Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Oszilloskop Hameg 204-2 mit 2 Problemen


von Martin S. (drachenminister)


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Hallo Leute,

Habe kürzlich ein Hameg 204-2 erstanden. Das Gerät Funktioniert soweit 
ziemlich gut. Von einer gebrochenen Wellenkupplung beim Poti für den 
Triggerlevel abgesehen, tun alle Regler und Schalter soweit was sie 
sollen und das Rechteck-Signal vom Kalibrator lässt sich einwandfrei 
darstellen.
Spannungen am Y-Board habe ich gemessen und sind alle in Ordnung. Da 
Strahllänge, Intensität und Fokus auch ohne Befund sind, nehme ich an, 
dass auch im HV-Bereich die Spannungen soweit passen.

Lediglich folgende zwei kleinere Probleme zeigen sich:

PROBLEM A (siehe auch Schaltplan anbei):

Bei Einstellung der Zeitbasis auf 2 us, 5 us, 0.2ms, 0.5ms, 20ms und 
50ms
(also immer dann wenn R3005/R3011 oder R3006/R3012 geschalten sind) ist 
kein Strahl am Schirm sichtbar. Nach einigen Minuten Betrieb vrschwindet 
der Fehler dann, erst bei 2 us, 0.2ms, 20ms (R3005/R3011) und einige 
Minuten später ist dann auch bei 5us, 0.5msm 50ms (R3006/R3012) der 
Strahl zu sehen.

Die Besserung passiert jeweils so, dass erst noch beim Umschalten auf 
einen dieser Bereiche eine kurze Pause von weniger als einer Sekunde ist 
und der Strahl auch schwächer als in den benachbarten Einstellungen ist. 
Und später ist dann die Helligkeit normal und das Umschalten auch 
nahtlos (also völlig ohne Probleme). Schaltet man das Gerät nur kurz aus 
und wieder ein bleibt alles in Ordnung. Ist es länger außer Betrieb 
beginnt das Spiel von vorne.

Den Umschalter selbst hab ich überprüft. Da hab ich in der jeweiligen 
Stellung vollen Durchgang zwischen dem Emitter von T3003 und R3001-R3006 
bzw. zwischen C3021/VR3005 und R3007-R3012. Am Schalter dürfte es damit 
eigentlich nicht liegen.

Auch hab ich im Betrieb die Schalterseitig anliegenden Spannungen an 
R3001-R30012 in den jeweiligen Schalterstellungen gemessen. Wenn ich 
mich richtig erinnere waren das bei R3001-R3006 offen ca 0,8 V und 
geschlossen ca. 9V und bei R3007-R3012 offen ca. 2V und geschlossen ca. 
12V.

Zufällig aufgefallen ist mir bei den Messungen an R3007-R3012 dabei zum 
einen, dass der Strahl, der mittlerweile schon da war nach dem Messen 
wieder weg und abermals ein paar Minuten gebraucht hat. Und zum anderen 
ist mir aufgefallen, dass die 2V an R3007-R3012 in offener 
Schalterstellung langsam abnehmen je länger man misst (als ob das 
Multimeter einen Kondensator langsam entlädt) und sich auch erst langsam 
wieder auf 2V aufbauen sobald man das Multimeter endlich länger 
entfernt.

Auffällig ist auch, dass die Widerstände von R3001-R3006 und von 
R3007-R3012 ja jeweils zunehmen, in den 4 niedrigen Stufen von Anfang an 
alles in Ordnung ist und sich erst die 5. Stufe erholt bevor auch die 6. 
Stufe funktioniert.

Kann es sein, dass da irgendwo ein Kondensator (C3003?) leckt, und daher 
erst langsam auf Spannung kommt und sich das nur bei den höheren Werten 
von R3011 und R3012 auswirkt?
Mir ist auch leider nicht ganz klar, wohin der mit CHD (oder CHO) 
bezeichnete Ausgang, der ja von C3003/R3007-R3012 kommt hingeht und was 
daher dort dahinter liegt.



PROBLEM B:

Beim Einstellen der DC-Balance (Kopplung auf GD, Eingangsteiler auf 5mv 
und beim ziehen von MAG. x5 darf sich die Strahllage nicht wesentlich 
verändern)ist mir aufgefallen, dass bei Channel I bei Koppelung auf GD 
ein Störsignal mit Grundpegel von etwa -0.5mv und regelmäßigen Zacken 
von ca. -1mv (5mm hoch bei 5mv und MAG. X5) anliegt, welches bei 
Line-Triggerung zu erfassen ist (also mit Netzfrequenz oder einem 
Vielfachen davon schwingt).
Bei Koppelung auf AC oder DC ganz ohne (also offen) oder mit 
angeschlossenem Tastkopf an Masse ist das Störsignal weg. (und ein 
Abgleich der DC-Balance vernünftig möglich)
Auf Channel II hab ich keinerlei solches Störsignal bei Koppelung auf GD

Koppelungsschalter von Channel I habe ich geprüft und prophylaktisch mit 
Tuner-Spray behandelt, da gibts keine Auffälligkeiten. Auch den 
Widerstand zwischen Signaleingang direkt vor dem Eingangsteiler und 
Masse in Stellung GD misst mein Multimeder bei beiden Kanälen gleich mit 
etwa 0.4 Ohm.

Schon jetzt vielen Dank für eure Hilfe.

lg
Martin

: Bearbeitet durch User
von 2 Cent (Gast)


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Martin S. schrieb:
> kürzlich ein Hameg 204-2 erstanden
Glückwunsch! Benutze das Teil mal einige Tage lang täglich, da werden 
sich wohl einige Elkos erst mal wieder formieren müssen, womöglich 
repariert sich dabei einiges von selbst.

von Elektroschrott (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Von einer gebrochenen Wellenkupplung beim Poti für den
> Triggerlevel abgesehen

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von Martin S. (drachenminister)


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2 Cent schrieb:
> Benutze das Teil mal einige Tage lang täglich, da werden
> sich wohl einige Elkos erst mal wieder formieren müssen, womöglich
> repariert sich dabei einiges von selbst.

Also abwarten und Tee trinken... und siehe da, gestern wieder 
eingeschalten und 2 us, 0.2ms, 20ms (R3005/R3011) war sofort da und 5 
us, 0.5ms, 50ms (R3006/R3012) auch schon nach kurzer Zeit :-)

Ich werd dem guten Stück mal noch etwas Zeit geben sich an mich zu 
gewöhnen ;-)

Bezüglich Problem B hab ich mir gestern mal die Versorgungsspannungen 
der Y-Vorverstärker genauer angesehen, 1 ist überall eine 
Rippel-Spannung von etwa 1-2mv ss drauf, nur bei Channel I ist der bei 
den -12V etwas höher (vielleicht 3-4mv ss). Wieviel Rippel wäre denn 
hier normal?

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