Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Funktionsgenerator - Empfehlungen?


von Tim Gabinski (Gast)


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Hallo,
im neuen Jahr möchte ich mir endlich einen Funktionsgenerator zulegen. 
Aus Studienzeiten kenne ich noch die alte Weisheit "Generator nur von 
HP, Scope nur von Tektronix" - ist es eher empfehlenswert, ein 
gebrauchtes Gerät von HP zu kaufen, oder sind die Geräte von Siglent 
brauchbar? Ich brauche das Gerät vor allem für Amateurfunkbasteleien, da 
reicht Sinus bis 30MHz, modulieren sollte das Gerät können, und für eine 
Anwendung im Ultraschall wäre arbitrary bis 5MHz gut.

Tim

von pumuggl (Gast)


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Ich habe hier einen klassischen analogen Funktionsgenerator
10 mHz bis 10 MHz. Der kann auch modulationsmässig alles
gewünschte: AM, FM, Sweep, Gate, Sync. Auch von intern.
Den würde ich nicht durch einen chinesischen Plastekasten
ersetzen wollen.

Aber für:
> Ich brauche das Gerät vor allem für Amateurfunkbasteleien, da
> reicht Sinus bis 30MHz, modulieren sollte das Gerät können

wäre wohl ein richtiger Signalgenerator angebrachter.
Der kann dann fallweise auch mal ein 1 uV Signal erzeugen.
Da ist ein Funktionsgenerator einfach das falsche Gerät.

> und für eine
> Anwendung im Ultraschall wäre arbitrary bis 5MHz gut.

Das mag ja so eine Chinese brauchbar sein. Ich weiss es nicht.
Wenn ich aber daran denke, dass so eine arbiträre Funktion
ja auch irgendwie in das Gerät muss, wird mir beim Gedanken
an chinesische Software die ich kenne, schon wieder schlecht.

Vermutlich würde ich mir dann sowas selber bauen.

von Olaf (Gast)


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Ich denke ein billiger DG4062 sollte es da auch tun. Vergleichbare Teks 
sind 4x so teuer.

Olaf

von Jürgen W. (Firma: MED-EL GmbH) (wissenwasserj)


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In meiner Abteilung haben wir vor einigen Jahren AFG-2125 von GW-Instek 
angeschafft; weil in AT die GWG-Grenze noch immer bei 400€ liegt, war 
das ok. Das Gerät kann alles, was man braucht.

ABER: Es kann nicht nachkalibriert werden; so sind von den insgesamt 4 
Geräten schon 3 aus der Kalibrierung herausgefallen. Nichts 
Weltbewegendes, also z.B. 26mV Offset-Fehler statt erlaubter 25mV. Aber 
in der Medizintechnik können wir solche Geräte nicht für formale Tests 
verwenden. Sie stehen bei uns für die informellen Arbeiten noch zur 
Verfügung, wo wir uns nicht über die letzte Kommastelle die Haare 
raufen.

Also: Wenn das Kalibrierthema unwichtig ist, dann kannst Du mit solchen 
Geräten arbeiten, ansonsten solltest Du eher Richtung Keysight (ehem 
Agilent) schauen; die bieten auch gute Treiber an, sodaß man 
SCPI-Befehle sogar via VB-Makro übers LAN schicken kann.
Allerdings bist Du dann preislich definitiv bei >1000€; der Mercedes 
(oder mittlerweile eher Tesla) unter den FGs.

von Carsten Sch. (Gast)


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Hi,

Ein Universalgerät das man bei diesen BEdingungen vorbehaltlos Empfehlen 
könnte gibt es leider nicht. Es kommt schon sehr darauf an was du Genau 
machen willst, gerade im HF Bereich.

WEnn du wirklich etwas im Bereich (RX)Vorverstärker, Eingangsstufen usw. 
damit beaufschlagen willst ist ein Funktionsgenerator nicht das Optimale 
Gerät. Der Pegel ist selbst in der minimalstellung mehrere 
Größenordnungen zu hoch.

Da brauchst du ein Gerät mit integrierter (schaltbarer)Dämpfungskaskade 
wie sie bei HF Signalgeneratoren/Funkmessplätzen üblich ist.

Man könnte sich zwar mit einem externen schaltbaren Abschwächer etwas 
behelfen, dann muss man aber verdammt aufpassen das vor dem 
Dämpfungsglied alles wirklich im HF Sinne "dicht" ist. Sonst sind die 
Signalpegel die durch unerwünschte Abstrahlung des Generators und 
Einstrahlung am DUT vorliegen nachher noch einiges höher als der über 
die Antennenbuchse ankommende Sollwert.
Bei Kabel & Anschlüssen hat man da noch selbst etwas Einfluss, leider 
sind die "normalen" Funktionsgeneratoren nicht gerade dafür bekannt 
dermaßen HF Dicht zu sein das man auf der Arbeitsfrequenz zuverlässig 
MEssungen im einstelligen Mikrovoltbereich im Nahbereich machen kann.

Sollte so etwas dein Ziel sein, dann besser nach einem HF 
Signalgenerator schauen. Einen R&S SMS(2) oder gar SMX bekommt man mit 
etwas Glück selbst bei Ebay teilweise deutlich unter 300 Euro.
Ich habe für meinen SMX Bei Ebay ~250 Euro inkl. MWSt. gezahlt. Mit 
Rechnung und (ausdrücklich erwähnten) Rückgaberecht im Sofortkauf bei 
einem deutschen Anbieter. Und das Angebot stand schon ein paar Tage 
drin...
Bei der Modulation musst du auch schauen, AM und FM kann fast jeder, 
SSB, wenn gewünscht, gibt es, ist aber schon eine echte Sonderlocke.

Sofern es wirklich ein Funktionsgenerator sein soll, dann sind 
mittlerweile die günstigen Chinacracher (FY6900) für um die 100 Euro 
echt brauchbar. ES gibt zwei, drei kleinere Mankos aber nichts 
gravierendes. Nur von den Geräten FY6600 sollte man die Fingerl lassen

Siehe auch:
Beitrag "Re: Funktionsgenerator Analog Vs Digital"

Gruß
Carsten

von Piep Piep Piep (Gast)


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Dumm reden kann jeder. Da gibts schon mehrere Fäden zum Thema, auch sehr 
brauchbare Plastekasten, z.B. von 2017 FY6600 um 70$

https://www.youtube.com/watch?v=hKgg8y5K0ls&feature=emb_logo

Es gibt noch ein Video zu den Innereien

und einen ähnlichen JDS6600 - den guckt sich ein Australier hier mit nem 
RIGOL an:

https://www.youtube.com/watch?v=b66nnWb3z54

sind nicht dieselben. Vlt gibts ja 2020 noch was besseres. Ich such 
auch, aber kein blödes Geschwätz, sondern Demos.

von Piep Piep Piep (Gast)


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Piep Piep Piep schrieb:
...

OK, soll man die Finger lassen, wohl zu alt - wieder was gelernt.

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