Hallo, ich habe ein 8-Beiner IC mit MSOP8 Gehäuse. Pinabstand 0,65mm. Kann ich das mit meinem Lötkolben mit 50W und Lötspitze 1,1 mm hinbekommen? Oder wird das so nix?
Was für eine Lötspitze hast du? Sollte eigentlich gut machbar sein, Anleitungen dazu findet man viele. Ich finde es einfacher, nicht jeden Pin einzeln zu löten. Prinzip wie im Video: https://www.youtube.com/watch?v=6PB0u8irn-4
Warum soll das nicht gehen? Es kommt auf die Löt Erfahrung an. Bei meinem ehemaligen Arbeitgeber wurden ICs mit Finepitch (0,5mm) mit einer 2mm Spitze verlötet.
Beitrag #6229351 wurde von einem Moderator gelöscht.
Mit ausreichender Erfahrung klappt das. Nur wird es, je nach Spitze, einfacher oder schwieriger. Erzähle uns mehr von deiner Lötaufgabe, dann können wir Tipps geben: - Welcher IC? Irgendwas, das richtig Leistung hat besitzt oft thermisch gut ableitfähige Pads. Das wird mit einer dünnen Spitze sogar schwieriger. - Welche Form hat die Lötkolbenspitze? Meißelförmig? Spitz? Hohlspitze? ... Ich löte hier zuhause alles mit ner ca. 2 mm breiten Meißelspitze. Das klappt bis 0.5mm Pitch und 0402 recht gut. Trick hier: Mit der Ecke löten, diese ist deutlich feiner. Durch die (restliche) relativ breite Spitze ist die Wärmezufuhr relativ gut.
Der IC ist ein AD8662. Lötspitze: https://www.ersa-shop.com/ersa-ersadur-l%C3%B6tspitze-f%C3%BCr-multitip-gerade-bleistiftspitz-p-2682.html "nicht jeden Pin einzeln löten" wird hier auch gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=U3uO6rxiIS0 Hätte aber sowieso kein Flussmittel..
Anlöten wie gedacht und Zinnbrücken mit Entlötlitze „absaugen“. Flussmittel hilft, aber geht auch ohne. Wenn auch keine Entlötlitze vorhanden ist wird es langsam schwierig.
AM schrieb: > Dann versuche ich mal.. Reichlich Flussmittel (Gel) erleichtert die Sache schon mächtig. Vielleicht willst du noch mal bei anderen gucken https://www.youtube.com/watch?v=5uiroWBkdFY&t=89 https://youtu.be/6PB0u8irn-4
Das wichtigste dabei ist die Pins einen Millimeter laenger wie die Pins zu haben. Bei TQFP144 habe ich sogar 1.5mm ueberstand. Dann kann man das Zinn von den Pins rausziehen.
Harald schrieb: > Zinnbrücken mit Entlötlitze „absaugen“ Sparsam mit Zinn umgehen, dann entstehen weniger. Gerade als Anfänger kann man sich schlecht vorstellen, wie wenig tatsächlich ausreicht. AM schrieb: > Lötkolben mit 50W und Lötspitze 1,1 mm Empfelenswert sind Meißel-, Angeschrägte- und Hohlkehlen Spitzen, die gerne sogar größer sein können. Bitte nicht lange rumbraten. Dadurch nehmen sowohl IC als auch Leiterplatte Schaden. Vorsicht ist vor Allem bei der Nutzung eines ungeregelten? Lötkolbens geboten.
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Hallo, du musst einfach normal löten, völlig egal ob dabei erstmal zuviel Lötzinn an die Beinchen kommt. Man darf "klecksen". Wenn du fertig bist nimmste Flussmittel und holst mit Entlötlitze das überschüssige Lötzinn runter. Danach sind alle Lötbrücken weg und es sieht astrein aus. Meine Standardlötspitzenbreite ist 2,2mm. Wenn ich mit der Lötspitze überschüssiges Lötzinn "abziehe", dann führe ich das nach oben weg, nicht nach unten zum Pad bzw. Leiterbahn. Dabei bleiben keine sichtbaren Lötzinnspitzen stehen. Alternative wäre mit Heißluftstation löten.
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Stichwort ist wirklich Flussmittel. Selbst eins vom Chinesen ist besser als nix. Ich hatte auch lange ohne Flussmittel-Spritze gelebt, das ist nix. Muss mit Lötkolben, lötzinn und entlotlitze eigentlich gleich gekauft sein.
Veit D. schrieb: > du musst einfach normal löten, völlig egal ob dabei erstmal zuviel > Lötzinn an die Beinchen kommt. Man darf "klecksen". Ich machs genau andersrum: anständig Flussmittelgel auf die Pads, die Pads gut verzinnen, Bauteil "übers Eck" fixieren und dann jeden Pin einzeln kurz antippen. Damit ist ein QFP208 mit 0,5mm Pitch in weniger als 5 Minuten mit einer 1,8mm Meißelspize von Hand verlötet. Ohne Brücken (weil ja kaum Lötzinn im Spiel ist) und somit auch ohne das Gehampel mit der Entlötlitze. Wie bereits angesprochen: eine durchdachte Padgeometrie und zudem eine brauchbare Leiterbahnführung erleichtert das Ganze ungemein: keine Vias unter dem Gehäuse in unmittelbarer Nähe zum Pad, Leitungen am besten "nach aussen" wegführen (das macht auch das Debuggen von Prototypen im Sinne von Auftrennen-und-Umverdrahten) viel einfacher. Thomas W. schrieb: > Muss mit Lötkolben, lötzinn und entlotlitze eigentlich gleich gekauft sein. Und dann auch gleich einen Leiterplattenreiniger, der das überschüssige und nicht passivierte Flussmittel wieder von der Leiterplatte entfernt. Denn das Zeug ist hygroskopisch und wird mit Feuchtigkeit zur Säure.
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Wichitg, wurde glaube ich noch nicht erwähnt: den dünnstmöglichen Lötdraht beschaffen - mit 2 mm Lötdraht 0,5 mm Pitch zu löten ist sehr nervtötend. Georg
Thomas W. schrieb: > Na ich meine schon NoClean Ist das dieses Flussmittel, von dem unser Fertiger sagt, dass es so heißt, weil man es mit keinem Reiniger mehr abbekommt? Konkret werden auch NoClean Flussmittel (zumindest die, die mir bisher über den Weg gelaufen sind) bei Handlötung nicht vollständig passiviert und produzieren deshalb zusammen mit Luftfeuchtigkeit eine Säure. Bestenfalls bei maschineller IR- oder Dampfphasenlötung funktioniert das Zeug halbwegs. Siehe dazu den Beitrag "Re: Wie macht ihr eure PCBs nach dem Löten sauber?" und die Links darin...
> Oder wird das so nix?
Es gibt zwei Moeglichkeiten sowas zu loeten.
1. Jeden Pin einzeln. Das mach ich mit einer 0.2er Spitze und 0.3er
Loetzinn. Auch hier ist externer Fluxer hilfreich weil das 0.3er
Loetzinn nicht mehr soviel Flussmittel enthaelt.
2. Alle Pins auf einmal. Das geht mit einer beliebig breiten Spitze,
irgendeinem Loetzinn, aber viel gutem Flussmittel.
Methode 1 ist sinnvoll wenn man auch mal einen Draht an einem Pin
anloeten will um etwas zu testen. Stereomikroskop ist
hilfreich/notwendig.
Methode 2 ist natuerlich schneller. Aber man muss den Loetkolben im
richtigen Winkel und mit der richtigen Geschwindigkeit ueber die Pads
ziehen. Das braucht etwas Uebung. Ausserdem muss die Platine in einem
guten Zustand sein, also nix was schon wochenlang irgendwo rumlag und
leicht oxidierte Pads hat.
Natuerlich sollte man beides koennen. :-)
Olaf
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