Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was sind das für Dioden?


von svensson (Gast)


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Liebe Foristen,

ich benötige mal wieder Hilfe. In der Ansteuerung eines Thyristors (das 
TO220-Bauteil) befinden sich 2 Bauteile, von denen ich vermute, daß sie 
Dioden sind.

Die obere scheint in Sperrichtung von Gate nach Kathode geschaltet zu 
sein. Mit viel Mühe kann man gerade noch den Ring erkennen. Hier könnte 
man vermutlich einen Standardtyp 1N4007 verwenden?
Ist wohl defekt, da Durchlaß in beiden Richtungen.

Die untere hat überhaupt keine Bezeichnung, sondern nur einen blauen 
Ring. Sie führt zum Gate des Thyristors. Es gibt überhaupt keinen 
Durchlaß. Was ist das? Könnte das auch eine Zenerdiode sein?

Viele Grüße

svensson

von Jens G. (jensig)


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>Die untere hat überhaupt keine Bezeichnung, sondern nur einen blauen
>Ring. Sie führt zum Gate des Thyristors. Es gibt überhaupt keinen
>Durchlaß. Was ist das? Könnte das auch eine Zenerdiode sein?

Auch eine Z-Diode hat einen Durchlaß in einer Richtung. Beide Richtungen 
geprüft? Und zwar mit der Diodenprüffunktion des Multimeters?

von Luca E. (derlucae98)


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svensson schrieb:
> Sie führt zum Gate des Thyristors. Es gibt überhaupt keinen Durchlaß.
> Was ist das?

Das wird ein Diac sein.

von svensson (Gast)


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Ja, kein Durchgang in beiden Richtungen.

Vermutlich ist das Bauteil auch defekt, da die Schaltung nicht mehr 
funktioniert.

PS: Beim Hochladen ist das Bild um 90° gedreht worden...

von svensson (Gast)


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> DIAC

Nein, das ein Thyristor CS3,5-06d02 von BBC.

von Jens G. (jensig)


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>PS: Beim Hochladen ist das Bild um 90° gedreht worden...

Den Eindruck hatte ich auch inzwischen bekommen.
Und wie rum falsch rum?
Die Glasdiode wird jedenfalls ein Diac sein - wenn die in beiden 
Richtungen Durchgang hat, dann isse wohl wirklich defekt.
Die andere beim Thyristor wird eine normale Diode für den Freilauf sein 
sein. Eine 1N4007 sollte da schon ok sein, wenn die 'putt ist.

von svensson (Gast)


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Nein, das Glasding hat keinen Durchgang. Könnte wirklich ein DIAC sein, 
da die wohl früher häufig zum Zünden der Thyristoren verwendet wurden. 
Die Schaltung ist vermutlich mehr als 40 Jahre alt.

PS: Das Bild gehört 90° gegen den Uhrzeigersinn gedreht.

von dolf (Gast)


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svensson schrieb:
> Sie führt zum Gate des Thyristors. Es gibt überhaupt keinen
> Durchlaß. Was ist das?

ist bei diac´s normal.
zündspannung meist 30....35v.
mfg

von Manfred (Gast)


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svensson schrieb:
> PS: Beim Hochladen ist das Bild um 90° gedreht worden...

Ausnahmslos alle Bilder, die hier bislang hochgeladen habe, sind so 
dargestellt, wie ich sie vorbereitet habe.

Das Forum kann nichts dafür, dass Generation Schmierfohn immer 
dusseliger wird.

dolf schrieb:
> ist bei Diac´s normal.
> Zündspannung meist 30....35v.

Also klemmt man sie mit etwa 1 kOhm in Reihe ans Labornetzteil, misst 
die Spannung über der Diode und dreht die Spannung am Labornetzteil 
langsam hoch. Die Spannung über der Diode wird dann beim Durchbruch 
schlagartig geringer.

von svensson (Gast)


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> Das Forum kann nichts dafür, dass Generation Schmierfohn
> immer dusseliger wird.

Nun, ich gehöre aber nicht zu dieser Generation - isch haabe gar kein 
Smaartfoon, Seniorina. ;)

Und tatsächlich ist das Bild bei mir waagerecht. Allerdings ist es im 
Original auch 4 MB groß, und mir wurde auch angezeigt, daß die 
Forensoftware es ggf. verkleinern wird.

> Also klemmt man sie mit etwa 1 kOhm in Reihe ans Labornetzteil

Gute Idee. Aber zunächst werde ich das Bauteil drinlassen, weil es 
keinen Durchgang zeigt, was ja für einen DIAC normal wäre. Wenn der DIAC 
aber wirklich defekt wäre, dann kann ich ihren Wert so aber auch nicht 
ermitteln.

Waren die DIACs mit 30..45V die häufigsten? Ich habe hauptsächlich 
solche als Ersatzteil gefunden. Scheint ja eine übersichtliche Anzahl an 
Typen zu geben...

Definitiv defekt ist die Freilaufdiode und vermutlich auch der 
Thyristor. Die beiden werde ich zunächst austauschen.

von Achim B. (bobdylan)


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Manfred schrieb:
> Ausnahmslos alle Bilder, die hier bislang hochgeladen habe, sind so
> dargestellt, wie ich sie vorbereitet habe.

Wobei es bei diesem Bild sowas von scheißegal ist, wie, wie oft, und wo 
hin es gedreht wurde...

Und ja, die Glasdiode ist ein Diac, die Andere eine 4007.

von Jens G. (jensig)


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Achim B. (bobdylan)

>Manfred schrieb:
>> Ausnahmslos alle Bilder, die hier bislang hochgeladen habe, sind so
>> dargestellt, wie ich sie vorbereitet habe.

>Wobei es bei diesem Bild sowas von scheißegal ist, wie, wie oft, und wo
>hin es gedreht wurde...

Eigentlich ja. Aber wenn man sich dann darauf mittels 
Himmelsrichtungsangaben bezieht, sollte das dann eben doch stimmen.

Ansonsten: Bei heutigen Kameras ist beim Bild immer die Seite unten, die 
beim Knipsen auch unten war, weil die üblicherweise einen G-Sensor drin 
haben. Also offenbar war die Kamera nach rechts gekippt, was man auch im 
Bild sieht, wo es dann nach unten gekippt aussieht.

von svensson (Gast)


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> 4007

Wäre es vorteilhaft eine UF4007 statt einer 1N4007 zu verwenden?

> Kamera

Das Bild ist im Original im Breitformat und wird auch so auf dem Laptop 
angezeigt. Muß tatsächlich beim Hochladen passiert sein.

Ich danke allen jedenfalls schon jetzt für die bisher geleistete Hilfe - 
ich wäre niemals auf den DIAC gekommen!

von Stefan F. (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Also offenbar war die Kamera nach rechts gekippt, was man auch im
> Bild sieht, wo es dann nach unten gekippt aussieht.

Darauf kannst du dich in diesem Forum nicht verlassen, das dreht die 
Bilder auch gerne mal falsch.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ein DIAC ist sozusagen eine Zenerdiode in beide Flussrichtungen, um 30 
V.
https://en.wikipedia.org/wiki/DIAC
Die wurde eher für Triacs benutzt, also für beide Halbwellen.
https://category.alldatasheet.com/index.jsp?sSearchword=DIAC&sPage=1
da gibt es noch einige Typen, sind aber seltener geworden. Oft auch im 
Triac integriert.
Reichelt hat noch die ER900
https://www.reichelt.de/diac-bidirektionale-triggerdiode-28-36-v-2-a-do-35-er-900-p7416.html?r=1
https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A400/DB3DB4_CDIL.pdf
ein indischer Hersteller, das uralte Zeug gibt es heute eher von dort.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Hallo Svensson!
Du schreibst im Startpost völlig richtig, dass die (schwarze) Diode in 
Sperrrichtung vom Gate zur Kathode des Thyristors geschaltet ist. Das 
ist auch notwendig, da das Gate vor negativer Eingangsspannung geschützt 
werden muss. Da Du hier einen Kurzschluss in beiden Richtungen misst, 
könnte der Thyristor gar nicht mehr angesteuert werden. Freilaufdiode 
ist sie auf keinen Fall, sie befindet sich auch gar nicht im Lastkreis. 
Ist im Layout klar zu sehen. Nun ist aber der "Eingang" eines Thyristors 
sehr niederohmig, daher solltest Du die Diode einseitig auslöten. Dann 
kannst Du die G-Kathoden-Strecke sowie die Diode verlässlich, weil 
einzeln, durchmessen. Beide würden jeweils das gleiche Fehlerbild 
zeigen, durchlegiert. Nur welches Bauteil von den beiden, zeigt sich 
eben erst bei der getrennten Messung.
Die Glasdiode mit einzigem, zentrischem blauen Ring ist sicher ein Diac, 
die Type hat eine Zündspannungsbereich von 33-36V, natürlich in beiden 
Richtungen. Hier handelt sich um ein Industrie-Standard-Bauteil, 
Bezeichnung erinnerlich DB-3, oder irgendwas mit 100, liefere ich 
nach...entscheidend für die reichlich ungenaue Gruppierung der 
Diac-Zündspannung ist hier der Farbring "blau", das ist eben die 
geläufigste Type mit 33...36V.  Gruss

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Ahh, Christoph war ein paar Minuten schneller!

DB3, eben "uralt" - wie ich!
Auch mit der vollen "hunderter" Nummer, das ist der Name anderer 
Hersteller. Das war in den 70er und 80er Jahren der übliche Markt: 
Dimmer fürs Licht bzw. Staubsauger.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Allerdings liegt Christoph leider völlig falsch mit seiner Aussage: 
bidirektionale (stimmt!) Zenerdiode (falsch!). Der wichtige Unterschied 
liegt darin, dass ein Diac ab einer gewissen Spannung "zündet", also 
triggert, und dann, solange genügend Haltestrom durch ihn fliesst, auf 
einer "Brennspannung" von höchstens 3 Volt verharrt. Während eben über 
der Zenerdiode die "30Volt" stehen bleiben.
Zweck der Übung: Ein Kondensator kann sich über eine hochohmige, äußerst 
leistungsarme Widerstandsschaltung auf diese 33 Volt aufladen, 
RC-Zeitglied. Der Diac zündet dann und entlädt schlagartig den 
aufgeladenen Kondensator in den Gate-Kathodenkreis des Thyristors, mit 
ordentlichem Kurzschlussstrom. Thyristoren brauchten vor 40 Jahren noch 
Zündströme in der Grössenordnung 50mA.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Ausdrücklich sei noch darauf hingewiesen, dass der Eingangskreis G-K 
eines intakten ! ! ! Thyristors sehr niederohmig ist, im DB3-Datenblatt, 
im "test circuit" daher auch ersatzweise ein Widerstand mit 20 Ohm 
angegeben. Man beachte hier auch das typische Potentiometer mit 500k-Ohm 
Endwert. Ohne Diac würde sich der dort eingezeichnete Kondensator nie 
aufladen.
Die Platine enthält aber definitiv einen Thyristor, der hier auch 
gleichrichten soll und darf. Daneben, im Alubecher, sitzt schon der 
grosse Elko.

von svensson (Gast)


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Danke Nichtverzeifelter,

eine wunderschöne Erklärung. Die Diode verbindet Gate und Kathode, wie 
in Eingangspost geschrieben. Wäre hier nun UF4007 oder 1N4007 besser?

In der Tat wird ein Kondensator über einen 510K Widerstand in Reihe mit 
einem Trimmer, der auf 850k steht, mit einer Halbwelle aufgeladen.

Da die Bauteile alle relativ preisgünstig sind, werde ich 
sicherheitshalber DIAC, Diode und Thyristor bestellen. Vielleicht ist ja 
mehr als ein Bauteil defekt. (Ich würde tippen auf: defekte Diode hat 
den Thyristor gekillt.)

von svensson (Gast)


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Der große Elko sitzt aber im Laststromkreis, für die Zündung ist der 
kleine rote Elko.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Ich weiß,  Svensson :)

Jetzt löt' halt die Diode einseitig mal aus, ein einziger Lötpunkt. Dann 
misst Du mit dem primitivsten piepsenden Durchgangsprüfer die 
"hochgelegte" Diode. Ist sie "plötzlich" völlig "normal" (haha, 
erwartbar), also in einer Richtung "piep",in der anderen "Schweigen im 
Walde" - dann brauchst Du die gar nicht bestellen. Das muss auch gar 
keine 4007 sein, die kleinste Sperrspannung reicht, eine 1N4001 mit 
unter hundert Volt. Die g-k-Strecke, jetzt von der "lästigen" 
Antiparallel-Diode befreit, wird sich als niederohmig herausstellen, ca. 
15 Ohm "Pfuschmessung", das ist und bleibt ein Halbleiter, kein 
Festwiderstand. Null Ohm wären allerdings ein Indiz für 
"durchgeschlagen".
Wahrscheinlicher ist aber der Totalausfall des 10uF Elkos. Dieser ist 
mit Siemens gestempelt, waren aber von Roederstein und haben gerne einen 
Riss auf der Beschriftungsseite. Sollte der Thyristor defekt sein darfst 
Du ihn NICHT durch einen Triac ersetzen. Da der Thyristor einfach 
auszulöten ist, Gateanschluss freilöten genügt völlig, kannst Du da 
probeweise eine LED, klassisch, ohne jeden (evtl. integrierten) 
Vorwiderstand anlöten. Als optischer Indikator für die Funktionsprüfung 
des Gate-Steuerkreises. Farbe egal. LED-Anode an Platinen-leiterbahn 
"Gate" (ohne Gate des Thy.). LED-Kathode an Leiterbahn "Kathode" des 
Thyristors. Schwarze Diode einseitig hochgehängt lassen, probieren. 
Diode einlöten, erneut probieren. Dein kompletter Zündkreis kann ja auch 
gestorben sein. Elko 10uF "platt", Poti oxidiert (Alter!) auch die 
"Weinfass-" oder "Tönnchenform"-Widerstände haben nach so vielen 
Jahrzehnten gerne "beliebige", höhere, aber auch viel niedrigere Werte 
angenommen. Sind ja mit Standard-Farbcode bemalt...
Sorry für die vielen Gänsefüsschen.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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svensson schrieb:
> Wäre hier nun UF4007 oder 1N4007 besser?

Das ist sowas von egal...

Angesichts des Alters der Platine solltest Du Dir auch mal die Elkos 
genauer ankucken.

von michael_ (Gast)


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svensson schrieb:
> (Ich würde tippen auf: defekte Diode hat
> den Thyristor gekillt.)

Nö!
Es war immer nur der DIAC defekt.

von Wolfgang (Gast)


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svensson schrieb:
> Waren die DIACs mit 30..45V die häufigsten? Ich habe hauptsächlich
> solche als Ersatzteil gefunden. Scheint ja eine übersichtliche Anzahl an
> Typen zu geben...
Es geht doch nur darum, dass die Netzhalbwelle schon hoch genug ist, 
wenn das DIAC zündet, damit beim angesteuerte TRIAC oder Thyristor der 
Mindesthaltestrom sofort überschritten ist und das Ding selber bis zum 
Ende der Halbwelle hält.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Die 3 Widerstände sollen sein: 270 Ohm, 510 Kiloohm (ach?), 10 Kiloohm, 
bei letzterem Lesrichtung andersherum, weil eben andersherum eingebaut. 
Bei einem Dimmer (Glühlampen-Helligkeit) ist die Grössenordnung des 
Zündkondensators 0,022uF....0,1uF, Folienkondensator. Bei einem 
Intervalltimer (Diaprojektor, Dia-Fortschaltung, oder 
Heizungs/Temperatursteller, auch "Intervallscheibenwischer") ist die 
Grössenordnung "kleiner Elko" im Bereich " ein paar Mikrofarad".

von Nichtverzweifelter (Gast)


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...auch richtig: "überschaubare Typenanzahl" - die wurden und werden in 
etwa 6 Gruppen von jeweils etwa 3 Volt Bandbreite selektiert, im von Dir 
genannten Spannungsbereich beginnend mit 33V aufwärts. Aus 
physikalischen Gründen ging da lange Zeit nichts anderes. Und ebenfalls 
unüberwindlich, der ach so grob angegebene "Spannungswert". Moderne, 
entfernte Verwandte wären "Suppressor-Dioden", die aber einen völlig 
anderen Zweck erfüllen, das nur nebenbei.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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...den freigelöteten G-K-Kreis des Thyristors mit dem gelben Multimeter 
und den grauroten Prüfspitzen dann bitte nicht nur "piepsen", sondern im 
niedrigsten Ohmbereich des MM auch mal durchmessen, in beiden 
Richtungen. Der Wert sollte "recht niedrig, aber nicht Kurzschluss" 
sein. Das ist aber leider völlig vom verwendeten Multimeter abhängig, 
auch wenn das Bauteil Thyristor völlig in Ordnung ist.

von svensson (Gast)


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Also, Diode und Thyristor freigelötet.

Diode ist anscheinend doch ok. Durchlaß in einer Richtung 0,56V.

Der Thyristor scheint defekt zu sein.

Gate-Kathode hat in beiden Richtungen 0,12V Durchlaßspannung bzw. 155 
Ohm (Du wolltest ja, daß ich den Ohmbereich nutze).

Das gelbe Multimeter hat auch einen Kapazitätsbereich und der zeigt 19,5 
µF an - wäre also ok.

Und ja, es ist ein Intervalgeber.

von svensson (Gast)


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Den DIAC kann ich nicht messen, denn ich habe hier leider nur eine 
Minimalausstattung (kein Labornetzteil und kein Oszi).

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Gut gemacht, Svensson. Keine einzelne 5mm-LED rumliegen? Ich hatte ja 
noch etwas geschrieben...

Richtig, auch das: Ich wollte, dass Du zwei verschiedene "Messungen" an 
der G-K-Strecke machst. Dein Thyristor ist in Ordnung. Löte gate wieder 
an, die Diode auch, dafür den Diac einseitig aus.
Benutze jetzt Dein Multimeter als Zündstromquelle: Diodentestfunktion 
als "Messbereich".

Vorsicht.... Gerät nocht nicht ans Netz, die Messspitzen an die 
Paralleldiode. Ist praktisch die G-K-Strecke. Bleib' mit den Messspitzen 
vom Thyristor fern. Du gehst also mit beiden Messspitzen an die beiden 
Diodenanschlüsse, und zwar "drunter", auf der Bestückungsseite. Auf 
jeder Seite eine Messspitze in den Zwischenraum Diodendraht/Platine. So 
kannst Du nicht damit abrutschen. Hilfsperson macht den "Netzschalter" - 
Stecker rein/raus. Beide Polaritäten Deiner Messstrippen an derDiode 
probieren. Netzsteckerdann raus, jetzt erst Messtrippen "wegnehmen", 
selber kontrollieren, dass Hilfsperson auch wirklich dieses Gerät 
ausgesteckt hat, nicht einen benachbarten Netzstecker.

Steuert damit der Thyristor durch?

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Wenn Antwort "ja" ist der 10uF "taub". Dein Multimeter zeigt dann 
trotzdem die 19uF an, nur funktionieren tuts halt trotzdem nicht. Elkos 
unterliegen starker Alterung, dieses Fabrikat und diese Baureihe in DEM 
Alter- quasi mmer!

Ergänzende Frage: Was ist in dem Multimeter für eine Batterie drin? 
9-Volt-Block?

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Aber Vorsicht, nur ganz, ganz kurz probieren, der "Ausgang" ist sonst zu 
lange "an"!

von svensson (Gast)


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Nein, ich habe keine LED herumfliegen.

Also der Thyristor scheint nicht durchzusteuern. Wenn ich das MM mit dem 
Diodenbereich anlege, passiert nichts.

Am Elko messe ich auch nur 18V DC.

von svensson (Gast)


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Ja, das MM läuft mit einem 9V-Block.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Zur Sicherheit: An WELCHEM Elko stehen die 18 Volt?

von svensson (Gast)


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An dem roten 10uF/63V habe ich 18V gemessen.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Dann die nächste Frage, da möchte ich mich absichern: Du musst nun doch 
derAllgemeinheit bekannt geben, um was es sich beim Gesamtgerät 
handelt... :-)

von svensson (Gast)


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Das war wohl ein Weidezaungerät.

Auf dem Alu-Elko habe ich einen Produktionsaufdruck '79 gefunden. :-)

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Richtig!

Wss steht denn genau auf diesem grossen Alubecher drauf? Kapazität in uF 
und vor allem die erlaubte Spannung?

von svensson (Gast)


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Symbol "Siemens&Halske"
D43306-B4476-T
47µF an1 350V-
GPF DIN 41238
Durchmesser 25mm, Höhe 40mm, RM ca. 25mm

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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svensson schrieb:
> An dem roten 10uF/63V habe ich 18V gemessen.

Dann tausch den mal aus.

von svensson (Gast)


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Fehler: Die zweite Zeile lautet wohl
B43306-B4476-T

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Siehste... Bei Deiner Schaltung wurde nämlich ausgenutzt, dass der 
Thyristor in nur einer Richtung leiten kann.In der immer gleichen 
Richtung. "Gelegentlich" mal gezündet ("Intervallgeber") gibt der EINE 
Halbwelle als Super-Energiereichen Impuls an den nachfolgenden Klimbim 
ab, siehe Alubecher-Betriebsspannung. Der nachfolgende Klimbim verträgt 
aber keinen dauernd durchgeschalteten Thyristor, daher hat der Thy. 
selbst auch nicht den kleinsten Kühlkörper spendiert bekommen.

Pause!
Du könntest natürlich, das will ich Dir "so" aber nicht raten, wegen 
sicher eintretenden Folgeschäden, noch etwas , naaajaaa, "prüfen":
Denk' Dir mal den Diac selbst, die "Glasdiode", mit einem Stück Draht 
überbrückt. Vor dem Diac sitzt der 270Ohm Widerstand 
(rot-violett-braun-gold). Der begrenzt den Entladestrom des 10uF Elkos 
in die G-K-Strecke hinein. An diesen Elko sei nun polrrichtig die 
9V-Batterie angeschlossen, esfliesst also ständig Zündstrom könnteman 
ausrechnen. Ohmsches Gesetz, 9Volt 270 Ohm, fürs Gate ein halbes Volt 
herschenken...oder halt überschlagsmäig die 270 Ohm aufrundenauf 
300,jetzt wirds leicht, Kopfrechnen, wir Älteren können dasja noch. Gibt 
30mA, sollte grade sicher reichen den Thyristor zu zünden. STATT Klimbim 
am Ausgang ne Fassung mit alter, echter Glühbirne drin, nicht mehr als 
40 Watt. Stören würden "vorne" die beiden grossen Leistungswiderstände,

Das wäre halt die Prüf-Schaltung "Thyristor unter Lastbedingungen" - Du 
hattest aber geschrieben, quasi "nichts" rumfliegen zu haben...

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Die "zweite Zeile" des Elkoaufdrucks ist im Moment nebensächlich, mach 
Dir da keinen Kopf, die 47uF sind wichtig. Die Kapazität ist bestimmend 
für den erlaubten, maximalen Energieinhalt des abgegeben "elektrischen 
Schlags", den der Weidezaun abgeben darf. Gesetzliche Vorschriften, auch 
damals.

von svensson (Gast)


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Genau, der große Kondensator müßte eigentlich auf 325V- über einen 
3,6k/10W Widerstand aufgeladen werden (habe ich noch nicht gemessen). 
Der Impuls hätte dann eine Maximalenergie von 2,5J.

Ich habe keine Bauteile hier (wegen Corona kann ich nicht auf meine 
Werkstatt zurückgreifen), muß also alles bestellen.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Leider ist der Gesamtschaltplan nicht vorhanden, es gab mehrere 
Varianten für diesen Zweck. Nach Anmutung sind die Leistungswiderstände 
in Reihe geschalten und laden den "Alubecher" auf. Dazu müsste aber 
zwingend eine einzelne Diode als Gleichrichter vorhanden sein, die 
schwarze Plastikdiode neben dem Trimmpoti wäre der geeignete Kandidat, 
die Widerstände reduzieren den Ladestrom auf für die Diode ungefährliche 
Werte. Und wichtiger, sie entkoppeln diesen primitivgleichrichter 
genügend vom Netz. Der vollgeladene Elko wartet dann sozusagen darauf 
vom Thyristor "hart" auf eine Primärseite eines Trafos geschaltet zu 
werden. Das war oft eine klassische Autozündspule, deren Ausgang dann am 
Weidezaun und Erde hängt.

Freichlich kannst Du Dir einfach einen DB3-Diac, den 10uF Elko als 
"LL"-Typ (low leakage, sauschwer erhältlich), einen Wald- und Wiesen 
Thyristor der Siebziger Jahre kaufen, um dann festzustellen, dass der 
Trafo Haarrisse in der Vergussmasse hat und längst hinüber ist, oder, 
oder, oder :-).

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Thyristoren, vor allem die sog."Fernseh-Kommutierungstypen" wurden 
bereits Ende der70er abgekündigt, von Brown und Boverie habe ich "Neue", 
"normale" schon Jahrzehnte nicht mehr gesehen.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Schau mal nach, ob die beiden 1,8k-Brummer mit der schwarzen Diode 
(neben dem Trimmpoti) in Reihe liegen. Miss die erreichte Ladespannung, 
vorher Netzstecker raus, hängt einseitig am Netz. Der unisolierte Becher 
dann im unglücklichsten Fall direkt auf Phase vom Lichtnetz. Probe, nach 
Netztrennung: Elko direkt über darangehaltene Glühbirne entladen, muss 
einmal kurz aufleuchten. Die Primärwicklung befindet sich 
"normalerweise" in Reihe zur plusseitigen Ladeleitung, der Thyristor 
schliesst davor dann diese von den Widerständen kommende "Ladeleitung" 
nach Masse kurz. Wegen der Leistungswiderstände aber nicht das 
Stromnetz.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Zwar kannst Du mal mit dem MM die Lade-Gleichspannung am Alubecher 
messen, ob aber "Dampf" dahinter ist, zeigt nur der Glühlampentest.
Auch hier hilft der Kapazitäts-Messbereich des MM exakt Null. Elkos 
"trocknen aus", der Innenwiderstand steigt an ,ähnlich alte 
Autobatterie, 12 Volt hat sie, aber "starten" tut damit kein Anlasser 
mehr.

von svensson (Gast)


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Hast Du das Gerät damals entwickelt?

Die Beschreibung ist absolut korrekt. Die schwarze Diode befindet sich 
zwischen den 1,8k/10W Widerständen.
Einen Schaltplan habe ich für mich gezeichnet, aber der ist so leider 
nicht veröffentlichungswürdig.

Tatsächlich hängt der Becher auf der blauen Zuleitung, was bei 
Schukostecker natürlich auch die Phase sein kann.

Als Thyristor müßte der TIC116 als Ersatztyp gehen, DIAC und Dioden sind 
zu bekommen.
Kann ich den roten Kondensator einfach durch einen China KXJ 10/400 
ersetzen?

Und den Alu-Elko durch einen LFB 47/500?

Vielleicht zumindest probehalber, um dann festzustellen, daß irgendetwas 
anderes nicht mehr geht...

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Alubecher-Minus ist die Leiterbahn im Bild einmal im Uhrzeigersinn um 
die ganze Platine herum, ganz aussen immer am Rand, beginnend am 
Alubecher. Diese Minusleitung ist auch "Masse"  für die Kathode des 
Thyristors, des 10uF Kondensators. Lastkreis ist von der Anode des Th. 
rechts schön halbrund nach oben zu der Durchbohrung der Platine, der 
eingelötete Draht, beide Drähte, die durch diese Bohrung geführt sind, 
das ist die Primärwicklung. Ist die unterbrochen, oder einer dieser 
beiden isolierten Drähte an seinem anderen Ende abgesteckt (Gnade Dir, 
wenn!) lädt sich der grosse Elko natürlich nie. Thyristor zündet dann 
auch nicht durch, womit auch...

Zu den Order-Fragen:

Der Alubecher ist nicht umsonst so ein "Panzer", die hauseigene 
Siemensbezeichnung der "zweiten Zeile" ist die damalige 
Bestellbezeichnung, der ist hauptsächlich "schaltfest", das sind normale 
Elkos nicht. Ob das "Epcos" so übernommen hat...
Dieser Elko wird tatsächlich jedesmal "randvoll" - die von Dir 
errechneten 325Volt - knallhart, also praktisch direkt, 
"kurzgeschlossen" auf die lächerlich niederohmige Primärwicklung des 
Trafos, der "impulsweise" betrieben wird und damit eine Hochspannung 
abgibt. Es ist ja gerade die herausragende Eigenschaft der Thyristoren 
gewesen, extrem niedrige Einschaltwiderstände zu haben. Miss ruhig mal 
über der Primärwicklung, die beiden erwähnten Drähte rechts oberhalb des 
Thyristors. Die im Elko vorhandene Energie wird ohne jeden Verlust an 
die Spule abgegeben. Dazu muss der Elko selbst aber auch einen extrem 
geringen Innenwiderstand haben, haben 08/15-Typen nicht.

Gnädiger ist da der Zündkreis, wenn die Triggerdiode bei rund 33 Volt 
schlagartig niederohmig wird, begrenzt der kleine 270 Ohm Widerstand den 
Zündstrom auf ungefährliche Werte, auch für "normale" Elkos. Ganz sicher 
halten die heutigen, erhältlichen, keine 40 Jahre, auch keine 15 mehr. 
"LL"-Stempelung hatte ich empfohlen, weil der Ladewiderstand im 
Zündkreis eben der 510k in Reihe mit dem Trimmer, ähnliche 
Grössenordnung,  insgesamt Richtung 1 Megaohm geht. Normale Elkos haben 
einen zu hohen Leckstrom, als Neuteil in den allerersten Betriebsstunden 
sowieso. Sozusagen würde der Einstellbereich nicht mehr stimmen, auch da 
hat der Gesetzgeber an den Tierschutz gedacht. Wenn dass arme, dumme 
Ochsenvieh einfach am Draht klebt und nicht wegmarschiert..., daher ist 
die Wiederholrate des Intervallgebers mit dem Trimmer abgleichbar und 
von aussen nicht verstellbar sowie durch den 510k-R eingeschränkt. Kommt 
gleich noch was...

von michael_ (Gast)


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Wenn ein TRIAC/Thyristor defekt sein sollte, hätter er Kurzschluß.
Mindestens zu 99,99%.
Die sind robust und sehr selten kaputt.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Svensson, hau' Deinen selbstgezeichneten Schaltplan ruhig 'rein, die 
Leute sitzen genau wie wir beide, durch Corona gehandicapt rum und 
wollen unterhalten sein. :-) Oben, an Deinem geposteten Foto, ist ein 
Downloadzähler, der steht gerade bei "514 Downloads" - Du siehst, 
reichlich Mitleser!

Ersatzweise könntest Du --- endlich --- von einer alten 
Schreibtischlampe aus'm Keller oder vom Dachboden, den Netzstecker 
abzwicken, "braun" und "blau" abisolieren und diese Drähte dann anstelle 
der beiden in dem Loch der Platine, als Last anlöten. Und da die letzte 
vorhandene Edisonbirne reinschrauben. Oder halt Fassung mit einem Pol an 
Anode des Thyristors  mittlerer Anschluss und Plusladeleitung von den 
Zementwiderständen/Diode kommend.

Nein, entwickelt habe ichs nicht, 1979 war ich 13, mein Wissensdrang 
unermesslich, und Nachbars Pferdehof hatte genau die Semmel. Ich war 
fasziniert vom "Ticken", durfte reinschauen und habe die Glimmlampe samt 
Halterung auf Deinem Foto sofort wiedererkannt.

Die TIC-Reihe hätte mir auch exakt vorgeschwebt. Mit Glühlampe unter 
100Watt darfst Du probeweise, simpler gehts nicht, einfach mal den 
Thyristor kurzschliessen, natürlich nur die beiden Anschlüsse A und K. 
Schraubenzieherklinge.... Statt dem Th. spielst Du dann Schalter, die 
Lampe kriegt die volle Elkoladung ab, Achtung, 325 Volt. Ein ganz realer 
Test,ob der alte Sack, äh, Elko noch Dampf hat. Die beiden 10Watt 
Brummer begrenzen den Netzstrom auf ungefährliche Werte.

Nur zum allgemeinen Anti-Corona-Amüsemengg folgende nicht ganz ernst 
gemeinte Frage:
"Liegt der dazu nötige Schraubenzieher auch in der unerreichbaren 
Werkstatt?"

NEIN, LIEGT ER NICHT, Du hast nämlich offensichtlich schon oben eine 
Schraube rausgedreht. Notabene: Mit eiskalter Glühbirne ab 100 Watt als 
Ersatzlast und intaktem Originalelko wird diese "kurzschliessende" 
Schraubenzieherklinge (isolierter Griff zwingend, einseitig am Netz...) 
mit Sicherheit beschädigt. Das ist ein Low-Res.-Elko, genauer Low ESR, 
zu einer Zeit, als dieser Begriff noch nicht im Geringsten "landläufig" 
war. Studioblitzgeräte haben die auch zwingend drin.

Daher ernstgemeint, nimm einen Schrottschraubenzieher für das 
Überbrücken von A und K. Und ganz zuletzt: Du kannst auch einfach den 
Tra...f..nein, sag ich nicht, dran...las...nee, sag ich nicht. Das 
denkst Du Dir hoffentlich auch nicht selbst, so aus Faulheit, Lampe zu 
organisieren. Durch den nicht vorhandenen Erdwiderstand im Normalfall 
der Anwendung bei unglücklichem "Drankommen" an die Hochspannung hast Du 
hier nichts anderes als einen (engl.) "Pacer" jene 
Wiederbelebungs-Schocker im Krankenhaus. Der dritte Anwendungsfall für 
diese Art Elkos. Allerdings müssen sie da noch höhere Anforderungen 
erfüllen - Doppelkontaktierung zum Beispiel.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Disclaimer!

Bisher hatte ich schon rein intuitiv den Eindruck von Dir, Svensson, 
dass Du schon genau weißt, was Du machst, auch im Leben, Deine Geduld, 
gewählte Ausdrucksweise, Ausdauer, Deine souverän ruhigbleibende Art auf 
nichtiges Querulantentum gelassen zu reagieren, Stichwort 
Foto-Ausrichtung, alles prima!
Daher macht mir das auch Spaß, trotzdem möchte ich nicht versäumen, 
ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass...

- Alubecher-Gehäuse direkt auf einer Netzzuleitung liegt, Du hattest es 
selbst bereits erwähnt, aber weiss man's,: Irgendwelche Mitleser 
(willkommen!), die irgendwann sagen, "...das Ding hab ich auch noch im 
Schuppen rumliegen". Ist ja alles öffentlich und das Internet vergisst 
bekanntlich nichts.

- Die im grossen Ladekondensator gespeicherte elektrische Energie reicht 
problemlos aus, bei zufälligem Kontakt linke und rechte Hand, einen 
Strom über den Brustkorb zu schicken, der zu heftigsten Zuckungen führt. 
Im noch günstigen Falle... gibt das zumindest erhebliche 
Sekundärverletzungen, durch "sich selber k.o. schlagen", reicht aber 
eben auch für Wiederbelebungsmassnahmen. Genauer, Herzflimmern zu 
stoppen. Oder, ungünstig, es auszulösen.

Die Folge von letztgenanntem ist, in unbeobachtetem Fall, keine weitere 
Person anwesend, ein ziemlich unangenehmer Tod.
Ich weiß wovon ich rede, aus beruflichen Gründen (Medizintechnik), und 
werde jeden Einstieg in eine Diskussion darüber schlicht verweigern.

Ich habe vor diesbezüglichem Risiko klar gewarnt, fertig!

Die hochtransformierte Seite "Weidezaun" ist konstruktionsbedingt 
"eigensicher" (Fachbegriff, selber einlesen), das zwickt und zwackt zwar 
heftig, soll es ja in der Anwendung, gefährlich ist aber wirklich die 
"Geräteinnenseite" - die Platine.

Das darf auch "so" heutzutage weder gebaut noch vermarktet werden.

"früher" war halt alles besser...

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Ich hatte bisher bewusst nicht auf "michaels_" Beiträge reagiert.

Beides zutreffende Beiträge eines erfahrenen Praktikers.

Hier haben wir aber eine kleine Einschränkung: Der Thyristor ist durch 
die beiden in Reihe geschalteten Leistungswiderstände je 1,8kOhm sowie 
die Gleichrichterdiode sozusagen "weit weg" vom Netz. Er sieht nur die 
im Elko gespeicherte Energiemenge, die er "einmalig" problemlos 
verkraftet. Und mit dem entsprechenden 
Einschaltdauer/Pausezeitverhältnis, hier dem Intervall zwischen zwei 
Pulsen, auch dauerhaft.

Der 10uF darf zwar 400 Volt vertragen, sieht aber nie mehr als die 
höchstens 36Volt Zündspannung.

von svensson (Gast)


Angehängte Dateien:

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Danke für das freundliche Bild von mir.

Mit ist schon klar, daß der Elko im Zweifel mit 325V geladen ist. 
Deshalb habe ich es bisher auch unterlassen, den Alu-Elko zu messen.

Zur allgemeinen Unterhaltung habe ich meinen Schaltplan angefügt.

Wieso darf so etwas nicht mehr gebaut werden? Die Geräte funktionieren 
doch immer noch nach diesem Prinzip.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Die Erreichbarkeit der zeitbestimmenden Bauteile für das Intervall - 
Manipulationssicherheit.

Der Alubecher direkt auf einer Netzader...Berührschutz.

"Gewünscht", aber (noch) nicht zwingend, ist die modernere Bauart: 
Fühlerspannung dauerhaft am "Draht", Messschaltung ob "Kontakt", erst 
dann wird ein "Schlag" erteilt. Vorteil: Batteriegespeiste Geräte halten 
in dieser Quasi-Standby-Betriebsart viel länger den Betrieb aufrecht. Da 
kann der Betreiber auch mal 3 Wochen wegbleiben, und die Kuhherde ist 
noch da, statt weggelaufen, weil Akku längst leer.

Auch "gewünscht": Statt einer Glimmlampe, wie bei Deinem Gerät als 
Kontrolle, eine gewisse Intelligenz, sprich Eigendiagnosefähigkeit. 
Reisst der kliometerlange Weidezaundraht beispielsweise in der Mitte ab, 
so läuft Deine Mühle zwar weiter, merkt aber nix. Moderne Geräte merken 
anhand der Anstiegsgeschwindigkeit der Hochspannung, wie hoch die 
Kapazität zwischen "Langdrahtantenne" und Erdboden ist und können daher 
Erdschluss, Unterbrechung, Verkürzung erkennen.
Auf amerikanische Grössenverhältnisse angewendet bedeutet dies: Ein 10 
Meilen Draht ist dort nicht unüblich - lauf das mal zu Fuss ab, nur weil 
die Glimmlampe an Deinem Gerät "etwas heller oder dunkler mitblitzt". 
Tatsächlich enthalten die heutigen, guten Geräte des amerikanischen 
Marktes fast durchweg...
.
.
 ....mikrocontroller! Haha, richtiges Forum erwischt!

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Rancher bevorzugen daher, wie soll ichs nur nennen, "Offlinegeräte" 
vielleicht:

Akku, intelligente Ladezustandsüberwachung sowie Dauer-Ladefunktion, 
Controller sowieso vorhanden, bei Netzausfall läuft das Gerät einfach 
weiter. Die Diagnose erkennt zuverlässig Wackelkontakt, Drahtriss, 
Erdschluss, Kontakt mit anderem aktivem Weidezaun. Über zwei getrennte 
Erdelektroden (direkt beim Gerät) zu trockenen Erdboden, sowie Diebstahl 
des Gerätes - und setzt einen stillen Alarm per SMS ab, selektierbare 
Meldungen. Auch da hat sich längst was getan.

So schön die Erinnerung dran ist, Deins ist veraltet.

von svensson (Gast)


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> Da kann der Betreiber auch mal 3 Wochen wegbleiben, und die Kuhherde ist
> noch da, statt weggelaufen, weil Akku längst leer.

Das geht aber erst recht nicht, denn die Weidetiere müssen regelmäßig 
kontrolliert werden. Auch Kühe.

Manipulation, ja da könnte was dran sein: angeblich haben schon Leute 
die Kondensatoren vergrößert für mehr Power...

Berührschutz. Der Becher hangt tatsächlich mit seinem Blechmantel auf 
einer der beiden Zuleitungen. allerdings ist das Gehäuse doch 
geschlossen und auch nur mit Werkzeug zu öffnen, da sollte das doch kein 
Problem sein.

Dann könnte ich upgraden und den Thyristor mit einem Microcontroller 
ansteuern.

von svensson (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Akku, intelligente Ladezustandsüberwachung sowie Dauer-Ladefunktion,
> Controller sowieso vorhanden, bei Netzausfall läuft das Gerät einfach
> weiter. Die Diagnose erkennt zuverlässig Wackelkontakt, Drahtriss,
> Erdschluss, Kontakt mit anderem aktivem Weidezaun. Über zwei getrennte
> Erdelektroden (direkt beim Gerät) zu trockenen Erdboden, sowie Diebstahl
> des Gerätes - und setzt einen stillen Alarm per SMS ab, selektierbare
> Meldungen. Auch da hat sich längst was getan.

Das sind alle Funktionen "nice to have", die aber die Preise unnötig in 
die Höhe treiben und die Haltbarkeit/Zuverlässigkeit reduzieren.

Fairerweise muß ich aber zugeben, daß ich nicht weiß, wie lange das 
Gerät tatsächlich benutzt wurde, also wie lange es wirklich gehalten 
hat. Es ist ein Schuppenfund.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Anmerkung: Die Einteilung in drei Funktionsblöcke ist gelungen, 
lediglich der 1 Megaohm-Widerstand ganz links im Schaltbild erfüllt eine 
andere Funktion, also nicht zur (Funk-)Entstörung.
Da das, ganz allgemein, häufig ein Rätsel ist, welche Funktion dieser 
Widerstand erfüllt, also:

"Welche Funktion erfüllt der ganz links eingezeichnete Widerstand?"

Kommt in unterschiedlichsten Apparaten und Geräten genau so vor!

Schon mal für alle: Es ist definitiv kein Zeichenfehler :-)

(In meiner Lehrzeit sollte ein Dipl.-Ing(FH) namens C. B. die 
Ladeschaltung einer elektrischen Zahnbürste abkupfern, er liess einen 
Facharbeiter aus der Abteilung ein Komplettgerät (Ladeschale,induktiv, 
galvanisch getrennt) komplett zerlegen und einen Schaltplan zeichnen. 
Immer wieder fragte der Herr Schnösel bei dem Zeichner an, ob der 
Widerstand wirklich da so sitze. Ja, tut er. Verbrät scheinbar sinnlos 
Leistung. Schnöselingenieur liess sich die Platine bringen, zeichnete 
selber Leiterzug für Leiterzug ab, Verzweiflung macht sich breit. 
Irgendwann 4 Leute an dem Platinchen...und der Chef, der war ein prima 
Typ. Aber der andere, der Ing. Herr C. B. und ich konnten uns einfach 
nicht leiden, an meinen Eltern hatte er was auszusetzen, einfach ein 
Depp. Weil völlig unbegründet. Ich konnte mir ein leises Grinsen einfach 
nicht verkneifen :) Als dann wirklich noch dr Chef der Klitsche, 
immerhin 15 Leute, nicht "drauf kam", welchen Zweck jener Widerstand 
denn hätte, hatte ich halt doch Erbarmen. Ich verrate es jetzt noch 
nicht, mal sehen, was so alles kommt, an Vorschlägen. Ist ja 
Anti-Corona-Unterhaltungsthread.. )

von svensson (Gast)


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Habe ich auch schon gerätselt...

Blitzschutz?

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Muahaha....o.k., o.k., wegen der Uhrzeit dann doch gleich die Auflösung 
gewünscht?

Damals im Rateteam, ähh, "Lehrbetrieb", ein Dipl.-Ing.(FH), einer (TU), 
ein "staatlich geprüfter Techniker IHK", Rest gelernte Facharbeiter 
Energietechnik oder IT.

Ich wart' noch ein Minütchen, Blitzschutz ist es wirklich nicht :-)

von Nichtverzweifelter (Gast)


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So, hier die Auflösung:
Der Kondensator über dem Netzeingang, im Schaltbild ganz links, wird 
ständig umgeladen. Ziehst Du den Netzstecker, bleibt der letzte 
Augenblickswert der Netzspannung an diesem Kondensator einfach stehen. 
Die negative Halbwelle der Netzspannung immer, die positive, solange die 
Augenblicksspannung geringer als die Ladespannung des "dicken" Elkos 
ist.
Eine zufällig hohe, aber negative Spannung bleibt für immer, auch wenn 
der Ladeelko leergelutscht ist. "Immer" ist überzeichnet, aber lange 
genug halt, bis Du zufällig an die blanken Kontakte des gerade gezogenen 
Netzsteckers kommst. Weil das Schreckreaktionen (Fallenlassen) 
hervorrufen kann, ist der Entladewiderstand Vorschrift.
Bei gezogenem Netzstecker darf die "angebotene" Energie nur einen ganz 
kleinen Joulewert haben und muss innerhalb von kürzester Zeit völlig 
abgebaut sein.

Da reagierten sie "damals" in der Firma mit Schweigen. Mit schweigender 
Zustimmung. Weils stimmt. Vor allem aber war es Prüfungsstoff der 
Ingenieure gewesen, harharhar :-)

von svensson (Gast)


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Das wäre meine zweite Wahl gewesen.

Mich wundert, daß dieses Gerät keinen Schutz gegen Überspannung hat. 
Evtl. könnte/sollte man Sicherung, 10 Ohm Widerstand und einen 275V 
Varistor nachrüsten?

von michael_ (Gast)


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Da gibt es nichts zu schützen.

von svensson (Gast)


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Ich habe ein moderneres Gerät aufgemacht, das hat einen Schutz aus 
Glasfeinsicherung, Thermosicherung, Vorwiderstand und Varistor.

von hinz (Gast)


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svensson schrieb:
> Ich habe ein moderneres Gerät aufgemacht, das hat einen Schutz aus
> Glasfeinsicherung, Thermosicherung, Vorwiderstand und Varistor.

Und die Sicherung ist für Laien austauschbar? Wenn nicht, dann ist das 
keine Verbesserung.

von svensson (Gast)


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Die Sicherung steckt in einem abgedeckten Halter, aus dem man sie 
einfach herausziehen kann.

Dafür muß allerdings das Gehäuse geöffnet werden. Ob das jetzt "für 
Laien austauschbar" ist? Heute bestimmt nicht, damals vielleicht schon?

1980 gabe es ja noch genügend Radio-/Fernseh-Werkstätten, die das ggf. 
schnell erledigt hätten; preiswerter als Neukauf dürfte das auf jeden 
Fall gewesen sein.

von hinz (Gast)


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svensson schrieb:
> Die Sicherung steckt in einem abgedeckten Halter, aus dem man sie
> einfach herausziehen kann.
>
> Dafür muß allerdings das Gehäuse geöffnet werden. Ob das jetzt "für
> Laien austauschbar" ist? Heute bestimmt nicht, damals vielleicht schon?

Auch damals nicht.


> 1980 gabe es ja noch genügend Radio-/Fernseh-Werkstätten, die das ggf.
> schnell erledigt hätten; preiswerter als Neukauf dürfte das auf jeden
> Fall gewesen sein.

Die hätten auch ohne VDR und Sicherung reparieren können.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Die Energie, die ein Weidezaungerät pro Impuls abgeben darf, ist in der
DIN EN 60335-2-76 festgelegt, und kann (je nachdem, bißchen kompliziert, 
das Ganze) über 5 Joule betragen.
Dem (nicht?) verzweifelten Märchenonkel ist dies offenbar völlig 
unbekannt.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Der kleine rote Elko ist wahrscheinlich das einzige defekte Bauteil auf 
der Platine.
Die Oxydschicht auf den Alufolien ist dahingeschwunden, und konnte 
mangels Chemie nicht wieder aufgebaut (formiert) werden. Dünnere 
Isolierschicht - höhere Kapazität. Gleichzeitig ist der Leckstrom so 
weit angestiegen, daß in dieser Schaltung ca. 18 Volt nicht mehr 
überschritten werden. Das ist zu wenig für den Diac, und der Thyristor 
wird nicht mehr gezündet.
Einfach diesen Elko durch einen Wald-und-Wiesen-Elko mit 10µF/50 oder 
63V ersetzen, und die Kiste läuft wieder.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Au weia, der "schreckliche Sven" wieder...

Frage: Wer hat sich hier im gesamten Thread auch nur ansatzweise 
"gestritten" über Deine 5 Joule Grenze?
Antwort: Bisher niemand.
Frage: Wen genau interessieren in den USA deutsche DIN-Normen?
Antwort: Wahrscheinlich niemanden wirklich.

Aber Hauptsache, blöd in meine Richtung geblökt, stimmts?

Der TO hat schon lange geäußert, wegen Coronabeschränkungen zur Zeit 
nicht zu seiner Werkstatt zu kommen. Er hat auch geschrieben, dass es 
ein Scheunenfund ist. Er ist also in keiner zeitlichen "Notlage", jetzt 
schnell und unbedingt eine Reparatur durchzuziehen zu müssen, auch gegen 
Corona-Ausgangsbeschränkungen.
Ganz im Gegenteil, er hat Zeit und Geduld genug, einen Schaltplan zu 
zeichnen, sich grundlegende Gedanken zu machen. Über Sinn und Zweck 
jeden Bauteils, über mögliche Verbesserungen (Überspannungsschutz, 
Preiswürdigkeit, lean construction). Er will dazulernen!

Du nicht!

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Ich könnte auch anders formulieren:

Entschuldige bitte, sven, dass ich Dich gezwungen habe, mitzulesen...

Es ist halt offensichtlich so, dass TO kein einziges Bauteil zu hause 
hat. Für den 10uF hatte er bereits einen eigenen Thread aufgemacht. 
Schick ihm doch einfach einen. Und geh' mir nicht auf den Sack. DANKE

von svensson (Gast)


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Doch ich habe ein Bauteil da, nämlich 275V Varistoren.
Heute habe ich den kleinen Elko bestellt, da ich mir gut vorstellen 
kann, daß dieser defekt ist. Und den DIAC sicherheitshalber auch, bei 
satten Kosten von 0,04 €.

Ich habe auch etwas zur Norm herumgegoogelt und auch (in einem 
österreichischen Dokument) die Begrenzung auf 1 Hz, 10 ms und 5 J 
gefunden. Andererseits werden vereinzelt auch Geräte mit 25 J verkauft.
Ist aber auch egal, denn mein vorliegendes Gerät hat rund 2,5 J 
Eingangsenergie, da gibt es bestimmt noch Verluste im Hochspannungsteil.

von svensson (Gast)


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Falls es jemanden interessiert (und ich es richtig verstanden habe), 
dann dürfen die Geräte seit 2010 generell maximal 5 J Impulsenergie bei 
Lasten zwischen 50 und 500 Ohm haben.
Ausnahme sind wohl bis zu 15 J, aber mit einer Verzögerung von 15-60s, 
d.h. nach einem "Erstkontakt" schaltet das Gerät in einen stärkeren 
Modus.
Die Angaben 25 J, die sich heute noch finden lassen, sind dann die 
"Eingangsenergie", nicht das, was hinten ankommt.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Hallo Svensson,

ist mir, dem Nichtverzweifelten Märchenonkel, alles bekannt. Pass aber 
bloß auf, dass der "schreckliche sven" nicht Wind davon bekommt.

Ich hatte ja bereits die amerikanischen Verhältnisse erwähnt, dort geht 
es auch selten um das "Zusammenhalten der Kuhherde, auch 3 Wochen", 
sowie die vermeintlich unterlassene Hege.

In der "Kornkammer Amerikas" geht es genau um das Gegenteil. Das 
Fernhalten von gefrässigen Tieren vom eigenen, landwirtschaftlichen 
Nutzpflanzen-Anbau.
Da ist maximale Batterie-Betriebsdauer Trumpf, Netzstrom so weit das 
Auge reicht nicht vorhanden.

Daher die "Fühler"-Betriebsart moderner Geräte, daher auch die Steuerung 
mittels Customchip.

Amerikanische Grossfarmer kaufen daher, ganz im Gegensatz zu den 
Ranchern, die Geräte mit dem "höchstem Dampf". Deutsche oder europäische 
Normen jucken da genauso wenig, wie deutsches oder europäisches 
Waffenrecht.

Auch nur, für "...wens interessiert" - der Vollständigkeit halber.

Mögliche Fehler:
- Leckstrom10uF zu hoch.
- Feinschluss des Diac.
- Trimmer hochohmig geworden
- 510k hochohmig geworden

von svensson (Gast)


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Die Amerikaner unterliegen aber auch irgendwelchen Normen. Und die 
Hersteller der Geräte bauen wohl so, daß sie möglichst überall 
vertrieben werden können.

Lt. MM sind die 510k und der Trimmer wohl okay. Im Bedarfsfalle läßt 
sich letzterer ja auch durch einen Festwiderstand ersetzen.
Ich wechsle daher zunächst den Elko, dann ggf. den (oder die ?) DIAC.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> - Die im grossen Ladekondensator gespeicherte elektrische Energie reicht
> problemlos aus, bei zufälligem Kontakt linke und rechte Hand, einen
> Strom über den Brustkorb zu schicken, der zu heftigsten Zuckungen führt.
> Im noch günstigen Falle... gibt das zumindest erhebliche
> Sekundärverletzungen, durch "sich selber k.o. schlagen", reicht aber
> eben auch für Wiederbelebungsmassnahmen. Genauer, Herzflimmern zu
> stoppen. Oder, ungünstig, es auszulösen.
>
> Die Folge von letztgenanntem ist, in unbeobachtetem Fall, keine weitere
> Person anwesend, ein ziemlich unangenehmer Tod.
> Ich weiß wovon ich rede, aus beruflichen Gründen (Medizintechnik), und
> werde jeden Einstieg in eine Diskussion darüber schlicht verweigern.
>
> Das darf auch "so" heutzutage weder gebaut noch vermarktet werden.

Ach, jetzt kapier ichs erst, Du hast vom Kondensator geschrieben, nicht 
vom Weidezaun. Ja dann...
War aber auch einfach viel zu viel Text um so ein banales Thema wie 
"Steckdose ist gefährlich". Das hat mein Sohn schon mit zwei Jahren 
verstanden.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Für Deine demonstrierte Begriffstutzigkeit kann ich nichts.

Wenn Du ein schlechteres Textverständnis hast, wie Dein zweijähriger 
Sohn, bitte ihn um Hilfe.

Bei dem von Dir genannten Aspekt geht es auch nicht um "Steckdose ist 
gefährlich" - lies einfach selbst.

von svensson (Gast)


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Ich könnte den großen Alu-Kondensator auch mit einem Schrumpfschlauch 
isolieren. Ich hätte wohl einen genügend großen da.
Allerdings könnte man dann die Aufschrift nicht mehr lesen, was bei 
einer erneuten Reparatur ungünstig wäre.

von Edson (Gast)


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svensson schrieb:
> Ich könnte den großen Alu-Kondensator auch mit einem Schrumpfschlauch
> isolieren. Ich hätte wohl einen genügend großen da.
> Allerdings könnte man dann die Aufschrift nicht mehr lesen, was bei
> einer erneuten Reparatur ungünstig wäre.

Wenn Du Dich damit vor elektrischem Schlag während der Reparatur 
schützen möchtest, kannst Du das machen, ansonsten würde ich davon 
abraten, weil der Schrumpfschlauch das ELKO-Gehäuse mechanisch vorspannt 
und außerdem thermisch Nachteile bringt (wenn auch in der Anwendung wohl 
nicht so gravierend).

von svensson (Gast)


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Während der Reparatur sehe ich lieber zu, daß außen am Gehäuse N liegt 
und nicht L. ;-)

von svensson (Gast)


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Hier die Rückmeldung:

Es war tatsächlich der kleine rote Kondensator. Ich habe ihn ersetzt 
durch einen 10uF/400V mit 12.000h bei 105°C, der wird es hoffentlich 
eine Weile tun. Die Diode habe ich auch durch eine 1N4007 ersetzt.

Der Kondensator hat eine viel zu hohe Spannung - ich weiß -, aber er 
paßte exakt in die Bohrungen. Offenbar haben "moderne" Kondensatoren 
eine kleinere Bauform durch bessere Dielektrika?

von svensson (Gast)


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Noch eine Verständnisfrage:

Das modernere Gerät hat ausnahmslos Folienkondensatoren statt Elkos. 
Wurde das gemacht, weil die längere Haltbarkeit haben?

Im Vergleich sind die riesig.

von Karl B. (gustav)


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svensson schrieb:
> Offenbar haben "moderne" Kondensatoren
> eine kleinere Bauform durch bessere Dielektrika?

Hi,
GPFs.
Sehen zwar schön aus, sind aber meistens kaputt.

svensson schrieb:
> Das modernere Gerät hat ausnahmslos Folienkondensatoren statt Elkos.
> Wurde das gemacht, weil die längere Haltbarkeit haben?

Nicht nur deswegen. Sie haben weniger Verlustbehaftung. Stichwort ESR.
Sind Elkos im NF-Signalweg eingebaut, gab es sogar einmal die (Un-)Sitte 
parallel zu allen Elkos noch 0,1µF MKTs zu schalten.
Scheint wieder aus der Mode gekommen zu sein.
https://www.elektroniknet.de/design-elektronik/elekromechanik/alu-elko-oder-folienkondensator-114056-Seite-2.html

ciao
gustav

von Gerald K. (geku)


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: Bearbeitet durch User
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