Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 40V Signal mit 3V3 durch Optokoppler


von xisal (Gast)


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Hallo,

ich versuche ein 40 Signal (ein Relais) potenzialfrei mit einem 
Microcontroller (3V3 Ausgang) zu schalten.
Dazu habe ich die angehängte Schaltung entworfen.
Wenn der Optokoppler wie in der Schaltung geschalten wird, funktioniert 
alles einwandfrei.
Das Problem: Wenn der Optokoppler nicht geschalten ist, hatte ich 
erwartet am Ausgang 0V zu messen. Stattdessen messe ich 29V.

Was mache ich falsch?

: Verschoben durch Moderator
von huch (Gast)


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xisal schrieb:
> Was mache ich falsch?

Du hast den Widerstand zwischen Emitter und Basis vergessen.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Nimm den 3k Widerstand oben raus und setze ihn parallel zur Basis und 
Emitter vom BC547 wieder ein.

von Joachim B. (jar)


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hängt denn der Emitter wirklich in der Luft bei deinen Versuchen?
Du solltest einen Emitterwiderstand nach GND einfügen oder den 
Basiswiderstand so berechnen das der Reststrom durch den OptoTransistor 
nicht ausreicht den Transistor zu schalten.

von xisal (Gast)


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Danke für die schnellen Antworten!
Das Signal hängt nicht in der Luft, es steuert ein Relais.

Ich habe den Widerstand an den Emitter gegen GND gesetzt, ist das so 
korrekt?

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Ich sehe gerade, du hast eine Kollektorschaltung gebaut. Da kannst du 
beide Widerstände 3k und 20k weglassen. Stattdessen einen 100k 
Widerstand von der Basis des BC547 nach GND 2 schalten.

von Udo K. (Gast)


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Ein Relay ist doch selbst schon galvanisch getrennt, schaut irgendwie
überflüssig aus.

von Joachim B. (jar)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> Stattdessen einen 100k
> Widerstand von der Basis des BC547 nach GND 2 schalten.

scheint mir auch sicherer!

von MaWin (Gast)


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Relais schalten -> Freilaufdiode vergessen.

von Joachim B. (jar)


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wieviel Strom braucht das Relais?
evtl. ist kein zusätzlicher Transistor nötig!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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xisal schrieb:
> ich versuche ein 40 Signal (ein Relais) potenzialfrei mit einem
> Microcontroller (3V3 Ausgang) zu schalten.
So ähnlich wie im Beitrag "PC817 Hilfe wiederstände bestimmen"
Da war dann auch der Strom der Last und das bei hohen Strömen 
überraschend lineare Verhalten des Optokopplers das Problem.

Udo K. schrieb:
> Ein Relay ist doch selbst schon galvanisch getrennt, schaut irgendwie
> überflüssig aus.
Wenn links und rechts vom Optokoppler die selbe Masse ist, dann ist der 
Optokoppler unnötig, weil offenbar keine Potentialtrennung nötig ist.

: Bearbeitet durch Moderator
von xisal (Gast)


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Also tatsächlich einfach 100k von der Basis gegen GND, wie im Anhang?
Könnt ihr vllt. kurz erklären was das für einen Vorteil hat?

Danke!!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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xisal schrieb:
> Also tatsächlich einfach 100k von der Basis gegen GND, wie im Anhang?
Von der Basis zum Emitter gehört der Widerstand, der dafür sorgt, dass 
kleine Leckströme nicht bevorzugt in die Basis des Transistors fließen 
und den Transistor "ein wenig" aufsteuern.

Und dann solltest du für ein sinnvolles Messergebnis noch einen 
Lastwiderstand (oder gleich das Relais mitsamt Freilaufdiode) zwischen 
Emitter und GND schalten.

: Bearbeitet durch Moderator
von yorsk (Gast)


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Der PC817 (*) hat nur eine Vceo von 35V (abs. max.). Kann also bei 40V 
problematisch werden.

(*) Sharp DB https://www.futurlec.com/Datasheet/LED/PC817.pdf

von Joachim B. (jar)


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Dann nimmt man halt einen AQV252 der bis 60V geht und auch mehr Strom 
schalten kann.

von Klaus R. (klara)


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xisal schrieb:
> Was mache ich falsch?

Die präsentierten Vorschläge waren alle nicht vollständig. Ich habe mal 
kurz LTspice XVII zu Hilfe genommen.

Zuerst habe ich angenommen das xisal in Phase schalten möchte. Also, 
wenn der Input vom Optokoppler High ist, so soll das Relais Strom 
bekommen und schalten. Siehe Opto_3__Phase-Vout-IL1.jpg.

Zunächst mußte der Strom für die Diode des Optokopplers auf passende 
Werte gesenkt werden. Bei VCC = 3,3 V bin ich von 2,7 V als 
Augangsspannung des uC ausgegangen. Mit R1 = 1 KOhm kommt man so auf 1,7 
mA Diodenstrom. Das reicht.

Der Ausgang des Optokopplers verträgt keine 40 V. Siehe Datenblatt. 
Deshalb wurde die Spannung mit R3 und R4 auf ca. 9,3 V gesenkt. Das 
genügt vollkommen. Über R2 fließt der Strom zur Masse, gleichfalls über 
die Basis-Emitterstrecke des BC547B.

Der Strom durch den Transistor des Optokopplers beträgt ma. 1,1 mA.
Siehe Opto_3__IR2_IB-BC547B.jpg.

Das ist mehr als reichlich um den BC547B in die Sättigung zu bringen. 
Wir wollen ja nicht heizen. Er verbraucht auch nur beim Testsignal 1,1 
mW. Im ungünstigsten Fall das Doppelte. Also kein Problem. Der 
Optokoppler verbraucht insgesamt ca. 0,96 mW.
Siehe Opto_4__PV-PC817.jpg.

Als Relais habe ich zum Simulieren ersatzweise eine Induktivität von 100 
mH mit 2 kOhm ohmschen Drahtwiderstand genommen. Eine Ableitdiode ist 
lebenswichtig für den BC547B. Eine kleine 1N4148 genügt hier vollkommen.

Wer selber noch simulieren möchte, Opto_4.asc und Opto_4.plt in ein 
Verzeichnis kopieren und mit dem aktuellen, kostenlosen LTspice XVII 
starten.
Viel Spaß!

mfg Klaus

von Klaus R. (klara)


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xisal schrieb:
> Könnt ihr vllt. kurz erklären was das für einen Vorteil hat?

Was hältst Du von meinem Vorschlag? Noch Fragen oder fehlt etwas?
mfg Klaus

von xisal (Gast)


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Klingt sehr gut, ich bin noch am ausprobieren und warte auf einer 
Lieferung der Teile! Danke!

Ich habe festgestellt das die 40V Spannung teilweise auf bis zu ~32V 
sinkt (ist ein Haus-Bus), deswegen werde ich den Widerstand vor dem 
Collector des Optokopplers noch etwas kleiner wählen müssen.

Was ich noch nicht ganz verstanden habe, warum das Relais vor dem 
Collector hängt und nicht hinter dem Emitter.
Würde es hinter dem Emitter liegen bräuchte ich auch keine Diode oder?

von my2ct (Gast)


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yorsk schrieb:
> Der PC817 (*) hat nur eine Vceo von 35V (abs. max.).

Datenblätter sind nur etwas für Weicheier

von xisal (Gast)


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quasi so.. oder?!

von Klaus R. (klara)


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xisal schrieb:
> quasi so.. oder?!

Nein, genauso wie ich das gezeichnet habe.
mfg Klaus

von HildeK (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Der Ausgang des Optokopplers verträgt keine 40 V. Siehe Datenblatt.

Warum nimmt man dann nicht einfach einen, der die 40V verträgt? Z.B. 
CNY17, der ist mit 70V max. Rating spezifiziert.
Würde ich tun, bevor ich 1mA aus den 40V dauerhaft fließen lasse ...

von Klaus R. (klara)


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Klaus R. schrieb:
> xisal schrieb:
>> quasi so.. oder?!
>
> Nein, genauso wie ich das gezeichnet habe.
> mfg Klaus

So, jetzt habe ich wieder etwas Zeit.

xisal schrieb:
> Ich habe festgestellt das die 40V Spannung teilweise auf bis zu ~32V
> sinkt (ist ein Haus-Bus), deswegen werde ich den Widerstand vor dem
> Collector des Optokopplers noch etwas kleiner wählen müssen.

Ob 40 V oder 32 V, der BC547B wird noch genügend in die Sättigung 
getrieben. Dein Schaltvorschalg ist wieder ein Emitterfolger. R3 und R4 
senken die Spannung wegen dem Optokoppler auf ca. 9,3 V. Die Spannung am 
Relais liegt dann immer um fast 1 V unter den 9,3 V, wenn der 1 k 
Widerstand entfällt. Das hattest Du ja schon am Anfang.

Du kannst aber gerne den R3 mit 33 K auf 22 k senken. Den höhren 
Basisstrom verträgt der BC547B auch noch.

Was Du für das Relais brauchst ist eine Emmitterschaltung.

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0204302.htm

Die Kollektorspannung der Emitterschaltung verläuft von quasi 0 V bis 
hoch zur Versorgungsspannung. Das braucht Dein Relais ja anscheinend.

HildeK schrieb:
> Warum nimmt man dann nicht einfach einen, der die 40V verträgt? Z.B.
> CNY17, der ist mit 70V max. Rating spezifiziert.
> Würde ich tun, bevor ich 1mA aus den 40V dauerhaft fließen lasse ...

Die 1 mA tun sicher nicht weh.

mfg Klaus

von Manfred L. (Firma: Himmel und Erde erschüttern) (himmel_und_erde)


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Hi,
ich würde es so machen.

Grüße

von Dieter (Gast)


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Jetzt muss da nur noch ein weiterer Transistor dazwischen. Das Signal 
muss noch invertiert werdrn.

von Klaus R. (klara)


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Manfred L. schrieb:
> Hi,
> ich würde es so machen.

Geht natürlich ebenfalls. Ist bestimmt die Schaltung mit dem geringsten 
Bauteileaufwand für den Zweck. Der Optokoppler müßte aber mit Uce < 0,6 
V durchschalten.
mfg Klaus

Beitrag #6170822 wurde vom Autor gelöscht.
von Klaus R. (klara)


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Dieter schrieb:
> Jetzt muss da nur noch ein weiterer Transistor dazwischen. Das Signal
> muss noch invertiert werdrn.

Gut, meine Schaltung hat nicht invertiert, genauso wie xisals erster 
Entwurf. Aber er steuert ja mit einem µC an. In der Regel kann man dort 
ganz einfach invertieren.

xisal hat jetzt die Wahl.
mfg Klaus

von Manfred L. (Firma: Himmel und Erde erschüttern) (himmel_und_erde)


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Hi,
Klaus R. schrieb:
> Geht natürlich ebenfalls. Ist bestimmt die Schaltung mit dem geringsten
> Bauteileaufwand für den Zweck. Der Optokoppler müßte aber mit Uce < 0,6
> V durchschalten.
Der PC817 hat max. 0.2 V Sättigungsspannung.

Ggrüße

von HildeK (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Aber er steuert ja mit einem µC an. In der Regel kann man dort
> ganz einfach invertieren.

Entweder per SW oder einfach den OK statt gegen GND gegen +VCC 
anschließen.

von Wolfgang (Gast)


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HildeK schrieb:
> Entweder per SW oder einfach den OK statt gegen GND gegen +VCC
> anschließen.

Das kommt drauf an, wie das Relais sich verhalten soll, wenn der µC 
keine Spannung hat oder gerade neu startet. Die SW kann das nicht 
richten.

von Joachim B. (jar)


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Klaus R. schrieb:
> Ist bestimmt die Schaltung mit dem geringsten
> Bauteileaufwand für den Zweck.

sicher nicht!

Ein Transistor und ein Widerstand zusätzlich wo es ein Photomos alleine 
kann?

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Joachim B. schrieb:
> Klaus R. schrieb:
>> Ist bestimmt die Schaltung mit dem geringsten
>> Bauteileaufwand für den Zweck.
>
> sicher nicht!
>
> Ein Transistor und ein Widerstand zusätzlich wo es ein Photomos alleine
> kann?

Der Zweck ist die Ansteuerung eines 40 V Relais. Allein die 40 V sind 
schon ungewöhnlich.

Aber im Prinzip hast Du recht. Man könnte sich dann vermutlich auch den 
Optokoppler sparen.
mfg Klaus

von Dieter (Gast)


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PC817A nur 35V, der PC817X bis 80V. Fuer Dauereingeschalter unbedingt 
die Verlustleistung beachten.
Addiere Strom mal Spannungsabfall auf der LED und Transistorseite.

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