Pendellängenausgleich einer Pendeluhr bei Temperaturdifferenz von etwa 20 Grad Celsius Ein Karbonrohr (CFK) von 1m Länge hat einen Wärmeausdehnungskoeffizient von etwa: - 1.5 x 10-6/Kelvin (aus dem Wiki entnommen) man beachte das Minus am Anfang. Bei Wärme zieht es sich zusammen, bei Kälte dehnt es sich aus. Ein Aluminiumstab hat einen Wärmeausdehnungskoeffizient von 0,000024 1/Grad Celsius. Frage in die Runde (ev. an Mathematiker): Wie lange muss ein Alustück sein, damit sich die Längenänderung des Pendels bei Temperaturänderung von etwa +- 10 Grad aufhebt? Bei Karbonstablänge von 1m. Unten am Pendelstab an diesem berechneten Alustück wird eine Mutter angeschraubt, auf diese Mutter ein Rohrstück (auch CFK) aufgesetzt, um das Pendelgewicht auf der Pendellänge von etwa 96cm zu stützen. Die Wärmeausdehnung dieses (kurzen) CFK Rohrstückes vernachlässige ich jetzt mal, da es eh sehr wenig ist. Warum Karbon: Stabil, leicht, antimagnetisch, grosse Temperaturleitfähigkeit und negative Temperaturausdehnung. Warum Alu: Leicht, antimagnetisch, grosse Temperaturleitfähigkeit und viel Temperaturausdehnung. Warum ich überhaupt frage: Bin kein Ass (unsicher) in Mathe, war in der Schule am Fensterplatz :) Habe es aber versucht und kam auf das Resultat von 2,5 cm Alulänge. Die Berechnungsgrundlage hatte ich aus dem Tabellenbuch Elektrotechnik 1970 Seite 37 Die Pendeluhr ist im Forenbeitrag Beitrag "Bipolare ansteuerung einer Quarzuhrspule" Gruss von Frido
Fridolin H. schrieb: > Ein Aluminiumstab hat einen Wärmeausdehnungskoeffizient von 0,000024 > 1/Grad Celsius. Oder 24 x 10-6 / K, um bei der gleichen Einheit zu bleiben wie bei deinem CFK-Stab. Damit kannst du 24 / 1,5 teilen, macht 16. Das ist das Maß, um das sich der Alu-Stab schneller ausdehnt als der CFK-Stab sich zusammenzieht. Das Alustück muss daher 1/16 des CFK-Stabs sein, oder 62,5 mm lang.
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Fridolin H. schrieb: > Frage in die Runde (ev. an Mathematiker): Niemals! Mathematiker rechnen nicht. :) > Wie lange muss ein Alustück sein, damit sich die > Längenänderung des Pendels bei Temperaturänderung > von etwa +- 10 Grad aufhebt? Bei Karbonstablänge von 1m. Damit sich die GESAMTLÄNGE nicht ändert, müssen die Änderungen der TEILE dem Betrage nach gleich groß sein, aber unterschiedliches Vorzeichen haben. Hilft Dir der Hinweis zum Verständnis weiter?
hallo Jörg das geht aber zakig. Vielen Dank. Meine Hirnwindungen hatten sich irgendwie in den vielen 00000 verirrt. Netten Gruss von Frido (HB9GAG)
Im Keller steht bei mir noch ein ererbtes Riefler- (oder Strasser-?) Kompensationspendel samt Konsole zur Aufhängung und passender Pendelfeder. Damit wollte ich eigentlich mal genau so etwas aufbauen, wie es der TO getan hat. Aber irgendwie fehlt der Drive...
wie war das nochmal? x * (24e-6) dT - y (1.5e-6) * dT = 0 x * (24e-6) * dT = y * (1.5e-6) * dT x * 24 = y * 1.5 x/y = 24/1.5 = 16 Welches Material haben die Uhrmacher früher mit neg. Koeffizienten benutzt?
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Martin G. schrieb: > Welches Material haben die Uhrmacher früher mit neg. Koeffizienten > benutzt? Nichts. Sie haben zwei mit verschiedenen positiven Koeffizienten benutzt und gegenläufig montiert. https://de.wikipedia.org/wiki/Kompensation_(Uhr)#Rostpendel
> Welches Material haben die Uhrmacher früher mit neg. Koeffizienten > benutzt? Sie haben beidesmal Material mit pos TK benutzt. Die Pendelstange ist aus Invar (mit minimalem pos TK). Am unteren Ende der Pendelstange sitzt eine Mutter, auf der sich ein Messingzylinder mit ca. 15-fachem pos TK abstützt. An selbigem sind oben die Gewichte befestigt. Damit werden die Gewichte in konstanter Höhe gehalten. Grobabgleich der Sekunde durch Verstellung der Stützmutter mit Feingewinde am unteren und Feinabgleich durch Auflegen von Gewichten auf den Teller am oberen Pendelende.
Fridolin H. schrieb: > Pendellängenausgleich einer Pendeluhr bei Temperaturdifferenz von etwa > 20 Grad Celsius Normalerweise macht man die Kompensation mit mehreren, parallelen Metallstäben. Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Kompensation_(Uhr)#Rostpendel
Hier mal die Temperaturkompensation einer RFT-Hauptuhr: https://www.bilder-hochladen.net/files/big/j6ff-1-c4ca.jpg Der Thread dazu: https://forum.dg-chrono.de/viewtopic.php?t=1759
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Hallo in die Runde Mal Dank für die vielen Tipps, und nätürlich auch für die Mathe-Hilfe von Jörg und Martin. So einfach..... Schande über mich... Werde jetzt mal diesen Temp-ausgleich so machen. Kann sein, dass ich mich da ein wenig auf Abwegen befinde.Versuch macht Kluch :) Die Pendelaufhängung ist ja auch noch ein laufendes Experiment. Hat sich bis jetzt aber einwandfrei bewährt. Das Ganze läuft bei mir unter „Hobby Experimental-Pendel“ Gebe auf alle Fälle Nachricht. Gruss von Frido
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