Hallo, folgender Fall: Ich habe eine örtlich entfernte Last, die mit einem konstanten Strom von 0...20 mA betrieben werden soll. Als Stellgröße dient eine Spannung von 0...200 mV. Leider habe ich nur Zugriff auf "Last-". Die +5V-Versorgung zur Last muss bestehen bleiben, weil da noch andere Schaltungsteile mit dran hängen. Ich habe einen Operationsverstärker gefunden, der direkt bis zu ein paar hundert mA treiben kann. TLV4112 heißt er und den gibt es bastlerfreundlich auch in bedrahteter Version. Ich hatte mich schon gefreut, keine Zusatzbeschaltung mit Widerstand und Treibertransistor zu benötigen. ABER das funktioniert leider nur, wenn ich die Plus-Versorgung zur Last an den OP-Ausgang hängen könnte. Ich habe etwas gegrübelt, bin aber auf keine einfache Schaltung gestoßen, die nicht noch aufwändiger als OP + Widerstand + Transistor ist. Klar ist das kein Beinbruch, dennoch würde es mich interessieren, ob es eine elegantere Lösung für das Problem gibt. Vielleicht für den ???-Schaltungsteil. Ich möchte die Schaltung auf Lochraster aufbauen und da tut jedes Zusatzbauteil "weh", was Leiterplattenplatz und die benötigte Zeit bis zur Fertigstellung betrifft. Hat jemand von Euch eine Idee? Danke. Third Eye
Hallo, in Deiner gezeichneten Schaltung ist die Wirkungsrichtung genau verkehrt herum. Vertausche beide Eingänge. Die Variante mit dem NPN-Transistor invertiert die Wirkungsrichtung und erfordert nur Basis-Widerstand, Transistor und evtl einen kleinen Kondensator zusätzlich. Zusammen mit den fehlenden Abblockkondensatoren fällt dies gar nicht auf. MfG
Nur die Eingänge des OPs zu vertauschen wird nicht reichen, weil ja beide Anschlüsse des Shunts jeweils auf einem variablen Potential liegen. Dass der OP 100n Parallel zur Versorgung bekommt, ist eh der Standard. Habe ich nicht eingezeichnet.
Prinzipiell kann das jeder OP. Aber wie Du bereits erkannt hast, nur mit angemessener Teiberleistung. Diese kann aber sowohl "eingebaut" als auch "extern" sein. Ist im Grunde genommen nur eine Frage dessen, was Du bevorzugst. Ein Treibertransistor dahinter ist wohl auch kein Beinbruch, da Du ja - normalerweise - nur einen davon brauchst. Oder soll es Bipolar werden?
Wenn nur ein Ende der Last zugänglich ist, geht das entweder mit einer Howland-Stromquelle (4 oder 5 Widerstände) oder mit einem Transistor (idealerweise einem Mosfet) und einem Widerstand, also nur mit zwei Bauteilen. Die Howland-Stromquelle hat zudem den Nachteil des geringeren Ausgangswiderstands bei ungenauen Widerständen. Einfachere Lösungen für das Problem sind mir nicht bekannt.
Third E. schrieb: > Hat jemand von Euch eine Idee
1 | +5V |
2 | | |
3 | Last |
4 | | |
5 | +--------+ |
6 | | | |
7 | R 10R |
8 | | | |
9 | +--(----R---+ |
10 | | | | |
11 | Sollwert --R--+--(--|-\ | |
12 | | | >--+ |
13 | +--R-----+--|+/ |
14 | | |
15 | GND |
Yalu X. schrieb: > Wenn nur ein Ende der Last zugänglich ist, geht das entweder mit einer > Howland-Stromquelle (4 oder 5 Widerstände) oder mit einem Transistor > (idealerweise einem Mosfet) und einem Widerstand, also nur mit zwei > Bauteilen. Die Howland-Stromquelle hat zudem den Nachteil des geringeren > Ausgangswiderstands bei ungenauen Widerständen. > > Einfachere Lösungen für das Problem sind mir nicht bekannt. Vielleicht ist das hier zur Howland-Stromquelle noch hilfreich: Beitrag "Spannungsgesteuerte Stromquelle"
Mir ist doch noch etwas eingefallen: Wenn es nicht so arg genau sein muss, geht es auch mit nur einem Widerstand. Dabei wird aber der Ausgangsstrom von Uin/R1 um den Eigenstromverbrauch des Opamps (beim TLV4112 etwa 700µA) verringert. Statt der gewünschten 20mA erhältst du also nur 19,3mA. Der Stromverbrauch des simulierten Opamps ist 0, deswegen stimmt hier der Ausgangsstrom. Je nachdem, wie die Steuerspannung erzeugt wird (bspw. mittels eine µC mit DAC), ist es vielleicht möglich, diese um 7mV zu erhöhen. Damit wird der Fehler auf die Schwankungsbreite des Opamp-Stromverbrauchs, die nur einen Bruchteil der 700µA beträgt, reduziert.
:
Bearbeitet durch Moderator
Interessante Variante von MaWin. Jetzt muss man nur noch einen Rail-2-Rail für 5V mit ausreichend Ausgangsstrom suchen.
HildeK schrieb: > Interessante Variante von MaWin. Nennt sich Howland-Stromquelle :) Streng genommen müsste der Widerstand links unten R+10Ω haben. Wenn aber R>>10Ω ist (bspw. R=100kΩ), kann dieser Unterschied auch vernachlässigt werdenen. Einen kleinen Schönheitsfehler hat die Schaltung: Um den Ausgangsstrom bis auf 0 herunterregeln zu können, muss die Ausgangsspannung des Opamp etwas größer als 5V werden können, nämlich
Rs=10Ω ist dabei der Shunt-Widerstand. Entsprechend muss auch die Versorgungsspannung etwas höher als 5V liegen.
Yalu X. schrieb: > Nennt sich Howland-Stromquelle :) Danke! Den Namen habe ich schon mehrfach vernommen, ohne mich näher damit beschäftigt zu haben. > > Streng genommen müsste der Widerstand links unten R+10Ω haben. Wenn aber > R>>10Ω ist (bspw. R=100kΩ), kann dieser Unterschied auch vernachlässigt > werdenen. Ja, ich habs mir mal in LTSpice angeschaut und festgestellt, dass die Beschaltung etwas Strom abzweigt.
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