Forum: Fahrzeugelektronik Wie ist eine Hochleistungstankstelle für E-Autos aufgebaut?


von Peter M. (r2d3)


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Hallo,

ich bin kein Freund des Elektroautos.
Trotzdem interessiert es mich, wie denn die Hochleistungstankstellen vom 
Schaltplan her aufgebaut sind.

Wird da Mittelspannung erst einmal umgespannt?
Oder ist da eine armdicke Zuleitung mit 380V Drehstrom, aus der diese 
Leistung entnommen wird?

Verhält sich die DC-Tankstelle wie eine konstante Hochvoltquelle, aus 
der das Elektroauto so viel Strom entnimmt, wie gebraucht?

Oder signalisiert vielleicht das Elektroauto der Tankstelle, was es 
braucht?

Wie sieht der Schaltplan tankstellenseitig aus?

Beitrag #6129297 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6129309 wurde von einem Moderator gelöscht.
von ACDC (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Wird da Mittelspannung erst einmal umgespannt?
> Oder ist da eine armdicke Zuleitung mit 380V Drehstrom, aus der diese
> Leistung entnommen wird?

Ich glaube kaum, dass da direkt die Mittelspannung genommen wird.

Auch bei 400V Drehstrom sind es gerade mal 500A pro Phase bei 350kW.

von ACDC (Gast)


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MurksimF schrieb im Beitrag #6129297:
> Die Akkus halten auch maximal 3 Jahre, und sind dann kaputt.

hm...
meiner ist nun 4 Jahre alt und hat gerade mal 400 Zyklen drauf.

Heist also, ich fahre seit 1 Jahr mit einem kaputten Akku herum?

von ZF (Gast)


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ACDC schrieb:
> Ich glaube kaum, dass da direkt die Mittelspannung genommen wird.

Ja, das geht noch über einen Niederspannungsanschluss:
https://www.evtec.ch/files/8215/1696/2179/factsheet_espressocharge_4in1_de.pdf

Die DC-Spannung ist nicht konstant. Schaltpläne habe ich noch nicht 
gesehen, die Schaltungstechnik ist sicher interessant.

Beitrag #6129333 wurde von einem Moderator gelöscht.
von ACDC (Gast)


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Es ist ein Strom und Spannung einstellbares Netzteil.

Das Auto gibt die maximale Spannung und den maximalen Strom vor.

Konstanter Strom bis die eingestellte Spannung erreicht wird. Danach 
sinkt der Strom.

Das Auto kann die Werte anpassen, z.B. bei erhöhter Akkutemperatur oder 
zu niedrig.

Beitrag #6129341 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Übliche MS/400V-Trafos gibt es bis etwa 3MVA.

Die Stationen ansich sind alle an 400V 3AC angeschlossen, aber um die 
versorgen zu können bzw. bei größeren "Tankstellen" in 20..30 Jahren 
eine Vielzahl solcher Säulen, wird definitiv eine Mittelspannungsstation 
in unmittelbarer Nähe erforderlich.

Beitrag #6129428 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das sind auf jeden Fall Schaltnetzteile, schon wegen der Anforderung an 
die PFC. Die Spannungs/Stromregelung könnte man auf mehreren Wegen 
machen bzw. es ist ja kein Problem, ein Schaltnetzteil auf einen 
bestimmten Strom und eine maximale Spannung zu steuern.

Wenn ich sowas bauen müsste würde ich eine 3phasige PFC verwenden, 400V 
Eingangsspannung, ist mit 1200V-IGBTs recht leicht zu bauen. 
Schaltfrequenz vielleicht 25kHz. Über dem hörbaren Bereich aber 
möglichst wenig weil IGBTs nicht die schnellsten sind. Dahinter ein 
galvanisch getrenntes Schaltnetzteil mit entsprechender Leistung, ggf. 
mehrere Module, ähnliche Teile und Schaltfrequenz wie die PFC.

Am besten Du schaust Dir an, wie Ein/Rückspeisemodule von Servoantrieben 
bzw. große Frequenzumrichter aufgebaut sind. Von der Schaltungstechnik 
her ist das nichts anderes.

Generell sind 350kW aber schon sportlich bei 400V 3AC oder vielleicht 
600Vdc Akkuspannung im Auto. Erstmal sehen wie die Hochstromstecker 
dafür aussehen, vor allem nach 10 Jahren Benutzung. 600A muß man erstmal 
zuverlässig durch einen tragbaren Stecker bekommen. Da wird sehr schnell 
was richtig heiß wenn man nicht aufpasst.

: Bearbeitet durch User
von Stephan I. (steph77)


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Ben B. schrieb:
> Generell sind 350kW aber schon sportlich bei 400V 3AC oder vielleicht
> 600Vdc Akkuspannung im Auto. Erstmal sehen wie die Hochstromstecker
> dafür aussehen, vor allem nach 10 Jahren Benutzung. 600A muß man erstmal
> zuverlässig durch einen tragbaren Stecker bekommen. Da wird sehr schnell
> was richtig heiß wenn man nicht aufpasst.

Die 350kW Stationen können bis zu 1000V und die Stecker sind bis zu den 
Anschlusspins Öl gekühlt.

von ACDC (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Erstmal sehen wie die Hochstromstecker
> dafür aussehen, vor allem nach 10 Jahren Benutzung. 600A muß man erstmal
> zuverlässig durch einen tragbaren Stecker bekommen. Da wird sehr schnell
> was richtig heiß wenn man nicht aufpasst.

gibt es doch schon:
https://www.phoenixcontact.com/assets/downloads_ed/global/web_dwl_promotion/52007525_DE_INT_E-Mobility_LoRes.pdf

von Stephan S. (outsider)


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Ein Vienna-Gleichrichter bietet sich hier an:

https://de.wikipedia.org/wiki/Vienna-Gleichrichter

Auch weil man damit systembedingt gleich die 400V/800V Umschaltung 
machen kann.

Die Stecker sind meist mit einer ganz normalen Glysantinmischung wie es 
als Kühlmittel im Auto genutzt wird gekühlt. Das erleichtert auch die 
Genehmigungsverfahren die Lader aufzubauen, weil dann weniger Angst 
bzgl. Umwelt- und Gesundheitsschäden vorliegt.

Auch geläufig scheint es zu sein, 50 kW Module zu bauen, von denen man 
dann je nach Bedarf bis zu 7 Stück parallelisiert.

von Michael_O (Gast)


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Die Tesla Ladesäulen nutzen die Module die auch in den Fahrzeugen 
eingesetzt werden. Das waren früher 11kW Module von denen so viele 
parallel geschaltet sind das 132kW machbar waren. Die neueren Module 
können 18,5kW und daher benötigen die weniger. Es sind aber nicht so 
viele Module verbaut, das an einem Standort mit 12Stalls alle 
gleichzeitig die 130kW nutzen können.
IONITY baut heute schon Standorte mit einem Mittelspannung Transformator 
auf das wird nicht erst in 20Jahren kommen.
Drei Jahre für die Batterien klingt nicht realistisch, oder meine beiden 
Kangoo ZE können einfach keine Datenblätter lesen. Das die einfach nach 
acht Jahren immer noch fahren...
Interessant finde ich die Daten zu den Zellen aus dem C-Zero und den 
beiden baugleichen Kleinwagen. Die ersten Zellen waren mit 1000zyklen 
bis 75% Kapazitätsgrenze angegeben, die neueren mit 5400Zyklen bis 80%. 
Ich glaube nicht das es viele schaffen einen Kleinstwagen über 500000km 
zu fahren, Meine Kangoo haben jetzt 80000km und 103000km auf dem Tacho. 
Die nächste Batteriegeneration hat 50kWh statt 22kWh das sind dann schon 
250000km bei gleicher Zyklenzahl.
Wer seinen Verbrenn liebt, wollte sich schnellstmöglich ein E-Auto 
besorgen, das wäre die einzig clevere Lösung Verbote zu verhindern.

MfG
Michael

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die Akkus gehen ja auch meistens nicht hart mit einem Knall kaputt, 
sondern sie verlieren an Kapazität, mehr oder weniger schnell, 
entsprechend wie sie gestresst werden.

... und wenn mir jemand das Geld für einen brauchbaren Elektrobomber 
schenkt, dann besorge ich mir auch einen. Im Augenblick möchte ich aber 
nicht so viel Geld in eine noch nicht ausgereifte Technik investieren, 
die nicht die Leistung älterer Technik erreicht.

Überhaupt, was machen eigentlich die ganzen Leute, die sich kein neues 
Auto leisten können? Für die kommt der Elektro-Umstieg zwangsläufig 
10..15 Jahre später. Ist das eigentlich eine Gleichbehandlung im Sinne 
der bundesdeutschen Gesetzgebung oder müssen diese bei schnellen 
Verboten etc. durch was auch immer wieder gleichgestellt werden?

von Arbeiter (Gast)


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Hallo

Ben B. schrieb:
> Überhaupt, was machen eigentlich die ganzen Leute, die sich kein neues
> Auto leisten können?

Die nutzen dann den ÖPNV was besonders schön als Schichtgänger ist und 
wenn das Ticket nicht vom Arbeitgeber finanziert wird, was ja gerade in 
den Bereichen üblich ist wo gerne mit den Mindestlohn und "kreativen" 
Überstunden gerechnet wird...
Von einen kostenlosen ÖPNV wird man auch in 10 Jahren noch träumen 
können (Was im Detail betrachtet auch ganz gut so ist wenn kostenlos 
generellen Zugang für jeden bedeuten würde... das ist aber andere 
Baustelle).

Oder soll er sich halt einen Kredit aufnehmen, so er denn einen bekommt.

5, 7 oder auch 10 Jahre ein Auto abzuzahlen macht ja nichts aus...
Auch wenn das Auto für viele nur eine Kiste sein soll die sie 
zuverlässig von A nach B bringt, aber "alles" andere eigentlich egal ist 
- da zahlt man doch gerne mehrere Jahre lang für.
Sich nach seinen Möglichkeiten oder Bedürfnissen richten wird ja sowieso 
viel zu ernst genommen...

Und keine "Angst": Falls das E-Auto einen bedeutenden Anteil erreichen 
sollte kommt auch der anders (höher was sonst...) besteuerte "Autostrom" 
"geil" bei schon den Europaweit auf das Einkommen bezogen teuersten kWh 
Preis für die privaten Haushalte, fallen Sonderspuren und Parkplätze 
weg, kommen dann passend irgendwelche Weltenretter (Lithium, Entsorgung, 
Elektrosmog, Blindenverbände...) aus ihren Ecken und meckern über irgend 
was an den dann "böse" E-Auto schuld sein wird.
Der Tesla- oder mehr als 90 kW Leistung E-Autonutzer ist dann der neue 
SUV Menschenfeind und sowieso der größte Verbrecher im Land (dessen 
Steuerzahlungen die dann in direkten Zahlungen bei diesen 
"Weltenrettern" ankommen und in Projekte und Institutionen invertierst 
werden welche die diese Klientel gerne nutzt, sehr gerne -wenn auch über 
den Umweg Behörden und Politik- genommen werden...)

Arbeiter

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das wird sowieso noch lustig wenn dem Staat die Einnahmen aus den ganzen 
kraftstoffbezogenen Steuern flöten gehen... aber das ist ein anderes 
Thema.

von Name: (Gast)


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Wie die ganzen Autoindustriemitarbeiter gegen das E-Auto anschreiben, 
hat inzwischen panische Züge. Dabei seid ihr schuld an der jetzigen 
Kriese. Nicht allein, aber einen guten Teil dürft ihr euch schon auf die 
Fahne schreiben.

Ihr habt die Sache Jahrelang ignoriert, bekämpft und verlacht. Ihr habt 
alle E-Auto Fahrer als Spinner hingestellt. Ihr leugnet jetzt den 
Klimawandel.

Ihr wolltet nicht mit der Zeit gehen, jetzt merkt ihr langsam, was das 
bedeutet- die ersten Massenentlassungen kommen gerade. Egal wiviel ihr 
dagegen anschreibt oder dagegen schimpft, der Wandel kommt jetzt. Den 
Ernst der Lage begreift ihr so langsam (oder nicht, das ändert wenig).

Die Konsequenzen werden Arbeitslosigkeit und der Untergang eines Teils 
der deutschen Autoindustrie sein, und das ist mit eure Schuld. Statt 
irgenwelchen Quark zu erfinden, um die E-Mobilität zu diskreditieren 
(wofür es zu spät ist), könnte man ja in die Gänge kommen. Aber nee, da 
müsste man seinen feisten Arsch aus dem bequemen IGM-gesponsortem Sessel 
erheben und anpacken, das geht jetzt natürlich nicht. Da müsste man ja 
(Gott bewahre) bewährte Denkmuster überwinden. Die Konsequenzen tragen 
aber auch eure Kollegen am Band, die keinerlei Gestaltunsspielraum 
haben.

Leider heißt das, dass man momentan über die Technik, die durchaus 
interessant ist, nicht diskutieren kann.

Probieren wir es trotzdem. Mich würde folgendes interessieren:
Das Ladegerät findet man bei DC in der Ladesäule. Das  Auto muss also 
Spannung und Ladestrom der Säule mitteilen. Läuf die Ladung über CV/CC? 
Und wie genau tut das Auto das? Dazu findet man wenig. Wie sieht das im 
Teil bei CCS aus? Man liest von DIN SPEC 70121:2014, aber Details?

von (prx) A. K. (prx)


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Ben B. schrieb:
> Das wird sowieso noch lustig wenn dem Staat die Einnahmen aus den ganzen
> kraftstoffbezogenen Steuern flöten gehen...

In Strom sind mehr Steuern und Abgaben drin als in Benzin. Ausser er 
wird selbst produziert.

: Bearbeitet durch User
von Guest (Gast)


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Während des Isolationstests wird CV verwendet. Danach schaltet die 
Ladestation den Output weg und teil dem EV mit die Batterie 
durchzuschalten.

Wenn das EV dies bestätigt hat und bei CHAdeMO und GB die Ladestation 
die Batteriespannung zurückgemessen hat, wird mit CC geladen. Da EV gibt 
den Strom vor. Und ja, das EV verlässt sich auf die Ist-Werte die die 
Ladestation mitteilt. Die Ladestation kann sagen dass x A fließen aber 
tatsächlich keinen Strom liefern oder sogar entladen.

CHAdeMO und GB kommunizieren über CAN.

Da CCS ein Erweiterung von AC darstellt und ursprünglich mit dem selben 
Stecker übertragen sollte, wird hier der PWM-Leitung von AC ein 
zusätzliches Powerline-Ethernet aufmoduliert. PWM und Ethernetframes 
sind natürlich nicht auf einander abgestimmt. Ein Frame während des 
Pegelwechsel der PWM kommt gern mal nicht an.

Bei AC gibt die Ladestation mit der PWM den maximalen Strom vor und das 
EV regelt den Strom.

von Stefan L. (stefan_l134)


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Name: schrieb:
> Statt
> irgenwelchen Quark zu erfinden, um die E-Mobilität zu diskreditieren
> (wofür es zu spät ist), könnte man ja in die Gänge kommen. Aber nee, da
> müsste man seinen feisten Arsch aus dem bequemen IGM-gesponsortem Sessel
> erheben und anpacken, das geht jetzt natürlich nicht. Da müsste man ja
> (Gott bewahre) bewährte Denkmuster überwinden. Die Konsequenzen tragen
> aber auch eure Kollegen am Band, die keinerlei Gestaltunsspielraum
> haben.

Du weißt schon, dass solche Entscheidungen ganz oben, von einigen 
wenigen elitären Leuten getroffen werden? Ich arbeite bei einem 
Automobilzulieferer, in der (eigentlich) eigenständigen Vorentwicklung. 
Vor einiger Zeit wurde uns von oben explizit untersagt, uns mit 
E-Mobilitätsthemen zu beschäftigen (wir durften normalerweise machen was 
wir wollten). Jetzt wurde die Abteilung aufgelöst und es sollen 
überhaupt sehr viele Stellen abgebaut werden. Zwischenzeitlich wurde 
eine neue Abteilung für E-Mobilität gegründet, was meiner Meinung nach 
aber viel zu spät kam. Richtige Aufträge mit denen man Geld verdienen 
kann sind nicht in Sicht.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Stefan L. schrieb:
> Du weißt schon, dass solche Entscheidungen ganz oben, von einigen
> wenigen elitären Leuten getroffen werden?

Es ist bei Entscheidungen üblich, dass sie von der Spitze der Hierarchie 
getroffen werden, statt vom Büroboten Hannes. Auch wenn das elitäre 
Personal diesem Begriff oft nicht zur Ehre gereicht.

: Bearbeitet durch User
von Name: (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Du weißt schon, dass solche Entscheidungen ganz oben, von einigen
> wenigen elitären Leuten getroffen werden? Ich arbeite bei einem
> Automobilzulieferer, in der (eigentlich) eigenständigen Vorentwicklung.
> Vor einiger Zeit wurde uns von oben explizit untersagt, uns mit
> E-Mobilitätsthemen zu beschäftigen (wir durften normalerweise machen was
> wir wollten). Jetzt wurde die Abteilung aufgelöst und es sollen
> überhaupt sehr viele Stellen abgebaut werden. Zwischenzeitlich wurde
> eine neue Abteilung für E-Mobilität gegründet, was meiner Meinung nach
> aber viel zu spät kam. Richtige Aufträge mit denen man Geld verdienen
> kann sind nicht in Sicht.

Um es ganz klar zu sagen: Die Arbeitslosigkeit gönne ich niemanden. Es 
betrifft mich sowieso auch selber, weil auch mein Arbeitgeber an der 
deutschen Konjunktur hängt.

Die Sache ist aber schon:
Hier in DE wurde seit 2013 ERHEBLICH Stimmung gegen die E-Mobilität 
gemacht. Da haben Entwickler schon Einfluss und eine Verantwortung. Wenn 
man im Freundeskreis solche Dinge permanent schlechtredet, dann wirkt 
sich das auf die allgemeine Stimmung aus. Als Entwickler wird man 
ernstgenommen. Die Stimmung im Land wirkt sich eben auf solche 
Entscheidungen aus.
Wir hängen bei der E-Mobilität so weit hinten, weil sich wegen des 
ganzen FUD-Geschwafels viele Leute nicht getraut haben, ein E-Auto zu 
kaufen. Wäre z.B. der E-Golf besser gelaufen, wäre VW schon viel weiter.

Außerdem hat man schon Einfluss, über den Betriebsrat zum Beispiel.
Die Daimler-Leute haben es zum Beispiel geschafft, die Fertigung für den 
ECQ in Deutschland zu halten. Sie haben dem Vorstand eine dahingehende 
Zusage abgerungen.

Es ist ja nicht nur die E-Mobilität. Auch an anderen Stellen wie dem 
autonomen Fahren arbeitet man nur halbherzig, wenn überhaupt. Das 
gleiche Bashing kann man auch da beobachten. Oder die Betrugsmaschen 
beim Diesel. Und so weiter.

von Peter M. (r2d3)


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Verehrte Foristen,

darf ich freundlich drum bitten, bei der Fragestellung zu bleiben?

Danke.

von Lukas B. (lukas-1992) Benutzerseite


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> Da CCS ein Erweiterung von AC darstellt und ursprünglich mit dem selben
> Stecker übertragen sollte, wird hier der PWM-Leitung von AC ein
> zusätzliches Powerline-Ethernet aufmoduliert. PWM und Ethernetframes
> sind natürlich nicht auf einander abgestimmt. Ein Frame während des
> Pegelwechsel der PWM kommt gern mal nicht an.

Bist du dir sicher das das Ethernet über die "CP / PP " Leitungen gehen 
bei CSS, dass wäre mir komplett neu...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Offtopic:

Name: schrieb:
> Es ist ja nicht nur die E-Mobilität. Auch an anderen Stellen wie dem
> autonomen Fahren arbeitet man nur halbherzig, wenn überhaupt. Das
> gleiche Bashing kann man auch da beobachten. Oder die Betrugsmaschen
> beim Diesel. Und so weiter.

Ist das so? Meines Wissens nach arbeiten alle deutschen Hersteller da 
schon sehr ernsthaft dran, teilweise auch in Kooperation.

Und man ist da durchaus schon weiter als bspw. Tesla, die es immer noch 
nicht schaffen, simple Geschwindigkeitsbeschränkungen zu erkennen.

Man verkauft halt nicht jeden Pups als einen Donnerschlag oder 
verbreitet mittlerweile nur noch belächelte Aussagen und bezeichnet die 
Systeme als das, was sie zur Zeit sind: Assistenzsysteme

Davon abgesehen gibt es in dem Bereich des vollautonomen Fahrens seit 
Jahren keine nennenswerten Fortschritte - weil man mit untauglichen 
Mitteln an das Problem herangeht. Das haben wir hier aber schon bis zum 
Erbrechen diskutiert.

Zur Stromtankstelle:
Gibt es eigentlich vernünftige Studien zur wirklich benötigten Anzahl an 
Stromtankstellen außerhalb der eigenen vier Wände? Also im Prinzip zum 
Fahrverhalten der Bevölkerung?

Insbesondere die pendelnde Landbevölkerung wäre dann ja ziemlich raus, 
weil die sicherlich zu hause laden (können). Da fällt dann schon einiges 
weg.

: Bearbeitet durch Moderator
von Name: (Gast)


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Lukas B. schrieb:
>> Da CCS ein Erweiterung von AC darstellt und ursprünglich mit dem selben
>> Stecker übertragen sollte, wird hier der PWM-Leitung von AC ein
>> zusätzliches Powerline-Ethernet aufmoduliert. PWM und Ethernetframes
>> sind natürlich nicht auf einander abgestimmt. Ein Frame während des
>> Pegelwechsel der PWM kommt gern mal nicht an.
>
> Bist du dir sicher das das Ethernet über die "CP / PP " Leitungen gehen
> bei CSS, dass wäre mir komplett neu...

Lt. Wikipedia geht das tatsächlich über eine "PLC basierende 
Kommunikation". Also Powerline.
Das klingt schrecklich aufwändig: Man darf das Signal dann wieder 
auskoppeln, zumindest zur Netzseite hin, weil sonst das Signal die 
niedrige Netzimpedanz zu sehen bekommt. für 32A oder mehr werden das 
sehr dicke Bauteile.
Oder ist die Datenverbindung nur ohne AC nutzbar?

Mich wundert, warum es beim Typ2-Stecker keinen richtigen Datenbus gibt. 
Platz wäre in dem Monstrum von Stecker genug gewesen. Also hat man es 
vergessen. Typisch.

Dann hätten man, wasweisich, einfach CAN nehmen können (wie es bei 
CHADEMO ist).

Leider muss man also sagen: Schade, dass sich CCS durchgesetzt hat.
Aber besser ein schlechter Standard, als viele gute.

Chris D. schrieb:
> Ist das so? Meines Wissens nach arbeiten alle deutschen Hersteller da
> schon sehr ernsthaft dran, teilweise auch in Kooperation.

Hr. Diess sieht das beispielsweise so. Der spricht zwar nur für VW, aber 
die sind ja noch eher Vorreiter  bei dem Thema:

Zitat:
"Waymo, Tochter von Google, hat sich bei wichtigen Technologien wie der 
Künstlichen Intelligenz einen Vorsprung von ein bis zwei Jahren 
erarbeitet. „Doch wir sind entschlossen aufzuholen. Das Spiel ist noch 
nicht verloren“"

Wenn VW 2 Jahre Rückstand zugibt, sind es sicher mehr. Und die 
Dieselkünstler (Daimler, Audi...) sind sicher noch dahinter.

Quelle:
https://www.volkswagenag.com/de/news/stories/2018/11/the-race-toward-autonomous-driving.html

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Name: schrieb:
> Zitat:
> "Waymo, Tochter von Google, hat sich bei wichtigen Technologien wie der
> Künstlichen Intelligenz einen Vorsprung von ein bis zwei Jahren
> erarbeitet. „Doch wir sind entschlossen aufzuholen. Das Spiel ist noch
> nicht verloren“"
>
> Wenn VW 2 Jahre Rückstand zugibt, sind es sicher mehr. Und die
> Dieselkünstler (Daimler, Audi...) sind sicher noch dahinter.

Er spricht von ein bis zwei Jahren - erheblicher Vorsprung sieht anders 
aus.

Davon abgesehen spiegelt der Artikel doch genau das, was ich sagte: es 
wird derzeit (hier bspw. von VW) erhebliches Geld von den deutschen 
Autobauern in das Thema gesteckt und man geht Partnerschaften ein.

Dazu kommt, dass die Waymo-Seite zwar viel Marketing-Text enthält, aber 
wenig faktisch Greifbares. Einzig sichtbar ist, dass sie wie wohl alle 
anderen auf das falsche Pferd (DeepLearning, "wir lernen mit jedem 
Kilometer") setzen.

Aber das hatten wir alles schon in anderen Threads. Deshalb ist für mich 
hier EOD (bzgl. autonomem Fahren).

von Bernd K. (prof7bit)


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Ben B. schrieb:
> nicht so viel Geld in eine noch nicht ausgereifte Technik investieren,
> die nicht die Leistung älterer Technik erreicht.

Leistung? Steig mal in ein anständiges E-Auto und trete aufs Pedal bis 
zum Anschlag. Und denk dran vorher die dritten Zähne rauszunehmen, nur 
so zur Sicherheit, damit Du sie nicht verschluckst! Man kann E-Autos 
wirklich alles mögliche nachsagen, aber bestimmt nicht daß die 
Fahrleistung älterer Technik nicht erreicht wird.

von Udo S. (urschmitt)


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Chris D. schrieb:
> Insbesondere die pendelnde Landbevölkerung wäre dann ja ziemlich raus,
> weil die sicherlich zu hause laden (können). Da fällt dann schon einiges
> weg.

Hier im Industriegebiet einer kleineren Stadt sind derzeit mehr 
Stromtankstellen auf den Parkplätzen der Firmen als genutzt werden.
Ein tanken während der Arbeitszeit wäre also möglich.

Solange man aber ein Dutzend Apps oder Chipkarten braucht um wenigstens 
zu 80% deutschlandweit eine Chance zum laden zu haben, und solange Zeit- 
oder Pauschaltarife das Laden kleiner Autos pro kWh 3-mal so teuer macht 
wie das Laden eines dicken Mercedes oder Porsches und doppelt so teuer 
wie daheim braucht sich niemand zu wundern wenn die Leute sich keine 
E-Autos anschaffen.

Da gibts ein schönes YT-Video. Die haben einen Tesla SUV und einen 
dicken Volvo XC90 Diesel zu gleichen Kosten "getankt" und losgeschickt. 
Der Volvo kam weiter, und dabei hat er einen cw-Wert wie ein 
Werkzeugschrank.

von Udo S. (urschmitt)


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Bernd K. schrieb:
> Leistung? Steig mal in ein anständiges E-Auto und trete aufs Pedal bis
> zum Anschlag.

Ich denke "Leistung" war hier nicht als Motorleistung zu verstehen, 
sondern als Summe der Eigenschaften, die Ben bei einem Auto wichtig 
sind.

von Bernd K. (prof7bit)


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Udo S. schrieb:
> Die haben einen Tesla SUV und einen
> dicken Volvo XC90 Diesel zu gleichen Kosten "getankt" und losgeschickt.
> Der Volvo kam weiter

Die Strompreise sind auch exorbitant hierzulande, deutlich höher als 
sonst irgendwo auf der Welt!

von (prx) A. K. (prx)


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Man sollte die Argumente zentral im Wiki erfassen und durchnummerieren, 
damit man nicht in jedem frischen Thread zu einem E-Thema den ganzen 
zwingend nötigen Text neu runterbeten muss.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Bernd K. schrieb:
> Die Strompreise sind auch exorbitant hierzulande, deutlich höher als
> sonst irgendwo auf der Welt!

Das hindert die großen Energiekonzerne nicht daran den Preis an den 
Ladesäulen nochmal deutlich höher zu machen.

Siehe:
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/laden/elektroauto-ladesaeulen-strompreise/

von Rosetta (Gast)


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Warum tankt ihr nicht E-Fuel von Bosch?
Da braucht es keine Steckdose ?

Beitrag #6130733 wurde von einem Moderator gelöscht.
von MeierKurt (Gast)


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Michael_O schrieb:
> Wer seinen Verbrenn liebt, wollte sich schnellstmöglich ein E-Auto
> besorgen, das wäre die einzig clevere Lösung Verbote zu verhindern.

Verbote verhindern mit vorauseilenden Gehorsam? Mir scheint, dir ist der 
politische Mechanismus der Gesetzgebungsprozesse in der Bundesrepublik 
nicht ganz klar. Die Notwendigkeit, Verbote zu erlassen folgt dabei 
nicht unbedingt der sich aus den technischen Daten ergebenden Relevanz. 
Siehe Tempolimit...

von Bernd K. (prof7bit)


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Udo S. schrieb:
> Das hindert die großen Energiekonzerne nicht daran den Preis an den
> Ladesäulen nochmal deutlich höher zu machen.

Wahrscheinlich auch weil die deutschen Vorschriften für die 
Beschaffenheit der Ladestation und des Verfahrens der Zählung und 
Abrechnung so derart über jedes vernünftige Maß hinaus verkompliziert 
und erschwert wurden daß es fast an ein Wunder grenzt wenn irgendein 
Unternehmen es überhaupt noch schafft das alles so zu implementieren wie 
gefordert. Das kostet natürlich.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die reinen Fahrleistungen habe ich wirklich nicht gemeint, sondern das 
Gesamtpaket. Also daß das Auto auch etwas Platz und Komfort bietet, ich 
bin recht groß gewachsen und will mich nicht fühlen wie ein Hering in 
der Dose.

Dazu etwas Sicherheit, falls eine Hausfrau mal mit ihrem Panzer 
überfordert ist, möchte ich nicht daran zerplatzen wie eine Fliege am 
ICE.

Abschließend kommt mein geliebtes Dieselschweinchen mit einer 
Tankfüllung mindestens 1200 Kilometer weit, wenn man sich Mühe gibt auch 
weiter.

Wenn ich mal irgendwann einen gebrauchten Tesla mit sagen wir 600..700km 
Reichweite für vielleicht 5.000 Euro bekomme, der sich bei langen 
Fahrten in etwa 30 Minuten aufladen läßt (an der heimischen Steckdose 
entsprechend langsamer) - dann würde ich sagen das wäre ein brauchbares 
Elektroauto und würde auch über einen Erwerb nachdenken. Aber das dauert 
mindestens noch 20 Jahre, wer weiß wie Deutschland in 20 Jahren 
aussieht...?

Und ja ich bin auch etwas gaskrank, 300 PS machen schon Spaß. Mit 
Elektroantrieben sollte sich das noch einfacher realisieren lassen als 
mit Diesel und einen Mehrverbrauch hat man dadurch auch nicht.

Im Augenblick wäre so ein Auto unbezahlbar. Millionär bin ich leider 
noch nicht. Und wenn, dann wäre mir erst recht egal was mein Auto 
verbraucht. Ich wäre das beste Beispiel wieso ausgerechnet bei denen, 
die es sich leisten könnten, Umweltschutz keine große Rolle spielt.

von Name: (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Solange man aber ein Dutzend Apps oder Chipkarten braucht um wenigstens
> zu 80% deutschlandweit eine Chance zum laden zu haben, und solange Zeit-
> oder Pauschaltarife das Laden kleiner Autos pro kWh 3-mal so teuer macht
> wie das Laden eines dicken Mercedes oder Porsches und doppelt so teuer
> wie daheim braucht sich niemand zu wundern wenn die Leute sich keine
> E-Autos anschaffen.

Endlich mal ein echtes, vorhandenes Problem, das noch dazu zum Thema 
past.

Bei der Abrechnung gibt es tatsächlich ein Problem. Also bei CCS, und in 
Deutschland zumindest. Aus meiner Sicht müsste der Strom direkt über das 
Auto abgerechnet werden können. D.h. man steckt an, sieht im Auto was 
das kostet und kann eine Bezahlmöglichkeit auswählen. Dazu ist ein Bus 
zwischen Ladesäule und Auto nötig.

Rein theoretisch wäre das machbar. Das jetzige System ist eine 
Frechheit.

Also rein praktisch geht das auch. Bei Tesla-Superchargern: Da steckt 
man an, und das wars. Bei CCS geht das nicht (?) oder wird nicht 
verwendet. Aber was will man erwarten, wenn die Kohlestinker und die 
Auto-Dinosaurier zusammen einen Ladestandard für E-Mobilität entwickeln?
CCS war von Anfang an dazu gedacht, die E-Mobilität zu bremsen und zu 
behindern. Wäre das nicht so, hätte man beim Supercharger-Netzwerk 
mitmachen können.

Ich würde mir übrigens nicht erhoffen, dass die Abrechnungsprobleme und 
Ladesäulenpreise den Verbrenner oder die Arbeitsplätze bei den 
unflexiblen der Zulieferfirmen retten. Dazu laden zu viele Zuhause, als 
dass 1€/kWh durchsetzbar werden.

--> Da könnt ihr weinen, betteln, schlechtreden und lametieren was ihr 
wollt. Der Verbrenner stirbt. Umso mehr ihr hier bremst, umso mehr 
deutsche Firmen gehen pleite.

von Udo S. (urschmitt)


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Name: schrieb:
> Wäre das nicht so, hätte man beim Supercharger-Netzwerk
> mitmachen können.

Nein, dann ist man von Patenten und Closed Source einer Firma abhängig.
Das macht keiner mit Hirn, Tesla könnte dann allen diktieren wie es mit 
dem "Standard" weitergeht.

von Jürgen F. (unterstrom)


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Zurück zum Thema:
Guckst Du hier:
https://www.se.com/de/de/product-range/60850-evlink-parkplatz-2/

Unter "Dokumente" - "Benutzerhandbuch" sieht man den inneren Aufbau: 
viel ist da nicht drin. Die Intelligenz steckt im Laderegler des Autos.

Eine Mittelspannungsanlage sollte bei mehreren Stationen schon in der 
Nähe sein, obwohl der Gleichzeitigkeitsfaktor den Verbrauch deutlich 
herrunterschraubt.

Jürgen

von Bernd K. (prof7bit)


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Udo S. schrieb:
> Nein, dann ist man von Patenten und Closed Source einer Firma abhängig.

Da hätte man schnell ein Gesetz machen können daß die Schnittstelle 
offenzulegen und Lizenzfrei zu machen ist damit die in D-Land (oder 
gleich in ganz Europa) "verkehrsfähig" ist und fertig! Einen Tag später 
wären die offengelegt und lizenzfrei gewesen und hätten ne IEC-Nummer 
bekommen (oder die nötigen Vorgänge dazu angeleiert). Tesla verdient 
sein Geld schließlich nicht mit Patenten auf irgendeinen bescheuerten 
Stecker, über so einen albernen Pipifax hätten die keinen Streit vom 
Zaun gebrochen, Tesla verdient sein Geld mit dem Verkauf teurer Autos!

Für jeden anderen Scheiß werden auch am laufenden Band Vorschriften und 
Richtlinien erlassen und alle halten sich sklavisch dran ohne mit der 
Wimper zu zucken, das wäre keine Ausnahme gewesen.

von Name: (Gast)


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Jürgen F. schrieb:
> Zurück zum Thema:
> Guckst Du hier:
> https://www.se.com/de/de/product-range/60850-evlink-parkplatz-2/
>
> Unter "Dokumente" - "Benutzerhandbuch" sieht man den inneren Aufbau:
> viel ist da nicht drin. Die Intelligenz steckt im Laderegler des Autos.
>
> Eine Mittelspannungsanlage sollte bei mehreren Stationen schon in der
> Nähe sein, obwohl der Gleichzeitigkeitsfaktor den Verbrauch deutlich
> herrunterschraubt.
>
> Jürgen

Vorsicht:
Was du verlinkt hast, sind AC-Säulen.
Dort hast du recht: Das AC-Ladegerät findet sich im Auto. Es ist der 
Grund, warum viele Autos nur einphasig laden können- da spart der 
Fahrzeughersteller. Andersherum hat AC den riesigen Vorteil, dass in der 
Ladesäule, wie du schon bemerkt hast, fast keine Technik ist.
Das ist deswegem ideal, um eine große Anzahl an Ladepunkten billig zu 
schaffen. Die günstigsten AC-Lader gehen hinunter bis <400€.

Bei DC (also die Ladesäulen um die es hier geht) sieht das komplett 
anders aus. Meines Wissens nach (was leider begrenzt ist), ist der 
DC-Anschluss nicht viel mehr als der "nackte" Akku. Einen Laderegler für 
100kW oder so gibt es im Auto nicht, der befindet sich in der Säule.
Das Auto muss der Säule dann mitteilen, welche Spannung, welcher Strom 
und dergleichen mehr.
Wie das genau funktioniert, wäre sehr interessant!

von Axel L. (axel_5)


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Udo S. schrieb:
> Name: schrieb:
>> Wäre das nicht so, hätte man beim Supercharger-Netzwerk
>> mitmachen können.
>
> Nein, dann ist man von Patenten und Closed Source einer Firma abhängig.
> Das macht keiner mit Hirn, Tesla könnte dann allen diktieren wie es mit
> dem "Standard" weitergeht.

Tesla hat die ganzen Patente für die Nutzung freigegeben.

von Ursel (Gast)


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Der ganze Thread ist zwar schon wieder reichlich Off-Topic abgedriftet, 
aber wurde zum Glück von den Berufs-Politiktrollen noch nicht ganz 
vernichtet.

Deshalb liefere ich noch ein paar Infos. Manches wurde ja schon im 
inzwischen leider völlig unbrauchbaren Nachbarthread gepostet, deshalb 
ggf. Wiederholung.

Hier ein ziemlich ausführliches Skript zum Thema:
https://www.bs1-bt.de/images/Technikerschule/Download/02_2018-01-17_-_Ladetechniken_f%C3%BCr_EV_-_BW_-_final_dt.pdf

Seite 24 wäre ein Beispiel, wie ein größerer DC-Ladepark aussehen 
könnte. Ein Mittelspannungstrafo mit jeweils einer Sekundärwicklung pro 
Ladepunkt. Ist nötig, weil jeder Ladepunkt ein getrennt IT-Netz braucht 
(Elektroautos haben beispielsweise einen eigenen Isolationswächter, die 
könnten sich gegenseitig stören).

Die Variante auf Seite 25 wäre auch denkbar. Ich meinte sogar gehört zu 
haben, dass Ionity das so macht, aber das ist keine gesicherte Quelle.

Direktes Laden aus der Mittelspannung geht auch, wird aber in der Praxis 
noch nicht eingesetzt: 
https://insideevs.com/news/340614/check-out-this-medium-voltage-lightweight-amp-compact-fast-charger/

Wer noch technische Fragen hat sollte sich beeilen, es ist nur eine 
Frage der Zeit bis die Politiktrolle das Ruder übernehmen und jede 
technische Diskussion abwürgen.

Name: schrieb:
> Also bei CCS, und in
> Deutschland zumindest. Aus meiner Sicht müsste der Strom direkt über das
> Auto abgerechnet werden können. D.h. man steckt an, sieht im Auto was
> das kostet und kann eine Bezahlmöglichkeit auswählen. Dazu ist ein Bus
> zwischen Ladesäule und Auto nötig.

Ist vorgesehen, wird aber noch nicht unterstützt.

Name: schrieb:
> Mich wundert, warum es beim Typ2-Stecker keinen richtigen Datenbus gibt.
> Platz wäre in dem Monstrum von Stecker genug gewesen. Also hat man es
> vergessen. Typisch.

So wird es wohl gewesen sein. Letztendlich aber egal, ob die Lösung 
technisch etwas unglücklich ist, wenn es funktioniert. Und inzwischen 
geht es ganz gut.

von Name: (Gast)


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Axel L. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Name: schrieb:
>>> Wäre das nicht so, hätte man beim Supercharger-Netzwerk
>>> mitmachen können.
>>
>> Nein, dann ist man von Patenten und Closed Source einer Firma abhängig.
>> Das macht keiner mit Hirn, Tesla könnte dann allen diktieren wie es mit
>> dem "Standard" weitergeht.
>
> Tesla hat die ganzen Patente für die Nutzung freigegeben.

Man munkelt, dass die deutsche Autoindustrie unbedingt einen von Tesla 
abweichenden Standard wollte.

Jetzt hat man drei hier relevante Standards für DC, Tesla, CCS, CHADEMO 
(das aber mit weniger Zukunf). Wobei Tesla alle 3 nutzen kann, unsere 
Dinosaurier aber auf CCS allein festgenagelt sind.

Hätte man selber ein CCS-Ladenetzwerk ausgebaut, wäre das kein Problem. 
Hat man aber nicht. Man hat lamentiert, gemeckert, lobyyirt, 
kleingeredet und verhindert.

Ein klares Eigentor. Das könnte ein großes Problem werden, speziell in 
näherer Zukunft. Tesla ist ja momentan DER Player bei der E-Mobilität.

von Ursel (Gast)


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Name: schrieb:
> Hätte man selber ein CCS-Ladenetzwerk ausgebaut, wäre das kein Problem.
> Hat man aber nicht.

Doch hat man, nämlich Ionity.

von Stephan S. (outsider)


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Name: schrieb:
> D.h. man steckt an, sieht im Auto was
> das kostet und kann eine Bezahlmöglichkeit auswählen.

Da könnte man doch per Software vom Auto aus aufsetzen. Wenn sich jetzt 
z.B. das Auto mit einer ID bei der Ladesäule anmeldet und diese dann 
automatisch startet und abrechnet, könnte man ja verschiedene Zugänge 
oder Verträge mit verschiedenen Dienstleistern abschließen. Dann könnte 
die Software das GPS Signal nutzen um zu sehen an welches Betreibers 
Infrastruktur man gerade steht und über die Kommunikationsleitung eine 
ID ausgeben, auf die man den für diesen Betreiber günstigsten Anbieter 
gebucht hat. Damit könnte man dann überall hin fahren und immer den dort 
günstigsten Preis bekommen. Vorausgesetzt man findet eine Möglichkeit 
verschiedene IDs zu senden.

von Axel L. (axel_5)


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Stephan S. schrieb:
> Name: schrieb:
>> D.h. man steckt an, sieht im Auto was
>> das kostet und kann eine Bezahlmöglichkeit auswählen.
>
> Da könnte man doch per Software vom Auto aus aufsetzen. Wenn sich jetzt
> z.B. das Auto mit einer ID bei der Ladesäule anmeldet und diese dann
> automatisch startet und abrechnet, könnte man ja verschiedene Zugänge
> oder Verträge mit verschiedenen Dienstleistern abschließen. Dann könnte
> die Software das GPS Signal nutzen um zu sehen an welches Betreibers
> Infrastruktur man gerade steht und über die Kommunikationsleitung eine
> ID ausgeben, auf die man den für diesen Betreiber günstigsten Anbieter
> gebucht hat. Damit könnte man dann überall hin fahren und immer den dort
> günstigsten Preis bekommen. Vorausgesetzt man findet eine Möglichkeit
> verschiedene IDs zu senden.

Man könnte das auch einfach per Kreditkarte machen. Meine Dorftankstelle 
kann das nachts auch, scheint jetzt nicht so schwer zu sein.

Mir scheint das eher ein Versuch zu sein, irgendwelche Daten zu sammeln, 
weil man ja gehört hat, dass man damit noch etwas Geld verdienen kann.

von Guest (Gast)


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Zwischen PP und GND ist ein Widerstand der bei AC den maximal mögliche 
Stromtragfähigkeit des Kabels bzw. dass Ethernet-Kommunikation zu 
verwenden ist symbolisiert. AC mit Ethernet ist laut Norm möglich, hat 
aber nie jemand zu implementieren versucht.

Zwischen CP und GND ist eine PWM +-12V über einen Widerstand. Da EV 
zieht die positive Halbwelle mit einer Diode und Widerständen auf 9V für 
"eingesteckt", 6V für "ladebereit" oder 3V für "ladebereit, Ventilation 
benötigt".

Das Tastverhältnis der PWM gibt den aktuell verfügbaren Strom bzw. 
"Ethernet verwenden" an. Auf diese PWM wird bei DC (theoretisch auch AC 
möglich) die Ethernet-Verbindung aufmoduliert.

Dabei ist der Strom über den CP mit ein paar mA unproblematisch. Die 
höheren Frequenzanteile der PWM wieder herauszufildern und die eher 
bescheiden geschirmten Adern sind eher ein Problem.

Ursprünglich sollte DC über den AC-Stecker möglich sein. DC-Plus auf 
zwei Außenleitern und DC-Minus auf Außenleiter und Neutralleiter. Dies 
und das theoretisch vorgesehen AC mit Ethernet ist der Grund für die 
unglückliche Mehrfachbelegung des CP.

von Name: (Gast)


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Ursel schrieb:
> Name: schrieb:
>> Hätte man selber ein CCS-Ladenetzwerk ausgebaut, wäre das kein Problem.
>> Hat man aber nicht.
>
> Doch hat man, nämlich Ionity.

Naja:
https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/mobilitaetsservices/neue-tarife-ionity/

Sicher, die deutschen Autohersteller bieten den Strom günstiger an. Aber 
mal ehrlich: Für eine sichere Versorgung mit Fahrstrom (für den 
Langstreckenfall) für die nächsten 10 Jahre will man auf einen Anbieter, 
der so agiert nicht angewiesen sein, oder?

Ich würde eine so teure Anschaffung wie ein Auto nicht von so etwas 
abhängig machen wollen.

von Ursel (Gast)


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Name: schrieb:
> Sicher, die deutschen Autohersteller bieten den Strom günstiger an. Aber
> mal ehrlich:

Tesla öffnet seine Ladestationen gar nicht für andere. Obwohl sie es 
streng genommen müssten. Wieso beschwert sich keiner darüber, sondern 
stellt das auch noch als riesigen Vorteil heraus?

Name: schrieb:
> Für eine sichere Versorgung mit Fahrstrom (für den
> Langstreckenfall) für die nächsten 10 Jahre will man auf einen Anbieter,
> der so agiert nicht angewiesen sein, oder?

Ist mir ehrlich gesagt völlig egal. Auf meinen Strecken gibt es genügend 
Alternativen, und selbst wenn alle plötzlich 79 Cent kosten würden 
(aktuell ist das ja noch nicht einmal bei Ionity der Fall), würde mich 
das kaum betreffen.

Ist immer eine Frage des persönlichen Nutzungsprofils.

von Axel L. (axel_5)


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Ursel schrieb:
> Name: schrieb:
>> Sicher, die deutschen Autohersteller bieten den Strom günstiger an. Aber
>> mal ehrlich:
>
> Tesla öffnet seine Ladestationen gar nicht für andere. Obwohl sie es
> streng genommen müssten. Wieso beschwert sich keiner darüber, sondern
> stellt das auch noch als riesigen Vorteil heraus?
>
Die sind von Tesla bezahlt und stehen auf Privatgrundstücken. Sie haben 
auch angeboten, die zugänglich zu machen, aber wollte keiner.

Warum müssen sie das also ?

von Ursel (Gast)


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Axel L. schrieb:
> Warum müssen sie das also ?

Ladesäulenverordnung.

von ACDC (Gast)


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Verstörend in diesem Forum ist die Abneigung bezüglich E-Cars.

Es fährt elektrisch :)

Es fährt elektrisch :)

Ist doch schon Geil dass es elektrisch fährt.


Jeder Wechselblinker mit 2 Transistoren wird gegen einen µC getauscht.

Aber elektrisch fahren?

Geht gar nicht. Da muss Öl verbrannt werden.

von (prx) A. K. (prx)


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Ursel schrieb:
>> Warum müssen sie das also ?
>
> Ladesäulenverordnung.

Das ist zwar mehr Percys Metier, aber der entscheidende § 2 Punkt 9 
könnte sich umgehen lassen, indem man den ganzen Parkplatz nur für 
Tesla-Fahrer freigibt:

"9. ist ein Ladepunkt öffentlich zugänglich, wenn er sich entweder im 
öffentlichen Straßenraum oder auf privatem Grund befindet, sofern der 
zum Ladepunkt gehörende Parkplatz von einem unbestimmten oder nur nach 
allgemeinen Merkmalen bestimmbaren Personenkreis tatsächlich befahren 
werden kann;"

PS: Tesla sieht das wohl auch so:
https://teslamag.de/wp-content/uploads/2018/03/tesla-supercharger-beelitz-zugang-nur-teslafahrer-schild.jpg

: Bearbeitet durch User
von Ursel (Gast)


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Dass es Schlupflöcher gibt will ich gar nicht bezweifeln. Man muss sich 
nur nicht wundern, wenn andere auch Schlupflöcher nutzen. Ob das 
langfristig erfolgreich ist, oder ob es dann einen lachenden Dritten 
gibt, wird man sehen. Ionity und Tesla sind jedenfalls nicht die 
einzigen, die Schnellladesäulen bauen.

von Bernd K. (prof7bit)


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Name: schrieb:
> D.h. man steckt an, sieht im Auto was
> das kostet und kann eine Bezahlmöglichkeit auswählen.

* Aussteigen
* Anstöpseln
* Einsteigen
* Rumklicken
* Aussteigen
* Kaffee trinken

Ich finde ein Bezahl-UI direkt an der Ladesäule erscheint mir 
ergonomischer:

* Aussteigen
* Anstöpseln
* Münzen einwerfen (oder Scheine oder EC-Karte + Pin)
* Kaffee trinken

: Bearbeitet durch User
von Name: (Gast)


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Ursel schrieb:
> Dass es Schlupflöcher gibt will ich gar nicht bezweifeln. Man muss
> sich
> nur nicht wundern, wenn andere auch Schlupflöcher nutzen. Ob das
> langfristig erfolgreich ist, oder ob es dann einen lachenden Dritten
> gibt, wird man sehen. Ionity und Tesla sind jedenfalls nicht die
> einzigen, die Schnellladesäulen bauen.

Glücklicherweise.
Man wird sehen, wie sich das einpendelt.

Momentan ist das noch ein ziemlicher Krampf, muss man leider sagen. Ich 
kenne einige Energieversorger (vor allem in Österreich) die nicht mal 
Strom zählen können. Denen muss man per Fahrzeugschein mitteilen, wie 
schnell das Auto lädt, weil sie nach Minuten abrechnen:
https://www.vlotte.at/vkw-vlotte-public.htm

Daran sieht man, welchen Stellenwert das Thema noch hat. Ein 
Feigenblatt, um das sich niemand Gedanken machen will.
Da muss gehandelt werden, dringend. Die Leute brauchen 
Planungssicherheit.
Eine Abrechnung nach kWh gehört Europaweit vorgeschrieben. Dringend. 
Solche Minutenpreise gehören verboten. Sprit wird ja auch nach Liter 
abgerechnet, und nicht nach Unzenpreis*Reifengröße²/Auspuffdurchmesser.

Es gibt aber auch bessere Ansätze. Beispiel:
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/laden/adac-e-charge/

von Stephan S. (outsider)


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Axel L. schrieb:
> Man könnte das auch einfach per Kreditkarte machen. Meine Dorftankstelle
> kann das nachts auch, scheint jetzt nicht so schwer zu sein.

Könnte man. Aber dann würde man ja immer den Preis des Betreibers 
bezahlen und hätte nicht die Möglichkeit an einen günstigeren Preis 
eines Roaminganbieters zu kommen. Vor der Jahrtausendwende als eine 
Minute Mobiltelefonieren noch 1,89 DM gekostet hat, konnte man per 
Callback aus den USA schon 80% Kosten sparen. An solchen Möglichkeiten 
sieht man doch immer, wo ein reeler Preis liegen würde und wo der Kunde 
nur ausgenutzt wird.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das zu vereinheitlichen schaffen wir nie. Bestes Beispiel: Ich geben Dir 
eine Ladung Pfandflaschen. Wenn Du es schaffst, die komplette Ladung an 
einem Pfandautomaten abzugeben, darfst Du das Geld behalten.

So richtig spannend (oder eben auch nicht) wirds ja auch, wenn ich mit 
meinem deutschen Auto z.B. in Polen an eine Ladesäule möchte.

UWAGA nix Power in niemiecki Auto!

Beitrag #6131506 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6131511 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Name: (Gast)


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Ben B. schrieb:
> So richtig spannend (oder eben auch nicht) wirds ja auch, wenn ich mit
> meinem deutschen Auto z.B. in Polen an eine Ladesäule möchte.

Ganz so schlimm ist es aber nun wieder auch nicht.
Ich sehe mit Einschränkung auf Shell recharge (newMotion) und 
Plugsurfing Europaweit genug Säulen, dass man vom Fleck kommt. Das 
schließt Polen ein.
Die Karten von Plugsurfing und NewMotion bekommt man kostenlos. Sollte 
man als "Notladekarte" also haben.

Die Frage ist, wieviele Säulen so weit östlich in nextplug verzeichnet 
sind. Eventuell gibt es mehr, nur hat sie niemand eingetragen.

Kann man hier kucken:
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.bremeier.ralf.nextplug&hl=de
Die app ist kostenlos.

Aber klar: Wer in Russland oder der Ukraine rumfährt, wird viel mit 
Steckdosenladen leben müssen. Ich würde dort einen Verbrenner nehmen. 
Einen robusten allerdings, weil der Sprit soll ja auch nicht so toll 
sein.

von Name: (Gast)


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Weil unsere Verbrennertrolle ja immer behaupten, nur Deutschland würde 
in die E-Mobilität einsteigen:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Grossbritannien-zieht-Ende-fuer-Verbrennungsmotoren-fuenf-Jahre-vor-4652513.html

Wie stellt ihr euch vor, soll die deutsche Autoindustrie den Verbrenner 
retten?

Angeblich würde ja nur Deutschland auf E-Mobilität setzen. Hmm. Jetzt 
kann man nicht mal mehr behaupten, wir würde die über die EU dazu 
zwingen...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die Briten haben das auch deutlich einfacher,
da fährt demnächst nicht mehr so viel.

Beitrag #6131986 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Axel L. (axel_5)


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Name: schrieb:
> Weil unsere Verbrennertrolle ja immer behaupten, nur Deutschland würde
> in die E-Mobilität einsteigen:
> 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Grossbritannien-zieht-Ende-fuer-Verbrennungsmotoren-fuenf-Jahre-vor-4652513.html
>
> Wie stellt ihr euch vor, soll die deutsche Autoindustrie den Verbrenner
> retten?
>
> Angeblich würde ja nur Deutschland auf E-Mobilität setzen. Hmm. Jetzt
> kann man nicht mal mehr behaupten, wir würde die über die EU dazu
> zwingen...

Das behaupten nur Leute, die nie aus Deutschland rauskommen und deren 
Horizont entsprechend eng ist.

Andere Länder sind teilweise erheblich weiter. In Holland stehen schon 
seit Jahren an (fast ?) jeder Autobahntankstelle auch Ladestationen, und 
zwar richtig groß und reserviert, nicht so dahingehuschte Kästchen wie 
bei uns.

Gruß
Axel

Beitrag #6132275 wurde von einem Moderator gelöscht.
von oszi40 (Gast)


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Name: schrieb:
> Momentan ist das noch ein ziemlicher Krampf,

Man las in der LVZ dass nun einige Ladesäulen außer Betrieb sind wegen:

"...Regeln zum Eichrecht „für eine saubere und transparente Abrechnung“ 
lange gedauert. „Jetzt müssen die Betreiber den neuen Standard zum 
Eichrecht umsetzen, was wiederum Zeit kostet."

E-Auto mit Anhänger für Dieselaggregat wäre auch eine Zwischenlösung? 
:-)

von Name: (Gast)


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oszi40 schrieb:
> "...Regeln zum Eichrecht „für eine saubere und transparente Abrechnung“
> lange gedauert. „Jetzt müssen die Betreiber den neuen Standard zum
> Eichrecht umsetzen, was wiederum Zeit kostet."

Das muss sein. Man kann keine Minutenpreise oder irgendwelchen sonstigen 
komischen Käse verlangen. Da muss ein ordentliches geeichtes 
Energiemessgerät rein. Der Kunde muss sich darauf verlassen können, dass 
er das bekommt, was er bezahlt.
In jedem Haushalt muss der Strom mit einem geeichten Zähler erfasst 
werden. Warum solltes es für Autos anders sein? Es ist ja weder 
schwierig, noch teuer.

Wer hat das  verbockt? Unsere Politikstümper auf Anweisung der 
Autoindustrie natürlich, in der Hoffnung die E-Mobilität zu behindern. 
Allen Beteiligten war von vornherein klar, dass es nicht möglich ist, 
etwas zu verkaufen, wenn es nicht "abgemessen" werden kann. Oder sie 
waren einfach nur dumm.
Dass das dann geeicht sein muss, wenn dafür Geld bezahlt werden soll, 
war genauso klar, wie dass man den Strom für Millionen Autos nicht 
herschenken kann.

Das wird dem heiligen Gral der Deutschen (dem Verbrenner) auch nicht 
mehr helfen. Bei den meisten Ladesäulen ist das nämlich schon umgesetzt.

von (prx) A. K. (prx)


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oszi40 schrieb:
> E-Auto mit Anhänger für Dieselaggregat wäre auch eine Zwischenlösung?

Wobei viele E-Autos keinen Anhänger zulassen.
Allenfalls eine Kupplung.

Ist ausserdem etwas blöd, das Ladekabel vom Anhänger zum Stecker an der 
aufgeklappten Schnauze zu legen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (r2d3)


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Zum Thema Messung der Ladeenergie würde ich gerne ergänzen, dass ich am 
Tag der offenen Tür im Sommer 2016 mit dem zuständigen PTB-Mitarbeiter 
sprach.

Damals war schon PTB-seitig klar, dass die Energie an der E-Tanke mit 
einer Genauigkeit von 0,1% (oder sogar 0,01%?) gemessen werden muss.

Ich gehe davon aus, dass die PTB daraus gegenüber allen interessierten 
Kreisen kein Geheimnis gemacht hat.

von oszi40 (Gast)


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Peter M. schrieb:
> amals war schon PTB-seitig klar, dass die Energie an der E-Tanke mit
> einer Genauigkeit von 0,1% (oder sogar 0,01%?) gemessen werden muss.

Momentan sind die Kosten der Messung und Bezahlung aber noch größer als 
die eigentlichen Energiekosten. Deswegen haben einige in der 
Gründerphase den Strom lieber verschenkt und Erfahrung mit den 
Ladesäulen gesammelt.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Bei den Design der Ladesäulen gibt es noch kein Patentrezept. Bis 150kW 
werden in der Regel eins oder mehrere Netzteile Paralell mit 400V AC 
anschluss verwendet. Großere Systeme haben einen eigenen MV-Trafo und 
ein DC-Zwischennetz mit 1000V. In den einzelnen Ladepunkten sind dan 
DC/DC Wandler.
Ich hab aber auch schon eine 300KW Ladesäule mit 400V Anschluss gesehen.

Zahlen über die Ladesäulenkommunikation kommt noch. Nennt sich 
Plug&Charge. Steckt aber noch in den Kinderschuhen, weil sich da die 
OEMs auf neuland bewegen mit Verschlüsselung und Kryptographie.

Chademo und GB/t nutzen sinvollerweise CAN, sind aber auch nicht das 
gelbe vom Ei.
Chademo Stecker, Kabel & Buchsen sind im vergleich extrem teuer. Die 
Norm ist außerdem sehr geheimniskrämerisch (Nicht öffenltich verfügbar) 
und ziemlich mieß spezifiziert. Die haben nicht weiter gedacht als 2-3 
Jahre in die Zukunft.
Die GB/t Norm ist so diffus, dass alle beteiligten Probleme haben 
vernünfige&sichere kommunikation herzustellen.
Bezahlen via. Ladesäulenkommunikation unterstützen aktuell weder GB/t 
noch Chademo. Vielleicht kommt das mit XiaoMi.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Was ist denn da das Problem?

Ich brauche doch im Grunde nur ein paar lange IDs (Ladestromanbieter, 
KFZ-Kennzeichen) zu übermitteln und zu prüfen, ob der Datensatz gültig 
ist. Dafür gibt es bereits sichere Verfahren, brauche ich nichts neu zu 
entwickeln. Dann noch die abgegebene Strommenge hinreichend genau 
messen, ab in meine Datenbank und am Ende des Monats schreiben sich alle 
Ladestrom-Anbieter gegenseitig eine Rechnung. Ey Du, ich hab für Deine 
Kunden x MWh abgegeben, bezahle mir die bitte.

Den Datentransfer kann ich einfach übers Internet machen, haben 
Tankstellen sowieso. Zwischen Ladesäule und Auto reicht irgend ein 
mega-langsames Protokoll, ich will ja keine Megabytes da drüberschicken.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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A. K. schrieb:
> Ben B. schrieb:
>> Das wird sowieso noch lustig wenn dem Staat die Einnahmen aus den ganzen
>> kraftstoffbezogenen Steuern flöten gehen...
>
> In Strom sind mehr Steuern und Abgaben drin als in Benzin. Ausser er
> wird selbst produziert.

Ich warte auf den Tag, wo das verboten wird, ist sicher nicht mehr fern 
...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Hast Du doch heute schon. Ich weiß nicht genau wo die Grenze liegt, aber 
ab einer bestimmten Spitzenleistung der Solaranlage (waren es 30kWp?) 
mußt Du Steuern auf Deinen eigenen Strom zahlen, auch wenn Du ihn 
komplett selbst wieder verbrauchst.

Beitrag #6132616 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Ben B. schrieb:
> Hast Du doch heute schon. Ich weiß nicht genau wo die Grenze liegt, aber
> ab einer bestimmten Spitzenleistung der Solaranlage (waren es 30kWp?)
> mußt Du Steuern auf Deinen eigenen Strom zahlen,

Wer etwas verkauft, kann bis zu einer bestimmten Summe als unbesteuerter 
Kleinunternehmer operieren. Darüber, oder auch freiwillig, unterliegt 
man der üblichen Umsatzsteuer. Der Rest folgt unmittelbar daraus. Ohne 
Besteuerung kann man freilich die in der Investition enthaltene MwSt 
nicht abziehen.

Das ist bei Strom nicht anders als bei der Produktion von Socken oder 
bei einem freiberuflichen Ing/Inf.

Wenn man dann den als Unternehmer produzierten Strom als Privatmensch im 
Haushalt oder dem privaten(!) E-Auto verbraucht, ist das im Grunde ein 
Handel zwischen dem Verkäufer und dem Käufer, auch wenn das in beiden 
Fällen du selbst bist. Und da kommt eben die MwSt ins Spiel, es sei 
denn, du agierst als Kleinunternehmer.

Natürlich kannst du dieses Spiel variieren, indem dein E-Auto deinem 
Unternehmen gehört, und nicht dir als Privatmann. Dann ist der Strom 
Eigenverbrauch des Unternehmens. Allerdings verkaufst du dir dann die 
privat genutzte Fahrleistung. Da sollte man aber schon Spass an BWL 
haben.

> auch wenn Du ihn komplett selbst wieder verbrauchst.

Du musst schon recht viel Strom produzieren, um die Grenze der 
Kleinunternehmerregelung zu überschreiten.

: Bearbeitet durch User
von Rolo (Gast)


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@ A. K

fast richtig. Aber wenn du schon Freiberufler bist und damit 
steuerplichtig(MwSt)? Dann kommt der angebliche Ertrag auf deinen Umsatz 
oben drauf. Und da steigt Steuersatz auf jeder Steuerberater aus.

Ich verkaufe die Petersilie aus meiem Garten an mich selbst und bezahle 
dafür MwSt und EkS.

von (prx) A. K. (prx)


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Rolo schrieb:
> fast richtig. Aber wenn du schon Freiberufler bist und damit
> steuerplichtig(MwSt)? Dann kommt der angebliche Ertrag auf deinen Umsatz
> oben drauf.

Da solltest du dann aber aufpassen, dass deine Strom- und 
Petersilienproduktion den Status als Freiberufler nicht gefährdet. ;-)

> Und da steigt Steuersatz auf jeder Steuerberater aus.

segmentation fault (core dumped)

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Irgendwo gab es 'ne Grenze bei Solaranlagen ab der man das anmelden und 
versteuern muß. Ansonsten müsste man ja jeden Solar-Akkulader etc. 
versteuern, wie soll ich bei dem die genaue Leistung und Erzeugung 
ermitteln?

Ich les das nochmal nach.

von Guest (Gast)


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CHAdeMO unterstützt Plug&Charge. Das Problem bei CHAdeMO ist das es nur 
einen Hersteller für die Buchsen gibt und der eine automatisierte 
Montage nicht hinbekommt. Durch die Handmontage besteht gerade ein 
ziemlicher Engpass.

Die Spezifikation besteht aus der Norm selbst und je einem Dokument mit 
den Testfällen für EV und Ladestation. Wenn etwas nicht eindeutig 
definiert ist, findet man den genauen Ablauf in den dazugehörigen 
Testfall. Z.B. muss auf logische Diskrepanzen getestet werden. Welche 
dies sind und wann sie getestet werden geht aus den Testfällen hervor. 
Auch dürfen die Felder in den Nachrichten bis sie verwendet werden mit 0 
initialisiert bleiben.
Ein beliebter Fehler ist das Feld mit dem Zustand des Schützes mit 0 
initialisiert zu lassen. Wobei 0 geschlossen ist. Wenn man die Testfälle 
der Ladestation gelesen hat oder denken kann, wird zu dem Schluss kommen 
dass das Schütz zwische Buchse und Batterie bis zu Aufforderung der 
Ladestation offen zu sein hat. Wenn das Schütz zur Batterie schon zu 
Beginn der Kommunikation oder wärend des Isolationstests schon 
geschlossen ist, läuft irgend etwas falsch. Trotzdem initialisieren 
manche mit 0(geschlossen) und die Ladestation interpretiert dies als 
verschweißten Schütz.

CHAdeMO hat 5 CAN-Nachrichten, GBT geht Richtung 30. Viel 
Interpretationsraum, viele Verweise auf anderer Seiten und Testfälle für 
zu keinem sinnvollem Ziel da dies Seitenzahlen sich auf die chinesische 
Version und nicht auf die Übersetzung beziehen. Die Testfallnummer 
scheinen mit jeder Vesion der Norm random vergeben zu werden und werden 
nicht immer in allen Dokumenten nachgezogen.
Die Stecker und Buchsen sind mechanisch eine Katastrophe. Manche gehen 
nur mit Gewalt rein, andere lassen sich verriegelt ziehen.

von Ursel (Gast)


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Über die EU-Projekte kann man übrigens auch ganz gut die 
Wirtschaftlichkeit von solchen Ladeparks abschätzen. War ja in einem 
Nachbarthread auch mal eine Frage.

Z.B. hier: 
https://ec.europa.eu/inea/en/connecting-europe-facility/cef-transport/2017-eu-tm-0068-w

https://de.wikipedia.org/wiki/MEGA-E

146 Mio für 322 Standorte und 1300 Ladepunkte, also etwa 4 Ladepunkte 
pro Standort. Dazu noch ein paar Nebenprojekte aus dem Budget.

Also rund 400.000 Euro für einen 4x Ladepunkt oder 100.000 Euro für 
einen Ladepunkt.

Damit das Teil wirtschaftlich ist müsste es etwa 10% der Investition im 
Jahr einspielen (z.B. 5% Amortisation, 4% CAPEX, 1% OPEX). Also 10.000 
Euro Umsatz pro Jahr. Bei 10 Cent Marge pro kWh wären das 2.000 
Ladevorgänge à 50 kWh. Also etwa 5 Autos am Tag, d.h. 20 Autos an einem 
Standort. Dürfte man selbst bei der geringen Elektroautodichte heute 
schon fast erreichen, wobei die Energiemenge pro Ladevorgang vielleicht 
noch etwas weniger ist. In 1-2 Jahren dürften die Schnelllader 
problemlos wirtschaftlich betreibbar sein, selbst wenn man gute Preise 
anbietet.

Bei Ionity-Preisen mit vielleicht 50 Cent Marge dann eben nur 400 
Ladevorgänge... Ein Auto am Tag pro Ladepunkt.

Und wenn Allego nicht ganz dämlich war haben sie die Standorte 
erweiterungsfähig geplant. Würde annehmen, dass sie die Ladepunkte ohne 
größere Invest verdoppeln können. Ein neuer Ladepunkt bei vorhandener 
Netzinfrastruktur dürfte in Zukunft vielleicht noch 20-30k kosten. Dann 
müsste so ein Ladepunkt nur 1-2 Autos am Tag bedienen können.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Vergiss nicht, daß solche Großverbraucher den Strom zu anderen 
Konditionen bekommen. Das erste was die machen, ist sich von der 
EEG-Umlage befreien zu lassen und dann bekommen sie auch noch 
Industriestrom(-Preise), holen sich die Märchensteuer zurück usw. etc. 
pp.

Ein weiterer Ansatz war, daß nicht nach kWh abgerechnet wird, sondern 
wie lange ein Auto aufgeladen wurde, unabhängig von der übertragenen 
Strommenge.

Die machen garantiert kein Minus!

von Ursel (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Vergiss nicht, daß solche Großverbraucher den Strom zu anderen
> Konditionen bekommen.

Ist natürlich berücksichtigt. Sonst würde man ja nicht auf die 50 Cent 
(netto) Marge bei Ionity kommen.

Wenn man so groß ist, dass sogar die EEG-Umlage wegfällt, könne man den 
Strom sogar unter Haushaltspreisen anbieten.

Ben B. schrieb:
> Ein weiterer Ansatz war, daß nicht nach kWh abgerechnet wird, sondern
> wie lange ein Auto aufgeladen wurde, unabhängig von der übertragenen
> Strommenge.

Das wurde nur als Notlösung gemacht, weil es lange Zeit keine 
eichrechtkonforme Zähler gab. In Zukunft wird die Abrechnung nach 
Energiemenge zumindest an Schnellladern Standard sein. Bei Typ2-Säulen 
könnte es vielleicht weiterhin Pauschalpreise geben. Minutenpreise 
dürfte es allenfalls dort geben, wo man auch zeitabhängige Parkgebühr 
zahlt.

Ben B. schrieb:
> Die machen garantiert kein Minus!

Ganz sicher nicht.

von Entenwickler (Gast)


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Ursel schrieb:
> Das wurde nur als Notlösung gemacht, weil es lange Zeit keine
> eichrechtkonforme Zähler gab.

Es fällt mir schwer, das zu glauben.

Jeder Haushalt hat einen eichrechtskonformen Zähler im Zählerkasten. Und 
Smartmeter, die über eine Schnittstelle ausgelesen werden können, werden 
ja auch verbaut.
Müsste ich eine AC-Säule entwerfen, dann würde ich also einen geeichten 
Zähler in Hutschienenbauform mit Schnittstelle einbauen. Der Controller 
liest den dann zum Zweck der Abrechnung aus.

Das kann also weder teuer, noch schwierig sein. Tatsächlich gibt es 
eichrechtskonforme Zähler für die Hutschiene schon seit ewigen Zeiten 
von der Stange.

Das ist jetzt mal für 22kW AC-Säulen schon mal ganz Sicher kein Problem.

Bei Großverbrauchern kenne ich mich nicht so im Detail aus, aber ich 
habe schon Zählimpulsleitungen auf Gebäudeleitsysteme aufgelegt.  Und 
ich behaupte frech, dass auch Großverbraucher eichrechtskonforme Zähler 
haben.

Jetzt so zu tun, als wäre es eine "neue Aufabge" Strom im <1MW-Bereich 
zu zählen, kommt mir sehr seltsam vor, um es vorsichtig auszudrücken!

von Stephan S. (outsider)


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Ben B. schrieb:
> Vergiss nicht, daß solche Großverbraucher den Strom zu anderen
> Konditionen bekommen. Das erste was die machen, ist sich von der
> EEG-Umlage befreien zu lassen und dann bekommen sie auch noch
> Industriestrom(-Preise), holen sich die Märchensteuer zurück usw. etc.
> pp.

Bist du dir sicher dass das so ist? Ich hatte mehrfach gelesen, dass die 
Betreiber rechtlich nicht Verbraucher, sondern Lieferanten sind und 
dadurch EEG und alle Umlagen anfallen.

Ursel schrieb:
> Ein neuer Ladepunkt bei vorhandener
> Netzinfrastruktur dürfte in Zukunft vielleicht noch 20-30k kosten.

Auch da habe ich große Zweifel. Selbst wenn Mittelspannungsleitung und 
Trafo schon da sind von der ersten Installation, bekommt man keinen 350 
kW Lader geliefert, aufgebaut und in Betrieb genommen für das Geld. Da 
bekommt man noch nicht mal einen 50 kW Lader.

Was man auch berücksichtigen muss ist, sind die enormen Lastsprünge. Das 
kostet dem Betreiber richtig viel Geld für die Leistungsbereitstellung.

von Bernd K. (prof7bit)


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Entenwickler schrieb:
> Ursel schrieb:
>> Das wurde nur als Notlösung gemacht, weil es lange Zeit keine
>> eichrechtkonforme Zähler gab.
>
> Es fällt mir schwer, das zu glauben.

Es liegt wohl nicht am Zähler, das wäre simpel. Anscheinend ist der 
Gesetzgeber mit den zusätzlichen(!) Vorschiften für Ladesäulen ungefähr 
um den Faktor 100 über das Ziel und über jedes vernünftige Maß 
hinausgeschossen und verlangt zusätzlich zum Zähler ein 
abrechnungstechnisches Zusatz-Prozedere das nicht nur vollkommen 
überflüssig und hirnrissig sondern auch extrem aufwendig zu 
implementieren und gesetzeskonform hinzubekommen ist (falls überhaupt 
möglich), so mein aktueller Wissensstand basierend auf einem Vortrag von 
vor 1 Jahr von jemandem der sich mit sowas beschäftigt.

von Ursel (Gast)


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Entenwickler schrieb:
> Jeder Haushalt hat einen eichrechtskonformen Zähler im Zählerkasten. Und
> Smartmeter, die über eine Schnittstelle ausgelesen werden können, werden
> ja auch verbaut.

Zumindest bei DC-Säulen ist das definitv so. Kannst du googeln. Bei AC 
bin ich mir nicht sicher. Mag auch daran liegen, dass Lädesäulen wie von 
Bern erwähnt höhere Anforderungen haben und man nicht einfach einen 
"Haushaltszähler" nehmen kann.

Stephan S. schrieb:
> Auch da habe ich große Zweifel. Selbst wenn Mittelspannungsleitung und
> Trafo schon da sind von der ersten Installation, bekommt man keinen 350
> kW Lader geliefert, aufgebaut und in Betrieb genommen für das Geld. Da
> bekommt man noch nicht mal einen 50 kW Lader.

Doch, das Budget sollte reichen, sofern die Lader aus dem 
Prototypstadium heraus sind und man Serienpreise für die 
Leistungselektronik annehmen kann. Bei PV-Wechselrichtern, die ähnlich 
aufgebaut sind, kommt man auf unter 50 Euro pro kW. Und ich denke 10k 
für die Installation sollten reichen, wenn der Standort schon 
vorbereitet ist.

Aber selbst wenn es vielleicht 40 oder 50k wird, ändert das gar nicht so 
viel.

von Stephan S. (outsider)


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Ursel schrieb:
> Doch, das Budget sollte reichen, sofern die Lader aus dem
> Prototypstadium heraus sind und man Serienpreise für die
> Leistungselektronik annehmen kann.

Der Zeitpunkt wird auf jeden Fall kommen, in dem das funktioniert, da 
bin ich auch sicher. Aber aktuell glaube ich nicht dass ein Hersteller 
die schon zu dem Preis abgibt. Auch nicht wenn er mittlerweile in Serie 
gegangen ist. So viele werden da noch nicht verkauft.

von Ursel (Gast)


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Es geht ja auch nicht um das heute, sondern um eine zukünftige 
Erweiterung in frühestens 2-3 Jahren, wenn die heutigen 4fach-Standorte 
häufiger voll ausgelastet sind.

Theoretisch gäbe es ja auch die Möglichkeiten, ein paar 50 oder 150kW 
Lader dazu zu bauen, wenn das wirklich ein Kostenfaktor ist. Ich denke 
aber zwischen 150 kW und 350 kW gibt es preislich fast keinen 
Unterschied. Auch wenn man gerne einen Faktor Euro pro kW angibt - und 
das habe ich ja selbst gemacht - sind die Kosten stark nichtlinear zu 
Gunsten höherer Leistung.

von Stephan S. (outsider)


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Ursel schrieb:
> Es geht ja auch nicht um das heute, sondern um eine zukünftige
> Erweiterung in frühestens 2-3 Jahren, wenn die heutigen 4fach-Standorte
> häufiger voll ausgelastet sind.

Ja bis dahin wird es schon besser aussehen.

> Theoretisch gäbe es ja auch die Möglichkeiten, ein paar 50 oder 150kW
> Lader dazu zu bauen, wenn das wirklich ein Kostenfaktor ist. Ich denke
> aber zwischen 150 kW und 350 kW gibt es preislich fast keinen
> Unterschied. Auch wenn man gerne einen Faktor Euro pro kW angibt - und
> das habe ich ja selbst gemacht - sind die Kosten stark nichtlinear zu
> Gunsten höherer Leistung.

Stimmt. Sieht man auch an Wechselrichtern. 1,5 kVA WR kosten 300 €/kVA, 
10 kVA 160 €/kVA, 60 kVA 65 €/kVA und wer weiß wo man mit noch größeren 
landet, die ich gerade nicht auf die Schnelle online finde.

Das ist auch der Grund warum ich es nicht nachvollziehen kann, warum 
sich die BEV Hersteller partout weigern zumindest gegen Aufpreis 22 kW 
Lader statt 7,2 anzubieten. Aber das passt eher in andere Threads...

von Ursel (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> Stimmt. Sieht man auch an Wechselrichtern. 1,5 kVA WR kosten 300 €/kVA,
> 10 kVA 160 €/kVA, 60 kVA 65 €/kVA und wer weiß wo man mit noch größeren
> landet, die ich gerade nicht auf die Schnelle online finde.

Genau. Und das sind wahrscheinlich Einzelhandelspreise. Wenn du 100 
Wechselrichter kaufst, kommst du schnell unter 50 Euro.

Stephan S. schrieb:
> Das ist auch der Grund warum ich es nicht nachvollziehen kann, warum
> sich die BEV Hersteller partout weigern zumindest gegen Aufpreis 22 kW
> Lader statt 7,2 anzubieten. Aber das passt eher in andere Threads...

Dass es das nicht unbedingt serienmäßig gibt ist klar, es geht beim Auto 
um jeden Euro. Gegen Aufpreis wäre vielleicht möglich, aber vermutlich 
lohnen sich die Entwicklungskosten nicht und man spart es sich, den 
Platz für den größeren Lader vorzusehen.

Ich gehe aber sowieso davon aus, dass man immer häufiger DC-Lader 
antreffen wird, dann ist es nicht mehr so schlimm.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Bei uns werden jetzt auch mehr und mehr eFahrzeuge angepriesen und man 
will auch langsam umsteigen. Mir ist da auch noch einiges unklar.

Nur mit dem Laden ist es so eine Sache weil die meisten Häuser bei uns 
nur zwischen 120/240V 60-200A Zuleitungskapazität haben.
Ich zahle für die kWh zur Zeit rund 7-9ct. Zusätzlich kommen da noch die 
festen Gebühren dazu, so daß die kWH jetzt wirklich real an die 30ct 
kostet.

Benzin kostet zur Zeit um 90ct/l. Benzinpreise bewegen sich zwischen 
90ct bis $1.25 je nach Marktlage.

Jetzt habe ich mal überschlagsmäßig berechnet was mich ein eAuto 
"Treibstoffmäßig" kosten würde.

Ich habe einfachheitshalber den Kangoo als Beispiel genommen obwohl es 
den bei uns nicht gibt(Gibt es scheinbar nur als Benziner). Für den 
werden für 100km zwischen 14 bis 27 kWh angegeben. Weiß nicht wie hoch 
der Ladewirkungsgrad ist. Ich nehme aber 90% an. Also brauche ich 
16-30kW. Bei unseren augenblicklichen Preisen bewegt sich das also bei 
30ct/kWh zwischen $4.80-$8.10 per 100 km. Beim Benziner komme ich, wenn 
ich zwischen 6-9l/100km rechne auf zwischen $5.50-8.19 bei 91ct 
Benzinpreis.
Praktisch gesehen wären also auch die "Treibstoffkosten" einander 
ziemlich ähnlich. Ich hoffe bei meinem überschlagsmäßigen Kostenanschlag 
keinen übermäßigen Plunder gemacht zu haben.

Leider wird bei uns (Alberta) Strom noch durch ein Kohlenkraftwerk 
erzeugt, was beim eAuto wegen der besseren Energiebilanz niedrigere CO2 
Ausstoß bewirken würde aber trotzdem keine Ideallösung langfristig wäre. 
Man will zwar von Kohle weggehen, sehe aber nicht wirklich wie 
realistisch das wäre. Wasserkraft gibt es bei uns nur im unteren 20% 
Bereich. Nuklear überhaupt nicht. Außer viel Wind und Solaranlagen gibt 
es wenig Alternativen. Ob da genug Elektrizität zur Verfügung stehen 
wird um vom Benzin und Diesel abzukommen ist unklar. Bei uns koste der 
Diesel übrigens mehr wie Hochoktan Benzin. Es gibt keine 
Dieselsubventionierung.

Wie sieht es mit den Lademöglichkeiten aus? Was mich betrifft fahre ich 
nicht ganz 35km zwischen Betrieb und zuhause insgesamt. Brauche also an 
die 100-200kWh wöchentlich plus zusätzliche Fahrten andersartig. Bei 
240V könnte ich also daheim bei 60-150A pro Nacht an die 14-40kWh 
Stunden zum Laden zur Verfügung stellen. Wenn ich also keine 
zusätzlichen Lademöglichkeiten habe, bin ich praktisch auf 7x14-40 oder 
100-280 kWH Stunden pro Nacht laden begrenzt. Das schließt aber nicht 
den Energiebedarf des Haushalts ein. Also wäre meine Reichweite bzw das 
Ladebudget in der Stadt wenn ich sonst nirgendwo nachladen könnte beim 
Beispiel des Kangoos auf bestenfalls 700-1400km pro Woche eingegrenzt. 
Ich nehme an, daß ich auf der Arbeit "tanken" könnte. Allerdings 
bestenfalls 15A. Im Prinzip würde das für meine Verhältnisse reichen um 
in die Arbeit zu fahren, Einkaufen und Bekannte zu besuchen. Allerdings 
habe ich nicht Winterfahren bei Temperaturen bis zu -40 Grad 
berücksichtigt ab und zu im Januar oder Februar. Die Mitteltemperaturen 
bewegen sich in diesen Zeitraum um -7 Grad. Es kommt schon vor daß ich 
40% bei unter -20 Grad in die Arbeit fahre.

Ist diese ganze hypothetische "Milchmädchen Rechnung" überhaupt 
realistisch? Wie seht ihr das auf meine kanadischen Verhältnisse 
bezogen? Irgendwie kommt mir mein Energie Budget zu knapp vor.

: Bearbeitet durch User
von Michael_O (Gast)


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Der Kangoo braucht real zwischen 14 kWh und 18 kWh / 100 km viel mehr 
geht kaum. Dazu kommen die Ladeverluste von knapp 10%. Das aktuelle 
Modell hat 33kWh Batteriekapazität und kann mit bis zu 230V und 32A 
laden. Mit dem alten 22kWh Fahrzeug sind 1000km in der Woche schwer zu 
schaffen, da der 6 Stunden zum laden braucht. Deshalb benutze ich zwei 
davon. Der nächste Kangoo ZE kommt mit 50 kWh Batterie, Drehstrom 
Ladegerät mit 22 kWh und CCS Ladeanschluss für bis zu 50 kW DC.

von oszi40 (Gast)


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> Mit dem alten 22kWh Fahrzeug sind 1000km in der Woche schwer zu
> schaffen, da der 6 Stunden zum laden braucht. Deshalb benutze ich zwei

Prima E-Auto, wenn das alle so machen müssen, können wir doppelt so 
viele Autos verkaufen und brauchen die doppelte Menge Parkflächen. 8-(

von Stephan S. (outsider)


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Gerhard O. schrieb:
> Jetzt habe ich mal überschlagsmäßig berechnet was mich ein eAuto
> "Treibstoffmäßig" kosten würde.

Klingt jetzt nicht so rentabel bei eurem Verhältnis 
Strompreis/Benzinpreis.

Ich würde eine Standheizung mit Heizöl empfehlen um dem Akku bei diesen 
Temperaturen nicht zu sehr Energie zu entziehen. Damit hast dann auch 
annährend 100% Wirkungsgrad. Nur ein wenig warme Luft verschwindet durch 
den Auspuff. Im Kohlekraftwerk würden 50-60% verloren gehen. Fragt sich 
auch wie sich der Akku bei -40° überhaupt verhält.

Vom Laden her klingt es ja so, als würde es schon funktionieren genügend 
km nachzuladen mit deiner Ladeleistung. Fahrzeuge sind ja die meiste 
Zeit am Tag Stehzeuge. Wenn man dort wo sie stehen eine Steckdose hat, 
bekommt man auch mit relativ wenig Ladeleistung genügend Energie in den 
Akku.

von oszi40 (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> Wenn man dort wo sie stehen eine Steckdose hat,

... meinte ein Optimist, der nicht im 3.Stock wohnt

von Stephan S. (outsider)


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Ursel schrieb:
> Stephan S. schrieb:
>> Das ist auch der Grund warum ich es nicht nachvollziehen kann, warum
>> sich die BEV Hersteller partout weigern zumindest gegen Aufpreis 22 kW
>> Lader statt 7,2 anzubieten. Aber das passt eher in andere Threads...
>
> Dass es das nicht unbedingt serienmäßig gibt ist klar, es geht beim Auto
> um jeden Euro. Gegen Aufpreis wäre vielleicht möglich, aber vermutlich
> lohnen sich die Entwicklungskosten nicht und man spart es sich, den
> Platz für den größeren Lader vorzusehen.

Vielleicht besteht ja auch noch Hoffnung wenn mal die Stückzahlen 
steigen. VBisher mit den kleinen Stückzahlen war die Entwicklung eines 
zweiten optionalen Laders auch einfach nicht rentabel. Oder es gab keine 
Firma die mal eben genügend Entwicklungs- und Qualifikationskapazität 
übrig hatte um sowas aus dem Ärmel zu schütteln. Dass die stärkeren 
Lader nicht in Serie sind, kann ich ja verstehen. Da zählt jeder Euro. 
Aber mir wäre das schon nen Aufpreis wert. Wenn ich z.B. beim kürzlich 
bestellten e-Golf die Wahl hätte zwischen CCS mit beim e-Golf 37-39 kW 
für 600 Euro oder 22 kW AC für einen ähnlichen Preis, hätte ich AC 
genommen. Es gibt etwa 20-mal so viele AC 22 kW Lader als 50 kW DCC. 
Auch daheim kann man 22 kW sehr günstig realisieren.

> Ich gehe aber sowieso davon aus, dass man immer häufiger DC-Lader
> antreffen wird, dann ist es nicht mehr so schlimm.

Das hat mir ein Experte für Leistungselektronik auch mal gesagt. Der 
meinte dass DC Standard wird, AC Lader komplett aus dem Auto fliegen und 
in die aktuell genutzten Notlader auch DC rein kommt. Das könnte ich mir 
sogar noch vorstellen. 11 kW DC Lader dürften mittelfristig nicht viel 
teurer sein als 11 kW AC Lader. Da kommt der Großteil der Kosten eh vom 
Stromanschluss, laufenden Kosten, Grundstück, vandalismussicheres 
Gehäuse, … Unterm Strich könnte zumindest das Auto günstiger und 
leichter werden. Andererseits sehe ich aber bisher noch keine 
Ankündigungen in der Richtung. Und dann wäre auch der Combo Stecker 
obsolet, den ich eh für eine total klobige Bastellösung halte, das wäre 
viel besser gegangen, ist jetzt aber dummerweise Standard.

Andererseits hat mir dieser Experte auch versichert, dass "bald" die 
Stromversorgungen in Häusern nicht mehr in AC, sondern in DC gemacht 
werden und da hab ich dann doch extreme Zweifel...

von Stephan S. (outsider)


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oszi40 schrieb:
> Stephan S. schrieb:
>> Wenn man dort wo sie stehen eine Steckdose hat,
>
> ... meinte ein Optimist, der nicht im 3.Stock wohnt

Klar, geht aktuell nicht für jeden. Aber zumindest mal für etwa die 
Hälfte der Leute die gleichzeitig Auto und Wohneigentum haben. Ein Teil 
der anderen Hälfte könnte mit recht geringem Installationsaufwand 8-9 
Stunden an ner Schuko beim Arbeitgeber laden. Das würde schon mal für 
etwa 20.000 km/a reichen. Damit wäre doch schon mal ein beachtlicher 
Anteil versorgt. Für den Rest dauert es halt noch 5-10 Jahre länger, 
wenn 200 kW Ladeleistung normal sind und nicht mehr nur bei 40.000+ € 
Fahrzeugen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Stephan S. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Jetzt habe ich mal überschlagsmäßig berechnet was mich ein eAuto
>> "Treibstoffmäßig" kosten würde.
>
> Klingt jetzt nicht so rentabel bei eurem Verhältnis
> Strompreis/Benzinpreis.
>
> Ich würde eine Standheizung mit Heizöl empfehlen um dem Akku bei diesen
> Temperaturen nicht zu sehr Energie zu entziehen. Damit hast dann auch
> annährend 100% Wirkungsgrad. Nur ein wenig warme Luft verschwindet durch
> den Auspuff. Im Kohlekraftwerk würden 50-60% verloren gehen. Fragt sich
> auch wie sich der Akku bei -40° überhaupt verhält.
Das wird sich erst heraustellen müssen. Naja, es gibt ja schon genug 
Teslas bei uns. Da wird man früher oder später schon hören wie praktisch 
die im Winter sind. Das mit der Standheizung wäre eine gute Einrichtung. 
Auch wenn man bei der Kälte eine Panne hat, hätte man immerhin noch 
Wärme solange genug Heizöl Vorrat überbleibt. Beim Benziner muß man ja 
auch aufpassen. Wenn man bei so großer Kälte eine Landreise macht, dann 
muß man auf alle Fälle warme Kleidung und Schuwerk haben um überhaupt 
überleben zu können ganz gleich ob Benziner oder die eVersion. Es gibt 
Abschnitte wo über 100km oder mehr keine Ansiedlungen, Häuser oder 
Tankstellen existieren. Wer da mit dem Benzin nicht aufpasst hat da auch 
Probleme. Das Klima kann bei uns echt tödlich sein. Da muß man selber 
einiges tun um einigermaßen vorsorgen zu können.
>
> Vom Laden her klingt es ja so, als würde es schon funktionieren genügend
> km nachzuladen mit deiner Ladeleistung. Fahrzeuge sind ja die meiste
> Zeit am Tag Stehzeuge. Wenn man dort wo sie stehen eine Steckdose hat,
> bekommt man auch mit relativ wenig Ladeleistung genügend Energie in den
> Akku.
Naja, die Steckdose am Parkplatz in der Arbeit ist nur für Motorwärmung 
vorgesehen. 15A pro Auto wäre da so ziemlich der Limit.

In Wohngebieten, fürchte ich, ist das Netz nicht unbedingt fähig 
Maximallleistung in vielen Häusern gleichzeitig abzugeben. Da weiß ich 
eigentlich nicht Bescheid inwieweit hohe gleichzeitige Belastungen 
zulässig sind. Da wird es wahrscheinlich noch einige Überraschungen 
geben wenn die eReality nach Hause kommt...

Den Kangoo scheint es bei uns nur in der Verbrennerversion zu geben. 
Aber Renault sieht bei uns sowieso kaum. Früher waren Peugeot noch 
beliebt. Sind aber alle verschwunden. Der kleinste Europäer ist der Fiat 
500 und der Mini. Die Japaner haben da auch noch kleine Kisten.

Wie man mehr und mehr hört will man die Akzeptanz zu eAutos verbessern. 
Da wird es wahrscheinlich Subventionen geben, nehme ich an um die Leute 
"richtig zu motivieren";-)

Wie aber die elektrische Infrastruktur damit fertig wird, darüber wird 
wenig geredet. Ladestation habe ich in der Stadt(Edmonton) noch keine 
bemerkt. Das hat aber nicht viel zu sagen weil ich bis jetzt noch nie 
Interesse dafür hatte.

Ich könnte mir ein eAuto als Zweitfahrzeug nur für die nähere Umgebung 
durchaus vorstellen. Für weite Fahrten ist der Benziner einfach 
praktischer. Ich fahre einmal im Jahr zur Westküste, das sind für den 
Zielort ca. 1200km. Das fahre ich normalerweise an einem Tag. Mit dem 
EAuto wäre das ohne Ladeaufenthalte einfach nicht praktisch. Abgesehen 
davon muß ich über einige steile Pässe, aber wie man hört scheint das 
mit folgender Rekuperation auf der anderen Seite nicht so schlimm zu 
sein. Ich fahre da auch über 12% Steigungen.

Ich nehme an, daß die meisten Leute, sollten sie sich einen eWagen 
zulegen wollen, es als Zweitfahrzeug kaufen. Für weite Strecken ist die 
Infrastruktur nicht günstig. Inwieweit die Teslafahrer mit dem Problem 
konfrontiert werden weiß ich noch nicht. Ich vermute, Tesla hat da in 
strategisch plazierten speziellen Ladestation entlang der Highways 
investiert. Da müßte man sich informieren.

Wie gesagt eFahrzeuge sind auch bei uns im Kommen. Hybrids sowieso. Die 
Priuse haben sich angeblich bei uns schon seit 20 Jahren sehr gut 
bewährt.

Ich hoffe, es interessiert Euch zu hören was sich bei uns auf diesen 
Gebiet tut. Sonst lasst mich wissen.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6138268 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Armin X. (werweiswas)


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Stephan S. schrieb:
> . 11 kW DC Lader dürften mittelfristig nicht viel
> teurer sein als 11 kW AC Lader.

Und wie darf ich mir das in der Praxis vorstellen?
Du hast die PFC-Einheit daheim an der Wand um im Auto aus DC die 
passende Ladespannung zu generieren?

von (prx) A. K. (prx)


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Schreibt er doch. Die Stromversorgung des ganzen Haushalts wird an die 
Erfordernisse des Autos angepasst. Ist ja auch logisch, wenn es doch zu 
den grössten Verbrauchern wird. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Name: (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> sogar noch vorstellen. 11 kW DC Lader dürften mittelfristig nicht viel
> teurer sein als 11 kW AC Lader.

Das glaube ich nicht.

Für einen 11kW AC-Lader ist nicht viel mehr als eine Kontrollelektronik 
(gibts für Hutschiene), vielleicht ein Schütz, eventuell ein LS-Schalter 
und ein FI TypB nötig.
Man muss nicht wirklich mit den hohen Strömen hantieren.

Für den DC-Lader ist dagegen zusätzlich ein Gleichrichter, eine PFC 
und ein DCDC nötig. Eine PFC für 11kW ist kein Hexenwerk, aber schon 
mehr Aufwand als nur ein dummes Schütz. Um den FI kommt man nicht herum.

11kW AC bekommt man schon heute für <400€. Wenn man das in 
Massenfertigung macht, kann man das für <100€ bauen. Da ist keine 
Technik dahinter. Und man kann alle heutigen E-Autos damit laden, TYP2 
ist der gängigste Stecker.

Nein, für die nähere Zukunft bleibt es für die billigen Hauslader bei 
11kW AC, allein schon wegen der Einfachheit.

von Bernd K. (prof7bit)


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Gerhard O. schrieb:
> also bei 30ct/kWh zwischen $4.80-$8.10 per 100 km.

Versteh ich nicht. Oben hast Du geschrieben bei euch kostet der Strom 7 
bis 9 ct/kWh. Wieso rechnest Du jetzt beim Mehrverbrauch durchs Auto 
plötzlich drastisch gestiegene Grundgebühren mit rein? Zeig mal wie Du 
das gerechnet hast!

: Bearbeitet durch User
von Ursel (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Prima E-Auto, wenn das alle so machen müssen, können wir doppelt so
> viele Autos verkaufen und brauchen die doppelte Menge Parkflächen. 8-(

Dein Denkfehler fängt schon da an, dass du davon ausgehst, dass jeder 
1000 km pro Woche fährt. Der durchschnittliche Fahrer fährt aber eher 
300 km. Das ist heute typischerweise eine Akkuladung, und man kann 
selbst an der Schuko 100 km in der Nacht nachladen.

Stephan S. schrieb:
> Das hat mir ein Experte für Leistungselektronik auch mal gesagt. Der
> meinte dass DC Standard wird, AC Lader komplett aus dem Auto fliegen und
> in die aktuell genutzten Notlader auch DC rein kommt.

Ja, man könnte in den Ladeziegel sicherlich auch noch die Elektronik für 
einen 1,8-2,3kW-Charger unterbekommen, ohne das das Teil unhandlich groß 
wird. Galliumnitrid macht es möglich.

Name: schrieb:
> Für den DC-Lader ist dagegen zusätzlich ein Gleichrichter, eine PFC
> und ein DCDC nötig. Eine PFC für 11kW ist kein Hexenwerk, aber schon
> mehr Aufwand als nur ein dummes Schütz. Um den FI kommt man nicht herum.

Das ist sicherlich richtig, aber man muss im Prinzip auch die gesparte 
Ladeleektronik im Auto gegen rechnen. Die ist nämlich allein wegen 
Automotive-Qualifizierung wesentlich teurer. Und der heimische DC-Lader 
konnte einige Autoleben überleben (wenn man vernünftige Qualität kauft).

Wobei das natürlich auch eine Milchmädchenrechnung ist. In der Realität 
werden die Autohersteller wahrscheinlich das Ladegerät raus werfen und 
das Auto für den gleichen Preis verkaufen.

von Name: (Gast)


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Ursel schrieb:
> Wobei das natürlich auch eine Milchmädchenrechnung ist. In der Realität
> werden die Autohersteller wahrscheinlich das Ladegerät raus werfen und
> das Auto für den gleichen Preis verkaufen.

Ohne AC-Lader werden die gar nichts mehr verkaufen.

Die Schuko-Steckdose ist überall vorhanden. Egal ob man zu Besuch ist, 
im Hotel oder sonstwo, immer kann man damit in letzter Konsequenz sein 
Auto laden. Auch, wenn man auf Besuch ist oder dergleichen mehr. 
Angesteckt, einen Zehner für den Strom in die Hand gedrückt, fertig. 
Schon kann man sich den Blödsinn mit den Ladekarten und hirnverbrannten 
Mondpreisen größtenteils schenken.

Die Schukodose repräsentiert ein Ladenetzwerk mit schon jetzt >10 
Millionen Ladepunkten. Ein Auto, welches die nicht nutzen kann, ist im 
Endeffekt minderwertig.

Das Auto aus dem Autohaus holen, und direkt daheim anstecken zu können, 
mit 0,0€ Installationskosten war für mich ein absolutes Muss. Sonst 
hätte ich mir niemals ein E-Auto gekauft.

Damit werde ich wohl nicht allein sein...

Dazu das 22kW-Ladenetz, wo der Strom billiger ist als bei CCS.

von Ursel (Gast)


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Name: schrieb:
> Die Schuko-Steckdose ist überall vorhanden. Egal ob man zu Besuch ist,
> im Hotel oder sonstwo, immer kann man damit in letzter Konsequenz sein
> Auto laden. Auch, wenn man auf Besuch ist oder dergleichen mehr.
> Angesteckt, einen Zehner für den Strom in die Hand gedrückt, fertig.
> Schon kann man sich den Blödsinn mit den Ladekarten und hirnverbrannten
> Mondpreisen größtenteils schenken.

Dafür wäre ja der erwähnte Ziegel mit integriertem Lader genauso 
geeignet.

Name: schrieb:
> Dazu das 22kW-Ladenetz, wo der Strom billiger ist als bei CCS.

Wobei selbst heute die wenigsten Elektroautos die 22 kW nutzen können. 
Der Standard ist eher 7,2 - 11 kW.

von Klaus (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Wenn man bei so großer Kälte eine Landreise macht, dann
> muß man auf alle Fälle warme Kleidung und Schuwerk haben um überhaupt
> überleben zu können ganz gleich ob Benziner oder die eVersion.

Leuchtet erstmal ein. Aber wie kommt man aus dieser Situation wieder 
raus? Beim Benziner hilft einem jemand mit einem Reservekannister. Aber 
wie kommt das eAuto zurück in die Zivilisation. Ersatzakku?

MfG Klaus

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Starthilfekabel...

von Name: (Gast)


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Klaus schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Wenn man bei so großer Kälte eine Landreise macht, dann
>> muß man auf alle Fälle warme Kleidung und Schuwerk haben um überhaupt
>> überleben zu können ganz gleich ob Benziner oder die eVersion.
>
> Leuchtet erstmal ein. Aber wie kommt man aus dieser Situation wieder
> raus? Beim Benziner hilft einem jemand mit einem Reservekannister. Aber
> wie kommt das eAuto zurück in die Zivilisation. Ersatzakku?

Wer tief in die Wildnis fährt, muss entsprechend planen, ob Verbrenner 
oder E-Auto macht da keinen Unterschied. Eventuell ist dann ein E-Auto 
vielleicht nicht die beste Wahl? Gibt eh keine E-Geländewagen.

Sowieso: Ich fahre seit 25 Jahren Auto, und mir ist das noch nie 
passiert. Ich kenne niemanden, der je mit leerem Tank hängengeblieben 
ist. Ich hatte auch nie einen Reservekanister, und habe auch nie einem 
hängengebliebenem Fahrzeug mit leerem Tank helfen müssen.

Ursel schrieb:
> Dafür wäre ja der erwähnte Ziegel mit integriertem Lader genauso
> geeignet.

Schon, aber welchen Vorteil hat es, das statt in das Auto in den Ziegel 
zu packen?

Ein Auto ohne diesen Ziegel wird niemand kaufen. Und es ist aufwändiger, 
die Elektronik so klein zu bauen, dass sie in den Ziegel hineingeht, als 
wenn man sie ins Auto baut. Oder man baut einen sehr großen Ziegel. Ich 
erkenne den Vorteil nicht, sehe aber Nachteile.

Dazu wird ein Auto ohne Typ2 momentan unverkäuflich sein, weil das den 
größten Teil der Ladesäulen schlicht nicht nutzen kann.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> Starthilfekabel...

... integriert im Abschleppseil.

Nach einer Stunde klinkt sich dann der Hintere dankend aus :-)

Aber ernsthaft: man kann natürlich immer Fälle konstruieren, in denen 
die eine oder andere Antriebsart nachteilig ist.

Ehrlich gesagt: ich hatte bisher noch nie das Problem, aus Benzinmangel 
liegengeblieben zu sein. Das sollte dann auch bei E-Autos funktionieren.

Ansonsten werden sich die Pannenhelfer schon zügig darauf einstellen und 
einen passenden Akku mit allen möglichen Ladekabeln dabei haben, um 
denjenigen zum nächsten Rastplatz zu bekommen (da sollten dann ja 50km 
Reichweite ausreichend sein).

von Ursel (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich nehme an, daß die meisten Leute, sollten sie sich einen eWagen
> zulegen wollen, es als Zweitfahrzeug kaufen. Für weite Strecken ist die
> Infrastruktur nicht günstig.

Ich weiß nicht wie es in Kanada ist, aber in Europa kann man problemlos 
über 1000 km an einem Tag mit einem E-Auto zurücklegen. Die 
Ladeinfrastruktur ist inzwischen sehr gut ausgebaut. An den Hauptachsen 
hat man fast an jeder Raststätte/Autohof Lademöglichkeiten mit >100kW.

Tesla braucht man dafür auch nicht. Ich habe z.B. ganz gute Erfahrung 
mit dem Hyundai Kona. 300-400 km für das erste Teilstück (weil man ja 
mit 100% startet), dann jeweils 200-250 km pro halbstündigen Ladestopp 
(bis ca. 70% laden). Die erwähnten 1200 km würde man also mit 4 oder 5 
Ladestopps machen. Selbst wenn man mit dem Verbrenner die Strecke ohne 
Pause durchfahren würde also maximal 2,5 Stunden Zeitnachteil. In der 
Realität (abzüglich Tanken, Essen, Pinkelpausen) eher unter 1 Stunde.

Einen größeren Zeitnachteil hat man eigentlich nur in Deutschland, wenn 
man gewöhnt ist, stundenlang mit >180km/h auf der Autobahn zu ballern 
(die genannten Reichweiten gelten bei ca. 120 km/h 
Reisegeschwindigkeit). Und im Winter verliert man je nach Auto auch noch 
etwas Zeit, wegen höherem Verbrauch und ggf. "Coldgating".

von Ursel (Gast)


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Name: schrieb:
> Ein Auto ohne diesen Ziegel wird niemand kaufen. Und es ist aufwändiger,
> die Elektronik so klein zu bauen, dass sie in den Ziegel hineingeht

Eben nicht, weil man sich die Integration ins Auto sparen kann. Da 
spielen unter anderem Automotive-Qualifizierungen und Baumusterprüfung 
eine Rolle. Man kann einfach ein günstiges Standardteil einkaufen.

Das klein bauen ist dagegen wenig problematisch, und hat noch den 
Vorteil einer hohen Effizienz.

Name: schrieb:
> Dazu wird ein Auto ohne Typ2 momentan unverkäuflich sein, weil das den
> größten Teil der Ladesäulen schlicht nicht nutzen kann.

Momentan ja, da stimme ich absolut zu. Das ist eher eine Frage, die sich 
in den nächsten 5-10 Jahren stellt.

Und Typ2 könnte man ja immer noch anbieten. Mit der externen Ladelösung.

von Klaus (Gast)


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Name: schrieb:
> Sowieso: Ich fahre seit 25 Jahren Auto, und mir ist das noch nie
> passiert. Ich kenne niemanden, der je mit leerem Tank hängengeblieben
> ist. Ich hatte auch nie einen Reservekanister, und habe auch nie einem
> hängengebliebenem Fahrzeug mit leerem Tank helfen müssen.

Ist mir schon passiert. Tank hätte eigentlich laut Kilometerzähler bis 
zur Billigtankstelle gereicht, habe aber nicht berücksichtigt, das 
Winter war. Das Nachtanken aus dem Reservekannister war eigentlich 
problemlos, hat aber einen Autobahnzuschlag gekostet.

Ich erinnere mich an Staus wegen Blitzeis im Winter. Da haben die 
Autofahrer um nicht zu erfrieren ihre Tanks leergenuckelt. Da mussten 
dann viele mit Sprit versorgt werden, um weiterzukommen. Bei Fahrzeugen, 
die im Sommer eine Reichweite um 160km, im kalten Winter weniger als 
100km haben, stelle im mir das, insbesondere in Kanada schon 
problematisch vor.

MfG Klaus

von Ursel (Gast)


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Klaus schrieb:
> Ich erinnere mich an Staus wegen Blitzeis im Winter. Da haben die
> Autofahrer um nicht zu erfrieren ihre Tanks leergenuckelt. Da mussten
> dann viele mit Sprit versorgt werden, um weiterzukommen. Bei Fahrzeugen,
> die im Sommer eine Reichweite um 160km, im kalten Winter weniger als
> 100km haben, stelle im mir das, insbesondere in Kanada schon
> problematisch vor.

Es gibt nur ein langstreckentaugliches Fahrzeug mit einer so geringen 
Reichweite, das ist der alte Ioniq. Ansonsten sind >300 km inzwischen 
Standard, zwischen zwei Autobahnetappen fährt man meist 150-250 km, weil 
man nicht voll lädt. Bei schlechten Bedingungen im Winter würde man 
vielleicht eher konservativer planen, damit man im Zweifelsfall genug 
Restkapazität hat.

Im Winter haben Elektroautos den Vorteil, dass sie prinzipbedingt 
Standklimatisierung haben. Das heißt im Stand braucht man eben auch nur 
die ca. 1-2 kW für die Heizung bzw. Wärmepumpe. Das heißt selbst mit nur 
10-15 kWh Restkapazität kann man bei Minusgraden viele Stunden ausharren 
und hat danach vielleicht sogar noch die Chance, von der Autobahn runter 
zur nächsten Siedlung mit Steckdose zu kommen.

von Name: (Gast)


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Ursel schrieb:
> Eben nicht, weil man sich die Integration ins Auto sparen kann. Da
> spielen unter anderem Automotive-Qualifizierungen und Baumusterprüfung
> eine Rolle. Man kann einfach ein günstiges Standardteil einkaufen.

Achso, Zertifizierungen. Das kann natürlich sein. Der übliche Tanz, um 
Papiertieger zufrieden zu stellen also.

Bin mal gespannt, wie sich das wirklich entwickelt. Meine Prognose 
bleibt AC, aber ich hatte schon in der Vergangenheit oft unrecht. Also 
nicht drauf wetten ;-)

Klaus schrieb:
> Ist mir schon passiert. Tank hätte eigentlich laut Kilometerzähler bis
> zur Billigtankstelle gereicht, habe aber nicht berücksichtigt, das
> Winter war. Das Nachtanken aus dem Reservekannister war eigentlich
> problemlos, hat aber einen Autobahnzuschlag gekostet.

Wegen ein paar Cent fährt man das Auto nicht auf 3% herunter. Dann tankt 
man halt mal für 5€ teuren Sprit oder Strom nach. Man muss ja nicht 
gleich vollmachen.

Ich hab immer etwa 15-25% als Reserve drin. Schon weil ich in einem 
eventuellem Stau nicht frieren will. Ich stand schon öfter ungeplant 
länger im Stau, und war jedesmal um die komfortable Reserve froh.

Wenn das lästig ist, ist der Akku oder Tank des Autos zu klein.

von Ursel (Gast)


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Name: schrieb:
> Achso, Zertifizierungen. Das kann natürlich sein. Der übliche Tanz, um
> Papiertieger zufrieden zu stellen also.

Ja, Professionelle Produktentwicklung sieht von außen sicherlich oft wie 
Bürokratie aus. Das ist halt der Unterschied zur Bastelei, da hat man 
solche Probleme natürlich nicht. Da sind für Massenproduktion 
essentielle Themen wie Traceability unwichtig.

Name: schrieb:
> Bin mal gespannt, wie sich das wirklich entwickelt. Meine Prognose
> bleibt AC, aber ich hatte schon in der Vergangenheit oft unrecht. Also
> nicht drauf wetten ;-)

AC würde in dem Szenario ja weiterhin bestehen bleiben.

von Klaus (Gast)


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Name: schrieb:
> Wegen ein paar Cent fährt man das Auto nicht auf 3% herunter. Dann tankt
> man halt mal für 5€ teuren Sprit oder Strom nach. Man muss ja nicht
> gleich vollmachen.

Hatte ja Reserve dabei, war nur Pech, daß gerade beim Nachtanken ein 
Pacecar vorbei kam.

Name: schrieb:
> Ich hab immer etwa 15-25% als Reserve drin. Schon weil ich in einem
> eventuellem Stau nicht frieren will. Ich stand schon öfter ungeplant
> länger im Stau, und war jedesmal um die komfortable Reserve froh.

Schön für dich. Dann wollen wir mal hoffen, daß alle anderen auch so 
denken.

MfG Klaus

von Name: (Gast)


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Ursel schrieb:
> Name: schrieb:
>> Achso, Zertifizierungen. Das kann natürlich sein. Der übliche Tanz, um
>> Papiertieger zufrieden zu stellen also.
>
> Ja, Professionelle Produktentwicklung sieht von außen sicherlich oft wie
> Bürokratie aus. Das ist halt der Unterschied zur Bastelei, da hat man
> solche Probleme natürlich nicht. Da sind für Massenproduktion
> essentielle Themen wie Traceability unwichtig.

Ich ging aber schon davon aus, dass auch ein externes Ladegerät 
professionell entwickelt werden muss.
Und dass man ins Auto auch fallweise einfach ein zugekauftes Ladegerät 
einbauen könnte.

Daher die Bemerkung mit dem Papiertieger. Für mich hat das so geklungen, 
als müsse man beim Einbau ins Auto gleich dermaßen viel mehr Papier 
produzieren, als für ein externes Ladegerät.

Das ist nämlich auch kein Pappenstiel, weil das z.B. auch den ganzen 
Temperaturbereich, die elektrische Sicherheit, die EMV und mehr 
einhalten muss. Was nützt ein Ladeziegel, der bei -10° nicht betrieben 
werden darf? Oder der nicht in der Sonne liegen darf?

von Ursel (Gast)


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Name: schrieb:
> Ich ging aber schon davon aus, dass auch ein externes Ladegerät
> professionell entwickelt werden muss.

Ja. Aber nur einmal, und kann dann in x verschiedenen Fahrzeugen 
verwendet werden. Auch wenn man bei Onboard-Chargern auf Zulieferteile 
zurückgreift, ist der Integrationsaufwand immer noch vorhanden.

Und ein Ausfall ist nicht so kritisch, man muss schließlich nicht in die 
Werkstatt. Bei einem Qualitätsproblem macht es schon einen Unterschied, 
ob man tausende Autos in der Werkstatt umbauen muss oder ob man einfach 
ein externes Kabel einschickt und ein Austauschteil zugeschickt bekommt.

Man muss außerdem keine Ersatzteilversorgung für 20 Jahre sicherstellen, 
weil man einfach einen Lader vom Drittmarkt kaufen kann (ist schließlich 
ein kompatibler Standard).

Da sinkt der Aufwand schon gewaltig.

Name: schrieb:
> Daher die Bemerkung mit dem Papiertieger. Für mich hat das so geklungen,
> als müsse man beim Einbau ins Auto gleich dermaßen viel mehr Papier
> produzieren, als für ein externes Ladegerät.

Mit Begriffen wie "Papier produzieren" tust du so als wäre das unnötiger 
Aufwand. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass dem nicht so ist. Solche 
Aussagen kommen typischerweise von Leuten, die nicht wissen was es 
bedeutet, ein Produkt in Serie zu bekommen.

Name: schrieb:
> Das ist nämlich auch kein Pappenstiel, weil das z.B. auch den ganzen
> Temperaturbereich, die elektrische Sicherheit, die EMV und mehr
> einhalten muss. Was nützt ein Ladeziegel, der bei -10° nicht betrieben
> werden darf? Oder der nicht in der Sonne liegen darf?

Natürlich gibt es da auch Anforderungen, die "kein Pappenstiel" sind. 
Ändert aber nichts daran, dass es bei der Integration zusätzlichen 
Aufwand gibt, den man auch nicht wegzaubern kann.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Bernd K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> also bei 30ct/kWh zwischen $4.80-$8.10 per 100 km.
>
> Versteh ich nicht. Oben hast Du geschrieben bei euch kostet der Strom 7
> bis 9 ct/kWh. Wieso rechnest Du jetzt beim Mehrverbrauch durchs Auto
> plötzlich drastisch gestiegene Grundgebühren mit rein? Zeig mal wie Du
> das gerechnet hast!

Danke für Deinen Einwand. Da hatte ich selber nicht aufgepaßt. Ich hatte 
kürzlich mal gelesen, daß der "wahre" Preis von Strom sich um 
$0.27-0.30/kWh bewegen soll und damit gerechnet. Wie die darauf gekommen 
sind weiß ich im Augenblick auch nicht. Fakt ist, daß man eine fixe 
Grundgebühr (Delivery Charge) bezahlt die sich aber bei höheren 
Verbrauch relativiert. Meine letzte Rechnung bezeugt $41.13 als Delivery 
Charge und $31.82 für 335kWh/Monat plus $5.35 Administration Charge. Die 
kWh wird mit 8.069ct berechnet. Im November war die kWh noch 6.8ct. Hier 
wäre dann die praktische Bilanz:

335kWh für die Wohnung,   $27.03 @ 8.069ct
300kWh für 1000km Fahren, $24.20 @ 8.069ct
Administrationsgebühr     $5.35
Delivery Charge+Admin      $46.48
Fixed Cost Haus (aufgeteilt im Verhältnis Haus/Auto) = $21.95
Fixed Cost Auto = $21.96
----------------------------------------------------------------
Total Haus mit Gebühren = $48.98 (335kWh) -> 14.62ct/kWh
Total Auto mit Gebühren = $43.92 (300kWh) -> 14.64ct/kWh

Benziner für 1000km (7l/100 und 92ct/l) = $64.40 oder $6.44/100km

eAuto für 100kmh (33kWh) = $14.64/100km
mit Ladeverluste 10% = $16.1

P.S. Die 5% Mehrwertsteuer ist nicht mit eingerechnet.

Hat diese Art der Berechnung Sinn?

Der Benziner rechnet sich aber langfristig wegen Ölwechsel, Filter, 
Motorverschleiß usw. schlechter und es ist anzunehmen, daß die 10 Jahre 
Kosten beim Verbrenner höher liegen solange die Batterien beim eFahrzeug 
keinen Ärger machen.

: Bearbeitet durch User
von Name: (Gast)


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Ursel schrieb:
> Mit Begriffen wie "Papier produzieren" tust du so als wäre das unnötiger
> Aufwand. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass dem nicht so ist. Solche
> Aussagen kommen typischerweise von Leuten, die nicht wissen was es
> bedeutet, ein Produkt in Serie zu bekommen.

Kann ich schon nachvollziehen, die Aussage. Hier im Forum haben einige 
Leute eine sehr seltsame Einstellung zur Hardwareentwicklung. Die sind 
mit dem Schaltplan dann schon fertig :-)

Ich bin nur nicht sehr positiv gegenüber Zertifizierungen eingestellt, 
weil ich schon eine Safety-Entwicklung nach SIL3 machen musste.
Dabei habe ich gelernt, dass die Vorschriften nicht das Papier wert 
sind, auf das sie gedruckt sind, und der TÜV auch nur mit Wasser kocht.

von Ursel (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich habe mal den Ablauf eines typischen Roadtrips durch Europa vom 
Better Routeplanner kopiert. Gut 1100 km in 15 Stunden mit einem Hyundai 
Kona.

Start um 6, Frühstücken beim ersten Stopp (20 Minuten sind dafür eher 
knapp, d.h. man lädt ggf. etwas weiter um den zweiten Stopp abzukürzen - 
oder man fährt schneller). Zweiter Stopp kurze Pause. Dritter Stopp 
Mittagessen, deshalb länger vollladen. Den vierten Stopp könnte man 
sogar überspringen, aber meistens ist sowieso eine kurze Pinkelpause 
fällig. Dann noch einmal laden in Genua, alternativ könnte man Genua 
überspringen und an der Autobahn laden. In der Ecke gibt es leider nur 
noch 50kW-Lader - allgemein das Problem je weiter man in den Süden 
kommt.

Ach, und übrigens alles ohne Ionity.

von vn nn (Gast)


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oszi40 schrieb:
>> Mit dem alten 22kWh Fahrzeug sind 1000km in der Woche schwer zu
>> schaffen, da der 6 Stunden zum laden braucht. Deshalb benutze ich zwei
>
> Prima E-Auto, wenn das alle so machen müssen, können wir doppelt so
> viele Autos verkaufen und brauchen die doppelte Menge Parkflächen. 8-(

Man fragt sich schon etwas, ob du eigentlich nicht lesen kannst, oder 
nur nicht willst:

Michael_O schrieb:
> Der nächste Kangoo ZE kommt mit 50 kWh Batterie, Drehstrom
> Ladegerät mit 22 kWh und CCS Ladeanschluss für bis zu 50 kW DC.

Ursel schrieb:
> oszi40 schrieb:
>> Prima E-Auto, wenn das alle so machen müssen, können wir doppelt so
>> viele Autos verkaufen und brauchen die doppelte Menge Parkflächen. 8-(
>
> Dein Denkfehler fängt schon da an, dass du davon ausgehst, dass jeder
> 1000 km pro Woche fährt. Der durchschnittliche Fahrer fährt aber eher
> 300 km. Das ist heute typischerweise eine Akkuladung, und man kann
> selbst an der Schuko 100 km in der Nacht nachladen.

Sein Denkfehler fängt schon ganz wo anders an...

von ACDC (Gast)


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Ursel schrieb:
> Momentan ja, da stimme ich absolut zu. Das ist eher eine Frage, die sich
> in den nächsten 5-10 Jahren stellt.
>
> Und Typ2 könnte man ja immer noch anbieten. Mit der externen Ladelösung.

Na wenn wir schon in die Zukunft schauen.

Dann wird es vielleicht auch kein AC mehr geben.
So nen richtigen Trafo mit Trafoblech und unmengen Kupfer gibt es doch 
es nur noch auf Nieder und Mittelspannungsebene.

Alles andere sind doch "Inverter".

Aktuell gehn über Drehstrom mit 16A AC doch nur 11kW. Dafür sind 4 
Leiter nötig.

Mit DC würde da einfach so 18kW gehen.

Und welcher Verbraucher braucht heute noch wirklich Drehstrom?

von Name: (Gast)


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Ursel schrieb:
> Ich habe mal den Ablauf eines typischen Roadtrips durch Europa vom
> Better Routeplanner kopiert. Gut 1100 km in 15 Stunden mit einem Hyundai
> Kona.

Sieht besser aus als erwartet. Viel besser sogar.

Ich würde aber sagen, man sollte die Tauglichkeit eines Autos nicht an 
Sonderfahrten festmachen. Ich würde mir für einmalige Fahrten einfach 
ein besser passendes Auto leihen. Z.B. einen VW-Bus. Wenn man 
Sonderfahrten mit Leihautos macht, kommt man im Alltag mit etwas 
praktischerm und Kleinerem aus. Das viel billiger im Unterhalt ist.

Ich wunder mich immer über die Leute, die sich das ganze Jahr mit einem 
dicken SUV durch den Stadtverkehr quälen, weil sie einmal im Jahr das 
Wohnmobil nach Italien ziehen wollen.
Für den Mehrpreis des SUV kann man sich ziemlich oft einen passenden 
Leihwagen nehmen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Mal egoistisch ausgedrückt: 'Ne S-Tonne im sommerlichen Stadtverkehr ist 
schon was feines. Da können die alle im Stau stehen wie sie wollen... 
bequem hinflezen, Klima an, Anlage an und solange man keinen Zeitdruck 
hat kann einem völlig egal sein was draußen passiert. Mit Zeitdruck 
machts anders im Grund auch keinen Sinn, weil wenn man in Berlin erstmal 
im Berufsverkehr feststeckt, ist's sowieso zu spät um was an der Lage zu 
ändern. Man kommt aber auf jeden Fall entspannt dort an wo man hin 
wollte und nicht so hmm ich muß die Klima und alles abschalten damit der 
Saft noch 20km reicht...

: Bearbeitet durch User
von Name: (Gast)


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Ben B. schrieb:
> ändern. Man kommt aber auf jeden Fall entspannt dort an wo man hin
> wollte und nicht so hmm ich muß die Klima und alles abschalten damit der
> Saft noch 20km reicht...

Da hast du wenig Ahnung von E-Autos ;-)

Also mit meinem E-Auto braucht die Klima deutlich unter 1kW, wenn sie 
mal läuft. Der Akku hat aber 40kWh. Rechne es dir selber aus, da kannst 
du auch bei 20% Akku noch recht lange kühl im Stau stehen. Tatsächlich 
ändert die Klima vergleichsweise wenig an der Reichweite.
Warum ist auch klar: Ein Traktionsakku für ein Auto ist so groß, dass 
die winizige Klimaanlage kaum noch ins Gewicht fällt. Die 
Temperaturdifferenz ist relativ klein, verglichen mit der Heizung.

Im Winter hat man heute normalerweise eine Wärmepumpe (welche das 
frühere Heizproblem der E-Autos großtenteils löst). Bei moderaten 
Temperaturen (wie gerade im Moment) ist die Heizung dann so sparsam, 
dass sie sich kaum auswirkt.

Und was entspannt Fahren angeht:
Die 1km/h-Schleifkupplungs-Zuckler sind mit dem E-Auto nicht mehr 
lästig, denn es gibt kein Gehampel mit der Kupplung mehr. Fahr ich halt 
mit 1km/h hinterher. Stop and Go macht keinen Mehrverbrauch, und mit 
Einpedalfahren ist das auch sehr viel weniger Aufwand als beim 
Verbrenner.

Dazu der Geräuschpegel, der eher einem Oberklasse-Fahrzeug entspricht.

Ich sag mal, gemütlich ist ein Verbrenner-SUV im Vergleich mit einem 
E-Auto sicher nicht.
Wenn du ein Verbrenner SUV mit dem Fahrkomfort z.B. eines 
durchschnittlichen E-Autos haben willst, musst du viel Geld hinlegen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Den V8 Diesel in der S-Tonne hörst Du auch nur minimal, obwohl Du bei 
Mercedes und Diesel immer ein Stück LKW dazubekommst. Der Motor läuft 
gut, aber gelegentlich etwas unkultivierter als ein Benziner (beim 
Anlassen möchte er am liebsten erst mal das ganze Auto auf's Dach 
drehen) und mit Sicherheit unkultivierter als ein Elekroantrieb. Finde 
ich aber nicht schlimm, kann so bleiben.

Ich weiß nicht wieviel Leistung die Klimaautomatik bei einem Elektroauto 
hat. Da muß ja dann auch ein Verdichter und mindestens zwei Lüfter 
laufen. Ich weiß nur, daß die Klima bei meinem Diesel nicht auffällt. 
Man hört immer die Klima würde einen deutlichen Mehrverbrauch 
verursachen, aber dem V8 ist es wohl egal, der merkt die Klima gar 
nicht. Keine Ahnung wie das mit Benzinern oder kleineren Autos ist, aber 
irgendwo muß der Mythos ja herkommen.

Das einzige was man wirklich merkt ist Stop-and-Go-Verkehr, das mag er 
nicht. Das ist so ziemlich das einzige wo Elektroantriebe heute schon 
einen großen Vorteil besitzen. Umweltfreundlich sind sie nur mit 
Ökostrom und nicht mit Braunkohlestrom aus der Lausitz oder aus dem 
Ruhrgebiet. Wobei man angesichts der immens steigenden Strompreise trotz 
fast null Ausbau der erneuerbaren Energieen klar sieht, daß wir uns 
Ökostrom heutzutage nicht flächendeckend leisten können. Für 
Langstrecken sind die Akkus noch nicht leistungsfähig genug. Ich weiß 
auch nicht wie so ein Akku in 20 Jahren aussieht, wieviel Kapazität er 
dann noch hat. Akkutausch beim Gebrauchtwagen wäre wohl ein finanzieller 
Totalschaden.

Mit Schrittgeschwindigkeit irgendwo langzuckeln oder "Einpedalfahren" 
mit wenig Tempo hat ein Verbrenner auch kein Problem. Die zugehörige 
Erfindung dazu heißt Automatikgetriebe und in der Fahrschule sollte 
jeder mal was von vorausschauender Fahrweise gehört haben.

Und zu guter Letzt: Wenn ich ein gut brauchbares Elektroauto mit etwas 
Comfort und Sicherheit haben möchte, muß ich auch verdammt viel Geld 
hinlegen. So'n Auto-Kinderspielzeug aus 90% Plastik und 150km Reichweite 
gibts vielleicht schon billiger und für die Stadt mag das auch praktisch 
sein. Aber bei mehr als 80 km/h fühlt man sich doch in sowas nicht mehr 
wohl... braucht nur ein LKW beim Spurwechsel mal nicht aufpassen, macht 
er das Ding platt wie 'ne Flunder und merkt's noch nicht mal.

von Michael_O (Gast)


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Die Geschichte mit der Dieselheizung hat bei einem meiner Kangoo ZE den 
Vorteil wirklich ordentlich warm zu werden, auch bei deutlichen minus 
Graden. Bei diesem Auto wird der ganze Laderaum ohne jede Isolierung mit 
geheizt. Beim zweiten gibt es eine Trennwand, so das die 5kW 
Heizleistung die Fahrerkabine recht schnell warm bekommen, danach fällt 
die Leistung auf 1kW und es bleibt etwas unterkühlt.
Eine Nacht im Schnee auf der Autobahn hatte wir schon mal, uns ich habe 
morgens um 5 an der Tankstelle Diesel geholt bevor die Karre liegen 
geblieben ist. Nun hat auch mein neuerer Diesel immer eine Standheizung.
Viele Probleme werden sicher in der Zukunft eine Lösung finden. Die 
Aktuellen E-Autos sind jetzt seit knapp 10 Jahren am Markt. Was sich da 
in den nächsten Jahren bewegen wird, kann man gut abschätzen wenn man 
sich mal in ein Automuseum begibt, uns sich die letzten hundert Jahre 
ansieht. Da ist vieles in Bewegung im Moment und ich finde es Spannend 
früh mit dabei sein zu können ohne viel Geld zu verbrennen. Meine Kangoo 
ZE können das one Paddel driving und das ist selbst gegen die 9Gang 
Automatik meines aktuellen Mercedes noch ein riesen Fortschritt

von Name: (Gast)


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Ben B. schrieb:
> ..

Wie schön für dich.

Warum kauft du dir dann nicht einen Diesel, pflegst weiter deine 
(unbegründeten) Vorurteile?

Niemand will, dass du dir ein E-Auto kaufst. Nur musst du mie 
Widerspruch rechnen, wenn du Vorurteile aus der Frühzeit der E-Autos als 
Fakten verkaufst.

Dein toller V8 ist übrigens so teuer, dass den schon mit einem E-Auto 
der Oberklasse vergleichen müsstest, nicht mit einem Nissan Leaf oder 
Zoe. Also Tesla Modell S oder dergleichen.
Du willst vermutlich aber sowieseo nicht zugeben, dass schon ein oller 
Zoe mehr Fahrkomfort als deine Rumpelkiste hat :-)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Gerade mal runterkopiert von der Kangoo-ZE Webseite:

> Dank unserer neuen Z.E. 33 Batterie (33 kWh) können Sie mit dem
> Renault KANGOO Z.E. 33 bis zu 230 km** weit fahren, d.h. bis
> zu 200 km unter Realbedingungen***.

Wenn ich die Sternchen und "bis zu"-Formulierungen schon lese, wird mir 
schlecht und ich hab sofort keine Lust mehr, auch nur das Kleingedruckte 
zu lesen bevor mir klar wird, daß ich so einen Haufen nicht haben 
möchte. Erst 230km rausprotzen und dann so ach nee wenn man Glück hat 
(drei Sternchen in einer Reihe) sind doch nur 200km drin, bevor einer 
klagt. Aber "bis zu" ist sowieso der Freibrief zur Lüge, selbst wenn der 
Kahn nur einen einzigen Kilometer schafft ist "bis zu 230km" bestimmt 
noch unanfechtbar. Kann ja schließlich kein Hersteller was dafür, wenn 
der dumme Nutze mit dem Ding nicht nur 230km schnurgerade bergab fährt.

Dazu 'ne Dieselheizung in 'nem E-Auto...?! Ja nee, is klar! :D

Edit: Über den Fahrkomfort eines Zoe kann ich mir kein Urteil erlauben, 
weil ich noch nie in so einer Sardinenbüchse dringesessen und sie mal 
ausgiebig (d.h. auch auf der Autobahn) getestet habe.

Ich würde mir gerne ein Elektroauto kaufen - aber erst wenn sich die 
Dinger auch preislich lohnen und langstreckentauglich sind.

nochmal Edit: ... und haltbar sind, d.h. ein Autoleben nicht mit 9 
Jahren und 100.000km definiert ist, sondern wenn die Dinger auch nach 20 
Jahren noch brauchbare Akku-Leistung haben und nicht schon den dritten 
Motor wie manches Verbrenner-Auto heute.

: Bearbeitet durch User
von Name: (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Ich würde mir gerne ein Elektroauto kaufen - aber erst wenn sich die
> Dinger auch preislich lohnen und langstreckentauglich sind.

Kauf dir bitte nie ein E-Auto. Noch mehr Leute, die sinnlos herummosern 
braucht kein Mensch.

Bleib bitte bei deinem V8 Diesel und fertig.

Oder willst du Winfried und MaximB ersetzen?
Hoffentlich nicht...

von Ursel (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Ich würde mir gerne ein Elektroauto kaufen - aber erst wenn sich die
> Dinger auch preislich lohnen und langstreckentauglich sind.

Deine Methode kann man auch genauso gut umgekehrt anwenden. Einfach die 
Anforderungen so setzen, dass sie der persönlichen Wahl entspricht.

Ich persönlich würde mir auch keinen Verbrenner mehr kaufen, der mit 
einem Turbolader, Automatikgetriebe, Partikelfilter oder gar SCR-Kat 
ausgestattet wird, weil das notorisch unzuverlässige und extrem teure 
Teile sind. Ich möchte allerdings auch ein durchzugsstarkes Auto haben. 
Ein Äquivalent von 150 Turbo-PS müssen es schon sein. Mehr als 5 Liter 
auf 100 km dürfte es aber auch nicht verbrauchen.

Mir würde genau ein Verbrennerfahrzeug einfallen, das die Anforderungen 
erfüllt, das wäre der Corolla 2.0 Liter Hybrid. Ansonsten allenfalls 
PHEV, oder eben ein quasi beliebiges Elektroauto.

Und meine Freundin möchte sowieso niemals mehr einen Verbrenner fahren. 
O-Ton: "lärmender Stinker".

Mir ist allerdings sehr bewusst, dass das eine höchst subjektive 
Entscheidung ist. Und ich gehe nicht in irgendwelche Foren, wo sich 
V8-Freunde über den lautesten Sportauspuff austauschen und erzähle 
denen, wie toll doch Elektroautos sind.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Naja was heißt persönlichen Anforderungen anpassen...? Es kann jederzeit 
vorkommen, daß man mal möglichst schnell 1000km oder noch ein Stück mehr 
fahren muß weil irgendwas schiefgelaufen ist oder irgendwas passiert 
ist. Da nehme ich ein aktuelles Verbrenner-Auto, tanke es voll und je 
nach Verkehrslage (z.B. abends/nachts fahren) bin ich mit großer 
Sicherheit in ein paar Stunden da. Mit einem Elektrobomber geht das 
einfach noch nicht, weil der nur 300km schafft und dann evtl. eine 
stundenlange Ladepause braucht. Mit Fahrerwechsel und Nachtanken kommt 
ein Verbrenner auch in kurzer Zeit wieder zurück... Sicherlich sind 
solche Fahrten die Ausnahme, aber ich habe gerne die Sicherheit, daß ich 
solche Fahrten genau jetzt machen kann wenn es erforderlich wird, ohne 
daß ich mir vorher noch ein anderes Auto besorgen muß und dadurch Zeit 
verliere. Solche Verleiher sind ja schließlich auch nicht überall 
anzutreffen und haben nicht immer geöffnet.

Das hat auch nichts mit rummosern zu tun, sondern einfach mit meinem 
Verständnis von Alltagstauglichkeit. Das Ding muß die Strecke am Stück 
schaffen, die ich auch am Stück (ohne Schlafpause) zu fahren schaffe. 
Dann noch etwas Sicherheit und Komfort an Bord und ich würd sofort sagen 
damit kann man was anfangen. Die Leistung von 150 Turbo-PS ist mit 
Elektroantrieben weit unproblematischer zu erreichen als mit 
Verbrennern, da sehe ich das kleinste Problem. Es gibt eigentlich keinen 
Grund, eine Elektro-Limousine mit weniger als 200..300 PS zu bauen, 
außer daß der Antrieb 30kg schwerer wird.

Der Spritverbrauch bei heutigen Autos hängt sehr stark von der Fahrweise 
ab. Das merkt man besonders wenn man eine Fahrt am Tag unter Zeitdruck 
mit einer ruhigen Nachtfahrt auf der gleichen Strecke vergleicht, vor 
allem auf tagsüber vielbefahrenen Strecken.

> O-Ton (Frau): "lärmender Stinker".
O-Ton (Mann): "RAUS!!"

von Ursel (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Es kann jederzeit
> vorkommen, daß man mal möglichst schnell 1000km oder noch ein Stück mehr
> fahren muß weil irgendwas schiefgelaufen ist oder irgendwas passiert
> ist.

Kann ich mit einem Elektroauto genauso. 1000 km nimmt sowieso 10+ 
Stunden in Anspruch, da machen die paar Minuten fürs Laden auch nicht 
das Kraut fett.

Ben B. schrieb:
> weil der nur 300km schafft und dann evtl. eine
> stundenlange Ladepause braucht.

Ganz klare Fehlinformation. Da stellt sich nur die Frage: Lüge oder 
Unwissen?

Ben B. schrieb:
> Das Ding muß die Strecke am Stück
> schaffen, die ich auch am Stück (ohne Schlafpause) zu fahren schaffe.

Und wieder passt du die Anforderungen an deine persönliche Gefühlslage 
an. Kannst du machen, und du darfst gerne einen Verbrenner wählen.

Aber was zum Teufel hast du dann hier in einem Elektroauto-Thread 
verloren, wenn die für dich eh nicht in Frage kommen?

Ben B. schrieb:
> Die Leistung von 150 Turbo-PS ist mit
> Elektroantrieben weit unproblematischer zu erreichen als mit
> Verbrennern, da sehe ich das kleinste Problem.

Aber nicht ohne Turbo, und nicht unter 5 Liter pro 100 km. Und das sind 
für mich harte Anforderungen, genauso wie für dich das durchhämmern ohne 
Pause.

Ben B. schrieb:
> O-Ton (Mann): "RAUS!!"

Genau, und Frauen gehören nur an den Herd, gell?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Kann ich mit einem Elektroauto genauso. 1000 km nimmt sowieso 10+
> Stunden in Anspruch, da machen die paar Minuten fürs Laden auch
> nicht das Kraut fett.
"paar Minuten" ?? Wieviel sinds denn wirklich?
Meistens sind das leider mindestens zwei Stunden, alle 200..250km.
Ein Verbrenner braucht 5 Minuten, alle 1200km.

Wir haben leider Gottes einfach noch nicht die Akkus um 1200km am Stück 
zu fahren und danach in 2..3 Stunden wieder aufzuladen.

> Und wieder passt du die Anforderungen an deine persönliche
> Gefühlslage an.
Was das mit meiner Gefühlslage zu tun? Ich möchte mich nicht an ein Auto 
anpassen, es braucht doch jeder ein Auto, was zu seinem Leben passt, 
zumindest weitgehend.

> Kannst du machen, und du darfst gerne einen Verbrenner wählen.
Genau das muß ich dann ohne brauchbare Akkus zwangsläufig tun.

> Aber was zum Teufel hast du dann hier in einem Elektroauto-Thread
> verloren, wenn die für dich eh nicht in Frage kommen?
Sie kommen für mich in Frage, sobald sie höhere Reichweiten erreichen, 
vorausgesetzt sie haben dabei mindestens die gleiche Zuverlässigkeit und 
Langlebigkeit wie (gute) Verbrenner.

Nochmal: Die Motorleistung ist für einen Elektroantrieb überhaupt kein 
Problem. Quasi das einzige Problem, was bereits hinreichend gut gelöst 
ist.

Turbolader und -motoren halten auch sehr lange wenn man sie sinnig fährt 
(ordentlich warm- und wieder kaltfahren, nicht einfach glühend heiß 
abstellen). Mein Dieselschweinchen verbraucht im Schnitt 7 Liter Diesel 
bei ruhiger sinniger Fahrweise. Im Stadtverkehr natürlich mehr, das will 
ich gar nicht wegreden - da hat der Elektroantrieb massive Vorteile. Ich 
finde aber das ist ein guter Wert, der Kahn ist nicht gerade als 
Spritspar-Wunder-Auto gebaut.

> Genau, und Frauen gehören nur an den Herd, gell?
Das habe ich nicht gesagt. Aber wieso haben manche Frauen Pferde oder 
brauchen alle paar Tage neue Schuhe oder eine neue Handtasche?

von Ursel (Gast)


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Ben B. schrieb:
> "paar Minuten" ?? Wieviel sinds denn wirklich?
> Meistens sind das leider mindestens zwei Stunden, alle 200..250km.

Noch einmal: Unwissen oder Lüge?

Egal wie, deine Aussage ist falsch. Die Realität habe ich weiter oben 
beschrieben, wobei das bei weitem nicht das Optimum darstellt.

Ben B. schrieb:
> Was das mit meiner Gefühlslage zu tun? Ich möchte mich nicht an ein Auto
> anpassen, es braucht doch jeder ein Auto, was zu seinem Leben passt,
> zumindest weitgehend.

Du hast das Gefühl etwas zu verpassen, wenn du auf einer sowieso schon 
ewig langen Fahrt ein paar Minuten länger brauchst.

Ben B. schrieb:
> Sie kommen für mich in Frage, sobald sie höhere Reichweiten erreichen,
> vorausgesetzt sie haben dabei mindestens die gleiche Zuverlässigkeit und
> Langlebigkeit wie (gute) Verbrenner.

Dann informiere dich doch einfach, anstatt mit voller Inbrunst 
Unwahrheiten zu verbreiten.

Ben B. schrieb:
> Nochmal: Die Motorleistung ist für einen Elektroantrieb überhaupt kein
> Problem. Quasi das einzige Problem, was bereits hinreichend gut gelöst
> ist.

Also erfüllt es meine Anforderungen besser. Genau mein Punkt.

Ben B. schrieb:
> Turbolader und -motoren halten auch sehr lange wenn man sie sinnig fährt
> (ordentlich warm- und wieder kaltfahren, nicht einfach glühend heiß
> abstellen).

Dass Batterien lange halten zählt für dich auch nicht.

Und mit warm/kaltfahren muss ich mich ja auch an die Technik anpassen. 
Etwas was vor einem Absatz für dich absolut unvorstellbar war.

Wieso sollten wir deine Doppelmoral akzeptieren?

Ben B. schrieb:
> Mein Dieselschweinchen verbraucht im Schnitt 7 Liter Diesel
> bei ruhiger sinniger Fahrweise.

Also 2 Liter über meiner Anforderung. Außerdem wahrscheinlich mit Turbo 
und ein Neuwagen hätte dann auch Partikelfilter und SCR-Kat. Kommt für 
mich also nicht in Frage.

Ben B. schrieb:
> Das habe ich nicht gesagt. Aber wieso haben manche Frauen Pferde oder
> brauchen alle paar Tage neue Schuhe oder eine neue Handtasche?

Du willst meiner Freundin nicht das Recht einräumen, eine Meinung 
bezüglich der Wahl des Autos zu haben. Dabei ist es ihr Auto, also auch 
ihre Entscheidung. Ich selbst habe gar kein Auto mehr.

von Axel L. (axel_5)


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Ben B. schrieb:

>
>> Und wieder passt du die Anforderungen an deine persönliche
>> Gefühlslage an.
> Was das mit meiner Gefühlslage zu tun? Ich möchte mich nicht an ein Auto
> anpassen, es braucht doch jeder ein Auto, was zu seinem Leben passt,
> zumindest weitgehend.
>

Tja, und da ist das Problem. Das kannst du alles machen, solange Du 
dabei nicht unsere Luft verpestest. In dem Moment, wo Du das tust, ist 
das eben nicht mehr Deine Sache.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Außerdem wahrscheinlich mit Turbo
Nein. Mit Biturbo.

> Und mit warm/kaltfahren muss ich mich ja auch an die Technik anpassen.
Stell Dir vor, gelegentlich muß ich das Ding sogar waschen. Oder mal 
drin Staub saugen, die Fußmatten ausklopfen... was für ein unzumutbarer 
Aufwand.

Du mußt Dir ja auch nicht gerade eine S-Tonne holen. Einen 1,9er 
TDI-Golf bekommst Du locker auf 5 Liter Diesel runter solange Du das 
Ding nicht ständig trittst. Ein Kumpel hat einen Lupo mit 
3-Zylinder-Dieselmotor, der schafft unter 5L trotz einem guten Teil 
Stadtverkehr.

> Tja, und da ist das Problem. Das kannst du alles machen, solange Du
> dabei nicht unsere Luft verpestest. In dem Moment, wo Du das tust,
> ist das eben nicht mehr Deine Sache.
Super. Dann hört ihr jetzt bitte alle mit dem Rauchen auf und in den
Urlaub geht's demnächst mit dem Elektrofahrrad und nicht mehr mit dem 
Flieger. Furzen dürft ihr demnächst auch nicht mehr, nur noch im eigenen 
Zimmer und selbst wieder wegschnüffeln.

Unsachlich diskutieren kann ich auch.

von Ursel (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Einen 1,9er
> TDI-Golf bekommst Du locker auf 5 Liter Diesel runter solange Du das
> Ding nicht ständig trittst.

Der hat aber einen Turbo. Ist für mich ein Ausschlusskriterium. Ein 
alter Golf erfüllt außerdem die aktuellen Abgasrichtlinien nicht, oder 
hat DPF und SCR. Noch ein Ausschlusskriterium. Und der alte 1,9er TDI 
hat eine grausame Leistungsentfaltung. Und entweder Handschaltung (bei 
der Leistungsentfaltung doppelt grausam) oder Automatikgetriebe 
(Ausschlusskriterium).

Ben B. schrieb:
> Ein Kumpel hat einen Lupo mit
> 3-Zylinder-Dieselmotor, der schafft unter 5L trotz einem guten Teil
> Stadtverkehr.

Hat aber entweder Turbo, oder erfüllt die Anforderung "durchzugstark" 
nicht. Wahrscheinlich beides. Fällt also raus.

Ich denke du merkst langsam, worauf ich die ganze Zeit hinaus möchte: 
Autokauf ist eine höchst subjektive Angelegenheit. Wenn du deinen V8 
kaufen willst, mach das. Wenn ich ein Elektroauto will, mache ich das.

Der springende Punkt ist nur: Du hast den Drang, einen 
Elektroauto-Thread zu kapern, um für deinen fetten Diesel-SUV zu 
missionieren. Ich gehe nicht in Diesel-Threads, um für Elektroautos zu 
missionieren.

Du bist also hier fehl am Platze.

Ben B. schrieb:
> Unsachlich diskutieren kann ich auch.

Ja, hast du hier ziemlich eindrucksvoll bewiesen.

von Name: (Gast)


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Ursel schrieb:
> Der springende Punkt ist nur: Du hast den Drang, einen
> Elektroauto-Thread zu kapern, um für deinen fetten Diesel-SUV zu
> missionieren. Ich gehe nicht in Diesel-Threads, um für Elektroautos zu
> missionieren.

Das ist halt das Kennzeichen von Religioten:
Missionarischer Eifer.

Mir haben diese Leute schon gestunken, als ich noch Verbrenner gefahren 
bin. "Mit deinem Auto kann man nicht überholen, zu wenig Leistung". 
"100PS brauch man mindestens". "Mein SUV ist so sicher".

Meinungsfreiheit ist schön. Er darf gern seinen Diesel fahren. Er darf 
gern einen "Mein Diesel und ich - Sexbomben auf der Straße" Beitrag 
eröffnen. Ich poste dann da auch nix über Ladestationen rein, dann kann 
er sich selber feiern.
Aber hier nervt er.

Er ist eine Art MaximB und Winfried-Aufzug in einer Person.

von Michael_O (Gast)


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Was für ein Frevel an der reinen Lehre einen Turbolader an den Motor zu 
bauen. Der könnte ja kaputt gehen oder gar den Dieselverbrauch senken. 
Selbst in meinem Schiff steckt auf dem 6 Liter Reihen Sechszylinder ein 
Turbolader und ein Ladeluftkühler. Sonst gibt es 120PS so sind es 180 
Pferde die auch noch da sind wenn im Motorraum 70Grad erreicht sind. Der 
Sauger wäre dann bei 80PS angekommen.
Die C-Klasse hat gerade den Biturbo durch einen Einzel Turbo ersetzt 
weil die Steuerung heute auch so gelingt, der Hubraum des OM 654 fängt 
jetzt bei 1600ccm an und reicht für 150PS.
Ich hoffe für jeden der V8 Diesel für das maß der Dinge hält, das der 
Gesetzgeber das bei Zeiten auch wieder mit 1000€ + an KFZ Steuer 
belohnen wird, wie es früher auch mit den Euro 1 Dieseln Gemacht wurde.
Partikelfilter und NOX Katalysator sowie AdBlue sollte zu den 
Mindestanforderungen für Diesel im Stadtverkehr werden.

von vn nn (Gast)


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Interessant, wie die Trolle es schon wieder schaffen, von "Wie ist eine 
Hochleistungstankstelle für E-Autos aufgebaut?" auf "mein Turbodiesel 
ist viel besser als ein Elektroauto!!1!elf" zu kommen.

Ihr solltet euch echt mal in Behandlung begeben, das nimmt schon 
krankhafte Züge an...

Ben B. schrieb:
> Unsachlich diskutieren kann ich auch.

"Auch"? Kannst du denn sonst irgendwas?

von Ursel (Gast)


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Ich könnte hier ja auch mal anfangen zu missionieren, denn eigentlich 
bin ich auf der Langstrecke absolut überzeugter Bahnfahrer. Auto (egal 
ob Elektro oder Verbrenner) ist für mich nur die absolute Notlösung. 
Bahn ist einfach tausendmal komfortabler, und häufig auch schneller. Und 
selbst Verspätungen sind weder häufiger noch länger als typische Staus - 
ich bin z.B. häufig auf der Achse Frankfurt/Nürnberg/München unterwegs, 
und das im Berufsverkehr. Kann man mit dem Auto völlig vergessen, wenn 
man nur eine Stunde steht ist das ein guter Tag. Verspätungen sind 
wesentlich seltener, und werden stattdessen gemütlich in der DB Lounge 
ausgesessen. Dort kann man ebenso wie im Zug die Zeit effektiv für 
Arbeit nutzen. Das 1.Klasse-Ticket verdiene ich mir während der Fahrt 
doppelt zurück. Wenn ich vor Ort flexibel sein muss nutze ich meistens 
Carsharing. Der einzige Nachteil daran ist, dass Elektroautos da noch 
nicht flächendeckend verfügbar sind.

Wir wollen diese Metadiskussion aber doch nicht weiter treiben. Also 
haben Diesel-Argumente genauso wenig hier verloren wie meine 
Bahnfahrten.

von Ursel (Gast)


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Kommen wir also zum Thema zurück. Ist zwar keine neue Lösung, aber E.on 
und Volkswagen haben gerade einen Schnelllader mit Akku vorgestellt. 
2x150kW Ladepunkte können an einer dreiphasigen 16A-Steckdose betrieben 
werden. Klingt erst einmal unsinnig, aber wenn man die 
Wirtschaftlichkeitsrechnung von oben sieht (4-5 Autos täglich reichen um 
einen 100kEuro-Ladepunkt zu betreiben) und man bedenkt, dass das genau 
den rund 250 kWh entsprechen, die man an der 11kW-Dose am Tag zusammen 
bekommt, sieht es schon wieder anders aus. Selbst wenn man die 5 Autos 
am Stück bedienen will und deshalb tatsächlich 250 kWh Speicherkapazität 
möchte, kostet das bei aktuellen Akkupreisen vielleicht 50k Euro. Solche 
Ladepunkte sollten also sogar wesentlich günstiger als die 100k Euro 
sein, da ja die Infrastruktur eines Einfamilienhauses reichen würde. Man 
müsste nur beim kWh-Preis die Roundtrip-Verluste am Akku 
berücksichtigen.

Außerdem dürfte so ein Teil noch auf einen Kleintransporter passen. Wäre 
also auch mobil einsetzbar.

von oszi40 (Gast)


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Ursel schrieb:
> einen Schnelllader mit Akku vorgestellt. 2x150kW Ladepunkte

Die Anzahl der Ladepunkte garantiert noch lange nicht, dass sie zum 
rechten Zeitpunkt von Dir BENUTZT werden können! Auch ein großer Akku 
braucht viel Ladezeit.

Als umweltfreundliches Gegenbeispiel nenne ich nur Leihfahrräder in 
Brüssel, die zu bestimmten Zeiten immer alle weg sind oder man keinen 
Abstellplatz mehr findet, weil die jetzt alle HIER sind!

von Ursel (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Die Anzahl der Ladepunkte garantiert noch lange nicht, dass sie zum
> rechten Zeitpunkt von Dir BENUTZT werden können! Auch ein großer Akku
> braucht viel Ladezeit.

Die Anzahl der Straßen garantiert noch lange nicht, dass sie zum rechten 
Zeitpunkt von Dir BENUTZT werden können! Auch ein schnelles Auto wird im 
Stau stehen.

von Name: (Gast)


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Ursel schrieb:
> Wirtschaftlichkeitsrechnung von oben sieht (4-5 Autos täglich reichen um
> einen 100kEuro-Ladepunkt zu betreiben) und man bedenkt, dass das genau
> den rund 250 kWh entsprechen, die man an der 11kW-Dose am Tag zusammen
> bekommt, sieht es schon wieder anders aus. Selbst wenn man die 5 Autos
> am Stück bedienen will und deshalb tatsächlich 250 kWh Speicherkapazität
> möchte, kostet das bei aktuellen Akkupreisen vielleicht 50k Euro. Solche
> Ladepunkte sollten also sogar wesentlich günstiger als die 100k Euro
> sein, da ja die Infrastruktur eines Einfamilienhauses reichen würde. Man
> müsste nur beim kWh-Preis die Roundtrip-Verluste am Akku
> berücksichtigen.

Interessantes Konzept. Das ist zumindest schon mal für abgelegene 
Standorte sinnvoll. Wenn man mehrere Ladepunkte irgenwo in der Pampas 
betreiben muss, kann man damit natürlich das Netz ziemlich entlasten.

Was tut man da eigentlich für eine Zellchemie rein? LiFePO4?

von Ursel (Gast)


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Name: schrieb:
> Interessantes Konzept. Das ist zumindest schon mal für abgelegene
> Standorte sinnvoll. Wenn man mehrere Ladepunkte irgenwo in der Pampas
> betreiben muss, kann man damit natürlich das Netz ziemlich entlasten.

Das auf jeden Fall. Dürfte in vielen Fällen günstiger sein als eine 
Mittelspannungsleitung + Verteiltrafo zu platzieren. Und ist sicherlich 
auch ein gutes Konzept um vorhandene Standorte kostengünstig auszubauen, 
wenn die Netzkapazitäten eng werden. An einem Standort, wo vielleicht 
gerade so ein 50kW-Triple-Charger funktioniert, könnte man damit ganz 
schnell einen 4x150kW-Ladepark aufmachen, ohne gleich Millionen 
investieren zu müssen. Oder einen HPC-Standort auf 50 Ladepunkte 
upgraden...

Name: schrieb:
> Was tut man da eigentlich für eine Zellchemie rein? LiFePO4?

LiFePo4 wäre sicherlich eine gute Wahl, aber am Ende entscheidet 
wahrscheinlich einfach der Preis.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Ja, hast du hier ziemlich eindrucksvoll bewiesen.
... und war nicht der erste damit.

von Stephan S. (outsider)


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Das Konzept bringt aber nur was wenn entweder irre große Akkus verbaut 
werden, oder die Leute gleichmäßig über den Tag verteilt kommen. In 
beiden Fällen kann ich mir bei aktuellen Akkupreisen kaum eine 
Rentabilität vorstellen.

von Stephan S. (outsider)


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Nur noch so ein Tipp am Rande: so wie es aktuell aussieht bekommen auch 
Leute die vor der Umstellung der Förderung bestellt haben die volle neue 
Förderung oben drauf. Das heißt wer jetzt noch schnell nen e-Golf 
bestellt bevor VW die Rabatte kürzt, bekommt wahrscheinlich zusätzlich 
1190 vom Hersteller und 1000 vom Bafa. Damit liegt der Einstiegspreis 
bei etwa 16.400 Euro inkl. Überführung für ein Auto was bis vor kurzem 
noch mit 35.900 in der Liste stand und ziemlich gut ausgestattet ist. 
Gebrauchte bekommt man aktuell ab etwa 24.000...

von Bernd K. (prof7bit)


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Ursel schrieb:
> Bahn ist einfach tausendmal komfortabler

Die unhandlichen Kisten, Taschen und sonstiges Gepäck schickst Du dann 
immer mit der Post?

von Name: (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Ursel schrieb:
>> Bahn ist einfach tausendmal komfortabler
>
> Die unhandlichen Kisten, Taschen und sonstiges Gepäck schickst Du dann
> immer mit der Post?

Jetzt kommen  wider unsere Spezialisten:
"Ich fahre jedes Wochenende mit Wohnanhänger (2 Tonnen) mit 200km/h 
durch das Erzgebirge 2000km am Stück ohne Pause zu meiner Tante Nach 
Sizilien"
"Das kann die Bahn nicht"
"Darum ist die Bahn wertlos".

Es nervt.

von Ursel (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> Das Konzept bringt aber nur was wenn entweder irre große Akkus verbaut
> werden, oder die Leute gleichmäßig über den Tag verteilt kommen. In
> beiden Fällen kann ich mir bei aktuellen Akkupreisen kaum eine
> Rentabilität vorstellen.

Ich habe es oben ja vorgerechnet, sogar für Worst-Case. In der Realität 
würde man bei dem Setup eher 150 kWh verbauen. Das rechnet sich schon, 
da man auf DC-Ladestrom ja eine hohe Marge verlangen kann.

Bernd K. schrieb:
> Die unhandlichen Kisten, Taschen und sonstiges Gepäck schickst Du dann
> immer mit der Post?

Dass ein Kurier für seinen Job nicht die Bahn verwendet ist klar. Ich 
bin aber kein Kurier. Habe also die Anforderung nicht.

Und genau das ist der springende Punkt, den ich damit zum Ausdruck 
bringen wollte: Es gibt nicht die Allheillösung für jeden 
Anwendungszweck. Deshalb macht es auch überhaupt keinen Sinn über Vor- 
und Nachteile verschiedener Lösungen zu diskutieren, wenn man einfach 
völlig unterschiedliche Anforderungen hat.

Zumal es Off-Topic ist. Es soll hier um die Realisierung von 
DC-Schnellladen gehen, nicht ob ich meine 80m²-Wohnung mit der Bahn 
umziehen kann.

von ACDC (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> Damit liegt der Einstiegspreis
> bei etwa 16.400 Euro inkl. Überführung

wie und wo?

von Stephan S. (outsider)


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ACDC schrieb:
> Stephan S. schrieb:
>> Damit liegt der Einstiegspreis
>> bei etwa 16.400 Euro inkl. Überführung
>
> wie und wo?

Z.B. bei Carwow oder 12neuwagen.de Bei letzterem ist noch von 2000 Euro 
Bafa die Rede, aber man wird zusätzliche 1190 von VW und zusätzliche 
1000 vom Bafa bekommen. Ich denke aber, dass die Rabatte bald angepasst 
werden und dann ists vorbei mit dem Preis.

von Stephan S. (outsider)


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Ursel schrieb:
> Damit das Teil wirtschaftlich ist müsste es etwa 10% der Investition im
> Jahr einspielen (z.B. 5% Amortisation, 4% CAPEX, 1% OPEX). Also 10.000
> Euro Umsatz pro Jahr.

Gibt es Firmen die so etwas machen und ihr Geld derart lange binden? Bei 
uns wird immer ein ROI von 3 Jahren verlangt wenn wir was kaufen 
wollen...

von Ursel (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> Gibt es Firmen die so etwas machen und ihr Geld derart lange binden? Bei
> uns wird immer ein ROI von 3 Jahren verlangt wenn wir was kaufen
> wollen...

Klar. Im Solarbereich sind solche Zahlen absolut üblich. Und auch bei 
Amortisation von Produktentwicklung habe ich schon Zeiten um die 10 
Jahre gesehen (ab Marktstart, also zuzüglich Entwicklungsdauer).

ROI von 3 Jahren kenne ich eigentlich nur bei Ersatzanschaffung von 
Maschinen oder ähnliches, und nicht im Neugeschäft.

von Bernd K. (prof7bit)


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Ursel schrieb:
> Dass ein Kurier für seinen Job nicht die Bahn verwendet ist klar. Ich
> bin aber kein Kurier. Habe also die Anforderung nicht.

Und was ist mit den vielbesungenen Langstreckenurlaubern? Für die kannst 
Du die Bahn ebenfalls knicken weil auch für Ürlauber kein Gepäck (mehr) 
transportiert wird. Wenn Du mit Gepäck reisen willst musst Du fliegen 
oder das Auto nehmen. War nicht meine Idee, ist aber leider so. Ich kann 
mich noch an die Gepäckschalter in jedem Provinzbahnhof erinnern, wurde 
alles abgeschafft. Die wollen keine Urlauber.

von ACDC (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> ACDC schrieb:
>> Stephan S. schrieb:
>>> Damit liegt der Einstiegspreis
>>> bei etwa 16.400 Euro inkl. Überführung
>>
>> wie und wo?
>
> Z.B. bei Carwow oder 12neuwagen.de Bei letzterem ist noch von 2000 Euro
> Bafa die Rede, aber man wird zusätzliche 1190 von VW und zusätzliche
> 1000 vom Bafa bekommen. Ich denke aber, dass die Rabatte bald angepasst
> werden und dann ists vorbei mit dem Preis.

Nein.
22.066,19€.

Keine 16k€

von ACDC (Gast)


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ACDC schrieb:
> 22.066,19€.

Bei 12neuwagen.

von Ursel (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Und was ist mit den vielbesungenen Langstreckenurlaubern? Für die kannst
> Du die Bahn ebenfalls knicken weil auch für Ürlauber kein Gepäck (mehr)
> transportiert wird. Wenn Du mit Gepäck reisen willst musst Du fliegen
> oder das Auto nehmen.

Das Gepäck für die Flugreise bekommst du auch völlig problemlos mit der 
Bahn transportiert. Mal davon abgesehen kann man als erfahrener Reisende 
auch zwei Wochen mit Handgepäck auskommen.

Natürlich nutze ich auch das (Elektro-)Auto für Reisen. Genau das ist ja 
der Punkt auf den ich heraus will: Man nimmt das Fahrzeug, das die 
konkreten Anforderunge erfüllt. Irgendwelche Grundsatzdiskussionen bei 
verschiedenen Anforderungen ist unsinnig. Genau das tun aber die Leute, 
die meinen sie müssten in Elektroauto-Threads für ihren Diesel 
missionieren.

von (prx) A. K. (prx)


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Bernd K. schrieb:
> Und was ist mit den vielbesungenen Langstreckenurlaubern? Für die kannst
> Du die Bahn ebenfalls knicken weil auch für Ürlauber kein Gepäck (mehr)
> transportiert wird.

Wird es. Es wird dir noch nicht einmal weggenommen, wie im Flieger. Du 
darfst auch dein Fahrrad mitnehmen, wenn der Zug dafür eingerichtet ist.

> Wenn Du mit Gepäck reisen willst musst Du fliegen
> oder das Auto nehmen.

Jene Gepäckmenge, die du in einen Flieger kriegst, die kriegst du auch 
in die Bahn. Du musst bei der Ankunft auch keine halbe Stunde am Kreisel 
warten, bis du und dein Gepäck wieder vereint sind.

> Ich kann
> mich noch an die Gepäckschalter in jedem Provinzbahnhof erinnern, wurde
> alles abgeschafft. Die wollen keine Urlauber.

Kostete einige Minuten zusätzlichen Aufenthalt pro Bahnhof. Das läpperte 
sich. Die Bahn ist heute viel schneller als früher. Auch benötigte es 
viel Personal, was irgendwer bezahlen müsste.

: Bearbeitet durch User
von Stephan S. (outsider)


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ACDC schrieb:
> ACDC schrieb:
>> 22.066,19€.
>
> Bei 12neuwagen.

Ja. Und jetzt gibst ne alte Fremdmarke ab oder noch besser suchst dir 
jemand in der Familie, der Diabetes hat oder ein steifes Hüftgelenk oder 
einen Herzschrittmacher etc. und dann landest bei 20.687,25 € (stieg vor 
kurzem um etwa 90 Euro).

Davon ziehst du dann nochmals 1190 Euro ab, die VW gibt wenn die neue 
Förderung gilt (rückwirkend zum 4.11.) und 3000 Euro die beim Bafa 
beantragt werden können. Damit bist bei 16.497,25 € die es dich unterm 
Strich kostet.

Über Carwow geht Erfahrungsgemäß noch ein klein wenig mehr Nachlass, 
aber nicht mehr viel.

https://ecomento.de/2020/02/11/eu-neue-elektroauto-praemie-umweltbonus-genehmigt/

von ACDC (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> Davon ziehst du dann nochmals 1190 Euro ab, die VW gibt wenn die neue
> Förderung gilt (rückwirkend zum 4.11.) und 3000 Euro die beim Bafa
> beantragt werden können. Damit bist bei 16.497,25 € die es dich unterm
> Strich kostet.

Die ganzen Bonie sind bei 12neuwagen schon eingerechnet.

von Peter M. (r2d3)


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Verehrte Foristen,

da nun ganz offensichtlich nichts mehr zum Thema beigetragen wird, bitte 
ich von weiteren Beiträgen abzusehen.

Über die Schließung dieses Diskussionsfaden durch die Moderatoren 
würde ich mich freuen, damit der Rauschanteil nicht zu sehr steigt und 
die Suche nach Inhalten nicht ungebührlich lange dauert.

von Stephan S. (outsider)


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ACDC schrieb:
> Stephan S. schrieb:
>> Davon ziehst du dann nochmals 1190 Euro ab, die VW gibt wenn die neue
>> Förderung gilt (rückwirkend zum 4.11.) und 3000 Euro die beim Bafa
>> beantragt werden können. Damit bist bei 16.497,25 € die es dich unterm
>> Strich kostet.
>
> Die ganzen Bonie sind bei 12neuwagen schon eingerechnet.

Lies nochmals genauer was da steht sind sie nicht.

@ Topic: sorry, wollte nicht dass das ausartet, wäre schade wenn der 
Thread deswegen geschlossen wird. Wollte nur zeigen, dass es immer 
attraktiver wird elektrisch zu fahren. Meine OT Beiträge hier dürfen 
gerne alle gelöscht werden.

von Michael B. (alter_mann)


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Peter M. schrieb:
> da nun ganz offensichtlich nichts mehr zum Thema beigetragen wird, bitte
> ich von weiteren Beiträgen abzusehen.

Moment!
Bisher sind höchstens 10 % des Aufbaus einer E-Tanke besprochen, 
sozusagen nur der innere Kern. Da kommt aber noch viel mehr.
Zur Hauptreisezeit ist es ja nicht ungewöhnlich, daß man an einer 
herkömmlichen Tankstelle pro Säule mal 4 PKW vor sich hat. Dauert dann 
halt mal 20 oder 30 Minuten. An der E-Tanke führt das selbst bei 
deutlich mehr Zapfstellen und hyperfast Superchargern zu Wartezeiten im 
Bereich 1 bis 3 Stunden. Also braucht man da: Gastronomie, 
Kinderbetreuung, Einkaufszentrum, Freizeitpark, Kino...
Der Platzbedarf wird jedenfalls immens. Ich kann schon das Jammern der 
Forderer und Förderer des E-Autos über den Flächenverbrauch hören. Und 
wenn dann da in der Gegend noch ein geschützter Feldschliefer wohnt...

von Peter M. (r2d3)


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Michael B. schrieb:
> Moment!
> Bisher sind höchstens 10 % des Aufbaus einer E-Tanke besprochen,

Ist das Trollerei?
Mein Ausgangsbeitrag ist eindeutig.

Moderatoren, bitte schließen!

von oszi40 (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Zur Hauptreisezeit ist es ja nicht ungewöhnlich, daß man an einer
> herkömmlichen Tankstelle pro Säule mal 4 PKW vor sich hat. Dauert dann
> halt mal 20 oder 30 Minuten. An der E-Tanke ...

Genau diesen Rudel-Effekt habe ich in Brüssel täglich mit Leihrädern 
erlebt.

von Ursel (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Zur Hauptreisezeit ist es ja nicht ungewöhnlich, daß man an einer
> herkömmlichen Tankstelle pro Säule mal 4 PKW vor sich hat. Dauert dann
> halt mal 20 oder 30 Minuten. An der E-Tanke

Existiert diese Situation schlichtweg nicht. Nur in absoluten 
Extremfällen sind alle Ladesäulen belegt. Oftmals findet man zumindest 
einen freien 50kW-Lader in der Nähe (oft sogar am gleichen Standort 
verfügbar), meistens fährt man aber einfach weiter bis zum nächsten HPC.

Gut, jetzt kommt ja die große E-Auto-Welle, und da wird sich die 
komfortable Situation vielleicht ändern, falls der Ausbau der 
Infrastruktur nicht hinterher kommt. Sieht aber eher schon so aus, als 
würde die Ladeinfrastruktur gut folgen können.

Der Beitrag zeigt nur eins: Nicht-E-Auto-Fahrer erfinden Probleme, um 
sich einzureden, wie schlecht ein E-Auto in ihrer Vorstellung zu sein 
hat.

von (prx) A. K. (prx)


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Ursel schrieb:
> Der Beitrag zeigt nur eins: Nicht-E-Auto-Fahrer erfinden Probleme, um
> sich einzureden, wie schlecht ein E-Auto in ihrer Vorstellung zu sein
> hat.

Die Welt verändert sich etwas und viele sehen darin einen Störfaktor, 
den es zu bekämpfen gilt. Das ist ein natürlicher Reflex. Jede 
Entwicklung wird zunächst vorwiegend anhand der Eigenschaften 
bestehender und wohlbekannter Lösungen beurteilt. Da gibts Vor- und 
Nachteile. Nachteile wie Ladezeiten und etwas reduzierte Reichweiten 
fallen dabei besonders auf. Vorteile weniger.

Michael B. schrieb:
> Also braucht man da: Gastronomie,
> Kinderbetreuung, Einkaufszentrum, Freizeitpark, Kino...

Wenn das, trotz Tendenz zu Schnellladung unterhalb einer Stunde bei 
Unterwegsladung auf längeren Strecken, wirklich so kommen sollte - wäre 
das der Untergang der Zivilisation? Oder würden wir, wenn wir das später 
historisch betrachten, es achselzuckend als Aspekt des normalen Lebens 
sehen, vielleicht sogar als Bereicherung? Und die frühere Aufregung 
überhaupt nicht verstehen.

Synergieeffekte verschiedener Angebote haben wir heute auch. In 
Einkaufs- und Industriebereichen ausserhalb der Innenstadt findet man 
oft Tankstellen, Einkaufszentren, Möbelhäuser, Autowaschanlagen uva, 
nebeneinander. Aufgrund der gestiegenen Mobilität der Kundschaft 
wanderten anfangs einzelne Anbieter aus den Innenstädten in viel 
billigere Aussenbereiche. Andere Angebote zogen allmählich der sich dort 
häufenden Kundschaft hinterher.

: Bearbeitet durch User
von Ursel (Gast)


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A. K. schrieb:
> Die Welt verändert sich etwas und viele sehen darin einen Störfaktor,
> den es zu bekämpfen gilt. Das ist ein natürlicher Reflex. Jede
> Entwicklung wird zunächst vorwiegend anhand der Eigenschaften
> bestehender und wohlbekannter Lösungen beurteilt.

Ja, aus dem gleichen Grund bekämpfen Leute ja Windkraft und 
Stromleitungen. Wobei man da ja den Störfaktor nicht völlig an den 
Haaren herbeiziehen muss, weil man Windanlagen ja tatsächlich in der 
Landschaft sieht. Bei Elektroautos muss man diesen Störfaktor ja 
wirklich frei erfinden, indem man so tut als würde man durch eine höhere 
Macht gezwungen werden, ein Elektroauto zu kaufen. Und jeder, der 
Vorteile eines Elektroautos kennt, ist Teil dieser Verschwörung (selbst 
wenn er die Nachteile auch nicht verheimlicht).

A. K. schrieb:
> Oder würden wir, wenn wir das später
> historisch betrachten, es achselzuckend als Aspekt des normalen Lebens
> sehen, vielleicht sogar als Bereicherung? Und die frühere Aufregung
> überhaupt nicht verstehen.

Ganz genau so geht es den meisten Elektroauto-Fahrern. Wobei die meisten 
Elektroautofahrer, die ich so kenne, sowieso nie welche von der Sorte 
"1000 km bei 180 km/h ohne Pause durchhämmern ist das geilste auf der 
Welt" waren. Sondern eben eher die, die selbst zu Verbrennerzeiten schon 
lange Strecken mit Pausen gestreckt haben oder sogar auf mehrere Tage 
verteilt haben. Für die ist die Umstellung quasi Null.

Genau das sage ich aber die ganze Zeit schon: Wer weiterhin zwingend 
lange Strecken ohne Pause fahren will, kann das mit einem Verbrenner 
weiterhin tun. Und dann gibt es keinen Grund, sich mit 
batterieelektrischen Fahrzeugen auseinandersetzen zu müssen, außer 
vielleicht akademisches Interesse.

Trotzdem müssen manche Leute fast schon zwanghaft gegen das Elektroauto 
argumentieren, weil sie sich bedroht fühlen. Ich kenne das Verhalten bei 
Leuten aus der Autoindustrie, deren Job direkt am Verbrennungsmotor 
hängen. Da kann ich es ja sogar nachvollziehen. Und selbst das ist 
irrational, weil die aktuellen Probleme in der Autoindustrie nur zum 
kleinen Teil auf Elektrifizierung zurückzuführen ist, sondern im 
Wesentlichen durch Handelskonflikte, Dieselgate und stetig 
fortschreitende Automatisierung bedingt sind.

von Name: (Gast)


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A. K. schrieb:
> Wenn das, trotz Tendenz zu Schnellladung unterhalb einer Stunde bei
> Unterwegsladung auf längeren Strecken, wirklich so kommen sollte - wäre
> das der Untergang der Zivilisation? Oder würden wir, wenn wir das später
> historisch betrachten, es achselzuckend als Aspekt des normalen Lebens
> sehen, vielleicht sogar als Bereicherung? Und die frühere Aufregung
> überhaupt nicht verstehen.

Man ist normalerweise bemüht, Reiseunterbrechnungen so kurz wie möglich 
zu halten.

Ein Beispiel bei mir mit Schnelladung ist ein weiterer Ausflug im den 
Alpen mit z.B. 150km Strecke einfach, wo ich dann halt z.B. 70km extra 
aus dem Schnellader brauche. Dazu reicht es aus, für vielleicht 15 
Minuten an der 50kW-Säule zu hängen. Das reicht im Höchstfall für ein 
Eis oder einen Kaffee, oder den ohnehin nötigen Einkauf im nächsten 
Supermarkt. Oder man liest kurz Nachrichten am Handy. Nicht mal schlafen 
lohnt sich da.

Die Verzögerung ist so gering, dass sie ins Rauschen des normalen 
Verkehrs untergeht, für 150km Landstraße ist man ohnehin schon 2h 
unterwegs.

1h dem Auto beim Laden zusehen gibt es nur in den feuchten Träumen von 
Verbrennertrollen. Wer ein Fahrprofil und Auto hat, wo das reglmässig 
nötig ist, hat schlicht das falsche Auto gekauft, oder denkt nicht mit.

von (prx) A. K. (prx)


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Name: schrieb:
> Man ist normalerweise bemüht, Reiseunterbrechnungen so kurz wie möglich
> zu halten.

Langen Fahrten mit Kindern können mit Unterbrechungen angenehmer sein. 
Ausserdem ist das bloss eine Gewohnheit auf Grundlage der bisherigen 
Technik, keine Notwendigkeit. Mancher empfindet es als bequemer, 
zwischendurch eine ganze Nacht einzulegen, besonders wenn er sich das 
leisten kann oder schon ein paar Jahrzehntchen auf dem Buckel hat.

von Name: (Gast)


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A. K. schrieb:
> Name: schrieb:
>> Man ist normalerweise bemüht, Reiseunterbrechnungen so kurz wie möglich
>> zu halten.
>
> Langen Fahrten mit Kindern können mit Unterbrechungen angenehmer sein.
> Ausserdem ist das bloss eine Gewohnheit auf Grundlage der bisherigen
> Technik, keine Notwendigkeit. Mancher empfindet es als bequemer,
> zwischendurch eine ganze Nacht einzulegen, besonders wenn er sich das
> leisten kann oder schon ein paar Jahrzehntchen auf dem Buckel hat.

Von Schönrederei halte ich wenig. Ladepausen sind ein potentielles 
Ärgerniss, den man beim Autokauf berücksichtigen muss. Ladepausen als 
Vorteil hinzudeuteln ist nicht sinnvoll, man kann mit jedem Auto 
jederzeit Pause machen.

Man muss eben von Fall zu Fall das Fahrprofil betrachten, ob ein E-Auto 
in Frage kommmt. Für sicher 60% aller Fälle sind Ladepausen und 
ausreichender Reichweite kein relevantes Ärgernis.

Der Rest ist aber mit dem Verbrenner aktuell besser dran. Es ist 
niemanden gedient, wenn man den Leuten etwas mit falschen Versprechungen 
aufschwatzt.

Darum ist die Schnelladetechnik wichtig. Umso besser das funktiniert, 
umso mehr E-Autos bekommt man auf die Straße.

von Ursel (Gast)


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Name: schrieb:
> Man ist normalerweise bemüht, Reiseunterbrechnungen so kurz wie möglich
> zu halten.

Kann ich so nicht bestätigen. Ich bin eher bemüht, die Reise insgesamt 
so angenehm wie möglich zu gestalten, und die Zeit so effektiv wie 
möglich zu nutzen. Deshalb ist Bahn in 1. Klasse meine erste Wahl, alles 
andere sind Notlösungen.

Name: schrieb:
> 1h dem Auto beim Laden zusehen gibt es nur in den feuchten Träumen von
> Verbrennertrollen.

Richtig. Selbst wenn man mal 1h Laden müsste, kann man die Zeit nutzen. 
Das an-/abstecken nimmt vielleicht 1-2 Minuten in Anspruch, danach hat 
man Zeit zur freien Verfügung.

Jetzt kann es natürlich sein, dass man mit der Zeit nichts anzufangen 
weiß, weil man es nicht gewöhnt ist. Aber diese Gewohnheit kann man 
ändern.

Nur ein paar Beispiele:
- Picknick
- Essen gehen
- Spazieren gehen
- Bodyweight-Übungen
- Sightseeing
- Arbeiten
- Einkaufen
- Netflix/Youtube/etc.
- Computer spielen
- Im Internet surfen, z.B. mikrocontroller.net ;-)
- Aufs Klo gehen
- Schwimmbad/Sauna

Name: schrieb:
> Ladepausen als
> Vorteil hinzudeuteln ist nicht sinnvoll, man kann mit jedem Auto
> jederzeit Pause machen.

Natürlich kann man all die beschriebenen Dinge mit einem Verbrenner auch 
machen. Es ist also kein Vorteil eines Elektroautos. Aber eben auch kein 
gravierender Nachteil.

Name: schrieb:
> Darum ist die Schnelladetechnik wichtig. Umso besser das funktiniert,
> umso mehr E-Autos bekommt man auf die Straße.

100% Zustimmung. Größtes Problem sind immer noch die verschiedenen 
Abrechnungsmodelle. Ideal wäre ein EU-weit vorgeschriebenes Roaming, so 
dass man an jeder Ladesäule seinen eigenen Tarif bezahlt, allenfalls 
plus eine Nutzungsgebühr. Bei Handytarifen hat man das auch hin 
bekommen.

Alternativ transparente Abrechnung per kWh und Bezahlung mit Kreditkarte 
oder noch besser Plug&Charge.

Die Technik ist weniger ein Problem. Die Ladeleistung von CCS wird auch 
langfristig reichen, und die Zuverlässigkeit ist inzwischen auch ganz 
gut (wenn dann hakt es meistens wieder an der Abrechnung).

von ZUIOPÜ (Gast)


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Ursel schrieb:

> Jetzt kann es natürlich sein, dass man mit der Zeit nichts anzufangen
> weiß, weil man es nicht gewöhnt ist. Aber diese Gewohnheit kann man
> ändern.
>
> Nur ein paar Beispiele:
> - Picknick
> - Essen gehen
> - Spazieren gehen
> - Bodyweight-Übungen
> - Sightseeing
> - Arbeiten
> - Einkaufen
> - Netflix/Youtube/etc.
> - Computer spielen
> - Im Internet surfen, z.B. mikrocontroller.net ;-)
> - Aufs Klo gehen
> - Schwimmbad/Sauna

Zu allererst muß das Telefon stummgeschaltet werden, damit man nicht 
durch die ständigen Nachfragen, wann man denn nun endlich käme um den 
Verstand gebracht wird.

von Ursel (Gast)


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ZUIOPÜ schrieb:
> Zu allererst muß das Telefon stummgeschaltet werden, damit man nicht
> durch die ständigen Nachfragen, wann man denn nun endlich käme um den
> Verstand gebracht wird.

Diese Ausrede für mangelhaftes Zeitmanagement wird man genauso leicht 
durchschauen wie alle anderen auch.

Aber zugegeben, vielleicht gibt das den ein oder anderen Kreativpunkt, 
wenn man sich ein Elektroauto kauft, nur um eine neue Ausrede parat zu 
haben.

von Bernd K. (prof7bit)


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ZUIOPÜ schrieb:
> Zu allererst muß das Telefon stummgeschaltet werden

Nicht stummschalten sondern bei eingeschaltetem Telefon den Akku 
rausnehmen. Dann sieht es für den Anrufer so aus als wäre man in einem 
Funkloch.

Wenn man es nur ausschaltet hat es noch Zeit sich vom Netz abzumelden, 
dann geht die Mailbox ohne Verzögerung dran und der Anrufer merkt daß 
man es absichtlich ausgeschaltet hat. Und wenn man es nur stummschaltet 
macht es den Eindruck als ignoriere man den Anrufer.

von Heiner W. (Gast)


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Name: schrieb:
> Von Schönrederei halte ich wenig.

+1

> Ladepausen sind ein potentielles
> Ärgerniss, den man beim Autokauf berücksichtigen muss. Ladepausen als
> Vorteil hinzudeuteln ist nicht sinnvoll...

Das nächste Windows benötigt sicher 10 min. zum Booten, das hat dann 
gewaltige Vorteile. Man kann paar Yoga-Übungen machen, oder die Wäsche 
bügeln...

von Name: (Gast)


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Heiner W. schrieb:
> Das nächste Windows benötigt sicher 10 min. zum Booten, das hat dann
> gewaltige Vorteile. Man kann paar Yoga-Übungen machen, oder die Wäsche
> bügeln...

Trotzden wird die Langstrecke kein Alleinstellungsmerkmal von 
Verbrennern bleiben.

Die Ladepausensache ist nämlich ein reines Mittel- und 
Unterklassenproblem, kein generelles technisches Problem des Konzepts 
BEV. Autos mit 600km Reichweite und 250kW Ladeleistung kann man gegen 
Einwurf von genug Geld kaufen (z.B. Tesla Modell S mit 100kWh). Es gibt 
auch entsprechende Ladeinfrastruktur.
Wenn man sich nicht gerade einen Katheter legen lässt und Windeln trägt, 
kommt man hier mit den ohnehin nötigen Stopps zurecht.

Das Problem betrifft aber alle momentan erhältlichen bezahlbaren 
E-Autos. Da kann es lästig sein.

von Michael_O (Gast)


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Sehr interessant finde ich die Fragestellung, ob eine DC Säule 
eigentlich eine galvanische Trennung beinhaltet oder nicht.
In einem Video einer Amerikanischen Selbstbaulösung sieht man eine 
einzige PFC Stufe. Bei 110V Eingangsspannung und einer 96 Zellen 
Batterie wie in meinen Autos liegt der für eine DC Ladung benötigte 
Spannungsbereich zwischen 300 Volt und 420 Volt, so das dort eine 
einstufige PFC schon ausreichen kann, wenn eine galvanische Trennung 
nicht erforderlich ist. Da bei uns die Scheitelspannung schon bei 325 
Volt liegt müsste man schon etwas mehr Aufwand betreiben um darunter zu 
kommen.
Ich fände es ja erstrebenswert, wenn mehr von uns Elektronikern sich dem 
Thema mit mehr Freude oder zumindest unvoreingenommen widmen würden.
Auch ich hatte vor dem Kauf meines ersten E-Autos eine reihe von 
Erfahrungen mit fast allen Batterietechniken hinter mir die um es 
freundlich auszudrücken oft nicht sehr erfreulich waren.
Trotzdem blieb es ein Traum elektrisch zu fahren, von ersten 
selbstgebastelten Fahrradmotor bis zum elektrifizierten Skatboard.
Aufgrund der nicht unberechtigten Sorgen um die Haltbarkeit von Lithium 
Akkus die in Notebooks meist nach drei bis vier Jahren hin sind, habe 
ich beim ersten Fahrzeug einen Mietakku genommen, der zwar inzwischen 
aus dem Vertrag gekauft ist, mein Fahrzeug aber nun gut 100000km bewegt 
hat und sich langsam dem Ende seiner Lebenserwartung nähert.
Ich sehe die Langstreckentauglichkeit von BEV Fahrzeugen recht kritisch, 
uns habe mit den Kangoo ZE zwei Fahrzeuge für die Stadt und das nähere 
Umland. Für die Langstrecke eine jetzt einjährige C-Klasse Diesel mit 
neuster Abgastechnik und gerade die Auftragsbestätigung für den neuen 
E-UP von VW bekommen, der mich dank der Luftprobleme in Hamburg im Full 
Service leasing 57€ + Steuer kostet.
Die Ladeinfrastruktur für AC habe ich weitestgehend selbst gebaut, uns 
nutze ein Schuko ICCB auf Lochrasterplatine jetzt im sechsten Jahr.

MfG
Michael

von Ursel (Gast)


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Michael_O schrieb:
> Sehr interessant finde ich die Fragestellung, ob eine DC Säule
> eigentlich eine galvanische Trennung beinhaltet oder nicht.

Ja. Im einfachsten Fall mit einem IT-Netz gelöst, da man ja sowieso am 
Verteiltrafo hängt.

Die Frage wurde übrigens schon in meinem allerersten Beitrag in diesem 
Thread geklärt.

Michael_O schrieb:
> Bei 110V Eingangsspannung und einer 96 Zellen
> Batterie wie in meinen Autos liegt der für eine DC Ladung benötigte
> Spannungsbereich zwischen 300 Volt und 420 Volt, so das dort eine
> einstufige PFC schon ausreichen kann, wenn eine galvanische Trennung
> nicht erforderlich ist.

Bei manchen Autos geht es vielleicht auch ohne, es gibt aber auch Autos 
mit Isolationswächter, die dann den HV-Kreis trennen würden.

Einstufig mit Potentialtrennung geht übrigens prinzipiell auch.

Michael_O schrieb:
> Ich sehe die Langstreckentauglichkeit von BEV Fahrzeugen recht kritisch,
> uns habe mit den Kangoo ZE zwei Fahrzeuge für die Stadt und das nähere
> Umland.

Du hast ja auch die falschen Fahrzeuge für den Zweck.

Michael_O schrieb:
> Schuko ICCB

Schuko als dauerhafte Lösung bleibt nach wie vor eine dumme Idee.

von Stephan S. (outsider)


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Ursel schrieb:
> Schuko als dauerhafte Lösung bleibt nach wie vor eine dumme Idee.

Warum? Damit lädt man von 18-6 Uhr etwa 120-150 km Reichweite nach. 
Damit kommen doch die allermeisten hin, die in der eigenen Garage 
parken.

Dank Temperatursensoren in den Steckern, hat man mittlerweile auch nicht 
mehr das Beschädigungsrisiko durch Überhitzung bei schlechten Dosen.

von Ursel (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> Warum? Damit lädt man von 18-6 Uhr etwa 120-150 km Reichweite nach.
> Damit kommen doch die allermeisten hin, die in der eigenen Garage
> parken.

Nicht wegen der Ladeleistung, sondern wegen des Leitungsquerschnitts und 
des Kontaktwiderstands.

Stephan S. schrieb:
> Dank Temperatursensoren in den Steckern, hat man mittlerweile auch nicht
> mehr das Beschädigungsrisiko durch Überhitzung bei schlechten Dosen.

Ich würde einen Stecker vorziehen, der keine Temperaturüberwachung 
braucht, um sicher zu sein.

von Stephan S. (outsider)


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Klar wäre das besser. Wenn man was neues baut, legt man idealerweise 
gleich 5x 4, 6 oder 10 mm² in die Garage. Aber bei Bestand ist der 
Aufwand oft halt wirklich groß und da kommt man schon auch ganz gut mit 
3x 1,5mm² zurecht um einphasig mit 10 A zu laden und hat dann überhaupt 
keinen Aufwand außer mal die Klemmstellen anzusehen. Und ne neue 
ordentliche Schuko Dose zu setzen ist auch nur ein minimaler Aufwand.

von Ursel (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> Aber bei Bestand ist der
> Aufwand oft halt wirklich groß und da kommt man schon auch ganz gut mit
> 3x 1,5mm² zurecht um einphasig mit 10 A zu laden und hat dann überhaupt
> keinen Aufwand außer mal die Klemmstellen anzusehen.

Ja, es geht, würde es aber nach Möglichkeit vermeiden. Bei 1,5mm² würde 
ich eher nur 6A laden. Kommt aber natürlich auch auf die Entfernung an.

Stephan S. schrieb:
> Und ne neue
> ordentliche Schuko Dose zu setzen ist auch nur ein minimaler Aufwand.

Dann kann man aber auch zumindest eine blaue CEE legen, der 
Zusatzaufwand ist gleich Null. Auf der anderen Seite ist eine 
vernünftige Wallbox auch nicht so ultrateuer.

von Stephan S. (outsider)


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Ursel schrieb:
> Stephan S. schrieb:
>> Und ne neue
>> ordentliche Schuko Dose zu setzen ist auch nur ein minimaler Aufwand.
>
> Dann kann man aber auch zumindest eine blaue CEE legen, der
> Zusatzaufwand ist gleich Null. Auf der anderen Seite ist eine
> vernünftige Wallbox auch nicht so ultrateuer.

Das schafft aber neue Probleme:

Man muss entweder den vorhandenen Lader umbauen und dafür die vorhandene 
Temperatursicherung stilllegen, oder man braucht einen Adapter von 
einphasig CEE auf Schuko und hat dann wieder die Dose wie zuvor. Oder 
man kauft einen zusätzlichen Lader mit 1-phasig CEE, aber da kann man 
sich dann fast gleich eine günstige Wallbox kaufen.

Baut man den Stecker am vorhandenen Ladekabel um, hat man die 
Sicherheitsfunktion nicht mehr und kann an anderen Orten wieder nur mit 
Adapter laden. Vermutlich ist dessen Betrieb dann auch nicht mehr 
zulässig, wenn man einen festen Widerstand rein schaltet um die 
Temperaturüberwachung stillzulegen.

Ich finde das bringt einen nicht wirklich weiter. Früher als es die 
Steckertemperaturüberwachung noch nicht gab, hat man ab und zu mal was 
von verbrannten Steckern gelesen. Von Systemen mit Temperatursensor im 
Schuko Stecker hab ich das noch nie gehört. Ich vertraue diesem Schutz. 
Schlimmstenfalls ist halt mal nicht geladen.

von Ursel (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> Man muss entweder den vorhandenen Lader umbauen und dafür die vorhandene
> Temperatursicherung stilllegen, oder man braucht einen Adapter von
> einphasig CEE auf Schuko und hat dann wieder die Dose wie zuvor.

Wenn man nur den serienmäßigen Ladeziegel hat. Wenn man viel mit dem 
Elektroauto unterwegs hat hat man aber sowieso einen Juice Booster oder 
ähnliches.

Im Originalbeitrag steht außerdem etwas von Selbstbau-Lösung. Das heißt 
Adapter umbauen wäre da ja wohl kein Thema. Sollte natürlich eine 
Elektrofachkraft machen.

Stephan S. schrieb:
> aber da kann man
> sich dann fast gleich eine günstige Wallbox kaufen.

Das ist immer noch die beste Variante, zumindest wenn man keinen Juice 
Booster hat.

Stephan S. schrieb:
> Ich finde das bringt einen nicht wirklich weiter. Früher als es die
> Steckertemperaturüberwachung noch nicht gab, hat man ab und zu mal was
> von verbrannten Steckern gelesen. Von Systemen mit Temperatursensor im
> Schuko Stecker hab ich das noch nie gehört.

Eine schlechte Lösung bleibt es trotzdem noch.

von Michael_O (Gast)


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Natürlich lade ich meist an der Ladesäule, die ich in der Firma habe. 
Dort habe ich vor 6 Jahren eine Keba Box installiert mit der mein 
Teilzeit Brötchengeber seinen Tesla lädt. Danach habe ich aus dem Open 
EVSE Projekt mehrere Boxen gebaut für meine Kangoo ZE und für den E-Up 
vom Prokuristen. Im Lieferumfang meines ersten Kangoo war zusätzlich zum 
Wallboxkabel (Type2 auf Type1) ein ICCB für 10A mit Schuko Stecker. 
Dieses ICCB habe ich aus dem Kabel geschnitten und mit einem PIC 12F683 
Eines für 16A gebaut. Dazu gibt es CEE Blau, CEE Rot 16 und CEE Rot 32A 
Adapter im Auto. Eine CEE Blau Dose findet man halt nur auf 
Campingplätzen oder in Yachthäfen, bei Freunden und Kunden eher mal eine 
Schukosteckdose.
Entgegen aller Gerüchte habe ich in den fünf Jahren der Nutzung noch 
keine Steckdose damit gekillt. Am Holzcarport würde ich aber auch sicher 
nicht jede Nacht damit 16A aus einer Schukosteckdose zerren und daneben 
selig schlafen.

MfG
Michael

von Name: (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> Warum? Damit lädt man von 18-6 Uhr etwa 120-150 km Reichweite nach.
> Damit kommen doch die allermeisten hin, die in der eigenen Garage
> parken.
>
> Dank Temperatursensoren in den Steckern, hat man mittlerweile auch nicht
> mehr das Beschädigungsrisiko durch Überhitzung bei schlechten Dosen.

Eben.

Die Verbrennertrolle sind schon ziemlich lächerlich. Jetzt heißt es 
schon "Ooooooooooh, die Schukosteckdosen halten die E-Autos nicht aus" 
"Das E-Auto muss verboten werden".

Es hatte natürlich nie jemand Bedenken, eine elektrische Kettensäge oder 
einen Holzspalter in der Garage anzuschließen. Oder einen Heizlüfter. 
Neinein, sowas würde man niemals tun.
Vermutlich glaubt man, der böhse(TM) Fahrstrom wäre agressiver als die 
16A der Kresissäge. Oder so. Vermutlich haben Verbrennertrolle auch 
einen Atomstromfilter.

Eine Schukodose, die bei 10A schmilzt ist fehlerhaft, denn dann müsste 
sie anders abgesichert werden. Es gibt genug Geräte die >10A ziehen, 
auch dauerhaft. Auch die sind dann eine Brandgefahr. Man komme mir nicht 
mit "Niemand schließ in der Garage Lasten wie einen Heizlüfter an". Wir 
haben früher Jahrelang eine der Garagen als Werkstatt benutzt, jetzt 
dürft ihr raten, wie die beheizt wurde ;-)

von Ursel (Gast)


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Name: schrieb:
> Die Verbrennertrolle sind schon ziemlich lächerlich. Jetzt heißt es
> schon "Ooooooooooh, die Schukosteckdosen halten die E-Autos nicht aus"
> "Das E-Auto muss verboten werden".

Jetzt wird man hier schon zum Verbrennertroll erklärt wenn man sagt, 
dass eine Wallbox eine sinnvollere Lösung gibt?

Name: schrieb:
> eine elektrische Kettensäge oder
> einen Holzspalter in der Garage anzuschließen. Oder einen Heizlüfter.

Bei ersteren ist man ja normalerweise anwesend, aber einen Heizlüfter 
dauerhaft unbeaufsichtigt an einer Schuko betreiben würde ich 
tatsächlich genauso wenig empfehlen.

Name: schrieb:
> Eine Schukodose, die bei 10A schmilzt ist fehlerhaft, denn dann müsste
> sie anders abgesichert werden. Es gibt genug Geräte die >10A ziehen,
> auch dauerhaft. Auch die sind dann eine Brandgefahr.

Richtig.

Name: schrieb:
> Wir
> haben früher Jahrelang eine der Garagen als Werkstatt benutzt, jetzt
> dürft ihr raten, wie die beheizt wurde ;-)

Was aber nicht heißt, dass es eine besonders gute Idee ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Name: schrieb:
> Vermutlich glaubt man, der böhse(TM) Fahrstrom wäre agressiver als die
> 16A der Kresissäge.

Ist er irgendwie auch, weil unbeaufsichtigt und Dauerlast. Die Kreissäge 
ist beides nicht, da käme vorher dein Nachbar mit der Kettensäge um 
Hollywood nachzuspielen.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Name: schrieb:
> Eine Schukodose, die bei 10A schmilzt ist fehlerhaft,

Bissel drauf achten kann sinnvoll sein. Grad gestern war das ein Thema 
in einer fremden Garage. Sollte man schon hinschauen, was man nutzt. 
Später angebrachte Dreifachsteckdose unbekannter Qualität vs 
Wandsteckdose aus der offiziellen Hausinstallation.

: Bearbeitet durch User
von Name: (Gast)


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Ursel schrieb:
> Name: schrieb:
>> Die Verbrennertrolle sind schon ziemlich lächerlich. Jetzt heißt es
>> schon "Ooooooooooh, die Schukosteckdosen halten die E-Autos nicht aus"
>> "Das E-Auto muss verboten werden".
>
> Jetzt wird man hier schon zum Verbrennertroll erklärt wenn man sagt,
> dass eine Wallbox eine sinnvollere Lösung gibt?

Da hast du recht, das passt so natürlich gar nicht.
Eine Wallbox ist schon eine sinnvolle Lösung. Schon aus praktischer 
Sicht, weil man dann nicht den Ziegel rauskramen muss.
Trotzdem kann man ausschließlich mit dem Ziegel gut leben (Ich tue das 
seit einem halben Jahr).

Mir ging es nur darum, dass seitens Verbrennerfans das immer als 
"absolutes KO-Kriterium" für die E-Mobilität hingestellt wird, weil 
"unsere Elektroinstallationen den bösen Fahrstrom nicht verkraften".
Das Argument habe ich fast so oft gehört, wie das vom bösen Kobalt das 
angeblich im Kongo von gefolterten Kindern abgebaut wird.

Fakt ist aber, dass die 10A bei einer Schuko-Dose die auf 16A ausgelegt 
ist, kein Problem sein dürfen.

Dass Installationen fehlerhaft sein können, streitet niemand ab. Auch 
dass eine Überprüfung fallweise sinnvoll sein kann.
Klas ist aber auch: Eine solche fehlerhafte Steckdose kann auch (und 
besonders!) bei Kreissägen  und Kettensägen schmelzen.

Die Mär, dass man aus einer Schukodose keine 10A ziehen darf, ist ein 
billiges Argument von Verbrennertrollen.

von Ursel (Gast)


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Name: schrieb:
> Trotzdem kann man ausschließlich mit dem Ziegel gut leben (Ich tue das
> seit einem halben Jahr).

Man kann damit leben, das "gut" würde ich aber nicht unterschreiben.

Name: schrieb:
> Mir ging es nur darum, dass seitens Verbrennerfans das immer als
> "absolutes KO-Kriterium" für die E-Mobilität hingestellt wird, weil
> "unsere Elektroinstallationen den bösen Fahrstrom nicht verkraften".

Eine Elektroinstallation kann man oftmals mit vertretbaren Aufwand gut 
nachrüsten. Zumindest die Wallbox ist eigentlich immer möglich, außer 
vielleicht bei Mietwohnungen. Dann ist Schuko als Notlösung ja auch in 
Ordnung, aber würde wie gesagt eher auf 6 oder 8 Ampere reduzieren.

Name: schrieb:
> Fakt ist aber, dass die 10A bei einer Schuko-Dose die auf 16A ausgelegt
> ist, kein Problem sein dürfen.

Im Idealfall, bei ordentlicher Wartung, prinzipiell ja.

Auf der anderen Seite gibt es ja schon einen Grund, dass die Hersteller 
von ICCB einen Temperatursensor in den Schuko verbauen. Nämlich weil es 
eben doch häufiger Probleme gibt als man möchte.

Name: schrieb:
> Auch
> dass eine Überprüfung fallweise sinnvoll sein kann.

Eigentlich ist sogar eine regelmäßige Überprüfung der 
Elektroinstallation immer sinnvoll. Unabhängig davon ob man ein 
Elektroauto lädt oder nicht.

Name: schrieb:
> Klas ist aber auch: Eine solche fehlerhafte Steckdose kann auch (und
> besonders!) bei Kreissägen  und Kettensägen schmelzen.

Absolut richtig, Schuko ist für große Verbraucher eher ungeeignet, egal 
ob es ein Elektroauto oder eine Kettensäge ist. Der Knackpunkt ist aber, 
dass man solche Verbraucher sehr selten unbeaufsichtigt über längeren 
Zeitraum tagtäglich betreibt. Ausnahmen sind vielleicht Heizgeräte, aber 
da will ich gar nicht wissen wie viele Häuser durch fehlerhafte 
Installation + Heizgerät abbrennen.

Name: schrieb:
> Die Mär, dass man aus einer Schukodose keine 10A ziehen darf, ist ein
> billiges Argument von Verbrennertrollen.

Es ist aber eben auch keine so gute Idee wie du es hier verkaufen 
willst.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Peter M. schrieb:
> Hallo,
>
> ich bin kein Freund des Elektroautos.
> Trotzdem interessiert es mich, wie denn die Hochleistungstankstellen vom
> Schaltplan her aufgebaut sind.
>
> Wird da Mittelspannung erst einmal umgespannt?
Ja
Hier ein Bild des Tesla Supercharger Transportcenter Köge. Damals gerade 
neu eröffnet, der GaLa ist noch nicht fertig. Die erste Strassenlaterne 
wurde schon von einem LKW "gestreichelt".

Was steht da rechts der Zufahrt in den grünen Kästen mit Zinkdachkante? 
Richtig: 10/0,4 kV Transformatoren.
Ob der Verbraucher sich die nun kauft und sich hinstellt oder den 
Netzbetreiber bittet hinzustellen ist ein Rechenspiel.

> Oder ist da eine armdicke Zuleitung mit 380V Drehstrom, aus der diese
> Leistung entnommen wird?
Ja, das sind armdicke Alukabel. Genau wie beim Supermarkt. Aber halt 
0,4kV wie sonst hier üblich.

> Verhält sich die DC-Tankstelle wie eine konstante Hochvoltquelle, aus
> der das Elektroauto so viel Strom entnimmt, wie gebraucht?
kommt auf den Stecker an. Lies die Normen.

> Oder signalisiert vielleicht das Elektroauto der Tankstelle, was es
> braucht?
kommt auf den Stecker an. Lies die Normen.

> Wie sieht der Schaltplan tankstellenseitig aus?
Schau mal bei Danfoss nach. Die haben Referenzdesigns.
http://files.danfoss.com/download/Drives/DKSP.PB.435.A1.02_DCM-brochure_8p_A4_Feb2019_lowres_spreads%20(2).pdf

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Michael_O schrieb:
> IONITY baut heute schon Standorte mit einem Mittelspannung Transformator
> auf das wird nicht erst in 20Jahren kommen.

Was ja auch nicht wundert. Jede Autobahntankraststelle für Diesel/Benzin 
hat ihren eigenen 10kV Trafo. Steht meist irgendwo als unscheinbarer 
grüner Kasten in den Büschen.
Die 2 km bis zu nächstem Dorf machen bei 0,4 kV zu viel Verlust.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Sebastian L.,

Sebastian L. schrieb:
>> Wie sieht der Schaltplan tankstellenseitig aus?
> Schau mal bei Danfoss nach. Die haben Referenzdesigns.
> 
http://files.danfoss.com/download/Drives/DKSP.PB.435.A1.02_DCM-brochure_8p_A4_Feb2019_lowres_spreads%20(2).pdf

Vielen Dank für den Hinweis und die Erläuterungen!
Ich dachte schon, da kommt nichts mehr.

"ShowerPower"?

Klingt in Verbindung mit Mittelspannung und Trafos irgendwie gefährlich. 
:)

von Ursel (Gast)


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Peter M. schrieb:
> "ShowerPower"?
>
> Klingt in Verbindung mit Mittelspannung und Trafos irgendwie gefährlich.

Das hat nichts mit Mittelspannung zu tun, das ist eine Variante für 
Flüssigkühlung der Leistungsmodule. Die sind beim Lader auf 
Niederspannungsebene, oder eben im EV-Inverter. In beiden kann man 
prinzipiell die gleiche Technik einsetzen.

von Name: (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> Schau mal bei Danfoss nach. Die haben Referenzdesigns.
> 
http://files.danfoss.com/download/Drives/DKSP.PB.435.A1.02_DCM-brochure_8p_A4_Feb2019_lowres_spreads%20(2).pdf

Ein dänischer Pumpenhersteller kann sowas liefern, unsere "innovative" 
Auto- und Zulieferindustrie bekommt nichts auf die Reihe. Naja, Bosch 
vielleicht, aber der Rest baut noch Getriebe oder Kupplungen. Und 
bejammert den Wandel.

Es ist armselig.

von Ursel (Gast)


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Name: schrieb:
> Ein dänischer Pumpenhersteller kann sowas liefern, unsere "innovative"
> Auto- und Zulieferindustrie bekommt nichts auf die Reihe.

Der große Elektroautohersteller, der allen anderen technologisch 
angeblich jahrelang voraus sein soll, bekommt das auch nicht auf die 
Reihe. Und kauft das Teil einfach zu.

Was andere natürlich auch machen können. Eine der größten Hersteller für 
den Kram kommt aus Deutschland (Infineon).

Das Teil von Danfoss ist wirklich nichts besonderes.

von Udo S. (urschmitt)


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Ursel schrieb:
> Bei ersteren ist man ja normalerweise anwesend, aber einen Heizlüfter
> dauerhaft unbeaufsichtigt an einer Schuko betreiben würde ich
> tatsächlich genauso wenig empfehlen.

Wenn ich sehe wie viele Heizlüfter jeden Herbst Winter in den Baumärkten 
auf Paletten stehen und wohl auch verkauft werden, dann scheint die 
Gefahr nicht ganz so groß zu sein.

Was meine persönliche Erfahrung ist:
Ich hatte schon mehrere ziemlich "warme" Stecker bei weisser Ware, 
Elektroheizungen und vor allem Staubsaugern.
Jedes! Mal war nicht die Steckdose schuld, sondern der Stecker selbst 
(immer angegossen)
Alten Stecker abgezwickt, Kabelenden ordentlich vercrimpt, neuen Stecker 
angeschraubt und es war Ruhe.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Udo S. schrieb:
> Was meine persönliche Erfahrung ist:
> Ich hatte schon mehrere ziemlich "warme" Stecker bei weisser Ware,
> Elektroheizungen und vor allem Staubsaugern.
> Jedes! Mal war nicht die Steckdose schuld, sondern der Stecker selbst
> (immer angegossen)
> Alten Stecker abgezwickt, Kabelenden ordentlich vercrimpt, neuen Stecker
> angeschraubt und es war Ruhe.

Wobei man vermutlich auch die Steckhäufigkeit mit berücksichtigen 
sollte. Der Stecker am Autoladekabel dürfte sehr viel öfter gesteckt 
werden als alle anderen Lüfter etc. zusammen.

Und da traue ich den dünnen Federkontakten bei normalen Schukosteckdosen 
doch viel weniger als den robusten Kontakten einer blauen CEE-Dose.

Beitrag #6161941 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6161957 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Chris D. schrieb:
> Wobei man vermutlich auch die Steckhäufigkeit mit berücksichtigen
> sollte.

Da reichen u.U. schon zwei Waschmaschinen an einer Steckdose, die für 
Gebrauch umgesteckt werden. Nach 15 Jahren blieb der Stecker drin, ging 
nicht mehr raus.

Beitrag #6162007 wurde von einem Moderator gelöscht.
von ZF (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Was meine persönliche Erfahrung ist:
> Ich hatte schon mehrere ziemlich "warme" Stecker bei weisser Ware,
> Elektroheizungen und vor allem Staubsaugern.
> Jedes! Mal war nicht die Steckdose schuld, sondern der Stecker selbst
> (immer angegossen)
Das deckt sich mit meiner Erfahrung. Es war immer die Verbindung Leiter 
zu Pin im vergossen Stecker, nie die Steckdose. Einmal blieb beim ziehen 
des Steckers der Pin in der Steckdose stecken. Trotzdem ist die 
Kontaktgabe bei CEE schon vertrauenserweckender als bei Schuko.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Meine Waschmaschinensteckdose ist auch an den super-tollen 
Kontaktklemmen abgefackelt. War kurz vor'm Flammen schlagen. Vernünftig 
verschraubt wäre das nie passiert!

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