Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Oral-B mag Wechselrichter nicht?


von Sinusähnlich (Gast)


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Nach meine zweite Oral-B Pro sich plötzlich nicht mehr laden lässt, ist 
mir aufgefallen, dass ich beide Male vorher versucht habe, sie am 
Wechselrichter einer kleinen Solaranlage zu laden (Eingang 12V, 
Dauerleistung 300W, Spitzenleistung 600W, "sinusähnliche 
Ausgangsspannung"). Der Motor läuft noch nach Einschalten, nur die rote 
LED schreit "lade mich".

Ist "sinusähnlich" für die Lademimik möglicherweise tödlich? Leider erst 
post-mortem habe ich nach Durchgang der Ladeschale geschaut: die ist nun 
hochohmig. Sitzt in der Ladeschale eine Sicherung - oder ist ich eher 
davon auszugehen, dass die Elektronik in der Zahnbürste Schaden genommen 
hat?

P.S.: Werde keinen eigenen Reparaturversuch unternehmen, ist noch in der 
Gewährleistung.

von Harald (Gast)


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Die Ladeschale müsste müsste auch etwas Elektronik haben, denn nur mit 
50Hz ließe sich keine brauchbare Energieübertragung realisieren. Also 
ein Oszillator auf eine höhere Frequenz. Möglich, dass diese Elektronik 
durch die steilen Anstiege in der Spannung Schaden genommen hat, die 
werden da jeden Cent rausoptimiert haben.

Ob die Zahnbürste defekt ist kannst Du ja durch Umstecken auf einen 
anderen Ladeaufsatz feststellen - muss nicht das gleiche Fabrikat sein.

von Harald (Gast)


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Gerade mal selber aus Interesse nachgemessen, bei der Oral-B sind es 
40kHz, überlagert mit einer niederfrequenten etwas seltsamen Hüllkurve 
(nein, nicht 50Hz).
Messaufbau: Masseanschluss des Tastkopfes um den Ladepin herumgewickelt, 
Kroko an Tastkopf.

von Sinusähnlich (Gast)


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Harald schrieb:
> durch Umstecken auf einen
> anderen Ladeaufsatz feststellen

Hab gerade keinen zur Hand (und ein Ersatz kostet >= 12 Euronen).

Harald schrieb:
> Messaufbau: Masseanschluss des Tastkopfes um den Ladepin herumgewickelt,
> Kroko an Tastkopf.

Klingt gut, werde ich nachher gleich anschauen.

von hinz (Gast)


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Sinusähnlich schrieb:
> "sinusähnliche Ausgangsspannung"

Das ist Rechteck mit Lücke! Dass das mit Elektronik wenig harmoniert 
sollte dann klar sein.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
https://www.mikrocontroller.net/articles/Royer_Converter
so schnell gehen die nicht kaputt, da man ja auch ohne aufgesteckte 
Bürste
leerlaufen lassen kann, ohne dass gleich etwas durchgeht.
Tippe eher auf erhöhte Selbstentladung des Akkus.
Bei meiner ist relativ häufig der Akku leer.
Scheint normal zu sein, da ja kein Riesenakku verbaut wurde sondern eher 
sowas wie ein Goldkap.
Was steht unten auf dem Ladesockel drauf?
type 3757 50/60Hz 0,9 W?

ciao
gustav

von Andre (Gast)


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Karl B. schrieb:
> so schnell gehen die nicht kaputt

Ich würde vermuten dass der Netzgleichrichter kaputt geht. Der ist 
sicher nicht für Impulsbelastung ausgelegt, bekommt aber genau das: 
Rechteck-Impulse rein vom Wechselrichter und quasi-Kurzschluss raus vom 
leeren Glättungselko.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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sinusähnlich schrieb:
> Ladeschale geschaut: die ist nun
> hochohmig.

Hi
habe gerade gemessen im Ohmbereich an Netzsteckerkontakten:
Sieht aus wie Kondensatornetzteil. 1Meg und immer höher bis nichts mehr 
angezeigt wird.
An Langwellenradio Spule dranhalten.
Hört sich so an.
Am Anfang keine Bürste drauf.
Dann Bürste drauf und hört sich an wie Energiesparlampe.
Dann wieder Bürste runter. etc.
Also:
Wenn Du so etwas im Radio hörst, dann ist aller Wahrscheinlichkeit nach 
nicht der Lader sondern eher der Akku der Bürste kaputt.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Sinusähnlich (Gast)


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Flatline! Runter bis zum Noisefloor.

Sinusähnlich schrieb:
> Harald schrieb:
>> Messaufbau: Masseanschluss des Tastkopfes um den Ladepin herumgewickelt,
>> Kroko an Tastkopf.
>
> Klingt gut, werde ich nachher gleich anschauen.

Flatline! Aber so was von flach.

hinz schrieb:
> Das ist Rechteck mit Lücke!
Sollte das nicht mindestens ein angeschrägtes Trapez sein (sinusähnlich) 
- habs mir aber mangels geeignetem Tastkopf nicht nachgeschaut.

Andre schrieb:
> Ich würde vermuten dass der Netzgleichrichter kaputt geht. Der ist
> sicher nicht für Impulsbelastung ausgelegt, bekommt aber genau das:
> Rechteck-Impulse rein vom Wechselrichter und quasi-Kurzschluss raus vom
> leeren Glättungselko.

Netzgleichrichter in der Ladeschale?

Ich frage mich gerade, was Camper so mit ihren elektrischen Zahnbürsten 
anstellen - oder putzen die alle manuell ;-) Und haben die Hersteller 
mit einer fehlenden "Wechselrichter-Resilienz" nicht ein Problem? (Meine 
ist noch in der Gewährleistung.) Zumindest könnte/sollte doch in der 
Bedienungsanleitung vor Wechselrichtern gewarnt werden.

von Sinusähnlich (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Hört sich so an.

Erbarmen! Das ist Folter ;-)

von hinz (Gast)


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Sinusähnlich schrieb:
> hinz schrieb:
>> Das ist Rechteck mit Lücke!
> Sollte das nicht mindestens ein angeschrägtes Trapez sein (sinusähnlich)
> - habs mir aber mangels geeignetem Tastkopf nicht nachgeschaut.

Die Flankensteilheit ist sehr groß.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sinusähnlich schrieb:
> Zumindest könnte/sollte doch in der
> Bedienungsanleitung vor Wechselrichtern gewarnt werden.

Du findest in deutschen Bedienungsanleitungen zu Mikrowellenherden auch 
keinen Hinweis darauf, das sie zum Trocknen von Katzen ungeeignet sind. 
Diese 'Mod.Sinus' WR sind nur für Universalmotoren und Glühlampen 
eingermassen brauchbar. Schon LED Lampen sind je nach Bauform völlig 
ungeeignet. Das gilt natürlich erst recht für alle Kondensatornetzteile.

Sinusähnlich schrieb:
> Sollte das nicht mindestens ein angeschrägtes Trapez sein (sinusähnlich)

Nö. Die Kurve sieht etwa so aus:
1
     ---
2
    |   |
3
  --     -- 
4
 |         |
5
--          --           --
6
              |         |
7
               --     --
8
                 |   |
9
                  ---
Steiler Rechteck ohne Schräge - und das ist einer der besseren 2-Level 
Modelle. Man kann sich vorstellen, was am anderen Ende eines 
Kondensatornetzteils rauskommt.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Sinusähnlich schrieb:

> Netzgleichrichter in der Ladeschale?
>
> Ich frage mich gerade, was Camper so mit ihren elektrischen Zahnbürsten
> anstellen - oder putzen die alle manuell ;-) Und haben die Hersteller
> mit einer fehlenden "Wechselrichter-Resilienz" nicht ein Problem? (Meine
> ist noch in der Gewährleistung.) Zumindest könnte/sollte doch in der
> Bedienungsanleitung vor Wechselrichtern gewarnt werden.

Es ist umgekehrt. Einfache Wechselrichter sind nicht zum Anschluss von
Schaltnetzteilen geeignet. Da musst Du deutlich teurere "Echt-Sinus"-
Wechselrichter nehmen. Sollten alle Schaltnetzteile auch für den An-
schluss an Rechteckwechselrichter geeignet sein, müssten sie deutlich
grösser und teurer werden und hätten auch einen schlechteren Wirkungs-
grad. Da nur ein kleiner Anteil der Kunden dieses Feature wirklich
braucht, macht eine solche Ausführung wenig Sinn.

von Andre (Gast)


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Sinusähnlich schrieb:
> Netzgleichrichter in der Ladeschale?

Davon gehe ich stark aus, die Lade-Spule wird doch nicht einfach nur an 
50Hz hängen. Weiter oben wurden 40kHz erwähnt, dafür muss man 
gleichrichten und einen kleinen Schwingkreis bauen.

Siehe z.B. hier: 
https://fccid.io/NS4HT100/Schematics/Circuit-diagram-25078

von Alexander K. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Du findest in deutschen Bedienungsanleitungen zu Mikrowellenherden auch
> keinen Hinweis darauf, das sie zum Trocknen von Katzen ungeeignet sind.

Doch. Weil das kein "vom Hersteller beschriebener Zweck" ist. ;)

Sinusähnlich schrieb:
> Ich frage mich gerade, was Camper so mit ihren elektrischen Zahnbürsten
> anstellen

Die benutzen Stromwandler. Die selben Teile die dir 220 Volt aus deiner 
12 V Autobatterie liefern. Und solange die unter i.d.R. 350 Watt 
bleiben, funktioniert das auch sehr gut.

Gruß

  Pucki

von hinz (Gast)


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Alexander K. schrieb:
>> Ich frage mich gerade, was Camper so mit ihren elektrischen Zahnbürsten
>> anstellen
>
> Die benutzen Stromwandler.

Sicher nicht.


> Die selben Teile die dir 220 Volt aus deiner
> 12 V Autobatterie liefern.

Offensichtlich wird die Spannung gewandelt.


> Und solange die unter i.d.R. 350 Watt
> bleiben, funktioniert das auch sehr gut.

Wenn sie denn richtigen Sinus liefern.

von Sinusähnlich (Gast)


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Alexander K. schrieb:
> Die benutzen Stromwandler. Die selben Teile die dir 220 Volt aus deiner
> 12 V Autobatterie liefern. Und solange die unter i.d.R. 350 Watt
> bleiben, funktioniert das auch sehr gut.

Ist doch meine Konfiguration - "Spannungswandler" mit 300 Watt 
Nennleistung an einer Autobatterie, die von einem Solarpanel geladen 
wird. Ist das kein "selbsgeführter Wechselrichter"?

von Alexander K. (Gast)


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hinz schrieb:
>> Und solange die unter i.d.R. 350 Watt
>> bleiben, funktioniert das auch sehr gut.
>
> Wenn sie denn richtigen Sinus liefern.

Die guten machen das, sie bilden das Stromnetz 1:1 ab. Von der Leistung 
abgesehen.

Der Unterschied.
https://www.conrad.de/de/p/e-ast-wechselrichter-hpl-2000-12-2000-w-12-v-dc-230-v-ac-514918.html 
<-- Signal-Ausgangsform =   Modifizierte Sinuswelle   200 Euro

https://www.conrad.de/de/p/e-ast-wechselrichter-highpowersinus-hpls-2000-12-2000-w-12-v-dc-230-v-ac-514957.html 
<-- Signal-Ausgangsform
 =  Reine Sinuswelle    über 500 Euro

Gruß

  Pucki

von Karl B. (gustav)


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Sinusähnlich schrieb:
> Erbarmen! Das ist Folter ;-)
Hi,
guck doch erst einmal nach, ob der Lader tatsächlich nen Schlag weg hat.
Muss nicht Langwelle sein. Auch mal den MW-bis KW-Bereich durchkurbeln. 
Irgendwo sind da Oberwellen vom "Konverter" des Ladeteils drauf.
Bei Betrieb des Radios mit Netzteil sind die noch stärker.
(Deswegen fahre ich bei DX lieber mit Akkus.)

ciao
gustav

von Sinusähnlich (Gast)


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Alexander K. schrieb:
> Die guten machen das, sie bilden das Stromnetz 1:1 ab. Von der Leistung
> abgesehen.

Danke für die Links, hab mal die Datenblätter angeschaut - und noch das 
eines kleineren Gerätes: 
https://www.meanwell.com/Upload/PDF/ISI-501/ISI-501-SPEC.PDF
Was auffällt, ist die relativ hohe Stromaufnahme im Leerlauf (E-ast: <= 
1.0A, Meanwell: <= 1.2A, beide bei 12 V)?

von hinz (Gast)


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Sinusähnlich schrieb:

> https://www.meanwell.com/Upload/PDF/ISI-501/ISI-501-SPEC.PDF
> Was auffällt, ist die relativ hohe Stromaufnahme im Leerlauf (E-ast: <=
> 1.0A, Meanwell: <= 1.2A, beide bei 12 V)?

Drücke es in % des Nennstroms aus...

von Harald (Gast)


Angehängte Dateien:

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Das war übrigens noch die Hüllkurve des 40kHz Signal (passt irgendwie 
zum MP3)

Ich hoffe doch, die verschwenderischen 75kB erzürnen nicht die Wächter 
der Bildformate.

von Harald (Gast)


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Gott sei Dank, die Forensoftware hat auf 34kB komprimiert, das dürfte 
milde stimmen...

von Sinusähnlich (Gast)


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hinz schrieb:
> Drücke es in % des Nennstroms aus...

Wozu? Scheint doch unabhängig von der Nennleistung (das kleine 450W 
Meanwell sogar mehr als das 2kW E-ast) - und saugt jede Batterie 
zuverlässig in ein paar Tagen leer (48Ah/1A: max. zwei Tage). Worauf ich 
hinaus wollte - haben Geräte mit "True Sinus" eine höhere (~ 50%) 
Stromaufnahme im Leerlauf als solche mit modifiziertem Sinus?

von Sinusähnlich (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Muss nicht Langwelle sein. Auch mal den MW-bis KW-Bereich durchkurbeln.

Musste erst das letzte LW/MW-Radio auf dem Dachboden ausgraben. Die 
Ladeschale ist definitiv tot - s.a. den Taskopftest oben. Ein 
Barthaartrimmer mit Akku (Ladung per Kabel) dagegen koppel zuverlässig 
in beide Bänder ein.

Werd dem Hersteller das Garantiehandling ersparen und 10 Euro in eine 
USB-Ladeschale ("Reiseladegerät") investieren.

von hinz (Gast)


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Sinusähnlich schrieb:
> haben Geräte mit "True Sinus" eine höhere (~ 50%)
> Stromaufnahme im Leerlauf als solche mit modifiziertem Sinus?

Ja.

von Michael S. (smtschmidt)


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Hat jemand eine Idee mit welcher Schaltung man so ein grauenvolles 
Signal zusammenbastelt. Und welcher Sinn mag dahinter stecken?

von Alexander K. (Gast)


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Sinusähnlich schrieb:
> Alexander K. schrieb:
>> Die guten machen das, sie bilden das Stromnetz 1:1 ab. Von der Leistung
>> abgesehen.
>
> Danke für die Links, hab mal die Datenblätter angeschaut - und noch das
> eines kleineren Gerätes:
> https://www.meanwell.com/Upload/PDF/ISI-501/ISI-501-SPEC.PDF
> Was auffällt, ist die relativ hohe Stromaufnahme im Leerlauf (E-ast: <=
> 1.0A, Meanwell: <= 1.2A, beide bei 12 V)?

He. Nur so als Hinweis. Das war Conrad, und nur um meine Aussage zu 
bestätigen. Ich bin sicher das es da preiswertere Teile gibt. Oder die 
Teile wo anders preiswerter. ;)

Gruß

   Pucki

von Karl B. (gustav)


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Michael S. schrieb:
> Hat jemand eine Idee mit welcher Schaltung man so ein grauenvolles
> Signal zusammenbastelt.

Andre schrieb:
> Siehe z.B. hier:
> https://fccid.io/NS4HT100/Schematics/Circuit-diagram-25078

Michael S. schrieb:
> Und welcher Sinn mag dahinter stecken?
Hi,
zum Beispiel, um die verschiedenen Zustände zu erkennen.
Ohne Last bis Kurzschluss.
Hört sich als Audio in Radios immer etwas anders an.
"Gute" SNTs "steppen" nur immer mal kurz im Sekundenrhythmus, um 
festzustellen, ob noch ein Kurzschluss am Ausgang vorliegt und liefern 
erst mit definierter Verzögerung nach Beseitigung des Kurzschlusses 
wieder vollen Laststrom.

Andere, möchte nicht unbedingt sagen, "billigere", liefern im 
Kurzschlussfalle impulsartig noch (vollen) Strom an Last. Stichwort: 
Berüchtigtes "Bouncing".
Geschulte SNT-Techniker-Ohren hören das an der Tonqualität des "tak tak 
tak" ganz deutlich raus.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Alexander K. (Gast)


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Ich hab hier ein Intressanten Link für dich den ich gerade in ein 
anderen Thread hier gelesen habe.

https://www.spannungswandler-test.de/wissen/modifizierte-sinusspannung-oder-reine-sinusspannung/

Finde ich sehr interessant, besonders bei deiner Problematik.

Beachte bitte, den LETZTEN Eintrag in der Tabelle ;)

Gruß

  Pucki

von Sinnnichtfinder (Gast)


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Also eine Solaranlage m. Akku u. WR richtet man sich ja ein weil man 
irgendwie Gedanken hegt, einen "kleineren Fussabdruck" zu hinterlassen. 
(gerne in beider Ö-Sichten: Ökonomisch im Geldbeutel und Ökologisch in 
der Umwelt)

Warum dann noch E-Zahnbürste?

Alleine mit der Herstellung von E-Zahnbürsten ist doch ein Mehrfaches an 
Grauer Energie verballert, als solch eine Brosamensolarinsel (m.M.n. 
alles unterhalb 5kW) in ihrer gesamten Lebensdauer je an Energieertrag 
abwirft.

Nun schneidet dank Gewährleistung diese Rechnung noch schlechter ab. (2x 
Oral-B produziert, nur 1 erfüllt den geplanten Einsatz).

von Sinusähnlich (Gast)


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Nachgesang: Eine Ladeschale mit USB-Anschluss aus dem chinesischem 
Amazonas gefischt (BERLS "BENSN", 10 Euro). Das Handteil lädt wieder, 
gerne am 12V-USB Step-Down-Wandler direkt aus der Batterie. Der TO kann 
also wieder kraftvoll zubeißen.

Harald schrieb:
> bei der Oral-B sind es
> 40kHz, überlagert mit einer niederfrequenten etwas seltsamen Hüllkurve
> (nein, nicht 50Hz).

Ohne Last: Recht sauberer Sinus 33,5 kHz, Hüllkurve flach wie 
Wasserwaage. Unter Last wird der Sinus erwartungsgemäß deformiert, aber 
immer noch keine seltsame Hüllkurve.

von Krass (Gast)


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Ich hatte ein kurioses Erlebnis mit einer Schallzahnbürste  :-)

Die ging immer mal wieder von alleine an - vermutlich war Wasser in das 
Innere gelangt. Am Ende musste ich sie auf ein Kissen auf einen Stuhl 
neben mein Bett legen, damit ich sie nachts notfalls schnell wieder 
abschalten konnte. Zum Glück nur 1 bis 2 Tage, danach konnte ich sie zum 
Recyclinghof fahren.

von Harald (Gast)


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Sinusähnlich schrieb:
> Hüllkurve flach wie Wasserwaage.
So etwas hätte ich auch erwartet. Vielleicht war es dem 10-Sekunden 
Messaufbau geschuldet. Beim QI-Ladestandard wird ja tatsächlich eine Art 
Signatur ausgetauscht, damit sich nicht irgendwelche zufälligen 
Gegenstände im Feld über Maß erwärmen. Aber das ist bei der Leistung 
einer Zahnbürste kaum zu erwarten.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Ich hatte nun erstmalig für eine Weile einen Billig-Wandler im Auto 
verwendet. Das Thinkpad-Netzteil, grauer Rundstecker mit Innenpin für 
die gelben Buchsen, hat anstandslos daran funktioniert.

Aber die Oral-B-Ladeschale hat es nach einigen Stunden zerschossen. Bei 
der Suche stößt man auf Camperforen, weil den Leuten das regelmäßig 
passiert. Ich dachte schon, Braun hat vielleicht eine 
Obsoleszenz-Thermosicherung eingebaut um sich diese Nutzergruppe als 
Dauerkunden zu sichern. Weil z.B. VW verbaut in 90000 Euro-Wohnmobil 
California einen Nicht-Sinus-Wechselrichter.

Hat mal jemand so eine vergossene Ladestation zerlegt oder wenigstens 
geröntgt? Würde mich schon interessieren, warum die an Lücken-Rechteck 
so leicht kaputtgehen, während selbst gequälte Elektromotoren meist nur 
mit übermäßiger Temperatur reagieren, aber mit Abkühlpausen 
funktionieren.

von René H. (mumpel)


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Das ist eben das Problem bei fest verbauten Akkus. Früher hat man auch 
Handzahnbürsten benutzt. Da gab es die Meinung, nur elektrische 
Zahnbürsten mit "Putzüberwachung" wären gut für die Zähne, auch nicht.

von Andrew T. (marsufant)


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Wollvieh W. schrieb:
> Hat mal jemand so eine vergossene Ladestation zerlegt oder wenigstens
> geröntgt?

Schau mal hier für das Innenleben:

http://www.schorsch.at/werkstatt/technik/werkstatt/reparatur-ladestation-braun-oral-b

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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René H. schrieb:
> Das ist eben das Problem bei fest verbauten Akkus.
Thema verfehlt? Die Ladeschale hat doch gar keine fest verbauten Akkus.

Andrew T. schrieb:
> Schau mal hier für das Innenleben:
Da ist doch gar nichts vergossen...

Vermutlich gehts eher um sowas wie das hier:
- https://www.amazon.de/Oral-Ladestation-D15-D16-D20/dp/B003VV2R9W/

: Bearbeitet durch Moderator
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Lothar M. schrieb:
> Vermutlich gehts eher um sowas wie das hier:

Vergossen ist da aber auch nichts, nur gut verklebt – schließlich 
möchten sie IP67 erreichen.

Wenn hier aber eh schon jemand ein defektes Teil hat, sollte es kein 
Problem sein, dass er das Gehäuse mal aufsägt. Ich mag ungern meine 
intakte Ladestation dafür opfern.

von René H. (mumpel)


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Lothar M. schrieb:
> Die Ladeschale hat doch gar keine fest verbauten Akkus.

Aber die Zahnbürste.

von Thorsten S. (thosch)


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Wollvieh W. schrieb:
> Hat mal jemand so eine vergossene Ladestation zerlegt oder wenigstens
> geröntgt? Würde mich schon interessieren, warum die an Lücken-Rechteck
> so leicht kaputtgehen

Weil die ein Kondensatornetzteil verwenden!
Wie ändert sich wohl der Scheinwiderstand eines Kondensators, der auf 
230V bei 50Hz Sinus berechnet wurde, wenn man den stattdessen mit einem 
lückenden Rechteck versorgt?!?
Die steilen Flanken des Rechtecks enthalten sehr viele Oberwellen von 
deutlich höherer Frequenz, für die der Kondensator jetzt nicht mehr den 
gewünschten Scheinwiderstand aufweist, sondern einen viel geringeren.
Dann werden im Kondensatornetzteil die spannungsbegrenzende Z-Diode und 
der Ohmsche Schutzwiderstand (oft ein Sicherungswiderstand) in Reihe mit 
dem Kondensator überlastet.

Entweder der Sicherungswiderstand gibt zuerst auf, oder die Z-Diode 
legiert durch und dann öffnet der Sicherungswiderstand. Mit etwas Pech 
stirbt die Z-Diode offen, dann platzt wg. der dann nicht mehr begrenzten 
Spannung der Siebelko und alles elektronische dahinter ist auch hin.


> während selbst gequälte Elektromotoren meist nur
> mit übermäßiger Temperatur reagieren, aber mit Abkühlpausen
> funktionieren.

Die sind ja auch induktiv und nicht kapazitiv, wie ein 
Kondensatornetzteil.
Die erhöhten Ummagnetisierungsverluste und Wirbelstromverluste heizen 
den Motor dann zwar stärker auf, aber die Stromaufnahme nimmt nicht wie 
bei kapazitiven Lasten sofort zerstörerisch hohe Werte an.

von Andrew T. (marsufant)


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Lothar M. schrieb:
> Andrew T. schrieb:
>> Schau mal hier für das Innenleben:
> Da ist doch gar nichts vergossen...
>

Du Schlaumi. Das ist nur verklebt.

> Vermutlich gehts eher um sowas wie das hier:
> - https://www.amazon.de/Oral-Ladestation-D15-D16-D20/dp/B003VV2R9W/

auch hier nix vergossen. Nur verklebt bzw. 
Ultraschallgeschweisst/heissverstemmt.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Dann baut halt ein lustiges kleines Filter (~50Hz Tiefpass) auf der 230V 
Seite vor das Ding.
Von der Groessenordnung her koennten Primaerseiten kleiner Trafos eine 
passende Induktivitaet haben. Bisschen Obacht geben, dass es nicht zu 
"Chebychevig" wird, d.h. keinen Ripple bei 50Hz aufweist, auch nicht im 
Leerlauf (Akkus voll).
Wer beim Campen eine netzbetriebene elektrische Zahnbuerste braucht, 
sollte stets auch einen Tiefpass mit sich fuehren.

scnr,
WK

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> sollte es kein Problem sein, dass er das Gehäuse mal aufsägt.
Ich habe das defekt gelieferte Ladegerät meiner neuen (nicht Oral-B) 
Zahnbürste einfach aufgeknackt und das Ding dann repariert, nachdem ich 
auf Reklamation ein komplettes Austauschset nachgeliefert bekommen habe. 
Meine Tochter freut sich, und IP67 war das Ding vorher schon nicht 
wirklich.

Und eine kleine Anmerkung: ich habe nirgends behauptet, dass irgendwas 
vergossen wäre.

René H. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Die Ladeschale hat doch gar keine fest verbauten Akkus.
> Aber die Zahnbürste.
Es geht doch hier im Thread gar nicht um das Handstück.

: Bearbeitet durch Moderator
von René H. (mumpel)


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Lothar M. schrieb:
> Es geht doch hier im Thread gar nicht um das Handstück.

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es dieses Problem mit 
Austauschbaren Akkus nicht gäbe. Dann könnte man ein paar geladene Akkus 
mitnehmen. 😉

von Achim M. (minifloat)


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Wollvieh W. schrieb:
> Weil z.B. VW verbaut in 90000 Euro-Wohnmobil California einen
> Nicht-Sinus-Wechselrichter.

Weil der billiger ist...

Ich würde da einen Sinus-Glättungsfilter vor empfindliche Geräte 
schalten.

Frequenzumrichter-Ausgangsfilter, wie sie hier im Forum öfter angeboten 
werden, gehen da nur bedingt, weil die die Schaltfrequenz und nicht 50Hz 
glätten sollen. Hier braucht's dann eher dickere Komponenten.

mfg mf

von Thomas R. (thomasr)


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Ist mir auch mit einem "einfachen" WR passiert der auf dem gecharterten 
Schiff zur Verfügung gestellt wurde: Oral B Ladesockel tot.

Habe mir einen kleinen WR mit "echtem Sinus" zugelegt und damit war es 
dann (mit neuem Ladesockel) kein Problem.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Die in dem Link abgebildete Ladestation muß sehr alt sein, da sie eine 
Schraube enthält. Sogar mit gewöhnlichem Kreuzschlitz.
Auch die Aufschrift "Accu-Recycling" gibt es wohl schon seit den 90ern 
nicht mehr.

Aber man kann davon ausgehen, daß die Schaltung der heutigen Stationen 
ähnlich ist. Die haben zwei erkennbare Gehäusehälften, und wenn man den 
unteren Teil neben der Netzkabeleinführung abknabbert, sieht man, daß 
das Kabel direkt in weißer Vergußmasse verschwindet, mit der das gesamte 
Gehäuse ausgefüllt ist.

Jedenfalls ist so ziemlich sicher, daß ein Halbleiter abgeamselt ist, 
und nicht Spule wie in einem Trafo. Weitere Untersuchungen spare ich 
mir, denn ich hatte wohlweislich extra eine zusätzliche Ladestation im 
Elektroschrott gefunden, um meine eigene nicht mitnehmen zu müssen.

von Bernd (Gast)


Angehängte Dateien:

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Wollvieh W. schrieb:
> Jedenfalls ist so ziemlich sicher, daß ein Halbleiter abgeamselt ist,
> und nicht Spule wie in einem Trafo. Weitere Untersuchungen spare ich
> mir, denn ich hatte wohlweislich extra eine zusätzliche Ladestation im
> Elektroschrott gefunden, um meine eigene nicht mitnehmen zu müssen.

"Jedenfalls ist so ziemlich sicher, daß [...], denn wohlweislich extra 
[...] im Elektroschrott gefunden, um [...]"

von Rainer D. (rainer4x4)


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Jörg W. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Vermutlich gehts eher um sowas wie das hier:
>
> Vergossen ist da aber auch nichts, nur gut verklebt – schließlich
> möchten sie IP67 erreichen.

Andrew T. schrieb:
>> Vermutlich gehts eher um sowas wie das hier:
>> - https://www.amazon.de/Oral-Ladestation-D15-D16-D20/dp/B003VV2R9W/
>
> auch hier nix vergossen. Nur verklebt bzw.
> Ultraschallgeschweisst/heissverstemmt.

Mit den Dingern kann man Scheiben einschmeissen, so massiv sind die 
vergossen! Auf der Unterseite kann man in die Befüllöffnung sehen, eine 
weisse Vergussmasse ist darin.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Rainer D. schrieb:

> Mit den Dingern kann man Scheiben einschmeissen, so massiv sind die
> vergossen! Auf der Unterseite kann man in die Befüllöffnung sehen, eine
> weisse Vergussmasse ist darin.

Genau das. Wenn man drei davon hat, kann man sie an den Steckern 
zusammenknoten und dann damit freilaufende Rinder oder Pferde fangen 
(Funktionsprinzip Bola.)

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer D. schrieb:
> Mit den Dingern kann man Scheiben einschmeissen, so massiv sind die
> vergossen!

Offenbar schaffen sie ihr angestrebtes IP67 (was für so ein Gerät sicher 
sehr wünschenswert ist) nur so. Ich wollte meinen funktionierenden nicht 
schlachten. Aber wenn jemand eh einen kaputten hat, kann er den doch 
ruhig mal aufdröseln und gucken, was verbaut ist. Meist kann man so eine 
Vergussmasse zumindest halbwegs abpopeln, eventuell mit ein bissel 
Erwärmung.

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