Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Hebelbewegung mit elektrischem Antrieb


von Paul (Gast)


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Hallo,

ich versuche aktuell einen Hebel (nur in eine Richtung beweglich) von 
einem elektrischen Antrieb betreiben zu lassen. Der Hebel benötigt zur 
Bewegung ein Drehmoment von ca. 0,3 Nm und hat einen Bewegungsradius von 
ca. 90 Grad. Ein einfacher Modelbauservo würde das ja machen. Jetzt das 
Problem. Wird der Hebel manuel bewegt muss dies die elektrische 
Ansteuerung rauswerfen. Das würde ein Servo wohl auf Dauer nicht 
überleben nehme ich mal an (hab auf dem Gebiet Modellbau nicht viel 
Erfahrung). Sicherheitkupplungen in der Größe und mit geringer Bauform 
sind selten und sehr teuer.

Hat jemand von euch eine Ahnung wie ich den Hebel elektrisch 
positionieren kann. Eine geringe Baugröße wäre außerdem von Vorteil.

Liebe Grüße

Paul

: Verschoben durch Moderator
von Jens M. (schuchkleisser)


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An Servo und Hebel eine Scheibe, eine fest, eine gefedert als 
Rutschkupplung.
Evtl. noch eine Kugelrastung.
So kann der Hebel ausgehakt werden und das Servo kann ihn sich 
wiederholen.

von Paul (Gast)


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Hi,

erstmal danke für die Antwort.
Diese Idee ist mir auch schon gekommen. Leider sind diese Art von 
Kupplung mit Kugelrastung in der von mir benötigten Größe und 
enstprechenden Übertragungskraft sehr selten und teuer und auch keine 
Katalogware.
Eine normale Rutschkupplung ohne RAstung kommt für mich nicht in Frage, 
da dann die Position des Hebels nicht mit der Absolutposition des Servos 
übereinstimmt, was wieder eine Poitionserkennung nöig machen würde.

Vielleicht hat ja jemand eine Idee wo sowas in der Richtung verwendet 
wird sodass ich es zweckentfremden kann. ODer kennte eine vergleichbare 
Art von Antrieb, den man auch entgegen seiner Halteposition drehen kann.

Grüße Paul

von E-Mail (wird nicht angezeigt) (Gast)


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Ein fetter Schrittmotor ohne Untersetzung ist im unbestromten Zustand 
recht widerstandsarm bewegbar. Und da er fett genug ist, bekommt er auch 
das Anlaufdrehmoment hin.

Ansonsten gibt's im KFZ-Bereich Nachruestaktuatoren als 
Zentralverriegelung. Die haben etwa 2cm linearen Hub, ordendlich Wumms 
und sind im unbestromten Zustand ebenfalls kaum fuehlbar.

Die Entscheidung, ab wann die manuelle Betaetigung erfolgt, ist 
beispielsweise mit einer Kappe/Huelle auf dem originalen Hebel zu 
treffen, die einen Taster drueckt, der wiederum die Elektrik abschaltet.

Du hast nicht explizit erwaehnt, ob der Hebel relevante 
Zwischenstellungen hat ("analog") oder nur in die Endstellung geschaltet 
werden muss. Falls analog, waere der "Stellmotor fuer 
Zentralverriegelung" ungeeignet.

von Paul (Gast)


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Hi,

leider brauche ich auch "analoge" Zwischenstationen, sodass der 
Stellmotor ausfällt. Aber trotzdem danke für die Idee.

Schrittmotoren wären zwar möglich, allerdings bräuchte ich da einen 
zeimlich Großen (mindestens Nema 42 um keine Schritte zu springen). 
Sollte sich keine einfachere und günstigere Lösung finden, wäre das 
wahrscheinlich dennoch das Mittel der Wahl.

EDIT: Ich hatte leider etwas falsches im Ausgangsposting geschrieben. 
Die STellkraft muss 3Nm betragen. Entschuldigt bitte den FEhler da war 
ich wohl etwas unkonzentriert :-).

Grüße Paul

von Udo S. (urschmitt)


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Kann mal jemand das von Projekte & Code ins Mechanik Unterforum 
verschieben?
Paul war wohl wirklich etwas unkonzentriert.
@Paul: Gibts sonst noch irgendwelche Randbedingungen die du vergessen 
hast zu sagen?
Siehe auch Netiquette "Klare Beschreibung des Problems" :-)

von Nick M. (Gast)


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Nimm eine Haarnadelfeder.
Die Haarnadelfeder sitzt auf dem Hebel des Motors und wird aussen durch 
einen Stift zwischen den Schenkeln der Feder mitgenommen.
Die eigentliche Betätigung wird mit einem Stift auch zwischen den 
Schenkeln durchgeführt.
Wenn du jetzt die eigentliche Beträtigung händisch bewegst, spreizen 
sich die Schenkel und dem Motor passiert nichts.

Kapiert? Eher nicht, befürchte ich. Dem mechanisch vorbelasteten geht 
bei dem Stichwort Haarnadelfeder aber das Licht auf.

Notfalls muss ich eine Skizze malen...

Nick

von Paul (Gast)


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Hey Nick,

was du geschrieben hast klingt erstmal sehr interresant aber leider hab 
ich, wie du schon vermutet hast den Aufbau nicht nachvollziehen können. 
Könntest du das nochmal probieren?

Danke dir schonmal im vorraus.

Paul

von Nick M. (Gast)


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> wie du schon vermutet hast den Aufbau nicht nachvollziehen können.

Das war zu wirr. :-))

Also, ganz einfach, als Aufbauanleitung formuliert:
Der Motor steht vor dir, die Achse zeigt nach oben.
Befestige auf der Achse den 1. Hebel (ganz nach unten schieben), so dass 
er nach links zeigt und fest mit der Achse verbunden ist.
Auf dem Hebel ist links ein Stift, der muss nach oben zeigen.
Jetzt nimmst du die Haarnadelfeder und schiebst das Auge über die 
Motorachse.
Die beiden Schenkel der Feder biegst du auf, so dass ein Schenkel hinten 
am Stift (1. Hebel) anliegt, der andere vorne.
Die Feder klemmt jetzt am Stift fest und lässt sich nicht drehen.
Dann nimmst du den zweiten Hebel und schiebst ihn auf die Achse. Der 
Hebel muss sich auf der Motorachse leicht drehen lassen. An diesen 
zweiten Hebel ist auch ein Stift, der muss bei der Montage nach unten 
zeigen. Der Stift liegt nach der Montage zwischen den beiden Schenkeln 
der Feder, in der Nähe des anderen Stiftes.

Wenn sich der Motor dreht, wird der 1. Hebel bewegt und nimmt über die 
Feder den zweiten Hebel mit.
Wenn der Motor steht und du händisch den 2. Hebel bewegst, biegt sich 
die Feder auf.

Jetzt besser? ;-)

von Paul (Gast)


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Hey Nick,

Welche Art von Haarnadelfeder möchtest du da einsetzen? Gibt ja 
scheinbar viele unterschiedliche.

Paul

von Udo S. (urschmitt)


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Ich glaube einige haben die Präzisierung der Anforderungen von Paul 
nicht gelesen:

Paul schrieb:
> leider brauche ich auch "analoge" Zwischenstationen, sodass der
> Stellmotor ausfällt. Aber trotzdem danke für die Idee.
> ...
> Die STellkraft muss 3Nm betragen.

ich interpretiere das jetzt so:
1. Es gibt nicht nur 2 Stellungen links und rechts, sondern beliebige 
Zwischenstellungen.
2. Verstellt man den Hebel manuell auf irgendeine Zwiwschenposition soll 
er dort stehenbleiben
3. Die Automatik soll den Hebel auch nach einer manuellen Verstellung 
exakt zu jeder Zwischenstellung führen


Es stellt sich die Frage ob die Automatik jedes Mal einen Referenzlauf 
machen darf um die Nullpunkte zu erfassen. Falls nicht brauchst du als 
allererstes einen Absolutwertencoder, der dir zu jeder Zeit die aktuelle 
Stellung des Hebels liefert.
Dann muss die automatische Verstellung einen Freilauf haben und sie darf 
kein Haltemoment erzeugen, ansonsten würde sie nach einer manuellen 
Verstellung wieder zurückstellen.

Sieht für mich nach einem Absolutwertencoder für die Hebelstellung, 
einer Kupplung und einer Positionsregelung für den Motor aus.

Ein Motor mit >> 3Nm Drehmoment ohne Getriebe wäre wahrscheinlich zu 
groß.

von Nick M. (Gast)


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So eine: 
https://puch-ersatzteile.at/haarnadelfeder-schaltautomat-sg-2511416

Nur mit geraden Schenkeln.
Was man so beim Googeln bekommt sind keine.
Die echten[tm] finden sich oft in Motorrad-Getrieben und stellen den 
Schalthebel zurück.
Oh, der Link ist ja für ein Moppet.

von Nick M. (Gast)


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> 2. Verstellt man den Hebel manuell auf irgendeine Zwiwschenposition soll
> er dort stehenbleiben

Das geht mit meinem Vorschlag nicht! Sobald man den Hebel losässt, geht 
er wieder in die gleiche Stellung wie der Motor.

von Klaus (Gast)


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Motor mit Stirnradgetriebe und den Hebel an die Abtriebsachse. Das 
Getriebe sollte nicht zu stark untersetzen damit man den Hebel auch 
manuell drehen kann und Metallzahnräder haben. Dann einen Winkelsensor 
wie AS5040/47/48 an die Achse.

Den Motor steuert man mit einem µC und ab dann ist alles eine Frage der 
Software. Ob man eine oder mehrere Rastungen braucht, eine 
"Haarnadelfeder" emuliert oder einen virtuellen Endanschlag braucht.

MfG Klaus

von Tom (Gast)


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Die vom TO angesprochene Lösungsmöglichkeit mit Modellbauservo 
impliziert ja in etwa, wo es baugrößenmäßig und kostenmäßig hingehen 
soll.
Eine echte universelle Rutschkupplung ist nach seiner Aussage auch schon 
zu groß. Zu teuer wahrscheinlich auch. Auch ein Absolutwertgeber wird zu 
teuer und zu groß sein.


Mein Vorschlag:
Mittelgroßes Servo.
Das interne Potentiometer zur Positionsrückmeldung stillegen, die 
Leitungen nach draußen führen.
Auf die Servoachse die meist mitgelieferte Scheibe, mit Moosgummi und 
einer Kunststoff-Gleitschicht bekleben.
Ein externes Poti mit 6mm-Achse ist die Achse für den Hebel. Es schadet 
nicht, die Potiachse am vorderen Ende ein zweites Mal zu lagern. Ein 
bißchen Achse muß noch überstehen, dort kommt eine Scheibe drauf, 
genauso groß wie die Scheibe auf dem Servo.
Die beiden Einheiten werden zueinander ausgerichtet und axial 
aneinandergedrückt. Andruck so einstellen, daß der stromlose Servo beim 
Bewegen des Hebels nicht mitgedreht wird.
Poti als Rückmelde-Poti für den Servo verdrahten.
Falls die Steuerung das händische Verstellen des Hebels mitbekommen 
soll, Stereo-Poti verwenden, zweiter Kanal an AD des Controllers.

von Udo S. (urschmitt)


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@Tom: Das Problem ist dann aber wieder, daß ein Servo dessen 
Stromversorgung aus und wieder eingeschaltet wird oft seltsame Sachen 
macht.
Eingeschaltet lassen geht auch nicht, da es dann versucht rückzustellen

von Udo S. (urschmitt)


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Anderer Vorschlag:
Fly by wire

sprich die Mechanik wird generell via Servo verstellt.
Die manuelle Verstellung funktioniert nicht direkt über eine feste 
Mechanik, sondern über einen "Hebel2" dessen Position gemessen wird. 
Wird der Hebel verstellt verstellt auch der Servo die eigentliche 
Mechanik.

Wie man das "mischt" ist dann Sache der Software.

von Paul (Gast)


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Hey Nick,

Herzlichen Dank. Dein Aufbau ist mir klar verständlich und gefällt mir 
soweit sehr gut. Ohne Rückstellung wäre mir zwar lieber aber auch so ist 
es eine schöne und sehr kostengünstige alternative.

Ich werde mir das auf jeden Fall überlegen.

Grüße Paul

von E-Mail (wird nicht angezeigt) (Gast)


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Ein Tuerschlossantrieb (Aufbauteil, welches auf der Tuerinnenseite den 
Schluessel und damit den Zylinder betaetigt) hat meist eine starke 
Untersetzung mit einen kleinen DC-Motor. Die Leichtgaengigkeit des 
Zylinders bei Nichtbetrieb wird dadurch geloest, dass ein weiterer Motor 
das komplette Getriebe nur dann ankuppelt, wenn der Hauptmotor 
tatsaechlich drehen soll. Diese Loesung ist wohl "gut genug" im 
Consumer-Bereich; natuerlich bekommt man beim Ausfall der Steuerung oder 
des Kuppelmotors den Aktor nur aeusserst schwer bewegt.

Wenn es raeumlich nur an der Stelle des Hebels eng ist, kann man 
vielleicht eine groessere Motoreinheit ueber Bowdenzuege auslagern. 
Evtl. kann man auch gleich an das Gestaenge o.ae. gehen, welches der 
Hebel schliesslich ansteuert.

von Paul (Gast)


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Hey Tom,

danke dir für deinen Vorschlag.

Versteht mich nicht falsch. Es geht mir nicht darum so günstig wie 
möglich zu sein. Es sollte am Ende auf jeden Fall absolut zuverlässig 
funktionieren. Meine liebste Lösung wäre Servo plus Sicherheitskupplung 
mit Kugelrastung in sybchroner Form aber in der von mir gewünschten 
Baugröße scheint es eine solche Kupplung nicht als Katalogware zu geben.

Lg Paul

von Paul (Gast)


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Hey Udo,

danke auch dir für die Antwort.
Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, das Problem auf diese 
Weise zu lösen. Allerdings ist der Eingriff dann sicherheitstechnisch 
viel schwerwiegender, da bei steuerungsausfall garkeine Funktion mehr 
gegeben ist.

LG Marc

von Tom (Gast)


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Zum Modellbauservo nochmal:

Man weiß ja nicht, in welchen Phasen der Servo passiv die händische 
Bewegung des Hebels zulassen soll und in welchen er den Hebel wieder 
zurechtrückt oder der händischen Bewegung gegensteuert. Kann uns Paul 
vielleicht aufklären.

Über die improvisierte Rutschkupplung zwischen Servoscheibe und Scheibe 
auf dem Hebel passiert dem Getriebe und dem Motor des Servos jedenfalls 
nichts.

Herkömmliche (analoge) Modellbauservos verhalten sich bereits passiv, 
wenn der PPM-Impuls ausbleibt.
Bei digitalen muß man evtl. auch die Versorgungsspannung wegschalten.

Es ist richtig, ein Servo, der in der passiven Phase händisch verstellt 
wird und danach wieder seinen Impuls und/oder seine Versorgungsspannung 
zurückbekommt, macht eine sehr häßliche Zuckung. Die geht vor allem bei 
rotationsträgen Massen, die er evtl. bewegt, sehr aufs Getriebe.
Aber auch hier mildert die Rutschkupplung vieles.

Will man die Zuckung gar nicht, muß die Steuerung durch ein Stereopoti 
schon vor dem Wieder-Einschalten die momentane Stellung wissen und den 
Servo dann entsprechend ansteuern.

von Paul (Gast)


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Hey Tom,

eine normale Rutschkupplung kommt eigentlich nicht in Frage, da nach 
einem verrutschen der Kupplung die Position nicht mehr bekannt ist. 
Außerdem muss man dann bei manueller betätigung immer den Widerstand der 
Rutschkupplung überwinden. Das ist zwar kein No-Go aber doch nicht 
schön. Deshalb würde ich, wenn keine andere Möglichkeit vorgeschlagen 
wird, lieber auf eine freischaltende Sicherheitskupplung zurückgreifen. 
Preis ist hier allerdings ca. 200 Euro.

Ich kann den Ausgang des Hebels überwachen. Dieser lässt zwar nicht zu 
das ich eine genaue Position erfahre, allerdings kann ich über die 
Tendenz erkennen ob manuell übernommen wurde. Alternativ könnte man die 
Sicherheitskupplung auch mit Schaltkontakt kaufen kostet aber wieder 
Geld und Platz.

Das Wiedereinrasten der Kupplung würde ich nur an einem definierten 
Platz zulassen, sodass nach manueller Betätigung kein Ruck entsteht.

Ich hoffe das beschreibt meine aktuelle Vorstellung. Ich denk das wäre 
zwar funktional, kostet mich aber insgesamt bestimmt 300 Euro wovon die 
Ansteuerung und Überwachung per Can sicher nur einen Bruchteil ausmacht. 
Daher wäre eine Reduzierung der Kosten der Mechanik nett.

Grüße Paul

von Jens M. (schuchkleisser)


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Das war schon das was ich oben meinte:
Die beiden Scheiben der "Kupplung" haben eine Kugelrastung, die dem 
Servo hilft, den Hebel an eine Definierte Position zu fahren.

Solange eingerastet, kann der Servo seine Position selber fix bestimmen, 
der Hebel ist da wo er soll.
Wenn ausgerastet, rutscht die Kupplung auf den Kugeln relativ leicht, 
Mensch kann den Hebel frei verstellen, aber auch wieder in die 
Automatikposition einklinken.
Das Servo muss nur einen "suchlauf" machen, um sich den Hebel wieder zu 
holen, und wenn der rekativ langsam ist macht auch die Mechanik keine 
Probleme.
Das ausklinken lässt sich einfach per Kontakt feststellen, der sozusagen 
den Abstand der Rastscheiben misst.

Kann man mit etwas mechanischem Geschick bauen, passt an jeden Hebel und 
erfordert keine Absolutpositionserfassung.
Nur die 3Nm sind autsch, das bedeutet man braucht ein Servo mit 30kg/cm 
Minimum.

von Tom (Gast)


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30 Ncm sind ja fast unterer Standard für einen Servo, den man früher als 
"Normalgröße" ansah.
Hier zum Beispiel:
https://www.conrad.de/de/p/amewi-standard-servo-6221mg-digital-servo-getriebe-material-metall-stecksystem-jr-1953723.html
Kann 150 Ncm und kostet 26€, woanders noch weniger.

Das mit der Positionsrückmeldung scheint noch nicht klar zu sein, wie 
ich das gemeint habe:
Der Hebel sitzt immer auf der Poti-Achse und bewegt diese Achse immer 
mit, egal ob er händisch oder vom Servo bewegt wurde.
Ein Kanal des Stereo-Potis dient der Servoelektronik als Rückmeldung.
Der andere Kanal kann als Positionsrückmeldung an die Steuerung 
verwendet werden.
Wenn der Servo auf passiv geschaltet wird, macht er die Bewgung einfach 
mit.
Oder eine selbstgebaute Rutschkupplung hat soviel Schlupf, daß der 
passive Servo überhaupt nicht mitgedreht wird, aber dennoch soviel Grip, 
daß ein aktiv drehender Servo den Hebel verstellen kann.

Sollte aber der passiv dranhängende Servo, ob mit Rutschkupplung oder 
nicht, auf keinen Fall einen zusätzlichen Widerstand gegen die händische 
Betätigung leisten, dann braucht man wirklich eine schaltbare Kupplung.

Paul/Marc, kannst Du noch etwas mehr über die Anwendung schreiben?

Ich kenne die Problematik z.B. von einem Heizungs-Mischer, der von einem 
Stellmotor angetrieben wird. Auch hier kann man den Hebel aushängen und 
manuell betätigen, wobei die Steuerung den Hebel immer wieder 
"einfangen" kann.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Tom schrieb:
> 30 Ncm

Da fehlt ne Null ;)

3Nm sind 300Ncm, in Servosprech 30kg/cm.
Das ist schon nicht mehr so ganz normal. Nicht unmöglich, aber auch 
nicht "das kann jedes für 25€".

Tom schrieb:
> Wenn der Servo auf passiv geschaltet wird, macht er die Bewgung einfach
> mit.

Da hast du aber eben die komplette Übersetzung und den kleinen 
hochdrehenden Motor, das ist nicht gut für das Servo, und auch scheiße 
zu benutzen, weil doch sehr hohe Kräfte auftreten, auch wenn das Servo 
"aus" ist.
Das funzt nur, wenn du manuell auskuppelst.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Es wäre vll. interessant, was denn dieser geheimnisvolle Hebel bewirken 
soll.
Ist es ein Gas- oder Wasserhahn, für eine Modellbahn oder ein 
Atomkraftwerk?
Oder nur eine Gedankenspielerei, um das Forum zu beschäftigen...

von Tom (Gast)


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Jens M. schrieb:
> Tom schrieb:
>> 30 Ncm
>
> Da fehlt ne Null ;)
>
> 3Nm sind 300Ncm, in Servosprech 30kg/cm.
> Das ist schon nicht mehr so ganz normal. Nicht unmöglich, aber auch
> nicht "das kann jedes für 25€".

Hast recht.
Hatte in dem Conrad-Link nur die Zahl 150 gesehen und nicht mehr 
aufgepasst, daß die dort doch wieder von Ncm sprechen - schon war die 
Zehnerpotenz verwechselt und auch noch so hingeschrieben: 150Ncm.

Ok, wir suchen 300Ncm. Es gibt 400Ncm für 60-70€, ist aber auch schon 
eine deutlich andere Baugröße, mit 30mm Breite, für 
Modellbauverhältnisse schon ein ziemlicher Brocken. Wenn die Bewegung 
nicht schnell sein muß, kommt man unter Umständen mit selbstgebauten 
Lösungen mit Getriebemotoren kleiner und günstiger hin.

So einen 400Ncm_Servo habe ich in meinem Modell-LkW drin, und das 
händische Verstellen der Lenkung bei abgeschaltetem Servo geht 
erstaunlich "smooth". Ich habe denke ich schon ein Gefühl für Mechanik 
und bekomme selten was kaputt, und hier habe ich den Eindruck, dem Servo 
würde das normale, sanfte Bewegen von extern nicht schaden. Kann auch 
daran liegen, daß für die normal geforderte Geschwindigkeit eines 
solchen Servos die Übersetzung eben doch nicht soo hoch ist.

Was anderes ist es natürlich, wenn beliebige Benutzer beliebig schnell 
an diesem Hebel reißen können.
Oder der Hebel oder die dranhängende Mimik haben ein hohes 
Trägheitsmoment, das kann beim schon angesprochenen Einschalt-Zucken zu 
Getriebeproblemen führen.

von Udo S. (urschmitt)


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Tom schrieb:
> an diesem Hebel

Tom schrieb:
> an diesem Hebel reißen können.

Das Wort sagt schon aus was das Problem ist: "Hebel"
Sprich derjenige der das manuell bedient kann ein relativ hohes 
Drehmoment ausüben weil es eben ein "Hebel" ist.

von Wolfgang (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Das Wort sagt schon aus was das Problem ist: "Hebel"
> Sprich derjenige der das manuell bedient kann ein relativ hohes
> Drehmoment ausüben weil es eben ein "Hebel" ist.

Dann hilft nur, den Hebel umzufunktionieren:
Der Hebel wird von der Mechanik getrennt, Antrieb nur noch elektrisch 
und der Hebel dient lediglich als Steuerhebel für den elektrischen 
Antrieb, i.e. er wird zum Joystick umfunktioniert.

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