Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fehlersuche Radio


von Sören (Gast)


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Hallo,

meinem Radio Sony ST-S390 macht seit einiger Zeit Probleme. Nach dem 
Einschalten funktioniert das Gerät wie erwartet. Wenn es eine Weile 
läuft, kommt nur noch Rauschen oder mit etwas Glück ein stark 
verrauschtes Signal.

Zur Fehlersuche stehen kein Kältespray (das ist leider alle) sondern nur 
ein Multimeter und ein einfacher Audio-Signalverfolger zur Verfügung. 
Den originalen Schaltplan finde ich jetzt nicht, er ist diesem hier aber 
ähnlich: https://sound-au.com/project164.htm. Die Kapazität am Tastkopf 
beträgt 100nF.

Die Masse des Signalverfolger-Tastkopfs ist an die Masse des 
Radio-Ausgangs angeklemmt. Wenn ich dann mit dem Tastkopf an Pin 2 von 
IC301 (LA3401) gehe, ist sowohl im Signalverfolger als auch am 
angeschlossenen Verstärker der eingestellte Sender zu hören.

Das gleich passiert, wenn mit dem Tastkopf die Pins 6 oder 7 von IC301 
berührt werden.

Das Problem ist wohl, dass der Tastkopf durch seine Kapazität das System 
soweit beeinflusst, dass durch den Kontakt die Funktion hergestellt 
wird.

Wenn ein Kondensator (1uF) parallel zu C307 oder C308 gehalten wird, ist 
das Radiosignal auch gut zu hören.

Im Bereich der Antennenbuchsen wurden gerissene Lötstellen gefunden und 
nachgelötet, das hat aber keine Abhilfe gebracht.

Nachdem ich nun eine Weile im Nebel gestochert habe, hoffe ich, hier 
kann mir jemand helfen, den Fehler systematisch zu suchen.

Vielen Dank schon mal!
Gruß
Sören

von Sören (Gast)


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Manchmal, wie gerade jezt, funktioniert das Radio auch ohne Zutun 
plötzlich wieder. Aber nach ein paar Minuten wird es wieder Rauschen...

von Rübezahl (Gast)


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Wahrscheinlich die AFC im HF-Teil defekt.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Dann würde ich mal kalten oder gerissenen Lötstellen suchen oder auch 
nach Leiterbahnunterbrechungen suchen.
Du kannst auch versuchen, ob mechanische Einwirkungen (an verschiedenen 
Stellen drücken / Leiterplatte biegen ...) einen Einfluss haben. Wenn 
das einen Einfluss hat dann hoffen, dass der Fehler in der Nähe der 
Krafteinwirkung liegt.

von Sören (Gast)


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Auf der Platine habe ich schon etwas rum gedrückt, dadurch ergaben sich 
keine Änderungen. Bis eben auf die gebrochene Lötstelle am 
Antenneneingang. Daraufhin wurde die Platine mit der Lupe auf weitere 
def. Lötstellen untersucht, nichts gefunden.

AFC im HF-Teil? Wo finde ich das?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wenns die AFC wäre, müsstest du den Sender durch leichtes Verstellen der 
Abstimmung (Tuning) wieder mit vollem Signal haben. Für mich klingt das 
eher nach der alten Sony Macke mit Kondensatoren, die Kapazität 
verlieren.

Schalt mal in Reihe zum Signalverfolger einen kleineren Kondi als 100nF, 
z.B. mal 10-22nF. Mit der Innenschaltung und dem Datenblatt des LA3401 
dann mal Spannungen und Signale abhören.

: Bearbeitet durch User
von Sören (Gast)


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Danke, ich werde das morgen versuchen. Melde mich dann.

von Georg A. (georga)


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Der LA3401 ist ja "nur" der Stereo-Dekoder. Entweder kommt das Rauschen 
schon aus dem UKW-Teil an Pin 2 rein, das müsste mit Abtrennen des 
Signals an Pin rauszufinden sein. Wenn da schon sowas empfindlich 
reagiert, sollte man da aber so oder so mit einigen 10k zum Tastkopf 
abgreifen.

Oder der Dekoder versaut das Signal selbst. Sind die 
Versorgungsspannungen ok? Einerseits spannungsmässig, aber auch mit dem 
Signalverfolger mal anhören. Wenn ich das richtig sehe, hat der als 
Oszillator so einen Keramikschwinger, evtl. spinnt der rum und 
verrauscht das Dekoder-Signal. Wenn man den abwürgt (zB. 100nF von Pin 
27 gegen GND), sollte das auch weg sein.

Potentiell könnten auch Elkos im Signalweg bzw. im UKW-Teil das so 
versauen, hatte ich mal im Tuner eines TVs. War auch wärmeabhängig.

von HabNix (Gast)


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Da beide NF-Kanäle betroffen sind und sich der Fehler durch kontaktieren 
der Ausgangspins des Stereodecoders beeinflussen läßt, dürfte der Fehler 
im Decoder zu suchen sein. Bleibt die Stereoanzeige bei Auftreten des 
Fehlers leuchten?

MfG

von oszi40 (Gast)


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Sören schrieb:
> Manchmal, wie gerade jezt, funktioniert

1.Fön und Trichter könnten evtl. Wärmefehler lokalisieren.
2.Wenn Du schon ein paar kranke Elkos gefunden hast, dann tausche sie 
doch aus.

von Lothar M. (Gast)


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Schau dir mal die Elkos genauer an. Insbesondere die Sollbruchstellen 
(aufgebläht) und die Unterseite, ob da eventuell Elektrolyt zu finden 
ist.

Am Pin2 hast du durch Druck schonmal etwas bewegt, dort hängt ein 
47µ/25V- Kondensator, schau dir diesen mal genauer an.

Es kommt ganz häufig vor, dass Elkos durch Alterung ihr Elektrolyt 
verlieren.

von Sören (Gast)


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Hallo,

habe jetzt folgendes gemacht:
An die Spitze des Signalverfolgers habe ich einen Kondensator mit 47pF 
in Reihe zum vorhandenen 100nF angelötet.

Getestet wurde, als als Signal vom Radio ist sehr schwach und verrauscht 
war.

Im oben gezeigten Ausschnitt des Schaltplans geht das Signal auf Pin 2 
von IC301. Dieses Signal ist mit dem modifizierten Signalverfolger gut 
hörbar, der Ausgang des Radios wird nicht beeinflusst, es rauscht 
weiter, das Nutzsignal ist kaum zu hören.

Pins 6 und 7 von IC301 sind dessen Ausgänge (linker und rechter Kanal). 
Wird der Signalverfolger da dran gehalten, ist das Signal damit zu 
hören. Der Ausgang des Radios wird so beeinflusst, dass man jetzt das 
Audio-Signal gut hören kann.

Diese beiden Tests funktionieren auch mit abgeschaltetem 
Signalverfolger, nur dass man aus diesem dann eben keinen Ton hört, 
dafür aber das Radiosignal an Pins 6 und 7 wie beschrieben beeinflusst 
wird.

Für mich sieht das nun so aus, als ob das Signal noch gut an IC301 
ankommt, von dort aber nicht weiter geht.

Die Betriebsspannungen haben alle das Nutzsignal drauf, es kann mit dem 
Signalverfolger jedenfalls deutlich auch am Spannungsregler selbst 
gehört werden.

Kann man aus diesen Tests auf irgend etwas schließen? Vielleicht an 
welcher Stelle ich weiter suchen muss?

von Sören (Gast)


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Noch eine Beobachtung, die ich nicht verstehe:

Wenn ich mit dem Signalverfolger an den Antenneneingang oder irgendwo 
anders im Pfad des HF-Teils in der Blechbüchse dran gehe, ist das Signal 
im Radio auch gut zu hören.

Also liegt das Problem doch wo anders?

von Sören (Gast)


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Sorry, das mit dem Antenneneingang ist wahrscheinlich ein Fehlalarm. 
Wenn ich den kleinen Kondensator an den Tastkopf des Signalverfolgers 
mache, ist der Effekt weg.

von Sören (Gast)


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Den Ausgängen (Pins 6+7) von IC301 folgt ein R-C Konstrukt, dessen 
Funktion mir nicht klar ist.

Allerdings habe ich jetzt festgestellt, dass wenn ich parallel zu C307 
oder C308 einen Kondensator mit 47pF halte, das Ausgangssignal schön zu 
hören ist.

Es ist aber doch unwahrscheinlich, dass diese beiden Kondensatoren 
gleichzeitig ausfallen, oder?

von Lothar M. (Gast)


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Du stocherst einfach nur im Nebel und lässt dir nicht helfen.

Ich versuche jetzt ein letztes Mal dir zu helfen.
Strenge mal dein Hirn ein bisschen an.
Du hast zwei Audiokanäle und beide sind von der gleichen Störung 
betroffen.
Dann kann der Fehler schonmal nicht im Audioweg liegen.
Am besten würdest du ein Audiosignal in jeden Zweig einspeisen um zu 
sehen, dass selbiger tadellos funktioniert.

Der Fehler liegt da, wo das Signal noch nicht demoduliert ist, oder im 
Stromversorgungszweig, wodurch eine ganze Baugruppe nichtmehr richtig 
arbeitet.

Also nochmal: Schau dir die Elkos und schau dir die Spannungsversorgung 
der einzelnen Baugruppen an!

von Lothar M. (Gast)


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Sören schrieb:
> Allerdings habe ich jetzt festgestellt, dass wenn ich parallel zu C307
> oder C308 einen Kondensator mit 47pF halte, das Ausgangssignal schön zu
> hören ist.

Ich vermute, dass du mit deiner Messprobe ein HF-Signal einspeist, 
welches dann auf irgendeinem Weg zum Empfängereingang gelangt. Man nennt 
das vagabundierende HF. Deine Messprobe ist dann die Antenne.

Daraus könnte man schliessen, dass der Weg von der Antenne bis zum 
Empfängereingang blockiert ist.

Schau dir auch den Eingangsbereich genauer an. Sitzt dort noch eine 
HF-Vorstufe?

Leider ist dein Schaltplan diesbezüglich nicht vollständig.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Sören schrieb:
> Zur Fehlersuche stehen kein Kältespray (das ist leider alle)

McGyver würde es so machen:

Feuerzeug-Gas (Nachfüll-Kartusche, oder "einfach so" den Inhalt vom 
Gasfeuerzeug) als Kältespray nutzen.

Möglichst nicht dabei rauchen, das gibt sonst flambierte Bartsoppeln 
oder flambierte Platine

von Robert M. (r0bm)


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Sören schrieb:
> An die Spitze des Signalverfolgers habe ich einen Kondensator mit 47pF
> in Reihe zum vorhandenen 100nF angelötet.

Der 100nF C im Tastkopf ist nur ein Trennkondensator und stellt nicht 
die Eingangskapazität des Tastkopfes (die sehr klein ist) dar.

Sören schrieb:
> Im oben gezeigten Ausschnitt des Schaltplans geht das Signal auf Pin 2
> von IC301. Dieses Signal ist mit dem modifizierten Signalverfolger gut
> hörbar, der Ausgang des Radios wird nicht beeinflusst, es rauscht
> weiter, das Nutzsignal ist kaum zu hören.

Dies deutet darauf hin, dass der FM-Empfangsteil eigentlich 
funktioniert. An Pin 3 (Ausgang für Pilotton- und Phasendetektor) muss 
das auch klappen. Ebenso an Pin18 (Eingang Pilotton-/Phasendetektor).

Wie verhält sich der Tuner in AM? Rauscht der Ausgang nach einer Weile 
genauso wie in FM? Daran lässt sich sofort festmachen ob der NF-Teil 
(IC301-intern wie auch die externe Folgeschaltung) in Ordnung ist.

Wenn AM keine Ausfälle zeigt dann tippe ich eher auf einen Fehler in der 
Gegend der PLL, des 456kHz-Oszillators oder Stereo-Dekoders im IC301.

Sören schrieb:
> Pins 6 und 7 von IC301 sind dessen Ausgänge (linker und rechter Kanal).
> Wird der Signalverfolger da dran gehalten, ist das Signal damit zu
> hören. Der Ausgang des Radios wird so beeinflusst, dass man jetzt das
> Audio-Signal gut hören kann.

Pin6 und 7 sind keine Ausgänge sondern die (invertierenden) Eingänge der 
internen Operationsverstärker. Die richtigen Ausgänge sind Pin5 und 8. 
Was passiert mit der NF an diesen Pins?

Sören schrieb:
> Wenn ein Kondensator (1uF) parallel zu C307 oder C308 gehalten wird, ist
> das Radiosignal auch gut zu hören.

C307 und C308 sind Teil eines aktiven Tiefpasses 1. Ordnung. Mit 1uF 
parallel dazu verschiebst du die Grenzfrequenz auf wenige Hz und am 
NF-Ausgang des Tuners dürfte nur noch wenig bis gar nichts zu hören 
sein.

Wurden schon sämtliche Spannungen am IC301 überprüft? Diese sind für 
sämtlichen Pins im Service-Manual vermerkt.

von Wolfgang S. (wolle62)


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Haste Dir den CF301 mal genauer angesehen?
Ich habe öfter defekte Filter in alten Radios.

von Sören (Gast)


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Vielen Dank für all diese Tips. Ich werde denen nacheinander nachgehen 
und mich mit dem Ergebnis melden.

Die Spannungen an den ICs wurden schon geprüft, habe ich vergessen zu 
sagen. Diese sind alle OK, wenn man z.B. 4,9V für 5V durchgehen lässt.

Vielen Dank auch für das Hochladen des kompletten Service Manuals. Das 
hätte ich schon gleich am Anfang machen sollen.

Und neues Kältespray ist bestellt, das ist mir mein Haar wert :-)

Dann mache ich mich heute Abend an die Hausaufgaben...

von Wolfgang S. (wolle62)


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Sorry Tippfehler, ich meine den CF201 !!!

von Klaus R. (klaus2)


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..."normales" Kältespray ist auch nur Butan (o.ä.). Aber statt mit Kälte 
kann man auch mit Hitze suchen (wenn man das Radio zunächst in den Kühli 
legt).

Klaus.

von Soul E. (Gast)


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Bei meinem Sony-Tuner hat sich das self biasing der OpAmp-Eingänge als 
unzuverlässig erwiesen.

IC302 wird ja mit unsymmetrischer Betriebsspannung betrieben. Daher 
sollte sich das zu verstärkende Wechselspannungssignal um VDD/2 herum 
bewegen, d.h. am invertierenden und am nichtinvertierenden Eingang 
sollten ohne Audio ca 6,6 V zu messen sein. Dieser Ruhepegel wird durch 
die Leckströme im Inneren des OpAmps eingestellt, an C313 und C314 
bildet sich nach einer Weile ungefähr VDD/2. Das funktionierte nicht 
zuverlässig (trotz erneuerter Elkos). Der OpAmp lief regelmäßig in die 
Begrenzung, was zu Verzerrungen am Ausgang führte.

Ich habe an C313 und C314 jeweils über einen 1:1 Spannungsteiler 
zwischen VDD und Masse den Ruhepegel VDD/2 eingeprägt, seitdem ist Ruhe.


Ist nicht Dein ursprüngliches Problem, solltest Du Dir aber auch 
anschauen.

von Sören (Gast)


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Noch ein paar Fragen:

Wie prüft man diesen CF201?

Wenn ich die Elkos teste, würde ich einen mit der etwa der halben 
Kapazität dran halten und sehen, ob sich etwas ändert. Oder ist das 
nicht zielführend? Die Elkos sind so eingelötet, dass die Beinchen 
umgebogen sind. Entspr. aufwendig ist das Auslöten...

Gerade habe ich zufällig noch eine Entdeckung gemacht:
Bisher hatte ich immer den hier stärksten Sender eingestellt. Jetzt habe 
ich mal einen andern probiert und schon lief das Radio!
Jetzt habe ich ein paar Sender quer über das UKW-Band programmiert und 
stelle fest, dass manche fast nie gehen, andere erst nach mehrmaligem 
Umschalten. Wo die Sender platziert sind (oberer, mittlerer oder unterer 
Bereich der Skala) scheint keine Rolle zu spielen. Alle werden mit 
mittlerer bis hoher Feldstärke angezeigt.

Außerdem:
Ein Klassik-Sender wird bei der eingestellten Frequenz mit seinem 
korrekten RDS-Namen angezeigt. Aus den Boxen kommt aber Pop-Musik eines 
benachbarten Senders. Mit manueller Abstimmung auf das nächste Raster 
über bzw. unter dieser Frequenz kommt der Klassik-Sender auch nicht 
rein.

Irgendetwas ist da sehr durcheinander geraten...

Jetzt muss ich erst mal noch die AM-Antenne suchen, die wurde lange 
nicht gebraucht.

von Sören (Gast)


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Falscher Alarm:
Gerade laufen im angezeigten Klassik-Sender dir Nachrichten. Am Ende ein 
Hinweis, der etwa so lautete:

Im Bayerischen Rundfunk wird heute gestreikt, so dass nicht alle 
Programme wie gewohnt ausgestrahlt werden. Aus diesem Grund kann es 
sein, dass statt des eingestellten Senders (hier Klassik-Radio) der 
Sender Bayern 2 (Pop) zu hören ist.

Und ich dachte schon, die Frequenzeinstellung sei völlig hinüber...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sören schrieb:
> Irgendetwas ist da sehr durcheinander geraten...

Teste doch bitte zuerst, ob die PLL einrastet. UKW wählen, Voltmeter an 
CV des Tuners und dann über das Band drehen. Bei 88Mhz sollte CV niedrig 
sein und dann immer höher gehen, wenn man die Tuning-Frequenz erhöht.
Wenn das klappt, wird die PLL funktionieren.

Als nächstes bekannten Sender einstellen und mal Wide/Narrow umschalten. 
Klingt da was merkwürdig oder verschwindet gar der Sender? Falls ja, 
kann es eines der Filter sein.  Wäre es CF201, müsste auch das 
Feldstärkeinstrument nicht mit der optimalen Empfangsfrequenz 
übereinstimmen. Wenns auf Wide funktioniert, aber nicht auf Narrow, 
richtet sich der Verdacht auf CF231. Ändert sich immer noch nichts, dann 
kann es CF202 oder CF203 sein.

Es kann auch die Umschaltung Wide/Narrow, bzw. die Transistoren 
Q213-Q233 sein.
Dieses Gerät hat übrigens gar keine AFC, die bei PLL Synthese auch 
unnötig ist.

: Bearbeitet durch User
von Sören (Gast)


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Danke, werde ich machen. Muss jetzt aber los.

Wenn durch Umschaltden der Sender einer hörbar wird, ist er wieder weg, 
wenn man von Stereo auf Mono umschaltet.

Melde mich dann mit Ergebnissen der inzwischen langen Liste an 
Testpunkten.

von Sören (Gast)


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Jetzt habe ich gegoogelt, aber nicht gefunden was die CV-Spannung ist 
bzw. wo diese zu messen wäre.

von APW (Gast)


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Sören schrieb:
> Wenn durch Umschaltden der Sender einer hörbar wird, ist er wieder weg,
> wenn man von Stereo auf Mono umschaltet.

..und man hört dann immer reines Rauschen ohne schwaches 
Hintergrund-Signal?
..und wenn man dann wieder auf Stereo umschaltet, kommt er sofort 
wieder?

Ist das Audio-Signal bei Mono immer weg und bei Stereo nur gelegentlich?
Oder nur, wenn man Mono manuell erzwingt?

Wenn das Audio-Signal zu hören ist, ist dieses dann 100%ig einwandfrei 
(kein Klirren/Verzerren)?

Wenn ein Stereo-Audio-Signal verschwindet, verlöscht dann die 
Stereo-Anzeige im Display?

Ganz besonders interessiert mich folgendes:
Wenn ein Audio-Signal auf die genannte Art (oder auch spontan) 
verschwindet, verändert sich dabei die Feldstärkeanzeige?

von Diodenes (Gast)


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Sören schrieb:
> Jetzt habe ich gegoogelt, aber nicht gefunden was die CV-Spannung ist
> bzw. wo diese zu messen wäre.

Das ist eigentlich ganz einfach: Das ist die Abstimmspannung für die 
Kapazitätsdioden D1-D3 in den Eingangskreisen im Tuner (bzw. D4 im 
Oszillator).

Im Servicemanual findet sich das Blockdiagramm, das Platinenlayout, das 
Schaltbild und netterweise auch noch die Innenschaltung des 
FM-Frontends, Letzteres ist gar nicht mehr so selbstverständlich, denn 
das wird zumeist nur noch als Black Box in den Service Manuals 
behandelt. Einige Jahre zuvor hingegen war die Zahl der abgestimmten 
Kreise noch ein ganz dick im Katalog hervorgehobenes Verkaufsargument 
:-)

Ich hab Dir den Kram mal im Blockdiagramm und auf der Platine 
eingezeichnet, so daß Du ihn auch in natura leicht finden können 
solltest. Im FM-Frontend heißt CV dann übrigens VT, also sozusagen 
Voltage (for) Tuning oder auf gut deutsch eben Abstimmspannung.

Sören schrieb:
> Im Bayerischen Rundfunk wird heute gestreikt, so dass nicht alle
> Programme wie gewohnt ausgestrahlt werden. Aus diesem Grund kann es
> sein, dass statt des eingestellten Senders (hier Klassik-Radio) der
> Sender Bayern 2 (Pop) zu hören ist.

Ja, stimmt fast genau. Statt der üblichen Programme wurde auf allen 
Kanälen Bayern 3 ausgestrahlt. Wenn Du also Bayern 4 Klassik eingestellt 
hattest, dann kam stattdessen das übliche nzzz, nzzz, nzzz, oh Baby, 
nzzz, nzzz, nzzz ... von Bayern 3. Würg.
Bayern 2 macht kaum Pop, sondern ein Kultur- und Informationsprogramm 
streng nach Framing-Handbuch. Besonders ekelhaft ist das 
"Tagesgespräch", insbesondere wenn Frau Heinzeller "moderiert" und mit 
flinker Hand missliebige Hörer grußlos aus der Leitung zensiert, während 
sich "Aktivist*Innen" aller Art in größter Ruhe ihrer intellektuellen 
Diarrhoe entledigen können.
Wegen mir können die Heinzellers dieser Welt gerne das ganze Jahr 
weiterstreiken...

von APW (Gast)


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Wenn der Fehler im Tuner-Modul liegt, müsste man das daran erkennen, 
dass  in dem Moment, in dem das Audio-Signal wegbricht, sich die 
Feldstärkeanzeige (deutlich) verändert.
Ich hab hier einen ST-S550ES (ist ein paar Jahre älter als der 390er, 
hat aber den gleichen UKW-Tuner und den gleichen Demodulator-IC, im 
ZF-Bereich gibts dagegen Unterschiede), da ist mir der UKW-Oszillator 
verreckt. In dem halben Jahr zuvor hat er gelegentlich für einige 
Sekunden plötzlich gerauscht (Signal weg), bis er sich letztendlich 
nicht mehr erholt hat. Die Feldstärkeanzeige ist dabei auch 
eingebrochen.

von Kilo S. (kilo_s)


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Dietrich L. schrieb:
> Dann würde ich mal kalten oder gerissenen Lötstellen suchen oder
> auch nach Leiterbahnunterbrechungen suchen.
> Du kannst auch versuchen, ob mechanische Einwirkungen (an verschiedenen
> Stellen drücken / Leiterplatte biegen ...) einen Einfluss haben. Wenn
> das einen Einfluss hat dann hoffen, dass der Fehler in der Nähe der
> Krafteinwirkung liegt.

Das mal ne gute, Kompetente Antwort!

Zwar Hart und dreckig rausgehauen.
.

Aber so würd ich es au machen, grad als Bastler mit wenigen mitteln!

von Kilo S. (kilo_s)


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Diodenes schrieb:
> Wegen mir können die Heinzellers dieser Welt gerne das ganze Jahr
> weiterstreiken...

Also manche (man liest hier eh besser quer) muss man nicht lesen!

Aber den fand ich gut :-D

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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APW schrieb:
> da ist mir der UKW-Oszillator
> verreckt.

Das müsste hier sofort an der Abstimmspannung (VT/CV) zu messen sein. 
Wenn der Oszillator aussetzt, ist dem PLL IC die Frequenz zu niedrig und 
die Abstimmspannung läuft hoch ans obere Ende.

von ohne Account (Gast)


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> IC302 wird ja mit unsymmetrischer Betriebsspannung betrieben. Daher
> sollte sich das zu verstärkende Wechselspannungssignal um VDD/2 herum
> bewegen, d.h. am invertierenden und am nichtinvertierenden Eingang
> sollten ohne Audio ca 6,6 V zu messen sein. Dieser Ruhepegel wird durch
> die Leckströme im Inneren des OpAmps eingestellt, an C313 und C314
> bildet sich nach einer Weile ungefähr VDD/2.
gut erklärt.

> Das funktionierte nicht zuverlässig (trotz erneuerter Elkos).
wahrscheinlich weil die erneuerten Elkos zu hohe Toleranzen aufweisen, 
vermute ich.

> Der OpAmp lief regelmäßig in die
> Begrenzung, was zu Verzerrungen am Ausgang führte.
> Ich habe an C313 und C314 jeweils über einen 1:1 Spannungsteiler
> zwischen VDD und Masse den Ruhepegel VDD/2 eingeprägt, seitdem ist Ruhe.
well done - und das ist dann wohl auch die Lösung für das Problem des 
TO.

> Ist nicht Dein ursprüngliches Problem, solltest Du Dir aber auch
> anschauen.
... man darf gespannt sein auf das spätere Feedback des TO, wenn es denn 
überhaupt noch kommt.

von APW (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> APW schrieb:
> Das müsste hier sofort an der Abstimmspannung (VT/CV) zu messen sein.
> Wenn der Oszillator aussetzt, ist dem PLL IC die Frequenz zu niedrig und
> die Abstimmspannung läuft hoch ans obere Ende.

Ja, die Abstimmspannung ist rumgewandert.
Als ersten guten Anhaltspunkt kann man die Feldstärkeanzeige beobachten,
wenn man noch nicht zum Messen gekommen ist.

von Sören (Gast)


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Hallo,

jetzt wollte ich eigentlich die Aufgaben hier abarbeiten und habe beim 
Messen die Entdeckung gemacht, dass die Masse der Ausgangsbuchsen nicht 
wie im Schaltplan gezeigt mit der Masse der ICs verbunden ist.

Nachdem ich die Brücken eingebaut habe, läuft das Radio stabil.

Entgegen meiner ursprünglichen Meinung, es handle sich um einen 
thermischen Effekt, ist das eher nicht der Fall: Mit Kältespray konnte 
der Fehler nicht lokalisiert werden. Au0erdem verschwindet der Fehler 
wieder, wenn man lange genug wartet. Und wenn man noch länger wartet, 
kommt er wieder...

Mit den erwähnten Brücken zur Verbindung der Massen ist der Effekt weg.

Das ganze habe ich hier beschrieben:
Beitrag "Radio-Schaltplan: AEP"

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