Hallo Leute, Hallo Entwickler, ich habe nach meinem Studium (Nachrichtentechnik-FH) ca 8 Jahre in einer kleinen Firma (10-mann) als einziger Ingenieur und als eine Art Allrounder gearbeitet. Meine Tätigkeiten waren unter anderem Kundendienst, Produktionsleitung und Qualitätsmanagement. Entwickelt wurde in diese Firma generell kaum etwas, da die Firma hauptsächlich vom Fertigung und Vertrieb von Fremdprodukten ihre Umsätze machte. Nun arbeite ich seit längerer Zeit nicht mehr bei dieser Firma und möchte mein Wissen vorzugsweise in der Entwicklung einbringen. Jedoch plagt mich große Selbstzweifel. In den Stellenanzeigen lese ich oft, Beispielsweise als Job Anforderung,(Man sollte mitbringen):"gute bis sehr gute Kenntnisse in dies und das"..."Sichere Umgang mit dem Tool Eagle oder GitHub" usw... Nun die Fragen die mich hierbei quälen und mich zögern lassen mich für meinen Traumberuf zu bewerben: Wie gut ist denn eigentlich für Arbeitgeber gut genug? Wie definiert sich für meinen zukünftigen Arbeitgeber "sichere Umgang"? Wie gut muss ich wirklich jetzt schon sein wenn ich mich bewerben möchte? Ich habe schon Berufserfahrung aber nicht als Entwickler, kann trotzdem aber schon was und ich glaube ich kann auch bei vielen Themen mitreden, aber reicht das den für den Einstieg als Entwickler/Programmierer aus? Mit einem echten Entwickler aus der Industrie habe ich mich ja noch nie messen können. Ich hab ja nie einen kennen gelernt. Werde ich auf den Job-bezogene Anforderungen allmählich in der Einarbeitungsphase trainiert ?? Ich kann mich selbst im Bezug auf meinen hard skills kaum einschätzen: C/C++ Programmierung: Ich habe mir alles selbst beigebracht und glaube ich kenne alle Aspekte der beiden Sprachen. Kann zu allen Aspekten was sagen. Programmiert habe ich auch schon hier und da mit Qt/Visual Studio usw. große Projekterfahrungen z.B. im Team habe ich allerdings nicht. Kann auch nicht jeden Syntax sofort auf Anhieb verstehen. Nicht jedem Bug kann ich auch ohne Hilfe aus Forum oder so finden. Mikrocontroller: Prinzip und Funktion sind mir bekannt. Ich finde mich in den Datenblättern gut zurecht. Hab mit Cortex M0, M3 und M4 einige kleine Hobbyprojekte schon gemacht. Darüberhinaus nicht. Tools: Beispielsweise Eagle, KiCad nur ausprobiert. Funktionen und Prinzip sind mir Bekannt. Ich benutze für meine eigene Projekte und Spielereien Tools wie Git/GitHub (Versionskontrolle). Dazu kommen noch mein Vorwissen aus HF-Bereich als Nachrichtentechniker. Wissen aus dem Berufsleben und meiner Studienzeit und zwei Zertifikate für Qualitätsmanagement. Zu meinem Alter: Bin Mitte 40. Wo Stehe ich eure Meinung nach als jemanden der ab jetzt ernsthaft in der Entwicklung mitmachen möchte und gerne sein wissen ständig und kontinuierlich verbessern möchte aber noch nie mit Profis gearbeitet hat? Wie gut könnt Ihr meine Chancen einschätzen sofern Ihr selber erfahrene Entwickler seid? Passe ich da überhaupt irgendwie rein? wenn nicht was gäbe es für alternativen für mich? Ich bin für jeden konstruktiven Tipp bzw Meinung Dankbar. So Hart es auch sein mag. Besten Dank auch fürs lesen.
Eine Firma, die Eagle als Layoutsystem nutzt würde ich schonmal generell meiden. Wenn kein Geld für ordentliches Werkzeug da ist, sind üblicherweise auch die Gehälter nicht so prall. Ansonsten würde ich sagen: Einfach bewerben! Entwicklung ist abwechslungsreich, aber man muss auch einiges Aushalten. Von vornherein nicht zu haltende Deadlines mit daraus entstehendem Schweinezyklus, der zwischen 0 und 200% Auslastung hin und her schlägt ist eher die Regel als die Ausnahme, scheint mir jedenfalls so, wenn ich meine eigenen Erfahrungen mit denen des Forums vergleiche. Zumindest ist das in kleineren Firmen bis Mittelstand so. Im Konzern wirds vermutlich ruhiger ablaufen, dafür auch eher langweilig werden.
Leo-M schrieb: > Wo Stehe ich eure Meinung nach als jemanden der ab jetzt ernsthaft in > der Entwicklung mitmachen möchte und gerne sein wissen ständig und > kontinuierlich verbessern möchte aber noch nie mit Profis gearbeitet > hat? Ehrlich gesagt: Sehr weit am Anfang. Viel zu lernen du noch hast. Ich will aber nicht sagen daß es hoffnungslos ist. Du hängst allerdings weit hinten dran. Andererseits: Ich habe auch schon Leute in Entwicklungsjobs erlebt, die waren m.E. unglaublich schlecht. Zwanzig Jahre BE nutzen absolut nichts, wenn man vor 15 Jahren aufgehört hat dazuzulernen. Insofern: Einfach bewerben. Sei ehrlich mit dem, was du kannst und was nicht.
Leo-M schrieb: > Wie gut könnt Ihr meine Chancen einschätzen sofern Ihr selber erfahrene > Entwickler seid? Passe ich da überhaupt irgendwie rein? Das Folgende jetzt wirklich nicht böse oder missgünstig gemeint, sondern meine ehrliche, ungeschminkte Einschätzung als erfahrener Entwicklungsingenieur in der Industrie: Leider stehen deine Chancen extrem schlecht. In deinem Alter werden nur noch Leute mit echter, relevanter Berufserfahrung in der Entwicklung eingestellt. Seiteneinsteiger und Autodidakten habe praktisch keine Chance mehr in der Entwicklung - das war früher mal anders, aber diese Zeiten sind lange vorbei. Zudem ist dein fachliches Profil objektiv betrachtet einfach sehr, sehr dünn. Als Anfänger auf einer Junior-Stelle ginge vielleicht etwas, aber wie oben erwähnt wird das nichts mehr mit Mitte 40. Tut mir leid, aber das ist so, denn die Unternehmen haben mehr als genug Auswahl an besseren Kandidaten, warum sollten sie dann ausgerechnet dich nehmen?
> Wo Stehe ich eure Meinung nach als jemanden der ab jetzt ernsthaft in > der Entwicklung mitmachen möchte und gerne sein wissen ständig und > kontinuierlich verbessern möchte aber noch nie mit Profis gearbeitet > hat? Sorry, das wird schwer. Grob gesagt: du hast keine für eine Entwicklungstätigkeit verwertbaren Erfahrungen. Dein jetziger Stand ist irgendwo knapp über Null. Dein AG wird dich nicht mit 45+ noch jahrelang ans Händchen nehmen wollen, damit du ständig besser wirst. Da nimmt er lieber einen Frischling mit halbwegs aktuellem Wissensstand. Vllt kannst du was aus dem C machen. Allerdings würde ich selbst niemanden einstellen (ja, ich bin so ein Fiesling), der das nur im Selbststudium gemacht hat.
Bürovorsteher schrieb: > Vllt kannst du was aus dem C machen. Allerdings würde ich selbst > niemanden einstellen (ja, ich bin so ein Fiesling), der das nur im > Selbststudium gemacht hat. Und das aus gutem Grund. Wer nicht in Teams gearbeitet hat, sich nicht ständig mit anderen professionellen Entwicklern ausgetauscht hat, der hat sich mit großer Wahrscheinlichkeit unbewusst einen ganz seltsamen Stil angeeignet, der ihm schwer wieder auszutreiben ist. Stell dir vor, du würdest eine Sprache wie Französisch nur alleine und nur aus Büchern lernen, ohne diese jemals mit Profis (Sprachlehrer oder native speakers) zu üben. Dann kannst du dir sicher vorstellen, dass du im Alltag so deine Probleme hättest und damit nur auf niedrigem Niveau unterwegs bist.
Bürovorsteher schrieb: > Sorry, das wird schwer. Grob gesagt: du hast keine für eine > Entwicklungstätigkeit verwertbaren Erfahrungen. Seid ihr bescheuert? Er kann: - Grundsätzlich programmieren - In mehr als einer Sprache - Weiß wie Versionskontrolle geht - Hat Eagle/Kicad schonmal genutzt - Kennt sich in HF-Technik aus und last but NOT least: - Ist mitten im Berufsleben und weiß, wie der Hase läuft. Wie man Dinge durchzieht. Wie man Ergebnisse erzielt. - Erfahrung Erfahrung Erfahrung. D.h. Methodenkenntnis. Kein Fachidiot. Alles das können Absolventen nicht. Mindestens 75% aller technischen Beschäftigten in den Betrieben können weniger.
MaWin schrieb: > Er kann: > - Grundsätzlich programmieren > - In mehr als einer Sprache > - Weiß wie Versionskontrolle geht > - Hat Eagle/Kicad schonmal genutzt > - Kennt sich in HF-Technik aus > > und last but NOT least: > - Ist mitten im Berufsleben und weiß, wie der Hase läuft. Wie man Dinge > durchzieht. Wie man Ergebnisse erzielt. > - Erfahrung Erfahrung Erfahrung. D.h. Methodenkenntnis. Kein Fachidiot. Völlig richtig. Im Raum Braunschweig findet er sofort eine Stelle.
> Seid ihr bescheuert?
Und du würdest den TO einstellen, wenn du der Firmeninhaber (nicht nur
subalterner Abteilungsleiter, der das finanziell nicht zu verantworten
hätte) wärest?
Und wieviel würdest du ihm zahlen?
Ich wünsche dem TO viel Erfolg auf seinem Wege.
Beitrag #6263596 wurde von einem Moderator gelöscht.
Logisch schrieb: > Völlig richtig. Im Raum Braunschweig findet er sofort eine Stelle. Wenn das wirklich so sein sollte: Super, dann ist ja alles in Butter. Ich kann aber sicher sagen, dass er bei meinem Arbeitgeber null Chancen hätte bei einer Bewerbung als Entwickler. Ist halt so.
Bürovorsteher schrieb: > Und du würdest den TO einstellen, wenn du der Firmeninhaber (nicht nur > subalterner Abteilungsleiter, der das finanziell nicht zu verantworten > hätte) wärest? Ja. Jedenfalls mit den gegebenen Informationen hat er deutliche Vorteile gegenüber dem Durchschnittsbewerber. Ich würde auf jeden Fall zu einem Gespräch einladen. Ich würde dann noch näher beleuchten, ob Methodenkompetenz vorhanden ist. Fachkenntnis ist gut und wichtig, aber zweitrangig. Das kann man sich aneignen. Aber wie gesagt, scheint ja hier auch deutliche Fachkenntnis vorhanden zu sein. > Und wieviel würdest du ihm zahlen? Ein übliches Gehalt für die entsprechende Stelle.
Qwertz schrieb: > Ich kann aber sicher sagen, dass er bei meinem Arbeitgeber null Chancen > hätte bei einer Bewerbung als Entwickler. Ist halt so. Ist es ein großes oder kleines Unternehmen? In welchem Bereich (grob) ist es?
MaWin schrieb: > Qwertz schrieb: >> Ich kann aber sicher sagen, dass er bei meinem Arbeitgeber null Chancen >> hätte bei einer Bewerbung als Entwickler. Ist halt so. > > Ist es ein großes oder kleines Unternehmen? In welchem Bereich (grob) > ist es? Wenn du der echte MaWin bist, dann müssest du das eigentlich wissen, da du dann nicht erst seit gestern in diesem Forum unterwegs bist. Es ist ein größeres Unternehmen im Bereich Medizintechnik.
Da man Entwickler nicht an einer Schule lernen kann, wuerd ich mir anschauen, was ein Kandidat kann, was er sich vorstellen kann, und wieweit der Lernwille vorhanden ist. Weshalb nicht einstellen ? Vielleicht nicht grad zum maximalen Lohn... - Ein controller reicht nicht, etwas mehr uebersicht sollte da sein - Die Kommunikationsgeschichten, Medien, Protokolle - Debugging in Hardware und Software - Irgendwann sollte das Geraet auch in Produktion gehen, wie skaliert das - Dann sollten auch noch Normen erfuellt werden - Fehlerrechnung, Anforderungen aufnehmen, umsetzen Wie lange kann ich mir's leisten einen Mitarbeiter aufzubauen ? Wieviel darf das kosten ? Wieviel kann der Mitarbeiter entgegenkommen ? Es kommen Leute, die wollen einen maximalen Lohn. Bedeutet, die muessen ab dem ersten Tag produktiv arbeiten. Da muss dann das Profil maximal passen. Und wenn sie auf der anderen Strassenseite 100 Euro mehr angeboten bekommen gehen sie dorthin. Die darf man nicht ausbilden. Lohnt sich nicht. Da laufen Generationen auseinander. Noch doofer ist es Entwicklungen wegen Kosten auszulagern.
Qwertz schrieb: > Leider stehen deine Chancen extrem schlecht. > Seiteneinsteiger und Autodidakten habe praktisch keine > Chance mehr in der Entwicklung - das war früher mal anders, aber diese > Zeiten sind lange vorbei. Mumpitz! Fachlich ist der TO auf dem Niveau eines ET-Absolventen 2012. Das unterscheidet sich nicht von einem Absolventen 2020. Bspw. hat ein Absolvent von heute in der Regel nie mit einem PCB-Tool gearbeitet. Er kann sich also auf die selben Positionen bewerben wie der ET-Jungspund von heute, also nix von wegen "Autodidakt" oder gar "Seiteneinsteiger". Und in der HW-Entwicklung gibt es jede Menge 'simpler' Aufgaben wie Kabel/Buchsen/IC-Auswahl, Produktionsschulung, etc pp. an denen sich Absolventen schwer tun. Weiteres Beispiel: Anfertigen von Kabelzeichnungen. Erfahrung mit Maker .projekten wie RasPi, Arduino und so reicht für wiele Test- und Prüfaufbauten (ja auch das macht die Entwicklung) aus. https://www.elektroniknet.de/taugen-raspberry-arduino-co-fuer-den-industrieeinsatz-128230.html Beitrag "Wo wird der Arduino genutzt" Beitrag "AVR oder STM32 für Entwicklungsprojekt" Ich würde mal speziell im Bereich Automatisierungstechnik/SPS schauen, gerade dort braucht man Leute, die Hardware so entwickeln das es zu 'Fremdprodukten' und 'Zulieferteilen' passt.
Berufsrevolutionär schrieb: > Er kann sich also auf die selben Positionen bewerben wie der > ET-Jungspund von heute, also nix von wegen "Autodidakt" oder gar > "Seiteneinsteiger". Den ersten Teil deines Satzes habe ich doch gar nicht bestreiten. Im Gegenteil schrieb ich: "Als Anfänger auf einer Junior-Stelle ginge vielleicht etwas.". Aber: - Der Threadersteller ist kein ET-Jungspund, sondern bereits Mitte 40. - Natürlich ist er Seiteneinsteiger, da er bisher jahrelang an anderen Themen gearbeitet hat, und nicht als Entwickler tätig war. - Er ist sehr wohl auch Autodidakt, denn er schreibt: Leo-M schrieb: > C/C++ Programmierung: Ich habe mir alles selbst beigebracht und glaube > ich kenne alle Aspekte der beiden Sprachen. - Im Übrigen lässt der hintere Teil der obigen Aussage auf völlige Fehleinschätzung seiner Fähigkeiten schließen. Summa summarum: Das wird schwer. Mit viel Glück findet er eine Klitsche, bei der er sich als Junior-Entwickler bei niedrigem Gehalt austoben darf. Ich halte nichts davon, Dinge schön zu reden. Damit ist niemandem geholfen.
Qwertz schrieb: > Summa summarum: Das wird schwer. Mit viel Glück findet er eine Klitsche, > bei der er sich als Junior-Entwickler bei niedrigem Gehalt austoben > darf. > Ich halte nichts davon, Dinge schön zu reden. Damit ist niemandem > geholfen. Naja bei dir geht es aber ums "schlecht" wenn nicht gar "absichtlich falsch reden". Es geht hier offensichtlich um Entwicklung im Embedded Bereich, PCB-Erstellung, Hardware-Kram. Dazu braucht man vornehmlich ET-Kenntnisse Schaltungstechnik etc. pp. das ist alles Ausbildungsstoff für den TO. Nachrichtentechnik ist ohnehin der klassische Ausbildungsgang für einen Hardwareentwickler. Seit 30 Jahren gern aktualisiert zum Studiengang Informationstechnik (+digitalcontroller, Kommunikationsprotokolle). Grundkurs Programmieren gehört meines Wissens auch zu allen ET-Studiengängen. Da wiederholt von Seiteneinsteiger oder Autoditakt zu reden ist schon mehr als dreist. > Der Threadersteller ist kein ET-Jungspund, sondern bereits Mitte 40. Bei dir klingt das, als ob die 40+ jährigen (bspw. hier im Forum) die Altersdebilen Deppen sind, die sich von den 25-- (bspw. auch hier im Forum) vorführen lassen müssen wie man heute in der Industrie arbeitet??? Also 0 Jahre Berufserfahrung schlägt 10 Jahre Berufserfahrung?! Ernsthaft?! Arbeitest Du bei Audi und stehst bei den dortigen Handwerkern auf der 'schwarzen Liste' ?! https://www.spiegel.de/karriere/fliesenleger-michael-schmiedl-und-die-audi-ingenieure-der-handwerker-hat-recht-a-1248107.html
Berufsrevolutionär schrieb: > Naja bei dir geht es aber ums "schlecht" wenn nicht gar "absichtlich > falsch reden". Nein. Ich sag nur gerade heraus, wie es ist. Mag sein, dass dir das nicht passt, ist aber dein Problem. Berufsrevolutionär schrieb: > Also 0 Jahre Berufserfahrung schlägt 10 Jahre Berufserfahrung?! > Ernsthaft?! > Arbeitest Du bei Audi und stehst bei den dortigen Handwerkern auf der > 'schwarzen Liste' ?! Was phantasierst du dir nur für einen Mist zusammen? Ich bin selber kein Jungspund mehr, daher weiß ich auch, wovon ich rede.
Naja, ich selbst habe mich vor das Programmieren immer herumgedrückt und nach meinem E-Technik-Studium mit Schwerpunkt Hochfrequenztechnik bin ich -falscher Fehler- nicht in die Entwicklung gegangen, sondern als EMV-Testingenieur angefangen. Und ich bezweifle, daß ich jetzt (auch Mitte 40 wie der Threadersteller) in einer Entwicklungsabteilung anfangen könnte oder überhaupt nur den Hauch einer Chance hätte.
Ich bin ungefähr in demselben Alter. Nach dem ETechnik Studium bin ich sofort als hardwareferner SE eingestiegen und arbeite seitdem in diesem Bereich. Programmiersprachen kann ich gut. Meine Chancen als hardwarenaher SE (Embedded) einen Junior Job zu finden, würde ich als gegen Null einschätzen. Ja selbst meine Chancen von aktuell der Java Welt in die C# zu wechseln würde ich als sehr schlecht einstufen. Nun kann sich der TE ausrechnen, wie ich seine Chancen einschätze als Entwickler nochmal in dem Alter Fuss zu fassen. Wenn ich einen Anfänger brauche, stelle ich einen günstigen 25 jährigen ein.
Achso: Meiner Erfahrung ist außerhalb des Junior Bereichs hart = hart, siehe Thread Überschrift. Für Junior stellt man Absolventen ein.
Lieber Leo-M, AG haben es i.d.R. gar nicht gerne, wenn man ohne triftigen Grund mitten im Berufsleben mal so geschwind die Tätigkeit (oder das Aufgabengebiet) wechseln möchte. Wenn Du 8 Jahre lang "Kundendienst, Produktionsleitung und Qualitätsmanagement" gemacht hast, dann suche Dir einen Job, wo Du das auch weiterhin ausüben kannst. Leo-M schrieb: > Nun arbeite ich seit längerer Zeit nicht mehr bei dieser Firma... Warum bist Du denn von der ersten Firma überhaupt weg? Wäre es nicht sinnvoller gewesen, erst zu schauen, wo was geht, und dann zu kündigen? Dann hättest Du wenigstens aus ungekündigter Position eine "neue Herausforderung" suchen könnnen. So ist es ganz ungünstig. Ich sehe gar nicht so sehr die fachliche Kompentenz im Hauptfokus; klar für einen Entwickler-Job im embedded-Bereich reicht es nicht, aber es gibt schon noch andere Tätigkeiten, die abgearbeitet werden müssen, bis ein Produkt auf den Markt kommt. Nein, ich sorge mich um Deinen beruflichen Lebenslauf. Nach allem was ich jetzt gelesen habe, sieht der (zumindest für einen potentiellen AG) recht ungünstig aus. Vllt. gibt es ja eine Position in einem größeren Laden, wo Du als Schnittstellenmanager (=fachbereichsübergreifende Querschnittskompetenzen), arbeiten kannst, allerdings fallen solche Stellen als erstes dem Rotstift zum Opfer. Evtl. geht ja auch was im Bereich testing, EMV, QM, Homologation, AV, Production ramp up usw.. Oder etwas, wo Dein Alter auch ein Vorteil sein könnte, (z.B. Schnittstelle zum Kunden) V.a. aber solltst Du jetzt wenigstens in Deiner angestammten Branche bleiben, damit nicht noch ein weiterer Bruch im Lebenslauf hinzukommt. P.S. Google mal nach Heiko Mell!
Berufsrevolutionär schrieb: > Ich würde mal speziell im Bereich Automatisierungstechnik/SPS schauen, > gerade dort braucht man Leute, die Hardware so entwickeln das es zu > 'Fremdprodukten' und 'Zulieferteilen' passt. Nach meinen Erfahrungen - ich habe selbst Leute eingestellt - trifft diese Aussage die Situation am besten. Mit den Erfahrungen "von allen Gebieten Grundkenntnisse, aber mehr nicht" kann man keine Produktentwicklung machen. Aber zusammen mit der Erfahrung aus der vorigen Tätigkeit passt das gut für einen Kundenberater, bei einer Firma, die aus einem Baukasten individuelle Kundenprojekte zusammenstellt. Da muss man möglichst schon beim ersten Gespräch eine Abschätzung vornehmen, welche der Kundenvorstellungen leicht erfüllbar sind, für welche eine kleine, mittlere doer große Anpassentwicklung nötig ist und was nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand geht. Deshalb nach (mittleren) Firmen suchen, die nicht nur Standardprodukte anbietet, sondern auch kundenspezifische Produktanpassungen anbietet. Und dann sollte natürlich auch die Branche passen. (Auch SAP bietet kundenangepasste Softwarelösungen, aber die Leute, die da mit dem Kunden zu tun haben, müssen Softwareexperten sein, da reichen ein paar C / C++ Grundlagen nicht.)
ok, vielen Dank erstmal an alle. Ich habe bereits jetzt schon von euren Tipps, Meinungen und Einschätzungen sehr viel profitieren können. Aber ich will mich noch nicht damit zufrieden geben. Qwertz schrieb: > meine ehrliche, ungeschminkte Einschätzung als erfahrener > Entwicklungsingenieur in der Industrie: Respekt und vielen Dank für Deine ehrliche Meinung. Die ist mir sehr viel Wert. Aber ich wünschte, Du hättest z.B einige Konkrete Beispiele oder Herausforderungen genannt, Beispielsweise typisch aus deinem Arbeitsalltag an denen einer wie mich, deiner Meinung nach scheitern könnte und damit als Entwickler ungeeignet wäre. Beispiel: - Ein stück Code auf GitHub- Repo bei dem ein Bugfix gemacht werden musste aus deinem früheren Projekten. Oder Coding Guidelines was von euch eingesetzt wird. - Beschreibung eines Problems und deine Herangehensweise. - Es ist auch irgendwo das Wort Methodenkompetenz gefallen. Was verstehst Du den darunter und wie ist deine Methodenkompetenz als erfahrener Profi? Ich brauch etwas konkreteres an dem ich messen kann. Will wissen wie ich es gemacht hätte. wenn Du verstehst was ich meine. An einer anderen Stelle schreibst Du, dass Autodidakten praktisch keine Chance haben in der Entwicklung. Das finde ich seltsam. Weil ich mir nicht vorstellen kann, dass wir alles was uns zum Profi macht aus der Uni mitbringen oder von unseren früheren Mentoren, die uns auf der Arbeit begleiten haben lernen. Irgendwo müssen alle Ingies Autodidakt sein wenn sie leidenschaftlich und ernsthaft ihren Beruf ausüben wollen. Dahingehend frage ich einfach mal: Wie hast Du z.B C-Programmierung gelernt und wie setzt Du es ein. Was für Bücher darüber oder über andere Arbeitsrelevante Themen liest Du? wie hällst Du dich Up to date? Und da ich schon dabei bin: Qwertz schrieb: > Leo-M schrieb: >> C/C++ Programmierung: Ich habe mir alles selbst beigebracht und glaube >> ich kenne alle Aspekte der beiden Sprachen. > - Im Übrigen lässt der hintere Teil der obigen Aussage auf völlige > Fehleinschätzung seiner Fähigkeiten schließen. Das kann gut sein, dass ich mich in dieser Sache falsch einschätze. Aber es wäre schön wenn Du es zumindest ein wenig näher erläutern würdest. Denn deine Aussage impliziert ja, dass die Programmiersprachen unendlich sind hinsichtlich Ihren Aspekten so dass niemand wirklich alle diese Facetten und Aspekten kennen kann. Das kann ich nicht so richtig nachvollziehen. Einfach damit ich verstehe und weis warum ich diesen Satz über meine Fähigkeit besser in der Bewerbungsprozess nicht erwähnen sollte. Die anderen Entwicklern in der Runde können natürlich auch gerne auf diese Fragen eingehen wenn sie sich angesprochen fühlen. Entwicklung, sowohl Hardware wie auch Software ist eine Herzenssache für mich. Das wollte ich schon immer machen. Mit dieser Ambition habe ich E-Technik studiert. Hab Spaß am Code-Schreiben. Aber nicht ohne Perspektive. Ich möchte damit was echtes bewirken bzw. Geld verdienen. Ich habe aber eben diese Befürchtung bei meiner Bewerbung, dass ich im Hinblick auf eine Entwicklungsjob potentiell zwar Dinge kann und gute bis sogar sehr gute Skills habe, die auch gefragt sind, vonn dennen aber leider weder ich selbst etwas weis noch der potentielle Arbeitgeber. Weil sie noch nie jemanden gesehen hat und ich sie auch nie zu sprache gebracht habe. Weil ich die ganze Zeit davon ausgegangen bin, dass die anderen bei denne ich arbeiten würde mit etwas anderem kochen als das Wasser was ich habe. Nicht, dass ich am ende des Tages mit meinem "gebalten" C++ Wissen und alle andere Dinge, die ich in den Jahren mit Mühe gelernt habe, Taxi fahren muss.(Respekt an dieser Stelle an alle Taxi-Fahrer. Aber ich will eben was anderes machen. ;)) Das war der Zweck von diesem Thread. Danke fürs lesen.
Leo-M schrieb: > Denn deine Aussage impliziert ja, dass die Programmiersprachen unendlich > sind hinsichtlich Ihren Aspekten so dass niemand wirklich alle diese > Facetten und Aspekten kennen kann. Das kann ich nicht so richtig > nachvollziehen. Naja. Ich würde dem durchaus zustimmen, dass es sehr lange dauert, bis man alle Aspekte einer Programmiersprache verstanden hat. Ich programmiere seit über 20 Jahren in C (unter anderem). Ich finde immer noch Dinge, die ich nicht wusste. Ja, es wird mit den Jahren weniger. Und es wird wahrscheinlich exponentiell weniger (oder so). Aber Null wird es wahrscheinlich nie. Zu allen Aspekten einer Sprache (hier C) zähle ich auch sowas wie: - Was ist alles UB? - Was ist lediglich implementation defined. - Wie funktioniert Typpromotion und Typbalancierung (ja, das wissen die meisten C-Programmierer nicht im Detail). - und wahrscheinlich tausende andere Sachen. Bei modernen komplexeren Sprachen dauert es noch länger. Zum Glück muss man aber auch nicht alles verstanden haben, um eine Sprache gut einsetzen zu können. Aber eine Aussage wie: "Ich verstehe alle Aspekte von C" ist für mich ein starker Hinweis darauf, dass der Bewerber eben nicht alles weiß. Denn sie zeigt, dass der Bewerber nicht weiß, was er nicht weiß.
Das ist ein Autodidakt, also ein Juniorcoder.
Beitrag #6264752 wurde von einem Moderator gelöscht.
Leo-M schrieb: > Irgendwo müssen alle Ingies Autodidakt > sein wenn sie leidenschaftlich und ernsthaft ihren Beruf ausüben wollen. > Dahingehend frage ich einfach mal: > Wie hast Du z.B C-Programmierung gelernt und wie setzt Du es ein. Was > für Bücher darüber oder über andere Arbeitsrelevante Themen liest Du? > wie hällst Du dich Up to date? Hi Leo-M Der Unterschied zwischen einem Uni-Abgänger / Berufsanfänger und dir ist, dass der Berufsanfänger eine Juniostelle besetzt - und auch dort erstmal mit hoher Wahrscheinlichkeit "nur" in ein kleineres Unternehmen hereinkommt, in dem er die ersten paar Jahre das nötige Fachwissen aufbaut. Dann, nach ein paar Jahren, kommt der erste Wechsel auf seine Wunschstelle - dieses mal aber mit wesentlich besseren Karten, weil er nun nachweisbare Berufserfahrung in der Entwicklung hat, die für den nächsten Arbeitgeber interessant sind. Diese Voraussetzung hast du nicht mit deinen 40+ Jahren. Das macht aber nichts, denn der Zug ist in meinen Augen nicht abgefahren. Ich bin in einer ähnlichen Situation und verfolge folgende Strategie: Wenn du wirklich gerne einen Berufsschwenker machen und in die Entwicklung willst, schraube deine Erwartungen an das Unternehmen/Gehalt/Arbeitsbedingungen herunter, fange in einem kleinen Betrieb an (bei dem du dann das Mädchen für alles wirst und nahrhafte Berufserfahrung in der Entwicklung bekommst) und wechsel dann später in einen größeren Betrieb sofern gewünscht, denn dann hast du wesentlich bessere Chancen, weil du nachweisen kannst, dass du aus der der Entwicklung kommst und in die Entwicklung gehst. Auch wenn Kleinbetriebe bezüglich Arbeitsbedingungen iA schlechter darstehen, so haben sie den enormen Vorteil, dass du dort in mehreren Bereichen in der Entwicklung Erfahrung bekommst, die dir im Nachhinein nützt. Viel Erfolg! Gruß,
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MaWin schrieb: > Zu allen Aspekten einer Sprache (hier C) zähle ich auch sowas wie: > - Was ist alles UB? > - Was ist lediglich implementation defined. > - Wie funktioniert Typpromotion und Typbalancierung (ja, das wissen die > meisten C-Programmierer nicht im Detail). > - und wahrscheinlich tausende andere Sachen. Na dann bin ich ja immerhin froh, dass ich nicht ganz so weit weg vom Schuss bin ;). Na gut, alle Situationen mit undefinded behavior könnte ich jetzt wahrscheinlich nicht sofort aufzählen. Aber was der Rest betrifft, das motiviert mich ;) Danke. Alex schrieb: > Wenn du wirklich gerne einen Berufsschwenker machen und in die > Entwicklung willst, schraube deine Erwartungen an das > Unternehmen/Gehalt/Arbeitsbedingungen herunter Ganz ehrlich im Moment sind mir das Gehalt und auch sogar Arbeitsbedingungen sowas von Egal. Ich würde sagen wir das erste Jahr (und das meine ich wirklich ohne Übertreibung) sogar für einen Hungerlohn arbeiten und in der Firma auch Wohnen wenn es sein muss. Hauptsache ich hol nach was ich glaube alle die Jahre verpasst zu haben. Das machen was ich schon immer machen wollte. Irgendwas handfestes auf die Beine zu stellen und endlich in irgendwas richtig überdurchschnittlich gut zu sein. Ich habe in meiner alten Firma auch kaum mehr als 40K verdient. Hab auch nie nach Gehaltserhöhung gefragt. Anfangs war es auch Ok. Ich war dort wirklich Mädchen für alles, froh dass ich überhaupt einen Job sofort nach dem Studium finden konnte. Obwohl es oft genug Action gab war ich da trotzdem der King. Aber ich realisierte nach un nach, dass es da wirklich null Weiterbildung, aber auch in gar keiner Weise möglich ist. Ich kamm mir vor als würde ich auf dem Mond arbeiten. @Alex, Danke Dir für deinen Tipp.
Leo-M schrieb: > Ich würde sagen wir das erste Jahr > (und das meine ich wirklich ohne Übertreibung) sogar für einen > Hungerlohn arbeiten und in der Firma auch Wohnen wenn es sein muss. Mit der Einstellung findest du sicherlich einen Job, allerdings wirst du dann auch immer klein gehalten. Wie ich schon anfangs schrieb: Bewirb dich bei Firmen in deinem Umkreis. In einem Bewerbungsgespräch und spätestens in der Probezeit wird man dann beiderseits sehen, ob das praktische den Vorstellungen entspricht. Wie gesagt, man muss den Entwicklerjob mögen. Wobei die Frage hier ist, was du dort tatsächlich machen willst. je größer die Firma, desto spezifischer (und abgegrenzter) die Arbeitsaufgaben. Bis hin zu Konzernjobs, wo du als Entwickler mehr damit zu tun hast Papier zu erzeugen als tatsächlich an Schaltungen zu arbeiten. Je kleiner das Team, desto mehr Mädchen für alles bist du. (und desto stärker kommt der oben genannte Schweinezyklus durch) Das geht also nur, mit einer gehörigen Portion Streßtoleranz. p.s. lass dich nicht von den Kommentaren hier entmutigen! Hier im Forum ist egal, welche Frage du stellst, welchen Hintergrund du hast. Es gibt immer 50% die meinen, du hast überhaupt keine Chance, weil nur Halbgötter, wie sie selbst, würdig sind, solch einen Job angeboten zu bekommen, natürlich immer auch mit einem Gehalt von 150k und mehr. Darunter steht man nicht auf. Diese Überflieger schaffen es schnell, Unentschlossene zu entmutigen. Dabei ist die spezifische Situation, die Soft- und Hardskills welche du besitzt, vollkommen unklar und in solch einem Thread überhaupt nicht zu erörtern. Also kann der Rat nur sein: Bewirb dich, mach das beste draus und schau dir in der Probezeit an, ob der Job deinen Vorstellungen entspricht.
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Leo-M schrieb: > Aber ich realisierte nach un nach, dass es da > wirklich null Weiterbildung, aber auch in gar keiner Weise möglich ist. Du verwechselst Weiterbildung mit Karriere. Natürlich ist in Zeiten von Internetanschluss für jeden Depp Weiterbildung möglich, schreibst ja oben selbst das Du Dich in Sachen Anwendungsprogrammierung und mikrocontroller berufsbegleitend qualifizierst hast. > Ich kamm mir vor als würde ich auf dem Mond arbeiten. Zumindest erweckst Du den Eindruck du würdest auf dem Mond leben, daran solltest Du arbeiten.
Leo-M schrieb: > In den Stellenanzeigen lese ich oft, Beispielsweise als Job > Anforderung,(Man sollte mitbringen):"gute bis sehr gute Kenntnisse in > dies und das"..."Sichere Umgang mit dem Tool Eagle oder GitHub" usw... > Nun die Fragen die mich hierbei quälen und mich zögern lassen mich für > meinen Traumberuf zu bewerben: Wie gut ist denn eigentlich für > Arbeitgeber gut genug? Wie definiert sich für meinen zukünftigen > Arbeitgeber "sichere Umgang"? Da gibt es keine Definition, die Frage ist einfach, wen du als Mitbewerber hast. Natürlich ist es dem AG am liebsten, wenn er jemanden findet, der jahrelange Erfahrung genau im benötigten Umfeld hat und vom 1. Tag an produktiv einsetzbar ist. Wenn er so jemanden findet, wird er den nehmen und alle anderen haben keine Chance. Wenn nicht, wird er mehr oder weniger Abstriche machen müssen. Bereits vor Corona haben große Unternehmen auf eine Stellenausschreibung mehr als genügend Bewerber bekommen, da sind die Chancen als Quereinsteiger tatsächlich eher bescheiden. In KMU wäre es wahrscheinlich schon möglich gewesen, je weiter in der Pampa und je weniger sie zahlen können, umso mehr hatten die tatsächlich Probleme, geeignete Mitarbeiter zu bekommen. Auch ist man als Entwicklungsingenieur im KMU ebenfalls oft Mädchen für alles, so dass dir deine Berufserfahrung dort durchaus zugute kommen kann. Aber jetzt? In der derzeitigen Lage nutzt man vielleicht die Chance, erfahrene Leute zu bekommen, die anderenorts freigesetzt werden. Aber wer stellt derzeit Absolventen oder gar Quereinsteiger ein? Wozu denn? Niemand weiß, ob oder wie oder wann es weitergeht. Und wie soll man dich in Zeiten von Homeoffice überhaupt einarbeiten? Du hast dir da den denkbar ungünstigsten Zeitpunkt ausgesucht. Momentane Aussage gegenüber Absolventen ist praktisch überall: grundsätzliches Interesse vorhanden, derzeit aber Einstellungsstopp, versuchen Sie es frühestens im November wieder.
Christian B. schrieb: > Wie ich schon anfangs schrieb: Bewirb dich bei Firmen in deinem Umkreis. > In einem Bewerbungsgespräch und spätestens in der Probezeit wird man > dann beiderseits sehen,.... @Christian Mache ich...Danke Dir. Berufsrevolutionär schrieb: > Du verwechselst Weiterbildung mit Karriere. Ja, kariere ist das Wort der Wahl. Das wollte ich auch eigentlich hauptsächlich damit meinen. Stimmt. Aber eben auch der Kontakt zu den gleichgesinnten, die idealeweise auch vielleicht länger im Beruf sind, die praktische Zusammenarbeit mit ihnen, bei dem man sich austauscht, was lernt, und sich informiert, all das haben mir sehr gefehlt. Berufsrevolutionär schrieb: > Zumindest erweckst Du den Eindruck du würdest auf dem Mond leben, daran > solltest Du arbeiten. Danke. Aber inwiefern? Ich merke es ja selber nicht. :)
Meiner Erfahrung erledigt sich mit den mangelnden Kenntnissen in der Probezeit meist von selbst. Wenn es keine Juniorstelle ist, gibt es da auch niemanden, der einen einarbeitet. Ja, dass ist sogar oft der Grund, warum man nur berufserfahrene sucht, weil man die zu erwartende Situation kennt. Aber wenn man nichts zu verlieren hat und eh arbeitslos ist, kann man den Quereinstieg versuchen.
Motzkopp schrieb: > Meiner Erfahrung erledigt sich mit den mangelnden Kenntnissen in der > Probezeit meist von selbst. Weil man eine Kündigung erhält? ?
Entweder das oder man schafft es, sich da reinzufuchsen.
Ich würde in deinem Fall voll auf Software=C++ setzen. Da biste flexibler in der Auswahl und kannst später auch mal in andere SE-Bereiche reindriften. In Hardware ist man viel zu sehr festnagelt und die Arbeitgeber sind viel zu pingelig bei Auswahl.
Beitrag #6265550 wurde vom Autor gelöscht.
Hallo? Die Probezeit als Arbeitgeber kostet mich doch bereits unsummen an Geld! Ich teste vorher, ob der Bewerber etwas taugt, prüfe diesen und dann kann dieser sich in der Probezeit bewähren. Das Testen erfolgt vor der Einstellung. Egal was im Lebenslauf steht. Gerade Programmierer kann man doch sehr gut testen und bewerten. Dann fällt mir auch nicht nach 6 Wochen und ca. 6000€ auf, dass dieser nur If-Schleifen programmiert...
Beitrag #6265555 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ben S. schrieb: > Gerade Programmierer kann man doch sehr gut testen und bewerten. Meinst du damit "Coder", also solche die für eine klar gegebene Aufgabe nach lph (lines per hour) bezahlt werden? Ein guter Embedded Entwickler muss erst mal die Zusammenhänge des Systems erkennen, in das der µC da embedded ist. Und dann findet er eine optimale (oder wenigstens brauchbare) Lösung für die Aufgabe. Und das kannst du eben nicht in 5 Minuten erkennen: wie gut kennt sich der Bursche mit Hydraulik und Pneumatik aus? Kann er erfassen, ob die Sensoren, die er auswerten soll, in der gegebenen Umgebung überhaupt brauchbare Daten liefern? Kann er bewerten, ob die AD- und DA-Wandler irgenwelche Artefakte produzieren oder wie schnell und äquidistant er abtasten und ausgeben muss, um brauchbare Daten zu erhalten? Die, die das nicht erfassen, sind dann die Entwickler, die nach 5 Jahren kündigen, wenn ihnen das ganze Gebastel so langsam auf den Kopf fällt...
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Ich selber habe schon Stellen abgelehnt Ben S. schrieb: > Hallo? Die Probezeit als Arbeitgeber kostet mich doch bereits > unsummen an Geld! Ich teste vorher, ob der Bewerber etwas taugt, prüfe > diesen und dann kann dieser sich in der Probezeit bewähren. > > Das Testen erfolgt vor der Einstellung. Egal was im Lebenslauf steht. > Gerade Programmierer kann man doch sehr gut testen und bewerten. Dann > fällt mir auch nicht nach 6 Wochen und ca. 6000€ auf, dass dieser nur > If-Schleifen programmiert... Ich selber habe schon Stellen abgelehnt, weil technologisch zu weit entfernt oder die Anforderungen zu hoch. Die Stellenauschreiber hätten mich wohl genommen, aber die tragen in großen Firmen das kleinere Risiko, ich habe Haus und Kinder.
html-heinz schrieb: > Ich würde in deinem Fall voll auf Software=C++ setzen. Da biste > flexibler in der Auswahl und kannst später auch mal in andere > SE-Bereiche reindriften. In Hardware ist man viel zu sehr festnagelt und > die Arbeitgeber sind viel zu pingelig bei Auswahl. Die Programmiersprache ansich nutzt einem wenig, dann könnte ich mich ja auch auf Embedded Stellen bewerben. Das dürfte in die Hose gehen, weil ich von Hardware keine Ahnung habe. In der Java Welt z.B. ist die Sprache, das was am schnellsten erlernbar ist, du brauchst dazu aber Kenntnisse über bestimmte und jobspezifische Datenbanken, Frameworks, Betriebssysteme und davon gibt es massig. Java bringt da jeder mit. Programmiersprachen allein nutzen einem heutzutage wenig.
Motzkopp schrieb: > Programmiersprachen allein nutzen einem heutzutage wenig. Ja, das gehört heutzutage zu den Basis im technischen Bereich, genauso wie eine Sekretärin (m/w/d) mit Microsoft Office oder der Telefonanlage umgehen können muss. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal, sondern wird bereits vorausgesetzt.
Der TO muss zwingend ein Troll sein Niemand stellt jemanden als Entwickler ein, der vorher im Kundendienst und Vertrieb war
Motzkopp schrieb: > In der Java Welt z.B. ist die > Sprache, das was am schnellsten erlernbar ist, du brauchst dazu aber > Kenntnisse über bestimmte und jobspezifische Datenbanken, Frameworks, > Betriebssysteme und davon gibt es massig. Java bringt da jeder mit. > Programmiersprachen allein nutzen einem heutzutage wenig. Unter Java ist es noch viel schlimmer. Erst die reine Sprache plus die umfangreiche Standardklassenlib die die Basis der Javaplatform bildet. Dazu noch die Unterschiede in welcher Version was davon verfügbar oder deprecated ist. Dann kannste erst mal anfangen dich in weitere Frameworks einzuarbeiten. Hast du gleichzeitig noch mit Altanwendungen zu tun vor 1.5 also die Zeiten ohne Generics musst die in den Klassenlibs ständig zwischen verschiedenen Denkweisen hin und herswitchen, bis Java 8 gab es intern an den Libs nochmal einige Umbauten, der Sprachkern wurde erweitert vieles in den Libs rausgeworfen und weiteres als deprecated markiert. Bist du dann noch im JEE-Bereich unterwegs kommt der gleich Wust nochmal doppelt dazu: Die Ära bis J2EE und danach ab JEE5 bis JEE7 bzw. JEE8, das sind nochmal komplett andere Welten wenn du Anwendungen auf Basis von J2EE warten muss und neue auf JEE5+ entwickelst, in dem alten Zeug musst du dich mit XML-Wüsten rumplagen, umständliche Patterns verwenden, hast du noch EJBs an der Backe ist das die Höchststrafe. Dazu der Zoo an weiteren Libs die z.T. erst später offiziell Standardisiert wurden, sowas wie JSF das eine ähnliche Entwicklung durchlief, bei Drittlibs sieht es ähnlich aus die man üblicherweise verwendete, manche davon auch wieder verschwudnen oder bedeutungslos geworden. Das ist ein Fass ohne Boden, kommt noch das Frontend hinzu hast du je nachdem was du im Backend einsetzt damit gar nix zu tun oder eben sowas wie Angular das im Laufe der Versionen auch komplett umgekrempelt wurde. Bis du über den ganzen Kram auch nur mal grob den Überblick hast vergeht ein Jahr dann haste vielleicht mal rudimentäre Projekterfahrung sicher im Sattel sitzt dann noch lange nicht. Sowas wie Datenbanken, Betriebssysteme, Geschäftsanwendungen, Schnittstellen, Architekturen sind da nur noch Beiwerk und schrecken dich auch nicht mehr, jeder Embeddedentwickler mit ein bischen C und abgepecktem C++-Wissen würde da durchdrehen. Der ist schon stolz wie Oscar wenn Appnotes lesen kann und sich in der Standardlib von C zurechtfindet.
html-heinz schrieb: > Betriebssysteme, Geschäftsanwendungen, > Schnittstellen, Architekturen sind da nur noch Beiwerk und schrecken > dich auch nicht mehr, > jeder Embeddedentwickler mit ein bischen C und abgepecktem C++-Wissen > würde da durchdrehen. Der ist schon stolz wie Oscar wenn Appnotes lesen > kann und sich in der Standardlib von C zurechtfindet. Jo, das könnte ich auch noch erweitern Spring, Springboot, Hibernate, Rest, Soap, Gui Frameworks wie Swing, Struts, Javascript, Versionsverwaltung, Buildsysteme z.b Jenkins, Maven... in Java geht das lange so weiter und danach wird beim Jobeinstieg gesiebt.
Motzkopp schrieb: > html-heinz schrieb: >> Betriebssysteme, Geschäftsanwendungen, >> Schnittstellen, Architekturen sind da nur noch Beiwerk und schrecken >> dich auch nicht mehr, >> jeder Embeddedentwickler mit ein bischen C und abgepecktem C++-Wissen >> würde da durchdrehen. Der ist schon stolz wie Oscar wenn Appnotes lesen >> kann und sich in der Standardlib von C zurechtfindet. > > Jo, das könnte ich auch noch erweitern Spring, Springboot, Hibernate, > Rest, Soap, Gui Frameworks wie Swing, Struts, Javascript, > Versionsverwaltung, Buildsysteme z.b Jenkins, Maven... in Java geht das > lange so weiter und danach wird beim Jobeinstieg gesiebt. Ich mache immer Checklisten um festzustellen was Bewerber alles kann
Lothar M. schrieb: > Und das kannst du eben nicht in 5 Minuten erkennen Du kannst aber in 5 Minuten erkennen, ob der Bewerber sein Fach versteht. Grundlagen die wirklich wichtig sind, jeder kennen sollte. Das kannst du in jedem Bereich anwenden. Wenn du beispielsweise einen C++ Entwickler einstellst nimm ein C++ Buch zur Hand, Schlag eine beliebige Seite auf und frage was zu der gefundenen Stelle.
Ich teste immer ob jemand „Hello world“ ausgeben kann
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Lothar M. schrieb: > Die, die das nicht erfassen, sind dann die Entwickler, die nach 5 Jahren > kündigen, wenn ihnen das ganze Gebastel so langsam auf den Kopf fällt... 5 Jahre ohne System Integration und System Test, 5 Jahre ohne 4-Augen-Prinzip, 5 Jahre ohne jegliche Qualitätssicherung. Selbst einem Halbgott von Entwickler passieren Fehler und dann offenbart sich die Bastellösung beim Kunden, wenn solche heutzutage üblichen Prozesse fehlen.
Leo-M schrieb: > Passe ich da überhaupt irgendwie rein? Entscheider sind selten soziale Visionäre, die jemanden eine Chance geben wollen, der nach ihrer Auffassung von den Skills gar nicht passt. Da auf dem Arbeitsmarkt nicht zielführend kommuniziert, sondern nur verhört und verwurstet wird, ist das ganze eben nur eine Willkür- entscheidung. In aller Regel hapert es da auch mit dem Fördern, z.B. durch betriebliche Weiterbildung. Bildung soll jeder Bewerber üppigs mitbringen und wenn der ausgelaugt ist, der Nächste bitte. Das ist auch ein Problem der Abhängigkeit zum Unternehmen. Mit dem weitreichenden Weisungsrecht des Arbeitgebers können die viel Schaden anrichten und der oder die Mitarbeiter sind dann die Dummen. Wahrscheinlich wird man für einen Wechsel schon den kritischen Punkt überschritten haben. Man steckt in der Nische schon zu tief drin. Mit ein paar privaten Projekten, mit denen man sich evtl. selbständig machen könnte, wäre vielleicht eine Chance gegeben, die Kurve noch zu kriegen, aber bei den Betonköpfen in der Wirtschaft braucht man bei der Jobsuche nicht nach Flexibilität suchen, denn die gibts da gar nicht.
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