Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Eingang mit OpAmp schwingt bei größerem DC-Signal


von Matthias K. (oskito)


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Hallo,

in einer scheinbar einfachen Zusammenschaltung einer Baugruppe und eines 
Gerätes treten bei höherem Signal-Pegel Schwingungen auf.

Das Prinzip der Schaltung habe ich angehängt.
Eine variable DC-Spannungsquelle wurde früher ohne Impedanzwandler 
betrieben.
Das Signal wurde im Gerät problemlos verarbeitet.
Signaländerungen erfolgen langsam.

Nun ist die Spannungsquelle verändert worden und ein Impedanzwandler 
wurde nachgeschaltet. Alle Messungen scheinen in Ordnung zu sein.

Wird diese Baugruppe mit dem Impedanzwandler jedoch an das Gerät 
angeschlossen, treten bei höherem Signal-Pegel der Quelle Schwingungen 
im Gerät auf.

Was ist mir entgangen?
Könnte ein Widerstand zwischen Impedanzwandler-Ausgang und 
Eingangsschaltung Abhilfe schaffen?

(ich hoffe, ich habe mich nicht verzeichnet :-))

von Michael K. (Gast)


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Kondensatoren über +-12V sind vorhanden?
Große Verstärkung, Low Power OP und kein Cap über R10 ...
Mach den nicht schneller als er sein muss.
Cap über R10 könnte schon helfen.

Ansonsten Oszi Bild der Schwingungen in Abhängigkeit des Eingangs, um 
mehr sagen zu können.

Ich hatte schon mal ein ähnliches Verhaöten bei einem Auto Zero Chopper 
OP.
Vieleicht verursacht die Input Current Cancelation in Deinem Fall einen 
ähnlichen Effekt.

von Wolfgang (Gast)


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Dein AD8628 wird die kapazitive Belastung am Ausgang möglicherweise 
nicht mögen. Das könnte zu sehr an seiner Phasenreserve zehren.

Mit welcher Frequenz schwingt da was und ab welchem Punkt in der 
Schaltung ist die Schwingung zu beobachten?

von Helmut S. (helmuts)


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Der linke Opamp mag die 100nF am Ausgang nicht. Schalte 100Ohm in Reihe 
zu L2.

von Jürgen K. (Gast)


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Was heißt den höhere Spannungen?

Unabhängig davon habe ich mal das Datenblatt überflogen (es mag auch 
sein, dass ich es übersehen habe) und es steht nicht drin, dass er unity 
gain stabel ist. OPAMPs die das nicht sind neigen dazu zu schwingen wenn 
sie in die Nähe ihrer Versorgungs-Rail kommen (und auch vorher) sofern 
sie wie in diesem Fall einen Gain von 1 haben. Deshalb gibt es extra 
OPAMPs die dafür gemacht sind als Impedanzwandler zu arbeiten.

Dass man mit dem L und dem C dahinter einen Schwingkreis hat wird der 
Sache vermutlich nicht zuträglich sein.

von Armin V. (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Der linke Opamp mag die 100nF am Ausgang nicht. Schalte 100Ohm in Reihe
> zu L2.

Würde das nicht etwas gegen den eigentlichen Sinn der Impedanz Wandlung 
gehen? Zumal vermutlich die Schwingung dadurch nur gedämpft wird und 
nicht unterbunden. Aber ja ein paar Messungen der Schwingung wären schon 
hilfreich.

Was Jürgen K. schreibt klingt gar nicht mal so unwahrscheinlich, das 
habe ich selbst mal erlebt.

von Wolfgang (Gast)


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Armin V. schrieb:
> Zumal vermutlich die Schwingung dadurch nur gedämpft wird und
> nicht unterbunden.

Die Schwingung entsteht bei passend dimensioniertem Widerstand erst gar 
nicht, weil die Schwingbedingung nicht erfüllt ist.

von Wolfgang (Gast)


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p.s.
Du könntest auch den komischen Kondensator ganz weg nehmen und eine 
vernünftige Bandbreitenbegrenzung um den AD8622 aufbauen, wie schon von 
Michael K. vorgeschlagen.

von Larry (Gast)


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Wer OPV-Ausgaenge direkt mit kapazitiver Last belaestigt,
darf sich nicht wundern. Der OPV schlaegt zurueck!

Solchen Entwicklern sollte man alle akademischen Grade aberkennen.

von Matthias K. (oskito)


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Danke an alle, die mir weitergeholfen haben.

Das kommt dabei heraus, wenn man mit Unbekannten arbeiten muß :-)

- Dem Entwickler der linken Baugruppe war die Eingangsschaltung des 
Gerätes (rechts) nicht bekannt.
- Der OpAmp der linken Baugruppe gehört zum Standard-Sortiment und war 
ursprünglich für eine Verstärkung vorgesehen.
- An dem Gerät, dessen Eingangsschaltung rechts abgebildet ist, ist 
keine Veränderung möglich.
- Die Eingangsschaltung des Gerätes war zunächst nicht bekannt.

An die Möglichkeit, einen speziellen Impedanzwandler-OpAmp vorzusehen, 
habe ich tatsächlich nicht gedacht. Ob das zugelassen würde, muß ich 
noch klären.

Richtig ist, wir hätten die Baugruppe (links) gleich auf „Nummer Sicher” 
auslegen sollen.

Ich vermute, daß der Widerstand in Reihe das Problem bereits beseitigt.
Das hatte ich bereits erwogen. Diese Lösung werde ich testen.

Danke an alle Helfer.

von Thomas S. (thom45)


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Könnte es nicht sein, dass die Oszillation durch L2 mit C2 provoziert 
wird?

Man könnte das vielleicht rausfinden, wenn man am Ausgang des ersten 
Opamp einen gewissen Widerstand in Serie schaltet. Einfach mal 
probieren.

Unitygain-Stabil wäre dieser Opamp. Nur allein das sagt noch nicht viel.

Wie gross ist eigentlich die Induktivität? Was bedeutet 600/100?

Gruss
Thomas

von Pandur S. (jetztnicht)


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Und die beiden GND sind verbunden ? Auf den Schema zuoberst sind sie's 
nicht..

von Matthias K. (oskito)


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Jürgen K. schrieb:> Unabhängig davon habe ich mal das Datenblatt überflogen (es mag auch
> sein, dass ich es übersehen habe) und es steht nicht drin, dass er unity
> gain stabel ist. OPAMPs die das nicht sind neigen dazu zu schwingen wenn
> sie in die Nähe ihrer Versorgungs-Rail kommen (und auch vorher) sofern
> sie wie in diesem Fall einen Gain von 1 haben. Deshalb gibt es extra
> OPAMPs die dafür gemacht sind als Impedanzwandler zu arbeiten.

Könntest Du ein geeignetes Beispiel nennen?

> Dass man mit dem L und dem C dahinter einen Schwingkreis hat wird der
> Sache vermutlich nicht zuträglich sein.

Der Widerstand wirkt offensichtlich.
Den Fehler und dessen Korrektur kann ich auf meinem Oszi darstellen.
An einem Daten-Logger wird der Fehler nicht sichtbar.

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