Mal eine kurze Frage zur Srommessung ich habe mir einen Shunt mit Schraubanschlüssen bestellt(noch nicht da). Laut den Daten die angegeben sind gibt es bei 10A Stromfluss einen Spannungsabfall von 75mV, die ich dann noch verstärke bevor sie zum ADC gelangen. Rein rechnerisch sollte er doch dann 7,5 mOhm Widerstand haben? Da mein P-Kanal MOSFET 11mOhm RDSon hat, könnte ich doch gleich diesen als Shunt hernehmen oder meint ihr hier das es unerwarteten Nebenwirkungen gibt. Wie könnte das aussehen Spannungsabfall nicht linear, davon driften bei Erwärmung des MOSFETs....?
Wenn du den MOSFET als Schalter benutzt, kann man das schon machen, allerdings zum Messen ist das weniger geeignet. Der RDS_on ist nicht als fester Wert angegeben, sondern als z.B. Maximalwert. Er ist abhängig von der Gatespannung und von der Temperatur und wird auch von Exemplar zu Exemplar unterschiedlich sein. Das wird trotzdem verwendet in manchen ICs (z.B. in den Smartswitches), aber nur als grobe Sicherungsmaßnahme zum Abschalten bei Überstrom. Da sind locher auch mal 10 ... 20% Toleranz möglich.
HildeK schrieb: > Das wird trotzdem verwendet in manchen ICs (z.B. in den Smartswitches), > aber nur als grobe Sicherungsmaßnahme zum Abschalten bei Überstrom. Das ist gar nicht mal so grob wie es scheint, da bei erhöhten Spannungsabfall durch ein höheres Rdon ja auch die Verlustleistung ansteigt. Macht also irgendwie Sinn. Die SOA ist da interessanter als der Strom. Zum Strommessen würde ich das aber auch nicht verwenden, da stimme ich Dir voll und ganz zu.
Was die Sache, insb bei rein analogen Schaltungen, etwas blöd macht: wenn der MOSFET öffnet und der Strom 0 wird, wird die Spannung maximal und nicht wie beim Shunt 0.
Thomas O. schrieb: > Da mein P-Kanal MOSFET 11mOhm RDSon hat, könnte ich doch gleich diesen > als Shunt hernehmen oder meint ihr hier das es unerwarteten > Nebenwirkungen gibt. Wie könnte das aussehen Spannungsabfall nicht > linear, davon driften bei Erwärmung des MOSFETs....? Die Toleranz und die Temperaturdrift sind halt sehr hoch und unbekannt.Gemacht wird es teilweise trotzdem, insbesondere bei IC wie Highside-Switches. Beispiel: http://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/mic20xx.pdf Dort wird der RDSon als Messshunt für die Strombegrenzung verwendet: Und das führt z.B. zu einem Stromlimit von min. 0,5A und max 0,9A. So mal eben grob +-30% Toleranz. der Hersteller hat aber seinen Fertigungsprozess noch eher unter Kontrolle, du must damit leben, was du geliefert bekommst. Das taugt halt nur eben für solchen Überlastschutz und dergleichen. Wenn du damit messen wolltest, müsstest du kalibrieren und die Temperaturdrift kompensieren. Machbar ist das bestimmt, aber aufwändig. Es kann vielleicht in Fällen sinnvoll sein, wo man mit sehr hohen Strömen hantieren muss, aber das ist eine Vermutung meinerseits und muss nicht unbedingt stimmen.
Btw, es gibt SenseFETs mit zweitem Source-Pin, die einen spezifizierten Teil des Stroms (z.B. 1/1000.) über diesen Pin abführen. Dort kann dann ein relativ hochohmiger Widerstand als Shunt eingesetzt werden. https://www.onsemi.com/pub/Collateral/AND8093-D.PDF
Andreas B. schrieb: > Das ist gar nicht mal so grob wie es scheint, da bei erhöhten > Spannungsabfall durch ein höheres Rdon ja auch die Verlustleistung > ansteigt. Ich dachte dabei an die SmartSwitche. Manche haben ja eine Strommessfunktion drin und wenn du die Transferkurve anschaust, dann ist, zumindest im Bereich kleinerer Ströme schon eine recht große Toleranz angegeben. Das sagte ja auch 'Blumpf': Blumpf schrieb: > Highside-Switches. Beispiel: > http://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/mic20xx.pdf > > Dort wird der RDSon als Messshunt für die Strombegrenzung verwendet: > Und das führt z.B. zu einem Stromlimit von min. 0,5A und max 0,9A. > So mal eben grob +-30% Toleranz.
OK vielen Dank, dann werde ich lieber den externen Shunt nehmen.
Es gibt auch recht günstige Stromsensoren von LEM. Habe eben von RS solche bestellt, die gibt es mit Messbereichen 10 bis 50 A, DC und AC bis 400kHz, und 5V bzw. 3,3V Hilfsspannung, Ausgang auch max. 5V. Ich habe noch keine Erfahrung damit und habe vor, diese in meiner PV-Inselanlage einsetzen, welche grad in Bau ist. Kostet pro Stück etwa 8,50. Gruß Franz
Blumpf schrieb: > Das taugt halt nur eben für solchen Überlastschutz und dergleichen. Wenn > du damit messen wolltest, müsstest du kalibrieren und die > Temperaturdrift kompensieren. Die Temperatur unterscheidet nicht zwischen mittlerer Leistung und Momentanleistung. Eine einfache Temperaturkompensation lässt sich also nur für Gleichstrom realisieren. Bei PWM mit sich änderndem Tastverhältnis würde genau das Tastverhältnis noch in die Kalibrierung eingehen. Kann man alles machen ...
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