Forum: Projekte & Code Westminster Soundgenerator mit ATtiny85


von c-hater (Gast)


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Und mal wieder die pure Langeweile. Zeit für ein neues Buddelschiff. Das 
letzte hatte das Thema "Signalanalyse mit einem Tiny85". Die logische 
Fortsetzung konnte da eigentlich nur sein: "Signalsynthese mit einem 
Tiny85". Also, ganz klar: Der "Westminsterschlag", wie ihn die deutsche 
Wikipedia benannt hat. Das kennt wohl jeder. Und es ist die ideale 
Ergänzung zu einem der häufigsten µC-Projekte, der eigenen Uhr.

Das Ziel war somit gesetzt: reproduziere, so gut wie mit den Resourcen 
eines Tiny85 möglich, den Sound der Westminsterglocken. Ergebnis siehe 
Anhänge. Bitte beachten: das Hörbeispiel ist ursprünglich mit der 
Diktierfunktion eines Smartphone im GP3-Format aufgezeichnet worden, 
also erheblich bandbreitenbegrenzt. Im Original klingt die Sache etwas 
weniger dumpf, allerdings sind im Original leider auch die Kompromisse 
etwas deutlicher zu hören, die ich wegen der MUL-Schwäche des Tiny 
machen musste.

Übrigens: für den akustischen Testaufbau habe ich ein Bauelement 
verwendet, was heute wertvoller geworden ist als Gold. Tja, ich wollte 
einfach mal protzen und zeigen: ich hab's geschafft und kann mir diesen 
unerhörten Luxus leisten, sogar für Anwendungen abseits des eigentlichen 
Zwecks dieses Bauelementes. ;o)

Mein Dank geht diesmal allein an's Britische Parlament (eigentlich wohl 
eher die Parlamentsverwaltung?), welches freundlicherweise zwei Files in 
recht ordentlicher Qualität zur Verfügung gestellt hat, so dass ich 
zumindest erstmal sorgenfrei am PC analysieren konnte, was ich da später 
auf dem Tiny generieren wollte...

https://www.parliament.uk/about/living-heritage/building/palace/big-ben/anniversary-year/downloads/

von TR.0LL (Gast)


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In welcher Sprache hast du den Code geschrieben?

von c-hater (Gast)


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TR.0LL schrieb:
> In welcher Sprache hast du den Code geschrieben?

Assembler natürlich.

von Frank L. (hermastersvoice)


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Sehr interessant. Wie kritisch ist die Spule zu sehen? Kann man da auch 
was aus der Bastelkiste nehmen?

Kannst du bitte das o.g. Projekt "Signalanalyse mit einem Tiny85" 
verlinken. Würde mich auch interessieren.

Gruss
Frank

von c-hater (Gast)


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Frank L. schrieb:

> Sehr interessant. Wie kritisch ist die Spule zu sehen? Kann man da auch
> was aus der Bastelkiste nehmen?

Das war eine aus der Bastelkiste ;o) Allerdings natürlich die am besten 
geeignete aus diesem Pool. Sie ist schon recht wichtig.

Wenn du eine einfache Spule verwenden willst statt der Gegentaktdrossel, 
das geht natürlich auch. Die sollte dann so ungefähr 4.7mH haben (lieber 
etwas mehr) und bei 50mA noch nicht in die Sättigung gehen. Und 
natürlich so wenig DC-Widerstand wie möglich haben.

> Kannst du bitte das o.g. Projekt "Signalanalyse mit einem Tiny85"
> verlinken. Würde mich auch interessieren.

Benutze einfach die Suchfunktion und suche nach "Spektrum Analyzer".

von Frank L. (hermastersvoice)


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Hab den Thread gefunden und wenn ich die Brille aufsetze seh ich auch 
dass es eine Gegentaktdrossel ist. Sowas ist in der Kiste :-)
Haste jut jemacht. Daumen hoch.

von c-hater (Gast)


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Frank L. schrieb:

> Hab den Thread gefunden und wenn ich die Brille aufsetze seh ich auch
> dass es eine Gegentaktdrossel ist. Sowas ist in der Kiste :-)

Aufpassen: Sie wird hier gerade NICHT als Gegentaktdrossel verwendet!

Blöderweise sind in der Eagle-Würth-Lib die Wicklungsanfänge nicht 
markiert...

von c-hater (Gast)


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Ich habe mich entschlossen, eine (geringfügig gesäuberte) Version der 
Quelltexte zu veröffentlichen. Nur mal um zu sehen, was daraus wird...

Es handelt sich um ein AVR-Studio(V4.19)-Projekt.

von Klaus R. (klaus2)


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Geschmackvolles PC Gehäuse! ???

Klaus.

von c-hater (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Geschmackvolles PC Gehäuse! ???
>
> Klaus.

War nicht meine Wahl, habe ich von meinem Vater geerbt. Naja, zum Glück 
nicht wirklich geerbt, nur vor Jahren geschenkt bekommen.

Das Geile an diesem PC ist: er ist komplett "silent". Naja, zumindest so 
lange die Datengräber darin (2x1TB HDD) nicht laufen. Dieser Luxus ist 
es mir absolut wert, über das Design gnädig hinwegzusehen...

von Thomas N. (tonevi)


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Chapeau! Ohne den LC Tiefpass am Ausgang erzeugt es keine (hörbaren) 
Töne, mit L = 15mH / C = 470nF aus der Bastelkiste funktioniert es 
perfekt.
Als Größenvergleich meine alte "Big Ben" Platine (Nachbau aus Elektor 
07/1975), die aber nur simple Rechtecksignale erzeugt.

von Bernd (Gast)


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Thomas N. schrieb:
> Als Größenvergleich meine alte "Big Ben" Platine (Nachbau aus Elektor
> 07/1975)
schräges Layout...

von c-hater (Gast)


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Bernd schrieb:

> schräges Layout...

Ja, kommt mir auch etwas seltsam vor.

@Thomas: kannst du vielleicht auch mal einen Blick von unten auf die 
Platine posten? Vielleicht kann ich dann dahinter kommen, was zu diesem 
etwas seltsamen Design geführt hat. Außerdem würde mich auch mal 
interessieren, was der IC ganz rechts für einer ist (der Rest ist ja nur 
wenig interessante 74er-Standardlogik).

von Thomas N. (tonevi)


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Ich habe die Platine lediglich nach der (schrägen) Elektor Vorlage 
selbst angefertigt. Anbei die entsprechende Heftseite. Das IC ganz 
rechts ist ein SN7400, alles alte TTL Technik halt. Aber es spielt bei 
richtigem Abgleich die 4 Noten für das Big Ben Intro (ohne die 
nachfolgenden Gongschläge).

von c-hater (Gast)


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Thomas N. schrieb:

> Anbei die entsprechende Heftseite. Das IC ganz
> rechts ist ein SN7400, alles alte TTL Technik halt.

Ah ja, danke. Ich hatte angenommen, dass sich da der recht typische 
Elektor-"Kopierschutz" verbirgt. Ist hier aber nicht der Fall, das ist 
noch eine einfache Schaltung ohne Hindernisse dieser Art.

von Moscon (Gast)


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Thomas N. schrieb:
> Ich habe die Platine lediglich nach der (schrägen) Elektor Vorlage
> selbst angefertigt.

Wow, das Dingens habe ich auch noch wo rumliegen. Was haben wir uns 
damals einen gelötet! Hätte man seinerzeit nicht gedacht, dass es mal so 
bald schnelle 8-Bitter für Jedermann geben würde. Schon ein paar Jahre 
später kam Elektor mit einem 8-Bit-Rechner zum Nachbauen raus.

von Apollo M. (Firma: @home) (majortom)


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@c-hater
Kannst du mal die mp3 files von
https://www.parliament.uk/about/living-heritage/building/palace/big-ben/anniversary-year/downloads/ 
hier hochladen?!
Download geht nicht mehr, da deutsche IP Adresse in UK "nicht mehr 
erwünscht" sind und ausgeschlossen wurden.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Apollo M. schrieb:

> Download geht nicht mehr, da deutsche IP Adresse in UK "nicht mehr
> erwünscht" sind und ausgeschlossen wurden.

Das wäre, wenn das wirklich der Grund ist, aber nicht nett von den 
Briten. Scheint aber eher so zu sein, dass nicht nur DE, sondern die 
gesamte EU oder zumindest Teile davon gesperrt sind.

Aus Thailand z.B. läßt sich der Kram noch problemlos herunterladen, aus 
den Niederlanden hingegen aber scheinbar auch nicht.

Im Anhang also die Dateien, die ich via Thailand heruntergeladen habe.

von Christoph M. (mchris)


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Interessant ist der direkte Vergleich vom Westminster-Original und dem 
Attiny-Aynthesizer.
Das Ergebnis ist nicht schlecht und erinnert mich ein wenig an die 
große, mechanische Wanduhr, die meine Oma im Wohnzimmer hatte.

von Klaus R. (klaus2)


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"naja"...

Klaus.

von Armin K. (-donald-) Benutzerseite


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Naja, Ansichtssache. Für einen tiny nicht schlecht, aber ich hätte das 
nicht gerne jeden Tag zum hören.

Aber sind da nicht einige Töne verstimmt? Das klingt diesbezüglich 
schrecklich. Überprüfe mal deine Frequenzen mit den Frequenzen vom 
Tonsatz.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Armin K. schrieb:

> Aber sind da nicht einige Töne verstimmt? Das klingt diesbezüglich
> schrecklich. Überprüfe mal deine Frequenzen mit den Frequenzen vom
> Tonsatz.

Wenn du meinst, dass da was verstimmt ist, kannst du es selber anpassen. 
Das Zeug steht in Quasi-Tabellenform im Quelltext.

Ich würde mal davon ausgehen, dass die verwendeten Daten aus der Analyse 
der Original-MP3s stammen. Sieht für mich jedenfalls ganz danach aus.

von Harald W. (wilhelms)


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c-hater schrieb:

>> In welcher Sprache hast du den Code geschrieben?
>
> Assembler natürlich.

Muss man bei dieser Anwendung nicht reines Oxford-Englisch verwenden?

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Harald W. schrieb:

> Muss man bei dieser Anwendung nicht reines Oxford-Englisch verwenden?

Wenn man einen entsprechenden Compiler hat, ginge vielleicht auch das.

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