Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Li-Akku Umbau - Aus drei mach eins


von Akkupacker (Gast)


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Hi,

bei NiCd und NiMh Akkus ist mir der Zellentausch geläufig, bei Lithium 
hab ich bisher nur darüber gelesen, aber nun ists soweit,

Bei meinem DELL hab ich drei schwächelnde Akkus und ich will mir aus den 
besten Zellen einen guten Akku basteln.

Wie geh ich da am besten vor?

von Jörg R. (solar77)


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Akkupacker schrieb:
> Wie geh ich da am besten vor?

Indem du die Kapazität der Akkus ermittelst.

von René F. (Gast)


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Nachdem alle 3 Akkus schwächeln werden alle Zellen mit hoher 
Wahrscheinlichkeit stark verschlissen sein. Eine Selektion ist aufwändig 
und wird vermutlich nicht zum gewünschten Ziel führen. Zu beachten ist 
das die Zellen gut brennen können und das BMS dazu gebracht werden muss 
den neuen Zellverbund zu akzeptieren. Entweder durch Reset des Chips 
oder durch einen Tausch der Zellen mit weiterhin versorgtem BMS.

Wirtschaftlich wird in jedem Fall der Zellentausch keinen Sinn machen, 
lieber in der Freizeit noch Zeitungen austragen oder Pfandflaschen 
sammeln und nen neuen Akku davon kaufen, haste mehr davon.

Häufig sind die Gehäuse der Akkus verschweißt und somit nicht 
beschädigungsfrei zu öffnen und der Platz im Akkugehäuse nicht groß 
genug für gelötete Zellen, in der Fertigung werden die Zellen 
punktgeschweißt und die Kontaktfahnen liegen spaltfrei auf den Polen der 
Zellen auf.

von Akkupacker (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Indem du die Kapazität der Akkus ermittelst.

OK - dafür könnte ich ja die Betriebszeit ermitteln. Das Notebook misst 
ja auch irgendwas (Spannung, Strom)um zu melden "x% verfügbar".

Also Zeit/% Diagramm erstellen, am besten für jeden Akku einzeln?

von Stefan F. (Gast)


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Akkupacker schrieb:
> Also Zeit/% Diagramm erstellen, am besten für jeden Akku einzeln?

DU wirst jede Zelle einzeln messen müssen, das kann dein Notebook nicht.

von Armin X. (werweiswas)


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HP-Akkus haben eine Softwarefunktion eingebaut die einen 
Kapazitätsrückgang berechnet welcher mit neuen Zellen nicht umkehrbar 
ist.
Weiters musst Du zwingend verhindern, dass die im Akku eingebaute 
Elektronik stromlos wird. Sonst deaktiviert sich diese.
Die Softwarefunktion wie oben beschrieben wird sicherlich auch 
implementiert sein. Um das zu testen kannst Du ja mal neue Zellen am 
geöffneten Pack außen dazu hängen und ein zwei Akkuzyklen fahren.

MfG

von Thomas S. (Gast)


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Der Akkupack selbst meldet sämtliche Daten des Akkus an Dein Notebook. 
Programme zeigen Dir das an. Ich verwende z.B. BatteryInfoView. Hiermit 
kannst Du Deinen Akku überwachen.

Das Zellentauschen funktioniert nicht bei Li. Und ist außerdem 
gefährlich. Die Zellen müssen 'ausballanciert' sein.

von René F. (Gast)


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Der Witz an Akkuzellen ist das man von der Zellenspannung nicht 
eindeutig Rückschluss auf den Ladezustand ziehen kann. Klar man kann 
abschätzen das ein Akku wohl voll ist wenn sich die Leerlaufspannung im 
Bereich der Ladeschlussspannung befindet ebenso mit der 
Entladeschlussspannung (welche übrigens bei Lithium Zellen niemals 
unterschritten werden sollte).

Um nun aber eindeutig den Ladezustand zu detektieren wird nun ein 
einfacher Trick angewandt, es wird gezählt wieviel Strom in die Zelle 
„gepumpt“ wurde bis erreichen der Ladeschlussspannung und wieviel 
entnommen werden kann bis erreichen der Entladeschlussspannung. Dies 
erledigt das BMS, das BMS weiß zusätzlich auch wieviel Strom entnommen 
wurde seit dem letzten Ladevorgang und kennt somit den Ladezustand.

Moderne BMS erledigen aber auch andere Tätigkeiten, zum Beispiel das 
Balancing der Zellen beim Laden oder das erkennen von defekten Akkus. 
Auch allgemeine Informationen wie den Verschleiss des Akkus können diese 
Systeme bewerten, das BMS kennt die Design-Kapazität oder die Kapazität 
zum Auslieferungszeitpunkt und die aktuelle Kapazität welche der Akku 
noch hat.

Hersteller solcher Chips gibt es einige, z.B. Texas Instruments, da die 
Akkus über den SMBus (I2C) mit dem System kommunizieren gibt es auch für 
viele Chipsätze Software zum resetten des BMS.

von Thomas S. (Gast)


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René F. schrieb:
> Hersteller solcher Chips gibt es einige, z.B. Texas Instruments, da die
> Akkus über den SMBus (I2C) mit dem System kommunizieren gibt es auch für
> viele Chipsätze Software zum resetten des BMS.

In keins der weise kann man die Elektronik des Akku-Pack's 'resetten'

von Jörg R. (solar77)


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Akkupacker schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> Indem du die Kapazität der Akkus ermittelst.
>
> OK - dafür könnte ich ja die Betriebszeit ermitteln. Das Notebook misst
> ja auch irgendwas (Spannung, Strom)um zu melden "x% verfügbar".
>
> Also Zeit/% Diagramm erstellen, am besten für jeden Akku einzeln?

Am einfachsten für Dich wäre es wohl ein Ladegerät mit entsprechender 
Funktion zu benutzen. Also Aufladen und beim Entladen die Kapazität 
ermitteln.

Es geht nätürlich auch anders, aber welche Möglichkeiten hast Du?

von Akkupacker (Gast)


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OK, hab mich schlau gemacht. Die Li-Ion-Akkus haben eingebaute 
Selbstzerstörung, Verbrauchte zu selektieren bringt selten etwas. Einige 
haben Zellen tatsächlich tricky getauscht:

Beitrag "Lithium Zellen in Notebook Akku tauschen"

Danke.

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