Hallo, ich spiele zur Zeit mit Optokopplern. Dabei fällt auf, dass sie im linearen Betrieb nicht sonderlich schnell sind (wenige kHz). Aktuell steuere ich die LED des Optokopplers einfach mit einem Vorwiderstand an. Liegt die begrenzte Bandbreite (kleine Ströme und linearer Betrieb) eher an der LED des Optokopplers oder am Phototransistor? Ich frage mich ob es etwas bringen würde, die LED mit einer schnellen Stromquelle zu speisen statt mit Spannungsquelle und Vorwiderstand. Bevor ich nun aber viel Zeit in einen solchen Aufbau investiere, wollte ich hier mal fragen. Viele Grüße Sven
Die Bandbreite wird durch den Phototransistor begrenzt. Insbesondere 'im linearen Bereich' verhungert der Transistor und wird schnachlangsam. Im Digitalbetrieb mit genug LED-Strom kann man schnell werden: Beitrag "Optokoppler Schaltzeiten beschleunigen (z.B. CNY17)" http://www.cel.com/pdf/appnotes/an3009.pdf http://www.vishay.com/docs/83590/fastswit.pdf
MaWin schrieb: > Die Bandbreite wird durch den Phototransistor begrenzt. Und so eine Antwort von MaWin? In deinem Alter lässt eben alles nach. Ich habe entfernt gehört, es soll da noch andere Bauelemente in Optokopplern geben.
> Liegt die begrenzte Bandbreite (kleine Ströme und linearer Betrieb) eher > an der LED des Optokopplers oder am Phototransistor? Es haengt natuerlich auch vom Bauteil ab, aber man kann durch geschickte Schaltungstechnik das ganze auch verbessern. So bis 130khz bin ich gekommen. Olaf
Es kommt schon stark auf den Optokoppler an. Bei manchen ist z.B. die Basis des Transistors raus geführt. Hier könnte man ansetzten um den Transistor schneller wieder zu sperren. Das geht dann allerdings auf Kosten der "Verstärkung". Gruß Ulf
https://www.vishay.com/docs/83708/appnote50.pdf http://www.ixysic.com/home/pdfs.nsf/www/AN-107.pdf/$file/AN-107.pdf Das hier ist ganz lesenswert. Man muss dafuer auch nicht unbedingt die Spezialkoppler nehmen. Es geht auch mit zwei einzelnen wenn man geringere Ansprueche hat und darauf achtet das die auf gleicher Temperatur bleiben. Olaf
Die Geschwindigkeit von Optokopplern hängt stark von der äußeren Beschaltung ab. Die LED seite ist auf alle Fälle schneller als ein paar kHz. Da liegt das Limit eher so im Bereich 1 - 50 MHz. Der Widerstand ist also OK und eine Stromquelle wäre nicht besser. Da schon eher noch einmal RC parallel zum Widerstand. Auch ein Phototransistor sollte bei genügend Strom für die LED auch etwas schneller sein (eher so 10-100 kHz), wenn die Schaltung nicht zu hochohmig ist. Mit wenig Strom wird es aber i.A. langsamer. Der Schaltbetrieb ist beim Ausschalten ggf. durch Sättigung langsamer - schneller wird es ggf. durch einen höheren Strom für die LED.
OK schrieb: > Liegt die begrenzte Bandbreite (kleine Ströme und linearer Betrieb) eher > an der LED des Optokopplers oder am Phototransistor? Der Fototransistor ist erst einmal das größte Problem. Wenn du ihn durch einen geeigneten Verstärker ersetzt, dann machen ab ca. 1 MHz die normalen GaAs-LEDs Probleme. Mit größeren Strömen (oft als Speedup-Kondensator parallel zum Vorwiderstand) kann man noch ein bisschen herausholen; schnellere Optokoppler verwenden dann z.B. AlGaAs-LEDs mit kleinerer Kapazität, aber höherer Durchlass-Spannung). Siehe auch https://www.onsemi.com/pub/Collateral/AN-4177.pdf.pdf, S. 44-67 in https://archive.org/details/QualityTechnologies-QT-OptoelectronicProductCatalogSupplement1991-92OCR, und Kapitel 3 in https://archive.org/details/HewlettPackard-OptoelectronicsApplicationsManualOCR.
Ich habe eine analoge Videosignalübertragung mit Optokopplern mit einer Bandbreite >> 5 MHz realisiert. Mit der richtigen Schaltung und den richtigen Kopplern geht das.
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