Guten Morgen, ich bin Anfänger in Sachen Elektronik und habe da eine Frage. Kann man das Lesen von Datenblättern eigentlich lernen? Ich habe da so meine Schwierigkeiten mit vielen Begriffen. Gibt es dafür Kurse oder so? MfG
8Ball schrieb: > Ich habe da so meine > Schwierigkeiten mit vielen Begriffen. Wie mit jeder Fachliteratur: Einfach alles nachschlagen. Irgendwann kennt man sie alle.
Wenn man es nicht lernen könnte, wer würde Datenblätter schreiben ? Die meisten Begriffe sind einem mit den Elektrotechnik-Grundlagen vertrauten bekannt. S-Parameter lernt man im E-Technik Studium der Hf-Technik. Interessanter ist, was NICHT in den Datenblättern steht, das erfährt man nur im Vergleich mit vielen unterschiedlichen Datenblättern. Was an Daten fehlt, ist nämlich normalerweise schlecht, schliesslich sind Datenblätter auch bloss Werbebroschüren. Und manchmal muss man im Datenblatt beim Konkurrenten guken, um zu erfahren, welche Eigenschaften ein Bauteil vemutlich hat, weil die Marketingfuzzies jede nützliche Aussage entfernt haben.
Üben :P Datenblätter können einem am Anfang sehr schnell erschlagen. Du musst halt genau wissen, welche Daten für dich nun relevant sind (oder eher welche vernachlässigbar sind). Das kann ich dir aber keiner hier oder in einem Kurs beibringen, weil es bei jeder Anwendung unterschiedlich ist. Also ist der erste Schritt sich Gedanken zu machen, was man genau bauen möchte. Daraus kannst du ermitteln, was du brauchst. Dann kann dir geholfen werden, wo man das entsprechende im Datenblatt findet (wenn du es dann nicht eh schon kannst)
8Ball schrieb: > Ich habe da so meine > Schwierigkeiten mit vielen Begriffen. Gib mal ptot bei Google ein, da kommt als ertes die Erklärung. Georg
8Ball schrieb: > ich bin Anfänger in Sachen Elektronik und habe da eine Frage. Kann man > das Lesen von Datenblättern eigentlich lernen? Ja, z.B. idem man eine einschlägige Ausbildung in einem Elektronikberuf macht. Grundkenntnisse in der englischen Sprache sind auch sinnvoll. :-)
Beitrag #5971382 wurde von einem Moderator gelöscht.
Hääh ? Mawin und ZurProbe haben es in etwa schon erklärt, oder eben auch nicht weil man Datenblätter allgemein einfach nicht erklären kann. Man kann eventuell ein bestimmtes Datenblatt erklären, bzw. sagen was man wissen muss um das Datenblatt zu verstehen. Aber selbst dann wird es immer angaben geben die so speziell sind das man sie nicht benötigt oder wirklich versteht. "Lustig" wird es wenn noch wenn besondere Formelzeichen oder Abkürzungen genutzt werden - warum das manche Hersteller bzw. der Datenblattautoren machen... ? Wahrscheinlich sind E-Techniker (im weitesten Sinne) tatsächlich zu eine hohen Anteil speziell und Nerdig - auch außerhalb von Foren und den Hobbybereich... Jemand
8Ball schrieb: > Wie lernt man Datenblätter zu lesen? In dem man es tut. Nennt sich auch "üben". Auch wenn man sie nicht vollständig versteht, ist doch auch die Arbeit mit unvollständiger Information des übens wert.
Indem man sich zunächst alle Grundlagen aneignet, die zum Verständnis des Datenblatt erforderlich sind....
Erstmal lernen, die wichtigsten Dinge herauszuholen. Am Beispiel eines Transistors/FET: - Anschlußbelegung, P/N-Typ - Maximalwerte für Strom und Spannung (C/E bzw. D/S) - Maximalwerte des Gehäuses bei Leistungstransistoren (da kann der Die oft deutlich mehr als die Anschlussbeinchen) Daß die Dinger nicht überhitzen dürfen ist klar, also beim Design die zu erwartende Verlustleistung berechnen, dazu Rds(on) (in Verbindung mit Vgs) bei FETs beachten (Schaltbetrieb), Sättigungsspannung bei bipolaren Typen, maximale Verlustleistung Ptot bei Linearbetrieb. Der BWLer beachtet auch die maximale Temperatur damit ein möglichst winziger Kühlkörper "reicht" um knapp über die Garantiezeit zu kommen, der Heimwerker baut so kalt wie's die Platzverhältnisse zulassen. Wenn Du mit hoher Frequenz schalten willst, werden noch andere Dinge wichtig wie die Gate-Charge bei FETs, Sperrzeit bei bipolaren Typen (ich habe z.B. auch auf die harte Tour gelernt, daß eine 1N4007-Diode verdammt langsam ist), ggf. Miller-Charge. Bei Frequenzbereichen wie MW/KW-Sendern kommen noch so Dinge wie die Induktivität der Anschlüsse, die kann man bei 50kHz-Schaltreglern fast immer ignorieren... Was wirklich wichtig ist kommt immer drauf an was Du brauchst, wo die Dinger eingesetzt werden sollen.
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Bearbeitet durch User
Hier im Forum werden immer wieder Verständnisfragen zu DB geklärt und es wird darauf hingewiesen, welche Absätze für konkrete Probleme relevant sind. Es kann schon sehr lehrreich sein, diese Diskussionen über Jahre hinweg einfach mit zu verfolgen.
Stefanus F. schrieb: > Hier im Forum werden immer wieder Verständnisfragen zu DB geklärt und es > wird darauf hingewiesen, welche Absätze für konkrete Probleme relevant > sind. Natürlich musste man als Elektroniker immer wieder Datenblattbegriffe von neuen Bauelementen lernen, allerdings wäre das nicht mäglich gewesen, wenn man vorher nicht die entsprechenden Grundlagen gelernt hätte.
8Ball schrieb: > Gibt es dafür Kurse oder so? Die meisten Datenblätter sind unvollständig und fehlerhaft. Seite 1 von den Datenblätter ist normalerweise zu ignorieren.. Die Design-Fehler des Bauteiles werden meist in einem extra .pdf versteckt das sie 'Errata' nennen.
Das mit den Datenblättern ist so eine Sache... Grundsätzlich sollte man sich zuerst in der Materie auskennen bevor das Datenblatt von Nutzen ist. Einfaches Beispiel: Wenn du nicht ahnst, dass ein Opamp einen Offset haben kann, wir dir der entsprechende Eintrag im Datenblatt nichts sagen. Umgekehrt wird man recht schnell fündig, wenn man die typischen Kenngrössen eines Bauteils kennt, und gezielt nach dem enstprechenden Parameter suchen kann. Zu Lernzwecken kann man natürlich gerne auch jeden Begriff mal nachschlagen und erkennt langsam, welche Effekte existieren und in der Praxis auch noch eine Rolle spielen etc... Es läuft aber in jedem Fall darauf hinaus, dass Datenblätter "lesen lernen" automatisch mit Vertiefen der Elektrotechnik-Kenntnisse verknüpft ist. Es gibt aber ein paar kleine Dinge, die man "lernen" kann, um die Datenblätter schneller zu lesen: Hersteller-spezifisch, aber auch herstellerübergreifnend haben die Datenblätter oft eine ähnliche Struktur. Übersicht am Anfang, Wichtigste Kenndaten und Plots, danach Pinout und Pinbeschrieb, wenn du Glück hast ein Kapitel mit Detailbeschrieb und Theorie einzelner Funktionen und Hilfe beim Dimensionieren, Registermaps, schliesslich mechanische Abmessungen, Ordering-infos, Suffix-erklärungen.
8Ball schrieb: > Kann man das Lesen von Datenblättern eigentlich lernen? Sieht wohl so aus. Keiner kommt damit von Geburt an zurecht. Du solltest vielleicht nicht mit einem 1500-Seiten Wälzer eines ARM Cortex M3 Mikrocontrollers oder eines noch größeren Chips anfangen.
Es gibt - Gerüchten zufolge - Dinge, die sich Buch nennen, so ist es für das Verständnis analoger Bauteile wie auch einfacher Digitaltechnik (vom Gatter bis zum 8-bit µC) sicher nicht verkehrt, z.B. den Tietze-Schenk mal diagonal gelesen und das Geschriebene halbwegs verstanden zu haben, um das dort Geschriebene mit den Angaben im Datenblatt korrelieren zu können. * Der sollte bei jedem Elektronik-Interessierten in Regal stehen, dabei reichen auch die alten Auflagen, die man ev. günstig bekommt.
Bei den Datenblaettern - wie bei allem - klein anfangen. Z.B. mit Logik-ICs. Dass man nach der Anschlussbelegung schauen muss, ist intuitiv. Dass Spannungsgrenzen eingehalten werden muessen, wird spaetestens dann klar, wenn es das erste Mal raucht, genauso Stroeme, Verlustleistungen usw. Transistordatenblaetter sind durch das Analogverhalten schon etwas komplizierter. Bei Mikrocontrollern und hoch integrierten Schaltungen sind die Datenblaetter dann auch nicht mehr komplizierter, aber allein durch den Umfang schon schwieriger zu lesen.
Martin H. schrieb: > Dabei reichen auch die alten Auflagen, ...vor allen deshalb, weil Grundlagen eigentlich nie veralten.
zu den anderen Sachen. Was ich so mit der Zeit festgestellt habe. Fußnoten lesen ist immens wichtig. Dort sind gerne mal Informationen versteckt, die über geht und geht nicht entscheiden.
Suche nach alten Datenbüchern wie z.B. auf http://www.rainers-elektronikpage.de/SIEMENS-Fach---u_-Datenbucher/SIEMENS-Datenbucher/siemens-datenbucher.html das Halbleiterdatenbuch aus den Sechzigern. Da sind alle Begriffe noch auf Deutsch erklärt und die Datenblätter haben auch mehrere Seiten. Bei LEDs hat Osram sogar aktuell noch zweisprachige Datenblätter. Arno
Arno H. schrieb: > Da sind alle Begriffe noch auf Deutsch erklärt und die Datenblätter > haben auch mehrere Seiten. Hilfreich fand ich dort auch immer die gezeigten Diagramme.
Schreiberling schrieb: > Die meisten Datenblätter sind unvollständig und fehlerhaft. GHz-Nerd schrieb: > Das mit den Datenblättern ist so eine Sache... Ich habe ein paar DVM-Modulchen aus China bekommen, die von 3..30 Volt funktionieren sollen und es auch tun. Da ist ein Längsregler drauf, ich schaue mal nach dem Datenblatt: LDO Regulator mit min. 7V Eingang für 3,3V Out? Output Voltage min. 0.975V / max. 1.025V für alle drei Spannungen? Ich glaube, ich fühle mich verscheißert! Mal gut, dass die verbauten Reglerchen ihr Datenblatt nicht lesen können und funktionieren.
Hi >LDO Regulator mit min. 7V Eingang für 3,3V Out? >Output Voltage min. 0.975V / max. 1.025V für alle drei Spannungen? Blöd ausgedrückt: 0,975+Unenn .... 1,025*Unenn (Unenn= 3, 3,3, 5V). MfG Spess
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