Hey hat jemand eine gute Idee, wie man eine Lötspitze wieder gangbar machen kann, nachdem man etwa so eine Woche lang vergessen hat, seine Lötstation abzuschalten? Also nicht, daß mir das als totaaal perfektem Profibastler jeeemaaahls passieren könnte, ich meine natüüürlich nur rein hypothetisch falls irgendein Löt-DAU das mal schafft. Oder wegschmeißen und neu kaufen?
https://www.reichelt.de/loetspitzenreiniger-ct-1-pulver-bleifrei-15-g-stannol-tippy-p96338.html aber "gesund" für die Lötspitze ist so ein Zeug nicht. Wenn sich bei deiner hypothetischen Lötspitze ganz hypothetisch die Eisenbeschichtung abgelöst hat oder sie Risse bekommen hat nützt es auch nichts.
Wenn Du die Spitze vor dem Ablegen ordentlich verzinnt hast, dann reicht abwischen. Auch nach drei Wochen Urlaub, btdt. Wenn die Oberflächenvergütung blank lag und nun verzundert ist bleibt Dir nur abschleifen oder abätzen derselben. Das geht 1-2x gut, danach hast Du eine altmodische Kupferlötspitze mit den von früher noch bekannten Verschleißerscheinungen. Daher: Lötspitzen vor dem Ablegen immer verzinnen!
> Hey hat jemand eine gute Idee, wie man eine Lötspitze wieder gangbar > machen kann, nachdem man etwa so eine Woche lang vergessen hat, seine > Lötstation abzuschalten? Und was kostet eine neue?
Ich hab ein paar alte, die passiv geworden sind (kein Lötzinn mehr angenommen haben) probehalber mit Flußmittel wieder (kurzfristig?) zum Leben erwecken können. Es ist aber ein säurehaltiges Flußmittel verwendet in der Installation von (Kupfer-)Rohren. Wie lange die Spitzen dann noch gehen kann ich nicht sagen, aber sie haben wieder einwandfrei mit Lötzinn benetzt.
Ben B. schrieb: > Hey hat jemand eine gute Idee, wie man eine Lötspitze wieder gangbar > machen kann, nachdem man etwa so eine Woche lang vergessen hat, seine > Lötstation abzuschalten? keine Ahnung ob das eine "gute" Idee ist. Was ich seit Jahren mache ist, Spitzen wieder Anzufeilen, Abzudrehen und neu zu verzinnen. Notfalls in der Ständerbohrmaschine, Feile, Sandpapier immer feiner werdend. Somit kann ich die Spitzen viel länger nutzen, ich glaube ich habe die letzten vor Jahren gekauft, auch wenn SMD mal wieder angesagt ist, die Spitze wird nach Bedarf verjüngt.
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Joachim B. schrieb: > Was ich seit Jahren mache ist, Spitzen wieder Anzufeilen, Abzudrehen und > neu zu verzinnen. > Notfalls in der Ständerbohrmaschine, Feile, Sandpapier immer feiner > werdend. Damit lötest Du aber mit der Kupferoberfläche? Oder bringst Du galvanisch wieder diese Dauerlötspitzen-Oberfläche auf? Blankes Kupfer bei Verschleiß abdrehen oder abschleifen wäre ansonsten genau das was wir bis in die '70er gemacht haben, bevor ErsaDur und vergleichbares erfunden wurde.
soul e. schrieb: > Damit lötest Du aber mit der Kupferoberfläche? nochmal für dich: Das nun blanke Kupfer: Joachim B. schrieb: > neu zu verzinnen. ich drehe aber auch in Lötpusen die Temperatur runter auf 150-180° dann verzundert sie auch nicht. Das noch anhaftene Lötzinn nach dem Löten samt Flussmittel wische ich vor den Temperatur runterdrehen mit einem Tempotuch ab.
Bei meiner Ersadur-Lötspitze benetzte das Lötzinn nur noch an wenigen Stellen obwohl die Oberfläche perfekt aussah. Folgendes half:
1 | 1. Restzinn im heißen Zustand möglichst gut abstreifen |
2 | 2. kalte Spitze mit Scheuermilch auf Lappen gründlich reinigen |
3 | 3. Spitze nach dem Abspülen trocknen und langsam erwärmen (das |
4 | Restwasser soll verdunsten und darf nicht wegkochen) |
5 | 4. sobald Spitze heiss genug, frisches Lötzinn zuführen |
Die Spitze ist seitdem wieder wie neu. Leider weiss ich nicht warum die Spitze vorher schlecht funktionierte. Deswegen weiss ich auch nicht, wann das obige Verfahren hilft.
Bernd G. schrieb: > Und was kostet eine neue? zuviel wenn man dafür mehr arbeiten muss, Lieferanten finden, bestellen, Porto zahlen, nicht arbeiten können bis zum Eintreffen.
soul e. schrieb: > Oder bringst Du > galvanisch wieder diese Dauerlötspitzen-Oberfläche auf? Gibt es irgendwo im Netz eine Beschreibung, wie man am besten Kupfer "vereisent"?
Ich denke das wird mit irgendwelchen Prozessen aufgedampft. Okay also angenommen, rein hypothetisch, daß "nur abwischen" nichts bringt, sanftes abkratzen mit dem Schraubendreher auch nicht, werde ich wohl mal 1..2 neue Lötspitzen besorgen und dieses Stannol Tippy habe ich mal mit auf die Liste gesetzt. Die Spitze kostet nicht ganz so hypothetische 10 Euro, also schon etwas ärgerlich. Kupfer schleifen usw. möchte ich eigentlich nicht mehr, ich fand es sehr praktisch, daß man das bei solchen Lötspitzen nicht mehr machen muß. Das war der Hauptgrund zum Kauf einer Lötstation. Btw. ist eine RDS-80, das ist die mit der 5x2,5mm² NYM-Leitung am Lötkolben. Da kann man sowieso nur einen Punkt der Lötspitze benutzen, bei blankem Kuper wäre die Freude an der frisch nachgefeilten Lötspitze nur von kurzer Dauer.
Lötspitzen sind Verschleissteile. Neu kaufen und gut. Gebrauchte Wattestäbchen tut man ja auch nicht in die Waschmaschine...
> Btw. ist eine RDS-80, das ist die mit der 5x2,5mm² NYM-Leitung am > Lötkolben. Früher war ich auch einmal ein Ersa-Fanboy. Seitdem ich auf JBC umgestiegen bin, halte ich alle Ersa-Lötgeräte für Fehlkonstruktionen.
Bernd G. schrieb: >> Hey hat jemand eine gute Idee, wie man eine Lötspitze wieder gangbar >> machen kann, nachdem man etwa so eine Woche lang vergessen hat, seine >> Lötstation abzuschalten? > > Und was kostet eine neue? Ich hab 'nen Weller-Lötkolben und da hält die Spitze schon seit ca. 10 Jahren. Eine Ersatzspitze für ca. 6€ liegt seither daneben. Ich habe ihn aber noch nie eine Woche angeschaltet vergessen...
Nikolaus S. schrieb: > Eine Ersatzspitze für ca. 6€ liegt seither daneben. Ist die nicht in den 10 Jahren völlig verstaubt?
Nikolaus S. schrieb: > Ich habe ihn aber noch nie eine Woche angeschaltet vergessen... Ist bei halbwegs modernen Lötstationen sowieso kein Thema mehr. Die merken das und schalten die Heizung aus oder auf eine gewünschte standby Temperatur herunter.
Uhu U. schrieb: > Nikolaus S. schrieb: >> Eine Ersatzspitze für ca. 6€ liegt seither daneben. > > Ist die nicht in den 10 Jahren völlig verstaubt? Nicht, wenn sie noch verpackt daneben liegt :)
Joachim B. schrieb: > wische ich > vor den Temperatur runterdrehen mit einem Tempotuch ab. Das geht natürlich viel schneller als mit einem normalen Tuch... ;-)
Ein Tempo benutze ich tatsächlich auch beim löten, meistens mit Wasser angefeuchtet. Früher habe ich auf meinem alten DDR Lötkolben mit selbst gebauten Spitzen aus Kupferdraht geschworen. Was besseres war für mich nicht vorstellbar, bei dem Ding habe ich bestimmt 4mal die Heizpatrone gewechselt. Genau bis zu dem Tag als ich eine Weller Lötstation benutzen konnte. Die Löterei mit den "Dauerlötspitzen" war erst etwas ungewohnt, aber jetzt möchte ich die nicht mehr missen. Wenn die durchgeheizte Lötspitze noch ihre Beschichtung besitzt, ist die auch noch zu retten, säubern mit dem Mitteln die verfügbar sind und danach SATT mit Flußmittel und Zinn behandeln. Wenn die Beschichtung erstmal weg ist verschwindet der Rest der Lötspitze ohnehin in kürzester Zeit.
Harald W. schrieb: > soul e. schrieb: > > >> Oder bringst Du >> galvanisch wieder diese Dauerlötspitzen-Oberfläche auf? > > Gibt es irgendwo im Netz eine Beschreibung, wie man am besten > Kupfer "vereisent"? Probiers mit frischem FeCl3. Wenn das eine Chlor zuviel stört ggf. ersteinmal Eisen ätzen, dann mit erhöhter FeCl2 Konzentration, Nagel als Anode. http://440ejournals.uni-hohenheim.de/index.php/agrartechnik/article/download/1559/1329 Oder probieren was für ein Mix an einem dicken Kupferdraht hängen bleibt wenn man das alte Ätzbad zum Elektrolyten macht vlt. stört das eingebette Kupfer ja garnicht so arg ;) Das lohnt sich vorne und hinten nicht selbst wenns funktioniert.
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Reaktivieren von verzunderten (Eisen)spitzen geht meiner Erfahrung nach mit dem klassischen Salmiakstein gut. Bei der "Qualmtemperatur" zersetzt sich Salmikak in 300° heißes Ammoniak- und Salzsäure-Gas, das die Oxide bei der hohen Temperatur schnell auflöst. Sofort danach mit Kolophonium nachverzinnen. Zum "Vereisenen" hatte ich früher ein schwefelsaures Eisenbad genommen, wie im Galvanikbuch beschrieben. Chlorhaltige Bäder waren da nicht empfohlen. Elektrolytrezepte für fast alle Metalle nebst elektrischen Daten findet man in Galvanik-(Lehr)büchern, vielleicht auch im www. Gruß - Werner
Falls es noch interessiert: In Beitrag "Lötspitze nimmt kein Lötzinn an" beschreibt Gerhard eine Verfahrensweise, die bei ihm funktioniert hat.
Eine neue Lötspitze kostet in der Regel weniger als zwei Schachteln Zigaretten. Wo ist hier das Problem. Als ich noch beim Basteln geraucht habe, waren schon mal 4 bis 5 Schachteln am Abend fällig. Und das ist noch harmlos. Holger
Holger R. schrieb: > Eine neue Lötspitze kostet in der Regel weniger als > zwei Schachteln Zigaretten. Wo ist hier das Problem. die Schnellbeschaffung bei Bedarf am WE? Bevor ich überhaupt nicht weiterkomme spanne ich die Spitze in die Bohrmaschine und feile die ab und verzinne neu, das hat immer geklappt, auch am Sonntag.
Daniel V. schrieb: > Leider weiss ich nicht warum die Spitze vorher schlecht funktionierte. > Deswegen weiss ich auch nicht, wann das obige Verfahren hilft. Als Plaste Bohrer missbraucht?-) Ja, ne da kommt schon mal unbemerkt Schmodder dran, wie auch immer... Daniel V. schrieb: > 2. kalte Spitze mit Scheuermilch auf Lappen gründlich reinigen Lieber Pulver (rel. trocken nutzen), das hat ne deutlich bessere Abrasion.
Joachim B. schrieb: > Bevor ich überhaupt nicht weiterkomme spanne ich die Spitze in die > Bohrmaschine und feile die ab und verzinne neu, das hat immer geklappt, So ähnlich mache ich es schon über 40 Jahre. Leider werden die Lötspitzen immer kürzer. Nun muss ich mich mal langsam um Ersatzkupfer"stangen" kümmern.
wolle g. schrieb: > So ähnlich mache ich es schon über 40 Jahre. verärgert aber die Lötspitzenverkäufer! Beitrag "Re: ausgebrannte Lötspitze "reparieren"?"
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