Ich habe vor einiger Zeit ein sehr interssantes Bauteil ersteigert: https://www.ebay.de/itm/1x-Quartz-Resonator-1000-kHz-Crystal-oscillator-gold-Sonoluminescence-effect/113874435589 Ein alter Soviet-Quarz mit 1 MHz in Glasgehäuse. Das verrückte an dem Ding ist, dass es bei Kontakt mit Wechselspannung im Bereich von 100o V aufwärts anfängt zu leuchten. Das Leuchten ist blassblau, erinnert also an ionisiertes Argon. Das ganze Gas im Inneren leuchtet, ohne dass man eine Konzentration an den Zuleitungen beobachten könnte. Es sieht unglaublich gespenstisch und schön aus. Der Verkäufer meint, es sei Sonoluminszenz. Das halte ich für eher unwahrscheinlich, da a) keine Flüssigkeit im Inneren ist und b) man keine Banden durch die Wellenlänge des Schalls sieht. Auch scheint das ganze mit einem 40 kHz CCFL Inverter zu gehen, bei dem der 1 MHz Kristall ja kaum resoniert. Was meint Ihr geht hier vor sich?
Sogenanntes Leuchtquarz..Die Gasfüllung leuchtet auf, wenn der Quarz schwingt da bei Parallelresonanz die Spannung an den Anschlüssen über die Zündspannung hoch geht. Vorteil: Man sieht das der Oszillator arbeitet. Nachteil: beschissene Güte für einen Quarz. war früher üblich..heute ist das eher Blödsinn. Gruß, Holm
Holm T. schrieb: > Sogenanntes Leuchtquarz..Die Gasfüllung leuchtet auf, wenn der Quarz > schwingt da bei Parallelresonanz die Spannung an den Anschlüssen über > die Zündspannung hoch geht. Vorteil: Man sieht das der Oszillator > arbeitet. Nachteil: beschissene Güte für einen Quarz. war früher > üblich..heute ist das eher Blödsinn. > > Gruß, > > Holm Das stimmt. Diese Quarze waren in militärischen Geräten oft verwendet, da es da unter Anderem auf eine schnelle Fehlersuche ankam. Da machte sich ein im Betrieb leuchtender Quarz wunderbar, weil für ihn im Gehäuse extra Sichtfenster existierten.
Jemin K. schrieb: > Ein alter Soviet-Quarz mit 1 MHz in Glasgehäuse. Das verrückte an dem > Ding ist, dass es bei Kontakt mit Wechselspannung im Bereich von 100o V Die Wechselspannung erscheint mir sehr hoch. So um 10 Volt wäre realistischer. Oder ist es ein Röhrenoszillator?
Ich habe keine kleinere Spannung getestet und verwende ihn völlig verstimmt. Ich denke, dass man bei 1 MHz vielleicht eine viel niedrigere Spanung braucht. Vielen Dank für den Tipp mit dem Leuchtquarz! Das dürfte es sein. Super genial, wusste nicht, dass es sowas überhaupt je gab. Hab ihn nur für den Leuchteffekt gekauft. Hier gibt es einen Link zu einem Dokument mit Erklärungen: https://www.radiomuseum.org/forumdata/upload/Leuchtquarz%2EPDF
Jemin K. schrieb: > Ein alter Soviet-Quarz Bestimmt Ionisierende Strahlung. Wie erkennt man Offiziere von einem sovietischen U-Boot? Die leuchten in Dunkeln!
Was ich etwas ulkig finde ist, dass das ganze so hellblau leuchtet. Passt nicht so wirklich zu Argon, Neon oder Helium und auch nicht zu Luft. Hat jemand eine Idee, was die Soviets da in die Dinger reingefüllt haben könnten?
Ich würd sagen, der hat Luft gezogen. Ein Quarz, der in Gasfüllung arbeitet und diese sogar zum Leuchten anregt, hat einen schlechten Wirkungsgrad.
Jemin K. schrieb: > Hat jemand eine Idee, was die Soviets da in die Dinger reingefüllt > haben könnten? Meine alte Erfahrung mit Röhren-Fernseh: wenn Kenotron etwas undicht wird und Luft nimmt, leuchtet es dunkelblau.
>Luft gezogen
Ne, eher nicht. Die verhalten sich alle so. Der Verkäufer bietet sie ja
extra deshalb an.
Maxim B. schrieb: > Manfred schrieb: > Röhrendiode. Hmm, wenn ich es mir recht überlege, ähnelt es tatsächlich Quecksilberleuchten. Das dürfte aber sehr unwahrscheinlich sein, oder?
Ich würde Quecksilber nicht ausschließen. Krypton hat aber glaube ich auch einen sehr ähnlichen Blauton.
Jemin K. schrieb: > Ich habe vor einiger Zeit ein sehr interssantes Bauteil ersteigert: > https://www.ebay.de/itm/1x-Quartz-Resonator-1000-kHz-Crystal-oscillator-gold-Sonoluminescence-effect/113874435589 > > Ein alter Soviet-Quarz mit 1 MHz in Glasgehäuse. Das verrückte an dem > Ding ist, dass es bei Kontakt mit Wechselspannung im Bereich von 100o V > aufwärts anfängt zu leuchten. Das ist wohl ein Leuchtquarz. Siehe auch hier: https://www.radiomuseum.org/forum/leuchtquarz.html
Ich werde ihn noch mal an der spezifizierten Frequenz testen. Gibt es einen empfohlenen Schaltkreis, wie man das am besten mit zB einem Frequenzgenerator macht ohne den zu schrotten?
Hallo, schalte in Reihe zum Quarz einen Widerstand von 10 kOhm bis 220 kOhm, um grob einen Rahmen zu nennen. MfG
Max D. schrieb: > Ich würde Quecksilber nicht ausschließen. Krypton hat aber glaube ich > auch einen sehr ähnlichen Blauton. Quecksilber hat vor allem eine satte UV-Linie bei 253.7nm und die regt jeden Dreck zu Fluoreszenz an.
Die Idee mit dem Leuchtquarz war nicht daß der in einem Oszilator schwingt, sondern daß der aufleuchtet wenn nebenan ein Sender auf seiner Resonanzfrequenz schwingt. Damit haben die Braunen damals die Militärfunkgeräte mit LC-Oszilatoren im Feld neu abgeglichen, Zeiger auf Skalenmarke, Trimemr gedreht bis der Quarz leuchtet und die Frequenzen waren wieder kalibiriert.
jemand anderes schrieb: > Die Idee mit dem Leuchtquarz war nicht daß der in einem Oszilator > schwingt, sondern daß der aufleuchtet wenn nebenan ein Sender auf seiner > Resonanzfrequenz schwingt. > > Damit haben die Braunen damals die Militärfunkgeräte mit LC-Oszilatoren > im Feld neu abgeglichen, Zeiger auf Skalenmarke, Trimemr gedreht bis der > Quarz leuchtet und die Frequenzen waren wieder kalibiriert. Völliger Blödsinn. Siehe hier: Beitrag "Re: Was ist das?"
Soo, jetzt habe ich auch meine Originalquelle wieder: http://www.cdvandt.org/luminous_quartz.htm > They were not excited and their signals used as a signal source, but they were excited by means of an external signal which has to have a relatively high power level, thus mostly originating from transmitters. Auf der Seite sind auch verstreut Anleitungen von WW2-Sendern die danach abgestimmt wurden
Das vom TO gezeigte Leuchten hat mit Sicherheit nix mit einem Leuchtquarz in dem Sinne zu tun, denn der Leuchtquarz soll ja nur leuchten, wenn er in Resonanz ist. Der TO hat ihn aber einfach nur an 40kHz gelegt, und es leuchtet nicht einfach der direkte Bereich des Quarzplättchens, sondern der ganze Innenraum. Hat also wohl nix mit Sonoluminszenz zu tun, sondern der Quarz fungiert hier wie eine simple Glimmlampe.
jemand anderes schrieb: > meine Originalquelle wieder: Hat eine auffallende Ähnlichkeit mit dem Bild des TO ;-)
Beitrag #5988091 wurde von einem Moderator gelöscht.
MaWin schrieb im Beitrag #5988091: > so ist > der Quarz hochradioaktiv. Wenn er's wäre müsste er also aktiv gekühlt werden, Vorteil große Zerfallsrate bedingt kleine Halbwertszeit. Butzo
Americium ist garantiert NICHT in den alten Quarzen. Das war erst ab 1960 in Kleinmengen verfügbar.
Beitrag #5988111 wurde von einem Moderator gelöscht.
MaWin schrieb im Beitrag #5988111: > Werner H. schrieb: >> Americium ist garantiert NICHT in den alten Quarzen. >> Das war erst ab 1960 in Kleinmengen verfügbar. > > Das ist falsch! Das Metall wurde bereits 1951 dargestellt. Die Oxide gab > es schon viel früher 1944 Für den WW2 etwas zu spät.
Jemin K. schrieb: > Was ich etwas ulkig finde ist, dass das ganze so hellblau leuchtet. > Passt nicht so wirklich zu Argon, Neon oder Helium und auch nicht zu > Luft. Hat jemand eine Idee, was die Soviets da in die Dinger reingefüllt > haben könnten? Hätte er Luft gezogen, würde er durch den Stickstoff orange leuchten. Sauersoff leuchtet blaßblau, wird durch den Stickstoffanteil in der Luft aber überstrahlt. Ich habe in der Halbleiterei gearbeitet und ehe ich zur Lecksuche einen Heliumlecksucher angeschlossen habe, habe ich an einer mir suspekten Kammer erstmal ein Sauerstoffplasma gezündet. Bei einem Leck sah man wunderbar eine Orangefärbung ;-)
Americium: 1944 ist ok, aber nur im Labor in Mikrogramm- bis Milligramm-Mengen. Verkauft und somit verfügbar wurde es erst ab 1960.
jemand anderes schrieb: > Die Idee mit dem Leuchtquarz war nicht daß der in einem Oszilator > schwingt, sondern daß der aufleuchtet wenn nebenan ein Sender auf seiner > Resonanzfrequenz schwingt. > > Damit haben die Braunen damals die Militärfunkgeräte mit LC-Oszilatoren > im Feld neu abgeglichen, Zeiger auf Skalenmarke, Trimemr gedreht bis der > Quarz leuchtet und die Frequenzen waren wieder kalibiriert. Eine Möglichkeit. Ich erinnere mich aber auch an ein ein Gerät zur Messung der Dielektrizitätskonstante von Flüssigkeiten, bei dem das (Ne-orange) Leuchten des Quarzes das Erreichen der Resonanzfrequenz anzeigte. Ablesen des Kapazitätswertes dann an der Skala des Drehkos. P.S.: Ich sehe gerade, dass der Herr Schulte bei Radiomuseum.org sogar den richtigen Namen und die Bedienungsanleitung dieses Dekameters noch kennt!
Jemin K. schrieb: > Kleines Bild vom leuchtenden Quarz. Das ist ein RTG zur integrierten Spannungsversorgung: https://de.wikipedia.org/wiki/Radionuklidbatterie
Jens G. schrieb: > Das vom TO gezeigte Leuchten hat mit Sicherheit nix mit einem > Leuchtquarz in dem Sinne zu tun, denn der Leuchtquarz soll ja nur > leuchten, wenn er in Resonanz ist. Der TO hat ihn aber einfach nur an > 40kHz gelegt, und es leuchtet nicht einfach der direkte Bereich des > Quarzplättchens, sondern der ganze Innenraum. Hat also wohl nix mit > Sonoluminszenz zu tun, sondern der Quarz fungiert hier wie eine simple > Glimmlampe. Jaein. Es ist sicherlich falsch Spannungen um 100V an einen Quarz anzulegen um ihn zum Leuchten zu bringen.. und das macht auch das Schwingquarz da drin kaputt. In einem Röhren-Quarzoszillator sind aber im Resonanzfall Wechselspannugnen dieser Größenordnung über einem Quarz nicht unbedingt unmöglich, aber selbst dann leuchtet das Ding nicht wie im Bild zu sehen, aber Leuchterscheinungen werden nachweisbar sein. Gruß, Holm
Gerald B. schrieb: > Hätte er Luft gezogen, würde er durch den Stickstoff orange leuchten. > Sauersoff leuchtet blaßblau, wird durch den Stickstoffanteil in der Luft > aber überstrahlt. Wenn so, warum leuchten undichten Hochvolt-Röhren in alten Fernseh violett?
Ich hätte von Stickstoff auch eher ein violettes Leuchten erwartet. Je nach Situation gibt es ein schwaches gelbes "Nachglühen" (wenn man eine Glühbirne mit Stickstofffüllung als Plasmakugel missbraucht ist das relativ gut zu sehen).
Max D. schrieb: > Je nach Situation gibt es ein schwaches gelbes "Nachglühen" (wenn man > eine Glühbirne mit Stickstofffüllung als Plasmakugel missbraucht ist das > relativ gut zu sehen) Dabei dürfte sich sich um "Air Afterglow" handeln. Das kann man manchmal auch bei Sternschnuppen beobachten, - oder wenn man entsprechende Experimente zur Reaktionskinetik macht. https://royalsocietypublishing.org/doi/abs/10.1098/rspa.1958.0173 https://ntrs.nasa.gov/archive/nasa/casi.ntrs.nasa.gov/19730005656.pdf
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