Forum: HF, Funk und Felder Frequenzmessung bei 35GHz


von Pandur S. (jetztnicht)


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Ich sollte einen einfachen Frequenz Zaehler fuer 35GHz bauen. Das 
Guenstigste was mit einfiel waere mit einem 40GHz Mixer 17.5GHz eines 
LMX2595 auf eine Differenz Frequenz in den MHz Bereich runter zu 
mischen. Sobald man unterhalb 100 MHz ist, kann man einen PLL, zB einem 
ADF4001, als Teiler laufen lassen und den Output mit einem 74LVC74 
symmetrisieren lassen, und dann mit einem Controller messen.
Die absolute Genauigkeit ergibt sich mit dem Referenzquarz.

Geht das allenfalls guenstiger ?


Anwendung ist eine freilaufende Quelle waehrend des Betriebes zu messen. 
Ohne mit einem teuren Zaehlen beliebige Aufloesungen zu bekommen.

von oszi40 (Gast)


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Joggel E. schrieb:
> fuer 35GHz

... und genau? Wird wohl nicht ganz einfach.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Wie geasgt, die Genauigkeit ergibt sich aus dem Referenzoszillator. 1ppm 
(1E-6, resp 30kHz) passt schon. Sonst gibt's auch noch OCXO, resp GPSDO

: Bearbeitet durch User
von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


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Joggel E. schrieb:
> Geht das allenfalls guenstiger ?

Vielleicht ein programmierbarer MMIC Prescaler, wie Microsemi UXN40M7K? 
Der geht bis 40 GHz. Keine Ahnung, was der kostet, wird aber nicht 
billig sein. Rechne mit ein paar hundert Euro. Der könnte in den 
MHz-Bereich herunter teilen.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ja, danke. Der kostet 320 Euro oder so, allerdings bei einer 
Mindestbestellmenge von 5 Stueck. Und teilt durch bis 127, das waeren 
dann noch 275MHz.

von HF Pfuscher (Gast)


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Joggel E. schrieb:
> Sobald man unterhalb 100 MHz ist, kann man einen PLL, zB einem
> ADF4001, als Teiler laufen lassen

Nein, solche Teiler funktionieren schon im RF-Eingang bei
sehr hohen Frequenzen. Das geht schon ab 8 GHz abwärts,
z.B. ADF4008, HMC704 ....

Nachteil ist - wie du schon ahnst - dass die Teiler-Ausgänge
z.T. immer noch eine sehr geringe Pulsbreite haben (oft in der
Grössenordnung der Periode der maximal erlaubten Phasendetektor-
Frequenz) die man noch "handlicher" machen muss.

von Wolfgang (Gast)


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Joggel E. schrieb:
> Ich sollte einen einfachen Frequenz Zaehler fuer 35GHz bauen.

Wenn du genau 35GHz messen willst, ist der Zähler witzlos, weil du 
weißt, dass es genau 35GHz sind.

Wenn die zu messende Frequenz von den 35GHz abweicht, wäre es gut zu 
wissen, in welchem Bereich die zu messende Frequenz liegt. Sonst sind 
irgendwelche Mischerkonzepte schnell zum Scheitern verurteilt.

von Günther K. (avr-guenther)


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Hallo,

geht zwar "nur" bis 24 GHz, aber vielleicht hilft's es trotzdem.

https://www.changpuak.ch/electronics/Arduino-24_GHz_Counter.php

Im übrigen halte ich dein Vorhaben schon für sehr sportlich. Da sollte 
man(n) schon ein "wenig" Übung haben.

Ciao

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Joggel E. schrieb:
> 17.5GHz eines
> LMX2595 auf eine Differenz Frequenz in den MHz Bereich runter zu
> mischen.

> Die absolute Genauigkeit ergibt sich mit dem Referenzquarz.
>
> Geht das allenfalls guenstiger ?

Meine Bemerkungen: Der LMX2595 allein kostet schon ca. 90€.
Ich würde stattdessen einen ADF4351 und zwei Verdreifacherstufen, z.B. 
mit dem BFP840 nehmen.
Den ADF4351 kann man mit Doppelquarzofen takten, wie in meinem Thread 
beschrieben. Siehe Beitrag "Taktgenerator mit Doppel-Quarzofen, SI5351 und ADF4351"

Als Mischer kommen Schottky- Dioden oder eben der BFP840 in Frage.

Also ich würde das Mischkonzept favorisieren, vor allem aus 
Kostengründen.
Wolfgang

von oszi40 (Gast)


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DH1AKF W. schrieb:
> mit Doppelquarzofen

Nach welcher Zeit könnte diese die Schaltung dann stabil laufen?

von Hp M. (nachtmix)


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Joggel E. schrieb:
> was mit einfiel waere mit einem 40GHz Mixer 17.5GHz eines
> LMX2595 auf eine Differenz Frequenz in den MHz Bereich runter zu
> mischen. Sobald man unterhalb 100 MHz ist,

Liegt die Spiegelfrequenz in nur 200MHz Abstand oder weniger!


Falls dein 35GHz Oszillator nur driftet oder ein bischen FM hat, aber 
nicht frequenzagil ist, könntest du mal an die Verwendung eines 
Transferoszillators denken.

von OldMan (Gast)


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Einfachste Lösung
Keysight UXR, 110 GHz!
Ist bloß ein bisschen teuer...
;-)

von Gerhard H. (ghf)


Angehängte Dateien:

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Bei HP gab es ehedem sog. Transferoszillatoren . Das sollte
sich gugeln lassen.

In den UKW-Berichten hat mal jemand etwas in der Richtung 
veröffentlicht.
Das bestand WIMRE aus einem Schottky-Mischer, einer step recovery diode,
einem 8051 und etwas Kleinkram.

Bei 35 GHz funktionieren schon SMA-Stecker nicht mehr vernünftig.
Selbst PC3.5 / APC3.5 ist am Anschlag. Da gehen schnell > 100€
für den Eingangsstecker drauf.

ps
Der Artikel im Bild ist nicht der, den ich gemeint habe, aber wenn
der von Luis Cupido ist, dann taugt das was. Der, den ich ich gemeint
habe ist älter.

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Gerhard H. schrieb:
> Das bestand WIMRE aus einem Schottky-Mischer, einer step recovery diode,

Weniger Mischer als Sampler. Und natürlich die SRD.
Angetrieben wird die SRD von einem VCO, der nur von z.B. 100MHz - 250 
MHz gehen muss, aber z.B. 200mW oder mehr liefern muss, damit die SRD 
einen schönen Frequenzkamm erzeugt.
Der Zähler braucht nur die Frequenz dieses VCO zählen zu können.

Der Trick an der Sache ist die Modulation des VCO mit einer NF, anhand 
deren Frequenz man feststellen kann, welche der Oberwellen des VCO, 
gemischt mit der unbekannten Frequenz, in den Fangbereich einer PLL 
fällt.
Diese Modulations-NF wird ja im Frequenzkamm ebenfalls vervielfacht.
Im Manual des HP5340A (10MHz..18GHz) z.B. ist das Verfahren genauer 
beschrieben.

Nachteil des Verfahrens ist dass die PLL einrasten und halten muss, und 
dass das Fangen umso länger dauert, je höher die dafür verwendete 
Oberwelle des VCO ist.

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Gerhard H. schrieb:
> Bei 35 GHz funktionieren schon SMA-Stecker nicht mehr vernünftig.
> Selbst PC3.5 / APC3.5 ist am Anschlag.

Deshalb verwendet man K oder V.
K geht bis 40GHz, V bis 70GHz.

Wer sich in diesem Frequenzbereich tummelt, muss eben etwas tiefer in 
die Tasche greifen.

von Gerhard H. (ghf)


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W (1 mm) geht bis 110.
Ich habe einen 50 GHz-Scope-Einschub, des Ding meide ich, wenn's geht. 
:-)

von Pandur S. (jetztnicht)


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Danke fuer die vielen Kommentare.
Nun, die Frequenz ist etwas um 35GHz (+-1GHz), von einer Gunn, und die 
sollte gesteuert werden, heisst gesweept, gelockt, und mit einem AFC. 
Zur Reproduzierbarkeit sollte ich wissen, wo ich bin. Nein, ein 
Quarzofen oder Doppelofen ist nicht notwendig, denn 1ppm Genauigkeit ist 
genuegend.

Ich denke ein MDB-44H+ von Minicircuits, der geht von 10-40 fuer LO und 
RF, resp DC-15 fuer den IF, ist ein Anfang. Ich koennte mir den chip 
antun, 20 Stueck MOQ fuer je 10$, oder das Evalboard fuer 320$.

von Ralph B. (rberres)


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Joggel E. schrieb:
> Der kostet 320 Euro oder so, allerdings bei einer
> Mindestbestellmenge von 5 Stueck.

bei Mouser gibt es den aber auch einzeln. Der Preis kommt aber hin.

Ralph Berres

von Hp M. (nachtmix)


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Sowas: 
https://www.ebay.de/itm/Polytechnische-571A-Wavemeter-WR-28-Wellenleiter-32-39-Ghz-Vintage-RF-Mikrowelle/132945476257
Dieses Exemplar sieht leider recht vergammelt aus, aber prinzipiell 
haben solche Absorptionswellenmesser keine Probleme mit niedrigen oder 
hohen Leistungen und seltsamen Modulationen.

Gewöhnlich ist da eine mit Silicagel gefüllte Trockenpatrone drin, um 
die Luft im Resonator trocknen, denn  durch die Luftfeuchtigkeit 
verstimmt er sich merklich. Diese Patrone kann man i.d.R. leicht 
ausbauen und im Trockenschrank oder im Backofen regenerieren.

Gibt aber auch Exemplare mit hermetisch verschlossenem Resonator.

: Bearbeitet durch User
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