Forum: Offtopic Beatnungsgeräte - so schwierig herzustellen?


von Heinz R. (heijz)


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Angesichts der aktuellen Krise - es fehlt wohl auch massiv an 
Beatmungsgeräten

Sind die wirklich so schwer herzustellen?

England überlegt ja wohl, zusätzliche Firmen ins Boot zu holen:

https://industriemagazin.at/a/boris-johnson-will-beatmungsgeraete-bei-honda-und-dyson-bestellen

klar, da haben Firmen Patente usw. aber wenn es so wie jetzt ganz hart 
auf hart kommt, wären wir in Deutschland nicht in der Lage, so was "über 
Nacht" herzustellen?

Die Fertigung bekämen wir doch hin?
Platinenbestücker, Motorwickler, Kunstoffspritzer haben wir doch 
genügend?
Die Bauteile sollten in der Größenordnung auch beschaffbar sein?

Oder ist Deutchland mittlerweile wirklich so abhängig von Gewerkschaften 
und dem Rest der Welt?

: Gesperrt durch Moderator
von Christian B. (luckyfu)


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Das ist nicht so einfach! Beatmungsgeräte sind Geräte der Höchsten 
Sicherheitsklasse was die Ausfallsicherheit angeht. Die Maschine darf 
nämlich nicht ausfallen. Deshalb wird sie nur und ausschließlich mit 
dafür zugelassenen Bauteilen gefertigt. Wenn eins davon nicht Lieferbar 
ist gibts keine Maschine. Grob gesagt. Außerdemn sind die Maschinen 
teuer weil sie a) nur in kleinen Stückzahlen gefertigt werden und b) der 
Zulassungsprozess sehr langwierig und damit kostenintensiv ist. Ergo 
wird sich kaum ein Hersteller mit Bauteilen bevorraten die mehr als eine 
Halbjahresproduktion abdecken. Durch die genannten Beschränkungen ist 
schnell Ersatz beschaffen nicht drin. Eh der Produktionsprozess 
angelaufen ist dauert das mindestens 6 Wochen.

von Max M. (maxi123456)


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1
Beatnungsgeräte

Was auch immer das sein mag!

von Frank S. (_frank_s_)


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Beatnungsgeräte - so schwierig herzustellen?

... und noch schwieriger zu schreiben ...

von Heinz R. (heijz)


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oh je, im Dunkeln 1 cm zu weit links auf der Tastatur - hoffe ihr 
versteht das Wort trotzdem

von Michael L. (nanu)


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Heinz R. schrieb:
> Angesichts der aktuellen Krise - es fehlt wohl auch massiv an
> Beatmungsgeräten

Der nächste Panikonkel!

> klar, da haben Firmen Patente usw. aber wenn es so wie jetzt ganz hart
> auf hart kommt, wären wir in Deutschland nicht in der Lage, so was "über
> Nacht" herzustellen?

Verdammt schmales Brett, auf dem Du Deine Argumentation aufbaust.

> Die Fertigung bekämen wir doch hin?

Hier um die Ecke sitzt eine der Firmen, die die Teile produziert und bei 
der der Bund gerade reichlich Geräte bestellt hat.

> Oder ist Deutchland mittlerweile wirklich so abhängig von Gewerkschaften
> und dem Rest der Welt?

Ah, darum geht's: Die Gewrkschaften sind schuld.

Warum wird so was eigentlich nicht nach /dev/null verschoben. Heute am 
Morgen kam die Nachricht über einen Auftrag über 10000 Geräte an Dräger 
und heute am Nachmittag über 6500 an Löwenstein. Kurz darauf kommt dann 
wie ein Springteufel aus der Kiste gleich einer der Panikmacher, der 
genau das, was er eigentlich wissen könnte, in Abrede stellt.

von Jan H. (j_hansen)


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Und selbst wenn du massenhaft Beatmungsgeräte organisieren könntest: die 
muss auch jemand bedienen. Einfach "Autopilot" ist da oft nicht. 
Zusätzlich haben sie schweren Fälle, die beatmet werden müssen, dann 
auch oft noch Bedarf an Dialyse usw. Nur ein Puzzleteil bringt nicht die 
Lösung eines möglichen Engpasses.

von Heinz R. (heijz)


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Christian B. schrieb:
> Eh der Produktionsprozess
> angelaufen ist dauert das mindestens 6 Wochen.

Kann man das wirklich nicht verkürzen?
Es gibt Leute, die haben vor 75 Jahren innerhalb kurzer Zeit viel 
erschaffen, z.B. über 50 neue Flugzeugmodelle in 5 Jahren
Ich bewundere diese Zeit nicht, aber die Menschen dahinter irgendwie 
schon

Ist so was heute nicht mehr möglich? Gerade Deutschland müsste mit 
seinem Wissen so was doch problemlos hinbekommen?

Die Chinesen würden das sicher innerhalb einer halben Nacht schaffen....

Und ja, ich halte das für zeitlich / technisch möglich, dann ist halt 
mal nicht um halb 4 Feierabend....

von Christian B. (luckyfu)


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Heinz R. schrieb:
> Kann man das wirklich nicht verkürzen?

Selbst wenn hast du noch den Beschaffungsprozess der Krankenhäuser. Der 
dauert definitiv länger als die genannte Zeit. Eine Möglichkeit wäre, 
daß der Bund sich die Teile kauft und dann an die Krankenhäuser 
verleiht.
Dann landest du aber sofort hier:

Jan H. schrieb:
> die
> muss auch jemand bedienen. Einfach "Autopilot" ist da oft nicht.
> Zusätzlich haben sie schweren Fälle, die beatmet werden müssen, dann
> auch oft noch Bedarf an Dialyse usw. Nur ein Puzzleteil bringt nicht die
> Lösung eines möglichen Engpasses.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ein Thread zu diesem Thema reicht:
Beitrag "Primitives Beatmungsgerät selbst bauen?"

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