Forum: Platinen Lötgeräte Spannungsspitzen


von simko (Gast)


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Guten Morgen,

Ich dachte hier bin ich richtig mit meiner Frage:

Also jemand sagte mir (jemand der sich eigentlich auskennt)dass ich beim 
rumlöten speziell auf Computerplatinen aufpassen soll weil bei den 
üblichen 230V Geräten durchaus Spannungspitzen durch den Lötkolben 
kommen können, die empfindliche Beuteile dann logischerweies beschädigen 
können. Der Onkel eines Freundes (Elektriker) sagte dazu wiederum, dass 
das bei den üblichen Lötstationen garnicht möglich ist...

Was sagt ihr? Ist das so? Und gibts da einen Unterschied zwischen den 
Stationen und und den Einfachen Lötkolben? .. Hab da so mom. solche 30 
und 120W Ersa Kolben. Danke.

: Verschoben durch Moderator
von Axel S. (a-za-z0-9)


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simko schrieb:

> Also jemand sagte mir dass ich beim
> rumlöten speziell auf Computerplatinen aufpassen soll weil bei den
> üblichen 230V Geräten durchaus Spannungspitzen durch den Lötkolben
> kommen können, die empfindliche Beuteile dann logischerweies beschädigen
> können. Der Onkel eines Freundes (Elektriker) sagte dazu wiederum, dass
> das bei den üblichen Lötstationen garnicht möglich ist...
>
> Was sagt ihr? Ist das so?

Da haben sie beide Recht. Das mit den "Spannungsspitzen" ist Unsinn, 
denn Spitzen gibt es da nicht. Allerdings ist dieses Wort wohl auch nur 
deine Interpretation des gehörten.

Ein Lötkolben der ganz alten Art, der direkt am 230V Netz hängt und 
keinen Schutzleiteranschluß hat - bei dem kann durch kapazitive Kopplung 
mit dem Heizelement an der Spitze eine Wechselspannung von ungefähr der 
halben Netzspannung gemessen werden. Es fließen zwar nur sehr geringe 
Ströme (man würde also keinen Schlag kriegen) aber CMOS-IC oder MOSFET 
sind ja sehr hochohmig und gehen auch bei kleinen Strömen schon kaputt.

Allerdings haben die meisten 230V Lötkolben heute einen Schukostecker 
und ihr Gehäuse (inclusive Spitze) sind mit dem Schutzleiter verbunden. 
Da tritt das nicht mehr auf.

Und in Lötstationen ist ein Trafo drin und der Lötkolben wird mit 
Kleinspannung (typisch 24V) betrieben. Da tritt das Problem auch nicht 
auf.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Normalerweise sind die Geraete geerdet.. Die Stationen sind mit dem 
Kaltgeraetestecker.
Einfach mal den Stecker anschauen. Hat der eine Erde oder nicht.

von oszi40 (Gast)


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simko schrieb:
> durchaus Spannungspitzen

Es geht nicht NUR um den Lötkolben.
1. An Sachen die unter Spannung stehen, sollte man nie löten!
2. Statische Aufladung ist der Feind der Elektronik! Viel MOS-Bauelente 
haben zwar Schutzdioden, aber statische Aufladung vom Arbeitsstuhl kann 
auch einige kV zur Folge haben. Halb kaputte Sachen sind schwer zu 
finden. Weißt Du was ein Antistatik-Armband ist?

von MaWin (Gast)


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simko schrieb:
> Was sagt ihr?

Computer vom Stromnetz und allem anderen trennen, Lötkolben hat 
hoffentlich Erdungsbuchse: mit Masse der Platine verbinden.

von Udo S. (urschmitt)


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MaWin schrieb:
> Lötkolben hat hoffentlich Erdungsbuchse

Glaube ich nicht:

simko schrieb:
> Hab da so mom. solche 30 und 120W Ersa Kolben.

von simko (Gast)


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Danke erst für die massige Resonanz. Also der Ersa 120W hat nen 
Schukostecker, also hat der wohl Erde.. . Was ein Antistatik-Armband ist 
weiss ich, hab tatsächlich keins, bisher hab ich noch nix kaputt 
gemacht. Ich muss hauptsächlich an Verstärkern DAC's rumlöten, 
Computerplatinen erstmal weniger, aber das ändert glaub ich nicht viel.

Ich löte an meinem DAC übrigens grad mit nem billigen 12V Kolben mit 
Zigarettenanzünder-Stecker rum, der an ner alten Autobatterie hängt. :))

Ich hab das hier in eurem Forum gefunden, was sagt ihr dazu, Zitat:


"Mit normalen Ersa Lötkolben (30W) war ich bisher am zufriedensten.
Leider habe ich schon viele Geräte kaputt gemacht weil die Spitze
geerdet ist. (und ja ich weiß dass man den Stecker ziehen soll wenn man
an Schaltnetzteilen lötet).."

Beitrag "Lötstation ZD-931 von Pollin"

von Andi B. (andi_b2)


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Weller Stationen haben üblicherweise einen Stecker welcher gezogen, die 
defaultmäßige Erdverbindung des Kolbens öffnet. Da kann man aber auch 
einen beliebigen Widerstand einfügen. Sehr sinnvoll wenn man an 
elektronischen Geräten mit Kleinspannung im laufenden Betrieb arbeitet.

Übrigens, der Lötkolben (einer g'scheiten Station, nicht die 
Dachdeckerprügel) lädt sich nicht von alleine statisch auf. Also keine 
Angst vorm "floatenden" Kolben. Derjenigen der ihn bedient, muss 
natürlich darauf achten, nicht geladen zu sein.

von Wolfgang (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Allerdings haben die meisten 230V Lötkolben heute einen Schukostecker
> und ihr Gehäuse (inclusive Spitze) sind mit dem Schutzleiter verbunden.
> Da tritt das nicht mehr auf.

Eine harte Erdung des Lötkolbens kann aber dazu führen, dass eine 
statisch aufgeladenen Platine bei Berührung mit dem Lötkolben schnell 
entladen wird und diese Stromspitze zu Schäden führt. Für ESD-Schutz 
müssen darum Lötkolben, Person und Arbeitsfläche hochohmig geerdet sein.

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