Hallo, ich verwende einen AB26T Quarz mit zwei 10pF Kerkos an einem ATtiny817. Jetzt habe ich nach einem Monat Anwendungslaufzeit einen Schaltversatz von ca. 3 Minuten (schaltet er zu früh). Anwendung läuft bei stabiler Umgebungstemperatur von 23°C. Das wollte ich durch die Kerkos kompensieren. Muss ich die hierfür kleiner dimensionieren (falls sie später schalten sollen) oder größer? Langt es eventuell nur einen der Kerkos auszutauschen, da man in manchen Anwendungen anstelle eines Kerkos einen Trimmerkondensator vorfindet. Gruß _justified
Der hat doch ein osccal, oder? Da brauchst Du nichts löten, wenn ich mich richtig erinnere.
_justified schrieb: > Muss ich die hierfür kleiner dimensionieren (falls sie später > schalten sollen) oder größer? Die wenigsten Dinge werden schneller, wenn sie zusätzlich noch eine kapazitive Last mitschleppen müssen. Warum verwendest du so kleine Kondensatoren. Im Datenblatt sind 12.5pF als Load angegeben, d.h. dein Wert ist grob geschätzt um einen Faktor zwei zu klein. https://community.nxp.com/thread/388856
Mehr externe Kapazität gleich niedrigere Frequenz. Mehr als 100 ppm würde ich aber nicht erwarten, die man maximal den Quarz ziehen kann. Will man mehr, muss man noch eine zusätzliche induktivtät in den Schwingkreis einbringen.
Chris K. schrieb: > Mehr als 100 ppm > würde ich aber nicht erwarten, die man maximal den Quarz ziehen kann. Wozu auch 3 Minuten bezogen auf einen Monat sind wieviel ppm?
Beitrag #6217054 wurde vom Autor gelöscht.
3 Minuten pro Monat sind 70ppm, das ist ziemlich viel. Du kannst zwar versuchen die Bürde zu vergrößern, aber ich würde den Quarz austauschen.
Wolfgang schrieb: > Warum verwendest du so kleine Kondensatoren. Im Datenblatt sind 12.5pF > als Load angegeben, d.h. dein Wert ist grob geschätzt um einen Faktor > zwei zu klein. Nö, der µC und das Layout werden schon 5-7pF mitbringen.
180 s / (90 d x 24 h/d x 3600 s / h) macht bei mir ca 23 ppm - vielleicht baust du für die tägl. Synchronisation noch einen DCF - Empfänger dazu? Dein Quarz schwingt schon sehr "genau" und weit unter 100 ppm. Oder wie erwähnt mit OSCCAL spielen. Eine gewisse Abweichung wird sich aber nie komplett beheben lassen.
hinz schrieb: > Du kannst zwar > versuchen die Bürde zu vergrößern, aber ich würde den Quarz austauschen. Ich würde ihn erstmal nach Datenblatt beschalten. Dann kann man weiter sehen.
Zu einem OSCCAL Register finde ich im Datenblatt leider nichts. Wird das mit der TinyAVR1-Serie eventuell anders gehandhabt?
_justified schrieb: > Zu einem OSCCAL Register finde ich im Datenblatt leider nichts. Ich habe noch mal nachgesehen, fürchte das ist nur für die internen Oszillatoren. :(
_justified schrieb: > OSCCAL Register Das bezieht sich nur auf den internen RC-Oszillator. Für den Quarz ist es wirkungslos. Mach doch einfach den Test und löte 10pF parallel zu jeden der Kerkos. Nach ein paar Tagen siehst du dann, wie viel es bringt. Das ist schneller und zielführender als eine lange Diskussion hier im Forum.
pegel schrieb: > Ich habe noch mal nachgesehen, fürchte das ist nur für die internen > Oszillatoren. :( So habe ich das auch in Erinnerung und wunderte mich schon über die Vorschläge. Ich frage mich auch, wie das gehen könnte, zumindest wenn die Technologie keine Gigahertze kann und der Takt nicht zusätzlich jittern soll. Aber ich kenne den 817 nicht ...
Nochmal zum Anfang. Dein Quarz braucht Cl=12.5p laut Datenblatt, dann schwingt er bei 25°C mit +-20ppm. Die 12.5pF sind differentiell, du brauchst also Cx=25pF auf beiden Seiten minus parasitäre caps. Evtl steht im Datenblatt des IC wieviel Cap zwischen den beiden xtal pins sind. Wenn nicht kannst du ein paar pF zwischen den pins annehmen, dann ist ca 18pF für die beiden Caps ein guter Startwert. Gehe ich recht in der Annahme dass du 2x12pF platziert hast? Dann einfach durch 18pF austauschen.
Das gleiche Thema vom selben TO hatten wir doch schon die Tage: Beitrag "ATtiny814 RTC Abweichung" Mein Versuch zur Ganggenauigkeit ergab eine Abweichung < 3 ppm gänzlich ohne Kondensatoren: Beitrag "Re: ATtiny814 RTC Abweichung" hinz schrieb: > aber ich würde den Quarz austauschen. So sehe ich das auch. Thomas schrieb: > Dein Quarz braucht Cl=12.5p laut Datenblatt Das Datenblatt des ATtiny schweigt sich leider dazu aus, ob diese Kondensatoren nicht schon chipintern vorhanden sind.
HildeK schrieb: > Ich frage mich auch, wie das gehen könnte, Bei einem programmierbaren Oszillator habe ich das gesehen. Da werden kleine Lastkapazitäten zum Abgleich dazu geschaltet.
m.n. schrieb: > Das Datenblatt des ATtiny schweigt sich leider dazu aus, ob diese > Kondensatoren nicht schon chipintern vorhanden sind. Siehe Anhang.
m.n. schrieb: > Das Datenblatt des ATtiny schweigt sich leider dazu aus, ob diese > Kondensatoren nicht schon chipintern vorhanden sind. Wenn es nicht im Datenblatt steht ist es auch nicht drin. Caps im IC haben das Problem des hohen Temperaturgangs, eine vorhandene Capbank wird immer erwähnt, vor allem weil man dann die Caps eben per register verändern kann.
Am wirkungsvollsten ist ein zusätzlicher C am Oszillatoreingang, nicht am Ausgang. Bei 3 Minuten im Monat würde ich zusätzlich mal so etwa 3,3 - 4,7pF ranhängen und abwarten. Der Trend ist ja schon nach einem Tag oder so gut zu erkennen, wenn man mit DCF77, NTP oder GPS vergleicht.
Matthias S. schrieb: > etwa 3,3 - 4,7pF Das sind ja schon die speziellen "Abgleich Kondensatoren" aus verdrilltem Klingeldraht verschiedener Länge bzw. Drehungen.
Was mir bisher fehlt ist die messtechnische Herangehensweise. Die wenigsten wissen wie hoch die Kapazität des Layouts oder die interne Chipkapazität des ICs ist. Bisher handhabe ich es folgendermaßen: - Errechen der Ziehkapazitäten nach Datenblatt - Layout bestücken - per Spektrumanalyzer und "Schnüffelsonde" die Frequenz Quarzes messen (Raumtemperatur und max Betriebstemperatur) - per Current Probe das Drive Level bestimmen - Anschwingreserve ermitteln Mit den ermittelten Werten lässt sich abschätzen ob die Ziehkapazitäten optimiert werden müssen und wie sich der Temperaturdrift auswirkt. LG
pegel schrieb: > Das sind ja schon die speziellen "Abgleich Kondensatoren" aus > verdrilltem Klingeldraht verschiedener Länge bzw. Drehungen. Naja, ich persönlich habe hier ein große Sammlung 'normaler' THT Kondensatoren und deswegen keine Probleme bei der Beschaffung - und gerade den Abgleich einer 32,768kHz Uhr hinter mir.
_justified schrieb: > ich verwende einen AB26T Quarz mit zwei 10pF Kerkos an einem ATtiny817. > Jetzt habe ich nach einem Monat Anwendungslaufzeit einen Schaltversatz > von ca. 3 Minuten (schaltet er zu früh). Anwendung läuft bei stabiler > Umgebungstemperatur von 23°C. Dann stimmt aber was mit deinem Programm nicht, das liegt mit Sicherheit nicht am Quarz. Kann es sein, dass du bei 1 statt bei 0 begonnen hast, zu zählen mit den Timern und Co? Ist ein beliebter Fehler. Ein AB26T sollte eigentlich deutlich unter 20 ppm aufweisen. pegel schrieb: > Der hat doch ein osccal, oder? > Da brauchst Du nichts löten, wenn ich mich richtig erinnere. OSCCAL hat nur auf den internen RC einfluss.
kenny schrieb: > Was mir bisher fehlt ist die messtechnische Herangehensweise. Ganz einfach: Ausgang togglen lassen und Frequenz messen ;-) Ein allzu genauer Abgleich einer RTC lohnt meist nicht. Zum einen schwankt die Umgebungstemperatur und zum anderen wird 2 x im Jahr (immer noch) an der Uhr gedreht. Dafür reicht eine einfache Grundgenauigkeit aus. Matthias S. schrieb: > und > gerade den Abgleich einer 32,768kHz Uhr hinter mir. Uff! Gratuliere ;-)
kenny schrieb: > - per Spektrumanalyzer und "Schnüffelsonde" die Frequenz Quarzes messen > (Raumtemperatur und max Betriebstemperatur) > - per Current Probe das Drive Level bestimmen Die Mittel müsste man dann erst einmal besitzen..... ^^ Ein Frequenzzähler sollte für's erste reichen.
kenny schrieb: > - per Current Probe das Drive Level bestimmen Kannst du mal erwähnen welches Equipment du dafür genau verwendest? Wir reden hier immerhin von einem Uhrenquarz, drive levels sind hier mindestens um den Faktor 100 kleiner als bei normalen Quarzen (<1uW!) Eine normale Current probe wird hier nicht reichen. > - Anschwingreserve ermitteln Für Serienfertigung ja. Für ein Einzelstück eher nein, das max. ESR im Quarz ist nur halb so groß wie das maximal zulässige vom Attiny, da würde ich mir keine Sorgen machen.
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