Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wassermelder mit ESP8266 realisieren


von Georg S. (Gast)


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Hallo Leute,
ich habe im Forum schon einen Beitrag zum Wassermelder mit dem ESP8266 
gefunden, welcher sich auf diese Anleitung bezieht: 
http://esp8266-server.de/Wassermelder.html
Allerdings ist dieser Beitrag über ein Jahr alt deswegen erstelle ich 
hierzu mal ein neues Thema.

(hier ist der Forum-Eintrag: 
Beitrag "Wassermelder mit Email- Twitter- Alarmmeldung (ESP8266)")

Ich möchte gerne einen Wassermelder bauen, der mir auch Nachrichten per 
Internet auf mein Handy schicken kann (E-Mail oder etwas ähnliches).

Im alten Forum-Beitrag wurde bemängelt, dass die Schaltung mit dem 
ESP8266 ESP-01 einen Haken hat, weil der CH_PD Pin schon vor dem 
Einschalten auf Low ist.

Weiterhin ist auf der Seite, auf der die Anleitung hochgeladen wurde, 
von einem USB-RS232-TTL Adapter die Rede um mit diesem eine serielle 
Verbindung zu einem Rechner herzustellen.

Ist man speziell an einen Adapter mit dem RS232 Standard gebunden? Kann 
man auch einen anderen Stecker benutzen? Auf Amazon habe ich nur einen 
Stecker mit CP2102 Chipsatz gefunden. Verfügt dieser auch über den RS232 
Standard?

Ich bedanke mich schonmal für eure Antworten. Weitere Fragen zu diesem 
Projekt werden wahrscheinlich folgen. Im Anhang findet ihr noch den 
Schaltplan wie er auf der Seite mit der Anleitung gegeben ist.

: Verschoben durch Moderator
von Michael U. (amiga)


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Hallo,

An der Schaltung direkt habe ich nicht viel auszusetzen, nutze ich 
nahezu identisch mit einem China-PIR.
Ich habe aber nie getestet, wie sich CH_PD (EN) bei Deiner BEschaltung 
verhält, das Datenblatt sagt nichts dazu, weder ob es Schmidt-Trigger 
Eingang ist noch welche Igngaströme maximal fließen.
Ich würde es aber durchuas an Deiner Stelle mal so testen.
Prinzipiell kann man eonen ESP8266 mit 2x 1,5V Primärzellen betreiben, 
allerdings ist die Ausnutzung der Batterien nich sonderlich optimal. 
Prinziell startet der ESP8266 bei 2,5V (praktisch ab knapp über 2,35V), 
da sind die Zellen aber mit rund 1,2V Zellenspannung noch ziemlich voll.
Direkt beim ESP8266-01 noch einen 100-220µF Elko über die 
Betriebsspannung ist unbedingt zu empfehlen.
Ich hatte einen PIR mal testweise mit 2x AAA betrieben, hielt so ca. 3 
Monate durch bei ca. 5-10 Auslösungen/pro Tag.
Also Testmöglichkeit einplanen und auch nutzen, Batteriespannung mit dem 
ESP8266 intern messen und mit übertragen wäre sinnvoll.
Email kann ein Problem werden, weil die Mail-Provider inzwischen nur 
noch TLS haben wollen, mit einigen Providern hatte ich da nur Probleme.
Das Angebot von https://www.smtp2go.com/ scheint noch kostenlos nutzbar 
sein, die nehmen ubverschlüsselte Mails an und leiten die weiter.
Hatte ich vor ewigen zeiten mal auf dem ESP8266 getestet, lief damals 
problemlos.
Mit Webservices und Push-Nachrichten zum Handy habe ich mich nie 
befasst.

Gruß aus Berlin
Michael

von Gerald K. (geku)


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Michael U. schrieb:
> Direkt beim ESP8266-01 noch einen 100-220µF Elko über die
> Betriebsspannung ist unbedingt zu empfehlen.

Ich würde einen LIC mit 20F empfehlen. Dieser verlängert die Lebensdauer 
der Batterien erheblich, da der Strom stark auf kleine Werte gemittelt 
und den Innenwiderstand erheblich senkt wird. Das Problem bei 2x Alkali 
ist nicht die Spannung, sondern der Innenwiderstand.

https://www.conrad.at/de/p/vinatech-vlcrs3r8206mg-lic-kondensator-20-f-3-8-v-15-x-h-10-mm-x-30-mm-1-st-1663719.html

LIC = Lithium Ionen Kondensator

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Informationen zum ESP8266 findest du dort: 
http://stefanfrings.de/esp8266/index.html

Achte vor allem auf die Hinweise zur Stromversorgung.

Der CH_PD Eingang darf erst nach dem Start des Mikrocontrollers auf High 
gelegt werden, da der Mikrocontroller sonst einen hohen Ruhestrom 
aufnimmt.

> Ist man speziell an einen Adapter mit dem RS232 Standard gebunden?
> Kann man auch einen anderen Stecker benutzen?

"USB-RS232-TTL Adapter" ist quatsch, das kann es genau so wenig geben, 
wie einen Diesel-PKW-Lastwagen. RS232 hat +/- 12V Pegel, TTL hat 5V 
Pegel. Beides wäre ungeeignet!

Du brauchst einen USB-UART Adapter mit 3,3V Signalpegeln. Adapter mit 
CP2102 sind ok.

Für die Erbsenzähler: Ich weiß, dass viele Händler die Abkürzung TTL 
fälschlicherweise benutzen, wenn sie Logikpegel mit 5V oder weniger 
meinen.

von Gerald K. (geku)


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Michael U. schrieb:
> ESP8266-01 noch einen 100-220µF Elko

Nach 17 Tag funktionierte der ESP8266 mit zwei Akali Größe AA und 400µF 
Mehrschichtkondensatoren nicht mehr. Die Spannungen war noch über, die 
für den ESP notwendigen, 2,6V. Nur der Innenwiderstand der Batterien 
inkl. der Kondensatoren war zu hoch. Der für den Sendebetrieb des ESP 
notwendige Spitzenstrom konnte nicht mehr aufgebracht werden.

Beitrag "Re: ESP8266 verhalten bei Unterspannung"

Der LIC glättet die Stromaufnahme des ESP und der Betrieb geht mit den 
angschlagenen Batterien mit 2,8V weiter. Bin gespannt wie lange noch.

: Bearbeitet durch User
von Michael U. (amiga)


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Hallo,

wie oben geschrieben habe ich es nur einmal getestet, bin dann generell 
auf LiFePO4 umgestiegen. Den höchsten Strom zieht der ESP8266 beim 
WLSN-Init. Meine PIR laufen generll mit fester IP usw., da ist die Zeit 
für Connect und versenden der MQTT-Message normalerweie unter 1s. Ein 
nahezu identischer "Türklingelmelder" mit einem 600mAh LiFePO4 im AA 
Format in einem Batteriehalter läuft hier jetzt seit Ende Juli, aktuelle 
Akkuspannung deutet auf ca. 60% Restkapazität hin, isz ja nur eine 
Näherung im Vergleich mit meinen anderen Sensoren mit dem gleichen 
Zelletyp.

Gruß aus Berlin
Michael

von Gerald K. (geku)


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Michael U. schrieb:
> 600mAh LiFePO4 im AA Format

Welche Typenbezeichnung hatte der 600mAh LiFePO4 im AA Format?
Wie wird  dieser geladen und welches Spannung hat er dann?
Welche Maßnahmen werden gegen die Tiefentladung getroffen (diese sind 
bei Primärzellen nicht notwendig)?

600mAh sind für AA Format nicht viel.

von Wolfgang (Gast)


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Gerald K. schrieb:
> Nach 17 Tag funktionierte der ESP8266 mit zwei Akali Größe AA und 400µF
> Mehrschichtkondensatoren nicht mehr. Die Spannungen war noch über, die
> für den ESP notwendigen, 2,6V.

Wie hast du das nachgemessen?
Du musst die Spannung am Ende von der Pulsbelastung durch die 
Sendeaktivität messen, d.h im Millisekundenbereich. Trotz Kondensator 
sinkt die Spannung am Kondensator bei konstantem Entladestrom 
proportional zur Zeit ab, d.h. da sitzt eine stark asymetrische 
Dreieckspannung auf der Versorgung drauf.

von Gerald K. (geku)


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Wolfgang schrieb:
> Wie hast du das nachgemessen?

Ich habe die Spannung stündlich durch den 10 Bit ADC des MSP430G2553 
messen lassen.
Diesen habe ich mit einem externen Messgerät und Labornetzteil 
(niederohmige, genaue Versorgung) kalibriert.

 Der Zeitpunkt der Messung erfolgt nachdem der ESP8266 mit Spannung 
versorgt wurde und mittels DHCP die IP erhalten hatte.

Wolfgang schrieb:
> Trotz Kondensator sinkt die Spannung am Kondensator bei konstantem
> Entladestrom proportional zur Zeit ab, d.h. da sitzt eine stark
> asymetrische Dreieckspannung auf der Versorgung drauf.

Der 20F LIC glättet die Stromspitzen sehr gut. Die Stromentnahme aus den 
Batterien bleibt  immer  unter 1mA (siehe beiliegende Aufzeichnung). 
Ohne diesen hätte ich die Batterien schon längst tauschen müssen. Somit 
sind die 9€ für den 20F LIC  eine gute Investition.

Genau Kalkulation gibt es am Ende der Batterielaufzeit.

von Gerald K. (geku)


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Wolfgang schrieb:
> da sitzt eine stark asymetrische Dreieckspannung auf der Versorgung
> drauf

Ergänzung : mit einem Oszilloskope (200 MHz,  8 Bit) sind die 
Spannungeinbrüche nicht messbar.

von Manfred (Gast)


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Gerald K. schrieb:
> Michael U. schrieb:
>> 600mAh LiFePO4 im AA Format
> 600mAh sind für AA Format nicht viel.

Im Gegensatz zu den China-Phantasiewerten sind sie real erreichbar.

LiIon 14500 werden ehrlich mit 750mAh verkauft, viel mehr geht da nicht 
rein. In der Annahme, dass LiFePO4 eine geringere Energiedichte hat, 
passen die 600mAh gut.

von Gerald K. (geku)


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Manfred schrieb:
> LiIon 14500 werden ehrlich mit 750mAh verkauft, viel mehr geht da nicht
> rein. In der Annahme, dass LiFePO4 eine geringere Energiedichte hat,
> passen die 600mAh gut.

Die von mir eingesetzte Li-Primärzellen hat die 6-fache Kapazität, 
wenn's Datenblatt stimmt.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Gerald K. schrieb:
> Welche Typenbezeichnung hatte der 600mAh LiFePO4 im AA Format?
Typ ist 14505, ein Link als Beispiel für die Zellen die ich nutze:
https://www.amazon.de/LiFePo4-600mAh-Batterie-Lithium-Eisen-Phosphat-Flat-Top/dp/B01BDRIX34/ref=sr_1_3?adgrpid=73714279160&gclid=EAIaIQobChMI8LSU_5e35gIVVuDtCh1O0gRpEAAYASAAEgKbT_D_BwE&hvadid=352721241580&hvdev=c&hvlocphy=1003854&hvnetw=g&hvpos=1t1&hvqmt=e&hvrand=5843743667996258854&hvtargid=kwd-378445634797&hydadcr=19856_1722633&keywords=lifepo4+600mah&qid=1576396880&sr=8-3

Manfred schrieb:
> Im Gegensatz zu den China-Phantasiewerten sind sie real erreichbar.

Naja... Meine 600mAh gemessen 590mAh bei 200mA, neue Zelle, nur eine 
gemessen.
18650 mit 1500mAh gemessen 1630mAh beo 0,5A, neue Zelle, nur eine 
gemessen.
14430 mit 400mAh gemessen 410mAh bei 100mA, genutzte Zelle, bestimmt 
schon 1-2 mal tiefentladen auf ca. 1,4V

Mein Ladegerät ist ähnlich diesem:
https://www.ebay.de/itm/Nitecore-UM2-intelligentes-2-Schacht-USB-Ladegerat-fur-Li-Ion-LiFePo4-Ni-M/183822040700?hash=item2acca5be7c:g:A5IAAOSwi~Vc5qx0
Damals bei Amazon für ca. 12€ gekauft. Im Moment sind da aber wohl keine 
zu finden. Aufpassen! Im Artikeltext wird oft LiFePO$ aufgeführt, stimmt 
aber nicht immer. Automatische Unterscheidung LiIo und LiFePO4 geht 
prinzipiell nicht, muß man per Taster einstellen.

Mich haben die Dinger jedenfalls überzeugt, die realen Laufzeiten meiner 
Sensoren passen zu den Kapazitätsangeben, auch im Winter auf dem Balkon 
kein größerer Abfall. Und offenbar mißhandelbar wie kein anderer Typ und 
eigensicher auch noch.

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Gerald K. schrieb:
> Stromverbrauch-2.jpg

Hübsche Messungen

>  Der Zeitpunkt der Messung erfolgt nachdem der ESP8266 mit Spannung
> versorgt wurde und mittels DHCP die IP erhalten hatte.

Wenn du auf Komfortfunktionen wie DHCP verzichten kannst, lässt sich 
durch Verkürzung der Einschaltzeit sicher noch deutlich etwas einsparen.
https://www.bakke.online/index.php/2017/05/22/reducing-wifi-power-consumption-on-esp8266-part-3/

von Gerald K. (geku)


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Wolfgang schrieb:
> Wenn du auf Komfortfunktionen wie DHCP verzichten kannst, lässt sich
> durch Verkürzung der Einschaltzeit sicher noch deutlich etwas einsparen.

Danke für den Tipp!

Man sieht, dass der ESP8266 zweimal sendet. Geschätzt könnte man die 
aktive Zeit des ESP halbieren. Doppelte Batterielebensdauer?

http://members.chello.at/~igku/AL2G4.mp4

Wäre als alternative Konfiguration durchaus sinnvoll. Genügend  freier 
Speicherplatz im MSP430G2553 steht noch zur Verfügung.

: Bearbeitet durch User
von Georg S. (Gast)


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Moin Leute,
ich melde mich hier nun mal wieder nach längerer Zeit. Ich habe mir eure 
Beiträge durchgelesen. Jedoch habe ich erstmal ein Problem den 
Wassermelder zu realisieren. Ich möchte gerne Push-Benachrichtigungen 
auf mein Handy bekommen. Ich habe mich daher vom ursprünglichen Code, 
welcher auf der Seite http://esp8266-server.de/Wassermelder.html 
angeboten war ferngehalten.

Erstens möchte ich schon selber wissen was genau im Code drin steht und 
zweitens wurde ja schon im anderen Forum-Beitrag bemängelt, dass der 
Code nicht mehr mit aktuellen Board-Treibern läuft.

Ich habe es geschafft die LED vom ESP01 blinken zu lassen und habe einen 
eigenen Webserver hinbekommen. Danach habe ich mich an einer Anleitung 
aus dem Internet orientiert: https://alexbloggt.com/esp8266-pushover/
Ich habe in die ArduinoIDE diese Bibliothek eingebunden: 
https://github.com/ArduinoHannover/Pushover

Wenn ich nun das Beispiel aus dem Github-Verzeichnis anwenden möchte 
komme ich nicht weiter. Das ESP01 verbindet sich zum Netzwerk.
Ich habe alle Schlüssel,Namen und Passwörter richtig eingegeben. 
Trotzdem bekomme ich über den seriellen Monitor als Ausgabe eine "0" 
zurück, das heißt das die Push-Meldung nicht verschickt wurde.

Wisst ihr woran das liegen könnte oder sollte ich besser einen neuen 
Beitrag dazu aufmachen?

von Stefan F. (Gast)


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Lies mal die Kommentare in den Blog. Das funktioniert offenbar schon 
länger nicht mehr.

von Georg S. (Gast)


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Moin ich habe mir nochmal die Kommentare unter dem Blog durchgelesen und 
habe nun das Problem mit den Push-Nachrichten beheben können. Endlich 
werden die Nachrichten ohne Probleme verschickt.
Jetzt muss ich mir nur noch gedanken über die Stromversorgung machen.
Es wurde ja gesagt, dass ich einen Kondensator über die Betriebsspannung 
bauen soll. Meint ihr parallel geschaltet zur Spannungsquelle?

Und wie versetze ich das ESP-Modul in den Sleep-Modus?
Zudem kann ich noch nicht nachvollziehen wieso in der Schaltung der 
Reset-Pin des ESP8266 mit an der Spannungsversorgung angeschlossen ist. 
Könnt ihr mir das erklären?

Ich habe die Schaltung jetzt so verstanden, dass mein ESP-Modul 
eingeschaltet ist wenn ich Vdd und GRND angeschlossen habe. Wenn nun 
durch Wasser zwischen CH_PD und GRND 3,3V anliegen wird die Funktion 
setup() und loop() ausgeführt, welche ich mit der ArduinoIDE 
programmiert habe.
Geht das ESP8266 automatisch in einen Sleep-Modus solange der CH_PD Pin 
noch nicht angeschlossen ist?
Ich mache mir nämlich sorgen um den Stromverbrauch.

von Stefan F. (Gast)


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Alle deine Fragen sind auf http://stefanfrings.de/esp8266 beantwortet. 
Es lohnt sich sicher, die ganze Seite zu lesen.

von Gerald K. (geku)


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Ich würde entweder das DB studieren oder  einfach ausprobieren.

Das Verhalten nach dem Einschalten der Spannungsversorgung ist in der 
beiliegenden Unterlage im Kapitel


1.4.2. Power-on Sequence and Power Reset

ersichtlich. Glaube nicht das die erforderliche Einschaltesequenz 
eingehalten wird.

von Stefan F. (Gast)


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Falsch ist in dem PDF aber, dass CH_EN als Alternative zum Reset Pin 
genutzt werden kann. Denn dieser pin macht nur einen soft reset. Der 
Unterschied wird nach einem Absturz offensichtlich.

von Gerald K. (geku)


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Stefan F. schrieb:
> Alle deine Fragen sind auf http://stefanfrings.de/esp8266 beantwortet.

Die Seite macht einen sehr kompetenten Eindruck.

Für mich ist der  ESP8266  mit seiner komplexen  HW  und SW  im 
alleinigen Dauerbetrieb ein unbekanntes Sicherheitsrisiko.  Hänger sind 
im Dauerbetrieb nicht auszuschließen.

Daher habe ich für meinen Melder  AL2G4  folgende Strategie umgesetzt:

- ESP8266 ohne SW-Änderungen nur für die IP-Kommunikation einzusetzen

- ESP8266 nur für die Kommunikation mit AT Kommandos zu betreiben, 
während der Inaktivität von der Versorgung zu trennen. Daher kein 
Stromverbrauch im Ruhezustand durch den ESP8266

- Sensoren über einen kleinen, sparsamen MC, in diesem Fall ein 
MSP430G2553 , überwachen und bei Zustandsänderung den ESP8266 
aktivieren und eine gesicherte Meldung abzusetzen, nach Erfolg den 
ESP8266 wieder von der Versorgung zu trennen.

Das Programm und die Schaltung rund um den MSP430G ist nicht komplex und 
leicht durchschaubar und damit leicht Zuverlässig zu gestalten.

Ein 20F LIC parallel zur Versorgung liefert den Strom für den kurzen 
Betrieb des ESP8266 und erhöht die Nutzungsdauer der hochohmig werdenden 
Batterien. Die Batterien werden nur mit den gemittelten Strom von 
einigen 100uA belastet.

Der Dauerbetrieb von über 32000h , ohne Störungen, bestätigt das 
Konzept.

Auf Wunsch stelle ich die Schaltung gerne zur Verfügung. Ein 
Wassersensor könnte ohne Schaltungsänderungen angeschlossen werden.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Gerald K. schrieb:
> Für mich ist der  ESP8266  mit seiner komplexen  HW  und SW  im
> alleinigen Dauerbetrieb ein unbekanntes Sicherheitsrisiko.  Hänger sind
> im Dauerbetrieb nicht auszuschließen.

Sicherheitsrisiko ist ein weiter Begriff. Hier laufen mehrere ESP8266 
seit über einem Jahr 24/7 ohne hängen zu bleiben.

Hauptproblem sind WLAN-Probleme, die nicht immer 100%tig in der 
benutzten Software komplett und richtig abgefangen werden. Das muß man 
meist erstmal selber klären, was da dann schiefläuft.
Ein Melder der seine Meldung nicht los wird, nutzt genau garnichts.
Ich habe mich hier wegen vieler WLANs im Umfeld ziemlich mit 
conncet/reconnect Kuriositäten rumärgern dürfen. Ich habe die 
AT-Software nie benutzt und hätte da erst recht Befürchtungen.
Einige Ungereimtheiten der Interna bei der Eventbehandlung gab es in 
fast alles SDK Versionen. Da möchte ich nicht wieder ewig warten dürfen, 
bis ich mir ziemlich sicher bin, daß das alles richtig behandelt wird.

Meine Meinung...

Gruß aus Berlin
Michael

von Stefan F. (Gast)


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Gerald K. schrieb:
> Die Seite macht einen sehr kompetenten Eindruck.

Kein Wunder, denn dort habe ich jahrelang die häufigsten Fragen und 
Erkenntnisse dieses Forums zusammen getragen.

> Für mich ist der ESP8266 mit seiner komplexen HW und SW im
> alleinigen Dauerbetrieb ein unbekanntes Sicherheitsrisiko.
> Hänger sind im Dauerbetrieb nicht auszuschließen.

Verständlich. Allerdings sind meine Langzeit-Erfahrungen durchaus gut. 
Ich habe ein Gerät im Wohnzimmer, das seit mehr als 3 Jahren rund um die 
Uhr tadellos durch läuft. Vermutlich wird das Netzteil noch vor dem 
ersten Ausfall kaputt gehen.

Das 20x größere Risiko sehe ich in sporadischen Ausfällen des WLAN 
Routers. Dazu kommen noch Ausfälle des WLAN Netzes.

Da das Ding recht zuverlässig läuft, halte ich eine Überwachung für 
ausreichend. Bei Ausfall kann man manuell eingreifen. Bei unseren 
Rauchmeldern (hat nichts mit ESP8266 und WLAN zu tun) wurde das so 
gelöst, dass sie sich 1x pro Woche bei der Zentrale melden müssen. Wenn 
diese Meldung ausfällt, kommt der Techniker zur manuellen Kontrolle.

von Gerald K. (geku)


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Wäre auch bei einem Wassermelder schlecht, sich in falscher Sicherheit 
zu wiegen, da keine Alarmmeldungen kommen. So ist man nicht in der Lage 
größere Schäden zu vermeiden.

Daher sind für solche Melder (Wasser, Frost, Feuer und Einbruch):

  Überwachung der Funktion und Übertragungsfähigkeit in regelmäßigen 
Abständen und Meldung des Ausfalls, nötigenfalls Protokollierung

unverzichtbar .

Telegramme dürfen nicht verloren gehen!

von Gerald K. (geku)


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Stefan F. schrieb:
> Ich habe ein Gerät im Wohnzimmer, das seit mehr als 3 Jahren rund um die
> Uhr tadellos durch läuft.

Bei einem System, bei dem durch Softwareerweiterungen wichtige 
Funktionen (z.B.IP) durch Stress ausfallen könnten, ist Vorsicht 
geboten.

Daher habe ich die Software des  ESP8266 nicht verändert. Damit liege 
ich auf der sicheren Seite.

Michael U. schrieb:
> Ich habe die AT-Software nie benutzt und hätte da erst recht Befürchtungen.

Gibt es bekannte Vorkommnisse?

Je öfter Softwaremodule, wie z.B. die AT-Software, in andere Projekte 
wiederverwendet werden, umso besser sind diese Module ausgetestet. Ein 
eigenes API dafür zu schreiben birgt größere Gefahren.

Michael U. schrieb:
> Ein Melder der seine Meldung nicht los wird, nutzt genau gar nichts.

So ist es!

Darum habe ich in der Prototypensoftware unter UPD die Wiederholungen 
unbegrenzt durchführen lassen. Was mir einmal einen Batteriesatz 
gekostet hat. Darum weiß ich auch wie viele Meldungen mit einem 
Batteriesatz übertragen werden können. Da alle Meldungen 
mitprotokolliert werden, kann ich Rückschlüsse auf die 
Übertragungsqualität im WLAN ziehen.

von Stefan F. (Gast)


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Gerald K. schrieb:
> Je öfter Softwaremodule, wie z.B. die AT-Software, in andere Projekte
> wiederverwendet werden, umso besser sind diese Module ausgetestet.

Da kennst du Espressif aber schlecht. Ich habe das Gefühl, dass diese 
Firma mehr Interesse an Featuritis hat, als an Qualität.

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