Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hilfe Radio Reparatur


von deFisch (Gast)


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Schönen Sonntag allen,

ich habe hier ein Noxon Nova II Radio vor mir stehen. 
(https://www.noxonradio.ch/produkte/noxon-nova-ii/). Dieses hat das 
Problem das vor einer Weile der Ton leiser und verzehrt wurde. Als ich 
das gute Stück bekommen habe. Ist der Ton gar nicht mehr da gewesen und 
nur in sehr seltenen Momenten war noch etwas zuhören.

Leider ist das Radio recht verklebt, weswegen ich die Platine nicht 
komplett ausbauen kann.

Folgende Sachen wurden bereits getestet.
-> Fehler tritt bei jeden Eingangssignal auf, sei es Line in, oder Sound 
von der MCU
-> Fehler ist unabhängig vom Ausgang(Kopfhörer, Lineout, oder 
Lautsprecher.)
-> Endstufe TDA7388 funktioniert mit eingespielten Signal

Der interne Aufbau ist so, das alle Eingangssignale mithilfe eines 
TDA7313 (https://www.promelec.ru/pdf/tda7313.pdf) umgeschaltet werden, 
der Ausgang geht auf einen OPV(Anschlüsse wie in dem Datenblatt 
http://www2.ensc.sfu.ca/people/faculty/cavers/ENSC320/assts05-1/NJM074-JRC.pdf) 
als Vorverstärker, welcher das Signal für den TDA7388 
(https://www.st.com/resource/en/datasheet/tda7388.pdf) aufbereitet.

Wenn ich ein Definiertes Signal durch den Linein einspiele, kann ich das 
Signal mit den Oszi an den Eingängen vom tda7313 messen, nur danach 
nicht mehr. Löte ich nach dem TDA die Widerstände am Ausgang weg, kann 
ich am Ausgang, ungefähr die hälfte von meinen Eingangssignal messen(Ich 
weiß nicht mehr auf welche Lautstärke das Radio gestellt war), Aber das 
Signal ist zusehen. Also würde ich davon ausgehen, das mein Problem nach 
dem TDA7313 zufinden ist, leider habe ich noch recht wenig Erfahrung mit 
der Analogen Audiotechnik und hoffe auf Vorschläge wie ich weiter 
vorgehen kann um den Fehler zu finden.

: Verschoben durch Moderator
von Lehrer Lämpel (Gast)


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> (...) der Ton leiser und verzehrt wurde.

Beitrag "Wiederstand und Standart zensieren"

Beitrag #5995311 wurde von einem Moderator gelöscht.
von hinz (Gast)


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Da wird schon die billige Kopie eines TDA7313 defekt sein, oder er 
bekommt vom µC kein I2C mehr.

von van Helsing (Gast)


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Das mit dem leiser wenns draussen/drinnen wärmer wird iss' mit kaputte 
Halbleiter.

Meine Kristallkugel meint:

- Endstufe hinüber oder
- Netzteilgleichrichter hinüber
- irgendwas warmes eben, etwas woran man sich die Finger verbrennt

Da nimmst du so ein Digivoltmeter für 10 Euro und misst die 
Diodenstrecken bei den Halbleitern durch. Wenn was im Eimer ist, dann 
stimmen die Spannungen nicht. Etwas mit 0,5Volt-0,7Volt ist in Ordnung. 
In Sperr-Richtung darf es mehr sein.

Wenn es piept, dann ist Kurzschluss (schlecht) =kaputt.

Dem Dingens sieht man aber an, dass es nicht viel taugt.

Wenn es Spass macht und man etwas lernt, dann ist OK.

von deFisch (Gast)


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Vielen Dank für die Antworten. Das Radio gehört nicht mir, ist jedoch im 
Familienbesitz. Da ich weiß was das Radio in der Anschaffung gekostet 
hat, würde ich das schon sehr gerne Reparieren. Grundlegende Sachen wie 
Multimeter und Oszilloskop sind vorhanden und würde ich mich freuen wenn 
ich diese einsetzen kann.

hinz schrieb:
> Da wird schon die billige Kopie eines TDA7313 defekt sein, oder er
> bekommt vom µC kein I2C mehr.

Ich hoffe das bei den Preis für das Gerät keine billige Kopie verwendet 
wurde. Jedenfalls ist der Clock(gelb) und die Daten(blau) auf dem Bild 
vom Oszilloskop zu erkennen, wenn ich die Lautstärke verändere. Schön 
sieht das Signal nicht aus, dies sollte jedoch nur auf die verwendete 
Messmasse beruhen.

van Helsing schrieb:
> - irgendwas warmes eben, etwas woran man sich die Finger verbrennt

Beim testen ist mir kein stark Erhitzer IC aufgefallen.

van Helsing schrieb:
> - Netzteilgleichrichter hinüber

Das kann ich leider auch ausschließen, da dieses Radio ein externes 
Schaltnetzteil verwendet. Im Gerät kann ich die 16 Volt vom Netzteil 
messen.

van Helsing schrieb:
> Da nimmst du so ein Digivoltmeter für 10 Euro und misst die
> Diodenstrecken bei den Halbleitern durch. Wenn was im Eimer ist, dann
> stimmen die Spannungen nicht. Etwas mit 0,5Volt-0,7Volt ist in Ordnung.
> In Sperr-Richtung darf es mehr sein.

Multimeter ist vorhanden, hat auch 1€ oder 2€ mehr gekostet ;-). Beim 
TDA7388 habe ich am Anschluss 3, 5, 7, 9, 17, 19, 21, 23 ~0,56 Volt 
gemessen. Scheint also io zu sein. Beim TDA7313 habe ich an Anschluss 
22, 23, 24, 25 0,74V gemessen

van Helsing schrieb:
> Dem Dingens sieht man aber an, dass es nicht viel taugt.

Das Mag sein. Für seinen Besitzer war das Gerät aber mehr als 
ausreichend und ich muss gestehen, das es doch recht viel kraft hatte.

von hinz (Gast)


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deFisch schrieb:
> Ich hoffe das bei den Preis für das Gerät keine billige Kopie verwendet
> wurde.

Das ist definitiv nicht das Original.

von Jürgen von der Müllkippe (Gast)


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Elko in der Gegenkopplung defekt. Größenordnung etwa 100uF.

von Klaus2 (Gast)


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...spricht nicht alles für den TDA, wieso also nicht tauschen? Oder den 
mal Brücken?

Klaus.

von deFisch (Gast)


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Klaus2 schrieb:
> ...spricht nicht alles für den TDA, wieso also nicht tauschen? Oder den
> mal Brücken?

Brücken klingt super, das werde ich morgen nach der Arbeit versuchen.

Jürgen von der Müllkippe schrieb:
> Elko in der Gegenkopplung defekt. Größenordnung etwa 100uF.

Werde ich morgen ebenso Überprüfen. Wobei ich denke das kein Elko im 
Signalpfad zu finden ist. C411 müsste der Elko an der 
Versorgungsspannung für den Vorverstärker sein. Ich werde das morgen 
jedoch noch einmal nachprüfen.

hinz schrieb:
> Das ist definitiv nicht das Original.

Okay, kann es sein das ich mich mit der IC Bezeichnung geirrt habe? 
Wobei die Beschaltung auffallend dem Ähnelt. Versorgung, Datenbus, 
Eingänge und Ausgänge. Woran würde ich beim eventuellen Austausch(Wenn 
es feststeht das der Defekt ist) einen originalen IC erkennen?

von hinz (Gast)


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deFisch schrieb:
> hinz schrieb:
>> Das ist definitiv nicht das Original.
>
> Okay, kann es sein das ich mich mit der IC Bezeichnung geirrt habe?

Der TDA7313 wird mindestens von PTC und UTC kopiert, von ST ist deiner 
auf gar keinen Fall.

von Mein Psychiater hat sich umgebracht (Gast)


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Lehrer Lämpel schrieb:
>> (...) der Ton leiser und verzehrt wurde.
>
> Beitrag "Wiederstand und Standart zensieren"

Weit bedenklicher finde ich es, dass man sich nach über 11,5 Jahren noch 
an solch einen geistig-dünnschissigen Thread zu erinnern kann. Da fällt 
mir die Kurthose von der Hüfte.

von Hein Blöt (Gast)


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Lehrer Lämpel schrieb:
>> (...) der Ton leiser und verzehrt wurde.
>
> Beitrag "Wiederstand und Standart zensieren"

immer  diese Intollerantz!!1

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Miss doch erstmal am TDA7313/Pin 2, ob er noch seine 9V bekommt. An den 
Ausgängen sollten dann etwa 4,5V stehen. Die Spannung AREF (Pin 1) 
sollte an allen Signalpins (Inputs, Filterinputs etc.) wieder 
auftauchen.
Der TDA7313 und seine Brüderchen schwingen gerne, wenn die Eingänge 
gegen ihren Willen auf andere DC-Pegel gezogen werden, was ein leckender 
Elko z.B. gerne mal tut.

: Bearbeitet durch User
von van Helsing (Gast)


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Tja TDA7313...

Ich habe mich mit dem Ding rumgeplagt. Bin dann zu BurrBrown gewechselt.

Das Problem wird es wohl sein einen Ersatz zu finden. Hatte meinen 
damals von Reichelt. Analog Switches auf CMOS Basis können schon mal was 
abkriegen.

Dass etwas schwingt ist auch denkbar. Den Kondensator zwischen 6 und 7 
und 17 und 16 würde ich auf jeden Fall gegen 2,2 µF Polyester (z.B. 
WIMA) austauschen. SMD-Typen in der Grösse sind gut erhältlich (bis 6 
Volt, reicht).

Ein Elko an der Stelle ist eigentlich immer falsch gepolt und stirbt 
quasi zwangsweise. Das würde den Defekt erklären. Das gehört auf jeden 
Fall kein Elko hin.

Also zuerst diese Elkos raus notfalls mit 100nF Keramik probieren. Das 
müsste klappen.

von deFisch (Gast)



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Danke für die vielen Reaktionen. Ich hatte in der zwischenzeit leider 
einige Private Probleme, weswegen ich erst jetzt zu der weiteren 
Untersuchung gekommen bin.

Jürgen von der Müllkippe schrieb:
> Elko in der Gegenkopplung defekt. Größenordnung etwa 100uF.

In dem Signalpfad kann ich kein Elko finden.

hinz schrieb:
> Das ist definitiv nicht das Original.

Okay dann behalte ich das im Hinterkopf.

van Helsing schrieb:
> Dass etwas schwingt ist auch denkbar. Den Kondensator zwischen 6 und 7
> und 17 und 16 würde ich auf jeden Fall gegen 2,2 µF Polyester (z.B.
> WIMA) austauschen. SMD-Typen in der Grösse sind gut erhältlich (bis 6
> Volt, reicht).

Danke für den Hinweis, derzeit ist bereits eine Kombi aus smd 
Kondensator und Widerstand verbaut.

Matthias S. schrieb:
> Miss doch erstmal am TDA7313/Pin 2, ob er noch seine 9V bekommt

Eigentlich dachte ich das schon bereits gemacht zuhaben. Gut das ich es 
hierbei kontrolliert habe. Das ist richtig, ich kann keine 
Versorgungsspannung messen. Bei dem Messen könnte ich mich jedesmal 
aufregen das hier alle Stecker verklebt sind, somit ist dies immer etwas 
schwer. Die Spannung sollte von einem CHMC S24 D3121F (8Beiner SOT8?) 
erzeugt werden. Am Ausgang von dem IC kann ich jedoch nur 2V Messen, 
nach einer Diode sind diese 2V nur noch 0V. Diese Spannung schwankt 
minimal. Zu den IC habe ich vllt ein Datenblatt gefunden, bin mir jedoch 
nicht sicher.
https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/1143907/YONGFUKANG/D3121F.html

Ich habe bereits versucht ein Teil des Schaltplanes nachzuzeichnen. 
Dabei geht eine der offenen Verbindungen zu den Widerstand R467 mit den 
Mosfet/Transistor. Die andere unbekannte Verbindung kann ich jedoch mit 
meinen Multimeter nicht finden. Ich habe zwar die Leiterbahnen verfolgt. 
An den Ende wo ich es erwarten würde, zeigt der Durchgangsprüfer jedoch 
kein Durchgang an.

von deFisch (Gast)


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Ich muss mich korrigieren, an Pin 8 von dem IC sollte die sollte die 
Spannung ebenfalls anliegen. Da muss ich jetzt versuchen den Pfad weiter 
zu verfolgen.

von hinz (Gast)


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deFisch schrieb:
> Die Spannung sollte von einem CHMC S24 D3121F (8Beiner SOT8?)
> erzeugt werden.

Kaum, das ist ein nachgebauter BA3121 "ground isolation amplifier".

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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hinz schrieb:
> Kaum, das ist ein nachgebauter BA3121 "ground isolation amplifier".

Was der dadrin wohl zu schaffen hat? Jedenfalls muss die Versorgung 
woanders herkommen. R467 auf der Unterseite sieht mit 10Ohm ganz gut aus 
als RC Tiefpass für die Versorgung. Könnte man mal über die 
Durchkontaktierung weiterverfolgen.

von Andi B. (andi_b2)


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Am dritten Bild meine ich zu erkennen, dass die Endstufe nachgelötet 
gehört. Solche Lötstellen, wenn's nicht nur eine Spiegelung im Foto ist, 
macht man sofort noch bevor man anfängt irgendwo zu messen.

von Ning (Gast)


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I have exactly same issue with a Noxon Nova (first version).
C356 have an ESR of about 3ohm and I replace this capacitor by another 
50v 47uf capacitor with an ESR of 0ohm. Have sound sometime before 
replace this capacitor and now not have any sound.

I need to replace TDA7313 or problem come from another components ?
TDA7313 should have about 9V on pin 2 it's that ?
I have too very low voltage on PCB and about 8.4v on speaker.

All other capacitors have an ESR of less than 0.6ohm so should be good.

von Ning (Gast)


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Same voltage pin8 D3121F = 2v and behind diode like you 0v.
pin2 TDA7313 = 0v so this issue should be before D3121F.

von Palfi O. (p_oleg)


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Morgen zusammen. Ich habe selber Noxon Nova, und gleiche Problem.
Signal optische Ausgang OK, in Lautsprecher Signal vorhanden, aber kann 
man nicht leise oder lauter machen. Bluetooth nicht erkannt. Leider kann 
ich auch nicht Schaltplan finden. Ich wurde sehr dankbar für jede 
Information. Grüß Oleg.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wir haben damals festgestellt, das der TDA7313 viel zu wenig Versorgung 
erhält. Wo die her kommmt, hat der TE nie geschrieben.

von Palfi O. (p_oleg)


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Matthias S. schrieb:
> Wir haben damals festgestellt, das der TDA7313 viel zu wenig Versorgung
> erhält. Wo die her kommmt, hat der TE nie geschrieben.

Hallo Matthias, vielen dank! Ich prüfe heute Abends, was genau meine 
Prozessor hat. Stromversorgung 6 ... 10 V (9 empfohlen).
Hauptsache , auf lautstärke reglung reagiert garnix. Bluetooth nicht 
erkannt..

von Palfi O. (p_oleg)


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Matthias S. schrieb:
> Wir haben damals festgestellt, das der TDA7313 viel zu wenig Versorgung
> erhält. Wo die her kommmt, hat der TE nie geschrieben.

Bei mir TDA7313 PIN 2 2mV. Einfach kein Saft.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Palfi O. schrieb:
> Einfach kein Saft.

Scheint ein Serienfehler zu sein. Ja, da heisst es nun, die Schaltung 
nachverfolgen und zusehen, wo besagter Saft denn nun herkommen soll.

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