Ich möchte in ein altes (kaputtes, ab er schönes) Klaviergehäuse ein Digitalpiano einbauen. Die Tastatur wird also komplett ausgetauscht durch ein Midi-Klavier von Döpfer. Nicht austauschen möchte ich das Pedal für den Dämpfer. Dämpfer werden an das Döpfer-Digitalpiano als einfache Taster angeschlossen. Die Frage ist nun, wie ich das bereits vorhandene mechanische Pedal abfrage. Einen Taster in die Mechanik des Klaviers einzubauen, der gedrückt wird, wenn das Pedal ganz unten ist, geht nicht, weil das ganze schon bei einem zu etwa 80% gedrückten Pedal schalten soll. Meine Lösung wäre ein Näherungsschalter, der als Schließer z.B. an 12VDC hängt und bei offenem Pedal 0V ausgibt, bei gedrücktem Pedal 12V. Wie Mache ich dieses Signal jetzt zu einem Schalter, den das Midi-Klavier abfragen kann? Spontan fällt mir ein Relais ein, das kommt aber wegen des Klackerns nicht in Frage. Kann man sowas auch mit einem Optokoppler realisieren? Oder mit einem Solid State Relais?
Jan S. schrieb: > ann man sowas auch mit einem Optokoppler realisieren? Warum nicht direkt eine Lichtschranke?
Der Einbau einer Lichtschranke ist komplizierter und löst die prinzipiellen Probleme nicht: Wenn der Ausgang über Relais schaltet, klackt es. Wenn der Ausgang PNP oder NPN ist, kann ich nicht sicher sagen, wie das MIDI-Gerät darauf reagiert.
Reed-Kontakt für das MIDI-Gerät und ans Pedalgestänge ein Magnet (wie bei einem alten Fahrradtacho).
Mikroschalter mit entsprechend justierter Betätigungsfahne. Den sollte man so justieren können, dass er im gewünschten Zeitpunkt schaltet.
Dieter R. schrieb: > Mikroschalter mit entsprechend justierter Betätigungsfahne. Den sollte > man so justieren können, dass er im gewünschten Zeitpunkt schaltet. Genau so... Einen Mikroschalter als Anschlag zu schalten geht sowieso fast immer schief.
Jan S. schrieb: > Die Frage ist nun, wie ich das bereits > vorhandene mechanische Pedal abfrage. Da sollte ein sog. Bremslichtschalter passen.
Kapazitiver Sensor. Als IC mit mehreren Kanälen
Ich bin kein Musiker, aber interessieren da nicht auch Anschlaggeschwindigkeit –härte und ähnliches? Klar, ein 08/15-Endschalter könnte Dich wohl glücklich machen, aber wie lange? Die Teile sind recht klein, preiswert und langlebig.
Dieter R. schrieb: > Mikroschalter mit entsprechend justierter Betätigungsfahne. Den sollte > man so justieren können, dass er im gewünschten Zeitpunkt schaltet. Oder über eine zusätzliche Biegefeder. Oder das Pedal über eine passend geformte Platte am Schalter vorbeistreichen lassen. Oder ... Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Ich würde an deiner Stelle nur nicht zu kompliziert denken, denn das Ganze soll ja hinterher sicher auch funktionieren.
Solitude S. schrieb: > Kapazitiver Sensor. Als IC mit mehreren Kanälen Peter Engelbarts schrieb: > oder einen Hall Sensor mit nem Magneten. Da stellt sich doch genau dieselbe Frage: Solche Sensoren geben mir eine Spannung aus, aber wie konvertiere ich die in ein "offen/zu"-Signal, das die MIDI-Elektronik versteht? Amateur schrieb: > Ich bin kein Musiker, aber interessieren da nicht auch > Anschlaggeschwindigkeit –härte und ähnliches? Bei den Tasten ist die Anschlaggeschwindigkeit natürlich essentiell. Beim Dämpferpedal aber eher nachrangig. Hochwertige E-Pianos sind da teils noch ausgefeilter, aber den Dämpfer als binäres Signal abzufragen ist gängige Praxis. Yalu X. schrieb: > Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Ich würde an deiner > Stelle nur nicht zu kompliziert denken, denn das Ganze soll ja hinterher > sicher auch funktionieren. Genau, kompliziert soll es nicht sein. Ich denke, die von mir vorgeschlagene Lösung ist auch einfach und mechanisch robust. Ich hatte erwartet, dass es eine einfache Lösung geben muss, ein Spannungssignal in ein "offen/zu"-Signal zu konvertieren.
Jan S. schrieb: > Ich hatte erwartet, dass es eine einfache Lösung geben muss, > ein Spannungssignal in ein "offen/zu"-Signal zu konvertieren. Zusätzlich zum Schalter brauchst Du nur, je nach gewünschter Richtung, einen Pullup-, oder Pulldownwiderstand.
Harald W. schrieb: > Zusätzlich zum Schalter brauchst Du nur, je nach gewünschter > Richtung, einen Pullup-, oder Pulldownwiderstand. Nein. Wie ich oben formuliert habe, sind übliche Pedale für E-Pianos als Taster ausgeführt. Wenn ich also einen Taster einbaue, ist alles in Butter. Pullups oder Pulldowns sind in der Midi-Elektronik, die ich nicht selbst baue, und in die ich keinen Einblick habe. Ich muss also der Elektronik etwas vorsetzen, dass sich wie ein Taster verhält. Deshalb lautete meine Frage, wie ich ein Spannungssignal (zum Beispiel von einem Induktiven Sensor) "in ein Tastersignal konvertiere". Helmut K. schrieb: > Reed-Kontakt für das MIDI-Gerät und ans Pedalgestänge ein Magnet (wie > bei einem alten Fahrradtacho). Ein einfacher und guter Vorschlag. Kompliment Helmut, du bist einer der wenigen, die meine Frage verstanden haben!
> Ich muss also > der Elektronik etwas vorsetzen, dass sich wie ein Taster verhält. So wie du dich anstellst, solltest du das Klavier in Ruhe lassen!
Jan S. schrieb: > Ich muss also der Elektronik etwas vorsetzen, dass sich wie ein > Taster verhält. Dann steuere doch einfach mit dem Sensor Deiner Wahl ein Reedrelais an.
Andreas S. schrieb: > Jan S. schrieb: >> Ich muss also der Elektronik etwas vorsetzen, dass sich wie ein >> Taster verhält. > > Dann steuere doch einfach mit dem Sensor Deiner Wahl ein Reedrelais an. Ich glaube, diese Lösung habe ich gesucht, vielen Dank!
Schaltergruppe: https://www.reichelt.de/Schnappschalter-Endschalter/2/index.html?ACTION=2&LA=2&GROUPID=7599;SID=92Xhw43awQATMAAH4D3yMf82265860ed8aa8f57c3b460fc463bd9 Beispiele: https://www.reichelt.de/schnappschalter-1xum-10a-400vac-flachhebel-mar-1006-0901-p166849.html?&trstct=pol_9 https://www.reichelt.de/schnappschalter-1xum-10a-400vac-flachhebel-mar-1006-1301-p166851.html?&trstct=pol_11 https://www.reichelt.de/schnappschalter-1xum-10a-400vac-flachhebel-mar-1006-1401-p166852.html?&trstct=pol_12 https://www.reichelt.de/schnappschalter-1xum-10a-400vac-rollenhebel-mar-1006-1501-p32737.html?&trstct=pol_13 https://www.reichelt.de/schnappschalter-1xum-4a-250vac-drahthebel-mar-1040-0114-p32740.html?&trstct=pol_18 etc. Kann man so montieren, daß nach ca. 80% Pedalweg der Schalter betätigt wird/ist. Ein weiteres Durchtreten hat lediglich eine (zulässige) Verformung des Federhebels zur Folge, ohne daß der Schalter Schaden nimmt...
Marquard Baureihe 1040 Drehwellen-Schnappschalter ist das, was Du suchst
Als völlig lautloser Kontakt eignet sich auch ein "Opto-Relais": ein Optokoppler, der als Empfänger anstelle einer Fotodiode eine Reihe Solarzellen hat, die genug Spannung zur Verfügung stellen, um einen MOSFET durchzuschalten (samt Schmitt-Trigger davor). Meist sind zwei Empfänger eingebaut und antiseriell geschaltet, so dass die Polarität keine Rolle spielt. Such mal nach photoMOS. Alternativ mal in des Döpfer-Gerät reinschauen: wenn das ein Anschluß für ein externes Pedal ist, werden die das nicht in irgendeine Tastaturmatrix eingebunden haben; eine Seite liegt wahrscheinlich auf Masse, so dass ein Open-Collector-Ausgang reicht.
Hier mal ein Bild, wie die Firma Lehle das bei ihrem 3@1 realisiert hat. Man erkennt auf der Betätigungsfeder deutlich den Bereich, wo der eigentliche Fußtaster die Feder beim Betätigen berührt. Diesen Taster kaputtzukriegen ist also nicht ganz einfach. Das Klicken beim Betätigen ist übrigens sehr leise und im Spielbetrieb höchstwahrscheinlich überhaupt nicht zu hören. Der Schalter ist offenbar ein Cherry DB3 Microschalter mit langer Betätigungsfeder... Eine Google-Bildersuche nach Cherry DB3 liefert weitere schöne Ergebnisse.
Jan S. schrieb: > Die Frage ist nun, wie ich das bereits vorhandene mechanische Pedal > abfrage. Ganze Orgelpedale sind mit Reedkontakten und Magenten ausgestattet. Und fertig. Der Hub dieser Pedale ist etwa ähnlich zum Hub des Dämpferpedals, so dass sich das Verfahren transferieren lassen dürfte. Da muss man also nur einen passenden Platz, einen passenden Magneten und einen entsprechenden Reedkontakt finden. Und dann kann man sich per geschickter Montage sogar aussuchen, ob das ein Schließer- oder Öffnerkontakt ist. Mit Spucke und Heißkleber ist das zum Test schnell mal montiert. Siehe dazu auch die Betrachtungen im Beitrag "Reed Kontakt betätigen mit Neodym-Magnet"
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