Hallo, Ich würde gerne (weider einmal) das umfassende Know-How dieser Community abgreifen. Vielleicht kann mir jemand den Schubs in die richtige Richtung geben. Ich wurde gefragt, wie man in einem alten Haus, das eine ISDN-Telefonanlage mit Nebenstellen in jedem Hotelzimmer hat, in diese Zimmer Netzwerk bringt. WLAN geht natürlich, läuft auch, aber leider nicht so toll, weil altes Haus bedeutet halt auch viel Dämpfung und es gibt immer noch Ecken, wo nichts geht. Das wollen die Gäste heutzutage aber nicht mehr akzeptieren. Ich frage mich, ob es nicht so etwas wie DSL für den Hausgebrauch gibt. Dort werden auch nur 2 Kupferdrähte verwendet. Hat jemand Infos dazu? LG, Christof
sofern 2 Doppeladern in jedes Hotelzimmer führen (und an einen zentralen Sternpunkt zusammen kommen) sollte es möglich sein, auf 100 MBit LAN Netzwerk umzurüsten. Mit etwas Glück kommst du auch auf 1000 MBit. In jeden Raum kommt dann ein kleiner 4-Port Hub rein [40 EUR] an dem antselle des ISDN-Telefons ein VOIP Telefon angeklemmt werden kann [0 EUR] Pro Raum bist du dann bei ca. 100-200 EUR Umrüstungs-Kosten (Material+DL), zuzüglich Zentral-Komponenten (leistungsfähiger Zentral-Switch, und VOIP TK-"Anlage". Versuchsweise kannst du das ja mal mit dem Kabel für einen Raum ausprobieren, "kostet ja nix".
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Christof B. schrieb: > Ich wurde gefragt, wie man in einem alten Haus, das eine > ISDN-Telefonanlage mit Nebenstellen in jedem Hotelzimmer hat, Hotelzimmer? Also kommerziell. Da würde ich nicht auf Bastellösungen vertrauen. Raus mit den alten 4-Draht Telefonleitungen, aktuelle Netzwerkkabel verlegen. > WLAN geht natürlich, läuft auch, aber leider > nicht so toll, weil altes Haus bedeutet halt auch viel Dämpfung und es > gibt immer noch Ecken, wo nichts geht. Anständige WLAN Mesh-Lösung verbauen. > Ich frage mich, ob es nicht so etwas wie DSL für den Hausgebrauch gibt. > Dort werden auch nur 2 Kupferdrähte verwendet. Hat jemand Infos dazu? Kommerziell reichlich teuer, zum Beispiel https://www.allnet.de/de/allnet-brand/produkte/alle-produkte/p/allnet-all-mc115vdsl2-vdsl2-100-mbit-mini-modem-masterslave/ ca. 100 Euro/Stück. Pro Zimmer brauchst du zwei, für jedes Ende der Telefonleitung eins, da Punkt-zu-Punkt Verbindung. Ehrlich gesagt, eine Lösung die für ein Hotel nicht skaliert. Bastellösung: Beitrag "Ethernet über 2adrige Telefonleitung. Idee: Billige Powerline Adapter für z.B. 24V umbauen. Mögli"
Marten Morten schrieb: > https://www.allnet.de/de/allnet-brand/produkte/alle-produkte/p/allnet-all-mc115vdsl2-vdsl2-100-mbit-mini-modem-masterslave/ > ca. 100 Euro/Stück. Pro Zimmer brauchst du zwei, für jedes Ende der > Telefonleitung eins, da Punkt-zu-Punkt Verbindung. Ehrlich gesagt, eine > Lösung die für ein Hotel nicht skaliert. Nachtrag, etwas besser skaliert https://www.allnet.de/de/allnet-brand/produkte/vdsl2/
Marten Morten schrieb: > Hotelzimmer? Also kommerziell. Da würde ich nicht auf Bastellösungen > vertrauen. Raus mit den alten 4-Draht Telefonleitungen, aktuelle > Netzwerkkabel verlegen. eine komplett neue Gebäude-Verkabelung ist natürlich extremst aufwändig. Aber wozu? Warum sollten denn ohne genaue Bewertung die "alten 4-Draht Telefonleitungen" von vorne herein schlecht sein? Den Kram, der mancherorts noch in den Strassen liegt, ist auch nicht viel besser, und da geht auch einiges drüber, sogar über längers Strecken als die angenommenen ca. 100 Meter Strangleitung im Gebäude. Den übertragenen Bits und Leitungen ist es egal, ob sie kommerziell oder privat sind. Zuverlässigkeit soll in allen Fällen gewährleistet sein.
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Hallo, Danke für die raschen Antworten! Also ich war ein wenig unpräzise. Die alte ISDN-Anlage soll bleiben, "never change a running system". Es soll nicht in jedes Zimmer ein Ethernet, es soll das WLAN stabil laufen. Dazu wären halt 2-3 solcher Verbindungen nötig. Also ich werde mir mal das vom Allnet ansehen, sieht so aus, als wäre das passend. Bastellösung hat auch seinen Charme, weiss aber nicht, ob das so akzeptiert werden wird. LG, Christof
Wegstaben V. schrieb: > sofern 2 Doppeladern in jedes Hotelzimmer führen (und an einen zentralen > Sternpunkt zusammen kommen) sollte es möglich sein, auf 100 MBit LAN > Netzwerk umzurüsten. Man muss dabei aber die beiden Adernpaare des hoffentlich vorhandenen Sternvierers beachten. Ab 30m muss man aber auf 10MBit/s zwangsbremsen. Ansonsten gibts natürlich auch professionelles: https://avanis.de/vdsl-breitband/vdsl-2/?gclid=EAIaIQobChMI5IDO0ZK05AIVU-R3Ch0hSAHWEAAYAiAAEgLrevD_BwE
Oft wird rund ums Netzwerk ein differentielles Datenübertragungsverfahren verwendet. Das kommt auch mit "normalen" Telefonleitungen zurecht. Aber, man sollte auch die Art der Verlegung (in liebvoller Umarmung von einer 230V Leitung) und die effektiven Längen, nicht vergessen. Bei dem Gedanken an 1 GByte würde ich aber Skepsis anmelden. Ist aber die Alternative eine Neuverlegung, so könnte es einen Versuch wert sein. Was auch möglich ist sind Hosenträger plus Gürtel. Also WLAN und Telefonleitung an den schattigen Plätzen.
Christof B. schrieb: > WLAN geht natürlich, läuft auch, aber leider > nicht so toll, weil altes Haus bedeutet halt auch viel Dämpfung und es > gibt immer noch Ecken Die wenigsten Gäste werden Geräte mit RJ45-Stecker mitbringen. Viele werden WLAN nutzen wollen für ihr Handy. Da hilft nur eine gute WLAN-Abdeckung. Also noch ein paar APs an funktechnisch GÜNSTIGEN Orten aufstellen und über richtiges LAN-Kabel zukunftsorientiert anbinden. Mal bei Ubiquiti gestöbert? https://www.ip-insider.de/ubiquiti-unifi-wi-fi-access-point-system-im-test-a-544350/
Google mal unter Merten line 21. Da wird der „Bastellösung“ eine professionelle Grundlage gegeben.;-)
McMix schrieb: > Google mal unter Merten line 21. > Da wird der „Bastellösung“ eine professionelle Grundlage gegeben.;-) Ui, das klingt interessant! Wie gesagt, die Applikation ist die bessere Netzabdeckung im WLAN. Derzeit läuft das mit Range Extendern rein über Funk, aber das würde ich gerne zuverlässiger aufsetzen. Also die extremen APs (auch) über Kabel in die Zentrale. Lg, Ch.
In meinem Haus nutze ich die ursprünglich für ISDN gedachte Verkabelung, eine 12-adrige Telefon-Schnur, für alles. Nicht nur das DSL geht damit in eine andere Etage, auch eine LAN-Verbindung läuft darüber. Ohne Probleme. Dazu musste ich die Adern der Schnur "anstückeln": an den DSL-Splitter, an Telefon-Dosen und an Netzwerkkabel- Auslässen. Solche improvisierte Bastellösungen sind natürlich nix für (profitorientierte) Profis, ganz unabhängig davon, ob sie funktionieren ...
Elektrofan schrieb: > Bastellösungen Spätestens wenn Du alle Zimmer auf IP-TV umstellst, wirst Du richtige LAN-Kabel legen wollen.
Wegstaben V. schrieb: > In jeden Raum kommt dann ein kleiner 4-Port Hub rein [40 EUR] an dem > antselle des ISDN-Telefons ein VOIP Telefon angeklemmt werden kann [0 > EUR] Kann man sich evtl. sparen, viele SIP-Telefone haben einen kleinenn Hub eingebaut mit einem "Ausgang" für den PC
bingo schrieb: > Kann man sich evtl. sparen, viele SIP-Telefone haben einen kleinenn Hub > eingebaut mit einem "Ausgang" für den PC Stimmt, das wäre ja noch komfortabler: passendes SIP-Telefon, POE zur Versorgung, fertig ist die Sache. Braucht in jedem Raum nur eine Dosen-"Umrüstung" und ein SIP-Telefon mit ETH-Ausgang. die kosten z.B. von Grandstream ca. 100 EUR. Möglicherweise gibt es die auch mit einem kleinen WLAN Repeater drin (es gibt zumindest welche mit BT drin).
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Christof B. schrieb: > ISDN-Telefonanlage mit Nebenstellen in jedem Hotelzimmer hat, in diese > Zimmer Netzwerk bringt. Man könnte auf die Idee kommen das ISN Kabel als Netzwerkkabel zu missbrauchen. Aber: ISDN Kabel ist eher CAT3, und ISDN Dosen sind IIRC für Ethernet falsch verdrillt angeschlossen. CAT3 erlaubt nur 10MBit/s zuverlässig - da müsste man sich uraltes Equipment aus der Bucht schießen oder was teures auf 10MBit herunter konfigurierbares einsetzen. BTDT. Außerdem musst Du auch die Dosen umklemmen (evtl. neue Dosen setzen, falls nicht RJ45 8-polig). Bei der Gelegenheit kannste auch gleich neue Kabel ziehen, falls das ISDN Zeuchs ordentlich im Leerrohr und nicht einfach unter Putz liegt. Hotelzimmer renoviert man wesentlich öfter - frag mal wann das ansteht. Ich würde als deutlich billigere Alternative einfach Power-LAN verwenden um zusätliche Access Points zu "befeuern".
Richtiges CAT3 kann 10 MBit-Ethernet zuverlaessig transportieren.
Wenn es per Port geswitcht ist, gilt auch die Laengenregel nicht,
weil die Broadcast-Domaene nur aus Switchport und (1) angeschlossenem
Geraet gebildet wird.
> da müsste man sich uraltes Equipment aus der Bucht schießen
In Hotelumgebungen sollte Client-Isolation zuverlaessig funktionieren.
Das kann solch uralter Schnarpel nicht.
WLAN Repeater sind per se Grütze. Die müllen dir nur dein Spektrum noch weiter zu und fressen die Airtime die du eigentlich für Nutzdaten haben willst. Wenn wir über mehr als 2-3 Accesspoints reden, willst du: 1. eine Controllerbasierte Lösung. Die von Ubiquiti funktioniert tatsächlich ziemlich gut, skaliert und ist günstig. Woanders zahlste du im professionellen Bereich locker 500€ nur für einen einzelnen Accesspoint. Dem Kram von Allnet, TP-Link und wie sie alle heißen traue ich da nicht über den Weg. Die haben sich bei Switches schon nicht mit Ruhm bekleckert, warum sollte das bei WLAN besser sein? 2. eine Ausleuchtung machen. Und zwar im Zielgebäude mit der zukünftig einzusetzenden Hardware. Danach bestimmt sich die Menge und die Position der benötigten Accesspoints 3. die Accesspoints mit gescheiten Leitungen erschließen. Also solche die die Datenrate auch stabil packen. Wenn du unbedingt ein Telefonkabel nehmen willst, mach da nen Keystone-Modul dran, häng auf beide Seiten einen managebaren Switch und ballere bei 100Mbit/s mal richtig Daten da durch. Danach zählst du die Errors. Wenn keine Fehler auftreten ist die Strecke kurz genug, dann nimm die. 4. eine zentrale Verteilung mit nem PoE-Switch drin. Verreckende Steckernetzteile am Accesspoint sind nicht so cool. 5. Port-Security, denn die Ports sind öffentlich zugänglich. Wenn es für die Leitungsverlegung einfacher wird, denke über Etagenverteiler für die WLAN APs nach. Da gibt es kompakte abschließbare Wandgehäuse, und dann geht sowas tatsächlich in der Besenkammer. Wie man es nicht machen sollte, kann man auf https://badfi.com/bad-fi gut sehen.
Managebare PoE-Switches im abgeschlossenen Gehäuse in der Besenkammer sind aber auch nicht toll. Zunächst müssen einmal die ISDN-Dosen umbelegt oder ersetzt werden. ISDN nutzt die Leitungen 3-6 und 4-5, Ethernet 1-2 und 3,6. Und selbst wenn da "nur" ein klassisches 10BT Ethernet herauskommen sollte, wäre das immer noch um Klassen leistungsfähiger als jede Funklösung.
Ich kenne von meinen Dienstreisen mehrere Hotels und Pensionen in einer Größe um die 10 Zimmer, die Powerline-WLAN-Adapter verwenden. In dieser Umgebung funktioniert Powerline recht zuverlässig, weil es dort keine oder kaum Geräte gibt, die auf dem Stromnetz übermäßig Störungen verursachen. Zum Einspeisen sollte man an zentraler Stelle Adapter verwenden, die geich 3 Phasen im Verteilerkasten bespielen, z.B. die Devolo DIN RAIL - Geräte.
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