Hallo, ich möchte gerne Testpunkte auf Platinen kontaktieren, z.B. für JTAG, UART, Logic Analyzer etc. Und zwar für Entwicklung und Reverse-Engineering von Einzelstücken, nicht für die Serienproduktion. Ich möchte die einzelnen Nadeln also schnell und flexibel umpositionieren können. Jetzt habe ich auf Aliexpress diese Nadeln plus Halteplatine gesehen: http://www.aliexpress.com/item/4000176232299.html Kennt das jemand und kann berichten ob das was taugt? Kann man damit genug Kraft aufbauen, so dass die Nadeln auf der Platine halten? Geben die Nadeln sauberen Kontakt oder oxidieren die so dass man oft mit Kontaktproblemen kämpfen muss? Oder kennt jemand eine bessere Alternative? Vielen Dank.
Gerd E. schrieb: > Kennt das jemand und kann berichten ob das was taugt? Was für eine Fummelarbeit die Drähte zu positionieren. > Kann man damit genug Kraft aufbauen, so dass die Nadeln auf der Platine > halten? Ja, nur die Platine selbst halten sie nicht, die muss unverrückbar befestigt werden. > Geben die Nadeln sauberen Kontakt oder oxidieren die so dass man oft mit > Kontaktproblemen kämpfen muss? Geht schon, Spitzen schaben Oxid ab. Hält nur nicht dauerhaft.
Erfahrungsgemass war es viel gemuetlicher kleine Draehtchen zu loeten. Der Einzige Grund sich so ein Ding anzueignen ist wenn man aus irgendeinem Grund nicht auf der LP herumlöten darf (z.B Kundenreklamation). Wenn du es nur für dich selber brauchst, löt lieber.
Stefan schrieb: > Der Einzige Grund sich so ein Ding anzueignen ist wenn man aus > irgendeinem Grund nicht auf der LP herumlöten darf Oder man verschiedene Prüflinge hat, kleinstserie, verschiedene Revisionen, etc. Man kann sich ein unbestücktes Board bzw ne fr4 Platte mit dem tp-layer bedruckt nehmen, Testpunkte durchbohren, prüfnadel rein, Kabel dran, und fertig.
Dunno.. schrieb: > Stefan schrieb: >> Der Einzige Grund sich so ein Ding anzueignen ist wenn man aus >> irgendeinem Grund nicht auf der LP herumlöten darf > > Oder man verschiedene Prüflinge hat, kleinstserie, verschiedene > Revisionen, etc. > > Man kann sich ein unbestücktes Board bzw ne fr4 Platte mit dem tp-layer > bedruckt nehmen, Testpunkte durchbohren, prüfnadel rein, Kabel dran, > und fertig. Und wie würde man solch eine leere Platine and den Prüfling am besten andrücken? Es muss ja noch ausgerichtet werde, es bedarf wohl ihrgenwelcher Führung. Irgendwelche Ideen, wie man solche Vorrichtung basteln könnte?
Doppelklebeband oder mit Pelztierchen festfrieren. Dann passt aber natürlich die Höhe nicht mehr.
Franzis I. schrieb: > Und wie würde man solch eine leere Platine and den Prüfling am besten > andrücken? Es muss ja noch ausgerichtet werde, es bedarf wohl > ihrgenwelcher Führung. Irgendwelche Ideen, wie man solche Vorrichtung > basteln könnte? In einem anderen Thread wurde das hier erwähnt: https://sensepeek.com/pcbite_20 Nicht ganz billig, aber dafür eleganter als das Einspannen zwischen Lötzinnrollen o.dgl.
So ähnliche Halter gibts ja beim Chinamann um ganz wenige Euros, gedacht zum reparieren von Handys. Ich hab meine Zweifel ob man mit den Schwanenhälsen so eine Nadel so fein positionieren kann, dass die nach loslassen da bleibt wo sie soll. Da hab ich zu den Mensch-ärgere-dich-nicht Schläuchen deutlich mehr vertrauen. Das beste wär natürlich so ein hydraulisches Gelenksystem, das man völlg frei bewegen kann. Wenn man nen Hebel umlegt, bleibts felsenfest auf der Position. Aber leider kostet da ein einzelnes Gelenk schon soviel, wie da der komplette Satz.
Gerd E. schrieb: > Oder kennt jemand eine bessere Alternative? Das OP ist zwar schon alt aber Pogo Pins und eine Lochrasterplatine (gibt es auch in 1,27mm Raster) zum positionieren sind einfach und praktisch. Wenn man die Prüfpunkte im Raster hält.
Uli S. schrieb: > Ich hab meine Zweifel ob man mit den > Schwanenhälsen so eine Nadel so fein positionieren kann, dass die nach > loslassen da bleibt wo sie soll. Den Gedanken hatte ich auch, scheint aber tatsächlich zu klappen: Beitrag "Re: Universeller "Nadeladapter" für Programming, Debugging, Datenrettung, etc."
Ich hab mir da erst neulich was gebastelt, damit ich mit so nem China Bauteiltester, SMD Transistoren prüfen kann, war jetzt nicht so toll, vor allem kann man, wenn man rechts und links so nen Taster in der Hand hat, das Teil nicht starten. Ich hab dann halt noch nen Fussschalter hingebastelt. Die Platine ist aber wohl für nen zusätzlichen Encoder ausgelegt, drum klappt das nicht immer so zuverlässig. Mit diesen 4 Tastern wär das jedenfalls bequemer vonstatten gegangen. vielleicht hätt ich das zu messende Teil aber irgendwo einspannen müssen.
Uli S. schrieb: > Ich hab mir da erst neulich was gebastelt, Hi, könntest du vielleicht ein Foto davon posten?
MosFeratu schrieb: > Wenn man die Prüfpunkte im Raster hält. Das ist bei SMD nicht so einfach. Man kann allerdings die Pogopins geringfügig S-förmig verbiegen um Positionen aus dem Raster zu erreichen, aber dafür braucht man 4 Führungsplatten und Vorsicht: da gibt es tatsächlich ein Patent drauf, das aggressiv verteidigt wird, also nicht verkaufen. Georg
Georg schrieb: > MosFeratu schrieb: >> Wenn man die Prüfpunkte im Raster hält. > > Das ist bei SMD nicht so einfach. Man kann allerdings die Pogopins > geringfügig S-förmig verbiegen um Positionen aus dem Raster zu > erreichen, aber dafür braucht man 4 Führungsplatten und Vorsicht: da > gibt es tatsächlich ein Patent drauf, das aggressiv verteidigt wird, > also nicht verkaufen. > > Georg Hast du die Details dazu? Links ? Bilder? Das mit "Führungsplatten" würde ich gern mehr verstehen.
Franzis I. schrieb: > Hast du die Details dazu? Links ? Bilder? Man braucht 2 identische Führungen im Rastermass und 2 identische Führungen mit den Positionen der Testpunkte - selbst bei einem groben Raster von 2,54 mm sind die ja höchstens 1,27 mm versetzt gegenüber den Bohrungen der anderen Führungen. Man nimmt lange Pogopins und die Raster-Führungen in kurzem Abstand am unteren Ende, die Test-Führungen in kurzem Abstand am oberen Ende. Auf dem langen Abstand dazwischen werden die Pogopins s-förmig verformt, aber das machen die mit. Logischerweise müssen unten die Anschlüsse und oben die Testspitzen weit genug herausragen. Um z.B. ein TQFP100 zu kontaktieren wird das etwas trickreicher, damit alle benötigten Pins auch Platz finden. Dafür gibt es eine patentierte Software. Links und Bilder geht nicht, das würde möglicherweise juristisch verfolgt. Aber ich denke das Prinzip wird klar. Georg
Georg schrieb: > Links und Bilder geht nicht, das würde möglicherweise juristisch > verfolgt. Denke ich nicht, du verkaufst ja nichts basierend auf diesem Patent. Und wenn es patentiert ist, darfst du natürlich immer das Patent selber verlinken bzw. die Patentnummer angeben. Hast du das Patent per Zufall schon mal gefunden und könntest es hier ergänzen?
Christoph Z. schrieb: > Hast du das Patent per Zufall > schon mal gefunden Nicht gerade Zufall, wir hatten eine Leiterplattenfertigung und haben da auch ausgiebig Nadeladapter gefertigt und eingesetzt. Ob das das einzige Patent ist weiss ich nicht, aber: https://patents.google.com/patent/DE19654404A1/de In Wikipedia findet sich auch eine Grafik dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Starrnadeladapter Dazu kommt noch, dass man so einen Adapter schwer manuell erstellen kann, es gibt eine Software, die aus dem Bohrprogramm der LP Bohrbilder für die Führungsplatten erzeugt, und die ist sowieso geschützt. Von welcher Firma erinnere ich mich im Moment nicht und ich will da nichts falsches verbreiten. Ich muss noch hinzufügen, dass es bei uns nicht um ein paar Testpunkte geht, sondern um Bare Bone Test, also Test der nackten LP, und da haben die Maschinen z.B. 25000 Anschlüsse oder mehr (teilweise beidseitig), um alle Leiterbahnen testen zu können. Für kleinere Stückzahlen gibt es heute schnelle Flying Probe Tester, die lassen 2 Testnadeln über die LP tanzen und sparen daher den Adapter, brauchen aber natürlich länger - viel länger. Georg
Georg schrieb: > Ob das das einzige Patent ist weiss ich nicht, aber: > https://patents.google.com/patent/DE19654404A1/de Status withdrawn (zurückgezogen/erloschen) DE19654404A1 wurde auch nie erteilt (so weit ich das als Laie beurteieln kann) da es nur eine Offenlegungsschrift gibt.
Franzis I. schrieb: > Dunno.. schrieb: > Stefan schrieb: > Der Einzige Grund sich so ein Ding anzueignen ist wenn man aus > irgendeinem Grund nicht auf der LP herumlöten darf > > Oder man verschiedene Prüflinge hat, kleinstserie, verschiedene > Revisionen, etc. > Man kann sich ein unbestücktes Board bzw ne fr4 Platte mit dem tp-layer > bedruckt nehmen, Testpunkte durchbohren, prüfnadel rein, Kabel dran, > und fertig. > > Und wie würde man solch eine leere Platine and den Prüfling am besten > andrücken? Es muss ja noch ausgerichtet werde, es bedarf wohl > ihrgenwelcher Führung. Irgendwelche Ideen, wie man solche Vorrichtung > basteln könnte? Natürlich. Entweder man bastelt sich etwa eine Platte mit der die Konturen der Prüflinge zb mit stiften bündig gehalten werden, oder du machst wie die Profis Fangbohrungen direkt in die Leiterplatte. Da geht dann je ein Stift durch.
Leider gibts nirgendwo nen Link zu dieser Galvanotechnik Zeitung. Da wären offensichtlich ein oder mehrere Bilder drin. So wie ich das versteh gibt es etwas später in der Beschreibung wohl eine Folie, die dieselbe Aufgabe hat, wie diese Kontaktgummis bei LCD-Displays, also abwechselnd ganz kleine isolierende bzwleitende Teile, derart, dass immer mehrere isolierende Teile auf mindestens einen Kontaktabstand entfallen. Dann bräuchte man quasi das Spiegelbild das Layouts auf ner Testplatine, bei der die einzelnen Punkte irgendwohin abgeleitet werden. Als Andruckvorrichtung würde ich einfach nen Luftballon verwenden, bzw dürfte vom Format besser passen vielleicht die in den 70er Jahren beliebten Furzkissen. Leider steht und fällt das ganze natürlich mit der Genauigkeit der Platine und Testplatine. Aber das ist ja auch die Grundlage der Bestückung, drum denke ich, dass die Hersteller das schon gut im Griff haben.
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