Hallo zusammen, in einer Matrix aus 475 WS2812b LEDs sehe ich bei einer laufenden Animation relativ unspezifische hochfrequente Störungen mit einer Amplitude von ca. 300mV bis 400mV (siehe Anhang). Da die Schaltung einwandfrei funktioniert, sind sie mir erst aufgefallen, als ich parallel ein altes UKW-Radio in der Werkstatt betrieben habe und der Empfang gestört wurde. Ich frage mich nun, ob ich mit einfachen Mitteln die Störsignale reduzieren kann... Hier noch einige Eckdaten: - ausreichend dimensioniertes 5V Schaltnetzteil - in der Matrix sind neben jeder LED Abblockkondensatoren 100nF verbaut - in der Matrix sind 11 Elkos mit je 1000µF verbaut - die Stromversorgung jeder einzelnen LED ist mit großen Kupferquerschnitten sehr niederohmig ausgelegt Für jeden Tipp sehr dankbar, Miro
Miro S. schrieb: > als ich > parallel ein altes UKW-Radio in der Werkstatt betrieben habe und der > Empfang gestört wurde. Und wenn du die LEDs ausschaltest, ist der Empfang nicht mehr gestört? Georg
georg schrieb: > Miro S. schrieb: >> als ich >> parallel ein altes UKW-Radio in der Werkstatt betrieben habe und der >> Empfang gestört wurde. > > Und wenn du die LEDs ausschaltest, ist der Empfang nicht mehr gestört? > > Georg Hi Georg, sobald ich die Animation stoppe ist Ruhe. Miro
So ist das bei PWM gesteuerten Lichterketten. Aber jedes mal wenn ich davor warne, werde ich ausgelacht. Du kannst das elektrisch am Ende des Kabels Filtern, ändert aber kaum etwas daran, dass der ganze Streifen weiterhin mit PWM läuft und entsprechende elektromagnetische Signale abstrahlt. Du müsstest schon jede einzelne LED behandeln, aber das wäre finanziell fragwürdig.
kleine Ergänzung: Wenn ich die Animation stoppe ist die serielle Datenleitung vom Controller und zwischen den LEDs flach und jede LED behält ihren Zustand. Es handelt sich also vermutlich um eine Einkoppelung aus diesem Signalpfad, an dessen Leitungsführung ich allerdings nichts mehr zerstörungsfrei ändern kann. Miro
Miro S. schrieb: > Wenn ich die Animation stoppe ist die serielle > Datenleitung vom Controller und zwischen den LEDs flach und jede LED > behält ihren Zustand. Und was ist mit der Stromversorgung? Du hattest doch gesagt, dass die Störung von dort käme. Die PWM läuft ja auch ohne Steuersignal weiter.
Stefan ⛄ F. schrieb: > So ist das bei PWM gesteuerten Lichterketten. Aber jedes mal wenn ich > davor warne, werde ich ausgelacht. > > Du kannst das elektrisch am Ende des Kabels Filtern, ändert aber kaum > etwas daran, dass der ganze Streifen weiterhin mit PWM läuft und > entsprechende elektromagnetische Signale abstrahlt. > > Du müsstest schon jede einzelne LED behandeln, aber das wäre finanziell > fragwürdig. Stefan, richtig, PWM läuft nur innerhalb jeder LED für sich. Über die Strippe geht ein 800kHz Steuersignal, wenn der Zustand einer LED verändert wird - hier während der Animation. Reine PWM-Störungen sind kaum sichtbar. Erst das Steuersignal macht das "Feuer"... Miro
Um das Bild noch abzurunden: die Wandlung von RS485 auf das LED-Steuersignal erfolgt erst 7cm vor der ersten LED. D.h. die scharfen Steuersignale gibt es praktisch nur innerhalb der Matrix...
Miro S. schrieb: > Erst das Steuersignal macht das "Feuer"... Da hast du Pech, denn du kannst ja nur die Teil-Strecke zwischen µC und der ersten LED beeinflussen.
Miro S. schrieb: > Um das Bild noch abzurunden: die Wandlung von RS485 auf das > LED-Steuersignal erfolgt erst 7cm vor der ersten LED. D.h. die scharfen > Steuersignale gibt es praktisch nur innerhalb der Matrix... Nimmst Du für das RS485-Signal eine Leitung mit verdrillten Adern? Wie gross sind die Abstände zwischen den LEDs?
Stefan ⛄ F. schrieb: > Miro S. schrieb: >> Erst das Steuersignal macht das "Feuer"... > > Da hast du Pech, denn du kannst ja nur die Teil-Strecke zwischen µC und > der ersten LED beeinflussen. Ja, leider. Irgendwo hatte ich mal was mit kleinen Cs (22pF) am Signaleingang ggü. Masse gelesen. Von denen müsste ich dann aber vermutlich viele in der Matrix verbauen. Und ob es wirkt, weiß ich erst hinterher... Miro
Stefan ⛄ F. schrieb: > Du kannst das elektrisch am Ende des Kabels Filtern, ändert aber kaum > etwas daran, dass der ganze Streifen weiterhin mit PWM läuft und > entsprechende elektromagnetische Signale abstrahlt. Das sind doch gar keine PWM, oder? Das sind doch eingeschriebene Codes? ODer wird da auch noch Dimmung betrieben? Kann man die Flanken dieser PWM gfs etwas glätten? Das dürften ja rech leistungsstarke Treiber sind, die dann unötig ins obere MHz-Band strahlen?
Hmmm schrieb: > Miro S. schrieb: >> Um das Bild noch abzurunden: die Wandlung von RS485 auf das >> LED-Steuersignal erfolgt erst 7cm vor der ersten LED. D.h. die scharfen >> Steuersignale gibt es praktisch nur innerhalb der Matrix... > > Nimmst Du für das RS485-Signal eine Leitung mit verdrillten Adern? > > Wie gross sind die Abstände zwischen den LEDs? Die RS485-Leitungen sind verdrillt und geschirmt. Schirm liegt auf Masse. Die Abstände zwischen den LEDs sind unterschiedlich, da viele LED-Strip-Segmente mit je 1 bis 3 LEDs verkettet sind. Die 11 längsten Leitungen zwischen zwei Segmenten müssten so 65cm sein - also lang genug zum Funken.
Miro S. schrieb: > Die 11 längsten > Leitungen zwischen zwei Segmenten müssten so 65cm sein - also lang genug > zum Funken. Da würde ich mal ansetzen. Hast Du die Möglichkeit, halbwegs zerstörungsfrei einzelne LEDs auszulöten, um die Kette zu unterbrechen? Dann könntest Du ausprobieren, ab wann die Störungen auftreten.
Analoger schrieb: > Stefan ⛄ F. schrieb: >> Du kannst das elektrisch am Ende des Kabels Filtern, ändert aber kaum >> etwas daran, dass der ganze Streifen weiterhin mit PWM läuft und >> entsprechende elektromagnetische Signale abstrahlt. > > Das sind doch gar keine PWM, oder? Das sind doch eingeschriebene Codes? > ODer wird da auch noch Dimmung betrieben? > > Kann man die Flanken dieser PWM gfs etwas glätten? Das dürften ja rech > leistungsstarke Treiber sind, die dann unötig ins obere MHz-Band > strahlen? Wie gesagt, PWM passiert bei den WS2812b intern. Das Steuersignal konfiguriert für die in die LED integrierten Controller nur RGB-Werte. Die Animation nutzt natürlich das ganze Farbspektrum aus...
Hmmm schrieb: > Miro S. schrieb: >> Die 11 längsten >> Leitungen zwischen zwei Segmenten müssten so 65cm sein - also lang genug >> zum Funken. > > Da würde ich mal ansetzen. Hast Du die Möglichkeit, halbwegs > zerstörungsfrei einzelne LEDs auszulöten, um die Kette zu unterbrechen? > Dann könntest Du ausprobieren, ab wann die Störungen auftreten. Ja, das werde ich mal probieren. Ich habe große Segmente, die ich sukzessive verbinden kann.
Miro S. schrieb: > - in der Matrix sind neben jeder LED Abblockkondensatoren 100nF verbaut Was meinst du mit "neben"?. Zeig' mal aussagekräftige Bilder der Hardware. Also ggf. auch von "oben" und von "unten".
c-hater schrieb: > Miro S. schrieb: > >> - in der Matrix sind neben jeder LED Abblockkondensatoren 100nF verbaut > > Was meinst du mit "neben"?. Zeig' mal aussagekräftige Bilder der > Hardware. Also ggf. auch von "oben" und von "unten". Die Cs sind direkt neben den LEDs auf den LED-Strips verbaut. Die Strips haben 60 LEDs/m und ich habe sie "nur" in 1er, 2er oder 3er Segmente zerschnitten und verkettet... Ein Bild liefere ich nach.
Miro S. schrieb: > c-hater schrieb: >> Miro S. schrieb: >> >>> - in der Matrix sind neben jeder LED Abblockkondensatoren 100nF verbaut >> >> Was meinst du mit "neben"?. Zeig' mal aussagekräftige Bilder der >> Hardware. Also ggf. auch von "oben" und von "unten". > > Die Cs sind direkt neben den LEDs auf den LED-Strips verbaut. Die Strips > haben 60 LEDs/m und ich habe sie "nur" in 1er, 2er oder 3er Segmente > zerschnitten und verkettet... > Ein Bild liefere ich nach. Nur auf den Versorgungsspannung geschaut: Gibt es eine R,L,C - Kombination, durch die ich die Wogen aus meiner Messung glätten kann?
So, hier könnt ihr den Drahtverhau sehen. * links +5V, * rechts GND, * von unten links kommend, DIN * nach unten rechts gehend, DOUT * oben quer ist DOUT der vorherigen Zeile zum DIN dieser Zeile * Abblock-Cs in unmittelbarer Nähe der LEDs auf dem Strip * Hintergrund ist eine 3mm Aluminium-Platte ohne Potenzial, die als Kühlfläche agiert. Ja, das sieht wild aus und ja, das schreit nach Einkopplungen. Nach 1500 Lötpunkten würde ich beim nächsten Mal auch ein riesiges PCB fertigen lassen ;-) Wenn ich mal einen "Snubber" an der Einspeisung ausprobieren wollte, wie geht man für die Auslegung der Bauteile (R + C) vor? Hat noch jemand eine Meinung zu den erwähnten kleinen Cs am DIN? Bringt das was oder macht das eher die Signalübertragung unzuverlässig? Wie gesagt, funktionieren tut die Schaltung... Miro
Miro S. schrieb: > Hat noch jemand eine Meinung zu den erwähnten kleinen Cs am DIN? Bringt > das was oder macht das eher die Signalübertragung unzuverlässig? Ich fürchte eher das Zweite.
Miro S. schrieb: > Hat noch jemand eine Meinung zu den erwähnten kleinen Cs am DIN? Bringt > das was oder macht das eher die Signalübertragung unzuverlässig? Dazu müsste erstmal klar sein, wie die Störungen eigentlich entstehen. Ist es wirklich ein Übersprechen von den Datenleitungen[1] auf die Stromversorgung oder verhalten sich die Controller in den LEDs anders, solange sie Daten empfangen und weitersenden und verursachen dadurch die Störung, evtl. in Interaktion mit der Regelung Deiner Spannungsversorgung? Im zweiten Fall würden Kondensatoren an den Datenleitungen wohl wenig bringen und es wäre fraglich, ob man überhaupt viel dagegen tun kann. Helfen könnte evtl., wenn Du die Stromversorgung der Module in den "Boxen" nicht durchschleifst, sondern den Dreier und die zwei einzelnen LEDs jeweils direkt an die dicken Drähte lötest. Außerdem würden zusätzliche Kapazitäten in den Quadraten sicher nicht schaden, evtl. sogar die Versorgung jedes Kastens per LC-Glied vom Versorgungs-Bus entkoppeln. Zur weiteren Eingrenzung der Ursache könnte es auch helfen, mal bei vollem Aufbau nur Daten für einen Teil der LEDs zu schicken und zu schauen, ob und wie das die Störung (an verschiedenen Stellen des Aufbaus gemessen) verändert. [1] Das ist ja elektrisch gesehen kein Bus, sondern es sind viele einzelne Leitungen jeweils von LED zu LED.
R. M. schrieb: > Miro S. schrieb: >> Hat noch jemand eine Meinung zu den erwähnten kleinen Cs am DIN? Bringt >> das was oder macht das eher die Signalübertragung unzuverlässig? > > Dazu müsste erstmal klar sein, wie die Störungen eigentlich entstehen. > Ist es wirklich ein Übersprechen von den Datenleitungen[1] auf die > Stromversorgung oder verhalten sich die Controller in den LEDs anders, > solange sie Daten empfangen und weitersenden und verursachen dadurch die > Störung, evtl. in Interaktion mit der Regelung Deiner > Spannungsversorgung? Das ist eine gute Frage. Je mehr ich darüber nachdenke, umso wahrscheinlicher erscheint mir, dass die Controller in den LEDs das Problem sind. Die verhalten sich vielleicht wirklich bei der Signalübertragung etwas anders. Ohne diese machen die ganz konstante PWM auf den drei Farbkanälen... Bedeutet "Interaktion mit der Stromversorgung", dass die Spannungsregelung im SNT letztlich die Wellen erzeugt? > > Im zweiten Fall würden Kondensatoren an den Datenleitungen wohl wenig > bringen und es wäre fraglich, ob man überhaupt viel dagegen tun kann. > Die kleinen Cs habe ich an einer Zeile ausprobiert - bringt praktisch keinen Effekt. Das untermauert die These, dass eigentlich das Netzteil die Störungen verursacht. Das wäre eine gute Nachricht, denn dort habe ich im Gegensatz zur Matrix selbst noch Platz.... Ich werde mal ein dickes Labornetzteil als Stromversorgung anschließen und schauen, ob die Musik dann weg ist. > Helfen könnte evtl., wenn Du die Stromversorgung der Module in den > "Boxen" nicht durchschleifst, sondern den Dreier und die zwei einzelnen > LEDs jeweils direkt an die dicken Drähte lötest. Außerdem würden > zusätzliche Kapazitäten in den Quadraten sicher nicht schaden, evtl. > sogar die Versorgung jedes Kastens per LC-Glied vom Versorgungs-Bus > entkoppeln. > In den Zellen und in der Matrix selbst habe ich leider kaum freien Bauraum. Weitere Elkos habe ich probiert - bringen aber kaum einen sichtbaren Effekt. Wäre das LC-Glied auch in der Stromversorgung der ganzen Matrix sinnvoll? Wenn ja, mit welcher Induktivität? > Zur weiteren Eingrenzung der Ursache könnte es auch helfen, mal bei > vollem Aufbau nur Daten für einen Teil der LEDs zu schicken und zu > schauen, ob und wie das die Störung (an verschiedenen Stellen des > Aufbaus gemessen) verändert. Ich habe folgendes festgestellt: * nur eine Zeile der Matrix für sich erzeugt auch weniger Störungen. Allerdings verändert sich nur die Variabilität der Störungen, es sind also weniger Überlagerungen, die Amplitude der Störungen bleibt aber in etwa gleich. * Messungen an verschiedenen Punkten innerhalb der Matrix zeigen: Je weiter entfernt ich +5V und GND kontaktiere, umso größer sind die Störungen. Die Messung im ersten Post habe ich über die mittlere Entfernung gemacht. Wenn ich direkt in einer Zelle messe, ist die Störamplitude ~1/3 so hoch wie im ersten Post beschrieben. Je mehr LEDs also "dazwischen" an der Stromversorgung hängen, umso größer sind die Störungen.
Vielleicht synchronisieren die LEDs ja ihre PWM bei der Datenübertragung. Normalerweise sollte man auch Signal- und Masseleitungen parallel führen. Ich glaube aber nicht, dass das die Probleme erklärt (sind ja nur ein paar cm innerhalb einer Zelle).
@Miso S.: Ich hätte da noch eine Idee, um die Zusammenhänge zwischen externen und internen Störquellen vielleicht besser zu klären: Hängt die Störung von der eingestellten Helligkeit ab? Kannst du z.B. mal alle LEDs ausschalten, dabei die Datenübertragung dann natürlich weiterlaufen lassen?
Warum 800kHz? Hat das einen bestimmten Grund?
8703 schrieb: > Warum 800kHz? Hat das einen bestimmten Grund? Lies das Datenblatt einer WS2812. Dort sind die Codes für High und LOW vorgeschrieben mit der Dauer von 1.25µs. Wenn du zu langsam wirst, wird das als Reset interpretiert. T0H 0 code ,high voltage time 0.4us ±150ns T1H 1 code ,high voltage time 0.85us ±150ns T0L 0 code , low voltage time 0.85us ±150ns T1L 1 code ,low voltage time 0.4us ±150ns RES low voltage time Above 50µs
Beitrag #6267002 wurde von einem Moderator gelöscht.
HildeK schrieb: > Lies das Datenblatt einer WS2812. Das kann man leider ziemlich knicken. Keine Ahnung warum in diesem DB die Spezifikation derart getroffen wurde. Tatsache ist, dass man SEHR weit davon abweichen kann, insbesondere auch bezüglich dessen, was als Latch/Reset interpretiert wird. Die Spezifikation ergibt in Anbetracht des tatsächlichen Verhaltens kaum einen Sinn. Eine sehr brauchbare Untersuchung zum tatsächlichen Verhalten findest du hier: https://wp.josh.com/2014/05/13/ws2812-neopixels-are-not-so-finicky-once-you-get-to-know-them/ Die hier gefundenen Werte habe ich durch eigene Versuche verifiziert. Das passt wirklich alles sehr gut. Ich selber habe das dann noch über die Temperatur variiert. Ja, die hat einen Einfluß. Das wird aber erst in Temperaturbereichen relevant, die die Dinger sowieso nicht lange überleben...
Jürgen S. schrieb: > Vielleicht synchronisieren die LEDs ja ihre PWM bei der > Datenübertragung. Laut https://wp.josh.com/2014/05/15/getting-physical-to-uncover-neopixel-pwm-secrets/ ist das nicht der Fall.
Dietrich L. schrieb: > @Miso S.: > Ich hätte da noch eine Idee, um die Zusammenhänge zwischen externen und > internen Störquellen vielleicht besser zu klären: Hängt die Störung von > der eingestellten Helligkeit ab? Kannst du z.B. mal alle LEDs > ausschalten, dabei die Datenübertragung dann natürlich weiterlaufen > lassen? Hallo Dietrich, die Datenübertragung findet nur statt, wenn eine Änderung propagiert wird. Wenn die Animation läuft funkt es, sonst ist es vergleichsweise ruhig (siehe Anhang). Die Helligkeit der LEDs spielt praktisch keine Rolle. Der Spannungspegel ändert sich geringfügig durch die Belastung, aber die Störungen behalten Ihre Amplituden.
So, ich habe jetzt für einen Versuch ein 30kg schweren Trum von Labornetzteil hervorgekramt, um den Effekt des eigentlich einzusetzenden SNTs zu isolieren. Das Bild ist eindeutig: Die Störungen sind trotzdem da (siehe Anhang). Lediglich die Amplitude sinkt geringfügig. :-( Das bedeutet meiner Meinung nach, dass es entweder eine Möglichkeit gibt durch einen Tiefpass die Versorgungsspannung von der HF zu entkoppeln oder das ich die Störungen akzeptiere muss und eben in der Nähe des Dings kein altes UKW-Radio betreiben kann.... ¯\_(ツ)_/¯ Miro
ein modernes ukw geht wohl auch nicht... nette grüße karl
Miro S. schrieb: > die Datenübertragung findet nur statt, wenn eine Änderung propagiert > wird. Wenn die Animation läuft funkt es, sonst ist es vergleichsweise > ruhig (siehe Anhang). Dann musst Du sie halt für Testzwecke so umprogrammieren, dass Du auch statische Muster (alles aus, alles an, jeweils nur eine Farbe an, jeweils nur ein Teilstück an, etc.) in Dauerschleife senden kannst, um mehr über die Ursache der Störung zu erfahren. Miro S. schrieb: > Das bedeutet meiner Meinung nach, dass es entweder eine Möglichkeit gibt > durch einen Tiefpass die Versorgungsspannung von der HF zu entkoppeln Nachdem Du das Netzteil als Beteiligten an den Störungen ausgeschlossen hast, sehe ich da nicht einen einzigen Tiefpass zwischen Netzteil und LED-Matrix, sondern eher viele Tiefpässe überall dort, wo Du von der dicken Versorgungsleitung abzweigst, damit die Störungen lokal bleiben und nicht wieder auf die langen Leitungen zurückwirken können. Vielleicht würde es sogar schon reichen, die Versorgungsleitungen bei jedem Abzweig ein paarmal durch einen Ferritkern zu ziehen, denn Kapazitäten sind ja bereits vorhanden.
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Bearbeitet durch User
R. M. schrieb: > Dann musst Du sie halt für Testzwecke so umprogrammieren, dass Du auch > statische Muster (alles aus, alles an, jeweils nur eine Farbe an, > jeweils nur ein Teilstück an, etc.) in Dauerschleife senden kannst, um > mehr über die Ursache der Störung zu erfahren. Habe ich gemacht und festgestellt, dass die Effekte an praktisch jeder Stelle der Matrix auftreten, wenn die jeweilige LED (der Controller) einen neuen Farbwert übernimmt. Je mehr sich gleichzeitig ändern, umso größer (diverser) werden die Störungen. > Nachdem Du das Netzteil als Beteiligten an den Störungen ausgeschlossen > hast, sehe ich da nicht einen einzigen Tiefpass zwischen Netzteil und > LED-Matrix, sondern eher viele Tiefpässe überall dort, wo Du von der > dicken Versorgungsleitung abzweigst, damit die Störungen lokal bleiben > und nicht wieder auf die langen Leitungen zurückwirken können. Was ich dazu noch herausgefunden habe, ist dass die Störungen in der Schaltung mit dem Labornetzteil zwar fast gleich stark waren, aber dass die Rückwirkung ins Stromnetz deutlich geringer war. Vielleicht ist das noch ein Ansatzpunkt. Ich werde es mit einem zweistufigen Netzfilter zum Geräteeinbau probieren... > Vielleicht würde es sogar schon reichen, die Versorgungsleitungen bei > jedem Abzweig ein paarmal durch einen Ferritkern zu ziehen, denn > Kapazitäten sind ja bereits vorhanden. Dafür ist in dem kompakten Aufbau leider kein Platz und von den Zellen gibt es 121! Bei einem neuen Entwurf wäre da vielleicht etwas mit kompakten Kapazitäten zu machen. Aber dann würde ich das ganze von vorn herein als PCB ausführen, mit besseren Möglichkeiten die Bedingungen zu kontrollieren. Miro
Also, nachdem ich die Ursache der Krankheit nicht in den Griff bekommen konnte, habe ich jetzt wenigstens die Symptome halbwegs unter Kontrolle. Ich habe einen zweistufigen EMI Netzfilter als fertige Baugruppe in mein Steuergerät integriert und reduziere somit die Störungen in anderen netzgebundenen Geräten erheblich. Die Abstrahlung der Matrix und der 5V Stromversorgungsleitungen reduzieren sich dadurch natürlich nicht. Lokales Optimum erreicht. Vielen Dank nochmal für die konstruktive Diskussion! Miro
Schön, dass Du eine Verbesserung erreicht hast! Auf die Idee, dass die Störungen über das Stromnetz von der LED-Matrix zum UKW-Radio gelangen, war ich gar nicht gekommen. Ich war in meinen Überlegungen die ganze Zeit von Funkstörungen ausgegangen. Aber vielleicht wirkt ja das Stromnetz auch einfach nur als erweiterte Antenne, bzw. jetzt eben nicht mehr. Hattest Du es denn auch mal mit einem batteriebetriebenen Radio getestet?
R. M. schrieb: > Schön, dass Du eine Verbesserung erreicht hast! > > Auf die Idee, dass die Störungen über das Stromnetz von der LED-Matrix > zum UKW-Radio gelangen, war ich gar nicht gekommen. Ich war in meinen > Überlegungen die ganze Zeit von Funkstörungen ausgegangen. Aber > vielleicht wirkt ja das Stromnetz auch einfach nur als erweiterte > Antenne, bzw. jetzt eben nicht mehr. Hattest Du es denn auch mal mit > einem batteriebetriebenen Radio getestet? Auf die Idee bin ich nicht gekommen, weil ich das letzt davon vor 10 Jahren ausgemustert habe :-( Ich hatte überlegt, die ganze Matrix vom Netz zu entkoppeln, aber das ist leider an einem geeigneten Akku gescheitert. Interessante Lektion für mich ist, dass diese WS2812b-LEDs zwar einfache Digitaldesigns für "bunte" Produkte ermöglichen, aber die Störunterdrückung einen den letzten Nerv kostet. Nebenbei dürfte das auch ein Kostentreiber sein, wenn zusätzliche Kapazitäten und Induktivitäten pro LED notwendig werden.
Ja, die Dinger stören wie die Sau. Bei uns hat es sich mal ergeben, dass jemand mit Hörgerät in die Nähe einer WS2812-Kette (noch ohne 'b') kam. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob im Hörgerät die Telefonspule aktiv war oder ob es sich das auch so eingefangen hat, jedenfalls klangen die vielen LEDs mit ihren nicht synchronisierten PWM-Frequenzen im Hörgerät wie ein Stadion voller Vuvuzelas.
Miro S. schrieb: > So, hier könnt ihr den Drahtverhau sehen. Irks. Das ist HF-mäßig leider eine Katastrophe... Das Steuersignal ist ja ein Rechtecksignal, und je steiler die Flanken je höher die Frequenz(en). Problem: Umschlossene Fläche. Man beachte nicht nur den Datendraht, sondern auch den GND Rückkehrpfad. Je größer die umschlossene Fläche, je höher die Abstrahlung. Abhilfe: Anderes Kabel benutzen. Für die längeren Strecken entweder RG58 (falls man das noch rumfliegen hat, Daten innen GND außen) oder Cat5 Netzwerkkabel (dort GND mit Daten verdrillen). Bei den kürzeren Verbindungen hätte ich hier ein Floppy- oder IDE Flachbandkabel "geschlachtet" um Daten+GND (und eventuell auch + Spannung) dicht nebeneinander führen zu können. Ansonsten würde auch 'n Metallgehäuse als Schirmung helfen - aber bedampftes leitendes Glas ist AFAIK teuer.
Jim M. schrieb: Man beachte nicht nur den Datendraht, sondern auch den GND Rückkehrpfad. > Je größer die umschlossene Fläche, je höher die Abstrahlung. Der Datenpfad kreuzt immer hin und zurück die Versorgungsleitungen. Alternativ hätte ich Versorgung und Daten immer parallel führen können, dann wären die Versorgungsleitungen unter den beengten Verhältnissen allerdings hochohmiger geworden. > Abhilfe: Anderes Kabel benutzen. Für die längeren Strecken entweder RG58 > (falls man das noch rumfliegen hat, Daten innen GND außen) oder Cat5 > Netzwerkkabel (dort GND mit Daten verdrillen). Längste Strippe in der Matrix ist so ca 65cm lang. Vor der ersten LED sitzt direkt ein RS485-Interface. Dafür nutze ich CAT6-Buchsen und -Patchkabel. Stromversorgung kommt parallel über 2x2,5m² für +5V und GND. > Ansonsten würde auch 'n Metallgehäuse als Schirmung helfen - aber > bedampftes leitendes Glas ist AFAIK teuer. Rückwand ist 3mm Alu und Frontplatte ist Stahl mit Ausschnitten für den Lichtaustritt. Lediglich umlaufend ist das Gehäuse mit einer Tiefe von 3,4cm aus Eiche. Solange der HF-Müll auf den Versorgungsleitungen landet, nützt das aber alles nichts... Meine Vermutung ist, dass selbst ein "einfacher" LED-Streifen mit diesen Dingern den gleichen Störeffekt erzeugt, obwohl dort Versorgungsspannung und Datenleitung zusammen geführt werden. Wenn ich mal Langeweile habe, probiere ich es aus.
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