Bestückungsautomaten sind in der Regel groß, schwer und teuer – also für den Heimgebrauch oder Prototypen kaum relevant. Dass dem nicht so sein muss, zeigen Open Source-Projekte wie SimplePnP.
SimplePnP kann bereitgestellte Bauteile mittels Vakuum aufnehmen und auf einer Fläche von 300 mm x 300 mm bestücken. Die Feeder zur Bauteilbereitstellung sind dabei relativ einfach als Aufnahme gehalten, in die sich Standard-Reelstreifen schieben lassen. So lässt sich zwar nur eine bestimmte Anzahl an Bauteilen verwenden, bevor manuell nachgeschoben werden muss, dafür ist auch die Verwendung von Zuschnitten problemfrei möglich.
Mit der aktuellen Version ist es möglich, Bauteile ab einer Größe von 0402 automatisch zu bestücken, wobei sich bis zu 750 Bauteile pro Stunde bestücken lassen. Verschiedene Vakuumaufnehmer ermöglichen es, eine entsprechende Bandbreite an Bauteilen zu verarbeiten.
Im Lieferumfang der Grundversion sind das Verfahrsystem mit Kamera, drei Vakuumaufnehmer samt Vakuumpumpe und die benötigte Elektronik enthalten. Zusätzliche Optionen erlauben etwa die gleichzeitige Verwendung eines zweiten Bestückungskopfes oder eine genauere Ausrichtung der aufgenommenen Bauteile mittels zusätzlicher Kamera.
Dabei ist SimplePnP nicht das erste Projekt seiner Art, so bietet Liteplacer ähnliche Spezifikationen bei einer deutlich größeren Arbeitsfläche. Allerdings kostet SimplePnP nur etwa ein Drittel der bisher günstigsten Lösung. Damit wird auch der Preis üblicher Bestückungsassistenzsysteme, die eine manuelle Positionierung erfordern, unterschritten.
Alle benötigten Informationen zu Soft- und Hardware finden sich in dem entsprechenden GitHub Repository. Zudem besteht bis Ende des Monats die Möglichkeit, an der Crowdfunding-Campagne teilzunehmen, wobei die Basisversion 630 $ kostet. Für den Versand nach Deutschland kommen 84 $ hinzu.
Immerhin nicht der Anspruch, einen richtigen Bestückautomaten zu bauen,
sondern eher ein Liteplacer- oder OpenPlacer-Klon. Vielleicht wird es ja
mal ausnahmsweise was.
Der Friedhof entsprechender Projekte ist schon ganz schön groß:
VisionBot, Firepick, Varioplace, Protovoltaics (könnte noch leben),
LittlePNP. Liste ist sicher nicht vollständig.
Ich wünsche viel Erfolg, aber es sind schon ziemlich viele
gescheitert...
Was mich etwas skeptisch macht, ist daß die in dem Crowdsupply-Video nur
das Bestücken von 1206-Widerständen zeigen. Bauklötze bestücken ist
wahrlich keine Kunst.
Mich hätte eher 0402 oder ein Finepitch-BGA mit Drehung über der Kamera
von unten interessiert.
Ich frage mich gerade ernsthaft wo da der Preis von 600€ herkommt... Das
Grundgestell für die xy Bewegung sieht halt aus wie bei einem günstigen
3d Drucker für 100€(das sind ja nur ein paar Schrittmotoren und
Schienen) und zusätzlich ist da halt noch eine Vakuumpumpe um Bauteile
anzuheben, aber die wird ja vermutlich keine 500€ kosten.
Max G. schrieb:> VisionBot, Firepick, Varioplace, Protovoltaics (könnte noch leben),> LittlePNP. Liste ist sicher nicht vollständig.
Zumindest einer, der nicht das Rad neu erfindet, sondern bestehende
Software verwendet (OpenPNP). Außerdem steht mit Microchip eine größere
Firma mit genug Kapital zum Anlaufen dahinter.
Naja...
https://www.crowdsupply.com/microchip/get-launched-2019 - von Microchip
gab es ein Demoboard, und man kann 1000$ gewinnen. Nett, aber
"Unterstützung von Microchip" ist was anderes.
Wie gesagt, ich gönne ihnen den Erfolg, habe aber schon zu viele
scheitern sehen.
Egon D. schrieb:>> Ich wünsche viel Erfolg, aber es sind schon ziemlich>> viele gescheitert...>> Woran eigentlich? Ist da etwas bekannt?
Vermutlich weil dieser Markt nicht genug hergibt um dauerhaft Entwickler
und BWLer zu bezahlen.
Diese Teile sind ja nur für Einzelstücke und Prototypen gedacht. Es
fällt aber trotzdem einiges an Einrichtungsaufwand an:
- Daten vom ECAD übernehmen und einlesen
- Für jedes Teil Feeder/Tray festlegen, Drehung konfigurieren
- Tapes einspannen
- Für jedes Teil Startpositionen einlernen
...
Wenn Du jetzt eine Losgröße von 1 fertigst und Du verwendest ein Bauteil
darauf 5 mal, dann bist Du in den meisten Fällen schneller wenn Du die 5
Stück kurz mit der Pinzette von Hand setzt als wenn Du die ganze
Einrichtung dieser Mini-PNP durchläufst. Software wie das Interactive
BOM für Kicad vereinfacht das von Hand setzen nochmal deutlich.
Wenn Du regelmäßig mehr Stück fertigst, arbeitest Du gewerblich und
kaufst Dir eine "richtige" PNP.
Von der anderen Seite her kommen Anbieter wie JLCPCB oder Eurocircuits,
die aus dem Platinenbereich in den PCBA-Bereich für Prototypen drängen
und dort die Preise unter Druck bringen.
Daher lohnt sich so ein Ding nur für eine sehr kleine Zahl von Nutzern.
Das führt dann zu dem oben angeführten engen Markt.
Egon D. schrieb:> Max G. schrieb:>>> Ich wünsche viel Erfolg, aber es sind schon ziemlich>> viele gescheitert...>> Woran eigentlich? Ist da etwas bekannt?
Weil es keinen Markt gibt in dem damit Geld verdient werden kann.
Soetwas ist aber nur für (wenige) Hobbybastler interessant. Die wollen
i.d.R. nicht allzuviel Geld ausgeben bzw. sehen das bauen solcher
Hilfsmittel schon als Hobby...-> sind also keine Kunden.
Firmen (kleine) die denken günstig selbst bestücken zu wollen sind dafür
auch nicht geeignet weil die Technik brauchen die zuverlässig
funktioniert, man schnell (also ohne gros basteln) zum Ziel kommt weil
gewerblich Zeit=Geld ist und wo man techniker und Service hat wenn etwas
mal nicht Funktioniert....->sind keine Kunden
zudem gibt es gebrauchtes Profiequipment (was für jemadnen der wirklich
Geld mit der Dienstleistung Bestückung verdient zu alt/klein
Leistungsschwach ist) für so wenig Geld das man lieber soetwas kauft und
dann (gebrauchtes) Profiequipment hat wofür es viel Service und
Ersatzteile gibt.
Firmen (groß) brauchen mehr Bestückleistung...->keine Kunden
Bürovorsteher schrieb:>> wobei sich bis zu 750 Bauteile pro Stunde bestücken lassen.> Und das mit 0402?>> Kompletter Unfug.
Lies bitte aufmerksamer: dort steht nicht "mindestens" sondern "bis zu"!
> Lies bitte aufmerksamer: dort steht nicht "mindestens" sondern "bis zu"!
Ja. Ich bleibe dabei, dass bei dieser Aussage der Wunsch Vater des
Gedankens war. Ich behaupte, dass sich das Teil bei dieser
Geschwindigkeit nach 10 min irreparabel auseinandergewackelt hat, egal
mit welcher Baugröße.
Es steht dir selbstverständlich frei, das Gerät zu kaufen und den
Gegenbeweis anzutetreten.
Wieviel cph bestückt denn deine Maschine so? Ich hoffe, dass du weißt,
wovon du redest, da du so forsch auf die Barrikaden steigst.
> Diese Teile sind ja nur für Einzelstücke und Prototypen gedacht. Es> fällt aber trotzdem einiges an Einrichtungsaufwand an:> - Daten vom ECAD übernehmen und einlesen> - Für jedes Teil Feeder/Tray festlegen, Drehung konfigurieren> - Tapes einspannen> - Für jedes Teil Startpositionen einlernen
Spannend wird sowas IMHO nur mit so einem Konzept wie den Heap-Feedern
die hier mal skizziert wurden:
https://www.youtube.com/watch?v=rYFK_RLNU-g
Kann man das "Körnerfutter" dauerhaft auf den Tisch lassen, und muss das
dann nicht neu einrichten => Einrichtungsaufwand reduziert sich auf
"exotischere" Bauteile.
Die Geschwindigkeit sinkt natürlich auch nochmals, aber für 1-2
Prototypen dürfte ja die eigentliche Bestückungszeit eh sekundär sein,
sonder sparen beim Einrichten das wichtigste sein.
Aber ja, "normal" genutzt ist das eine sehr kleine Nische wo die Sinn
ergeben (wenn man es nicht auch ein schönes Projekt sieht).
> Wenn Du jetzt eine Losgröße von 1 fertigst und Du verwendest ein Bauteil> darauf 5 mal, dann bist Du in den meisten Fällen schneller wenn Du die 5> Stück kurz mit der Pinzette von Hand setzt als wenn Du die ganze> Einrichtung dieser Mini-PNP durchläufst. Software wie das Interactive> BOM für Kicad vereinfacht das von Hand setzen nochmal deutlich.
Und dann gibt es noch den ganz hinterhältigen Trick, die Teile im
Entwurf so zu platzieren, dass du nachher die Pinzette immer nur in
einer Richtung halten musst, ohne die Leiterplatte ständig drehen zu
müssen.
Das ist eine enorme Marscherleichterung.
Und für größere Leiterplatten baut man sich aus einen Sperrholzbrettchen
noch eine Handauflage, die die Baugruppe wie eine Brücke überspannt und
verhindert, dass die bereits bestückten Teile durch ungeschicktes
Hantieren wieder heruntergefegt werden.
Bürovorsteher schrieb:> Wieviel cph bestückt denn deine Maschine so?
Habe ich jemals behauptet einen Bestückungsautomaten zu besitzen oder an
einem solchen zu arbeiten?
> Ich hoffe, dass du weißt,> wovon du redest, da du so forsch auf die Barrikaden steigst.
Hmm... blättern wir doch mal ein Stück zurück...
Magnus M. schrieb:> Lies bitte aufmerksamer: dort steht nicht "mindestens" sondern "bis zu"!
Meinst du mit "forsch auf die Barrikaden steigen" diese einsameTextzeile?
Wie hoch muss bei 0402 die Wiederholgenauigkeit sein? Ob die wissen das
Linearführung eine Führung brauchen und leicht krumm sind (vorgespannt).
Scheint doch arg zusammengeschustert. Aber ich finde so Projekte
trotzdem toll, man braucht halt tatsächlich eine motivierte
Anhängerschaft die fleissig mit- und weiterentwickelt.
1000V Dc schrieb:> Ob die wissen das Linearführung eine Führung brauchen und leicht krumm> sind (vorgespannt).
Nein, die wissen gar nichts. Wissen ist nur bei den smarten Jungs des
µCNets vorhanden. Alle anderen sind blöd und erfolgreich. Bei den Jungs
hier ist es umgekehrt.
1000V Dc schrieb:> Wie hoch muss bei 0402 die Wiederholgenauigkeit sein? Ob die> wissen das Linearführung eine Führung brauchen und leicht krumm sind> (vorgespannt). Scheint doch arg zusammengeschustert. Aber ich finde so> Projekte trotzdem toll, man braucht halt tatsächlich eine motivierte> Anhängerschaft die fleissig mit- und weiterentwickelt.
Ne, und das Video ist gcode und kein OpenPnp, dann die Bewegung von dem
Programm sind anders.
0.2mm reichen, das Problem ist mehr die Fehlerquelle
positioniergenauigkeit, Zentrierfehler der Bohrung des Zahnrads,
Spannung und offset des Riemen. Eine Optische Incrementalpositiondecoder
aus einem Drucker mit einem UC welcher die Position corrigiert wirkt
Wunder.
Ich finde dies besser, und auch günstiger.
https://www.instructables.com/id/Low-Cost-Reliable-Powerfull-Laser-Engraver/
Oder dies hier
https://grabcad.com/library/laser-engraving-machine-1
Wobei hier der Fehler von dem ich gesprochen hatte nicht existiert ist
und es dann folglich die Korrektur nicht braucht.
Was ich schade finde ist dass kein zweiter Nozzleholder für einen
Dispenser sowie hohenversyellbare Dragfeeder Nadel existiert
Das wäre Kostenmäßig minimal mehr, vielleicht 10€ gewesen und hätte
sehr viel gebracht speziell in Bezug auf low cost Feeder. Wahrscheinlich
wurde dies vermieden da dies doch die Cph senkt, aber vom Nutzen her
viel bringt.
Schade eigentlich. Schauen mal was übrig bleibt.
Das Problem ist auch, die Feeder und die Platine müssen auf gleicher Z
höhe sein. Für die 3d gedruckten Dragfeeder braucht es ein
entsprechenden Platinenhalter. Schon ein Mdf Platte wurde warscheinlich
reichen.
Ich meine sowas, https://www.thingiverse.com/thing:2414955
Da gibt es eine Version welche für Dragfeeder modifiziert ist.
Was gehen würde wäre ein Feeder aus Alu ,
https://www.dhresource.com/600x600/f2/albu/g6/M01/90/70/rBVaSFryq8WAJNz-AACxf3onV0M465.jpg
Modifiziert diesen für Dragfeeder. Optional zerschneidet diesen und
gewinnt aus einem Feeder 6x 10cm = 30x 8mm Feeder für Vorne und Hinten.
Wobeib der Feeder nur für eine Sorte funktioniert, Papier oder Plastik
Tape, erinnere mich nicht genau was Probleme macht.
Chris
>Nein, die wissen gar nichts. Wissen ist nur bei den smarten Jungs des>µCNets vorhanden. Alle anderen sind blöd und erfolgreich. Bei den Jungs>hier ist es umgekehrt.
Schön aus dem Zusammenhang ... denn:
>Aber ich finde so Projekte>trotzdem toll, man braucht halt tatsächlich eine motivierte>Anhängerschaft die fleissig mit- und weiterentwickelt.
Tja Mustafa ...
Das Ding wird sich wohl wer kaufen und dann enttäuscht in der Ecke
liegen lassen.
Bevor ich die Gurte aufspanne, peele, konfiguriere habe ich die schon
längst mit einer Pinzette bestückt.
Und nachrücken wird man die Gurte dann auch müssen.
Dann kommt noch ein Reflow Ofen und Pastendrucker hinzu ...
Ich wüsste nicht wo man so ein Teil einordnen könnte.
- Kleinproduktion? Wie klein müsste die sein damit sie schneller als
eine Handbestückung ist?
- Mittlere Produktion? 100 LPs mit ein paar K Bauteilen? Da fehlen doch
wieder die Feeder.
- Spielzeug für den Macher
Ich würde eher auf letzteres Tippen.
Eine brauchbare Software mit allem Drum und Dran (Bauteilmanagement
(Lagerverwaltung), Projektmanagement, Bestückungssoftware, optischer
Erkennung) bekommt man nicht unter 6 Monaten hin und während der
Entwicklung sieht man dann auch was so fehlt und muss anfangen Teile
nachzubestellen und muss warten bis man weitermachen kann.
Daniel schrieb:> Ich wüsste nicht wo man so ein Teil einordnen könnte.> - Kleinproduktion? Wie klein müsste die sein damit sie schneller als> eine Handbestückung ist?
Kommt auf die Bauteile an, wenn die zuverlässig auch Bauteile mit 0,5mm
Raster plaziert, kann ich mir schon Szenarien vorstellen, wo das besser
klapt als per Hand und/oder viele (gleiche) Teile. 3 Boards mit jeweils
200 LEDs und Wiederstand (und bisl logik drumherum) ...
Und halt richtig lustig wird es wenn jemand sowas wie den HeapFeeder in
OpenPnP einbaut, dann hat man 90% der Bauteile aufm Tisch => muss nach
Auftragen der Lötpaste fast nix mehr machen und kann in der Zeit andere
Dinge tun.
Gerd E. schrieb:> - Für jedes Teil Feeder/Tray festlegen, Drehung konfigurieren
Was ich mir als praktikabel vorstellen könnte ist ein Bestückungsablauf
ohne Feeder, ein bisschen wie beim Thermomix:
- Man lädt die Platinendaten mitsamt Stückliste in die Maschine.
- Angefangen bei der ersten Position verlangt die Maschine über eine GUI
nach den Teilen, die dann händisch in einen Pick-Up-Bereich gelegt
werden.
- Man drückt Enter dann holt die Maschine die Teile der ersten Position
vom Pick-Up-Bereich ab, dreht sie in Position* und plaziert sie.
- Gleichzeitig bekommt man die nächste Position angezeigt, die
entsprechenden Teile legt man wieder in den Pick-Up-Bereich.
Sollte immernoch schneller als Handbestückung sein.
*Beim Drehen fangen allerdings die Probleme an, woher weiß die Maschine,
welche Ausrichtung korrekt ist, bspw. bei polaren Bauteilen oder ICs.
Viele hier verstehen überhaupt nicht was auf se zukommt!
In einer aktuellen Drohne bauen die heute 12 KI-Kameras ein,
die nen virtuellen Raum zum durchfliegen aufbauen.
Mit KI und Computer-Vision lassen sich angelernte SMDs aus jedem Becher
entnehmen,und plazieren, eben so wie es ein Mensch macht, nur viel
genauer mit billigen "OpenLoopSteppern"
https://www.hackster.io/news/ananasstepper-3-0-promises-precise-3d-prints-with-closed-loop-steppers-01e0bfcae491
...auf Linearschinen aus China.
Da ist nix mehr auf Rolle, was für eine Papier- und Portoverschwendung!
In jedem 1cm3-Becherchen finden 1000 x 0201 SMDs eingekauft für 3€ Platz
im 10cm x 10cm TrayModul magnetisch zusammengehalten mit 100
verschiedenen Teilen.
Das ganze kann mit wenigen Änderungen auf jedem 3D-Drucker ausgeführt
werden, die wiederum kaum noch was kosten:
https://www.nerdsheaven.de/gadgets/elektronisch/easythreed-x1-mini-ab-3d-drucker-100x100x100mm/
Nur wer braucht das noch, wenn die Leiterplatten schon mit 0201 bestückt
aus China kommen. Die restlichen 10% kann man doch von Hand drauf löten,
bis die Deutschen auch so weit sind oder?
Tomy
Was mich bei all den Entwicklungen wundert:
Es gab früher mal für THT (z. Bsp. von Royonik oder Heeb)
halbautomatische Bestückungstische mit und ohne Paternoster für das
Material. D.h. die Maschine hat die passende Materialschachtel in
Griffweite positioniert und geöffnet und ein Lichtzeiger hat auf die
passende Stelle gezeigt wo es hin gehört. Platziert wurde es manuell
wobei man aber kaum Fehler machen konnte, nix denken brauchte, nix
suchen musste und rattenschnell war.
Sowas könnte man heute für SMD mit einem Beamer / Projektor machen und
das Hühnerfutter nebenan in einer Schachtel Mäuseklos platzieren.
MiniLED-Projektoren werden auch von Jahr zu Jahr immer billiger.
Ich mache das viel einfacher. Für meine 0402 Miniprojekte die
teilbestückt aus China kommen, habe ich einen Mini-Akku-Pastendispenser
und eine Mini-Akku-Saugpipette mit 360°Drehung und BLE-MausTaster
entwickelt.
Die 1cm3-SMD-Container und SMD-Trays wurden in durchsichtigem Plastik
gedruckt, die auf ein Tablett gelegt werden, wo auch das PCB der
Leiterplatte dargestellt wird.
Neben dem fast randlosen Tablett befindet sich die zu bestückende
Leiterplatte. Man arbeitet auf dem Tablett-PCB die Stückliste ab, deren
Referenzen aufleuchten, wie die entsprechenden Trays die auf dem Tablett
stehen und nun von unten beleuchtet werden.
Das durchsichtige Plasik leitet das Licht nach oben. Das ganze ist
drehbar und wird per Sprachausgabe unterstützt.
Jetzt wo auch die uController in Richtung 2mmx2mm-Gehäuse durchstarten
und mit 0201 gehts nur noch mit dem Mikroskop und AR:
https://www.youtube.com/watch?v=lu_khBnc6VE
Tomy
Thomas H. schrieb:> Man arbeitet auf dem Tablett-PCB die Stückliste ab, deren> Referenzen aufleuchten, wie die entsprechenden Trays die auf dem Tablett> stehen und nun von unten beleuchtet werden.
Steht die App zur allgemeinen Verfügung? Wie heißt sie?
Leider nicht.
Ist gebastelt...mit Windows8-Tablet-PC + AutoHotKey + Excel
(SMDTray-Feld-Wenn-dann-Farbe)+ WindowsSprachausgabe + Pulsonix(EDA).
Kann jeder so nachbauen für sein eigenes EDA-System.
Chris schrieb:> Diesel Software zum Bestücken unterstützt auch Kamera von Oben.> https://www.compuphase.com/visualplace/visualplace_en.htm>> Chris
Warum nur mit IP-Cam`s, jetzt wo die USB-China-Mikroskope Richtung 60fps
gehen?
Übrigens, löst man die Zahnrädchen von den SimplePnP-Steppermotoren hat
man ne schöne manuelle Bestückmaschine, für die restlichen
10%-SMD-Bestückung der ChinaPCBs ;)
W.Nickel schrieb:> Thomas H. schrieb:>> Man arbeitet auf dem Tablett-PCB die Stückliste ab, deren>> Referenzen aufleuchten, wie die entsprechenden Trays die auf dem Tablett>> stehen und nun von unten beleuchtet werden.>> Steht die App zur allgemeinen Verfügung? Wie heißt sie?
...also ich benutze das Plugin "Interaktive HTML BOM" für Kicad - da
läuft das praktisch genau so - wer will, auch mit Beamer... :)
Matthias W. schrieb:> Hm scheint mir unpraktisch bis man das Ding eingestellt hat, hat man> doch schon paar Prototypen von hand gelötet und bestückt.
Klar hat man die wenigen Bauteile, die die Chinesen bei der
PCB-Produktion vergessen haben, schnell mit der Hand bestückt. Da aber
alles immer kleiner wird, braucht`s einen Manipulator für unsere
zittrige Hand, der eben auch zum vollautomatischen Bestücken geeignet
ist.
Jede Open-Source-Entwicklung daran ist ein Fortschritt.
Schaut dieses Maschinchen an:
https://www.youtube.com/watch?v=AB4bb1G7DIs
Fast alles ist auf einer Leiterplatte, die den Kopf zum:
0. Dispensen der von China vergessenen SMD-Pads ;)
1. Bestücken mit MiniLuftpumpe und Mikro-Drehservo
2. Fräßen mit Modellbauaußenläufermotor
3. Laserbelichten oder Gravieren
4. Plotten mit Silbertinte auf Teflonfolie oder Papier
...hat.
Jetzt noch die riesige Last vom Fahrkopf mit diesem Design befreien:
https://www.youtube.com/watch?v=F2kKdTuEIRI
...mit Linearschinen und Stahlseil statt Zahnriemen.
...und paar MikroUSB-Cams.
Fertig ist der 99€ P&Placer.
Gruß Tomy
unbunt schrieb:> Und halt richtig lustig wird es wenn jemand sowas wie den HeapFeeder in> OpenPnP einbaut, dann hat man 90% der Bauteile aufm Tisch => muss nach> Auftragen der Lötpaste fast nix mehr machen und kann in der Zeit andere> Dinge tun.
HeapFeeder gibt es jetzt in OpenPNP.Ergänzt mit einigen "StripFeeder"
für gängige "Standardbauteile" ergibt das einen echt akzeptablen Ablauf
für mich als Hobbyisten.
Bauteile werden in Kicad und OpenPNP gleich benannt, kann also die
.pos-Dateien importieren, und alle bereits angelegten Bauteilen werden
automatisch zugeordnet.
Dann noch "Exoten" konfigurieren (von komplett neu über einem Feeder
zuweisen und Strip/Bauteil platzieren) und Einrichtung ist eigentlich
abgeschlossen.
Nix für ernsthafte Serien, da die HeapFeeder viel zu lahm sind, aber für
mich als Hobyisten (mag die Pinzetten nicht) echt hübsches Spielzeug.
Was ist los mit www.formanns.de? Ich komme da nicht rein!
Würde gerne einen FLSUN-Delta-Printer für diese Aktion probieren.
Mit Heap-Fächern im Turm, wo er seitlich reinfährt.
Bestückung mit Kamera und Ausrichtung in der Teller-Mitte.
Geht OpenPNP schon mit Marlin-Boards?
Tomy
Ich vermute mal nur Legacy IP?
Die Seite läuft nur über IPv6.
Was Marlin angeht, gute Frage, denke Grundsätzlich geht das schon, aber
keine Erfahrung. https://github.com/openpnp/openpnp/wiki/Marlin
Heiner schrieb:> Ob der SimplePnP überhaupt mal ausgeliefert wird?
Das wäre mal was neues.
Gefühlt kommt ja alle 6Mon ein neuer um die Ecke mit einer ganz tollen
Idee für einen Bestückungsautomaten. (z.B. Varioplace)
Dabei gibt es diese billigen China Bestücker doch nun wirklich lang
genug und in ausreichend großem Variantenreichtum.
mkn schrieb:> Dabei gibt es diese billigen China Bestücker doch nun wirklich lang> genug und in ausreichend großem Variantenreichtum.
Hast du einen Link? Auf Ebay sieht es mau aus.