Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsregler bricht zusammen


von Bert S. (kautschuck)


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Hallo,

Ich habe ein Problem mit der Spannungsversorgung bei einem 
Motorcontroller. Zur Versorgung des uC steht ein LDO mit 3.3V zur 
Verfügung, wobei die Spannung von einem Buck Converter genommen wird. 
Der uC zieht maximal 40mA.

Nun kann es bei einem grösseren Motor passieren, dass die 
Spannungsversorgung des LDOs einbricht auf 1.2V und dort verweilt. Die 
Spannung des Buck Converters bleibt dabei auf 5V und mit dem Oszi ist 
auch kein Einbruch der Spannung zu erkennen. Der LDO wird dann sehr 
warm. Andere Komponenten scheinen sich nicht zu erwärmen. Nach einem 
Power Cycle funktioniert dann alles wieder normal.

Könnte da irgend ein Latchup Effekt im Gange sein, der den LDO 
verklemmt?

Was ich nun wahrscheinlich machen werde ist folgendes:
- Erhöhen der Bufferkapazität und schauen, ob der Effekt noch auftritt.
- Den Ausgang des LDO über einen Jumper führen und dann beim verklemmen 
öffnen, um zu schauen, ob da intern im LDO ein Problem vorhanden ist.
- Die Ausgangskapazität des LDOs erhöhen.
- Einen externen LDO anlöten und schauen, ob das Problem weiterhin 
auftritt.

Jemand noch eine andere Idee?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bert S. schrieb:
> einem grösseren Motor

Was für ein Motor? Es ist offensichtlich, das du da einen Aufbau hast, 
den wir nicht kennen können. Vllt. malst du mal das ganze Bild.

von Achim S. (Gast)


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Bert S. schrieb:
> Könnte da irgend ein Latchup Effekt im Gange sein, der den LDO
> verklemmt?

deine Beschreibung klingt stark danach.

Bert S. schrieb:
> Jemand noch eine andere Idee?

eine Schottky-Diode zwischen Vout und Vin, um den Spannungsregler vor 
Situationen mit Vout>=Vin+300mV zu schützen. Möglicherweise löst das den 
Latchup aus.

Außerdem mit dem Oszi auf den Übergang in den Fehlermodus triggern und 
dann schauen, welche Spannungsverhältnisse unmittelbar davor geherrscht 
haben.

von Christian W. (orikson)


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Achim S. schrieb:
> eine Schottky-Diode zwischen Vout und Vin, um den Spannungsregler vor
> Situationen mit Vout>=Vin+300mV zu schützen. Möglicherweise löst das den
> Latchup aus.

Alternatividee: Freilaufdiode über den Motor? Der könnte beim Abschalten 
eine negative Spannung erzeugen und solche Effekte auslösen. Das müsste 
man aber eigentlich am Oszi sehen

von Bert S. (kautschuck)


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Ich habe im Anhang noch ein Ausschnitt mit dem Oszi, wobei +5V und +3.3V 
gemessen wurde. Der Buck bricht nicht ein, aber es ist ein leichtes 
oszillieren erkennbar.

von Bert S. (kautschuck)


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Christian W. schrieb:
> Alternatividee: Freilaufdiode über den Motor? Der könnte beim Abschalten
> eine negative Spannung erzeugen und solche Effekte auslösen. Das müsste
> man aber eigentlich am Oszi sehen

Des handelt sich um einen BLDC Motor und die Ansteuerung ist über 3 
Halbbrücken mit Freilaufdioden. Ebenfalls ein Bremswiderstand ist auf 
der Leitung.

von Dieter (Gast)


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Haengt der Motor an 3,3 , 5 oder 48V Netz?
Welche Leistung?

von Bert S. (kautschuck)


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Ich denke, irgend ein Baustein auf der 3.3V Leitung verträgt das 
oszillieren nicht und erzeugt den Latch up effekt und somit wird der LDO 
kurzgeschlossen

von Bert S. (kautschuck)


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Dieter schrieb:
> Haengt der Motor an 3,3 , 5 oder 48V Netz?
> Welche Leistung?

Der Hängt an +16V, an einem einstellbaren SMPS und hat 2000kW Leistung, 
wird aber auf 160W mit FOC beschränkt. Mit Leistungen bis 100W hatte ich 
noch nie Probleme, auch bei +48V.

: Bearbeitet durch User
von Bert S. (kautschuck)


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Ich habe mal noch die Eingangsspannung (Blau) in Relation zum LDO 
Ausgang aufgezeichnet (20us pro Einheit), man sieht schön wie der Motor 
bei diesen starken Referenzstromänderungen die Versorgungsspannung 
einbrechen lässt. Also gepuffert ist sicher zu wenig. Der Buck verträgt 
das aber ziemlich gut, während der LDO die leichten Schwingungen nicht 
mehr ausgleichen kann.

von Dieter (Gast)


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Dh die 3.3V sind fuer die Steuerung, die den Motortreiber ansteuert. 
Also hast Du ein EMV Problem.
Da ist sicher keine vollstaendige galvanische Trennung zur Endstufe oder 
dem Treiber.

von hinz (Gast)


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Zeig doch mal das Layout.

von Achim S. (Gast)


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In deinem ersten Oszi-Bild sind die Schwankungen auf den 5V und den 3,3V 
fast gleich. Da der LDO bei der Frequenz schon noch ein ordentliches 
PSRR haben sollte tippe ich mal drauf, dass die Schankungen tatsächlich 
auf deiner Masse sind (also zwischen dem Massepunkt, den deine 
Spannungsregler sehen, und dem Massepunkt, wo du das Oszi angeschlossen 
hast). Aber an diesem Bild ist imho erst mal nichts zu sehen, das einen 
intakten LDO in den Latchup treiben könnte. Schau vielleicht auch 
nochmal ein paar hundert µs vorher. Und stell dein Oszi vielleicht mal 
auf den Acquistion Mode "Envelope", falls es das kann. Damit erkennt man 
eventuelle kurze Spannungsspitzen besser.

Wenn du deine Idee mit einem Jumper am LDO-Ausgang umgesetzt hast, 
kannst du dort vielleicht auch mal einen kleinen Strommesswiderstand 
reinsetzen und schauen, wie die Stromaufnahme am LDO-Ausgang beim 
Übergang in den Fehlermodus aussieht.

Die Einbrüche in deiner zweiten Messung (auf den +48V) deuten 
tatsächlich auf eine unzureichende Bufferung hin. Aber der LDO sieht ja 
nicht die dort gezeigten 48V sondern nur die 5V, oder?

hinz schrieb:
> Zeig doch mal das Layout.

das wäre in der Tat hilfreich. Und eine Angabe, um welche 
Kondensatortypen es sich an den verschiedenen Stellen jeweils handelt.

von Bert S. (kautschuck)


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Dieter schrieb:
> Also hast Du ein EMV Problem.
> Da ist sicher keine vollstaendige galvanische Trennung zur Endstufe oder
> dem Treiber.

Ja das könnte sicher schon sein.

Achim S. schrieb:
> Und stell dein Oszi vielleicht mal
> auf den Acquistion Mode "Envelope", falls es das kann. Damit erkennt man
> eventuelle kurze Spannungsspitzen besser.

Den habe ich leider nicht.

Achim S. schrieb:
> Wenn du deine Idee mit einem Jumper am LDO-Ausgang umgesetzt hast,
> kannst du dort vielleicht auch mal einen kleinen Strommesswiderstand
> reinsetzen und schauen, wie die Stromaufnahme am LDO-Ausgang beim
> Übergang in den Fehlermodus aussieht.

Die Stromaufnahme ist um die 160mA, also über den 100mA des LDOs und der 
geht in die Begrenzung. Ich habe nun auch einige Komponenten an der 
Versorgung getrennt, jedoch tritt es immer noch gleich auf. Wenn ich den 
LDO Ausgang im Fehlerzustand kurz abhänge, dann läuft alles wieder.

Achim S. schrieb:
> Die Einbrüche in deiner zweiten Messung (auf den +48V) deuten
> tatsächlich auf eine unzureichende Bufferung hin. Aber der LDO sieht ja
> nicht die dort gezeigten 48V sondern nur die 5V, oder?

Ja, der sieht nur die 5V

Achim S. schrieb:
> Und eine Angabe, um welche
> Kondensatortypen es sich an den verschiedenen Stellen jeweils handelt.

Das sind alles X5R oder X7R, 0402 bis 0805. Der Buffer ist ein 220uF 
Elektrolykondensator, SMD Onboard. Das ist natürlich für so einen Motor 
ungünstig, der Treiber wird normalerweise auch nur für kleine Motoren 
verwendet.

hinz schrieb:
> Zeig doch mal das Layout

Ich versuche es zu organisieren

Achim S. schrieb:
> (also zwischen dem Massepunkt, den deine
> Spannungsregler sehen, und dem Massepunkt, wo du das Oszi angeschlossen
> hast)

Ja diese Punkte sind tatsächlich weiter auseinander

von Achim S. (Gast)


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Ach ja, und noch folgendes: überprüfe die folgende Aussage vielleicht 
nochmal etwas genauer

Bert S. schrieb:
> Andere Komponenten scheinen sich nicht zu erwärmen.

Wenn eine Komponente am Ausgang des LDO in den Latchup gehen sollte, 
dann läuft der LDO in die Strombegrenzung. Der LDO im kleinen Gehäuse 
kriegt dann 75% der Verlustleistung ab und wird spürbar heiß. Die 
Komponente mit dem Latchup bekommt nur maximal 25% der Verlustleistung 
ab. Wenn sie zusätzlich noch in einem wesentlich größeren Gehäuse steckt 
als der LDO merkst du deren Temperaturanstieg vielleicht nicht so ohne 
weiteres.

von Bert S. (kautschuck)


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Achim S. schrieb:
> Wenn sie zusätzlich noch in einem wesentlich größeren Gehäuse steckt
> als der LDO merkst du deren Temperaturanstieg vielleicht nicht so ohne
> weiteres.

Ich denke, ich werde mal einen anderen, kräftigeren LDO dranhängen, so 
dass ich die verursacher Komponente finde. Ich bin mir aber zu 90% 
sicher, dass es der uC ist, denn ich habe fast alle anderen Komponenten 
abgeschnitten außer die Strommessung über zwei INA240.

Vorher versuche ich aber mal eine bessere Bufferung des LDO, da die 1uF 
schon sehr gering sind (Minimum für Stabilität)

: Bearbeitet durch User
von Bert S. (kautschuck)


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Ich habe mal noch die Auflösung auf 200us gesetzt, es passiert vorher 
nicht wirklich was.

von Klaus (Gast)


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Bert S. schrieb:
> Ich habe mal noch die Auflösung auf 200us gesetzt, es passiert vorher
> nicht wirklich was.

Ich sag mal, der Regler wird zu heiß und schaltet an. Wenn er wieder 
kalt ist, gehts wieder. Mal Fingerchen drauf

MfG Klaus

von Bert S. (kautschuck)


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Klaus schrieb:
> Ich sag mal, der Regler wird zu heiß und schaltet an. Wenn er wieder
> kalt ist, gehts wieder. Mal Fingerchen drauf

Es fliessen bis zum Einbruch nur 42mA bei 1.7V Differenzspannung, also 
nicht einaml 0.1W auf das SOT23-3. Ich denke nicht das dass ein Problem 
darstellt, sonst hätte ich im Normalbetrieb auch schon Probleme.

von Bert S. (kautschuck)


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Ich habe nun noch mit zusätzlichen 220uF gebuffert, jedoch nicht 
wirklich eine Verbesserung des Problems.

von Ronald (Gast)


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Bert S. schrieb:
> Ich habe nun noch mit zusätzlichen 220uF gebuffert, jedoch nicht
> wirklich eine Verbesserung des Problems.

Bekommst du es nicht gebacken?

Schaltung und Foto vom Aufbau!

von Dieter (Gast)


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Und wenn das nicht geht, wie waere es mit einer Skizze?
Papier, Bleistift und dann abfotografieren mit dem Smartphone.

von Bert S. (kautschuck)


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Ich konnte mit einem stärkeren LDO herausfinden, dass die restliche 
Energie in einem INA240 verbraten wird. Ich kann mir vorstellen, dass 
aufgrund fehlender Filterung und Massenverschiebung durch hohe Ströme 
ein Latch-up entsteht und somit das Ding kurzschließt.

Eine Filternetzwerk nach dem Shunt ist sicher schon einmal vorgesehen. 
Wie aber verhindere ich den Latch-up durch die Masserverschiebung, mit 
einer Schottky Diode?

Ich kann leider momentan nicht auf das Layout zugreifen, werde ich noch 
nachholen.

von Bert S. (kautschuck)


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Ich konnte das Problem beheben, indem ich einfach VCC von den beiden 
INA240 direkt zusammenschließe und an ein Kabel löte und dann einfach 
mit 3.3V verbinde. Auch bei +48V bringe ich bei 20A das Teil nicht mehr 
zum abstürzen.

Ich vermute nun, dass da einfach eine extrem feine Lötbrücke entstanden 
ist, welche irgendwie bei Impulsen gebrückt hat.

von Dieter (Gast)


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Kann nicht auf das Layout zugreifen, dabei liegt es vor ihm. ;) ;o)

Hat wohl gemerkt, Vcc Leiterbahn etwas duenne spazieren gefuehrt wurde.

von Bert S. (kautschuck)


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So ich habe mal ein Foto gemacht von der Strommessung mit dem INA240.
Wenn ich also jeweils Pin5 des INA240 (Punkt 1 und 2) abschneide und 
direkt mit Punkt 3 über einen Jumper verbinde, dem LDO 3.3V Ausgang, 
dann geht es ohne Probleme. Wenn ich aber Pin 3 direkt mit einem Jumper 
mit Punkt 1 und Punkt 2 verbinde, ohne vorher Pin5 abzuschneiden, dann 
besteht das Problem weiterhin. VCC ist etwas schmal geraten (8mil), 
jedoch ist hier auch nur ein Strom von 1.8mA unterwegs.

Es scheint also irgend ein Latch-Up zwischen dem Referenz Eingang REF2 
und dem VS Eingang des INA240 zu geben.

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/ina240-q1.pdf

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Abschneiden, abtrennen oder verbinden?
Wie genau ist das gemeint?

Wird das Fuesschen abgeloetet und kommt in der Luft uaengend ein Draht 
ran?

von Bert S. (kautschuck)


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Dieter schrieb:
> Wird das Fuesschen abgeloetet und kommt in der Luft uaengend ein Draht
> ran?

Genau

von Bert S. (kautschuck)


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Es steht da noch, dass VREF nicht kleiner als GND oder grösser als VS 
sein darf. Ich denke also, es wird durch eine Einkopplung VREF2 grösser 
als VS, aber ich nicht, warum dann eine direkte Verbindung zu V3.3 
nichts bringt.

von Bert S. (kautschuck)


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Ich habe mal noch auf einer Platine beide Füsse (Pin 5 und 6) 
zusammengelötet, jedoch hat das leider auch nicht geholfen.

von Dieter (Gast)


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Das ist doch mindestens eine Duallayerplatine. Was könnte da von der 
anderen Seite einkoppeln oder was mit SignalFlanken verläuft dort?

von Bert S. (kautschuck)


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Dieter schrieb:
> Das ist doch mindestens eine Duallayerplatine. Was könnte da von der
> anderen Seite einkoppeln oder was mit SignalFlanken verläuft dort?

Ist eine 4 Layer Platine, auf der anderen Seite ist noch etwas 
Vogelfutter. Ich aber sehe gerade, dass da evtl. eine Ground Loop ist:

- VREF1 ist nicht direkt auf dem gleichen GND wie der GND für den 
INA240. Der GND vom INA240 kann evtl. durch eine hohe Stromspitze 
(Rücklaufpfad MOSFETs) höher sein als der GND von VREF1 und daher kommt 
sehr wahrscheinlich der Latch-Up.

Ich verbinde mal die GNDs direkt und schaue, ob es das Problem löst. 
Warum aber die andere Lösung so erfolgreich ist, ist mir noch nicht 
klar.

von Norman (Gast)


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Bert S. schrieb:
> Dieter schrieb:
> Das ist doch mindestens eine Duallayerplatine. Was könnte da von der
> anderen Seite einkoppeln oder was mit SignalFlanken verläuft dort?
>
> Ist eine 4 Layer Platine, auf der anderen Seite ist noch etwas
> Vogelfutter. Ich aber sehe gerade, dass da evtl. eine Ground Loop ist:
>
> - VREF1 ist nicht direkt auf dem gleichen GND wie der GND für den
> INA240. Der GND vom INA240 kann evtl. durch eine hohe Stromspitze
> (Rücklaufpfad MOSFETs) höher sein als der GND von VREF1 und daher kommt
> sehr wahrscheinlich der Latch-Up.
>
> Ich verbinde mal die GNDs direkt und schaue, ob es das Problem löst.
> Warum aber die andere Lösung so erfolgreich ist, ist mir noch nicht
> klar.

Poste mal die Leiterplattendateien! So kann man dir nicht helfen!

von Bert S. (kautschuck)


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Ich habe das Problem nun wie oben beschrieben gelöst. Der GND des INA240 
war auf dem Power GND, während REF2 auf dem analogen GND war. Durch den 
hohen Strom im Power GND bei um die 20A kam es zu einer 
Potentialdifferenz, so dass REF2 etwa 0.2V unter dem GND des INA240 lag 
und somit ein Latch-Up auslöste.

Danke Euch für die Hilfe.

von Norman (Gast)


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Bert S. schrieb:
> Ich habe das Problem nun wie oben beschrieben gelöst. Der GND des
> INA240 war auf dem Power GND, während REF2 auf dem analogen GND war.
> Durch den hohen Strom im Power GND bei um die 20A kam es zu einer
> Potentialdifferenz, so dass REF2 etwa 0.2V unter dem GND des INA240 lag
> und somit ein Latch-Up auslöste.
>
> Danke Euch für die Hilfe.

Mein, hast du nicht! Solches gefrickel hab ich schon mal gesehen

von Auf den Punkt (Gast)


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Bert S. schrieb:
> Ich konnte mit einem stärkeren LDO herausfinden, dass die restliche
> Energie in einem INA240 verbraten wird.

Ja sorry, wie hätte man dir da helfen können.
Du redest von einer Stromaufnahme von 42mA, verrätst nicht, dass da 
irgendwo 20A fließens und das Layout/Massekonzept bleibt ein Geheimnis 
;(

Wie man auf die Idee kommt, Versorgungsspannung mit 8mil zu routen, ist 
noch ein ganz anderes Thema.

Danke für die Aufklärung.

von Achim S. (Gast)


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Bert S. schrieb:
> Der GND des INA240
> war auf dem Power GND, während REF2 auf dem analogen GND war.

In deinem Schaltplan 
Beitrag "Re: Spannungsregler bricht zusammen" unterscheidest du 
nicht zwischen Power GND und Analog GND (es gibt nur einen Netznamen 
GND), in deinem Layout scheinst du es jedoch zu tun. Dass du in der 
Schaltung Verschiebungen von einigen hundert mV zwischen 
unterschiedlichen Massepunkten auf der Platine hast, hat deine erste 
hier gezeigte Oszi-Messung nahegelegt.

In dem Fall gehört der Ref-Pin des INA tatsächlich unbedingt an das 
selbe Massenetz wie der Pin 4 (GND) des INA - damit die absolute max. 
ratings sicher eingehalten werden. Und beide gehören an das Analog GND 
Netz, nicht an das Power GND Netz - damit deine Strom-Messwerte nicht 
verfälscht werden.

Der Power-Kreis sollte nur über IN+ und IN- an deinen INA gelangen. 
Diese beiden Pin vertragen einen großen Common Mode Range (das ist ja 
grade der Witz an dem Baustein) und durch das hohe CMRR macht es der 
Differenzmessung wenig aus, wenn sich Bezugspotentiale im Takt des 
Motorstroms verschieben.

Es ist anhand der bisher gezeigten Layoutdaten nicht nachvollziehbar, 
wie du die beiden Netze Power-GND und Analog-GND konkret separiert hast 
und ob die GND-Verbindungen zu den übrigen Komponenten (LDO, Controller) 
richtig gestaltet sind. Wenn ein Teil der 20A über die dünnen 
Versorgungleiterbähnchen fließen sollte kann es also sein, dass du den 
Latchup zwar abgestellt hast, aber weiter eine ungenaue Strommessung 
durchführst (wegen verschobener Bezugspotentiale zwischen INA und ADC).

Aber die eigentliche Ursache für den Latchup (Vref < GND-Anschluss am 
INA) scheinst du imho gefunden und beseitigt zu haben.

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