Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik AVR Watchdog Timer zu ungenau 6h/18h


von senz (Gast)


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Hallo Zusammen,

ich bastel gerade eine zeitgesteuerte Lichterkette (batteriebetrieben, 
4.5V) mit verschiedenen Leuchtfunktionen.

Verwendet werden 5mm grüne LEDs die über zwei BC337 Transistoren 
(PB0/PB1 am Attiny) geschalten werden. Die Lichteffekte werden über PWM 
realisiert.
Das funktioniert auch so weit gut.

Die Lichterkette soll aber nur in den späten Abendstunden in Betrieb 
sein, daher habe ich den Watchdogtimer des Attinys so konfiguriert, dass 
6 Stunden der Betrieb der LEDs stattfindet und für 18 Stunden ruhe ist 
(Sleep/PWR_DOWN).
Leider ist die ganze Angelegenheit sehr ungenau. Anstatt auf die 
gewünschten 6 Stunden rutsche ich auf 6,5 Stunden. Mit den 18 Stunden 
sieht das noch schlimmer aus. Zudem verschiebt sich permanent das 
Zeitfenster. Der interne Oszi wird laut Datenblatt durch Wärme und 
Spannung beeinflusst. Das ist bei batteriebetriebenen Anwendungen eher 
suboptimal.

Um der Sache Abhilfe zu verschaffen schiele ich hier auf folgende 
Lösungsansätze:
- Verwendet eines externen 32kHz Quarzes -> Läuft hier meine ganze 
Anwendung mit 32kHz oder ist es möglich, dass nur der WDT gebraucht vom 
Quarz macht?
- Verwenden eines RTC Modules -> Frage ich hier permanent ein 
Zeitfenster ab und kalkuliere mir die Schaltpunkte intern oder sollte 
ein externer Alarm verwendet werden, der den µc alle Stunde weckt?
- Rekalibrierung des internen Oszis -> Das soll wohl eher aufwendig 
sein?

Gibt es vielleicht noch weitere Lösungen und was ist hier zuverlässigste 
Ansatz?

Danke schonmal!

Gruß senz

von Stefan F. (Gast)


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Ja ist so, der Watchdog Timer ist recht ungenau. Kalibrierung hilft 
kaum, weil die Temperatur einen starken Einfluss hat.

> Verwendet eines externen 32kHz Quarzes -> Läuft hier meine ganze
> Anwendung mit 32kHz oder ist es möglich, dass nur der WDT gebraucht vom
> Quarz macht?

Kommt auf AVR Modell an. Manche haben nur einen Oszillator für alles, 
manche haben zwei Oszillatoren, da kannst du den Uhrenquarz für einen 
Timer verwenden und den Rest mit einem schnelleren Quarz oder dem 
internen R/C Oszillator takten.

Bei Verwendung einer RTC kannst du einen Alarm programmieren, dann 
schaltet sie einen I/O Pin auf High oder Low. Das wiederum kann den AVR 
aufwecken.

> Gibt es vielleicht noch weitere Lösungen

STM32L0xx Chips enthalten eine RTC und kosten nicht mehr, als AVR.

von Georg M. (g_m)


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senz schrieb:
> Die Lichterkette soll aber nur in den späten Abendstunden in Betrieb
> sein

Soll dabei die Uhrzeit wichtiger als die Dämmerung sein?

von Bauform B. (bauformb)


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senz schrieb:
> - Verwendet eines externen 32kHz Quarzes
Ein 32kHz Quarz ist extrem hochohmig und empfindlich gegen alles. Man 
kann ihn zum Laufen bringen, aber dann ist er immer noch 
temperaturabhängig und deshalb nur für Wohnräume zu gebrauchen.

> - Verwenden eines RTC Modules -> Frage ich hier permanent ein
> Zeitfenster ab und kalkuliere mir die Schaltpunkte intern oder sollte
> ein externer Alarm verwendet werden, der den µc alle Stunde weckt?
Das lohnt sich nur, wenn der Quarz integriert ist, ansonsten siehe oben. 
Für solche RTCs verspricht der Hersteller einen max. Fehler von 5 
Minuten im Jahr, unabhängig von der Temperatur und ohne Abgleich. Die 
haben einen Alarm-Ausgang den man auf eine feste Tageszeit programmieren 
kann. Der uC wird dann nicht alle Stunde, sondern nur einmal am Tag 
geweckt. Das sollte man nutzen, ständiges Abfragen kostet nur Strom.

> - Rekalibrierung des internen Oszis -> Das soll wohl eher aufwendig
> sein?
Aufwendig nicht, aber dann muss der Oszillator auch immer laufen, das 
kostet viel zu viel Strom.

> was ist hier zuverlässigste Ansatz?

Ganz klar mit weitem Abstand die RTC mit eingebauten Quarz. Ein MEMS 
Oszillator sollte noch robuster sein, aber anscheinend baut nur Maxim 
eine, die DS3232M, und die ist fast 3x so teuer wie z.B. die PCF2129T/2.

von Einer K. (Gast)


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senz schrieb:
> - Verwendet eines externen 32kHz Quarzes -> Läuft hier meine ganze
> Anwendung mit 32kHz oder ist es möglich, dass nur der WDT gebraucht vom
> Quarz macht?

Nein nein.

ATMega328P?
(warum ist das überhaupt geheim, oder habe ich das nur übersehen?)
Dann timer2 am Uhrenquarz betreiben und den AVR selber mit 1 oder 8MHz 
intern.
Den Oszillator kann man dann auch problemlos gegen den Quarz 
kalibrieren.

von Apollo M. (Firma: @home) (majortom)


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Arduino Fanboy D. schrieb:
> Den Oszillator kann man dann auch problemlos gegen den Quarz
> kalibrieren.

das ist eher sinnlos, da der quarz selbber ja auch temp. und vcc 
abhängig driftet.

was du eher meinst e.g. beim 328p, sinn macht und ich auch verwende, es 
wird der interne rc-osc. und der interne temp. sensor verwendet, dann 
wird bei unterschiedlichen temperaturen (... und vcc) in grenzen der 
interne rc entsprechend korregiert. die korrekturwerte werden also 
vorher bestimmt/festgelegt und im program verankert.

sieht bei mir dann so aus:
1
#  ifdef RECALIBRATION
2
  initOSCCAL = OSCCAL;
3
  //correct osccal regarding ambient temperature
4
  //for each 5°C step are correction values available (in total 12 values)
5
  //covering the range of -20°C to +40°C
6
  OSCCAL += eeREAD_B(&eeOSCCAL[(uint8_t)getTp()/5u]);
7
#  else
8
  OSCCAL += OSCCAL_CVALUE; //osc. +-0.5% measured @Vcc=3.3V
9
#  endif


mt

von Oliver S. (oliverso)


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Apollo M. schrieb:
> das ist eher sinnlos, da der quarz selbber ja auch temp. und vcc
> abhängig driftet.

Arduino Fanboy D. schrieb:
> Uhrenquarz

Für die Anwendung sollte das locker ausreichen.

Oliver

von Einer K. (Gast)


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Apollo M. schrieb:
> das ist eher sinnlos, da der quarz selbber ja auch temp. und vcc
> abhängig driftet.
Die Abweichung des WDT ist erheblich größer.

Da kannste an OSCCAL rumdrehen wie du willst, der WDT, und damit die 
Schlafzeit, wird nicht exakter davon.

Auch hilft der laufende interne 8MHz Oszillator nicht wirklich beim 
Strom sparen.
Der Uhrenquarz schon eher.

von Hugo H. (hugohurtig1)


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Arduino Fanboy D. schrieb:
> ATMega328P?

ATTiny - geheim ist nur die genaue Ausprägung :-)

von Sascha W. (sascha-w)


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senz schrieb:
> Um der Sache Abhilfe zu verschaffen schiele ich hier auf folgende
> Lösungsansätze:
> - Verwendet eines externen 32kHz Quarzes -> Läuft hier meine ganze
> Anwendung mit 32kHz oder ist es möglich, dass nur der WDT gebraucht vom
> Quarz macht?
32kHz Quarz wird dann für den ganzen Tiny verwendet, für eine PWM zu 
langsam
Getrennte Takte gehen erst bei den Controllern mit Asyc-Clock am Timer2

> - Verwenden eines RTC Modules -> Frage ich hier permanent ein
> Zeitfenster ab und kalkuliere mir die Schaltpunkte intern oder sollte
> ein externer Alarm verwendet werden, der den µc alle Stunde weckt?
du könntest wie jetzt den Watchdog nehmen um den μC alle 8s zu wecken 
und dann wenn 1min um ist die Zeit von der RTC holen und schauen ob der 
richtige Zeitpunkt gekommen ist.
Oder eine RTC mit Alarm und Interruptausgang, dort stellst du vorm 
abschalten den Alarm 18h später ein und kannst den μC dann komplett 
schlafen legen

> - Rekalibrierung des internen Oszis -> Das soll wohl eher aufwendig
> sein?
der Watchdogtimer löst ja in der max. Einstellung nach 8s aus, das mach 
für 6h 2700 Events, das kannst du ja durch Messung entsprechend 
anpassen. Der Takt hängt allerdings auch von Temperatur und Spannung ab.
Der Watchdogtimer ist nun mal primär als Watchdog gedacht, und da ist 
eine genaue Zeit nicht so wichtig

> Gibt es vielleicht noch weitere Lösungen und was ist hier zuverlässigste
> Ansatz?
Musst du mal so ne Kerze o.ä. aufmachen, bei den Preisen kann ich mir 
nicht vorstellen das die da mehrere Chips oder einen mit Quarz verbauen.

Sascha

von Einer K. (Gast)


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Hugo H. schrieb:
> Arduino Fanboy D. schrieb:
>> ATMega328P?
>
> ATTiny - geheim ist nur die genaue Ausprägung :-)

OK...
Etwas klarer!
Aber noch viel Dunst.
Denn gleich sind die Tinys auch nicht wirklich.

von Apollo M. (Firma: @home) (majortom)


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Oliver S. schrieb:
> Für die Anwendung sollte das locker ausreichen.

ja so ist es, ich würde für die anwendung auch nur den wdt verwenden und 
fertig. ABER wir lieben ja alle over engineering, :-)!

von Apollo M. (Firma: @home) (majortom)


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Arduino Fanboy D. schrieb:
> Da kannste an OSCCAL rumdrehen wie du willst, der WDT, und damit die
> Schlafzeit, wird nicht exakter davon.

schon klar, der wdt osc. ist unabhängig/separat und lässt sich nicht 
korregieren.

ich würde den internen rc-osc mit auto korrektur und maximalen prescaler 
nehmen und einen 16bit hw tmr ... , aber mich fragt ja keiner.


mt

von Teo D. (teoderix)


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senz schrieb:
> ich bastel gerade eine zeitgesteuerte Lichterkette (batteriebetrieben,
> 4.5V) mit verschiedenen Leuchtfunktionen.

Apollo M. schrieb:
> ja so ist es, ich würde für die anwendung auch nur den wdt verwenden und
> fertig. ABER wir lieben ja alle over engineering, :-)!

Bei der Anwendung. ist doch schon das rum plagen mit dem SleepMod 
Overkill. :)

von Joachim B. (jar)


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sehe das Problem gerade nicht, watchdog weckt auf, sagen wir alle 
Stunde, AD Input misst Licht und entscheidet, Lichterprogramm starten 
oder weiterschlafen.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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32kHz Quarz unabhängig vom CPU-Takt geht erst ab ATmegax8.
Als Stromaufnahme im Power-Save habe ich bei 5V gemessen:
ATmega48: 6,4µA
ATmega168: 5,5µA
Atmega328P: 1,3µA
Für die A-, PA- und PB-Typen habe ich keine Testergebnisse.

Du mußt natürlich erstmal abschätzen, wieviel Strom die LEDs brauchen, 
d.h. ob es überhaupt sinnvoll ist, auf das letzte µA zu optimieren.

von m.n. (Gast)


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Es lohnt vielleicht ein Blick auf die neueren ATtiny214/414/814 im 14 
pol. Gehäuse. Deren RTC kann man mit einem ext. 32,768 kHz Quarz 
betreiben aber dennoch die CPU mit 20 MHz laufen lassen.

von MaWin (Gast)


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senz schrieb:
> Gibt es vielleicht noch weitere Lösungen

Zeitgeteuert mit Batterie heisst immer 32kHz Quartz, und ein moderner 
AVR (z.B. ATmega328) kann auch schnell laufen trotz 32kHz.

Nutze also den 32kHz Quartz um den uC zyklisch aufzuwecken (der dann 
wohl mit dem RC Oszilator schnell genug sein sollte).

32kHz Quarze sind auch genau genug für eine Uhrzeit.

von Joachim B. (jar)


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MaWin schrieb:
> Zeitgeteuert mit Batterie

für diese Aufgabe sicher nicht nötig, WD alle Stunde (von mir aus auch 
alle 30min) und Helligkeit feststellen braucht keinen externen Quarz, es 
ist doch schnurz ob etwas früher oder später das Licht an oder ausgeht, 
nur das es nicht am Tag brennt.

von m.n. (Gast)


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MaWin schrieb:
> ein moderner AVR (z.B. ATmega328)

Der war gut, liegt vielleicht am vielen quartzen ;-)

von Sebastian S. (amateur)


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Grundsätzlich sind Mikrocontroller genau!
Das kann man aber nicht von ihrer Zeitbasis behaupten.
Seit dem die Uhr in den Rechner Einzug gehalten hat, geht es mit der 
Qualität von Quarzen steil Bergab.
Wenn die Maxime lautet: Der wird ja sowieso synchronisiert und 
Genauigkeit kostet, so ist das sogar verständlich.

Noch schlimmer sieht es bei den Resonatoren aus.

Kann an Deinen µP ein Uhrenquarz 32KHz angeschlossen werden, so bist Du 
fein raus. Die gibt es, mit relativ hoher Genauigkeit für kleines Geld.
Geht das nicht, so könntest Du durch zyklische Synchronisation mit einer 
RTC glücklich werden. Die braucht aber Platz und kostet.
Vorteil: Auch nach dem Ausfall der Stromversorgung bist Du noch up 
todate. Aber nicht ohne Energiespeicher.

Weiterhin gibt es Quarze in jeder "Genauigkeitsklasse", aber auch 
Preisklasse.

Eine Synchronisation mit dem DCF77 ist ein weitere Option. Module 
hierfür gibt es auch für kleines Geld.

: Bearbeitet durch User
von S. Landolt (Gast)


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senz schrieb:

> ... am Attiny ...

Vorschlag: "normaler" Quarz

ATtiny861A als Beispiel, der Grenzfall: 2.048 MHz, nachts mit Vorteiler 
256, Timer1 mit Vorteiler 16384, benötigt bei 5.0 V knapp 85 uA.
  Das dürfte gegenüber dem Verbrauch der LEDs tagsüber vernachlässigbar 
sein.

von Herman Kokoschka (Gast)


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Mach Dich doch mal mit paar gängigen RTC-Chips vertraut,
die kosten so 1-3 Euros und sparen Dir den ganzen Zirkus.

Die wecken zur Alarmzeit einfach Deinen Controller auf
und fertig ist die Sache.

Nur 2 Beispiele:
DS1337: DIL-8, braucht aber einen 32Khz Quarz.
RTC4543: SMD, hat den Quarz schon drin=kein Abgleich nötig.

Beide lassen sich simpel+prima verstehen und ankabeln.

Und es gibt sicher noch zig. geeignete RTC mehr, ich habe diese beiden 
genannt, weil ich damit oft gearbeitet habe und die sind wirklich simpel 
zu beherrschen.

von senz (Gast)


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Guten Morgen,

vielen Dank für die Antworten! Ihr habt mir schon sehr weitergeholfen!

Stefan ⛄ F. schrieb:
> STM32L0xx Chips enthalten eine RTC und kosten nicht mehr, als AVR.

Ich finde die STM32-Reihe sehr interessant, da werde ich definitiv mal 
reinschauen. Aber ich habe noch so viele AVR's hier rumfliegen, die will 
ich gerne erstmal verbauen.

Georg M. schrieb:
> Soll dabei die Uhrzeit wichtiger als die Dämmerung sein?

Die Uhrzeit hat definitiv höhere Priorität. Es sollte kein Zeitdrift 
entstehen. Auf die PWM / Leuchtfunktion mag ich aber auch nicht 
verzichten.

Arduino Fanboy D. schrieb:
> ATMega328P?

Ich verwende hier einen Attiny85

Sascha W. schrieb:
> Musst du mal so ne Kerze o.ä. aufmachen, bei den Preisen kann ich mir
> nicht vorstellen das die da mehrere Chips oder einen mit Quarz verbauen.

Ich habe mal so ein Teil geöffnet (Bild im Anhang). Leider haben die 
Bauteile keine Bezeichnung. Auf der Unterseite der Platine befindet sich 
zusätzlich noch ein kleiner Elko (auch ohne Beschriftung). Ich weiß nur 
nicht ob es sich hier um ein Microcontroller oder einen Timerbaustein 
handelt?

Ich tendiere nach euren Antworten jetzt zur Richtung externer RTC. Da 
ich 3 PWM Pins des Tinys für die verschiedenen Lichterstränge in 
Anspruch genommen habe, habe ich vermutlich zu wenig Pins für die RTC 
(2x I2C Pins, 1x Interrupt Pin). Hier würde ich dann auf den Attiny84 
wechseln.
Jetzt frage ich mich nur noch, welches Modell? Ihr habt hier schon ein 
paar genannt. Teilweise sind die schwer zu beschaffen (Ich kaufe gerne 
beim großen R) oder nur als (Arduino-)Module erhältlich. Ich möchte hier 
aber kompakt bleiben.
Daher meine Frage: Gibt es eine RTC mit internen Quarz, wenn möglich im 
DIL8 Gehäuse die mit einer Betriebsspannung von 2-3V zu recht kommt? Ein 
externer Alarm sollte ebenfalls verfügbar sein.

Gruß senz

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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senz schrieb:
> Auf der Unterseite der Platine befindet sich
> zusätzlich noch ein kleiner Elko (auch ohne Beschriftung)

Sicher, das es kein Resonator ist? C1 und C2 auf der Platine sprechen 
nämlich dafür. Findet sich die Versorgung mit Plus an Pin 1 und Masse an 
Pin 8, dann wird es wohl ein PIC sein (PIC12F519/F629 o.ä.). Das sind 
8-Pin Mikrocontroller von Microchip.

von Wolfgang (Gast)


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Herman Kokoschka schrieb:
> Mach Dich doch mal mit paar gängigen RTC-Chips vertraut,
> die kosten so 1-3 Euros und sparen Dir den ganzen Zirkus.
>
> Die wecken zur Alarmzeit einfach Deinen Controller auf
> und fertig ist die Sache.

Damit wird es dann allerdings richtig spannend.

Wenn man sich um die Uhr nicht mehr kümmern muss, weil sie übers Jahr 
genau genug geht, muss man sich sinnvollerweise um den Sonnenstand 
Gedanken machen und die jahreszeitlich Änderung der Deklination der 
Sonne beim Festlegen der Alarmzeit berücksichtigen. Die "späten 
Abendstunden" für eine Beleuchtung im Winter liegen uhrzeitmäßig 
deutlich anders als im Hochsommer.

von Joachim B. (jar)


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Wolfgang schrieb:
> Wenn man sich um die Uhr nicht mehr kümmern muss, weil sie übers Jahr
> genau genug geht, muss man sich sinnvollerweise um den Sonnenstand
> Gedanken machen und die jahreszeitlich Änderung der Deklination der
> Sonne beim Festlegen der Alarmzeit berücksichtigen. Die "späten
> Abendstunden" für eine Beleuchtung im Winter liegen uhrzeitmäßig
> deutlich anders als im Hochsommer.

die Berechnung funktioniert aber +-1 Minute für Auf- und Untergang 
natürlich nur rechnerisch, die Helligkeit ist aber je nach Wolken 
verschieden.

von Bauform B. (bauformb)


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senz schrieb:
> Ich möchte hier aber kompakt bleiben.
> Daher meine Frage: Gibt es eine RTC mit internen Quarz, wenn möglich im
> DIL8 Gehäuse die mit einer Betriebsspannung von 2-3V zu recht kommt?

Brauchbare Quarze passen nicht in so kleine Gehäuse, aber es gibt den 
DS3232 M Z+ im SO-8.

Es geht noch deutlich kleiner mit einem uC mit interner RTC. Der braucht 
externe 32kHz, bekommt aber keinen Quarz, sondern einen MEMS-Oszillator. 
Der SIT1630AI-S4-DCC-32.768E hat ein SOT-23 Gehäuse und ist etwas 
stabiler als ein normaler Uhrenquarz. Das sollte bei Zimmertemperatur 
ausreichen.

Noch kleiner und noch stabiler (5 Min./Jahr @-40..+85°C) ist der 
SiT1552AI-JF-DCC-32.768 aka ASTMTXK-32.768KHZ-LY. Oder demnächst evt. < 
2 Min./Jahr mit dem SiT1566. Bei Löten braucht man allerdings gutes 
Licht und gutes Flussmittel, die Maße im Bild sind Millimeter, nicht 
Zoll ;)

von m.n. (Gast)


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senz schrieb:
> ich bastel gerade eine zeitgesteuerte Lichterkette (batteriebetrieben,
> 4.5V) mit verschiedenen Leuchtfunktionen.

Bauform B. schrieb:
> Es geht noch deutlich kleiner mit einem uC mit interner RTC. Der braucht
> externe 32kHz, bekommt aber keinen Quarz, sondern einen MEMS-Oszillator.

Nichts für ungut, aber stimmen hier noch Aufwand und Nutzen?
Der MEMS-Oszillator läuft mit <= 3,6 V und bräuchte noch einen 
Spannungsregler.
Wenn die Grundfläche eng wird, würde ich bei einem Einzelstück in die 
Höhe bauen: 
https://www.reichelt.de/keramik-smd-quarz-3-2-x-1-5-x-0-8-mm-32-768-khz-gey-kx-327nht-12-p245473.html?&trstct=pol_3&nbc=1

von Bauform B. (bauformb)


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m.n. schrieb:
> Nichts für ungut, aber stimmen hier noch Aufwand und Nutzen?
> Der MEMS-Oszillator läuft mit <= 3,6 V und bräuchte noch einen
> Spannungsregler.

selten, welcher uC wird denn noch mit mehr als 3.3V betrieben? Zum 
Beispiel beim OP:

senz schrieb:
> Daher meine Frage: Gibt es eine RTC mit internen Quarz, wenn möglich im
> DIL8 Gehäuse die mit einer Betriebsspannung von 2-3V zu recht kommt?

Bei den extrem kleinen Oszillatoren lasse ich Aufwand/Nutzen gelten, 
weil, wer mag die löten? Aber den im SOT-23 kann sogar ich noch löten 
und der braucht nicht einmal ein Abblock-C. Also noch sparsamer wird's 
erst, wenn so einer im uC integriert ist.

von Wolfgang (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> die Berechnung funktioniert aber +-1 Minute für Auf- und Untergang
> natürlich nur rechnerisch, die Helligkeit ist aber je nach Wolken
> verschieden.

Wenn man eine helligkeitsabhängige Steuerung haben möchte, sollte man 
die Helligkeit und nicht die Zeit als Steuergröße verwenden. ;-)
Das will der TO aber nicht.

Eine Beleuchtung, die pünktlich mit Sonnenuntergang an geht, will 
gewöhnlich auch keiner. So eine Beleuchtung soll meist erst aktiviert 
werden, wenn die Sonne einen bestimmten Winkel unter den Horizont 
abgetaucht ist (z.B. mit Ende der bürgerliche Dämmerung bei 
Sonnenmittelpunkt 6° unter Horizont)

von Joachim B. (jar)


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Wolfgang schrieb:
> Wenn man eine helligkeitsabhängige Steuerung haben möchte, sollte man
> die Helligkeit und nicht die Zeit als Steuergröße verwenden. ;-)
> Das will der TO aber nicht.

schrieb ich auch schon, warum wollen die Leuts immer nur das was nicht 
funktioniert?

von m.n. (Gast)


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Bauform B. schrieb:
> selten, welcher uC wird denn noch mit mehr als 3.3V betrieben? Zum
> Beispiel beim OP:

senz schrieb:
> batteriebetrieben, 4.5V

Das war die Ausgangsfrage. Vielleicht hat es der TO auch schon wieder 
vergessen ;-)

Wie auch immer, eine RTC im 8-pol. DIL wäre zum Beispiel ein PCF8563/83 
mit aufgeklebtem Quarz. 1 - 6 V wären kein Problem.
Zwischenzeitlich wurde auch von drei PWM-Kanälen gesprochen, weshalb ich 
wiederum den oben erwähnten ATTiny814 ins Gespräch bringe: RTC und 3 x 
16-Bit PWM alles schon auf dem Chip.

von senz (Gast)


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m.n. schrieb:
> weshalb ich
> wiederum den oben erwähnten ATTiny814 ins Gespräch bringe

Funktioniert beim ATTiny814 der interne RTC Oszi während des Power-Downs 
/ Sleeps?

Joachim B. schrieb:
> schrieb ich auch schon, warum wollen die Leuts immer nur das was nicht
> funktioniert?

Weil ein LDR nicht bei jedem Standort die passende Wahl ist und u.U. von 
der eigenen Lichtquelle (wegen kompakter Bauweise) beeinflusst wird.

von Joachim B. (jar)


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senz schrieb:
> Weil ein LDR nicht bei jedem Standort die passende Wahl

dann wähle halt einen besseren Standort, egal was hier vorgeschlagen 
wird, wenn du immer nur ablehnst und Salamischeiben verbreitest wirst du 
nie eine Löung finden oder du baust eine RTC deiner Wahl ein!

senz schrieb:
> bastel

trifft es wohl gut, ohne Plan und ohne Konzept!

: Bearbeitet durch User
von senz (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> senz schrieb:
>> Weil ein LDR nicht bei jedem Standort die passende Wahl
>
> dann wähle halt einen besseren Standort, egal was hier vorgeschlagen
> wird, wenn du immer nur ablehnst und Salamischeiben verbreitest wirst du
> nie eine Löung finden oder du baust eine RTC deiner Wahl ein!
>
> senz schrieb:
>> bastel
>
> trifft es wohl gut, ohne Plan und ohne Konzept!

Also hier gibt es User die mir sehr weiterhelfen / weitergeholfen haben 
und konstruktive Beiträge bringen. Nur du gehörst leider nicht dazu.
Wie dir vielleicht entgangen ist habe ich mich für ein RTC entschieden 
und Frage gerade nach verschiedenen Modellen. Ebenso interessiert mich 
die Lösung mit dem ATTiny814, daher fragte ich ob ich den internen RTC 
während des Sleeps nutzen kann.

Wenn ein LDR nicht passt, dann passt er eben nicht ins KONZEPT. Auch 
andere haben erkannt das es sich hier um eine Zeitgesteuerte Lösung 
handeln soll. Und "wähle einen besseren Standort" ist ja wohl eine der 
... Antworten die dir einfallen konnte.

Troll dich doch bitte in einem anderen Thread aus, wenn du hier nichts 
sinnvolles beizutragen hast.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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senz schrieb:
> Troll dich
Netter Umgangston hier...

senz schrieb:
> Weil ein LDR nicht bei jedem Standort die passende Wahl ist
Bei den Chinesen-Lampen funktioniert das erstaunlich gut.

> von der eigenen Lichtquelle (wegen kompakter Bauweise) beeinflusst wird.
Wir haben hier Straßenlampen, die ihre Helligkeit "mitten in der Nacht" 
absenken. Auf meine Frage, wie die diese "Mitte der Nacht" 
herausbekommen, sagte der Vertreter des Herstellers: die messen im 
Grunde einfach von Dämmerung zu Dämmerung und teilen diese Zeit durch 2. 
Dann wird noch das Zeitfenster ins hintere Drittel verlegt und fertig. 
Netter pragmatischer Ansatz.
Und als ich dann ein wenig darüber nachdachte, ob die Lampen sich dabei 
nicht selber beeinflussen, kam mir der Gedanke, dass die Elektronik die 
LEDs einfach einmal pro Minute für ein paar ms ausschaltet und dann die 
Umgebungshelligkeit misst.

senz schrieb:
> Ebenso interessiert mich die Lösung mit dem ATTiny814, daher fragte ich
> ob ich den internen RTC während des Sleeps nutzen kann.
Was steht im Datenblatt?
Wenn du den Schalter richtig umlegst, dann läuft der weiter. Und kann 
sogar als "Wake-Up Source" genutzt werden.

: Bearbeitet durch Moderator
von M. K. (sylaina)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ja ist so, der Watchdog Timer ist recht ungenau. Kalibrierung hilft
> kaum, weil die Temperatur einen starken Einfluss hat.

Den Oszilator des WDT kann man nicht kalibrieren und das ist nicht der 
interne RC-Oszilator ;)

von Hugo H. (hugohurtig1)


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Lothar M. schrieb:
> Und als ich dann ein wenig darüber nachdachte, ob die Lampen sich dabei
> nicht selber beeinflussen, kam mir der Gedanke, dass die Elektronik die
> LEDs einfach einmal pro Minute für ein paar ms ausschaltet und dann die
> Umgebungshelligkeit misst.

Das kenne ich anders. Die Sensoren hängen irgendwo im unbeleuchteten 
Bereich - und reagieren sehr träge. Von dort (ich kenne es z. B. im Dorf 
von Trafo-Häuschen) wird die Straßenbeleuchtung gesteuert (wir haben als 
Kinder ab und an die Beleuchtung abends ausgeschaltet :-) - einfach den 
Sensor eine ganze Weile mit der Taschenlampe angeleuchtet).

Wenn der TO es kompliziert haben möchte dann ist es eben so. Vielleicht 
ist das Anbringen eines Sensors schlecht möglich. Soll er halt einen 
ATTiny85 oder -45 nehmen und einen Quarz dranpappen. Dann sollte die 
Genauigkeit ein paar Monate ausreichen.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hugo H. schrieb:
> Das kenne ich anders.
Das war bisher auch anders, weil man die Natriumlampen eben nicht kurz 
mal ausschalten konnte. Aber heute machen das die LED-Lampen selbständig 
(wie gesagt: laut Hersteller): die meisten der Lampen im Ort werden um 
12 ausgeschaltet, nur ein paar an stategischen Punkten leuchten weiter 
und dunkeln sich mitten in der Nacht selber ab.
Diese Abdunklung wird beworben zur Reduzierung der Lichtverschnutzung 
bei der Nachrüstung der bestehenden Lampenköpfe.

von m.n. (Gast)


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senz schrieb:
> Funktioniert beim ATTiny814 der interne RTC Oszi während des Power-Downs
> / Sleeps?

Lothar hatte das ja schon positiv beantwortet. Das Teil wäre 
unbrauchbar, wenn es nicht so wäre.

Es nervt - wie auch an anderen Stellen - dem TO sein Vorhaben ausreden 
zu wollen. Er wird seine eigenen Erfahrungen machen, wobei der Umgang 
mit entladener Batterie m.M.n. noch berücksichtigt werden muß.
Bei 4,5 V muß ich immer an diese Blockbatterie denken, die zu St. Martin 
in die Laterne kam ;-)

von Timo N. (tnn85)


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Lothar M. schrieb:
> Und als ich dann ein wenig darüber nachdachte, ob die Lampen sich dabei
> nicht selber beeinflussen, kam mir der Gedanke, dass die Elektronik die
> LEDs einfach einmal pro Minute für ein paar ms ausschaltet und dann die
> Umgebungshelligkeit misst.

Als ich das gelesen habe, dachte ich du meinst, dass die LED als 
Photodiode missbraucht wird
(siehe: 
https://www.elektronik-kompendium.de/news/led-als-fotodiode-einfacher-daemmerungslichtsensor/)

Ich glaube du meintest aber nur, dass während der Messung mit diskretem 
Phototransistor/diode das Licht der Lampe die Messung nicht beeinflussen 
soll :)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Timo N. schrieb:
> dass während der Messung mit diskretem Phototransistor/diode das Licht
> der Lampe die Messung nicht beeinflussen soll :)
Ja, so arg müssen die Lampenhersteller für diese Option nicht sparen, 
dass da nicht eine Photodiode herausspringen würde.

von Herman Kokoschka (Gast)


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Wie wäre es mit RTC und Tabellen für Sonnenaufgang/-untergang?

Eine gute RTC macht vielleicht 5-10min Abweichung im Jahr, Tabellen für 
Sonnnenaufgang gibt es reichlich, beides zusammen sollte doch für Deine 
Anwendung reichen.
Wähle für die Zeiten einen Ort in der Ost-West-Mitte des Landes.

Dann muss jediglich einmal die Uhrzeit gestellt werden und es passt 
täglich.
Die meisten RTC haben sogar eine Spannungserkennung, die "sagen" dem 
Controller also, ob die Spannung mal ausfiel und die Uhr neu gestellt 
werden muss.

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