Hallo zusammen, für nur sehr gelegentliche Netzteil-Basteleien suche ich ein DC-Labornetzteil bis ca. 400 V, ca. 50 W oder mehr. Beruflich habe ich für derlei eine programmierbare AC-Supply, aber deren Preise sind astronomisch und völlig hobby-untauglich. Ebenso DC-Netzteile mit ein paar hundert Volt von TDK Lambda o.ä. Die Chinesen haben dem Hobbybastler ja jede Menge wirklich günstige Messgeräte in brauchbarer Qualität beschert, darunter auch Labornetzteile. Jedoch keine > 100 V. Auch nach längerer Suche finde ich nur https://www.aliexpress.com/item/32850661220.html was auch nicht mehr günstig ist, vermutlich einen ungeregelten Sirenen-Lüfter hat und nach erbärmlicher Bedienung aussieht. Habt Ihr eine bessere Idee? Alternativen wären Regeltrenntrafo mit Gleichrichter (keine Strombegrenzung!); interessanter fände ich es, ein existierendes Analognetzteil auf 400 V umzubauen. Bei mir im Schrank steht noch ein HGL 325 DLBN, das ich für diesen Zweck umbauen könnte (sieht aus wie diese hier https://de.elv.com/manson-3fach-labor-netzgeraet-ep-613-041609?fs=588766580&c=892). Aber ohne Schaltplan ist das sehr mühselig (und von HGL/Peaktech scheint es keine Schaltpläne zu geben). - Martin
Martin schrieb: > Jedoch keine > 100 V. Auch nach längerer Suche finde ich > nur > https://www.aliexpress.com/item/32850661220.html > was auch nicht mehr günstig ist Also wenn dir nicht mal 200 US$ für nen 400W Netzteil schon zu viel ist kann dir hier sicher niemand helfen.
> Also wenn dir nicht mal 200 US$ für nen 400W Netzteil schon zu viel ist > kann dir hier sicher niemand helfen. Das hab ich mir gerade auch so gedacht. Man sollte bedenken das solche Netzteile sicher nur in sehr kleinen Stueckzahlen gebraucht werden und der Hersteller mehr Aufwand fuer die Isolation treiben muss. Ausserdem wuerde man sich da bessere Regeleigenschaften erwarten als bei den ueblichen 30V Kisten weil wenige Prozent ueberschwingen einem deutlich eher etwas killen werden. Olaf
Olaf schrieb: > Das hab ich mir gerade auch so gedacht. Man sollte bedenken das solche > Netzteile sicher nur in sehr kleinen Stueckzahlen gebraucht werden und Zu dem Preis kommen ja noch die Kosten für die Import-Administration dazu. Und 400 W brauche ich nicht, ich schrieb ja > 50 W. Ich denke auch, Preis/Leistung bei diesem HSPY-Teil ist mehr als OK. Aber für mich passt es in der Summe nicht - zu teuer, zu laut, Bedienung, zu viel Leistung. Daher die Frage.
Martin schrieb: > Zu dem Preis kommen ja noch die Kosten für die Import-Administration > dazu. Das sind keine 100% und selbst bei 100% wäre es noch günstig. Martin schrieb: > Aber für mich passt es in der Summe nicht - zu teuer, zu laut, > Bedienung, zu viel Leistung. Zu teuer, dazu hab ich was gesagt zu viel Leistung ist auch OK Aber du kennst weder die Bedienung noch obs wirklich zu laut ist. Preislich gehe ich davon aus, dass ein Netzteil auch mit nur 50W in dieser Kategorie nicht wesentlich preiswerter sein wird. Ganz im Gegenteil, die 400VDC-Netzteile, die ich sonst so kenne, kratzen hart am 4-stelligen Eurobetrag, wenn sie nicht grad drüber liegen. Du könntest alternativ natürlich die selbst ein LNG bauen, dass die Anforderungen erfüllt. Schaltpläne von HP und Co sind ja offen zugänglich und die Netzteile zeichnen sich u.a. dadurch aus, dass sie sehr skalierbar sind. Interessehalber von mir: Warum willst du überhaupt so ein Netzteil? 400 VDC sind ja nicht grad üblich. Willst du Zwischenkreise oder ähnliches "simulieren"? EDIT: Schau mal hier (wenn Eigenbau eine Lösung für dich ist): http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/Roehren-Netzteile/400V-Netzteil/Kapitel1.htm
:
Bearbeitet durch User
Martin schrieb: > ein existierendes Analognetzteil auf 400 V umzubauen Leiterbahnabstände passen also zufällig auch für 400V? Martin schrieb: > Regeltrenntrafo mit Gleichrichter (keine Strombegrenzung!) Vermutlich meinst Du Stelltrenntrafo - hättest Du jedoch wirklich einen Regeltrenntrafo, wäre es doch einigermaßen einfach, dessen Regelfeedback mit d. Ausgangsspannung nach Brückengleichrichter + variabler linearer Strombegrenzung o. evtl. genauerer -regelung zu füttern... möglich wär's. Beim Stelltrenntrafo fehlte nämlich "original" nicht nur die Strombegrenzung, sondern auch die Spannungsregelung. Du scheinst nicht einmal geregelte Spannung zu brauchen (obwohl Du nach "Labornetzteil" suchst, ist dort inhärent) - da wundert mich dann gar nicht mehr so stark, daß Dir der Preis für dieses Teil überzogen scheint... Und diese ganzen Unterschiede bzw. Definitionen scheinen Dir nicht einmal bekannt, bewußt, geschweige denn klar... aber Du bastelst mit Netzteilen herum? Zu welchem Zweck? Sag' doch mal, um welche Basteleien genau es sich handelt.
Fritze schrieb: > Beim Stelltrenntrafo fehlte nämlich "original" nicht nur > die Strombegrenzung, sondern auch die Spannungsregelung. (Wehe da kommt wieder einer mit: "+Auge+Hand=Regelung" ;)
Also einfach umbauen geht nicht, weil kein Teil da drin für so hohe Spannungen ausgelegt ist. Weder die Trafowicklung, noch die Kondensatoren und die Leistungshalbleiter auch nicht. Was ich gemacht habe, um PC-Netzteile mit ähnlicher Leistung am Labornetzteil zu testen: Einen Wandler von 12V hoch auf 400..420V gebastelt. Gar nicht so schwer. PWM-Regler-IC, Gegentaktendstufe, Trafo mit Mittelpunktspeisung, sekundäre Brückengleichrichtung, Siebdrossel und Kondensator, Feedback - fertig ist der gefährliche Spaß. Primär waren glaub ich 3 Windungen 2..3 parallele dicke Drähte auf dem Kern, sekundär dann mindestens 110 Windungen. Die Sekundärseite war in zwei Teile gesplittet um eine Mittelanzapfung zu haben falls die Netzteile zwei Elkos in Reihe besitzen. Die können dann symmetrisch versorgt werden und ungleiche Belastung ist dem Aufbau egal. Für nur eine Ausgangsspannung braucht man das nicht. Mein Aufbau war auf etwa 100W ausgelegt, konnte aber auch das doppelte ohne groß heiß zu werden. Also Vorsicht mit sowas, das kann Dich problemlos ins Grab befördern.
Ben B. schrieb: > Also einfach umbauen geht nicht, weil kein Teil da drin für so hohe > Spannungen ausgelegt ist. Weder die Trafowicklung, noch die > Kondensatoren und die Leistungshalbleiter auch nicht. Klar. Die Idee wäre: Trenntrafo, dann gleichrichten und linear runter auf den Ausgang. Existierende Regelungen recyceln und per level-shifter auf den Ausgangstransistor hieven. Man könnte so Gehäuse, Kühlkörper, Anzeigen, Bedienelemente etc. wiederverwenden. Aber wenn ich mir so einen Schaltplan anschaue https://www.eevblog.com/forum/repair/manson-velleman-etc-ps-613-bench-power-supply-repair-schematics-needed/?action=dlattach;attach=479027 dann hängt recht viel am Ausgang direkt dran, Strommessung ist H-side... in der Summe wird das so aufwendig, dass man wohl gleich besser bei 0 anfängt. Und das möchte ich mir nicht antun, das würde dann wohl doch der HSPY werden oder Ben B. schrieb: > Labornetzteil zu testen: Einen Wandler von 12V hoch auf 400..420V > gebastelt. Gar nicht so schwer. PWM-Regler-IC, Gegentaktendstufe, Trafo > mit Mittelpunktspeisung, sekundäre Brückengleichrichtung, Siebdrossel > und Kondensator, Feedback genau so. Anstelle "vorwärts" würde ich allerdings Boost (trafolos) oder flyback (Trafo aus einem passenden Steckernetzteil) versuchen. Eine interessante Bastelei wäre es zu versuchen, ein Steckernetzteil "umzukehren" - also so zu verschalten (mit möglichst wenigen neuen Teilen), dass existierendes PWM-IC, Flyback-Trafo, Regelung etc. von 12 V auf Zwischenkreis funktionieren. Das wäre aber eher als Denksportaufgabe interessant als vom Nutzwert her. - Martin
Trafolos bzw. als Drosselwandler wird nicht ganz so schön. Eine PFC-Spule schafft das vielleicht, aber dann lieber mit 20..30V auf die Spule, sonst wird der Strom in der Spule zu hoch für 50W. Oder eine zweite Wicklung auf die Spule aufbringen, die für 12V ausgelegt ist (damit wird das Ding defacto zum Sperrwandler-Trafo). Linear von 400V (eher 430V wegen Regelreserve) runter würde ich als allerletztes machen. Ist zwar vielleicht die einfachste Lösung und ergibt eine schöne glatte Ausgangsspannung, aber wenn man das Ding nur auf 1A auslegt (schon damit erreicht das Ding unter 50V die 50W nicht mehr), werden bis zu 400W im Leistungstransistor verheizt. Das schafft ein Transistor alleine gar nicht (bzw. man müsste irgend ein Hochleistungsmodul nehmen) und hinten am nötigen Lüfter kann sich Deine Tussi nebenbei die Haare föhnen. Nee, schön ist was anderes. Trafos aus Steckernetzteilen sind zu klein für 50W. Du kannst zwar problemlos den 5V-Standby-Trafo aus einem ATX-PC-Netzteil nehmen, der macht die 400V locker wenn man ihn "verkehrt herum" (gibts beim Trafo eigentlich gar nicht, der funktioniert immer in beide Richtungen, auch wenn man es nicht will) betreibt. Ich habe das vor etlichen Jahren mal für eine Blitzröhre gemacht... aber bei 10W ist halt Schluss. Die Haupttrafos von PC-Netzteilen eignen sich ohne Neuwickeln nicht bzw. nur begrenzt. Erstens sind das heute meistens Eintakt-Durchflusswandler und keine Gegentaktwandler mehr und zweitens haben die nur 40..44 Windungen primär und 3/7 Windungen sekundär (5V/12V-Ausgänge). Falls Du einen alten Trafo findest, der noch für einen Gegentaktwandler war könntest Du damit einen Wandler mit sekundärseitiger Spannungsverdopplung bauen. Auch nicht so sehr schön, die untere Gleichrichterdiode bekommt durch die Rechteckspannung am Trafo kräftige Stromspitzen ab. Wird an 12V dann auch nur etwa 320V erreichen, nicht 400V. Du siehst, alles nicht so einfach.
Fritze schrieb: > (Wehe da kommt wieder einer mit: "+Auge+Hand=Regelung" ;) Das ist doch die Regel! :-)
Wieso braucht man bei 400 V eine REGELUNG? Wenn doch eine Stabilisierung benötigt wird, da bieten sich Röhrennetzteile an, wie bei den alten Oszis. Für Fotomultiplier nehme ich die Platine aus einem Spektrometer, dort wird über die 15-V-Primärseite mit einem Transistor geregelt, danach kommt ein fertiges DC-Wandlermodul 1:100. Die Rückführung erfolgt über Spannungsteiler und OpV auf den Eingangstransistor. Geht auch für Geigerzähler, obwohl da keine Stablisierung nötig ist. Für etwas größeren Strom ein Stelltrafo mit passendem weiteren Trafo. Wenn man statt Lade/Siebelkos eine MP-Kondensatorbatterie nimmt, ist eine Gleichspannung in weitem Bereich einstellbar. Eine eventuelle Regelung wird einem vorgeschalteten Brummteufel-magnetischem-Spannungskonstanter überlassen. Für noch höhere Spannngen bei max. 2 mA greift man auf Shuntregler wie in in den ersten Farbfernsehern zurück (PD500). Gruß - Werner
Ben B. schrieb: > Du siehst, alles nicht so einfach. Sonst wäre es ja langweilig. Persönlich würden mich an so einem Konstrukt vor allem zwei Dinge interessieren: 1. Stabilitätsnachweis U/I-Regelkreise, am liebsten Bode-Plot Berechnung/Simulation/Messung 2. Auslegung Trafo aber dann artet es wirklich aus und so viel Zeit will ich nicht investieren. Wobei, interessant wärs schon. Eine Variante wäre noch spannend. Topologien im Rennen für closed loop wären Flyback, Eintakt- und Gegentakt-Vorwärts. Aber es gäbe noch eine simple Abwandlung: Wenn man einen Gegentakt-Vorwärts fix mit 50% PWM betreibt, ist es effektiv ein DC-Trafo, der Eingangsspannung und -Strom mit dem Windungsverhältnis auf den Ausgang umsetzt. Der LT3439 macht das so: https://www.analog.com/en/products/lt3439.html#product-overview und man kann sogar auf die sonst obligatorische Ausgangsdrossel verzichten. Damit könnte man dann z.B. ein 1:10-Modul bauen, das den Ausgang des Labornetzteils (0-30 V) z.B. auf 0-300 V anhebt. Wenn man den Eingangsstrom limitiert, hat man auch eine grobe Ausgangsstrombegrenzung. Habe dann doch dieses hier gefunden: https://www.aliexpress.com/item/32827533203.html und das reicht mir wohl vorerst. Hat zwar keine Ausgangsstrombegrenzung, aber wenn man es am Labornetzteil betreibt, kann man ja auch wieder die Eingangsleistung begrenzen. Zusammen mit eine kleinen Voltmeter kommt das in ein 3D-gedrucktes Gehäuse und dann ist auch erstmal gut für mich. - Martin
Martin schrieb: > mit dem Windungsverhältnis Wie 50Hz-Trafo ungeregelt (U_a lastabhängig). Wird übrigens nicht gemacht wg. festgelegtem ÜV, sondern zwecks Low_Noise -Schaltwandler. Regelung - so erforderlich - erst danach, als sog. "Postregulator". (Falls ein gewönlicher Linearregler mit niedriger PSRR im HF-Bereich, ist wohl der "optionale LC-Filter" anzuraten.)
Ungeregelter Gegentaktwandler mit 50/50 Tastverhältnis kannst Du natürlich machen, allerdings brauchst Du dann unter Umständen eine zweite Versorgungsspannung für die Ansteuerung der FETs. Dann kannst Du die Ausgangsspannung mit der Eingangsspannung regeln, allerdings driftet die mit Belastung ein wenig nach unten ab. Habe sogar mal eine echt sinnvolle Anwendung von sowas in PA-Endstufen gesehen. Der Vorteil liegt darin, daß der Energiespeicher auf der 230V-Seite liegt (die Endstufe hatte noch keine PFC, also einfache Gleichrichtung auf 6 Stück 2200µF/200V Elkos). Die stark schwankende Belastung durch das Audiosignal interessiert den Wandler nicht und er kann auch aus dem Leerlauf ohne Probleme volle Leistung liefern.
Ben B. schrieb: > zweite Versorgungsspannung für die Ansteuerung der FETs. Dann kannst Du Klar. Ich habe ein dreikanaliges Labornetzteil, da würde ich 12-15 V für den Wandler und 0-30 V für die Ausgangsspannung einstellen. Ben B. schrieb: > Habe sogar mal eine echt sinnvolle Anwendung von sowas in PA-Endstufen > gesehen. Der Vorteil liegt darin, daß der Energiespeicher auf der Interessant. Bin grade zu faul, die Kosten J/$ für Elkos auszurechnen. Mit E=1/2 CU^2 würde man aber erwarten, dass mit steigender Spannung die Energie eines Elkos im Quadrat, die Baugrösse (Separatordicke) maximal linear mit der Spannung. Von daher macht das Sinn. Allerdings hast Du in der Konfiguration keine Strombegrenzung - wenn ein fetter Bass-Wumm die Endstufe in Anschlag bringt, könnten die primären Schalttransistoren überlastet werden, oder nicht? Für den Trafo ist das kein Problem, so wie ich das sehe (Magnetfelder der Ein/Ausgangswicklungen kompensieren sich, nur die Spannung trägt zur Kernmagnetisierung bei, daher ist Sättigung kein Thema). Zum quasi kurzschlussfesten Laden von z.B. Blitzelkos hätte ich eher Flyback erwartet, da die zwei Phasen Laden/Entladen des Kerns trennen und bei einem Ausgangskurzschluss halt nur die Demagnetisierungsphase länger dauert.
Martin schrieb: > Hallo zusammen, > > für nur sehr gelegentliche Netzteil-Basteleien suche ich ein > DC-Labornetzteil bis ca. 400 V, ca. 50 W oder mehr. Soeteas findest Du z.B. in ebay als gebrauchte Elektrophorese Netzteile, 400V DC und höher. 50W und mehr. Preis so um die 40€..70€.
Achim M. schrieb: > Oder sowas: > http://hpm-elektronik.de/ng350-0400-netzteil.htm Interessante Schaltung. Wichtig ist dabei die Auswahl der Endtransis- toren. Diese müssen für den Analogbetrieb geeignet sein, was für viele "moderne" MOSFET-Schalttransistoren nicht mehr zutrifft.
Fluke 332/335(A/D)? Hat bei 400V zwar nur 20W, ie 50mA, dafür super stabil und auch zum Voltmeter justieren geeignet.
Achim M. schrieb: > http://hpm-elektronik.de/ng350-0400-net Diese Schaltung habe ich vor ein paar Jahren aufgebaut. Im Prinzip funktioniert das ganze. Es gab jedoch niederfrequente Schwingungen bei geringer Last. Ursache ist die Diode D14, diese macht schon Sinn, jedoch habe ich sie direkt an den Ausgang gelegt. Seitdem ist die Schaltung stabil. Als Transformator habe ich einen Steuertrafo 230V / 230V 250VA genommen. Die MOFETs werden Linear betrieben, ich habe den IRFPC50a verwendet. https://www.reichelt.de/mosfet-n-ch-600v-11a-180w-to-247ac-irfpc-50-p8818.html?&trstct=pos_0 Auch die zwei MJE340 wurden gegen einen BUT12AF ersetzt. https://www.reichelt.de/hf-bipolartransistor-npn-450v-8a-23w-sot-186-but-12af-isc-p6147.html?&trstct=pos_1
Andi_73 schrieb: > Die MOFETs werden Linear betrieben, ich habe den IRFPC50a verwendet. > > https://www.reichelt.de/mosfet-n-ch-600v-11a-180w-to-247ac-irfpc-50-p8818.html?&trstct=pos_0 Dieser Typ hat aber keine DC-Linie im SOA-Diagramm. Das heisst er wird sozusagen im undefiniertem Bereich betrieben.
> Allerdings hast Du in der Konfiguration keine Strombegrenzung > - wenn ein fetter Bass-Wumm die Endstufe in Anschlag bringt, könnten > die primären Schalttransistoren überlastet werden, oder nicht? Das war 'ne 3,2kW Endstufe (Class-H), die primären Schalttransistoren waren 50A-IGBTs. Sowas bläst bei Bedarf einen 16A LSS weg ohne Schaden zu nehmen. :)
Harald W. schrieb: > Dieser Typ hat aber keine DC-Linie im SOA-Diagramm. Das heisst > er wird sozusagen im undefiniertem Bereich betrieben. Ja das ist richtig, auch der Original verwendete SPW20N60S5 hat keine. Kennt denn jemand einen Type mit ca. 600V V-DS und erlaubtem Linearbetrieb ? Ich hatte damals aufgrund dessen auch Kontakt mit dem Webseitenbetreiber. Die jeweils 10 Ohm Widerstände für jeden MOSFET müssen es hier richten. Ich habe infolge auch Versuche mit IGBTs gemacht, aber noch nicht weiter realisiert.
Andi_73 schrieb: > Harald W. schrieb: >> Dieser Typ hat aber keine DC-Linie im SOA-Diagramm. Das heisst >> er wird sozusagen im undefiniertem Bereich betrieben. > > Ja das ist richtig, auch der Original verwendete SPW20N60S5 hat keine. In dem vom Autor verlinkten Datenblatt: https://www.infineon.com/dgdl/SPW20N60S5_Rev.2.5.pdf?folderId=db3a304412b407950112b408e8c90004&fileId=db3a304412b407950112b42c879f471b ...sieht man aber schon eine DC-Kurve.
Andi_73 schrieb: > Kennt denn jemand einen Type mit ca. 600V V-DS und erlaubtem > Linearbetrieb ? Linearbetrieb geht bei allen, aber mit einem deutlich niedrigerem Strom und Leistung. In einigen Fällen kann das durchaus nur 1/100 sein.
Harald W. schrieb: > Dieser Typ hat aber keine DC-Linie im SOA-Diagramm. Das heisst > er wird sozusagen im undefiniertem Bereich betrieben. Man kann den Mosfet schon im Linearbetrieb betreiben. Wenn ich mir den Typ ansehe: Der ist für diese Anwendung hier durchaus geeignet, auch wenn er keine DC-Kurve in seinem SOA-Diagram hat.
M. K. schrieb: > Man kann den Mosfet schon im Linearbetrieb betreiben. Wenn ich mir den > Typ ansehe: Der ist für diese Anwendung hier durchaus geeignet, auch > wenn er keine DC-Kurve in seinem SOA-Diagram hat. Nun gut, ich habe sowas noch nie probiert. Für ein nachbausicheres Konzept würde ich mich aber lieber innerhalb der laut Datenblatt zulässigen Grenzen bewegen.
Harald W. schrieb: > Nun gut, ich habe sowas noch nie probiert. Für ein nachbausicheres > Konzept würde ich mich aber lieber innerhalb der laut Datenblatt > zulässigen Grenzen bewegen. Wie gesagt, nur weil keine DC-Kurve vorhanden ist im SOA-Diagram heißt das nicht automatische, dass der Mosfet nicht für DC-Betrieb geeignet ist. Das Beispiel mit dem SPW20N60S5 ist dafür ja ganz gut: Da gibts ein Datenblatt mit DC-Kurve und eines ohne DC-Kurve im SOA-Diagramm. Wenn keine DC-Kurve im Datenblatt ist müsste man die Kurve selbst vermessen. Bei heutigen FETs werden die DC-Kurven auch gern weg gelassen weil FETs heute fast nur noch im Schalterbetrieb eingesetzt werden, man hat heute DC-Kurven nur noch bei FETs, die ausgesprochen gut geeignet sind für diesen Betrieb.
Der IRF840 wird normalerweise für so ein 400V-Netzteil genommen. Der ist einer der ganz wenigen MOSFETs, der auch bei der höchsten Spannung (500V) noch mit der maximalen Verlustleistung von 125W im DC-Betrieb belastet werden darf.
M. K. schrieb: > Das Beispiel mit dem SPW20N60S5 ist dafür ja ganz gut: Da gibts ein > Datenblatt mit DC-Kurve und eines ohne DC-Kurve im SOA-Diagramm. So ist es, dazu war er nicht erhältlich. ArnoR schrieb: > Der IRF840 wird normalerweise für so ein 400V-Netzteil genommen. Der ist > einer der ganz wenigen MOSFETs, der auch bei der höchsten Spannung > (500V) noch mit der maximalen Verlustleistung von 125W im DC-Betrieb > belastet werden darf. Den habe ich mir damals auch angesehen, er hat jedoch das TO220 Gehäuse was mir im Vergleich zum TO247 Gehäuse etwas schwach wirkte. De DC Kurve ist jedoch bei dem Datenblatt von IR auch nicht vorhanden. Die damals verwendeten IRFPC50a habe zuvor noch ausgemessen und gepaart, da ich zwei Geräte gebaut habe waren genug vorhanden. Sie werden aktiv gekühlt und erreichen hierdurch keine hohen Temperaturen. Ich belaste mit maximal 250mA, anstatt 400mA. Bedingt durch die Zwischenkreisspannung von ca.310V werden,bei Kurzschluß, pro MOSFET nur ca. 20W verbraten.
Andi_73 schrieb: > De DC Kurve ist jedoch bei dem Datenblatt von IR auch nicht vorhanden. Dann schaust du eben in ein anderes DB.
Dieter schrieb: > Linearbetrieb geht bei allen, aber mit einem deutlich niedrigerem Strom > und Leistung. In einigen Fällen kann das durchaus nur 1/100 sein. Das ist - so pauschalisiert - falsch bis übertrieben. Man kann wohl alle Fets bei <= 1/3 V_BR(DSS) benutzen (hauptsächlich die Spannung ist bestimmender Faktor, wurde von einem gewissen Herrn "Spirito" [Google --> "Spirito-Effekt"] festgestellt - freilich verbunden m. d. Leistung, aber vordergründig @ hoher Spannung ist da Gefahr eines Effektes ähnlich dem 2. Durchbruch b. BJTs vorhanden), wenn auch P_tot auf <= 1/3 der jew. bei der aktuellen Temperatur erlaubten begrenzt wird. @ArnoR hat ein Datenblatt vom IRF840 gezeigt. Möglich, daß es bei diesem geht, was er sagte - den Typ (noch von keinem Hersteller) habe ich nicht getestet. Aber auf "gerade" DC-Kurven in Datenblättern ist kein Verlaß, bei 99% aller Fets mit solchen ist die Kurve rein theoretisch, so gut als ob gar nicht vorhanden... Bei manchen mag sowas gehen (oberhalb 1/3 V_BR(DSS), aber das ist recht selten, und müßte erst bestätigt werden (Testreihen), wenn (wie eben meist) nicht der Hersteller selbst das tat (manche IRF Typen wurden nachträglich (also Monate oder Jahre nach Einführung deren Produktion) aufgrund Spiritos Arbeit auf die Weise vermessen, echte DC-Kurve in korrigierter Form in korrigiertes Datasheet gesetzt. Auch manche IXYS Typen verfügen über eine glaubhafte DC-Kurve, siehe im Anhang zwei 600V-P-Channel Typen (wo meine Ausführungen von 1/3 V_BR(DSS) Obergrenze so ziemlich bestätigt werden - diese Typen wurden bestimmt nicht als (Google:)"Linear Fets" optimiert, aber eben die DC-Charakteristik vermessen. So - oder ähnlich halt - sollte eine dahingehend korrigierte SOA Grafik aussehen, bei den meisten Typen (auf reine Schaltanwendung hin gezüchtet) wird es nicht besser sein als bei dem Extrembeispiel... aber unterhalb dieser Werte (1/3 Spannung und 1/3 Leistung) sehe ich wenig Gefahr. Oder interpretiere ich das falsch, ArnoR? Im Moment sehe ich diese Werte als vernünftig an, und denke, äußerst wenige "normale" Typen kommen da irgendwie drüber.
spannend schrieb: > (manche IRF Typen wurden > nachträglich (also Monate oder Jahre nach Einführung > deren Produktion) aufgrund Spiritos Arbeit auf die > Weise vermessen, echte DC-Kurve in korrigierter > Form in korrigiertes Datasheet gesetzt. Damit meinst du wohl dieses Dokument: http://www.irf.com/product-info/hi-rel/alerts/fv5-p-09-01-A.pdf spannend schrieb: > Aber auf "gerade" DC-Kurven in Datenblättern ist kein > Verlaß, bei 99% aller Fets mit solchen ist die Kurve > rein theoretisch, so gut als ob gar nicht vorhanden... Na dann schau mal in das verlinkte IR_Dokument. Dort gibt es etliche gerade DC-Kurven und sogar solche, die zu hohen Spannungen ansteigen. Eigentlich sollte man das Gegenteil erwarten: Beitrag "Re: MOSFET Linearbetrieb möglich?"
Martin schrieb: > Zusammen mit eine kleinen Voltmeter kommt > das in ein 3D-gedrucktes Gehäuse und dann ist auch erstmal gut für mich. Würde ich mich für Leistungselektronik nicht trauen. Das Zeug schmilzt bekanntlich und brennt wohl auch ganz gut...
Hp M. schrieb: > Würde ich mich für Leistungselektronik nicht trauen. > Das Zeug schmilzt bekanntlich und brennt wohl auch ganz gut... Kommt das nicht auf das Material an, dass man verwendet? ABS dürfte doch ganz gut geeignet sein wenn man drauf achtet, dass die Teile, die mit ABS in Verbindung sind, nicht heißer als 80/85° werden. Oder?
spannend schrieb: > Aber auf "gerade" DC-Kurven in Datenblättern ist kein > Verlaß, bei 99% aller Fets mit solchen ist die Kurve > rein theoretisch, so gut als ob gar nicht vorhanden... Hier gibt es auch noch einen Artikel dazu: https://www.analog-praxis.de/mosfet-datenblaetter-richtig-lesen-das-soa-diagramm-teil-2-a-773811/ Interessant wird das SOA-Diagramm wohl erst, wenn es von der theoretischen P=const-Linie (Steigung -1, symmetrisch zur linken Hälfte) abweicht. Wie sieht es eigentlich mit bipolar vs MOSFET aus? Wenn ich zum Test meines NT eine kleine elektronische Last improvisieren wollte (400V, 0.1 - 0.2 A) - so in etwa alter Prozessor/Graka-Kühler, Transistor dran, einfache Stromregelung? Wenn ich bei Mouser einfach mal die Parameter eingebe, komme ich z.B. auf https://www.mouser.ch/datasheet/2/196/Infineon-IPP50R190CE-DS-v02_02-EN-1227094.pdf (Suche: https://www.mouser.ch/Semiconductors/Discrete-Semiconductors/Transistors/MOSFET/_/N-ax1sfZ1yzvvqxZgjdhub?P=1yuk7vzZ1yzxnagZ1z0y3zrZ1y95l6eZ1yw76gdZ1z0yli7Z1z0z63x&Rl=ax1sfZgjdhp0Z1yw7zv0Z1yvy2dqSGT&Ns=Pricing%7c0) Bipolar sieht viel dünner aus. Selbst dieses grobe Möbel https://www.mouser.ch/datasheet/2/308/MJW18020-D-113122.pdf kommt bei 400 V auf knapp 40 mA in der SOA.
Also vielen Dank nochmal für die vielen erleuchtenden Kommentare zum Thema SOA. Das hat mir learning by doing erspart... Wenn hier noch jemand mitliest - ein kleiner Wettbewerb: Wer findet den MOSFET mit dem grössten Strom bei 400 V (DC, in SOA natürlich)? Wie man mehrfach liest, eignen sich die alten Eisen viel besser für den Linear-Modus als neue hochgezüchtete Schalt-FETS. Also Infineon Coolmos C6: https://www.infineon.com/cms/de/product/power/mosfet/500v-900v-coolmos-n-channel-power-mosfet/600v-and-650v-coolmos-c6-e6/ Z.B. IPW60R041C6 ca. 1.2 A IXYS Linear-FETs https://www.littelfuse.com/products/power-semiconductors/discrete-mosfets/n-channel-linear.aspx Z.B. IXTB30N100L 2 A wer bietet mehr... Einen dieser Typen werde ich hier https://www.aliexpress.com/item/32974896347.html versuchen zu implantieren. Übrigens findet die Suche nach "irf840 labornetzteil" einige interessante HV-Schaltungen. Der IRF840 scheint ja wirklich verbreitet zu sein.
Martin schrieb: > Wie man mehrfach liest, eignen sich die alten Eisen viel besser für den > Linear-Modus als neue hochgezüchtete Schalt-FETS. Das ist genauso wie sich ein Ferrari viel besser zum Schnellfahren eignet wie ein alter VW Bus. Wenn man allerdings im Baumarkt etwas Sperriges einkaufen will, ist der Bus besser. Kurz: Was erwartest Du von modernen FETs, die für die Marktanforderung "kein Linearbetrieb, jedoch schnelles Schalten bei hohem Strom" optimiert sind? Eben. Schau mal unter Infineon Optimos https://www.infineon.com/cms/en/about-infineon/press/market-news/2017/INFPMM201707-065.html Und ja, diese sind zur Zeit auf 200V limitiert, eben weil der Hersteller da Kunden hat bzw. Marktchancen sieht. > Übrigens findet die Suche nach "irf840 labornetzteil" einige > interessante HV-Schaltungen. Der IRF840 scheint ja wirklich verbreitet > zu sein. Weil IRF840 relativ billig, lange im Markt und in großen Stückzahlen und somit leicht erhältlich ist.
M. K. schrieb: > ABS dürfte doch > ganz gut geeignet sein wenn man drauf achtet, dass die Teile, die mit > ABS in Verbindung sind, nicht heißer als 80/85° werden. Oder? Und wie garantierst du, dass es im Fehlerfall nicht sehr viel heisser wird? Dann wandern plötzlich Netzspannung oder 400V führende Teile durch den geschmolzenen Kunststoff und gefährden den Benutzer. Von da bis zum Brand ist es dann auch nicht mehr weit. Ein Netzteil, dessen Gehäuse schon ein derartig niedriges Temperaturlimit hat, würde es ja nicht mal überleben, wenn man es im Sommer auf der Hutablage im Auto liegenliesse.
nachtmix schrieb: > Ein Netzteil, dessen Gehäuse schon ein derartig niedriges > Temperaturlimit hat, würde es ja nicht mal überleben, wenn man es im > Sommer auf der Hutablage im Auto liegenliesse. Du lässt sowas auf der Hutablage liegen? Meine Hutablage würde das nicht mal aushalten, selbst schon im Winter. Mal ernsthaft: Klar, passieren kann immer was. Aber so verteufelt kann Kunststoff auch wieder nicht sein, es werden heutezutage ja sehr viele Geräte aus Kunststoff gebaut. Das Gehäuse muss halt so konstruiert sein, dass die heißen Teile nicht an den Kunststoff kommen, auch nicht im Fehlerfall. Das ist jetzt bei weitem keine unlösbare Aufgabe.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.