Forum: /dev/null E-Scooter, Elektroroller, das neue Mobilitätswunder? [Endet 26. 8.]


von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo allerseits,

kürzlich wollte ich mal die Heizelmännchen sehen, die nachts die 
neuerdings aufgestellten Elektroroller oder zu neudeutsch E-Scooter 
einsammeln, aufladen und wieder aussetzen.
Es dauerte nicht lange, bis zwei nagelneue unverbeulte Transporter einer 
vierbuchstabigen  Leihwagenfirma auftauchten, die brav hintereinander 
fuhren und zu allem Überfluß erst mal gemeinsam die Tankstelle 
besuchten, um ordentlich Diesel zu fassen.
Während der weiteren Zeit konnte ich drei verschiedene Transporter 
erkennen, die Roller einsammeln. Immer ein junger Mann am Steuer, 
meistens mit dem Smartphone hantierend, um Kurs zum nächsten Kandidaten 
aufnehmen zu können. An vierspurigen Straßen wird auch gerne mal mit 
Warnblinker geparkt, um dann zu Fuß den ganz auf der anderen 
Straßenseite stehenden Roller einzusammeln, denn mit dem Transporter 
dorthin zu gelangen wäre zu umständlich. Manchmal wird auch in der 
Fußgängerzone rangiert und gewendet, ohne daß ein Kandidat gefunden 
wird. Andererseits sind die akrobatisch veranlagten Fahrer in der Lage, 
auf dem einen Roller stehend, einen zweiten am ausgestreckten Arm zu 
führen. Dann werden sie durch Bücken und aus dem Kreuz hoch gehoben und 
im Laderaum in mehreren Reihen schön dicht gepackt verstaut. Im einen 
Transporter waren es sogar zwei Herren, vermutlich der eine zum 
Anlernen.
Für die Quote fehlte noch der Frauentransporter. Dieser ließ auch nicht 
lange auf sich warten. Von ihr konnte ich einiges zur Statistik 
erfahren:

In MA, LU und HD sind 1200 Elektroroller momentan ausgebracht. Diese 
werden von 26 Transportern nachts eingesammelt und "daheim" wieder fit 
gemacht. Benötigt also 26 Fahrer. Alleine für MA seien es elf, die jede 
Nacht herum fahren.

Angeblich sei die Nachtarbeit gut bezahlt, würde sich lohnen und man 
könne erfolgreich über 20 Kg abnehmen dabei :-)

Halb sieben werden sie dann nach zwei Stunden Ladezeit wieder 
ausgebracht.

Ein Exemplar soll 16 Kg wiegen, etwa wie ein Fahrrad.


Sehr schön, weiter so!

Ich finde, die Anforderungen sind recht hoch:
Man muß einen Führerschein haben und sich das Fahren der Transporter 
zutrauen.
Man sollte gut zu Fuß sein, große haben es da leichter als kleine und 
kräftig genug sein, um dauernd die Roller hinein zu heben, dort 
auszuladen und das ganze nochmals in der Nacht.
Man braucht den " langen Arm", um zwei Roller gleichzeitig fahren zu 
können.
Man darf kein Rückenproblem haben.
Man sollte nicht "nachtblind" sein, also gute Augen haben.
Smartphone in Eigenbesitz wird wohl vorausgesetzt.
Aufgrund der Nachtarbeit sollte man eine Wohnung haben, in der man 
tagsüber genügend Ruhe hören kann, um zu Schlafen, ohne durch Baulärm, 
Renovierungsarbeiten in der Nachbarwohnung, Aufbringen von 12 cm 
Styroporisolation an Fassaden, Sanierung von Rohrbrüchen, gestört zu 
werden.
Noch ist Sommer, warm und alles trocken. Bei Regen und Nässe allerdings 
steigt die Gefahr, beim Verlassen des Laderaums auszurutschen und böse 
zu fallen.
Spätestens bei Schnee ist für die Roller das Ende erreicht, jedoch ist 
das hier nur wenige Tage der Fall.


Beim Blick hinter die Kulissen stellt man also fest, daß der 
aufwändigste Teil dieses nächtliche Einsammeln in händischer Arbeit ist. 
Elf Transporter verbessern jede Nacht die innerstädtische Luft nur in 
MA, da aus den neuesten Dieselmotoren hinten sauberere Luft heraus 
kommt, als vorne angesaugt wird. Den Strom für das zweistündige Laden 
lasse ich mal außer Acht, das wird weniger sein, als ein Kaufhaus am Tag 
braucht. Dann wird morgens im aufflauenden Berufsverkehr wieder mit 
Warnblinkern angehalten, um sie in kleinen Gruppen auszusetzen. Gut, das 
geht etwas schneller als das Einsammeln.


Also meiner Meinung nach hat die Geschichte mit den Elektrorollern 
keinen umweltschonenden Effekt, wie immer wieder aufgrund des Hypes um 
die Elektromobile hervor gehoben wird. Es ist einfach nur ein neues 
Geschäftsmodell. Momemtan sind die Roller noch neu. Wenn sie erst mal 
von der Rüttelei und Überlastung durch die oft beobachteten zwei 
Erwachsenen, die darauf fahren, zermürbt sind, fallen sie als 
Arbeitstier aus und erfordern zusätzlich Reparaturkosten. Der 
Mietwagenverleiher freut sich natürlich über die Einnahmen von etwa 80 
Euro je Transporter je Nacht. Vielleicht ist es für Dauerkunden 
günstiger. Macht so 2000 Euro Transporterkosten ohne Fahrer. Je Fahrer 
z.B. 14 Euro /h macht 2900 Euro für alle Fahrer. Also rund 5000 Euro 
jede Nacht. Also müssen die 1200 Roller jeden Tag mindestens 4...5 Mal 
ausgeliehen werden, um wenigstens diese Kosten zu decken. Es fehlt noch 
die Halle. Es bleibt fraglich, ob sich das Geschäftsmodell auf Dauer 
lohnen wird.

Meine Idee zur umfassenden Umweltschonung wäre:
Die Transporter werden durch Pferdewagen ersetzt, das ist umweltschonend 
und eine Attraktion.
In der Stadt sollten Sammelstationen aufgestellt werden wie bei den 
Leihfahrrädern, wo die Leute ihre Roller zurück bringen. Seit die 
Einkaufswägen nur mit Münze zu bekommen sind, räumt sie ja auch jeder 
weg.
An den Sammelstellen sollte gleichzeitig geladen werden können, Strom 
gibt es in der Stadt ja überlall, diesen könnte man pauschal abrechnen. 
Ladekabel an jede Laterne dran.
Für Schnellroller könnte das Laden über die Oberleitung der Straßenbahn 
erfolgen, die hat genügend "Saft".

So, jetzt bin ich auf eure phantasievollen Beiträge gespannt.

mit freundlichem Gruß

: Gesperrt durch Moderator
von Alex G. (dragongamer)


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Such dirn richtiges Hobby statt Forenposts...

von Johannes S. (Gast)


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Juicer heissen die Leute, ein Traumjob ist das aber nicht.
https://taz.de/E-Scooter-in-Berlin/!5605912/

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Was ich hier in Berlin gesehen habe: langer Springer mit 
230V-Spannungswandlern... Da wird die ganze Zeit der Motor laufen 
gelassen, damit die Wandler Strom vom Generator haben, die Roller werden 
eingesammelt und gleich hinten im Fahrzeug geladen. Da wo man welche 
einlädt kann man auch in einem Rutsch die gleiche Menge wieder abladen. 
Effektiv fahren also eine Vielzahl der Roller in Berlin mit Diesel.

Traumjob ist das definitiv nicht, es gibt auch zuviele, die sich 
daraufgestürzt haben - in der Hoffnung man könnte den schnellen Euro 
damit machen. Vielleicht ein Zuverdienst wenn man Langeweile hat für ein 
paar Euro... aber als richtigen Job kann man das vergessen.

Was mich mal interessieren würde: Wie lange hält so ein Scooter? 
Wieviele davon liegen in Berlin schon in der Spree oder wurden geklaut?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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"Was ich hier in Berlin gesehen habe: langer Springer mit 
230V-Spannungswandlern... Da wird die ganze Zeit der Motor laufen 
gelassen, damit die Wandler Strom vom Generator haben, die Roller werden 
eingesammelt und gleich hinten im Fahrzeug geladen."

Und das machen die ohne Pferd vorne? Ohweh! Schon praktisch, wenn so ein 
starker Motor vorne drin ist. Der Intellekt des Menschen kann schon 
seltsame Blüten hervor bringen...
Hier schließen sie jedenfalls den Transporter ab und der Motor ist aus.

Der laaange Sprinter müßte noch einen Anhänger bekommen, dann wäre es 
effizienter, aber gleichzeitig unpraktischer, da man kaum noch von 
hinten an den Laderaum kommt und man nicht eben mal wenden kann.


Wie wäre es mit Gasantrieb? Das müßte doch recht schnell einzufüllen 
sein. Spritze dran und in 30 Sekunden ist die Druckflasche nachgeladen.


Alex G. schrieb:
> Such dirn richtiges Hobby statt Forenposts...

Lies doch besser Donald Duck.

MfG

: Bearbeitet durch User
von Bad U. (bad_urban)


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Christian S. schrieb:
> kürzlich wollte ich mal die Heizelmännchen sehen, die nachts die
> neuerdings aufgestellten Elektroroller oder zu neudeutsch E-Scooter
> einsammeln, aufladen und wieder aussetzen.

Ich hatte mich auch gewundert als ich das vor kurzem im Radio gehört 
habe. Die sollen wohl jeden Abend eingesammelt, geladen und gewartet 
werden. Ich hätte jetzt eher vermutet, dass die bei der Abholstation 
geladen werden und Wartungen nur ab und an nötig sind.

von Harald W. (wilhelms)


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Christian S. schrieb:

> Und das machen die ohne Pferd vorne? Ohweh!

Aber auf bder Ladefläche gibts einige Schweine. In deren Nasen
werden die Stecker der Ladegeräte eingesteckt.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Ok, gut, das lasse ich als ökologisch unbedenklich durchgehen. 
Hoffentlich werden ihre Steckdosen nicht überlastet, so daß der 
Tierschutz vorstellig wird.

Das Aufspüren Sammeln erfolgt jede Nacht. Jagen und erlegen muß man sie 
allerdings nicht.

Warum können sie nicht mit dem Primove-Bus geladen werden?
Oder braucht er nachts Ruhe?

Beitrag "Primove-Omnibus ließ sich widerstandslos abschleppen, so eine Blamage"

MfG

: Bearbeitet durch User
von Guter Scooter, toller Roller (Gast)


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Was ich bis jetzt nicht verstanden habe: Wenn ich so einen Scooter 
leihe, muß ich mich doch dem Verleiher gegenüber legitimieren. (Ausweis 
etc.)

Wenn ich dann den Scooter irgendwo hinstelle, dann könnte mich doch 
der Verleiher dran kriegen, denn schließlich könnte auch irgend ein 
Passant das Ding schnappen und auf Nimmerwiedersehen "entführen"

von roehrenvorheizer (Gast)


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Wie es genau aussieht, wird wohl in den AGB des Anbieters stehen. Die 
GPS-Koordinaten beim Abmelden dürften gespeichert werden.


MfG

von roehrenvorheizer (Gast)


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Ihr lieben Moderatoren.

Warum wurde denn dieses Thema nach dev/nul verschoben?
Wenn ich die Gründe nachvollziehen können werde, werde ich mir solche 
Beiträge in Zukunft besser sparen. Ich dachte, das Thema ginge die 
meisten aktiven Menschen etwas an.

MfG

von Bla (Gast)


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Vielleicht kommt jetzt die Phase wo die Betriebe sich bekämpfen und 
verdrängen wollen - da ist anfänglicher Verlust egal.

von Paule, Bademeister (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Es bleibt fraglich, ob sich das Geschäftsmodell auf Dauer
> lohnen wird.

Das hat sich noch nie gelohnt, noch nicht mal die Leih-Fahrräder lohnen 
sich. Das ist jedem bekannt, der sich damit auskennt.
Die Dinger werden reihenweise geklaut, beschädigt, in Flüsse geworfen, 
usw..

Es ist nur der krankhafte Versuch von meist zahlungskräftigen Firmen, 
erstmal am neuen Markt mitzumischen. Und darauf zu hoffen, daß andere 
wegbrechen, um dann die Preise erhöhen zu können. Passiert natürlich 
nie, aber gerade in größeren Firmen geschehen ja noch viel größere 
kaufmännische Verfehlungen.
Es ist ein weiteres Zeichen sowohl des Faulenden Kapitalismus, als auch 
des immer realitätsferneren Denkens.

von A. S. (Gast)


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Paule, Bademeister schrieb:
> Das hat sich noch nie gelohnt

Das heißt aber nicht, dass damit nicht doch geld verdient wird.
Werbung
Prestige
Töpfe der Stadt
Kostenlose Infrastruktur

Es gibt so viele Dinge, die sich nicht lohnen, Bäder, Museen, Theater. 
Bezahlen tut es der Kleine Mann, der grade über Hartz 4 liegt, die Werte 
produziert und dem suggeriert wird, er sei eigentlich Schmarotzer, weil 
nicht er die Steuern zahlt, sondern jene, die diese Werte abschöpfen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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A. S. schrieb:
> Es gibt so viele Dinge, die sich nicht lohnen, Bäder, Museen, Theater.
... öffentliche Denkmäler, Polizei, Justiz, Krankenhäuser, Pflegeheime, 
Straßen, Schulen, Öffentlicher Nahverkehr(*), ...

Man könnte diese Liste der "sich nicht lohnenden Dinge" nahe zu endlos 
fortsetzen. Allerdings ist der Witz dabei, dass genau diese Dinge unser 
Leben hier so lebenswert machen. Wenn man das alles nicht will oder 
braucht, dann gibt es weltweit sicher noch Regionen, wo man 100% seines 
Einkommens für sich behalten kann (wenn man denn überhaupt eines hat).
Der Witz am komfortablen Leben ist eben auch, dass die Kommune den 
Bagger-/Badesee oder die Rad-/Wanderwege herrichtet und pflegt, obwohl 
das nur Geld kostet.

Die Auswüchse mit diesen getunten Kinderrollern kann man sich auch nur 
deshalb leisten, weil es uns gut geht(**), wir im Grunde zu viel Geld 
haben und uns sogar solche Spielzeuge und anderen Blödsinn leisten 
können. Versuch mal so eine Infrastruktur im afrikanischen Busch auf 
Sandpisten ohne Telefonnetz aufzubauen. Richtig: geht nicht.

(*)siehe z.B. 
https://www.zukunft-mobilitaet.net/28179/analyse/finanzierung-des-oepnv-in-deutschland/

(**) ich empfehle jedem, der anderer Meinung ist, sich mal im Urlaub an 
einen beliebigen Ort auf der Welt ausserhalb seines 4..5* Hotels und den 
üblichen "reichen" Ballungszentren umzusehen

von Realist (Gast)


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Lothar M. polemisierte im Beitrag #5946225:

> ... öffentliche Denkmäler, Polizei, Justiz, Krankenhäuser, Pflegeheime,
> Straßen, Schulen, Öffentlicher Nahverkehr(*), ...

Denkmäler?!? Pff...
Krankenhäuser? Das sisnd Wirtschaftsunternehmen, wie sie im Buche 
stehen.
Pflegeheime? Goldgruben für die Betreiber!


>
> Man könnte diese Liste der "sich nicht lohnenden Dinge" nahe zu endlos
> fortsetzen. Allerdings ist der Witz dabei, dass genau diese Dinge unser
> Leben hier so lebenswert machen. Wenn man das alles nicht will oder
> braucht, dann gibt es weltweit sicher noch Regionen, wo man 100% seines
> Einkommens für sich behalten kann (wenn man denn überhaupt eines hat).

Ja, ja...
Wenn es Dir hier nicht passt, kannst Du ja auswandern...
Solche Sprüche kommen bei vielen unheimlich gut an.
:(

> Der Witz am komfortablen Leben ist eben auch, dass die Kommune den
> Bagger-/Badesee oder die Rad-/Wanderwege herrichtet und pflegt, obwohl
> das nur Geld kostet.

Geld, das anderen Leuten vorher locker aus der Tasche gezogen wurde.
Mit fremdem Geld kann jeder den großen Wohltäter geben.

>
> Die Auswüchse mit diesen getunten Kinderrollern kann man sich auch nur
> deshalb leisten, weil es uns gut geht(**), wir im Grunde zu viel Geld
> haben und uns sogar solche Spielzeuge und anderen Blödsinn /leisten/
> können. Versuch mal so eine Infrastruktur im afrikanischen Busch auf
> Sandpisten ohne Telefonnetz aufzubauen. Richtig: geht nicht.


UNS gut geht??

WIR sind ein reiches Land?!

Hallo? Noch jemand wach?
Ich liebe es, wenn Leute meinen, in meinem Namen sprechen zu müssen, 
bzw. meine wirtschaftlichen Verhältnisse einschätzen zu können.

von Bernd K. (prof7bit)


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Bad U. schrieb:
> Ich hätte jetzt eher vermutet, dass die bei der Abholstation
> geladen werden und Wartungen nur ab und an nötig sind.

Es gibt keine Abholstationen und auch sonst keine Infrastruktur, die 
stehen einfach nur irgendwo in der Gegend herum, der Rest wird 
ineffizient improvisiert.

Da der ganze Zirkus nur nachts passiert sieht es keiner.

Ein Kleintransporter der herumsteht und unnötig den Motor laufen lässt 
begeht damit eine Ordnungswidrigkeit, da könnte man hart durchgreifen, 
die könnten (sollten) stattdessen einen Elektro-Kleintransporter 
benutzen und dessen Traktionsbatterie anzapfen um ihre Spielzeugroller 
unterwegs zu laden.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Mobilitätswunder gibts an jedem Bahnübergang

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Realist schrieb:
> Wenn es Dir hier nicht passt, kannst Du ja auswandern...
Wo habe ich das geschrieben? Ich habe nur geschrieben, dass man sich ja 
einfach auch mal drüber freuen kann, dass ständig Strom aus der 
Steckdose kommt, das Internet leidlich funktioniert, Wasser nahezu 
beliebig verfügbar ist und der Dreck entsorgt und weggeräumt wird.

> Solche Sprüche kommen bei vielen unheimlich gut an.
Weil sie sie nicht hören wollen. Wie kleine Kinder halt.

> Krankenhäuser? Das sisnd Wirtschaftsunternehmen, wie sie im Buche stehen.
> Pflegeheime? Goldgruben für die Betreiber!
Es ging um das Geld, die wir an Einrichtungen zahlen, die sich nicht 
"lohnen".

> Ich liebe es, wenn Leute meinen, in meinem Namen sprechen zu müssen
Habe ich dich irgendwo namentlich erwähnt?
> bzw. meine wirtschaftlichen Verhältnisse einschätzen zu können.
Ich habe nicht über deine speziellen, von dir offenbar als eher 
bescheiden empfundenen Lebensverhältnisse geschrieben.
Aber allein die Tatsache, dass du einen Computer samt Internet hast, 
katapultiert dich auf der Skala zwischen "schlecht gehen" und "gut 
gehen" ganz weit nach "gut gehen". Das sollte dir schon klar sein.

> WIR sind ein reiches Land?!
Ja, das sind wir!
Denn nur Reiche haben Geld für so einen Schwachfug wie diese 
elektrifizierten Tretroller. Und ich bin mir sicher, ich finde im 
argentinischen Hinterland keine solchen Dinger.

Bernd K. schrieb:
> Ein Kleintransporter der herumsteht und unnötig den Motor laufen lässt
> begeht damit eine Ordnungswidrigkeit
Blöderweise ist es ja zum Laden der Roller nötig, den Motor laufen zu 
lassen...  ;-)

EDIT:
> WIR sind ein reiches Land?!
Ach richtig, wo ich es mir genau anschaue, du schreibst ja aus 
Indonesien. Da sieht das natürlich anders aus.

: Bearbeitet durch Moderator
von Bernd K. (prof7bit)


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Lothar M. schrieb:
> Bernd K. schrieb:
>> Ein Kleintransporter der herumsteht und unnötig den Motor laufen lässt
>> begeht damit eine Ordnungswidrigkeit
> Blöderweise ist es ja zum Laden der Roller nötig, den Motor laufen zu
> lassen...  ;-)

Das erzählt Dir dann schon die Polizei: Die Roller kann man an die 
Steckdose anschließen also braucht man keinen Motor laufen lassen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd K. schrieb:
> Das erzählt Dir dann schon die Polizei: Die Roller kann man an die
> Steckdose anschließen also braucht man keinen Motor laufen lassen.
Leider nicht.
Letzthin habe ich am Bahnhof gewartet, es war hübsch warm und bei einem 
Gutteil der ebenfalls wartenden Autos lief der Motor zur Kühlung des 
Inhalts. Die vorbeispazierenden Polizisten juckte das aber echt nicht so 
arg...

Beitrag #5946568 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5946587 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5946620 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5946621 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5946656 wurde vom Autor gelöscht.
Beitrag #5946660 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5946831 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5946854 wurde von einem Moderator gelöscht.
von michael_ (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Versuch mal so eine Infrastruktur im afrikanischen Busch auf
> Sandpisten ohne Telefonnetz aufzubauen. Richtig: geht nicht.

Ich warte hier schon mal auf den Herbst oder gar Winter.
Eis, Schnee, Sturm, Dunkelheit.

Vielleicht gibt es dann solche Roller mit Kabine drumrum :-)

Autor: Christian S. , gestern die Sendung im ZDF deckt sich mit deiner 
Darstellung.

Vor allem die Lebensdauer ist für mich bedenklich.
Da wurde von einem Monat bis zu einem Jahr gesprochen.

von Bernd K. (prof7bit)


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Das wird sich alles von selbst regeln. Wenn der Drang das neue Spielzeug 
auszuprobieren (weil es neu und hip ist) irgendwann nachlässt (weil man 
es bereits ausprobiert hat und es allmählich langweilig wird) und kaum 
einer noch die Dinger benutzen will dann verschwinden diese ganzen 
Mietroller wieder ganz von selbst.

Das Kurzstreckenfahrzeug mit dem man überall hin kommt wo der Roller 
auch hinkommt und noch 3 mal weiter ist immer noch das Fahrrad, die 
Features eines Fahrrades muss man erst mal toppen bevor man es ersetzen 
kann. Ich wüsste nicht in welcher Disziplin der Roller dem Fahrrad 
überlegen sein soll, er ist schlechter in jeder Hinsicht. In jeder 
einzelnen Hinsicht!

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Im Hof der Wohnanlage stand vorgestern einer mitten im Weg, heute steht 
wohl der selbe in einer Ecke. Anscheinend gelingt es nicht, ihn richtig 
zu lokalisieren, um ihn einzusammeln. Sozusagen ein Roller kurz vor der 
Verwahrlosung.

MfG

Beitrag #5947879 wurde von einem Moderator gelöscht.
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Christian S. schrieb:
> Im Hof der Wohnanlage stand vorgestern einer mitten im Weg, heute steht
> wohl der selbe in einer Ecke. Anscheinend gelingt es nicht, ihn richtig
> zu lokalisieren, um ihn einzusammeln. Sozusagen ein Roller kurz vor der
> Verwahrlosung.
>
> MfG

einsammeln, in den Kleinanzeigen unter "gefunden" posten
und wenn keiner Anspruch anmeldet, isses deiner.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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● J-A V. schrieb:

> einsammeln, in den Kleinanzeigen unter "gefunden" posten und wenn keiner
> Anspruch anmeldet, isses deiner.

Nein, so einfach ist das aber nicht. Man müßte ihn zu einer offiziellen 
Institution bringen, die sich mit dem Finden befasst, und dann 
vielleicht...

mfG

von Harald W. (wilhelms)


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Christian S. schrieb:

> Nein, so einfach ist das aber nicht. Man müßte ihn zu einer offiziellen
> Institution bringen, die sich mit dem Finden befasst, und dann
> vielleicht...

Genau, heissen die nich Pfundbüro (die Umstellung auf Kilo
haben die irgendwie verschlafen).

von Nop (Gast)


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michael_ schrieb:
> Vor allem die Lebensdauer ist für mich bedenklich.
> Da wurde von einem Monat bis zu einem Jahr gesprochen.

Das beinhaltet aber auch Schäden durch Vandalismus.


Bernd K. schrieb:
> Ich wüsste nicht in welcher Disziplin der Roller dem Fahrrad
> überlegen sein soll, er ist schlechter in jeder Hinsicht.

Nö. Die Kombination mit ÖPNV geht weitaus besser. Ja, auch besser als 
mit dem Brompton.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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> Bernd K. schrieb:

> Nö. Die Kombination mit ÖPNV geht weitaus besser. Ja, auch besser als
> mit dem Brompton.


Am besten mir dem Roller direkt vor den Bus fahren, absteigen und in den 
Bus hinein steigen. Direkter geht's nicht!

mfG

von michael_ (Gast)


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Ich hoffe nicht, dass mir mal einer mit dem Roller vor das Auto fährt 
und dann (über die Motorhaube) absteigt.
Einsteigen lass ihn dann nicht mehr.

von Alex G. (dragongamer)


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Nop schrieb:
> Bernd K. schrieb:
>> Ich wüsste nicht in welcher Disziplin der Roller dem Fahrrad
>> überlegen sein soll, er ist schlechter in jeder Hinsicht.
>
> Nö. Die Kombination mit ÖPNV geht weitaus besser. Ja, auch besser als
> mit dem Brompton.
Ebenfalls im Vorteil ist der Roller wenn man Treppen zu überwinden hat.

von Bad U. (bad_urban)


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Bernd K. schrieb:
> Bad U. schrieb:
>> Ich hätte jetzt eher vermutet, dass die bei der Abholstation
>> geladen werden und Wartungen nur ab und an nötig sind.
>
> Es gibt keine Abholstationen und auch sonst keine Infrastruktur, die
> stehen einfach nur irgendwo in der Gegend herum, der Rest wird
> ineffizient improvisiert.

OK, mit den Detail habe ich mich nicht befasst. Ich war der Meinung es 
war immer von Abholstationen die Rede. Und in der Nähe von S-Bahn 
Stationen habe ich auch Schilder gesehen. Aber dann scheint das doch 
anders organisiert zu sein...

von A. S. (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Am besten mir dem Roller direkt vor den Bus fahren, absteigen und in den
> Bus hinein steigen. Direkter geht's nicht!

Das geht aber nur dann, wenn ich den Roller an der Bushaltestelle 
rumliegen lassen kann. Wollen wir das? Und wenn ja, wie kann man sowas 
gewährleisten?

Den Leih-Roller mit in der Bus nehmen scheidet praktisch aus. Dann kann 
ich besser meinen eigenen nehmen. Und wie stelle ich sicher, dass ich 
beim Aussteigen wieder einen dort rumliegen habe?

Vielleicht gibt's bald am Bus außen einsteckfächer: Bevor ich einsteige, 
stecke ich den Roller da rein und er wird dort geladen. Oder halt an der 
Haltestelle so eine Mehrfach-Ladesäule. In der letzten Ausbaustufe 
tauschen Bus und Ladesäule sich ihre Roller auch noch automatisch aus: 
Wenn die Ladesäule zu viele hat, und der Bus noch Platz, dann kommen 5 
rüber.

von Korax K. (korax)


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A. S. schrieb:
> rumliegen

..find ich gut.

Man muss den dämlichen Menschen den offensichtlichen Stuss verbieten, 
sonst machen sie was sie wollen. Ich habe noch immer keinen sinnvollen 
Einsatzzweck erkennen können, es ist nur ein umweltschädigendes(1) und 
kostenverursachendes(2) Spaßmobil.

(1) Herstellung + Stromerzeugung bei keinem Nutzen, sprich Verzicht aufs 
Auto.
(2) Krankenversicherung - bezahl' ich mit

von Bernd K. (prof7bit)


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Bad U. schrieb:
> war immer von Abholstationen die Rede.

Naja, Du stellst einfach 2 Roller auf den Gehweg, machst nen Pin auf 
Google Maps und schreibst "Station" dazu. Ist alles virtuell.

von Nop (Gast)


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Fra N. schrieb:

> Man muss den dämlichen Menschen den offensichtlichen Stuss verbieten,
> sonst machen sie was sie wollen. Ich habe noch immer keinen sinnvollen
> Einsatzzweck erkennen können, es ist nur ein umweltschädigendes(1) und
> kostenverursachendes(2) Spaßmobil.

Dann fangen wir mit dem Verbieten doch sinnvollerweise bei den 
umweltschädlichsten und gefährlichsten Geräten an, die unnütz sind: 
private PKW in der Großstadt.

Ooops, landesweiter Aufschrei in 3, 2, 1, ...

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