Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik ADC AC-Kopplung, wann Kondensator, wann Transformator?


von Gustl B. (-gb-)


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Moin,
rein aus Interesse habe ich die Frage wann man zur AC-Kopplung einen 
Kondensator und wann einen Transformator verwenden sollte.

Im RF Bereich sieht man sehr oft Transformatoren, in Oszilloskopen 
eigentlich immer einen Kondensator. Hängt das also allein von der 
Frequenz ab?

Zusatz:
Einen Transformator zwischen Quelle und ADC müsste man auch zu 
galvanischen Trennung verwenden können. Macht das Sinn wenn man den DC 
Anteil nicht benötigt?

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Ich wuerd' sagen: Beim Trafo als DC-Blocker gibt's umsonst und gratis 
auch noch die galvanische Trennung dazu. Beim simplen C halt nicht.
/EDIT: Breitbandig transformieren kann ein Trafo halt auch noch.
Dafuer macht ein simpler C weniger zusaetzliche Dreckeffekte als ein 
Trafo (Saettigung, komplexeres ESB,...).

Gruss
WK

: Bearbeitet durch User
von Gustl B. (-gb-)


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OK. Danke!

Meine bisherige Hardware ist DC-gekoppelt. Da wird dann in Software das 
DC rausgefiltert. Und die Hardware/ADC ist galvanisch getrennt. Das 
funktioniert auch gut. Aber wenn das sehr viel einfacher mit 
Transformatoren vor dem Eingang ginge dann wäre das natürlich wunderbar.

Den hier 
https://www.minicircuits.com/WebStore/dashboard.html?model=ADTT1-6%2B 
habe ich mir mal herausgesucht. Ich brauche eigentlich nur von knapp 
über DC bis 2,5 MHz. Und dafür erscheint mir der gut geeignet.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Gustl B. schrieb:
> Ich brauche eigentlich nur von knapp über DC bis 2,5 MHz

Wenn du mit "knapp über DC" das gleiche meinst wie die meisten 
Elektroniker (als nicht gerade HF-Spezis), dann paßt ein Trafo nicht. 
Und ein Koppel-Kondensator auch nicht.

von Gustl B. (-gb-)


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Und warum nicht? Oszilloskope haben bei AC-Kopplung auch einen 
Kondensator drinnen und können von wenigen Hz an Signale schön anzeigen.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Gustl B. schrieb:
> Und dafür erscheint mir der gut geeignet.

Wenn du da deine "ueblichen" gauss/exp-foermigen Impulse drueber laufen 
lassen willst, wird das nix mitm Trafo.

Gruss
WK

von Gustl B. (-gb-)


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(-: Ne, nicht die gaußförmigen Impluse. Die gausßförmigen Impulse sind 
ja das Ergebnis hinter einem Shaping Verstärker. Aus dem Detektor kommen 
exponentiell abfallende Impulse die sehr lange sind, mehrere viele us.

Bei hohen Zählraten überlagern sich diese exponentiellen Impulse, um die 
zu trennen wird das bandpassgefiltert.

Mit dem Hochpass erreicht man, dass die sich nicht mehr überlagern, und 
mit dem Tiefpass, dass hochfrequentes Rauschen weg ist. Also alles über 
der halben Abtastrate. Das mache ich derzeit digital mit einem langen 
FIR. Funktioniert auch sehr gut. Aber die Hardware ist eben DC-gekoppelt 
und ich muss den ADC auf der Digitalseite galvanisch trennen weil das 
sonst eine große Masseschleife wird.

(Da sind zur Koinzidenzmessung mehrere Detektoren angeschlossen die 
gleichzeitig Zerfälle in der selben Probe messen. Das hat den Vorteil, 
dass man das Hintergrundrauschen durch natürliche Strahlunbg sehr weit 
absenken kann. Es werden also nur Impulse gezählt die "echt" sind und 
zeitgleich in allen Detektoren auftauchen. Jedenfalls hat jeder der 
Detektoren seine Masse und weil das räumlich etwas verteilt ist werden 
das große Masseschleifen.)

Wenn das mit einem Trafo je ADC Eingang sehr viel einfacher funktioniert 
würde ich das gerne aus Bastelinteresse ausprobieren.

: Bearbeitet durch User
von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Gustl B. schrieb:
> Wenn das mit einem Trafo je ADC Eingang sehr viel einfacher funktionier
> würde

Da glaub' ich nicht dran.

Gruss
WK

von Gustl B. (-gb-)


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Das ist jetzt leider eine Aussage ohne Begründung. Ich weiß das nicht. 
Habe ich nicht probiert. Gerade weil ich nicht unnötig Dinge machen will 
die von vorne herein nicht sinnvoll sind habe ich hier gefragt.

Ich wüsste also schon gerne warum das keinen Sinn macht.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Ist halt so ein Bauchgefuehl von mir. Das sind irgendwelche einzelnen 
Impulse, die wohl auch alle in die gleiche Richtung (Polaritaet) gehen, 
also ist da ein ordentlicher Anteil DC dabei. Wenn du jetzt sagst, die 
spannenden Sachen passieren irgendwo "oberhalb DC" und 2.5MHz und ich 
seh' die Kurven zu dem Trafo zwischen 0 und 110 MHz - dann glaub' ich, 
ohne dass ich viel mit so kleinen Trafos gemacht hab', dass das nix 
wird.
Aber vielleicht findet sich ja noch jemand mit optimistischerer Meinung.

Gruss
WK

von Gustl B. (-gb-)


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OK, danke für die ehrliche Aussage.

Bei mir ist es so, dass die exakte Signalform egal ist, solange alle 
Impulse auf gleiche Weise verformt werden. Der Impuls ist von seiner 
Höhe und von seiner Fläche (Integral der Spannung über die Zeit) 
proportional zur Zerfallsenergie. Ich brauche am ADC nur auch 
irgendwelche Impulse, egal welche Form, die sich nicht überlappen und 
eben weiterhin in einer Eigenschaft proportional zur Zerfallsenergie 
sind.

von Klaus (Gast)


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Der Trafo macht keine DC Entkopplung. Ein Trafo der DC sieht sättigt.

Ein Trafo ist optimal um aus einem DC freien Signal das auf GND bezogen 
ist zu einem differenziellen Signal das auf 2.5V bezogen ist zu machen.

Grüße

Klaus

von Gustl B. (-gb-)


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Stimmt. Ja, mein Problem ist ja auch eigentlich kein DC auf der Leitung.

Ich habe von jedem Detektor ein Koax Kabel. Zwischen Schirm und 
Innenleiter liegen 0 V an. Nur manchmal, da sind eben diese exponentiell 
abfallenden Impulse vorhanden. Wenn die einzeln kommen, dann geht das 
Signal zwischen den Impulsen schön auf 0 V zurück. Das ist der 
Normalfall. Aber weil der radioaktive Zerfall eben Statistik ist, 
passiert es manchmal, dass sich zwei solcher Impulse überlagern. Also 
der nachfolgende Impuls sitzt auf dem Ausläufer des vorangegangenen 
Impuls.
Wenn der Trafo also nur hohe Frequenzen durchlässt, dann wären diese 
überlappenden Impulse schön getrennt.

Bei der galvanischen Trennung ist es so, dass wenn ich den Trafo 
verwende, dann muss sich die Schirmung des Koaxkabels nicht mit der 
Masse meiner ADC Platine verbinden. Sondern die Primärwicklung ist 
einfach zwischen Innenleiter und Schirmung.

von mark space (Gast)


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Trafos sind bei analoger Übertragung immer irgendwie problematisch, ihr 
einziger Vorteil ist die echte Potentialtrennung. Ansonsten würde ich 
immer C-Kopplung bevorzugen. Bei der Wahl des Trafos musst Du die 
Eingangs- und Ausgangsimpedanz Deines Aufbaues beachten, die tatsächlich 
zu fordernde Bandbreite, insbesondere die Eckfrequenz Deines 
resultierenden Hochpasses und die Aussteuerbarkeit speziell am unteren 
Bandende (Kernsättigung).

von Klaus (Gast)


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Ein Trafo ist nicht geeignet ein Filter aufzubauen. Dafür braucht man L 
oder C.

Klaus

von Gustl B. (-gb-)


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mark space schrieb:
> Trafos sind bei analoger Übertragung immer irgendwie problematisch, ihr
> einziger Vorteil ist die echte Potentialtrennung.

Mir geht es hauptsächlich um die Potentialtrennung. Die Entfernung von 
niedrigen Frequenzen bekomme ich quasi geschenkt.

von Jens G. (jensig)


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Klaus (Gast) schrieb:

>Der Trafo macht keine DC Entkopplung. Ein Trafo der DC sieht sättigt.

Die Trafos, die ich kenne, entscheiden immer noch anhand der Stärke des 
DC, ob die sättigen wollen oder nicht. Und DC entkoppeln tun die prima. 
Ist das bei Deinen Trafos anders?
Da würde ja keiner der alten Röhrenradios mit A-Endstufe und 
Ausgangsübertrager funktionieren, wenn es anders wäre ...

von Gustl B. (-gb-)


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Ich habe mir das jetzt mal in Multisim simuliert und das sieht gut aus. 
Ich werde das also einfach mal auf einer Bastelplatine testen und vor 
den Diffamp einen kleinen Trafo löten.

von Gustl B. (-gb-)


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So, jetzt habe ich mal irgendeiner anderen Platine einen RF 
Transformator geklaut und auf meine Hardware gesetzt. Leider weiß ich 
aber nicht das Modell.

Am Signalgenerator geht der in Sättigung, also habe ich einen 1k Ohm in 
Reihe auf der Primärseite. Auf der Sekundärseite gehe ich dann an einen 
Diff-Amp und verstärke das Signal. Den Diff-Amp betreibe ich nicht mehr 
mit +5V und -5V sondern habe die negative Versorgung auf Masse gelegt. 
Generell habe ich meine Hardware deutlich umgebaut. Den isolierten DCDC 
habe ich weggenommen und das Digitalinterface des ADCs geht jetzt auch 
ohne galvanische Trennung zum FPGA.
Mit dem Transformator spare ich mir also komplett die negative 
Versorgungsspannung und die galvanische Trennung. Das ist gut. 
Allerdings kann der Diff-Amp ohne negative Versorgung nicht mehr ganz 
den ADC aussteuern (0V ... 4.096V) sondern es geht erst bei ca. 1,2 V 
los. Da sollte ich vermutlich einen anderen Diff-Amp wie den ADA4940 
verwenden. Aber egal. Ich finde das sieht für einen Aufbau mit viel 
Fädeldraht und einen unbekannten Transformator gar nicht so schlecht 
aus.

von Gustl B. (-gb-)


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Edit sorry, aber klar, mit Kondensatoren kann man nicht galvanisch 
trennen weil man nur den DC Teil abtrennt, aber höherfrequente Ströme 
werden nicht getrennt. Beim Trafo sind auch die getrennt und die 
Kopplung findet nur magnetisch statt.

Edit:
Doch geht auch mit einer Kondensatorbrücke.

Wie ist das mit der Terminierung wenn ich das Signal mit Transformator 
AC koppel.

In dem Bildchen schaltung_eval.png ist vor und hinter dem Transformator 
eine Terminierung zu sehen. Ist der Trafo also auf der Sekundärseite 
wieder eine 50 Ohm Quelle?

Ich verstehe bisher Terminierung so, dass man da Energie in Wärme 
umwandeln will damit die nicht reflektiert werden kann. Aber man kann 
die Energie eines Signals nur einmal in Wärme umwandeln, danach ist die 
eben in Wärme und nicht mehr im elektrischen Signal. Wenn vor dem Trafo 
terminiert wird, dann ist doch dahinter schon ein Teil der Energie weg?

Und hat der HF-Trafo für einen weiten Frequenzbereich die gleiche 
Impedanz? Irgendwie finde ich das seltsam, dass bei Trafos 50 Ohm dran 
steht, aber Insertion Loss klar von der Frequenz abhängt. Die 50 Ohm 
gelten doch dann nur für eine Frequenz?

Edit:
Jetzt habe ich mal die Kondensatorbrücke simuliert und das sieht gut 
aus.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Gustl B. schrieb:
> Moin,
> rein aus Interesse habe ich die Frage wann man zur AC-Kopplung einen
> Kondensator und wann einen Transformator verwenden sollte.

Ein Trafo hat eine untere Grenzfrequenz, die man am Eingang nicht 
unterschreiten darf. Außerdem muss er gleichspannungsfrei angesteuert 
werden. Beim Kondensator ist es anders herum ;-)

> Im RF Bereich sieht man sehr oft Transformatoren,

Weil dort nie eine untere Grenzfrequenz von 0Hz anliegt, eher Dutzende 
MHz.

>in Oszilloskopen
> eigentlich immer einen Kondensator.

Siehe oben.

> Hängt das also allein von der
> Frequenz ab?

Nein.

> Einen Transformator zwischen Quelle und ADC müsste man auch zu
> galvanischen Trennung verwenden können.

Sicher. Das ist auch eine wesentliche Eigenschaft. Und die Trennung von 
Masseschleifen.

> Macht das Sinn wenn man den DC
> Anteil nicht benötigt?

Kann sein, muss nicht.

von Falk B. (falk)


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Gustl B. schrieb:
> Edit sorry, aber klar, mit Kondensatoren kann man nicht galvanisch
> trennen weil

Doch, aber das ist nicht das gleiche wie Schutztrennung zum 230V Netz. 
Das ist zugegebenermaßen irritierend.

> man nur den DC Teil abtrennt, aber höherfrequente Ströme
> werden nicht getrennt. Beim Trafo sind auch die getrennt und die
> Kopplung findet nur magnetisch statt.

Auch der hat parasitäre Koppelkapazität, wenn gleich die sehr klein sein 
kann.

> Edit:
> Doch geht auch mit einer Kondensatorbrücke.

Nö.

Beitrag "Re: Galv. Trennung mit Kondensator"

> Wie ist das mit der Terminierung wenn ich das Signal mit Transformator
> AC koppel.
>
> In dem Bildchen schaltung_eval.png ist vor und hinter dem Transformator
> eine Terminierung zu sehen. Ist der Trafo also auf der Sekundärseite
> wieder eine 50 Ohm Quelle?

Sicher.

> Ich verstehe bisher Terminierung so, dass man da Energie in Wärme
> umwandeln will damit die nicht reflektiert werden kann. Aber man kann
> die Energie eines Signals nur einmal in Wärme umwandeln, danach ist die
> eben in Wärme und nicht mehr im elektrischen Signal. Wenn vor dem Trafo
> terminiert wird, dann ist doch dahinter schon ein Teil der Energie weg?

Sicher, wenn die Leitungen zum und hinter dem Trafo kurz genug sind.

> Und hat der HF-Trafo für einen weiten Frequenzbereich die gleiche
> Impedanz?

Mehr oder weniger ja.

> Irgendwie finde ich das seltsam, dass bei Trafos 50 Ohm dran
> steht, aber Insertion Loss klar von der Frequenz abhängt.

Ist halt so.

> Die 50 Ohm
> gelten doch dann nur für eine Frequenz?

Nein, sie sind der Nominalwert.

>
> Edit:
> Jetzt habe ich mal die Kondensatorbrücke simuliert und das sieht gut
> aus.

Macht aber kein Mensch so. Was soll der kapazitive Spannungsteiler 
bringen?

Wenn man WIRKLICH Masseschleifen auftrennen will, muss man die Trennung 
auch kapazitätsarm gestalten, damit, je nach Anwendung und Umgebung, die 
Massetrennung auch bei HF wirksam ist. Dein Kondensatorbrücke ist das 
schon mal nicht.

P S. Deine Dauerbaustelle mit deinem ADC + FPGA ist schon faszinierend. 
Sysiphos wäre stolz auf dich ;-)

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Kleines Gedankenexperiment zum Unterschied zwischen Trafo- und 
Kondensatortrennung - nicht tatsaechlich nachmachen:
Du willst eine PL504 Roehre an 230V~ heizen. Einmal ueber einen 27V300mA 
Netztrafo und einmal ueber so eine Schaltung:
1
----8.2µF-Roehrenheizung-8.2µF----

Kann man beides machen. Den Unterschied merkst du, wenn du mit den 
Fuessen in der Badewanne stehst und mal mit dem Finger an einen der 
beiden Heizanschluesse der Roehre fasst. Beim Trafo wird nix gross 
passieren, bei der "kapazitiven Trennung" wirst du huepfen.

Die Impedanzen in deinem Schaltbild sind etwas komisch: Sekundaer sieht 
der Trafo 2x24 Ohm in Reihe, also so gut wie 50 Ohm. Die transformiert 
er auf Primaer (Mutmasslich 1:1, also wider 50 Ohm). Dann haengt da aber 
noch R11 parallel dazu, d.h. wenn ich zum SMA "reinglotz", seh' ich 25 
Ohm...
Kann so gewollt sein, muss aber nicht.

Gruss
WK

von Elektrofan (Gast)


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> Ich brauche eigentlich nur von knapp über DC ...

Mit solch einer präzisen Definition können nur wahre
Experten/Innen à la Baerbock, Karliczek u.ä. etwas anfangen ...

SCNR

von Gustl B. (-gb-)


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Falk B. schrieb:
> Nö.
>
> Beitrag "Re: Galv. Trennung mit Kondensator"

Da wurde aber keine Kondensatorbrücke verwendet.

Falk B. schrieb:
> Macht aber kein Mensch so. Was soll der kapazitive Spannungsteiler
> bringen?

Galvanische Trennung. Das steht zumindest bei Wikipedia so.

Falk B. schrieb:
> P S. Deine Dauerbaustelle mit deinem ADC + FPGA ist schon faszinierend.
> Sysiphos wäre stolz auf dich ;-)

Nun, ich bastel gerne an Platinen und gerne mit FPGA. Mittlerweile habe 
ich ziemlich viel damit gemacht, RAM (HyperRAM), verschiedene langsame 
ADCs, USB3 (FT600), HDMI, ... Ich gebe das gerne zu: Ich suche nach 
Projektideen an denen ich etwas lernen kann. Und da habe ich eben das 
gefunden.
Wie macht man das denn sonst wenn man zu dem Thema schnelle ADCs und 
FPGA lernen möchte? Klar, man kann das studieren, aber dann hat man am 
Ende viel Theorie und nur wenig Praxis. Wo lernt man das denn sonst? Für 
mich bleibt da glaube ich nur der Weg mir selber Projekte als Hobby zu 
suchen und die dann zu bauen - auch wenn die vielleicht wenig sinnvoll 
erscheinen und oft auch sind. Wo hast du das denn gelernt?

Falk B. schrieb:
> Wenn vor dem Trafo
>> terminiert wird, dann ist doch dahinter schon ein Teil der Energie weg?
>
> Sicher, wenn die Leitungen zum und hinter dem Trafo kurz genug sind.

OK, also ist hinter dem Trafo schon ein Teil der Energie weg weil vor 
dem Trafo terminiert wurde. Warum wird dann hinter dem Trafo erneut 
terminiert?

Dergute W. schrieb:
> Die Impedanzen in deinem Schaltbild sind etwas komisch: Sekundaer sieht
> der Trafo 2x24 Ohm in Reihe, also so gut wie 50 Ohm. Die transformiert
> er auf Primaer (Mutmasslich 1:1, also wider 50 Ohm). Dann haengt da aber
> noch R11 parallel dazu, d.h. wenn ich zum SMA "reinglotz", seh' ich 25
> Ohm...
> Kann so gewollt sein, muss aber nicht.

Exakt den Punkt meine ich und das würde ich gerne verstehen. Ich würde 
das Signal entweder vor oder hinter dem Trafo terminieren, aber nicht an 
beiden Stellen gleichzeitig.

Elektrofan schrieb:
> Mit solch einer präzisen Definition können nur wahre
> Experten/Innen à la Baerbock, Karliczek u.ä. etwas anfangen ...

Na dann sage ich jetzt mal 10 kHz. Besser?

: Bearbeitet durch User
von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Gustl B. schrieb:
> Ich würde
> das Signal entweder vor oder hinter dem Trafo terminieren, aber nicht an
> beiden Stellen gleichzeitig.

Ich eher nur hinter dem Trafo.
Aber wenn z.b. an der SMA Buchse eine Stromquelle einspeist, dann 
wuerd's so wie gezeichnet passen.

Gruss
WK

von Gustl B. (-gb-)


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Dergute W. schrieb:
> Ich eher nur hinter dem Trafo.

Wie man sieht sind sich da die Datenblätter nicht so einig. Ich würde 
gerne verstehen warum und nicht nur nachbasteln.

Dergute W. schrieb:
> Aber wenn z.b. an der SMA Buchse eine Stromquelle einspeist, dann
> wuerd's so wie gezeichnet passen.

Also mit beiden Terminierungen? Wobei dann der 51 Ohm, also die erste 
Terminierung aus dem Strom eine Spannung macht wenn ich das richtig 
verstanden habe. Also der Transformator sieht dann die Spannung die über 
der ersten Terminierung abfällt.

Dergute W. schrieb:
> Einmal ueber einen 27V300mA
> Netztrafo und einmal ueber so eine Schaltung:

Nein, das ist keine Kondensatorbrücke. Der Vergleich hinkt. Wenn ich 
einen AC Strompfad zwischen den Massen erlaube dann fließt da zumindest 
laut Multisim kein Strom. Das orientiert sich ja an der Wheatstone 
Messbrücke nur eben mit Kondensatoren.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Gustl B. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Nö.
>>
>> Beitrag "Re: Galv. Trennung mit Kondensator"
>
> Da wurde aber keine Kondensatorbrücke verwendet.

Die ist ja auch Käse.

> Falk B. schrieb:
>> Macht aber kein Mensch so. Was soll der kapazitive Spannungsteiler
>> bringen?
>
> Galvanische Trennung. Das steht zumindest bei Wikipedia so.

;-)

> Wie macht man das denn sonst wenn man zu dem Thema schnelle ADCs und
> FPGA lernen möchte?

Auf jeden Fall nicht eine gut funktionierende Lösung immer und immer 
wieder aufreißen.

> erscheinen und oft auch sind. Wo hast du das denn gelernt?

In der Praxis (Job) und in Hobbyprojekten.

>> Sicher, wenn die Leitungen zum und hinter dem Trafo kurz genug sind.
>
> OK, also ist hinter dem Trafo schon ein Teil der Energie weg

So einfach ist die Betrachtung nicht. Es geht um den Wellenwiderstand, 
nicht um das "Verschwindenlassen" von Energie.

> weil vor
> dem Trafo terminiert wurde. Warum wird dann hinter dem Trafo erneut
> terminiert?

Weil du das so eingezeichnet hast. Ist eigentlich Unsinn, denn durch die 
Parallelschaltung von R11 und dann nach dem Trafo R7+R9 hat man 25 Ohm 
Eingangswiderstand und damit eine satte Fehlanpassung.

> Exakt den Punkt meine ich und das würde ich gerne verstehen. Ich würde
> das Signal entweder vor oder hinter dem Trafo terminieren, aber nicht an
> beiden Stellen gleichzeitig.

Dann tu das. Wenn die Leitungen von R11 über den Trafo bis zum OPV oder 
ADC-Eingang kurz genug sind, kann man nur R11 nutzen. Wenn nicht, muss 
die Terminierung hinter den Trafo.

> Na dann sage ich jetzt mal 10 kHz. Besser?

Sicher. Aber wenn du von 10kHz-2,5MHz einen Trafo einbauen willst, muss 
das was aus dem Bereich DSL-Modem oder so sein. Vielleicht ein paar sehr 
gute Audioübertrager. Die meisten "echten" HF-Übertrager für 
Amateuerfunk oder Ethernet haben mit den 10kHz arge Probleme, erst 
recht, wenn da 10V Pulse drüber sollen. Da reicht meist nicht die 
Eingangsinduktivität bzw. Spannungszeitfläche. Vielleicht gehen 
Pulsübertrager für IGBT-Ansteuerungen.

von Gustl B. (-gb-)


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Falk B. schrieb:
> Die ist ja auch Käse.
Falk B. schrieb:
> ;-)

Sehr zielführend und lehrreich.

Falk B. schrieb:
> In der Praxis (Job) und in Hobbyprojekten.

Gut, mir bleiben nur Hobbyprojekte. Da könnte ich mir jetzt welche 
suchen für die ich keinen Anwendungsfall habe und ich könnte mir welche 
suchen für die ich einen Anwendungsfall finde. Ich habe Letzteres getan.

Falk B. schrieb:
> Weil du das so eingezeichnet hast. Ist eigentlich Unsinn, denn durch die
> Parallelschaltung von R11 und dann nach dem Trafo R7+R9 hat man 25 Ohm
> Eingangswiderstand und damit eine satte Fehlanpassung.

Das habe nicht ich so gezeichnet, das ist die Schaltung von dem Eval 
Board des ADCs und die möchte ich eben nicht einfach so nachbauen 
sondern zuerst verstehen. Aber das war ja hilfreich, also werde ich nur 
eine der Terminierungen bestücken.

Falk B. schrieb:
> Dann tu das. Wenn die Leitungen von R11 über den Trafo bis zum OPV oder
> ADC-Eingang kurz genug sind, kann man nur R11 nutzen. Wenn nicht, muss
> die Terminierung hinter den Trafo.

Danke!

Falk B. schrieb:
> Sicher. Aber wenn du von 10kHz-2,5MHz einen Trafo einbauen willst

Nein will ich nicht. Bei der Schaltung mit den zwei Terminierungen geht 
es um einen ganz anderen Frequenzbereich. Bei dem Signal mit den 
niedrigen Frequenzen habe ich bisher die Verbindung ADC-FPGA galvanisch 
getrennt. Das schien mir besser als niedrige Frequenzen mit einem 
Transformator zu trennen.

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