Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verständnis: NPN vs. MOSFET vs. Relais vs. Optokoppler


von Lars P. (tispokes)


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Hallo zusammen,

wie der Titel wohl schon verrät - bin ich neu hier. Ich hoffe ich werde 
nicht direkt gesteinigt für diese Frage. Zu jedem Thema kann man 
einzeln genug googlen, auf YT anschaun oder hier im Forum nachlesen.

Als reiner Informatiker, der jetzt immer mehr in die µC-Thematik 
abtaucht, ist mir noch nicht ganz klar, wann es sinnvoller ist was zu 
nutzen.

Ich habe gestern ein Video gesehen, da war die Kombi aus Optokoppler und 
Relais die Empfehlung, wenn man höhere Ströme und Spannungen mit dem µC 
schalten will. Mit dem Opto schützt man dann den µC gegen Rückstrom. 
Richtig?
siehe 3:48 min: https://www.youtube.com/watch?v=2BdevOmN-Zk&t=228s

Wann nutze ich dann nur ein Relais?
Wann nur einen Opto?


Ähnliche Frage mit NPN und N-MOSFET. NPN hat mehr Verlustleistung als 
ein MOSFET, so habe ich das verstanden?

Wann ist ein NPN also sinnvoller und wann der MOSFET?

Hoffe die Frage ist euch nicht zu unwürdig.

Use-Case gibt es keinen expliziten, ich will Elektronikbauteile per se 
besser verstehen.

Danke!

Grüße aus Nürnberg


Lars

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Lars P. schrieb:
> Wann nutze ich dann nur ein Relais?
> Wann nur einen Opto?

1. Immer, viel Leistung, langsam, nicht für häufiges schalten geeignet. 
Hoher Eigenverbrauch.
2. Immer, wenig Leistung, dafür sehr schnell. Kann nicht nur an/aus, 
sondern auch analoge Werte übertragen. Rel. wenig Eigenverbrauch.

Lars P. schrieb:
> Ähnliche Frage mit NPN und N-MOSFET. NPN hat mehr Verlustleistung als
> ein MOSFET, so habe ich das verstanden?

Geh hier mal Links auf Artikelübersicht und lass die am besten alles 
anzeigen.
Ansonsten wühl zb. mal bei Elektronik-Kompendium.de rum.

von Lars P. (tispokes)


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Teo D. schrieb:
> Ansonsten wühl zb. mal bei Elektronik-Kompendium.de rum.

Danke für die schnelle Antwort. Ok dann hatte ich schonmal Relais 
und/oder Optokoppler richtig im Kopf.

Zu NPN und MOSFET werde ich nochmals lesen.

Angenommen es würde NPN, MOSFET und Opto in Frage kommen. Woran 
entscheide ich dann?

Oder ist mein Verständnis da noch generell zu gering und die Frage per 
se falsch?

Danke!

Gruß

von Teo D. (teoderix)


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Lars P. schrieb:
> Angenommen es würde NPN, MOSFET und Opto in Frage kommen. Woran
> entscheide ich dann?
>
> Oder ist mein Verständnis da noch generell zu gering und die Frage per
> se falsch?

OKs und Relais haben keine Galvanische-Verbindung, zwischen Ein u. 
Ausgang. Das ist neben ihren verstärkenden (u.a.) Eigenschaft, die 
wichtigste.

von Lars P. (tispokes)


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Ja, das hab ich mir auch schon angelesen.
Wie kommt es dann aber (s. Video im 1. Post), dass man zum Relais noch 
einen Opto benötigt, um den µC zu schützen? Also woher kommt diese 
"Rückspannung"? Weiß das richtige Wort dafür nicht. Sorry.

Gruß Lars

von T.M .. (max)


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Man braucht keinen Optokoppler für ein Relais. Das kann man direkt mit 
einem Transitor oder Mosfet ansteuern. Freilaufdiode über Relais nicht 
vergessen

von Wolfgang (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Das ist neben ihren verstärkenden (u.a.) Eigenschaft, die wichtigste.

Optokoppler verstärken nicht unbedingt.

SSR und Opti-Triac fehlen noch in der Liste.

von Blumpf (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Teo D. schrieb:
>> Das ist neben ihren verstärkenden (u.a.) Eigenschaft, die wichtigste.
>
> Optokoppler verstärken nicht unbedingt.
>
> SSR und Opti-Triac fehlen noch in der Liste.

Exakt.

Ein wichtiger Kennewert ist CTR (Current transfer Ratio).

Ein CTR von 20% (was üblich ist!) heißt, dass der OK am Ausgang 20% des 
Stromes schlaten kann, der durch die LED fließt.
D.h. will ich 5mA schalten, benötige ich 25mA in der LED. Darum sind 
normale OK für Relais keine gute Wahl, denn ein µC kann selten genug 
Strom schalten.

Es gibt Optokoppler mit Darlington-Ausgang (z.B: TLP127), die min. 1000% 
haben (also eine Verstärkung von 10).
Das erkauft man sich damit, dass der OK eine Spannung von über 1V am 
Ausgang über den Transistor hat, und langsam ist.
Dafür muss man, um 50mA zu schalten, nur 5mA durch die LED fließen 
lassen. Darlington-OK sind das Mittel der Wahl, um z.B. 12V-Relasi mit 
einem µC zu schalten.

Es muss immer der minimale CTR verwendet werden, nicht der typische. 
Wenn man wert auf eine niedrige Spannung über den Ausgang legt, muss man 
mit dem Strom höher gehen (den Optokoppler in Sättigung betreiben). 
Macht den OK allerdings langsamer.

Es gibt Photomos, die haben all die Problem in der Form nicht, sind aber 
lamgsamer und teurer (z.B. AQY212). Dafür kann man auch mal 1A und mehr 
schalten, je nach Photomos.
Für Bastler sind Photomos toll, denn da stört der Preis nicht so, 
aberman spart Rechnerei, und oft das Relais.
Laufen auch unter "solid state relais", und können teils auch AC 
schalten.

von Christian M. (Gast)


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Blumpf schrieb:
> Darlington-OK sind das Mittel der Wahl, um z.B. 12V-Relasi mit einem µC
> zu schalten.

Nein, Relais schaltet man mit einem Transistor! Alles andere ist 
überflüssig. Nur die Arduino-Module machen das so.

Gruss Chregu

von Olaf (Gast)


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> Ein CTR von 20% (was üblich ist!) heißt, dass der OK am Ausgang 20% des
> Stromes schlaten kann, der durch die LED fließt.

20%? Hab ich bei aktuellen Typen schon lange nicht mehr gesehen.

Ich kenne eher so 200 bis 400%.

Aber mal ein Tip fuer Anfaenger. Wenn der Hersteller 400% drauf schreibt 
und ihr die Schaltung von -40 bis +80Grad nutzen wollt, dann teilt den 
Wert schonmal durch zwei. Und wenn ihr wollt das die Teile 10Jahre 
funktionieren dann teilt ihr nochmal durch zwei. Optokoppler altern 
gerne...

Olaf

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Lars P. schrieb:

> Ich habe gestern ein Video gesehen, da war die Kombi aus Optokoppler und
> Relais die Empfehlung, wenn man höhere Ströme und Spannungen mit dem µC
> schalten will. Mit dem Opto schützt man dann den µC gegen Rückstrom.
> Richtig?

Falsch.

Ich schaue mir das Video gar nicht erst an, aber schon der Begriff 
"Rückstrom" ist Unsinn. Ein Relais hat bereits eine Isolation zwischen 
Steuer- und Lastkreis. Eine zweite Isolation mit einem Optokoppler ist 
unnötig.

Wie man mit einem µC ein Relais schaltet, steht im Artikel 
Relais mit Logik ansteuern <- drauf klicken, ist ein Link


> Wann nutze ich dann nur ein Relais?

Ein Relais hat viele positive Eigenschaften:

- es schaltet wahlweise Gleich- oder Wechselspannung
- es kann große Leistungen schalten mit wenig Steuerleistung
- die Verluste im Lastkreis sind sehr gering
- Steuer- und Lastkreis sind sehr gut voneinander isoliert (zumindest 
solange man das nicht durch ein dummes Platinenlayout versaut)
- geöffnete Relaiskontakte trennen die Last zu 100% ab

es hat aber auch ein paar negative:

- es ist relativ groß, schwer und teuer
- es macht Schaltgeräusche
- es hält nur eine begrenzte Anzahl Schaltvorgänge aus (Größenordnung 
100000)

Langlebiger als klassische (elektromechanische) Relais sind die 
elektronischen Varianten. Die gibt es unter vielen Namen: Opto-Triac, 
PhotoMOS, solid-state-relais (SSR) und noch ein paar. Die haben dafür 
aber andere Nachteile. Sie haben Verluste im Lastkreis. Sie schalten 
nicht zu 100% ab.


> Wann nur einen Opto?

Ein Optokoppler wird zur Isolation genutzt, wenn nur Signale übertragen 
werden sollen. Im Gegensatz zum Schalten einer Last.


> Ähnliche Frage mit NPN und N-MOSFET. NPN hat mehr Verlustleistung als
> ein MOSFET, so habe ich das verstanden?

Das kann man so nicht verallgemeinern.

> Wann ist ein NPN also sinnvoller und wann der MOSFET?

Auf dem Level wo du dich bewegst, sind die beiden Bauteile gleichwertig. 
Allerdings ist der MOSFET leichter kaputt zu bekommen, z.B. schon mit 
statischer Aufladung.

von HildeK (Gast)


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Lars P. schrieb:
> Ähnliche Frage mit NPN und N-MOSFET. NPN hat mehr Verlustleistung als
> ein MOSFET, so habe ich das verstanden?
Das ist i.A. schon richtig.
Der bipolare Transistor braucht relativ viel Basisstrom um gut 
durchzuschalten. Trotzdem bleibt an ihm eine Restspannung an der 
CE-Strecke übrig, die zusammen mit dem zu schaltenden Strom eine ev. 
größere Verlustleistung verursacht.

> Wann ist ein NPN also sinnvoller und wann der MOSFET?
Der bipolare Transistor hat den Vorteil, dass er zum Ansteuern schon mit 
kleinen Signalspannungen betrieben werden kann. Wenn die Quelle mehr als 
0.7V liefert geht das, beim MOSFET sind selten welche zu finden, die 
unterhalb von 2.5V noch gut einschalten.
MOSFETs gibt es mit sehr kleinem RDS_on, d.h. selbst kleinste Gehäuse 
können mehrere Ampere an Strom schalten. Und dazu braucht er bei der 
Ansteuerung nur im Umschaltzeitpunkt kurzzeitig Strom, danach ist das 
praktisch leistungslos.
Der Vollständigkeit halber: das relativiert sich, wenn man PWM macht.
Ein NPN, mit dem man z.B. 3A schalten möchte, sollte mindestens 100mA 
Basisstrom geliefert bekommen. Das kann üblicherweise ein Logikausgang 
eines µCs nicht. Gleichzeitig würde er typisch mindestens 0.5-1W 
Verlustleistung haben plus nochmals >70mW an der Basis, ein guter nMOS 
verheizt insgesamt nur rund 100mW.
Bei noch größeren Strömen wird das Missverhältnis noch deutlich größer. 
Bipolare Transistoren, die 20A oder mehr können, sind kaum zu finden und 
zur Ansteuerung mit z.B. einem µC braucht man mehrere Stufen. Beim 
MOSFET geht das oftmals direkt.

Die Zahlen sind grobe Beispiele, man wird immer andere BE finden können 
mit anderen Ergebnissen. Die Richtung stimmt aber. Ich habe mich auf den 
Schaltbetrieb beschränkt, beim Linearbetrieb sieht ist alles ganz anders 
:-).

von Blumpf (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Blumpf schrieb:
>> Darlington-OK sind das Mittel der Wahl, um z.B. 12V-Relasi mit einem µC
>> zu schalten.
>
> Nein, Relais schaltet man mit einem Transistor! Alles andere ist
> überflüssig. Nur die Arduino-Module machen das so.
>
> Gruss Chregu

Der Bastler mit seiner eingeschränkten Sichtweise ;-)

Ich habe nirgends behauptet, es gäbe nur den OK zum Schalten von Relais, 
oder man müsse zwingend einen verwenden. Das hängt gangz von der 
Anwendung ab. Schaltet man ein Relais auf einer Leiterplatte, macht das 
im Normalfall ein BSS138N (als Beispiel).
Ich sehe aber, wie man meinen Beitrag so interpretieren kann ;-)

Lass mich das so forumlieren:
Will man mit einem OK ein Relais schalten, ist der Darlington-OK das 
Mittel der Wahl.

Beispiel für den Fall:
Wir müssen Kunden einen Ausgang zum Schalten von eigenen Relais zur 
Verfügung stellen müssen. Die Kunden schließen natürlich ihre eigene 
Versorgung an.
Und da sind 1kV SURGE vorgeschrieben, außer man schränkt die Kabellänge 
auf 3m ein, was nicht geht.
Dazu will man oft nicht, dass die Massen verbunden sind 
(Potentialausgleich).

Geht so nur vernünftig mit galvanischer Trennung. Solche Darlington-OK 
Ausgänge sieht man in der Industrie eigentlich recht häufig, bei SPSen 
zum Beispiel.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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HildeK schrieb:
> Lars P. schrieb:
>> Ähnliche Frage mit NPN und N-MOSFET. NPN hat mehr Verlustleistung als
>> ein MOSFET, so habe ich das verstanden?
> Das ist i.A. schon richtig.
> Der bipolare Transistor braucht relativ viel Basisstrom um gut
> durchzuschalten. Trotzdem bleibt an ihm eine Restspannung an der
> CE-Strecke übrig, die zusammen mit dem zu schaltenden Strom eine ev.
> größere Verlustleistung verursacht.

Das ist korrekt. Aber auch irrelevant.

Wenn man ein Relais mit sagen wir 100mA mit einem Bipolartransistor 
schalten will, dann fließen 100mA. Ob da jetzt nochmal 5mA Basisstrom 
oben drauf kommen, macht den Kohl nicht fett.

Bei der Restspannung sieht es ähnlich aus: selbst wenn da 0.5V über dem 
Transistor bleiben - der Löwenanteil der Verlustleistung entsteht in der 
Relaisspule. So lange man nicht bei sehr kleinen Spannungen unterwegs 
ist, hat man in der Praxis kaum einen Unterschied zum MOSFET.

Und was die Einschaltverluste angeht: Diodes (ex Zetex) und auch andere 
Hersteller haben extrem-low-sat Transistoren im Sortiment, die in Sachen 
Leitverluste sogar besser als MOSFET abschneiden. Das bewerben sie 
natürlich auch so, indem sie ihre U_ce_sat in einen äquivalenten R_ds_on 
umrechnen und damit besser sind als der MOSFET Wettbewerber.

von Lars P. (tispokes)


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Axel S. schrieb:
> Ich schaue mir das Video gar nicht erst an,

Schade, hätte mich interessiert, was dann in dem Video der Fehler ist. 
Bzw. woher die Spannungsspitze im Steuerkreis kommt? Das Wort 
"Rückstrom" war meine Kreation - der Uhrzeit nicht ganz ungeschuldet.

----------

Vielen Dank für die ganzen Beiträge. Ich muss das erstmal in Ruhe 
verarbeiten ;-)


Gruß Lars

von HildeK (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Wenn man ein Relais mit sagen wir 100mA mit einem Bipolartransistor
> schalten will, dann fließen 100mA. Ob da jetzt nochmal 5mA Basisstrom
> oben drauf kommen, macht den Kohl nicht fett.

Ja, bei kleinen Strömen hast du recht. Und bei dem Betrieb von Relais 
sowieso. Und es ging um das Schalten von größeren Strömen und da ist es 
nicht pauschal irrelevant.
Die Vorteile des MOSFET zeigen sich bei größeren Strömen, zumindest was 
den Basisstromverbrauch angeht, wenn man die genannten 
Low-Sat-Transistoren mit berücksichtigt. Wenn nicht, dann auch die 
Verlustleistung im Schaltelement, das deshalb u.U. gekühlt werden muss. 
Die Verlustleistung im beliebigen Verbraucher bleibt sowieso.

Axel S. schrieb:
> Diodes (ex Zetex) und auch andere
> Hersteller haben extrem-low-sat Transistoren im Sortiment, die in Sachen
> Leitverluste sogar besser als MOSFET abschneiden.

Danke für den Hinweis, die sind mir bisher noch nicht begegnet.
Trotzdem wird auch hier bei großen Strömen die Problematik der 
entsprechend großen Basisströme bleiben. Die rechnen auch mit niedrigen 
Verstärkungsfaktoren für große Ströme, wenn eine kleine 
Sättigungsspannung das Ziel ist.

Lars P. schrieb:
> Mit dem Opto schützt man dann den µC gegen Rückstrom.
> Richtig?

Du meinst die Selbstinduktionsspannung beim Abschalten des Relais? Die 
wird dann eben deinen Optokoppler in Nöte bringen, dafür ist aber die 
Lösung einige Sekunden später im Video genannt worden: Freilaufdiode 
(Flyback Diode)!
Also, Optokoppler und Relais gleichzeitig sind in den seltensten Fällen 
notwendig.
'Blumpf' hat ein sinnvolles Beispiel gebracht, wo man das so tun wird.

von Blumpf (Gast)


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HildeK schrieb:
> Ja, bei kleinen Strömen hast du recht. Und bei dem Betrieb von Relais
> sowieso. Und es ging um das Schalten von größeren Strömen und da ist es
> nicht pauschal irrelevant.
> Die Vorteile des MOSFET zeigen sich bei größeren Strömen, zumindest was
> den Basisstromverbrauch angeht, wenn man die genannten
> Low-Sat-Transistoren mit berücksichtigt. Wenn nicht, dann auch die
> Verlustleistung im Schaltelement, das deshalb u.U. gekühlt werden muss.
> Die Verlustleistung im beliebigen Verbraucher bleibt sowieso.

Mal ehrlich:
Ich berücksichtige NPN-Transistoren auch bei Schaltanwendungen für <10mA 
gar nicht mehr. Warum? Unwirtschaftlich.
Für einen BSS138N bezahlt unser Fertiger <0,03€.

Daher überwiegen der Vorteile der FET, und das ist vor allem der 
geringere Strombedarf aus den 3V3. Die müssen hier meistens aus 24V 
erzeugt werden. Bei 30mA reicht der Linearregler, der "Sparfuchs" mit 
seinen BC847 muss dann für 1€ mehr einen Schaltregler verbauen.

Pareto Diagramme haben bei uns außerdem gezeigt, dass sich die 
Optimierung von Hasenfutter wirtschaftlich ohnehin nicht auszahlt. Die 
Zeit ist woanders besser investiert (z.B. bei Steckern).
Sowas zu optimieren lohnt sich, wenn man >100k Stück pro Jahr baut, aber 
nicht im normalen Industiebereich mit 1-10kStück pro Jahr, und schon gar 
nicht am Basteltisch.

Die Transistorleier stammt meistens von älteren Bastlern die nach 
Bauernregeln aus den 70ern arbeiten.

von HildeK (Gast)


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Blumpf schrieb:
> Mal ehrlich:
> Ich berücksichtige NPN-Transistoren auch bei Schaltanwendungen für <10mA
> gar nicht mehr. Warum? Unwirtschaftlich.
> Für einen BSS138N bezahlt unser Fertiger <0,03€.
.
.
> ... vor allem der geringere Strombedarf aus den 3V3 ...
Da fängt es aber schon an: Den BSS138 verwendet man nur in einem 
5V-System, der hätte schon gerne mindestens 4.5V am Gate. Für 3.3V gibt 
es natürlich auch welche.

Was solls? Die Frage des TO bezog sich auf das Grundverständnis, wann 
MOSFET und wann bipolaren Transistor, nicht auf die wirtschaftlichen 
Aspekte. Dazu habe ich Argumente geliefert.
Ich setze beide ein, jeweils den, der an der Stelle sinnvoll ist. Es 
geht höchstens bei Batteriebetrieb um einzelne mA Basisstrom, sonst eher 
um Größen, die z.B ein µC-Ausgang direkt nicht mehr bedienen kann. Da 
wird die Entscheidung dann einfach.
Ansonsten als Bastler: bevor ich irgendwo 10 BSS bestelle, nehme ich 
auch einen NPN, der schon in der Schublade liegt.

Blumpf schrieb:
> Pareto Diagramme haben bei uns außerdem gezeigt, dass sich die
> Optimierung von Hasenfutter wirtschaftlich ohnehin nicht auszahlt.

Es ist nicht die Optimierung von Hasenfutter, sondern das richtige 
Bauteil für die aktuelle Aufgabe. Dass es oft viele Lösungsmöglichkeiten 
gibt, ist klar; da wird dann der Preis die Entscheidung mitbestimmen - 
nicht das Alter des Entwicklers ...

von Dietrich L. (dietrichl)


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Lars P. schrieb:
> Schade, hätte mich interessiert, was dann in dem Video der Fehler ist.
> Bzw. woher die Spannungsspitze im Steuerkreis kommt?

Das ist auch kein Fehler im Video:

Die Kombination Optokoppler + Relais (ganz am Schluss) ergibt eine 
doppelte galvanische Trennung. Damit hat man 2 Barrieren gegen das 
Überkoppeln vom Lastkreis in den Ansteuerkreis. Das verbessert die 
Störfestigkeit.
Ob das notwendig ist, hängt von der Anwendung ab. Auch der Aufbau 
(Layout) hat einen Einfluss auf die Kopplung, die meisten kapazitiv 
geschieht.
Dabei geht es um Kondensatoren, die nicht im Schaltplan eingezeichnet 
sind: Kapazitäten zwischen Kontakt und Spule des Relais, zwischen 
Transistor und LED des Optokopplers, und zwischen allen Leitungen. Im 
letzen Fall gilt: je größer der Abstand, um so kleiner die Kapazität. 
Zusätzlich kann man durch Abschirmung die Störfestigkeit erhöhen.

von Wolfgang (Gast)


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Lars P. schrieb:
> Schade, hätte mich interessiert, was dann in dem Video der Fehler ist.
> Bzw. woher die Spannungsspitze im Steuerkreis kommt?

Im Video ist kein Fehler. Die im Video bei 03:48 gezeigte 
Spannungsspitze ist eine Folge des Induktionsgesetzes.
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetische_Induktion
Beim Abschalten kann der Strom ohne Freilaufdiode nicht weiter durch die 
Spule des Relais fließen. Das führt zu einer rapiden Änderung des 
magnetischen Flusses, die dann die Ursache für die Spannungsspitze ist.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Wolfgang schrieb:

> Die im Video bei 03:48 gezeigte
> Spannungsspitze ist eine Folge des Induktionsgesetzes.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetische_Induktion
> Beim Abschalten kann der Strom ohne Freilaufdiode nicht weiter
> durch die Spule des Relais fließen.

Aha.

Dann ist ein Optokoppler vor dem Schalttransistor aber keine Lösung, 
sondern nur ein (schlechter) Workaround. Der Optokoppler wird zwar 
verhindern, daß der µC gegrillt wird. Aber den Schalttransistor kann es 
trotzdem zerlegen. Und dann funktioniert die Schaltung auch bloß nicht.

Die korrekte Lösung ist eine Freilaufdiode bzw. ein Äquivalent.

von Gerald K. (geku)


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Photo-MOS ist relativ, im Vergleich zum Optokoppler, ein neues 
Bauelement. Daher ist der Preis noch sehr hoch.

Der Photo-MOS muss schnell sein, damit z.B 2A/60V geschaltet werden 
können. Optokoppler haben bei weitem diese Schaltfähigkeit nicht.

Ich nehme an das dieser, mit Ausnahme für Spezialanwendungen, den 
Optokoppler ablösen wird.

: Bearbeitet durch User
von Dietrich L. (dietrichl)


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Axel S. schrieb:
> Dann ist ein Optokoppler vor dem Schalttransistor aber keine Lösung,
> sondern nur ein (schlechter) Workaround. Der Optokoppler wird zwar
> verhindern, daß der µC gegrillt wird. Aber den Schalttransistor kann es
> trotzdem zerlegen. Und dann funktioniert die Schaltung auch bloß nicht.

Das der Optokoppler hierfür ein Lösung wäre wird in dem Video aber 
auch nicht gesagt, allerdings schon, das ohne Freilaufdiode der 
Transistor nicht überlebt...

von tispokes (Gast)


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Ja da hab ich wohl mehrere Sachen im Kopf durcheinander gewürfelt. Eine 
Freilaufdiode. Ja jetzt hat's klick gemacht. Ich hab das im Video voll 
übersehen.

Ich hab jetzt ein grobes Bild und les dann je nach use case noch weiter 
nach. Aktuell bin ich eher bei 3v3 und 5v.

Gruß Lars

von Manfred (Gast)


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tispokes schrieb:
> Ich hab das im Video voll übersehen.

Meine Meinung: Wer Videos anschaut, sollte sich ein anderes Hobby 
suchen. Elektronik und Videoanleitungen passen für mich in keinster 
Weise zusammen, ich will Schaltpläne und ggfs. Erklärungen dazu in 
Textform.

von tispokes (Gast)


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Manfred schrieb:
> Elektronik und Videoanleitungen passen für mich in keinster Weise
> zusammen
Kurze Zwischenfrage: Wie alt bist du?


Beim Programmieren ist mir übrigens Text auch lieber, da Nerven mich 
Videos auch. Aber da suche ich auch ganz explizit und es liegt nicht an 
Grundverständnis.

von Teo D. (teoderix)


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Axel S. schrieb:
> Dann ist ein Optokoppler vor dem Schalttransistor aber keine Lösung,
> sondern nur ein (schlechter) Workaround.

Das ist ein MODUL, das die Möglichkeit bietet, über seinen separaten 
Stromanschluss, auch die Steuerspannung für die Relais zu Verfügung zu 
stellen. Um diese wiederum vollständig vom eigentlichen Steuerkreis zu 
trennen, ist da der OK verbaut.
Solche Eingänge sieht man auch des öfteren in Industriekram.... (soviel 
zu immer:)

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Gerald K. schrieb:
> Der Photo-MOS muss schnell sein, damit z.B 2A/60V geschaltet werden
> können.

Aus diesem folgt nicht jenes. Tatsächlich sind PhotoMOS nicht schnell. 
Als typischer Vertreter mal das AQY212 von Panasonic (60V/1.1A). Das hat 
typisch 1.3ms Einschaltzeit (maximal 5ms). Das ist kaum schneller als 
ein mechanisches Relais; z.B. Finder Serie 40 mit 7ms Einschaltzeit.

(beide wahllos herausgegriffen, weil das Datenblatt gerade verfügbar 
war)

> Optokoppler haben bei weitem diese Schaltfähigkeit nicht.

Richtig. Optokoppler sind keine Leistungsschalter. Genauso wie ein VW 
Golf nicht die Ladekapazität eines VW Sprinter hat.

> Ich nehme an das dieser, mit Ausnahme für Spezialanwendungen, den
> Optokoppler ablösen wird.

Sicher nicht. Zu teuer, zu langsam. Schnelle Optokoppler machen auch 
10MBit/s. Andere können analoge Signale übertragen. etc. pp. PhotoMOS 
wird noch nicht mal die Triac-basierten SSR ablösen können, weil die 
viel mehr Strom verkraften und allgemein robuster sind.


Dietrich L. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Dann ist ein Optokoppler vor dem Schalttransistor aber keine Lösung
...

> Das der Optokoppler hierfür ein Lösung wäre wird in dem Video aber
> auch nicht gesagt

Und warum word dann hier laufend darauf hingewiesen, daß der 
Optokoppler vor dem Treibertransistor trotzdem so eine prima Sache wäre? 
Insbesondere mit dem Hinweis auf die Induktionspannung am Relais?

Ich weigere mich strikt irgendwelche Videos auf Youtube als Basis für 
Grundlagen der Elektronik anzusehen. Ein Formel-1 Auto baut man ja auch 
nicht aus Pappmaché.


Ich kann da nur Manfred beipflichten:

Manfred schrieb:
> Meine Meinung: Wer Videos anschaut, sollte sich ein anderes Hobby
> suchen. Elektronik und Videoanleitungen passen für mich in keinster
> Weise zusammen

ACK. Aber FULL ACK.

tispokes schrieb:
> Kurze Zwischenfrage: Wie alt bist du?

Alt genug, um es besser zu wissen.

: Bearbeitet durch User
von NextGeneration (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Alt genug, um es besser zu wissen.

OK, Boomer.

von Jonas (Gast)


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Das ist ja mal wieder ein schönes Beispiel von Axel und Manfred wie man 
sich nicht verhält. Einfach nur respektlos und unverschämt. Lasst doch 
die Videos gucken wer will. Dafür muss man niemanden verurteilen

von Blumpf (Gast)


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Gerald K. schrieb:
> Photo-MOS ist relativ, im Vergleich zum Optokoppler, ein neues
> Bauelement. Daher ist der Preis noch sehr hoch.

Quark. Das war vor 20 Jahren vielleicht so. Heute sind wir bei <1€.

HildeK schrieb:
> Blumpf schrieb:
>> Mal ehrlich:
>> Ich berücksichtige NPN-Transistoren auch bei Schaltanwendungen für <10mA
>> gar nicht mehr. Warum? Unwirtschaftlich.
>> Für einen BSS138N bezahlt unser Fertiger <0,03€.
> .
> .
>> ... vor allem der geringere Strombedarf aus den 3V3 ...
> Da fängt es aber schon an: Den BSS138 verwendet man nur in einem
> 5V-System, der hätte schon gerne mindestens 4.5V am Gate. Für 3.3V gibt
> es natürlich auch welche.

Genau. Wenn man aber 10-50mA schalten will, funktioniert das trotzdem 
zuverlässig. Wer Datenblätter lesen kann, ist klar im Vorteil.
Für mehr nimmt man solchen alten Kram sowieso nicht mehr. Der hat 6 Ohm.

Was NPN angeht:
Kaum jemand nimmt noch NPN-Transistoren für den Schaltbetrieb her. Was 
können FET besser:
- Keine Sättigungsspannung, vor allem bei kleinen Spannungen ist das 
praktisch
- Spannungssteuerung, d.h. es wird kaum Strom gebraucht
- schneller (um Größenordnungen)

Narürlich kommt immer ein 100 jähriger Graubart daher, dem der Trend 
nicht passt. "Dieser neumodischen FET-Kram kommt mir nicht ins Haus". 
Muss er auch nich, es sind keine Transistorenverbote geplant.
Wer sich näher mit Elektronik beschäftigt, weiß, dass schon seit 20 
Jahren NPN-Schalttransistoren so gut wie ausgestorben sind.

Genug der Diskussion. Mit Graubärten ist das sowieso sinnlos.
Schlimm, das schreiben zu müssen, bin ich selber doch schon über 40. 
Aber die Transisto versus FET Diskussion ist schon sehr alt.

von Timo N. (tnn85)


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Blumpf schrieb:
> Für Bastler sind Photomos toll, denn da stört der Preis nicht so,
> aberman spart Rechnerei, und oft das Relais.
> Laufen auch unter "solid state relais", und können teils auch AC
> schalten.

Bei SSR muss man echt aufpassen:

1) Wenn man zu den üblichen Triac-basierten AC-Types greift, kann man 
eben nur AC schalten. Eine DC-Last würde nach dem Anschalten dauerhaft 
an bleiben.

2) Bei den billigen China SSR der Firma "FOTEK", die gnadenlos 
bescheißen, weil sie mit 40A beworben werden und innen dann ein Triac 
für 16A Dauerstrom verbaut ist.

Da muss man aufpassen, wenn sich damit nicht auskennt. Es hilft dabei zu 
wissen wie SSRs intern aufgebaut sind.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen DC-Type SSR und PhotoMos? 
Wie sind DC-Typ SSRs intern aufgebaut?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Blumpf schrieb:
> Narürlich kommt immer ein 100 jähriger Graubart daher, dem der Trend
> nicht passt. "Dieser neumodischen FET-Kram kommt mir nicht ins Haus".

Mit Verlaub, aber du redest Unsinn. Niemand hier hat eine Aversion 
gegen MOSFET geäußert. Tatsächlich bist du der einzige, der hier 
radikale Ansichten geäußert hat a'la "Transistoren rechnen sich nicht" 
oder "MOSFET sind sowieso viel besser". Daß ausgerechnet du jetzt eine 
ad hominem Diskussion führen willst, ist ... albern.

Sowohl MOSFET als auch Bipolartransistoren haben jeweils ihre 
Anwendungsgebiete. Mit großen Überlappungen. Und das, was der TE 
(mutmaßlich) damit anstellen will, können beide praktisch gleich gut.

Vielleicht solltest du einfach mal aus deiner Ecke herauskommen und dir 
die ganze Welt ansehen. Dann fällt dir bestimmt auch auf, daß die nicht 
schwarz-weiß ist. Sondern bunt.

von HildeK (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Mit Verlaub, aber du redest Unsinn.

Ja, sehe ich auch so.

Blumpf schrieb:
> Narürlich kommt immer ein 100 jähriger Graubart daher, dem der Trend
> nicht passt. "Dieser neumodischen FET-Kram kommt mir nicht ins Haus".

- wo habe ich derartiges geäußert?
- ich habe schon lange einen grauen Bart - darum ging es aber nicht, 
sondern um die Erläuterung, wo ein MOSFET und wo ein Bipo sinnvoll ist. 
Nur das hatte ich versucht deutlich zu machen.
- An vielen Stellen sind beide verwendbar.

Blumpf schrieb:
> Wenn man aber 10-50mA schalten will, funktioniert das trotzdem
> zuverlässig. Wer Datenblätter lesen kann, ist klar im Vorteil.
10-50mA ist jetzt schon eine Einschränkung zu meinem Hinweis, dass der 
BSS sich besser in 5V-Systemen eignet. Und, du darfst gerne typische 
Kurven für deine Entscheidungen heranziehen. Professionell ist das 
nicht.

von Lars P. (tispokes)


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Blumpf schrieb:
> Schlimm, das schreiben zu müssen, bin ich selber doch schon über 40.

Haha....errr zurück zu meine Altersfrage.

Nein, ich als TO wollte niemanden denunzieren aufgrund des Alters. Ich 
erklär mich kurz. Ich bin selbst 34, steige jetzt erst mehr und mehr in 
die E-Technik ein. Manfred klingt nach einem alten Hasen. Da ich aber 
rein aufgrund des Namens keine Annahmen treffen wollte, habe ich 
schlicht nach dem Alter gefragt.

Ich führe meine These weiter: Angenommen Manfred ist 55+, dann hat er am 
besten noch in dem Gebiet gelernt und macht das quasi sein leben lang.
Daher braucht Manfred keine Videos. 0,1 µs nachdem er auf einen 
Schaltplan schaut, kennt er sich aus.
Ich dagegen finde Videos bei E-Technik genial! Weil ich nicht nur Text 
lese sondern direkt sehe, was passiert. Ein Bild sagt oft mehr als 
tausend Worte - kennt ihr. Ein Video ist in dem Fall als Leihe eine 
super Sache.

Ich kann aber im besten Video was übersehen, so wie ich was überlesen 
kann.

Und wie immer im Leben - jedem kann man es nicht recht machen :-)

Wenn der TO doch explizit eine Frage zu einem Sachverhalt im Video hat, 
dann Antworte doch gar nicht auf diesen Thread oder lass dich auf das 
Video ein. Nur als Idee :-)

Ich hoffe ich bin niemanden auf die Füße getreten.

Schönen Tag

Gruß

Lars

von Udo S. (urschmitt)


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Das Problem bei Videos ist das selbe wie bei vielen Seiten im Internet. 
90% der gezeigten Infos sind bestenfalls unvollständig, oft genug 
einfach falsch und manchmal sogar gefährlich.
Viele Jungs die ihre Projekte ins Netz stellen sind einfach nur 
Selbstdarsteller ohne viel Ahnung, für Leute die Videos drehen gilt das 
(meiner subjektiven Meinung nach) in noch höherem Maß.
Gedruckte Literatur von früher (TM) war wegen der Kosten und des 
Aufwands zumindest relativ fehlerfrei.

Man muss also herausfinden wo man gute und korrekte Infos bekommt.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6159693 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Blumpf (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Das Problem bei Videos ist das selbe wie bei vielen Seiten im Internet.
> 90% der gezeigten Infos sind bestenfalls unvollständig, oft genug
> einfach falsch und manchmal sogar gefährlich.
> Viele Jungs die ihre Projekte ins Netz stellen sind einfach nur
> Selbstdarsteller ohne viel Ahnung, für Leute die Videos drehen gilt das
> (meiner subjektiven Meinung nach) in noch höherem Maß.
> Gedruckte Literatur von früher (TM) war wegen der Kosten und des
> Aufwands zumindest relativ fehlerfrei.
>
> Man muss also herausfinden wo man gute und korrekte Infos bekommt.

Ich benutze so gut wie nie Fachbücher, sondern zu 90% online-Quellen. 
Meistens Appnotes von Halbleiterherstellern, diverse Papers und 
Patentschriften, Normen oder sogar Wikipedia. Ein Papierbuch finde ich 
unpraktisch. Ich nutze die nur noch zu Unterhaltungszwecken, und auch 
das nur noch sehr selten (dank ebooks).

Die Verteufelung von Videos kann ich nicht nachvollziehen. Auf Youtube 
gibt es trotz 99% Schund eine ganze Menge qualitiativ hochwertige 
Videos. Auch solche von "Youtubern".
Beispielsweise der hier:
https://www.youtube.com/channel/UCivA7_KLKWo43tFcCkFvydw
(Wissenschaft querbeet)

Oder der hier:
https://www.youtube.com/user/TheRedNile
(Chemie)

Natürlich ist Youtube-Video kein Ersatz für ordentliche schriftliche 
Informationen, weil es schon formatbedingt nie so tief gehen kann. Aber 
ein guter Start in ein neues Thema kann es schon sein.

Die allgemeine Ablehnung von Videos durch Graubärte halte ich für 
altersbedingte Engstirnigkeit. Es mangelt an der Bereitschaft, sich mit 
den "neuen" Medien auseinanderzusetzen.

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
> Die allgemeine Ablehnung von Videos durch Graubärte halte ich für
> altersbedingte Engstirnigkeit. Es mangelt an der Bereitschaft, sich mit
> den "neuen" Medien auseinanderzusetzen.

Die allgemeine Bevorzugung von Videos durch Jungspunde halte ich für
altersbedingte Unerfahrenheit. Es mangelt an der Bereitschaft, sich mit
auch mit den "alten" Medien auseinanderzusetzen.

rhf

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Blumpf schrieb:

> Ich benutze so gut wie nie Fachbücher, sondern zu 90% online-Quellen.
> Meistens Appnotes von Halbleiterherstellern, diverse Papers und
> Patentschriften, Normen oder sogar Wikipedia.

Das ist gar kein Widerspruch. Bis auf Wikipedia dürften das alles PDFs 
sein. Oder sonstige elektronische Äquivalente zu einem Buch. Eigentlich 
nur noch einen Mausklick vom ausgedruckt werden entfernt.

> Die Verteufelung von Videos kann ich nicht nachvollziehen

Es geht nicht um Verteufelung. Es gibt natürlich Anwendungsfälle für 
Videos. Wenn man etwas demostrieren (im Sinne von zeigen) will. Aber sie 
sind kein Ersatz für Bücher. Oder das elektronische Pendant von Büchern.

Stell dir einfach mal vor, Appnotes oder Datenblätter würden als Video 
herausgebracht. Und zwar ausschließlich als Video. Wäre das ein Vorteil 
oder ein Nachteil?

> Die allgemeine Ablehnung von Videos durch Graubärte halte ich für
> altersbedingte Engstirnigkeit.

Dein Unwille, sachlich zu argumentieren und statt dessen immer wieder in 
ad hominem Argumente abzugleiten, spricht nicht für dich. Ach ja, es gab 
mal eine Zeit, wo Alter mit Weisheit assoziiert wurde.

Beitrag #6159785 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Joachim B. (jar)


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Christian M. schrieb:
> Nur die Arduino-Module machen das so.

Axel S. schrieb:
> Ein Relais hat bereits eine Isolation zwischen
> Steuer- und Lastkreis. Eine zweite Isolation mit einem Optokoppler ist
> unnötig.

ja aber die Arduino Module ntzen i.d.R. Relais die geringe 
Isolationsabstände haben und ausserdem miese Leitungsführung, da kann 
eine weitere Trennung nicht schaden, auch wenn sie durch verbinden von 
GND der Optos wieder zur Absurdität geführt wird.

von Blumpf (Gast)


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Axel S. schrieb:
>> Die allgemeine Ablehnung von Videos durch Graubärte halte ich für
>> altersbedingte Engstirnigkeit.
>
> Dein Unwille, sachlich zu argumentieren und statt dessen immer wieder in
> ad hominem Argumente abzugleiten, spricht nicht für dich. Ach ja, es gab
> mal eine Zeit, wo Alter mit Weisheit assoziiert wurde.

Das "Graubart" meine ich nicht als körperliches Alter, sondern als 
geistiges. In meiner Generation (und sogar bei jüngeren) gibt die, 
gehäuft aber über 50. Es ist schon auch mit eine deutsche "Tugend".

Graubärte sind Leute, die geistig irgenwann hängengeblieben sind. Die 
haben Elektronik (oder eine beliebige andere Technologie) "gelernt" und 
irgenwann aufgehört, sich weiterzbilden. Sie wenden weiter nur ihr 
"bewährtes" Wissen an und verhindern so neue Technologien.
Solche Leute haben an der Bildröhre und dem Film festgehalten und die 
zugehörigen Industrien zerstört, heute kämpfen sie gegen die 
Digitalisierung und die E-Mobilität.
Sie haben uns jeden Vorsprung in der Elektronik gekostet.

Darum reagiere ich sehr allergisch auf Dinge wie "Früher hat man das 
aber mit einem NE555 gelöst" oder "Für dieses Pipifaxproblem braucht man 
keinen µC".

Was durfte ich in der Firma für Impedanzkontrolle, 32-Bit-µC, ICT, 
Boundary-Scan und sonstiges kämpfen. "Das haben wir früher auch nie 
gebraucht". Irgendwann entwickelt man eine Allergie gegen solche Leute.

von Udo S. (urschmitt)


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Blumpf schrieb:
> Die allgemeine Ablehnung von Videos durch Graubärte

Wenn du von 100 Videos das eine gute rausfiltern kannst, dann bist du so 
gut, daß du das Video nicht brauchst. Ausserdem wäre es mir zu blöd 
soviel Zeit mit schlechten Videos zu verbringen.

Es ging hier um Anfängerprobleme.

Ausserdem muss ich dich enttäuschen, ich habe keinen Bart, sondern 
rasiere mich regelmäßig :-)

von michael_ (Gast)


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Den Gedanken hatte ich auch gerade :-)

Blumpf schrieb:
> Das "Graubart" meine ich nicht als körperliches Alter, sondern als
> geistiges. In meiner Generation (und sogar bei jüngeren) gibt die,
> gehäuft aber über 50. Es ist schon auch mit eine deutsche "Tugend".
>
> Graubärte sind Leute, die geistig irgenwann hängengeblieben sind. Die
> haben Elektronik (oder eine beliebige andere Technologie) "gelernt" und
> irgenwann aufgehört, sich weiterzbilden. Sie wenden weiter nur ihr
> "bewährtes" Wissen an und verhindern so neue Technologien.
> Solche Leute haben an der Bildröhre und dem Film festgehalten und die
> zugehörigen Industrien zerstört, heute kämpfen sie gegen die
> Digitalisierung und die E-Mobilität.
> Sie haben uns jeden Vorsprung in der Elektronik gekostet.

Uff. Wen du so alles kennst.

Blumpf schrieb:
> Was durfte ich in der Firma für Impedanzkontrolle, 32-Bit-µC, ICT,
> Boundary-Scan und sonstiges kämpfen.

Wenn du dort gekämpft hast, wozu brauchst du da Videos?
Dein Problem dort löst kein Video.

90% der Videos sind billiger Kram.
Ich suche auch manchmal nach Videos, z.Bsp. wie ich einen Laptop 
demontiere. Sehr nützlich.
Übrigens kann ein Video weg sein. In einem Jahr findest du es nicht 
wieder.
Und deine "Neuen Technologien" ist oft ein Scherz.
Lässt sich oft mit einfachen Mitteln lösen.
Ich lächle hier nur, wenn sich Leute wie du schwer tun, ein Relais/LED 
an einen Arduino o.ä. anzusteuern.
Ich beteilige mich da nicht mehr daran. Lass euch dumm sterben.

von Lars P. (tispokes)


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Udo S. schrieb:
> 90% der gezeigten Infos sind bestenfalls unvollständig, oft genug
> einfach falsch und manchmal sogar gefährlich.

Okay, das ist natürlich ein Argument. Wobei wir uns über den Prozentsatz 
streiten könnten.

Um schnelle eine Info zu finden, ist es einfach (in dem Fall) 
praktischer im Netz (egal ob Text oder Video), als ein Fachbuch zu 
konsultieren.

Es gibt aber Themen, wenn man dann tiefer einsteigt, da hilft nur ein 
oder 2 Fachbücher. Für die Prüfung in Rechnersysteme war einfach nichts 
im Netz sinnvoll. Nur in den Fachbüchern konnte man dann die Infos 
finden.

Aber das ist jetzt alles schon sehr weit weg von meiner eingängigen 
Frage.

Axel S. schrieb:
> Stell dir einfach mal vor, Appnotes oder Datenblätter würden als Video
> herausgebracht. Und zwar ausschließlich als Video. Wäre das ein Vorteil
> oder ein Nachteil?

Fetter Nachteil. Keine Suchfunktion, kein markieren, kein Nachlesen, 
keine Notizen.

Per se schließe ich mich ja nicht gegen die Literatur. Aber wie Blumpf 
schrieb (und ich auch schon): Um in ein Thema rein zu kommen gibt es 
viele Aspekte für ein Video und sich dann spezifisch mit der passenden 
Literatur zu beschäftigen.

Axel S. schrieb:
> Ach ja, es gab
> mal eine Zeit, wo Alter mit Weisheit assoziiert wurde.

Und es tut durchaus gut, diese "Weisheit" zu hinterfragen. Es gibt auch 
von diesen, die Denken die wissen alles, weil sie es schon 100 Jahre 
machen, genügend die es seit 100 Jahren falsch machen - aber es 
funktioniert. Vllt ist das der Gen der "Jugend" (mit 34? :hmm:), dass 
man durch die neuen Medien gelernt hat, mehr zu hinterfragen ob die 
Quelle im Recht ist.

Blumpf schrieb:
> Irgendwann entwickelt man eine Allergie gegen solche Leute.

Stimme dir voll und ganz zu. Nicht auf dein spezifisches Problem sondern 
generell zum Thema "geistig auf Stand X geblieben".

michael_ schrieb:
> Ich lächle hier nur, wenn sich Leute wie du schwer tun, ein Relais/LED
> an einen Arduino o.ä. anzusteuern.

Öh, was ist denn "wie du"? Alter? Bildungsstand? Geschlecht? Erfahrung 
in der Materie? Woran machst du bitte so ein schmarrn fest.

Bsp: Jemand ist seit 20 Jahren Schreiner (mit 16 vllt Lehre gemacht, 
wäre jetzt 36) und will nun - wieso auch immer - mit  µC und E-Technik 
anfangen. Dann hat der natürlich erstmal n Problem mit einer LED. Ja 
und? Brauchst ihm ja nicht helfen. Für ihn wäre ein Video aber super, 
weil er mit den ganzen Begriffen vllt ein Problem hat. So kommt er 
schneller zum Erfolg. Oder er nimmt sich ein Arduino-Anfänger-Lektürchen 
und ist vllt frustriert. Kann alles, muss nicht. Jeder fängt mal an. Es 
gibt immer schlauere und clevere. Dafür kann der Schreiner vllt. andere 
Sachen aus dem FF, wo du dann ein Buch oder ein Video brauchst.
Also, was war gemeint mit "Leute wie du"?

von Wolfgang (Gast)


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Lars P. schrieb:
> Per se schließe ich mich ja nicht gegen die Literatur. Aber wie Blumpf
> schrieb (und ich auch schon): Um in ein Thema rein zu kommen gibt es
> viele Aspekte für ein Video und sich dann spezifisch mit der passenden
> Literatur zu beschäftigen.

Große Nachteile von Videos sind:
- kein Inhaltsverzeichnis/Index
- "Lese"-geschwindigkeit nicht anpassbar
  (Überfliegen uninteressanter Teile schwierig)
- Extraktion von Inhalten für eigene Notizen unpraktikabel

von Lars P. (tispokes)


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Wolfgang schrieb:
> Große Nachteile von Videos sind:

Das ist mir vollkommen klar! Deswegen mag ich Videos ganz oft nicht.
Weiß nur nicht, warum du mir das erzählst. Hab nie behauptet "Videos 
sind DAS Mittel".

Außerdem war das doch gar nicht das Thema bzw meine Frage von Beginn. 
Wird hier immer so sehr vom Thema abgeschweift?

Okay, vllt habe ich auch etwas dazu beigetragen, als ich auf Alex' 
Meinung eingegangen bin.

von michael_ (Gast)


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Lars P. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Ich lächle hier nur, wenn sich Leute wie du schwer tun, ein Relais/LED
>> an einen Arduino o.ä. anzusteuern.
>
> Öh, was ist denn "wie du"? Alter? Bildungsstand? Geschlecht? Erfahrung
> in der Materie? Woran machst du bitte so ein schmarrn fest.

Eingeschnappt?

Du bist Informatiker.
Was lernt man da?

Wenn man da nicht die einfachsten el. Grundschaltungen kennt, verstehe 
ich nicht.
Ist vielleicht heute so.

Aber gut, wenn du das nachholen willst.

von Lars P. (tispokes)


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michael_ schrieb:
> Eingeschnappt?

Nö, wusste ja nicht auf was sich deine Aussage bezieht. Weiß ich immer 
noch nicht. Bzw kann es mit jetzt vllt denken.

Was man als Informatiker lernt? 
https://fwpf.in-tra.th-nuernberg.de/Modulhandbuch/?ID=10

von Blumpf (Gast)


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Lars P. schrieb:
> Und es tut durchaus gut, diese "Weisheit" zu hinterfragen. Es gibt auch
> von diesen, die Denken die wissen alles, weil sie es schon 100 Jahre
> machen, genügend die es seit 100 Jahren falsch machen - aber es
> funktioniert. Vllt ist das der Gen der "Jugend" (mit 34? :hmm:), dass
> man durch die neuen Medien gelernt hat, mehr zu hinterfragen ob die
> Quelle im Recht ist.

Das Problem mit "Altersweisheit" heit Technologie.
Im Normalfall ist neue Technologie in irgendeiner Weise oder für 
irgendjemanden besser, sonst würde sie sich nicht durchsetzen. Immer ist 
sie anders.
Man braucht sich nur den Stand der Elektronik von 1970 und heute 
ansehen. Da liegen Größenordnungen dazwischen, nicht nur in der 
Computerindustrie.

Die Achtung vor der "Altersweisheit" kommt von einer Zeit, wo sich über 
das Berufsleben nichts geändert hat. Wenn man vor 200 Jahren Zimmerer 
war, hat man irgenwann alle Verfahren gekannt. Man musste irgendwann 
nichts neues mehr dazulernen, und wurde aber handwerklich immer besser.

Heute geht das in einigen Berufen eben nicht mehr. Die Rahmenbedingungen 
ändern sich dauernd, und man muss sich anpassen. Wie dass heute eben 
dinge mit einem µC oder sogar SOC löst, die man früher mit 74er Logik 
gemacht hat, weil das viel zu teuer war. Ich kenne Entwickler, die immer 
noch mit dem Alten 74er Kram daherkommen. Und das, obwohl deren 
Logikgram teurer ist als ein STM32F051. Oder solche, die sich sogar auf 
einem sowieso vorhandenem STM32F4 weigern, float zu benutzen (das ist ja 
so "aufwändig und macht man nicht"). Ist es nicht, in dem Ding ist 
sowieso eine FPU drin. Wenns Vorteile bringt, nimmt man es her.

Die Sache ist aber: Aus meiner Sicht ist es weder gottgegeben noch 
notwendig, dass man seinen Wissenssstand mit steigendem Alter einfriert. 
Alter ist für viele nur eine Bequeme Ausrede, um an liebgewonnenen 
Gewohnheiten festhalten zu können. Ich muss mich da mit über 40 auch 
bemühen, aber so lernunfähig wie immer behauptet wird, ist man nicht.

von Joachim B. (jar)


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Blumpf schrieb:
> Im Normalfall ist neue Technologie in irgendeiner Weise oder für
> irgendjemanden besser, sonst würde sie sich nicht durchsetzen.

stimmt, wer profitiert von Abschaltung UKW und dem Wechsel von DAB auf 
DAB+?
Die Geräteindustrie auf jeden Fall, der Kunde der neu kaufen muss nicht 
zwingend.

Wie früher werden die Teile (wie TV in den 50er) ja nicht mehr von 
fleissigen deutschen Frauen in Heimarbeit zusammenglötet, also Arbeit 
gibts nur für die Shops und für die E-Schrott Sammelstellen.

von Lars P. (tispokes)


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Joachim B. schrieb:
> stimmt, wer profitiert von Abschaltung UKW und dem Wechsel von DAB auf
> DAB+?

Sitz gerade in Österreich, arbeite mit Ausblick auf den Dachstein. Auf 
der Herfahrt immer das Gleiche. Ab der Grenze kein DAB mehr. Da merkt 
man dann erstmal wie mies FM4 oder OE3 UKW ist im vgl zu einem DAB 
Signal. Und dann laufend ne andere Frequenz. Wenn man sich mal an DAB 
gewöhnt hat, kommt einem das nach 3 Monaten schon vor, als wenn es ewig 
her wäre.

Also, wenn man sich drauf einlässt, hat man auch Vorteile. Ja man 
braucht ein anderes Gerät okay. Aber der Wandel von Floppy über CD, DVD, 
BD oder Betamax zu VHS zu DVD zu BD...genug gesagt.

Und ja so ein 55" mit 4K Bild (ok, ja nicht ganz 4k, nur 3840x2160) ist 
schon deutlich geiler als ein 576p VHS auf einem 43 cm Löwe.

Und ich würde auch lieber autonom fahren als selbst fahren zu müssen. 
Auch das kommt.

von Blumpf (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Blumpf schrieb:
>> Im Normalfall ist neue Technologie in irgendeiner Weise oder für
>> irgendjemanden besser, sonst würde sie sich nicht durchsetzen.
>
> stimmt, wer profitiert von Abschaltung UKW und dem Wechsel von DAB auf
> DAB+?
> Die Geräteindustrie auf jeden Fall, der Kunde der neu kaufen muss nicht
> zwingend.

Also ich bin mit DAB+ sehr zufrieden. Im Gegensatz zu FM funktiniert 
beispielsweise Bayern 1 bis tief nach Tirol oder ins Salzkammergut 
zuverlässig.

Technisch besser ist es auf alle Fälle.

Wenn dir DAB+ nicht passt, gibt es eine einfache Lösung: Kein Radio mit 
DAB+ kaufen. Gibt genug alternative Quellen für Musik, auch im Auto.

Aber jetzt muss man natürlich zwingend ein Radio haben, und Verzicht 
ist absolut keine Option, Alternativen sowieso nicht. Die sind ja noch 
moderner (pfui!). Dafür jammert man die Umwelt mit "früher war alles 
viel besser" voll.

Vermutlich war das Gejammer bei der Umstellung AM->FM das gleiche. 
"oooooooooooooooh, jetzt funktioniert mein Kriegsbeute-Röhrenradio aus 
dem Russlandfeldzug nicht mehr". "Und das für das blöde Stereo" "So 
einen Blödsinn braucht sowieso niemand".

von Elektrofurz (Gast)


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Ich hätte da auch nochmal eine Frage zu den Optokopplern:
Gibt es den LTV817C (CTR=300) auch als SMD Variante? Er sollte aber den 
gleichen CTR-Wert haben wie die THT Variante.

von Theor (Gast)


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Nun, wie auch immer sich das mit dem Verhältnis von Wissen und Weisheit, 
Alter und Lernwillen und Lernvermögen, DAB+ und FM verhalten mag, wir 
haben uns damit offensichtlich weit vom Thema entfernt.

Um die Antworten nochmal - wenn auch abstrakt - zusammen zu fassen:

1. Die genannten Bauteile haben Unterschiede bezüglich wichtiger 
Eigenschaften.
Z.B. Verhältnis von schaltende(m/r) Strom/Spannung/Leistung zu 
geschaltete(m/r) Strom/Spannung/Leistung. Schaltgeschwindigkeit bzw. 
Bandbreite des schaltenden und des geschalteten Signals.

Eine Recherche könnte dazu Zahlen liefern und damit Gründe, warum in 
diesem oder jenem Fall, das eine oder andere Bauteil verwendet wird.

2. Diese Eigenschaften trennen die Bauteile nicht strikt voneinander. Es 
gibt Übergangsbereiche (auch bei der Kombination von betrachteten 
Eigenschaften) in denen zwei oder mehr verschiedene Bauteile den Zweck 
gleich gut erfüllen.

3. In vielen Fällen, lassen sich durch Kombination von verschiedenen 
Bauteilen die Verhältnisse der unter 1. genannten Eigenschaften derart 
kombinieren, dass sie einen Zwecke erfüllen, den eines der Bauteile 
alleine nicht erfüllen würde. Mitunter gibt es dafür auch mehrere 
verschiedene Kombinationen.

Diese Gründe sind dafür verantwortlich, warum verschiedene Bauteile, und 
verschiedene Kombinationen (Schaltungen) existieren, die letztlich die 
Aufgabe haben eine Signal oder Energie zu steuern.

von Blumpf (Gast)


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Elektrofurz schrieb:
> Ich hätte da auch nochmal eine Frage zu den Optokopplern:
> Gibt es den LTV817C (CTR=300) auch als SMD Variante? Er sollte aber den
> gleichen CTR-Wert haben wie die THT Variante.

Dein LVT817C hat ein CRTmin von 50%, nicht 300%!

Ähnliche OKs gibt es wie Sand am Meer. Beispiele:
PC357C
SFH690

300% CTR ist eher bei Darlingtons angesiedelt. Beispiele:
TLP187
SFH619A

von Joachim B. (jar)


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Blumpf schrieb:
> Technisch besser ist es auf alle Fälle.

nicht in Thüringen, bei jeder Tunneldurchfahrt digitale Stille wo UKW 
leicht rauscht!

Blumpf schrieb:
> Wenn dir DAB+ nicht passt, gibt es eine einfache Lösung: Kein Radio mit
> DAB+ kaufen.

war schon im PKW mit einem grottigen Bedienkonzept, während mam am 
Lenkrad mit den Wippen bei UKW einfach den nächsten FM Sender finden 
konnte gibts bei DAB und DAB+ nur den nächsten Speicherplatz und der ist 
leer, um auf eine andere Gruppe zu kommen muss man an die 
Mittelkonsoleund damit die Hand vom Lenkrad nehmen um eine andere Gruppe 
wählen.

von Blumpf (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> war schon im PKW mit einem grottigen Bedienkonzept, während mam am
> Lenkrad mit den Wippen bei UKW einfach den nächsten FM Sender finden
> konnte gibts bei DAB und DAB+ nur den nächsten Speicherplatz und der ist
> leer, um auf eine andere Gruppe zu kommen muss man an die
> Mittelkonsoleund damit die Hand vom Lenkrad nehmen um eine andere Gruppe
> wählen.

Dann kauf dir ein Auto ohne Radio. Gibt es. Beispiel:
https://www.dacia.de/modelle/sandero/konfigurator.html?conf=https://de.co.rplug.renault.com/product/model/52B/sandero/c/A
Das Basismodell hat kein Radio, dann musst du auch die Hände nicht vom 
Lenkrad nehmen.

Und jammer hier nicht rum.

von Joachim B. (jar)


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Blumpf schrieb:
> Im Normalfall ist neue Technologie in irgendeiner Weise oder für
> irgendjemanden besser, sonst würde sie sich nicht durchsetzen. Immer ist
> sie anders.
> Man braucht sich nur den Stand der Elektronik von 1970 und heute
> ansehen. Da liegen Größenordnungen dazwischen, nicht nur in der
> Computerindustrie.

du hast doch behauptet das neue Technologie besser ist, schränkst aber 
selber ein "im Normalfall" und es gibt eben auch viele Andere.
Merke, neu ist nicht immer besser und was mies gemacht werden kann wird 
mies gemacht!

von Selbstfahrer (Gast)


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Joachim B. schrieb:

> war schon im PKW mit einem grottigen Bedienkonzept, ...

Wo du recht hast - hast du recht.

Wie jedoch im Thread zu lesen ist, der Willfährige ordnet sich gerne den 
Konzepten der Autoindustrie unter.

von Blumpf (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> du hast doch behauptet das neue Technologie besser ist, schränkst aber
> selber ein "im Normalfall" und es gibt eben auch viele Andere.
> Merke, neu ist nicht immer besser und was mies gemacht werden kann wird
> mies gemacht!

Genau dieses Gerede meine ich.

Mein Rat wäre:
Sucht euch doch eine Branche wo man so leben kann (z.B. Kunstschmied), 
lasst uns Elektroniker aber bitte in Frieden.
Ich habe nichts gegen Kunstschmiede, im Gegenteil, das ist sinnvolles 
Handwerk.
Mir geht es darum, dass halt jeder eine Tätigkeit ausüben sollte, für 
die er charakterlich geeignet ist.

Fortschrittsverweigerer sind in der Elektronik eben fehl am Platz. 
Charakterlich nicht geeignet.

von Joachim B. (jar)


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Blumpf schrieb:
> Genau dieses Gerede meine ich.

und ich meine miese Konzepte sind kein Fortschritt sondern nur Gerede 
weil Jüngelchen oder BWLer sich das ausdenken.
Zu oft wird Neues nicht mal in der Praxis getestet und erst Recht ohne 
Kenntnis wie es besser gehen könnte!
Bei diesem Radio wäre es durchaus möglich gewesen bei Weiterschaltung am 
Lenkrad und leerem Speicherplatz auch mal die Gruppe zu wechseln, aber 
vermutlich reichts bei den Entwicklern nicht mal um so etwas umzusetzen.
Sollte tatsächlich der BWLer wegen ein paar gesparten µC Cents Schuld 
sein gehört der gesteinigt.

Zurück zum Titel

"NPN vs. MOSFET vs. Relais vs. Optokoppler"

Man sollte stets das nehmen was benötigt wird, was genügt und was gut 
verarbeitbar ist. Wenn der NPN reicht muss nicht zwingend ein MOSFET 
genommen werden nur weil er neu und hipp ist, zumal ein NPN auch 
Vorteile hat.
Wenn ein Relais genügt muss nicht zwingend ein Optokoppler o.ä. genommen 
werden zumal ein Relais eine echte Trennstrecke hat.

Das meinte ich mit Gerede das neu immer besser ist, ist es eben gerade 
nicht!

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
> Die sind ja noch moderner (pfui!). Dafür jammert man die Umwelt
> mit "früher war alles viel besser" voll.
>
> Vermutlich war das Gejammer bei der Umstellung AM->FM das gleiche.
> "oooooooooooooooh, jetzt funktioniert mein Kriegsbeute-Röhrenradio aus
> dem Russlandfeldzug nicht mehr". "Und das für das blöde Stereo" "So
> einen Blödsinn braucht sowieso niemand".

Was für eine unfassbare Überheblichkeit!

rhf

von Roland F. (rhf)


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Hallo Joachim,
> Man sollte stets das nehmen was benötigt wird, was genügt und was gut
> verarbeitbar ist. Wenn der NPN reicht muss nicht zwingend ein MOSFET
> genommen werden nur weil er neu und hipp ist, zumal ein NPN auch
> Vorteile hat.
> Wenn ein Relais genügt muss nicht zwingend ein Optokoppler o.ä. genommen
> werden zumal ein Relais eine echte Trennstrecke hat.

Da kann ich dir nur zustimmen, das hätte auch sehr gut in diese 
Diskussion gepasst:

Beitrag "NE555 Ausschaltverzögerung Schalter"

rhf

von Blumpf (Gast)


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Roland F. schrieb:
> Hallo,
>> Die sind ja noch moderner (pfui!). Dafür jammert man die Umwelt
>> mit "früher war alles viel besser" voll.
>>
>> Vermutlich war das Gejammer bei der Umstellung AM->FM das gleiche.
>> "oooooooooooooooh, jetzt funktioniert mein Kriegsbeute-Röhrenradio aus
>> dem Russlandfeldzug nicht mehr". "Und das für das blöde Stereo" "So
>> einen Blödsinn braucht sowieso niemand".
>
> Was für eine unfassbare Überheblichkeit!

Die Unfassbare Unaufgeschlossenheit und Ignoranz der Graubärte gegenüber 
neuen Technologien hat uns in Deutschland bereits ganze Branchen 
gekostet. Wie zum Beispiel Unterhaltungselektronik oder Fotografie.

von Joachim B. (jar)


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Blumpf schrieb:
> Die Unfassbare Unaufgeschlossenheit und Ignoranz der Graubärte gegenüber
> neuen Technologien hat uns in Deutschland bereits ganze Branchen
> gekostet. Wie zum Beispiel Unterhaltungselektronik

ne da irrst du das waren junge hippe BWLer die ALLES aber absolut ALLES 
den Kosten untergeordnet haben, ungeachtet der Umwelt in der sie morgen 
noch leben wollen, da passt es halt nicht zusammen für "friday for 
future" auf die Strassen zu gehen aber gleichwohl die Fertigung www weit 
weit weg irgendwo hinzuschieben wo Umwelt nichts gilt!
Es passt hat auch nicht immer das neueste Handy zu wollen weil es hipp 
ist und deswegen kaum noch Geräte mit Wechselakku angeboten werden.
Wer bitte verlangt denn nach Einweg Handys?
Die "Graubärte" sicher nicht! (oder nur ganz wenige)

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Blumpf schrieb:
> Elektrofurz schrieb:
>> Ich hätte da auch nochmal eine Frage zu den Optokopplern:
>> Gibt es den LTV817C (CTR=300) auch als SMD Variante? Er sollte aber den
>> gleichen CTR-Wert haben wie die THT Variante.
>
> Dein LVT817C hat ein CRTmin von 50%, nicht 300%!

So ein Quatsch. Es gibt den LTV817 in verschiedenen CTR Binnings. Die C 
Variante hat ein CTR von 200% bis 400%. Die 300% des TE sind der Mittel- 
und damit wohl der Nennwert.

https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/86744/LITEON/LTV817.html

Seite 3 unten

> Ähnliche OKs gibt es wie Sand am Meer

Wohl wahr. Von den elektrischen Werten ist das ein Wald- und Wiesentyp. 
Den gibt es mit der gleichen Nummer (817) aber verschiedenen 
Buchstabenvor- bzw. nachsätzen von sicher einem Dutzend Hersteller. Und 
auch in SMD. Und auch nach CTR gruppiert. Einfach mal die Suche beim 
Bauteilverkäufer des Vertrauens bemühen.

Die Frage wäre, warum der hohe CTR gewünscht wird. Der kommt nämlich 
nicht ohne Nachteil. Je höher der CTR, desto langsamer die Schaltzeiten.

von Elektrofurz (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Seite 3 unten

Ja genau, der ist es (LTV817C CTR 200 bis 400%). Ich bräuchte ihn aber 
als SMD Variante.

Axel S. schrieb:
> Die Frage wäre, warum der hohe CTR gewünscht wird.

Der OK sitzt in einem langsamen 0 bis 10V Eingang. Er braucht nicht 
schnell zu sein, soll aber mit einem 18k Vorwiderstand angesteuert 
werden, damit die Quelle nicht so stark belastet wird.

von Blumpf (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Blumpf schrieb:
>> Elektrofurz schrieb:
>>> Ich hätte da auch nochmal eine Frage zu den Optokopplern:
>>> Gibt es den LTV817C (CTR=300) auch als SMD Variante? Er sollte aber den
>>> gleichen CTR-Wert haben wie die THT Variante.
>>
>> Dein LVT817C hat ein CRTmin von 50%, nicht 300%!
>
> So ein Quatsch. Es gibt den LTV817 in verschiedenen CTR Binnings. Die C
> Variante hat ein CTR von 200% bis 400%. Die 300% des TE sind der Mittel-
> und damit wohl der Nennwert.
>
> https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/86744/LITEON/LTV817.html
>
> Seite 3 unten

Danke für die Korrektur, da hast du recht.
Trotzdem ist für Berechnungen ein CTR=200 anzusetzen, natürlich, wer 300 
ansetzt, macht das für genau 50% falsch.

Für die von mir genannten Optokoppler sind passende CTR-Ranks verfügbar:
SFH690: SFH690DT
PC357: PC357N3J000F / PC357N3TJ00F

von Elektrofurz (Gast)


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Blumpf schrieb:
> SFH690DT

Super. Danach habe ich gesucht. Der SFH690DT im SOP-4 Gehäuse scheint 
genau das Richtige für mich zu sein.

Vielen Dank

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