Wer kennt den MiniMoog?: https://www.youtube.com/watch?v=sLx_x5Fuzp4 Immer wieder spiele ich mal mit dem Gedanken, das ganze auf einem Mikrocontroller zu simulieren. Der Filter wird als besonders wohlklingend beschrieben. Kennt jemand eine digitale Beispielrealisierung?
https://github.com/ddiakopoulos/MoogLadders Da hat mal einer einige Implementierungen, die im Netz geistern, gesammelt. Aber mach Dir keine großen Hoffnungen... ich dachte auch immer, das sei der heiße Scheiß, hatte das auf einem STM32F4 laufen. Irgendwann hab ich den Moog-Clone von yusynth.net nachgebaut. Seither gefallen mir die digitalen "Alternativen" nicht mehr. Schönen Abend, Dirk
Super, danke für die guten Links :-) >Aber mach Dir keine großen Hoffnungen... ich dachte auch immer, das sei >der heiße Scheiß, hatte das auf einem STM32F4 laufen. Da würde mich mal ein Soundbeispiel interessieren. Bei mir wird das eher ein kleine Spielerei, die nicht zwingend dem Orginal zu 100% gleichen muss. Das wird eher eine schrittweise Annäherung mit kreativen, experimentellen Modifikationen.
Moin, Hier hab' ich mal ein ziemlich kurzes Beispiel fuer ein einstellbares Filter gepostet. Ist kein Moogfilter, sondern nur 2. Ordnung - koennt' man aber sicherlich noch erweitern: Beitrag "Re: adaptiv IIR Filter Koeffizienten ändern, wie?" Gruss WK
>Beitrag "Re: adaptiv IIR Filter Koeffizienten ändern, wie?"
Sehr gut, danke für den Link.
Ich werde mal versuchen, den Filter auf einem ESP32 und einem F4 laufen
zu lassen.
Apropos: Wenn ich's richtig weiß, nennt man die Filter mit
veränderlichen Koeffizienten "state variable filter". Die Nomenklatur
müsste man aber nochmal verifizieren.
Gerade mal ausprobiert. Ich vermute, die Frequenz ist nicht in Hz sondern skaliert auf f/fab. Das Testsignal ist ein Rauschen.
Moin, chris schrieb: > Ich vermute, die Frequenz ist nicht in Hz > sondern skaliert auf f/fab. Da wuerd' ich sogar noch eine Schippe drauflegen und sagen: Das ist auf Fabtast/2 normiert. Also wenn das z.b. 48kHz Abtastfrequenz sind, und ich will 2.4kHz Grenzfrequenz, enspricht das einer normierten Frequenz von 0.1 Gruss WK
chris schrieb: > Ich suche den Sourcecode für den Filter, nicht die Werbeseiten für > Produkte. Wenn du den klassischen Moog-Filter meinst, der ist nicht zu simulieren. Das haben schon 100.000 Fritzen probiert. Es gibt einige Nachbauten in Hardware. Den ganzen Mini Moog kriegt man ürigens ins leicht verschlechterter Form vom großen B auch China.
Hallo, vielleicht hilft die Seite von Tim Stinchcombe: http://www.timstinchcombe.co.uk/index.php?pge=synth Dort findet sich sein Paper 'Analysis of the Moog Transistor Ladder and Derivative Filters' und eine: "page of links to research papers on digital implementations of the Moog and other ladder filters" Irgendwo muss ich noch einen Prospekt vom Minimoog haben. Der hat damals so 6000 DM gekostet. MfG egonotto
Google ist dein Freund: einfach die Schaltunk in spice bauen: http://www.96khz.org/htm/ladderfiltermodul.htm
chris schrieb: > Kennt jemand eine digitale Beispielrealisierung? > Ich suche den Sourcecode für den Filter https://github.com/pure-data/pure-data/tree/master/extra/bob%7E Aus Pure Data. Läuft auch Embedded. In PD gibt es auch den MiniWoog, welcher die einzelnen Synthese-Komponenten des Instruments enthält: https://forum.pdpatchrepo.info/topic/8108/the-miniwoog/11 Allerdings noch nicht mit der neueren [bob~] Emulation des Filters. Audiomann schrieb: > Wenn du den klassischen Moog-Filter meinst, der ist nicht zu simulieren. > Das haben schon 100.000 Fritzen probiert. Es gibt einige Nachbauten in > Hardware. > > Den ganzen Mini Moog kriegt man ürigens ins leicht verschlechterter Form > vom großen B auch China. Genau. U-He sind die aktuelle Spitze der Tonstudios in Softwareemulationen von Synthesizern. Ein wichtiger Teil des Sounds machen die Envelopes aus, welche beim Mini clippen und so eine Hold-Stage zwischen Attack und Decay entsteht (AHDSR), die Punch bringt.
tom schrieb: > Ein wichtiger Teil des Sounds machen die Envelopes aus, welche beim Mini > clippen und so eine Hold-Stage zwischen Attack und Decay entsteht > (AHDSR), die Punch bringt. Geht das auch auf Deutsch?
>von Tobias N. (technick2) >07.04.2020 21:09 >tom schrieb: >> Ein wichtiger Teil des Sounds machen die Envelopes aus, welche beim Mini >> clippen und so eine Hold-Stage zwischen Attack und Decay entsteht >> (AHDSR), die Punch bringt. >Geht das auch auf Deutsch? Obwohl ich des Engischen einigermaßen mächtig bin, weiß ich nichts so recht mit dem "Punch" anzufangen: https://www.youtube.com/watch?v=FPbCjum9hYE
Tobias N. schrieb: > tom schrieb: >> Ein wichtiger Teil des Sounds machen die Envelopes aus, welche beim Mini >> clippen und so eine Hold-Stage zwischen Attack und Decay entsteht >> (AHDSR), die Punch bringt. > > Geht das auch auf Deutsch? Ja, etwa so: Einen wichtigen Teil des Klanges machen die Briefumschläge aus, welche beim Kleinen umklappen und so eine Halt-Bühne zwischen Angriff und Abfall entsteht (AHDSR), die ein heisser Sirup bringt. Jetzt sollte es klar sein ;)
Na super! Ich trage es in die Mini Moog Seite in der WP ein. Die wird eh gerade beackert.
Dirk schrieb: > https://github.com/ddiakopoulos/MoogLadders > Da hat mal einer einige Implementierungen, die im Netz geistern, > gesammelt. Ich würde den Codes von Huovilainen und Stilson noch am Meisten zutrauen, weil die das Filter wissenschaftlich untersucht haben: https://de.wikipedia.org/wiki/Moog-Synthesizer#Moog-Ladder-Filter Allerdings bilden die allesamt die Funktion des Filters nach. Das gilt auch für den anderen link weiter oben auf den kompletten MiniMoog. Dort wird elementare Klangsynthese betrieben, so wie die Geräte es idealerweise tun. Bei dem Minimog kommen aber insbesondere die Seiteffekte der Elektronik zum Tragen und das betrifft vor allem seinen Spezialfilter: Der ist samt und sonders nicht linear und damit auch nicht mit einem mathematisch sauberen 24dB-IIR zu beschreiben.
Will heißen: Das, was diese Geräte jeweils ausmacht, wird durch die idealisierte Mathematik gar nicht beschrieben. Die gesamten Emulationen in Software repräsentieren nur die gewollte Funktion von Sinus, Rechteck und Dreieck aber wenn man sich die Wellenformen von analogen Synthesizern so ansieht, dann stimmen die schon ungefiltert nicht überein. Jeder ist ein bischen anders. Das gilt auch für die Modulatoren, die Ansteuerung die Reaktion auf CV und alles andere. Jede Stufe entfernt die Reaktion des System vom mathematischen Ideal. Das Besondere vom Moog kommt also überhaupt nicht durch. Es ist also nicht verwunderlich dass die digitalen Versionen nicht klingen. Das sind eben keine Moogs.
Das konnte die fast zeitgleich erschienene WERSI AP 6 auch: https://www.keyboards.de/equipment/wersi-ap-6-1977-bass-synthesizer/ Den hatte einer meiner Musiker mal rstanden und mit in unser damals neues Studio geschleppt. Wir haben den dann entsprechend instandgesetzt und einen Woofer drangehängt. Da flogen die Wände raus. Kein Witz: Es war nur eine dünne (und innen noch nicht bedämpfte) "Gipsplattenverschalung" der Studiowandkonstruktion. Die kriegen in der Tat Risse, wenn sie zu sehr schwingen. Ich muss immer wieder an die Geschichte denken, wenn T. Sträter seinen "Sommerwitz" bringt. Übrigens braucht man nicht unbedingt einen Moog, um diese vintage-Sounds zu produzieren: Der noch früher erschienene Buchla 100 konnte das auch ganz prima und der hatte sogar touch pads zum direkten Drücken. Aber der "fetteste" aller Synths ist ohnehin der hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Yamaha_GX-1 (ich baue gerade den Artikel auf, wer was zum Beisteuern hat, ist eingeladen)
chris schrieb: > Ich suche den Sourcecode für den Filter, nicht die Werbeseiten für > Produkte. Hier hat jemand eine Codeanalyse für das Moog-Filter erarbeitet: https://aaltodoc.aalto.fi/bitstream/handle/123456789/14420/article5.pdf Darin enthalten sind auch die Übertragungsfunktion und die Pole. Das sollte sich leicht in eine Software übertragen lassen. Wie gut das der Realität nahekommt, geht aus dem Dokument aber nicht hervor.
tom schrieb: > U-He sind die aktuelle Spitze der Tonstudios in Softwareemulationen von > Synthesizern. Soso! Audiomensch schrieb: > Darin enthalten sind auch die Übertragungsfunktion und die Pole. Der Autor verwendet aber ein eher einfaches Modell der Transistoren in Form von Kennlinien, die er interpoliert wie mir scheint. Will man das tun, kann man mit ausreichender Abtastrate auch voll im Zeitbereich rechnen und braucht keine analytischen Gleichungen mit Lösungen. Dies bietet umgekehrt auch die Möglichkeit, viele nichtlineare Effekte zu berücksichtigen, welche sich nicht in analytischen Modellen leicht abbilden lassen. Diese sind erheblich genauer und näher an der Realität - erfordern aber entsprechende Rechenzeit. Dazu muss man beim MOOG-Filter letztlich feststellen, dass schon einfache Gleichungen zu einem Rechenaufwand führen, der nur gerechtfertigt ist, wenn man unbedingt in Software arbeiten will. In Hardware lässt sich das viel einfacher bauen und da meine ich durchaus analoge Hardware. Schaut man sich das Filter mal näher an, so ist das für wenige Euro zu bauen und das wird in Hybridsynthesizern oft auch ganz genau so gemacht. Man kann auch sehr leicht feinere Abstufungen wählen und eine Quarten/Terz-Abstimmung bauen. Das sind dann 3-4 Stufen je Oktave.
Jürgen S. schrieb: > Man kann auch sehr leicht feinere > Abstufungen wählen und eine Quarten/Terz-Abstimmung bauen. Das sind dann > 3-4 Stufen je Oktave. Was meinst Du mit Abstufungen? Filter-Kaskaden??
solch schrieb: > Was meinst Du mit Abstufungen? Filter-Kaskaden?? Ja, Filterkaskaden und damit die Feinheit mit der die Oktaven aufgelöst werden. Das Filter ist ja leicht diskontinuierlich.
>Ja, Filterkaskaden und damit die Feinheit mit der die Oktaven aufgelöst
werden. Das Filter ist ja leicht diskontinuierlich.
Würdest Du das genauer ausführen? Woraus erschließt sich das für dich,
und inwiefern diskoninuierlich?
Mit mehr oder weniger Filterstufen ändert sich die Flankensteilheit!?
Danke
Schau dir mal den genauen Verlauf und die Funktionen eines solchen Filters an: Dort werden Kapazitäten analog mehr oder weniger stark zugeschaltet. Jede Kaskade ist am Ende für einen Frequenzbereich zuständig. Die Übergänge sind dabei natürlich nicht perfekt, sondern es gibt Abstufungen und damit lineare Verzerrungen (nebst den nichtlinearen Verzerrungen durch die Transistorkennlinien). Das klassische Filter hatte 4 - später 5 Stufen - soweit ich weis und überdeckt damit 4/5 Oktaven. Das muss man aber nicht so bauen, sondern kann sowohl im Analogen (durch Änderung der Lastkapazitäten) als auch im Digitalen (Änderung der Parameter) ein feineres Verhalten aufziehen. Man kann z.B. eine Quarte/Quinte dazwischen setzen und damit je Filterdurchgang über n Oktaven doppelt so viele Transistoren involvieren. Das wird homogener. Ich kenne Filter, die mit 3 Kaskadenstufen je Oktave arbeiten - also bei einer 61er insgesamt 16 Kaskadenstufen nutzen. Das geht denn mit wenigen Transistor-Array-Chips. Zusammen mit Vogelfutter und OPs immer noch deutlich unter 20,-
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.