Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Eigenartiges Verhalten von RND KA3005P Labornetzteil


von Martin (Gast)


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Hallo,

ich habe ein neues Labornetzteil. Ich hatte hier gerade eine LED 
rumliegen, die Kerzenlicht immitiert. Schließe ich diese an uns Stelle 
Spannung und Strombegrenzung ein passiert folgendes:
1. Ich schalte den Lastausgang ein, die LED geht nicht an.
2. Sobald ich mit einer der Messespitzen meines DMM eins der Beinchen 
der LED berühre, geht sie an.

Alternativ geht ein an und abklemmen eines der Beinchen, wenn der 
Lastausgang an ist. Beim wieder anklemmen, geht die LED an.

Was ist hier faul?

von Harald W. (wilhelms)


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Martin schrieb:

> Was ist hier faul?

Welche Eistellungen für Spannung und Strom hatte Dein Netzgerät?

von Martin (Gast)


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2,8V und 20mA, laut Datenblatt beträgt die LED zwischen 2,5 und 5V.

von Martin (Gast)


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Nach weiteren versuchen ist das Verhalten vollkommen nicht 
deterministisch:
Ein und ausschalten über den Lastausgangtaster geht mal und mal nicht. 
Wenn es nicht geht, hilft die Vorgehensweise aus meinem ersten Post 
immer.

Beitrag #5997545 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Sebastian W. (wangnick)


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Martin schrieb:
> Sobald ich mit einer der Messespitzen meines DMM eins der Beinchen
> der LED berühre, geht sie an.

DMM batteriebetrieben, oder?

von Martin (Gast)


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Jo. Ich habe es noch mal mit eine gewöhnlichen LED probiert (ohne 
integrierten IC), mit der schaltet das Labornetzteil normal.

von Harald (Gast)


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Flackerkerzen sind ja mit einem Chip ausgestattet. Könnte sein, das 
dessen Brownout-Detection mit 2.8V gerade nicht einschaltet, wohl aber 
eingeschaltet bleibt, wenn vorher (einmalig) etwas mehr Spannung anliegt 
(Hysterese). Mit der Prüfspitze und dem Kabel koppelst du etwas ein, das 
reicht dann zum Start.

von Martin (Gast)


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Danke Harald! Nach etwas Debugging, glaube ich, liegt das Problem an 
meinen Einstellungen.

Die LED braucht mehr als die angegebenen 20mA. Setze ich c.c. hoch, geht 
die LED immer. Offensichtlich schaltet also der IC in der LED bei zu 
wenig Strom gar nicht erst. Das Problem ist somit gelöst.

von M. K. (sylaina)


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Martin schrieb:
> 2,8V und 20mA, laut Datenblatt beträgt die LED zwischen 2,5 und 5V.

Es macht doch selten Sinn ein LNG mit so einem LED-Test zu quälen, erst 
recht nicht so einen "Metzger" wie das 3005, egal ob da jetzt Korad, RNG 
oder sonstwas drauf steht.

von Stefan F. (Gast)


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Das Labornetzteil fährt seine Ausgangsspannung langsam von Null an hoch 
(tun viele andere auch). Möglicherweise benötigt der Mikrocontroller in 
dieser Flacker-LED einen schnelleren Spannungsanstieg, um richtig zu 
starten.

Der gleiche Effekt tritt ab und zu auch mit Smartphone-Netzteilen an 
Arduino Modulen auf.

M. K. schrieb:
> Es macht doch selten Sinn ein LNG mit so einem LED-Test zu quälen

Laber nicht!

Martin schrieb:
> Setze ich c.c. hoch, geht die LED immer

Weil die Ausgangsspannung des Netzteils dann schneller ansteigt. Direkt 
hinter der Frontplatte hängen an den Ausgangsbuchsen relativ dicke 
Kondensatoren, die sind daran Schuld. Komm jetzt aber bitte nicht auf 
die Idee, sie zu entfernen. Die Kondensatoren sind notwendig, um die 
Regelung zu stabilisieren.

von M. K. (sylaina)


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Stefanus F. schrieb:
> Das Labornetzteil fährt seine Ausgangsspannung langsam von Null an hoch
> (tun viele andere auch)

Öhm, nein. Wenn man den ON/OFF-Knopf an der Front drückt klackt da nur 
ein Relais dass sie eingestellte Spannung von der LNG-Platine auf die 
Buchsen schaltet. Da wird nix langsam hoch gefahren. DAS machen viele 
andere LNGs auch.

von Stefan F. (Gast)


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Offensichtlich gibt es von diesem Gerät mehrere Varianten: 
https://www.eevblog.com/forum/blog/eevblog-315-korad-ka3005p-reviewfail/300/

von Martin (Gast)


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Ich habe nicht vor an dem lnt etwas zu verändern. Meins ähnelt dem 
Netzteil, welches als letztes in dem eevblog Thread erwähnt wurde. Ich 
habe es nicht geöffnet, aber den riesigen Elko sieht man gut durch die 
Schlitze:
https://i49.servimg.com/u/f49/14/75/42/81/psu10.jpg (URL kopiert aus 
eevblog Thread)

@M.K.
Mir ging es darum, das lnt einfach zu testen. Die LED ist das erstbeste 
Bauteil was mir über den Weg gelaufen ist. Ich habe das NT erst gestern 
erhalten. Ist gerade im Angebot bei v Reichelt für 85 Euro.

von Martin (Gast)


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Die eingestellte Ausgangsspannung ist zumindest sehr

M. K. schrieb:
> Stefanus F. schrieb:
> Das Labornetzteil fährt seine Ausgangsspannung langsam von Null an hoch
> (tun viele andere auch)
>
> Öhm, nein. Wenn man den ON/OFF-Knopf an der Front drückt klackt da nur
> ein Relais dass sie eingestellte Spannung von der LNG-Platine auf die
> Buchsen schaltet. Da wird nix langsam hoch gefahren. DAS machen viele
> andere LNGs auch.
Bei meinem klackt da übrigens kein Relais. Man hört absolut gar nichts, 
mit Ausnahme des etwas nervigen Lüfters der etwas klackert, vermutlich 
durch pwm.

Was mir bisher aufgefallen ist:
Die pieptöne die das Gerät von auch gibt, klingen immer mal etwas 
anders, unklar warum.
Laut Anleitung soll bei erreichter OCP die LED blinken. Bei mir blinkt 
da nichts, der Ausgang schaltet einfach ab (wie er soll).
Leider habe ich kein gutes Oszilloskop zur Hand. Mich würde mal die 
restwelligkeit sowie Überschwingen interessieren.

von Stefan F. (Gast)


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Martin schrieb:
> Die pieptöne die das Gerät von auch gibt, klingen immer mal etwas
> anders, unklar warum.

Ich habe ein andere KA3005xx Modell, da klingt der Piepser auch manchmal 
geschwächt.

von Harald W. (wilhelms)


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Martin schrieb:

> den riesigen Elko sieht man gut durch die Schlitze:
> https://i49.servimg.com/u/f49/14/75/42/81/psu10.jpg

Der grosse Elko, den Du da siehst, wird wohl kaum parallel
zu den Ausgangsklemmen geschaltet sein, denn dann wöre das
LNG fast unbrauchbar.

von Martin (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Der grosse Elko, den Du da siehst, wird wohl kaum parallel
> zu den Ausgangsklemmen geschaltet sein, denn dann wöre das
> LNG fast unbrauchbar.
Meine Aussage bezieht sich auf welches Modell ich habe. Neuere haben den 
fetten Elko. Sie bezieht sich nicht auf das was vorher in Thread 
diskutiert wurde.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Harald, hallo Martin!

Harald W. schrieb:
>> https://i49.servimg.com/u/f49/14/75/42/81/psu10.jpg
>
> Der grosse Elko, den Du da siehst, wird wohl kaum parallel
> zu den Ausgangsklemmen geschaltet sein, denn dann wöre das
> LNG fast unbrauchbar.

Das ist der Kondi (wie der gemeine Maker zu sagen pflegt) hinter dem 
Gleichrichter. Bei mir sind es drei Stück à 63V 2200µF.

Der andere Kondensator ist auf der Ausgangsplatine zu finden, wenn ich 
mich an meine Lärmdämmungsmaßnahme recht erinnere. Der andere 
Kondensator am Netzteilausgang hat viel weniger, weniger als 470µF 
(finde meinen Aufschrieb nicht).

Bei der Gelegenheit mache ich gleich mal Werbung für das c't-lab DCG 
nebst Leistungsstufe. Nachteil ist hier der preisliche Nachteil aufgrund 
der Notwendigkeit der Anschaffung des Interfacemoduls des Messsystems.

https://www.heise.de/ct/artikel/Kleinkraftwerk-291224.html
https://www.heise.de/ct/artikel/Kraftverstaerker-291248.html

Die Regelung ist ziemlich schnell und das c't-lab ist auch sehr gut als 
Stromquelle zu gebrauchen. Je nach Anwendung kann man den Ausgang mit 
einem zusätzlichen Kondensator oder eine Spule spicken. Der Schaltplan 
ist vorhanden, das Gerät aus Standardbauteilen aufgebaut und zahlreiche 
Parameter lassen sich über die Schnittstelle festlegen.
Der skalierbare Aufbau ermöglicht sowohl den Betrieb mit höherer 
Spannung als auch höherem Strom. Softwareseitig sind dann lediglich ein 
paar Parameter anzupassen, ohne dass man dafür die Firmware neu flashen 
müsste.

Bauteil-Sets gibt es bei segor.de

P.S.: Das c't-lab DCG frisst keine LEDs.

: Bearbeitet durch User
von Christian (Gast)


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Martin schrieb:
> Mich würde mal die
> restwelligkeit sowie Überschwingen interessieren.

Schau mal da, da wird alles gemessen und die Funktionen gezeigt
https://www.youtube.com/watch?v=562U6G0XTDE

Folgt man dem Link in der Videobeschreibung findet man noch was zum 
Verhalten bei Lastwechsel
http://www.afug-info.de/Testberichte/Korad-RND-3005P/

von Manfred (Gast)


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M. K. schrieb:
> Es macht doch selten Sinn ein LNG mit so einem LED-Test zu quälen,

Ein selten dämlicher Kommentar: Ein Labornetzgerät hat die Spannung / 
den Strom auszugeben, die / den ich einstelle.

von M. K. (sylaina)


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Manfred schrieb:
> Ein selten dämlicher Kommentar: Ein Labornetzgerät hat die Spannung /
> den Strom auszugeben, die / den ich einstelle.

Na klar, ein LNG das 30V/5A kann muss auch problemlos 3V/20mA 
können...ich mein, das Korad kann das aber man muss sich mal die 
Dimensionen vergegenwärtigen, 20mA z.B. sind nicht mal 0.5% von dem, was 
das NT kann. Und ganz ehrlich: Ich habs in Feld, Wald und Flur noch nie 
gesehen, dass eine LED direkt an der Spannungsversorgung klemmte, da war 
immer mindestens ein Vorwiderstand mit im Spiel. Daher halte ich den 
LED-Test für maximal praxisfremd (und somit sinnbefreit), wenngleich 
auch viele LNGs, wie das Korad, ihn meistern.

von Olli Z. (z80freak)


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Hast Du denn schonmal eine Kalibrierung durchgeführt? Nicht das doe 
eingestellten Werte garnicht stimmen?!

Ich habe auch ein solches Netzteil und bin recht zufrieden damit, ein 
gutes Preis/Leistungsverhältnis. Bei einer Kalibrierung habe ich doch 
noch einiges an Präzision rausholen können. Bedingt durch die relativ 
preisgünstigen Bauteile und das nicht optimale Wärmemanagement sollte 
man das wohl eh alle Jahre mal tun...

von Martin (Gast)


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Wie kalibriert man das NT?

von M. K. (sylaina)


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Martin schrieb:
> Wie kalibriert man das NT?

Das ist u.a. hier beschrieben:

Beitrag "Re: Korad 3005D zeigt keinen Momentanstrom mehr an"

von Martin (Gast)


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Danke :)

von Alfred (Gast)


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Sei mir nicht böse, aber jemand mit so gar keiner Ahnung wie du, sollte 
vom Kalibrieren lieber die Finger lassen.

Erlerne erst mal die Grundlagen.


Warum willst du es überhaupt kalibrieren ?
Dein RND ist frisch vom Händler.
Kalibration macht Sinn nach einer Reparatur oder wenn etwas mit dem LNG 
nicht stimmt, aber NICHT, wenn man die Bedienung noch nicht verstanden 
hat) und nicht aus Lust und Liebe.

von Messtechniker (Gast)


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Kalibrieren ist nicht justieren!

Kalibrieren kann er es gefahrlos und es wäre ggf. auch sinnvoll das mal 
zu machen.

von M. K. (sylaina)


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Messtechniker schrieb:
> Kalibrieren kann er es gefahrlos und es wäre ggf. auch sinnvoll das mal
> zu machen.

Aber nicht wenns grade Brandneu ist, oder traust du dem Hersteller so 
wenig zu? Nur die wenigsten Hobbyisten dürften das Equipment daheim 
haben, dass einen befähigt besser als der Hersteller zu kalibrieren.

von Messtechniker (Gast)


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Ist doch egal was ich dem Hersteller zutraue. Er kann es doch prüfen. 
Und 0,5% erscheint mir jetzt durchaus machbar. Aber ich weiß ja nicht 
was er zur Verfügung hat.
Und wenn dieser Versuch eine Unstimmigkeit zwischen Netzteil und 
Multimeter ans Licht bringt hat er immer noch etwas gewonnen. Selbst 
wenn sie sich einig sind ist das eine Erkenntnis.
Wüsste nicht warum man davon abraten sollte.

von Manfred (Gast)


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M. K. schrieb:
> Na klar, ein LNG das 30V/5A kann muss auch problemlos 3V/20mA
> können...ich mein, das Korad kann das aber man muss sich mal die
> Dimensionen vergegenwärtigen, 20mA z.B. sind nicht mal 0.5% von dem, was
> das NT kann.

Erstmal ist es keine "Vergewaltigung des Gerätes", wie Du es geschrieben 
hattest.

Zweitens erwarte ich von einem Labornetzgerät , dass es die 
Ausgangswerte liefert, die ich einstelle. Anders gesagt: Wenn 20mA 
einstellbar sind, hat es die zu liefern.

> Und ganz ehrlich: Ich habs in Feld, Wald und Flur noch nie
> gesehen, dass eine LED direkt an der Spannungsversorgung klemmte, da war
> immer mindestens ein Vorwiderstand mit im Spiel.

Eine LED wird stromgesteuert betrieben, das habe sogar ich nach über 40 
Jahren Elektronik schon begriffen. Diese kann aber ohne Vorwiderstand an 
einer Versorgung betrieben werden, wenn diese als Stromquelle arbeitet - 
und genau das kann ein Labornetzgerät.

> Daher halte ich den
> LED-Test für maximal praxisfremd (und somit sinnbefreit), wenngleich
> auch viele LNGs, wie das Korad, ihn meistern.

Dann halte es so, die Praxis anderer Leute sieht es gegenteilig.

von Martin (Gast)


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Danke Manfred, aus welchem meiner Posts spricht denn die absolute 
Ahnungslosigkeit. :) Ich habe übrigens nicht vor irgendwas zu 
kalibrieren, weil mir ein referenzmessgeràt fehlt.

von Martin (Gast)


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Sorry, ich meinte Alfred, nicht Manfred.

von M. K. (sylaina)


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Manfred schrieb:
> Erstmal ist es keine "Vergewaltigung des Gerätes", wie Du es geschrieben
> hattest.

Hab ich nicht geschrieben, ich schrieb "vergegenwärtigen". Das ist nicht 
"Vergewaltigen" ;)

Manfred schrieb:
> Zweitens erwarte ich von einem Labornetzgerät , dass es die
> Ausgangswerte liefert, die ich einstelle. Anders gesagt: Wenn 20mA
> einstellbar sind, hat es die zu liefern.

Das macht auch jedes LNG, heißt trotzdem nicht, dass das besonders 
sinnvoll ist.

Manfred schrieb:
> Eine LED wird stromgesteuert betrieben, das habe sogar ich nach über 40
> Jahren Elektronik schon begriffen. Diese kann aber ohne Vorwiderstand an
> einer Versorgung betrieben werden, wenn diese als Stromquelle arbeitet -
> und genau das kann ein Labornetzgerät.

Das geht ja auch. Aber, um mal auf

Manfred schrieb:
> Dann halte es so, die Praxis anderer Leute sieht es gegenteilig.

zu kommen: Zeige mir bitte ein einziges Praxisbeispiel bei dem eine 
Stromquelle, die in der Lage ist, 150W Ausgangsleistung zu liefern, eine 
LED, die nicht mal 0.1W Leistung benötigt, versorgen muss. So ein 
LED-Test am LNG war, ist und bleibt maximal praxisfern.

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