Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Radlastwaage - Messplatine


von Wolfgang M. (335iqp)


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Hallo zusammen,

ich habe folgendes Problem und hoffe hier Hilfe zu bekommen.
Ich danke euch schon mal im Voraus!

Ich besitze eine Radlastwaage welche aus 4 Messwaagen und einer 
Messeinheit besteht.
An der Messeinheit sind 4 Kabel die jeweils an eine Waage angeschlossen 
werden.
Die Zentrale Messeinheit wird über ein 230/12V Netzteil betrieben.

Ich habe das Problem, dass die Anzeige ständig merkwürdige Werte/ Zahlen 
anzeigt unabhängig davon ob die Waagen angeschlossen sind oder nicht.
Die Werte springen ständig.

Hier ein Video:
https://www.youtube.com/watch?v=BjveMJKW10s

(Zustand sobald die Waage nur eingeschaltet. Ohne angeschlossene Waagen. 
Alle Schalter für die Zuschaltung der Waagen sind ''AUS'')

Anbei findet ihr Bilder vom Aufbau.
Vielleicht habt ihr eine Vermutung warum die Anzeige schon beim 
einschalten Werte anzeigt?

Falls jemand Tipps hat, wo und wie ich etwas messen, testen oder löten 
kann.
Ich wäre ihm sehr dankbar :)

Multimeter (inkl. Kond.-Messung), Lötkolben, usw. liegt zur Hand.

Herzlichen Dank im Voraus
Wolfgang

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://www.renesas.com/eu/en/www/doc/datasheet/icl7135.pdf
Intersil gehört anscheinend jetzt zu Renesas, es gibt den Chip auch von 
maximintegrated.com.

Da gibt es jedenfalls den "Signal input" zwischen Pin 9 und 10, da 
müsste die Spannung zu messen sein, die auf dem Instrument angezeigt 
wird.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Die Waagen ansich sind vermutlich nur Messbrücken mit 
Dehnungsmessstreifen.

Also so wie im Bild aufgebaut.

Da könntest du mal messen, ob du die einzelnen Widerstände misst. 
Vermutlich um 350...450 Ohm zwischen jedem Pin zu jedem anderen Pin vom 
Stecker.


Ansonsten kannst du an der Platine einmal messen, ob die 
Versorgungsspannungen für die Waagen vorhanden sind. Üblicherweise 10V, 
vielleicht auch 5. Also zwischen zwei der vier Pins auf der Platine zu 
den Waagen. GND ist leicht zu sehen.

von Wolfgang M. (335iqp)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> https://www.renesas.com/eu/en/www/doc/datasheet/icl7135.pdf
> Intersil gehört anscheinend jetzt zu Renesas, es gibt den Chip auch von
> maximintegrated.com.
>
> Da gibt es jedenfalls den "Signal input" zwischen Pin 9 und 10, da
> müsste die Spannung zu messen sein, die auf dem Instrument angezeigt
> wird.

Danke für deine Rückmeldung!

Die Spannung springt bei den Pins zwischen 0-1V

von Wolfgang M. (335iqp)


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Sebastian R. schrieb:
> Die Waagen ansich sind vermutlich nur Messbrücken mit
> Dehnungsmessstreifen.
>
> Also so wie im Bild aufgebaut.
>
> Da könntest du mal messen, ob du die einzelnen Widerstände misst.
> Vermutlich um 350...450 Ohm zwischen jedem Pin zu jedem anderen Pin vom
> Stecker.
>
> Ansonsten kannst du an der Platine einmal messen, ob die
> Versorgungsspannungen für die Waagen vorhanden sind. Üblicherweise 10V,
> vielleicht auch 5. Also zwischen zwei der vier Pins auf der Platine zu
> den Waagen. GND ist leicht zu sehen.

Hallo Sebastian,
danke für deine Rückmeldung!

Die Versorgungsspannung kann ich Messen.
Beträgt 12V

Mit der Waage kann es eigentlich nichts zu tuen haben würde ich meinen 
oder? Da bei ausgeschalteten Waagen und abgesteckten Steckern die Werte 
schon in der Anzeige springen.

Die Masse von den vier Pins ist gebrückt untereinander und zur Masse der 
12V Versorgung. Das passt soweit.

Ich habe von Masse zu den Stecker Pins gemessen (an der Platine)
Spannung schwankt, je nach Pin 0-1V und 0-6V.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Die kleinen Tantalperlen sind verdächtig (in rot und hellblau), vor 
allem wenn das ein Gerät aus den 70er oder 80er Jahren ist (sieht mir 
nach 1984 aus nach dem Datecode auf dem ICL Chip).
Sind nicht so viele und sollten gegen neue Qualtätselkos getauscht 
werden.
Springt die Anzeige beim 'Batt. Check' auch?

von Wolfgang M. (335iqp)


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Matthias S. schrieb:
> Die kleinen Tantalperlen sind verdächtig (in rot und hellblau),
> vor
> allem wenn das ein Gerät aus den 70er oder 80er Jahren ist (sieht mir
> nach 1984 aus nach dem Datecode auf dem ICL Chip).
> Sind nicht so viele und sollten gegen neue Qualtätselkos getauscht
> werden.
> Springt die Anzeige beim 'Batt. Check' auch?

Hallo Matthias,

danke für deine Rückmeldung.

Wie kann ich herausfinden welche Elkos ich brauche?

Batt. Check kann ich leider nicht ausführen, da die Batterie abgeklemmt 
ist und wie ich sagte das Ganze über ein 12V Netzteil betrieben wird.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wolfgang M. schrieb:
> Was sind denn Elkos? Gibts da unterschiedliche bzw. wie finde ich heraus
> welche ich brauche?

Oha - Elko ist die Kurzform von Elektrolytkondensator. Du musst die 
Werte der kleinen Tantalpillen rausfinden, die stehen mit Lupe lesbar 
auf der kleinen Pille.
Da steht dann meist eine Zahlengruppe drauf, die du besser wieder hier 
postest. Dann können wir dir sagen, was für ein Kondensator dahinter 
steckt. Oder du machst mal Makrofotos eines roten und eines hellblauen 
Tantalkondensators.
Als Beispiel: der angefügte Bildausschnitt zeigt einen Generator für 
negative Hilfsspannung, den ICL7660. Der braucht zur korrekten Funktion 
zwei Kondensatoren, hier die beiden roten Tantals. Da wird etwas wie +10 
16V oder so draufstehen.

Wolfgang M. schrieb:
> Batt. Check kann ich leider nicht ausführen, da die Batterie abgeklemmt
> ist und wie ich sagte das Ganze über ein 12V Netzteil betrieben wird.

Hast du anstelle der Batterie das Netzteil angeschlossen? Wenn ja, dann 
läuft der Batt. Check natürlich trotzdem, auch wenn er nur das Netzteil 
misst. Schadet aber nichts und zeigt dann, ob die Anzeige springt.

Ach, noch was: Vorsichtig löten. Diese amerikanischen Platinen sind ab 
und zu mal etwas widerspenstig.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich würde erst mal die Betriebsspannungen überprüfen. Alte Geräte haben 
entweder kalte Lötstellen, oder ein Elko ist ausgetrocknet und hat keine 
Kapazität mehr.

Auf dem Foto sind ein ILL7660 und vier Operationsverstärker OP7 zu 
sehen.

Zum ICL7660 hatten wir gerade eine Thread:
Beitrag "ICL7660 und der max. Ausgangsstrom"
Pin 8 liegt vermutlich auf +5V, Pin3 ist Masse, und aus Pin 5 müssen -5V 
herauskommen, das läßt sich alles mit dem Multimeter prüfen.

Der OP07 hat die klassische Pinbelegung einzelner Operationsverstärker, 
also Pin 4 auf Minus und Pin 7 auf Plus
https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/OP07.pdf

von Wolfgang M. (335iqp)


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Matthias S. schrieb:
> Wolfgang M. schrieb:
>> Was sind denn Elkos? Gibts da unterschiedliche bzw. wie finde ich heraus
>> welche ich brauche?
>
> Oha - Elko ist die Kurzform von Elektrolytkondensator. Du musst die
> Werte der kleinen Tantalpillen rausfinden, die stehen mit Lupe lesbar
> auf der kleinen Pille.
> Da steht dann meist eine Zahlengruppe drauf, die du besser wieder hier
> postest. Dann können wir dir sagen, was für ein Kondensator dahinter
> steckt. Oder du machst mal Makrofotos eines roten und eines hellblauen
> Tantalkondensators.
> Als Beispiel: der angefügte Bildausschnitt zeigt einen Generator für
> negative Hilfsspannung, den ICL7660. Der braucht zur korrekten Funktion
> zwei Kondensatoren, hier die beiden roten Tantals. Da wird etwas wie +10
> 16V oder so draufstehen.
>
> Wolfgang M. schrieb:
>> Batt. Check kann ich leider nicht ausführen, da die Batterie abgeklemmt
>> ist und wie ich sagte das Ganze über ein 12V Netzteil betrieben wird.
>
> Hast du anstelle der Batterie das Netzteil angeschlossen? Wenn ja, dann
> läuft der Batt. Check natürlich trotzdem, auch wenn er nur das Netzteil
> misst. Schadet aber nichts und zeigt dann, ob die Anzeige sprngt.

Ich habe die Bilder angefügt und dazu noch Messungen durchgeführt. Siehe 
Anhang. Vielleicht hilft es ja etwas.

Habe den Batteriecheck durchgeführt bei eingeschaltetem Netzteil. Die 
Anzeige springt trotzdem weiter.

Danke für deine Mühe vorweg!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wolfgang M. schrieb:
> Datei_001.png

Das sieht doch gut aus, wenn du auch leider vergessen hast, das Bild zu 
komprimieren. Wir sehen hier, das alle im Bild sichtbaren 
Tantalkondensatoren den Wert 10µF / 35Volt haben.
Besorge dir Elektrolytkondensatoren mit dem gleichen Wert und tausche 
die Dinger aus. Markiere dir dabei bitte die Seite mit dem + Symbol auf 
der Platine, denn diese Kondensatoren müssen richtig gepolt eingebaut 
werden.

Dabei beachte, das bei deinen Tantalpillen der Pluspol markiert ist, bei 
modernen Elkos aber der Minuspol.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die zwei roten Tantals gehören zum ICL7660,damit wird die negative 
Betriebsspannung der vier OP07 erzeugt.

Das oben rechts scheint die typische zwei-Gatter-RC-Oszillatorschaltung 
zu sein, möglicherweise sind von den 6 Invertern im CD4069 nur zwei 
benutzt. Wenn da etwas herumspringt ist das einfach die Reaktion des 
Multimeters auf die Schwingungen des Oszillators und hat nichts zu 
bedeuten.
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/cd4069ub.pdf
Fig.17 zeigt den Oszillator
auf jeden Fall muss zwischen Pin 7 und 14 Betriebsspannung anliegen

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Leute, wenn ihr keine Erfahrungen mit den Tantals habt, hat es auch 
keinen Sinn, meine Beiträge runterzuwerten.
Die sind tatsächlich Fehlkonstruktionen der 70er Jahre und gehen auf 
Kurzschluss, rumpeln und rascheln im Signalweg oder sind einfach nicht 
mahr als Kondensator nutzbar. Wir Älteren kennen die Dinger besser. 
Sonst ist in der Waage auch nicht viel drin, was kaputt gehen kann, 
sieht man doch.

Mit Oszi gemessen, ist das eine Sache von ein paar Minuten :-P

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias S. schrieb:
> wenn ihr keine Erfahrungen mit den Tantals habt
Ich hätte da aus Erfahrung reflexartig zu Kältespray und Heißluftpistole 
gegriffen ;-)

Und zum Test auch mal die Pins 9+10 am ICL gebrückt, dann muss Ruhe 
sein. Oder wenigstens dort mal gemessen.

von Wolfgang M. (335iqp)


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Matthias S. schrieb:
> Wolfgang M. schrieb:
>> Datei_001.png
>
> Das sieht doch gut aus, wenn du auch leider vergessen hast, das Bild zu
> komprimieren. Wir sehen hier, das alle im Bild sichtbaren
> Tantalkondensatoren den Wert 10µF / 35Volt haben.
> Besorge dir Elektrolytkondensatoren mit dem gleichen Wert und tausche
> die Dinger aus. Markiere dir dabei bitte die Seite mit dem + Symbol auf
> der Platine, denn diese Kondensatoren müssen richtig gepolt eingebaut
> werden.
>
> Dabei beachte, das bei deinen Tantalpillen der Pluspol markiert ist, bei
> modernen Elkos aber der Minuspol.

Habe mir eben die passenden Elkos bestellt.
Danke!
Werde berichten wenn ich diese ausgetauscht habe.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Wolfgang M. schrieb:
> Werde berichten wenn ich diese ausgetauscht habe.
Beim Tauschen dann aufpassen:
die Strichmarkierung ist beim Tantal +, aber beim Elko -

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>der 70er Jahre
auf den ICs ist soweit ich sehe das Produktionsjahr 1984 aufgedruckt.

Wenn man kein Oszilloskop hat, muss eben das ausreichen, was das 
Multimeter kann. Und das sind vor allem die Betriebsspannungen, wenn die 
fehlen kann die Schaltung nicht funktionieren.

Eine Kondensator mit dem Multimeter zu überprüfen geht am besten im 
ausgelöteten Zustand, dann muss er erst etwa Null Ohm zeigen, ansteigend 
auf Unendlich. Nach Umpolen zeigt er erst sogar negative 
Widerstandswerte. Wenn er sich anders benimmt ist er defekt.

Und ja, für kalte Lötstellen sind Heißluft und Kältespray die bewährten 
Suchwerkzeuge.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang M. (335iqp)


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Lothar M. schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> wenn ihr keine Erfahrungen mit den Tantals habt
> Ich hätte da aus Erfahrung reflexartig zu Kältespray und Heißluftpistole
> gegriffen ;-)
>
> Und zum Test auch mal die Pins 9+10 am ICL gebrückt, dann muss Ruhe
> sein. Oder wenigstens dort mal gemessen.

Was sollte das Kältespray bzw. die Heißluft bewirken?
Wozu nutzt man dies als Test?

=> Ok, das hat Christoph grad erklärt.

Wenn ich 9+10 brücke dann springt der Wert in der Anzeige trotzdem.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang M. (335iqp)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Die zwei roten Tantals gehören zum ICL7660,damit wird die negative
> Betriebsspannung der vier OP07 erzeugt.
>
> Das oben rechts scheint die typische zwei-Gatter-RC-Oszillatorschaltung
> zu sein, möglicherweise sind von den 6 Invertern im CD4069 nur zwei
> benutzt. Wenn da etwas herumspringt ist das einfach die Reaktion des
> Multimeters auf die Schwingungen des Oszillators und hat nichts zu
> bedeuten.
> http://www.ti.com/lit/ds/symlink/cd4069ub.pdf
> Fig.17 zeigt den Oszillator
> auf jeden Fall muss zwischen Pin 7 und 14 Betriebsspannung anliegen

Die Werte springen auch wenn ich zum Zeitpunkt nicht messe mit dem 
Multimeter.

von Wolfgang M. (335iqp)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> der 70er Jahre
>
> auf den ICs ist soweit ich sehe das Produktionsjahr 1984 aufgedruckt.
>
> Wenn man kein Oszilloskop hat, muss eben das ausreichen, was das
> Multimeter kann. Und das sind vor allem die Betriebsspannungen, wenn die
> fehlen kann die Schaltung nicht funktionieren.
> Eine Kondensator mit dem Multimeter zu überprüfen geht am besten im
> ausgelöteten Zustand, dann muss er erst etwa Null Ohm zeigen, ansteigend
> auf Unendlich. Nach Umpolen zeigt er erst sogar negative
> Widerstandswerte. Wenn er sich anders benimmt ist er defekt.
>
> Und ja, für kalte Lötstellen sind Heißluft und Kältespray die bewährten
> Suchwerkzeuge.

Ich habe die fünf roten und blauen Kondensatoren ausgelötet und 
gemessen.

Angefangen bei 40 MOhm geht die Anzeige dann gegen 0 langsam.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das ist falsch herum, der Kondensator lädt sich auf, auf die Spannung 
die das Multimeter abgibt, danach fließt kein Ladestrom mehr und die 
Widerstandsanzeige läuft auf Unendlich. Für 10µF ist das allerdings eine 
Sache von Millisekunden, erst ab 100µF ist das besser zu beobachten.
Nach dem Umpolen ist der Kondensator noch geladen, deshalb wird zunächst 
ein negativer Widerstand angezeigt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wolfgang M. schrieb:
> Angefangen bei 40 MOhm geht die Anzeige dann gegen 0 langsam.

Naja, das bringt nicht so viel, mit dem Multimeter da ran zu gehen.

Wolfgang M. schrieb:
> Wenn ich 9+10 brücke dann springt der Wert in der Anzeige trotzdem.

Auf jeden Fall dann auch den Tantal direkt neben dem ICL ersetzen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Hier die Beschreibung der Kapazitätsmessung aus dem Handbüchlein zum 
alten analogen ICE680 Multimeter. Das dynamische Verhalten des Zeigers 
(Weite des Zeigerausschlags) ist am digitalen Multimeter natürlich nicht 
vorhanden.

von Harald W. (wilhelms)


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Christoph db1uq K. schrieb:

> Hier die Beschreibung der Kapazitätsmessung aus dem Handbüchlein zum
> alten analogen ICE680 Multimeter. Das dynamische Verhalten des Zeigers
> (Weite des Zeigerausschlags) ist am digitalen Multimeter natürlich nicht
> vorhanden.

...und auch bei analogen Ohmmetern kann man das nicht einfach
übernehmen, weil bei der Umrechnung die Trägheit des Zeigers
berücksichtigt wurde. Diese Trägheit ist aber bei jedem ana-
logen Meßgerät unterschiedlich

von Harald W. (wilhelms)


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Lothar M. schrieb:

> Und zum Test auch mal die Pins 9+10 am ICL gebrückt, dann muss Ruhe
> sein. Oder wenigstens dort mal gemessen.

Dieser Beitrag ist anscheinend vom TE garnicht gelesen worden.
Mit diesem Test kann man m.E. den Fehler eindeutig auf den oberen
oder unteren (Digitalteil oder Analogteil) Teil der Platine loka-
lisieren ohne irgendwelche Teile auszulöten.

von Udo S. (urschmitt)


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Ist das das Originalnetzteil?
Was passiert wenn du die Waage mit einer Batterie versorgst, wenn dann 
Ruhe ist, dann liegt es evt. an einer miesen oder gar nicht vorhandenen 
Siebung des Netzteilausgangs.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Udo S. schrieb:
> dann liegt es evt. an einer miesen oder gar nicht vorhandenen
> Siebung des Netzteilausgangs.

Das wüde ich aber auch mal sagen.
Ein anderes 12V-Netzteil testen und/oder dieses mal aufmachen.
Das Teil ist superbilligst und dementsprechend werden da auch Lötstellen 
und Elkos schlecht, und das nicht erst nach 30 Jahren.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Harald W. schrieb:
>> Und zum Test auch mal die Pins 9+10 am ICL gebrückt, dann muss Ruhe
>> sein. Oder wenigstens dort mal gemessen.
>
> Dieser Beitrag ist anscheinend vom TE garnicht gelesen worden.

Doch, hat er gelesen:

Wolfgang M. schrieb:
> Wenn ich 9+10 brücke dann springt der Wert in der Anzeige trotzdem.

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias S. schrieb:

>> Dieser Beitrag ist anscheinend vom TE garnicht gelesen worden.
>
> Doch, hat er gelesen:
>
> Wolfgang M. schrieb:
>> Wenn ich 9+10 brücke dann springt der Wert in der Anzeige trotzdem.

Ooh, den Satz habe ich übersehen. Dann würde ich mal den ICL7135
tauschen. Vielleicht liegts aber dann auch an einer unsauberen
Versorgungsspannung. Da würde ich versuchen, den Digitalteil mit
einer externen Spannung aus einem Labornetzteil zu versorgen, um
den Fehler weiter einzugrenzen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Harald W. schrieb:
> Dann würde ich mal den ICL7135
> tauschen.

Nicht so schnell.

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias S. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Dann würde ich mal den ICL7135
>> tauschen.
>
> Nicht so schnell.

Ja, er sitzt ja dummerweise nicht in einer Fassung. Ein weiterer Tipp
wäre, direkt an den beiden Pins 9 und 10 zwei Drähte anzulöten und
dort parallel ein batteriebetriebenes Multimeter anzuschliessen. Wenn
das dann korrekt funktioniert, wäre man wieder einen Schritt weiter.

von Wolfgang M. (335iqp)


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Udo S. schrieb:
> Ist das das Originalnetzteil?
> Was passiert wenn du die Waage mit einer Batterie versorgst, wenn dann
> Ruhe ist, dann liegt es evt. an einer miesen oder gar nicht vorhandenen
> Siebung des Netzteilausgangs.


Für mich sieht es nicht nach einem Originalnetzteil aus.
Ich glaube, dass das Gerät normal nur über Batterie betrieben wird.
Das Netzteil hat der Vorbesitzer seinerzeit selbst angeschlossen und die 
Batterie ausgeklemmt.

Was wäre denn ein gutes Netzteil?
Worauf sollte ich achten beim Kauf?

Netten Gruß Wolfgang

von jjhyhhy (Gast)


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Wolfgang M. schrieb:
> Was wäre denn ein gutes Netzteil?
> Worauf sollte ich achten beim Kauf?

Erst mal testweise aus einem Labornetzteil versorgen.

jjhyhhy

von Thomas W. (goaty)


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Könnte auch ein Peripheriebauteil vom ICL7135 sein, das den Meßablauf 
verhindert.
Prüfe mal die Referenzspannung an Pin2 und die Bauteile an Pins 4 bis 8.
Vielleicht ist ja der Integrations-Kondensator kaputt.

von Udo S. (urschmitt)


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jjhyhhy schrieb:
> Erst mal testweise aus einem Labornetzteil versorgen.

Einfach an einer Autobatterie, genau dafür ist das Teil ja wohl primär 
gedacht gewesen.
Wenn es dann immer noch springt die neagtive Versorgung über den ICL 
7660 prüfen wie das oben schon gesagt wurde.

Ein Oszi wäre natürlich schön um zu sehen ob die Versorgung sauber ist

Erst wenn man die Spannungsversorgung ausschliessen kann fängt man an in 
der Messchaltung selber zu suchen.

von Wolfgang M. (335iqp)


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Udo S. schrieb:
> jjhyhhy schrieb:
> Erst mal testweise aus einem Labornetzteil versorgen.
>
> Einfach an einer Autobatterie, genau dafür ist das Teil ja wohl primär
> gedacht gewesen.
> Wenn es dann immer noch springt die neagtive Versorgung über den ICL
> 7660 prüfen wie das oben schon gesagt wurde.
>
> Ein Oszi wäre natürlich schön um zu sehen ob die Versorgung sauber ist
>
> Erst wenn man die Spannungsversorgung ausschliessen kann fängt man an in
> der Messchaltung selber zu suchen.

Ich habe die Tantalkondensatoren getauscht. Und mit dem Netzteil sowie 
einer Autobatterie das Ganze getestet. Die Anzeige bzw. die Werte 
springen immer noch :(

von Wolfgang M. (335iqp)


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Harald W. schrieb:
> Matthias S. schrieb:
> Harald W. schrieb:
> Dann würde ich mal den ICL7135
> tauschen.
>
> Nicht so schnell.
>
> Ja, er sitzt ja dummerweise nicht in einer Fassung. Ein weiterer Tipp
> wäre, direkt an den beiden Pins 9 und 10 zwei Drähte anzulöten und
> dort parallel ein batteriebetriebenes Multimeter anzuschliessen. Wenn
> das dann korrekt funktioniert, wäre man wieder einen Schritt weiter.

Wie erwähnt springt die an PIN 9 und 10 zwischen 0V und 1V.

Hatte mir vorsichtshalber einen icl7135 mitbestellt und getauscht.

Auch nach danach ist der Fehler geblieben.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wolfgang M. schrieb:
> Ich habe die Tantalkondensatoren getauscht.

Alle? Sind ja nur 5 Stück. Mach mal bitte ein Foto der Platine nach dem 
Tausch von der Bauteileseite und eines von der Lötseite. Und messe mal 
die Spannung an Pin 5 des ICL7660. Wie o.a., sollte da gegenüber Masse 
eine negative, stabile Spannung stehen.
Der Kondensator zwischen Pin 7 und Pin 8 des ICL7135 ist auch ein 
Kandidat.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang M. (335iqp)



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Matthias S. schrieb:
> Wolfgang M. schrieb:
> Ich habe die Tantalkondensatoren getauscht.
>
> Alle? Sind ja nur 5 Stück. Mach mal bitte ein Foto der Platine nach dem
> Tausch von der Bauteileseite und eines von der Lötseite. Und messe mal
> die Spannung an Pin 5 des ICL7660. Wie o.a., sollte da gegenüber Masse
> eine negative, stabile Spannung stehen. Der Kondensator zwischen Pin 7
> und Pin 8 des ICL7135 ist auch ein Kandidat.

Hallo Matthias,

ich habe alle 5 Kondensatoren gewechselt.
Anbei die Bilder wie du beschrieben hast.

An PIN 5 ist eine pulsierende Spannung zwischen 0 und 2V etwa.
Hier ein Video dazu:
https://youtu.be/hMCVs1bLm5w

Die Keramikkondensatoren unter dem ICL7135 haben folgende Werte (links 
-> rechts):

0,223uF / 0,230uF / 0,222uF / 0,238uF (pulsierende Anzeige am Messgerät 
beim letzten Kondensator)

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wolfgang M. schrieb:
> An PIN 5 ist eine pulsierende Spannung zwischen 0 und 2V etwa.

Das ist ein Missverständnis. Ich schrieb ja:

Matthias S. schrieb:
> Und messe mal die Spannung an Pin 5 des ICL7660.

Also am 8-Beiner, der die negative Spannung erzeugt. Die gleiche 
Spannung sollte dann auch an Pin 1 des ICL7135 auftauchen.

Wenn alles nichts hilft, muss es ja einer der Folien/Polyprop 
Kondensatoren am ICL7135 sein. Da hätten wir den Ref Cap 1µF an Pin 7 
und 8, und die Mimik an Autozero/Int. Out mit 0,47µF und 1µF.
Nachdem, was du misst, liegen die meilenweit daneben, aber nahe 
beinander. Ich habe die Schaltung des ICL nicht daraufhin untersucht, ob 
der auch mit 0,22µF spielt. Aber der mit dem springenden Wert ist sicher 
faul. Die Markierung rot-rot-gelb würde jedenfalls für 0,22µF sprechen.

Edit: Ahh, dein Messgerät kann immerhin Frequenzen messen. An Pin 22 
erwartet der ICL7135 einen Frequenz von etwa 120kHz. Kannst ja mal dein 
DMM ranhalten.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang M. (335iqp)


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Matthias S. schrieb:
> Wolfgang M. schrieb:
> An PIN 5 ist eine pulsierende Spannung zwischen 0 und 2V etwa.
>
> Das ist ein Missverständnis. Ich schrieb ja:
>
> Matthias S. schrieb:
> Und messe mal die Spannung an Pin 5 des ICL7660.
>
> Also am 8-Beiner, der die negative Spannung erzeugt. Die gleiche
> Spannung sollte dann auch an Pin 1 des ICL7135 auftauchen.
> Wenn alles nichts hilft, muss es ja einer der Folien/Polyprop
> Kondensatoren am ICL7135 sein. Da hätten wir den Ref Cap 1µF an Pin 7
> und 8, und die Mimik an Autozero/Int. Out mit 0,47µF und 1µF.
> Nachdem, was du misst, liegen die meilenweit daneben, aber nahe
> beinander. Ich habe die Schaltung des ICL nicht daraufhin untersucht, ob
> der auch mit 0,22µF spielt. Aber der mit dem springenden Wert ist sicher
> faul.
> Edit: Ahh, dein Messgerät kann immerhin Frequenzen messen. An Pin 22
> erwartet der ICL7135 einen Frequenz von etwa 120kHz. Kannst ja mal dein
> DMM ranhalten.

Sorry war mein Fehler.

Folgendes stellte ich bei der Messung an PIN5 fest.

Wenn die Anzeige/ Werte am Gerät springen und ich das Multimeter dran 
halte dann kann ich eine schwankende Spannung zwischen 0 und 0,7V 
messen. Nach wegen Sekunden messe ich dann eine stabile Spannung von 0,7 
Volt und solange ich das Messgerät dran halte springt auch dir Anzeige 
am Gerät selbst nicht!

An PIN1 vom ICL7135 schwankt die Spannung durchgehend zwischen 0-1V 
etwa. Ebenso springt hier dementsprechend die Anzeige an Gerät.

Wenn ich von Masse zu PIN 22 die Frequentmesse dann habe ich eine 
schwankende Frequenz von 0-120kHz.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wolfgang M. schrieb:
> Nach wegen Sekunden messe ich dann eine stabile Spannung von 0,7
> Volt und solange ich das Messgerät dran halte springt auch dir Anzeige
> am Gerät selbst nicht!

Aha. Da die Spannung aber weit unter der geforderten bleibt, wird die 
Anzeige trotzdem nicht stimmen - aber schon mal ruhig sein. Es liegt 
also daran, das der ICL7660 die Negativspannung nicht richtig erzeugt.
Miss seine Betriebsspannung an Pin 8 gegen Masse (z.B. Pin 3 des 
ICL7660). Muss stabil sein und sollte etwa 5V betragen.

Wenns da schwankt, muss es der 5V Regler der Platine sein. Schwankts da 
nicht, dann muss es, da du den Elko schon gewechselt hast, der ICL7660 
selber sein.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang M. (335iqp)


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Matthias S. schrieb:
> Wolfgang M. schrieb:
> Nach wegen Sekunden messe ich dann eine stabile Spannung von 0,7
> Volt und solange ich das Messgerät dran halte springt auch dir Anzeige
> am Gerät selbst nicht!
>
> Aha. Da die Spannung aber weit unter der geforderten bleibt, wird die
> Anzeige trotzdem nicht stimmen - aber schon mal ruhig sein. Es liegt
> also daran, das der ICL7660 die Negativspannung nicht richtig erzeugt.
> Miss seine Betriebsspannung an Pin 8 gegen Masse (z.B. Pin 3 des
> ICL7660). Muss stabil sein und sollte etwa 5V betragen.
>
> Wenns da schwankt, muss es der 5V Regler der Platine sein. Schwankts da
> nicht, dann muss es, da du den Elko schon gewechselt hast, der ICL7660
> selber sein.

Ich werde es erst morgen wieder schaffen zu messen. Melde mich dann 
nachher.

Vielen Dank für deine Hilfe. Hilft mir und hoffentlich den anderen 
allgemein Verständnis für die Technik zu bekommen :)

Den 5V Spannungsregler hatte ich bei Conrad mitbestellt und direkt auch 
mitgetauscht.

Dieser Regler ist reingekommen:
https://www.conrad.de/de/p/on-semiconductor-mc78l05acp-spannungsregler-linear-typ78-to-92-3-positiv-fest-5-v-100-ma-174220.html

Ich werde schonmal den ICL7660 vorbestellen.
Worauf sollte ich denn achten.
Reicht es wenn die Angabe ICL7660CPA passt?
Oder gibts da Unterschiede?

Gruß Wolfgang

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wolfgang M. schrieb:
> Oder gibts da Unterschiede?

Nur im Gehäuse. Achte also darauf, das du den im DIP-8 kaufst. 1984 gab 
es praktisch nur die kleine alte Version, die heute von allen Chips auf 
dem Markt locker erfüllt wird.
Mach also in Ruhe mal die Messungen rund um den 7660. Am Elko zwischen 
Pin 2 und 4 sollte übrigens wieder Frequenz zu messen sein, das ist der 
interne Oszillator der Ladungspumpe.

von Wolfgang M. (335iqp)


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Matthias S. schrieb:
> Wolfgang M. schrieb:
> Nach wegen Sekunden messe ich dann eine stabile Spannung von 0,7
> Volt und solange ich das Messgerät dran halte springt auch dir Anzeige
> am Gerät selbst nicht!
>
> Aha. Da die Spannung aber weit unter der geforderten bleibt, wird die
> Anzeige trotzdem nicht stimmen - aber schon mal ruhig sein. Es liegt
> also daran, das der ICL7660 die Negativspannung nicht richtig erzeugt.
> Miss seine Betriebsspannung an Pin 8 gegen Masse (z.B. Pin 3 des
> ICL7660). Muss stabil sein und sollte etwa 5V betragen.
>
> Wenns da schwankt, muss es der 5V Regler der Platine sein. Schwankts da
> nicht, dann muss es, da du den Elko schon gewechselt hast, der ICL7660
> selber sein.

Ich habe soeben die Messungen durchgeführt.

Die Spannung an PIN 8 des ICL7660 beträgt, wie du schon sagtest etwa 5V

Die Frequenz an PIN 2 und PIN 4 des ICL7660 schwankt zwischen 0-60 Hz. 
Bleibt immer kurzzeitig bei verschiedenen Frequenzen stehen und springt 
dann einige Sekunden weiter.

Nächste Woche werde ich dann den ICL7660 tauschen und berichten.

Danke nochmal und ein schönes Restwochenende noch!

Gruß Wolfgang

von Wolfgang M. (335iqp)



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Matthias S. schrieb:
> Wolfgang M. schrieb:
> Oder gibts da Unterschiede?
>
> Nur im Gehäuse. Achte also darauf, das du den im DIP-8 kaufst. 1984 gab
> es praktisch nur die kleine alte Version, die heute von allen Chips auf
> dem Markt locker erfüllt wird. Mach also in Ruhe mal die Messungen rund
> um den 7660. Am Elko zwischen Pin 2 und 4 sollte übrigens wieder
> Frequenz zu messen sein, das ist der interne Oszillator der
> Ladungspumpe.

Hallo zusammen,

ich habe erfolgreich den 7660 getauscht und siehe da, die einzige steht 
still nach dem Einschalten der Zentraleinheit. Der erste Erfolg.

Doch als ich die vier Waagen angeschlossen habe und versucht habe die 
einzelnen Waagen abzurufen, hat sich in der Anzeige nichts geregt.
Die Zentraleinheit reagiert auf die vier Waagen nicht.

Bin jetzt etwas ratlos.
Anbei paar Bilder von den Waagen.

Ich habe dann die Waage etwas auseinander geschraubt um Bilder vom 
Aufbau mit euch teilen zu können.

Kann mir irgendwie nicht vorstellen dass alle vier Waagen defekt sind.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Erstmal posten, wie sich der Batt. Test verhält.
Der OP07 ist ein älterer guter OpAmp, der an Pin 4 eine negative und an 
Pin 7 eine positive Versorgungsspannung benötigt. Am Pin 6 ist der 
Ausgang und da sollte man bei Belastung einer angeschlossenen Wägeplatte 
Änderungen der Ausgangsspannung messen können, wenn jemand auf der 
Platte hopst. Das kann man mal mit allen 4 OpAmps ausprobieren.
Es liegt nahe, das der Fehler eine gemeinsame Ursache hat. Also auch 
nochmal direkt am ICL7135 an den Messeingängen messen. Die Schalter 
legen jeweils einen der OpAmps an den ICL7135, man sieht die 
Sammelschiene ganz gut als Leiterbahn zu allen Kanalschaltern..

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang M. (335iqp)


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Matthias S. schrieb:
> Erstmal posten, wie sich der Batt. Test verhält.
> Der OP07 ist ein älterer guter OpAmp, der an Pin 4 eine negative und an
> Pin 7 eine positive Versorgungsspannung benötigt. Am Pin 6 ist der
> Ausgang und da sollte man bei Belastung einer angeschlossenen Wägeplatte
> Änderungen der Ausgangsspannung messen können, wenn jemand auf der
> Platte hopst. Das kann man mal mit allen 4 OpAmps ausprobieren.
> Es liegt nahe, das der Fehler eine gemeinsame Ursache hat. Also auch
> nochmal direkt am ICL7135 an den Messeingängen messen. Die Schalter
> legen jeweils einen der OpAmps an den ICL7135, man sieht die
> Sammelschiene ganz gut als Leiterbahn zu allen Kanalschaltern..

Meinst du den Batt-Check auf den Zentraleinheit?
-> Falls ja, bei Drücken des Schalters bleibt die Anzeige auf 0000

Oder meinst du den Batterie Test mit der Autobatterie als 
Versorgungsspannung?

Die anderen Messungen werde ich morgen mal durchführen.

Vielen Dank Matthias!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wolfgang M. schrieb:
> Meinst du den Batt-Check auf den Zentraleinheit?
> -> Falls ja, bei Drücken des Schalters bleibt die Anzeige auf 0000
>
> Oder meinst du den Batterie Test mit der Autobatterie als
> Versorgungsspannung?

Ich meine den Umschalter Weigth/Batt. Check rechts neben dem 
Ein/Ausschalter der Messplatine.
Unabhängig von der real benutzten Speisung (Netzteil oder Batterie) 
sollte dir dieser Schalter ja den Zustand der Versorgung anzeigen. Ich 
weiss nicht, was der Schalter mal anzeigen sollte, aber das hast du 
sicher früher ja mal ausprobiert.
'0000' klingt jedenfalls nicht wie das erwartete Ergebnis. An Pin 9 und 
Pin 10 des ICL7135 sollte dann eine Spannung liegen, die proportional 
zur Anzeige ist. Nochmal die Warnung zur Platine aus den gesegneten USA 
- die Dinger reissen öfter mal und das kann ein Signal unterbrechen. Das 
passiert gerne mal direkt am Lötauge eines gewechselten Bauteils.

von Wolfgang M. (335iqp)


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Matthias S. schrieb:
> Erstmal posten, wie sich der Batt. Test verhält. Der OP07 ist ein
> älterer guter OpAmp, der an Pin 4 eine negative und an Pin 7 eine
> positive Versorgungsspannung benötigt. Am Pin 6 ist der Ausgang und da
> sollte man bei Belastung einer angeschlossenen Wägeplatte Änderungen der
> Ausgangsspannung messen können, wenn jemand auf der Platte hopst. Das
> kann man mal mit allen 4 OpAmps ausprobieren. Es liegt nahe, das der
> Fehler eine gemeinsame Ursache hat. Also auch nochmal direkt am ICL7135
> an den Messeingängen messen. Die Schalter legen jeweils einen der OpAmps
> an den ICL7135, man sieht die Sammelschiene ganz gut als Leiterbahn zu
> allen Kanalschaltern..

Hallo Matthias,

ich messe an allen OP07 bei PIN 4 0,58V und bei PIN 7 4,98V

Bei Belastung der Waage ist keine Spannung an PIN 6 der OP07 zu messen.

Zwischen PIN 9 und PIN 10 des ICL7135 messe ich keine Spannung.

Und wie erwähnt bleibt die Anzeige auf 0000 wenn ich den BATT CHECK 
Taster betätige.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wolfgang M. schrieb:
> ich messe an allen OP07 bei PIN 4 0,58V und bei PIN 7 4,98V

Es fehlen also immer noch die -5V, die der ICL7660 erzeugen soll. Diese 
Spannung muss an Pin 5 des 7660 auftauchen und wird dann an Pin 4 aller 
Opamps geführt - vermutlich über eine der beiden Bahnen auf der 
Oberseite, die unter allen Opamps durchgeht.

von Dieter W. (dds5)


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Wolfgang M. schrieb:
> ich messe an allen OP07 bei PIN 4 0,58V und bei PIN 7 4,98V

Dann ist vermutlich beim Wechsel des ICL7660 eine Unterbrechung zwischen 
dessen Pin 5 und der Leiterbahn zu den OP07 Pin 4 aufgetreten.

Edith sagt: zu lange mit der Antwort gewartet.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang M. (335iqp)


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Wenn ich auf Durchgang prüfen bzw. klingel dann habe ich zwischen PIN 5 
(7660) und PIN 4 (alle OP07) Durchgang.

Edit:

Ich habe eben alle PINS vom 7660 zu den Gegenkontakten geklingelt und 
tatsächlich hatte PIN 4 keinen Kontakt zum Gegenkontakt (Kondensator).

Nun geht der Batterie Check und alle Waagen funktionieren. Habe diese 
nochmal justiert auf den richtigen Nullpunkt.

Ich bin euch herzlich Dankbar!
Habe viel Geld gespart dadurch.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sieh da, wieder ein glücklicher Kunde :-)
Viel Spass beim Wägen.

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