Röhren habe ich bisher auch noch nie 
gesehen. Vielleicht wollte man Altbestände aufbrauchen.
Nur die AZ11 und EM11 habe ich auch mit 80-er Röhren zusammen gesehen.

von michael_ (Gast)


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Karl B. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Doch, üblich war eine getrennte Baugruppe mit einer ECC85 (EC92...).
>
> OK.

Betonung lag auf "Getrennte Baugruppe".
Siehe Beispiel mit der ECH81.
Diese Röhre schien damals gut verfügbar gewesen sein.
Obwohl nicht optimal, wurde sie zur Phasenumkehr in Gegentaktverstärkern 
verwendet.

Peter D. schrieb:
> In der Tat dürfte auf UKW keine hohe Empfindlichkeit zu erwarten sein.

Vielleicht braucht sein Radio nur eine vernünftige Hochantenne!

von Karl B. (gustav)


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Hi,
hatte gestern den AEG noch mal in der Mangel.
Also auf AM ist bis auf drei KW-Sender buchstäblich nichts los.
Da ich an einen Fehler dachte, habe ich mal den Sinusgenerator an den 
Antenneneingang angeschlossen. Fazit: Da ist alles in Ordnung.
Und das Magische Auge reagiert auch noch auf relativ schnelle 
Pegelschwankungen.
OK. Gegen Abend werden nach Eintritt der Dunkelheit wohl doch noch ein 
paar MW-Stationen reinkommen.

ciao
gustav

P.S.: UKW geht noch..:-)
Beitrag "Re: Ist DAB+ wirklich so toll, wie es in der Werbung dargestellt wird?"

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klaus2)


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...wie bekommt man die Stoffbespannung mit Hausmitteln sauber, ohne 
diese komplett abzubauen? Waschsauger? An der Lautsprecheröffnung ist 
diese (wie üblich) ergraut.

Der Tuner ist gewichen, in einen der "ZF Alubecher" kommt eine Platine 
mit Si4825 - habe auf edi`s HP gelesen, dass früher auch Tuner 
industriell geupdated wurden...passiert jetzt erneut :)

Klaus.

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Der Tuner ist gewichen ...

Schade, hat wieder mal die Fraktion ... gewonnen.

michael_ schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> In der Tat dürfte auf UKW keine hohe Empfindlichkeit zu erwarten sein.
>
> Vielleicht braucht sein Radio nur eine vernünftige Hochantenne!

HF-Vorstufe, Mischer, Zwei ZF-Stufen, … keine hohe Empfindlichkeit?
Witz!

_________________________________________________________________

Ich werde einem Othello56 mal die ECC81 JJ Goldpin gönnen:
https://www.jjtubes.eu/image/cache/data/so-zlatymi-pinmi/ECC81___12AT7_go_503b46a4daea8-800x800.jpg

LG
old.

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